Psychotherapeut wird unverschämt
Psychotherapeut wird unverschämt
Hallo,
ich bin seit Anfang Februar in einer Psychotherapie. Ich hatte während der ersten fünf Sitzungen ein gutes Gefühl was die Chemie zwischen dem Therapeuten und mir betrifft, ich fühlte mich verstanden und gut aufgehoben.
Ich habe einen Antrag an die Krankenkasse auf tiefenpsychologische Therapie unterschrieben, dieser wurde auch genehmigt.
Seitdem der Antrag Seitens der Krankenkasse genehmigt wurde, hat sich das Verhältnis zwischen dem Therapeuten und mir deutlich abgekühlt. Ich habe derzeit einen erhöhten Redebedarf, da sich bei mir in den letzten Jahren vieles aufgestaut und angesammelt hat. Auch bei der gestrigen Sitzung habe ich mir sehr viel von der Seele gesprochen.
Ich habe meinem Therapeuten angesehen das er genervt gewesen ist und esist letztlich darin gegipfelt, das er mich sehr barsch und unbeherrscht angefahren hat, ich solle ihn gefälligst zu Wort kommen lassen, sonst hätte alles keinen Sinn.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Es ist mir sehr wichtig meine Seele frei zu bekommen, natürlich lege ich Wert auf die Meinungen und Ansichten meines Therapeuten, allerdings muss er doch auf mich eingehen. Wenn ich -als sein Patient- das Bedürfnis habe zu reden, sollte er das nicht respektieren und mich reden lassen, selbst wenn mehrere Sitzungstermine dafür "geopfert" werden?
Am Anfang sah alles so vielversprechend aus, aber irgendwie habe ich keine Beziehung mehr zum Therapeuten.
Habt Ihr Tipps für mich wie ich mich verhalten soll? Würdeam liebsten den Therapeuten wechseln. Weiß aber nicht ob das geht und ich Nachteile ggü. der Krankenkasse habe.
Gruß
knudsen
ich bin seit Anfang Februar in einer Psychotherapie. Ich hatte während der ersten fünf Sitzungen ein gutes Gefühl was die Chemie zwischen dem Therapeuten und mir betrifft, ich fühlte mich verstanden und gut aufgehoben.
Ich habe einen Antrag an die Krankenkasse auf tiefenpsychologische Therapie unterschrieben, dieser wurde auch genehmigt.
Seitdem der Antrag Seitens der Krankenkasse genehmigt wurde, hat sich das Verhältnis zwischen dem Therapeuten und mir deutlich abgekühlt. Ich habe derzeit einen erhöhten Redebedarf, da sich bei mir in den letzten Jahren vieles aufgestaut und angesammelt hat. Auch bei der gestrigen Sitzung habe ich mir sehr viel von der Seele gesprochen.
Ich habe meinem Therapeuten angesehen das er genervt gewesen ist und esist letztlich darin gegipfelt, das er mich sehr barsch und unbeherrscht angefahren hat, ich solle ihn gefälligst zu Wort kommen lassen, sonst hätte alles keinen Sinn.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Es ist mir sehr wichtig meine Seele frei zu bekommen, natürlich lege ich Wert auf die Meinungen und Ansichten meines Therapeuten, allerdings muss er doch auf mich eingehen. Wenn ich -als sein Patient- das Bedürfnis habe zu reden, sollte er das nicht respektieren und mich reden lassen, selbst wenn mehrere Sitzungstermine dafür "geopfert" werden?
Am Anfang sah alles so vielversprechend aus, aber irgendwie habe ich keine Beziehung mehr zum Therapeuten.
Habt Ihr Tipps für mich wie ich mich verhalten soll? Würdeam liebsten den Therapeuten wechseln. Weiß aber nicht ob das geht und ich Nachteile ggü. der Krankenkasse habe.
Gruß
knudsen
- Werbung
Hallo knudsen
Könnte es nicht sein, dass Dir Dein Therapeut etwas Wichtiges zu Deinem Problem erklären wollte, was Dir dann hilft? Nur Redenlassen des Patienten wär doch viel zu wenig Hilfe, er muss Dir doch auch antworten können, sonst kann er seine Hilfe gar nicht geben, da hat er doch schon Recht, nicht? Oder reicht Dir einfach das Reden? Möchtest Du nicht wissen, was der Therapeut dazu sagt? Also mir passiert das manchmal auch, dass ich dann trotz aller Zuneigung etwas barsch werde, wenn mich der andere nie zu Wort kommen lässt, gerade weil ich ihm doch helfen will bzw. eine Lösung dazu weiß, vor allem in meiner Familie kommt das öfter vor. Meine Mutter wartet meine Antworten nie ab. Also verzeih mal Deinem Therapeuten und frag ihn, was er Dir erklären wollte. Und dann höre zu, denn vielleicht kennt er die Lösung für Dein Problem. Das ist nämlich sein Job!
Könnte es nicht sein, dass Dir Dein Therapeut etwas Wichtiges zu Deinem Problem erklären wollte, was Dir dann hilft? Nur Redenlassen des Patienten wär doch viel zu wenig Hilfe, er muss Dir doch auch antworten können, sonst kann er seine Hilfe gar nicht geben, da hat er doch schon Recht, nicht? Oder reicht Dir einfach das Reden? Möchtest Du nicht wissen, was der Therapeut dazu sagt? Also mir passiert das manchmal auch, dass ich dann trotz aller Zuneigung etwas barsch werde, wenn mich der andere nie zu Wort kommen lässt, gerade weil ich ihm doch helfen will bzw. eine Lösung dazu weiß, vor allem in meiner Familie kommt das öfter vor. Meine Mutter wartet meine Antworten nie ab. Also verzeih mal Deinem Therapeuten und frag ihn, was er Dir erklären wollte. Und dann höre zu, denn vielleicht kennt er die Lösung für Dein Problem. Das ist nämlich sein Job!
LG Lynn
Hallo,
ist dein Therapeut wirklich barsch geworden? Also mein Vertrauen würde das auch ankratzen, wenn der Therapeut barsch und ungehalten wird, selbst wenn er im Recht ist. Ja, ich weiß, dass man leicht barsch werden kann, wenn man ungeduldig ist, aber von einem Therapeuten erwarte ich doch eine bessere Verhaltensweise, als es so die Allgemeinheit praktiziert. Finde ich nicht gut von ihm.
ist dein Therapeut wirklich barsch geworden? Also mein Vertrauen würde das auch ankratzen, wenn der Therapeut barsch und ungehalten wird, selbst wenn er im Recht ist. Ja, ich weiß, dass man leicht barsch werden kann, wenn man ungeduldig ist, aber von einem Therapeuten erwarte ich doch eine bessere Verhaltensweise, als es so die Allgemeinheit praktiziert. Finde ich nicht gut von ihm.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Ist es denn wirklich so, dass du ihn nicht hast zu Wort kommen lassen? Sich etwas von der Seele reden - das kann zehn Minuten dauern oder 50. Ich glaube tatsächlich, Therapie heißt nicht, dass man sich wirklich alles von der Seele reden kann oder muss. Ein Therapeut ist ja kein Mülleimer. Er hat ja auch eine Funktion als Teilnehmer und als Beziehungspartner. Sicher sollte er nicht mehr reden als du, aber wenn er nichts sagen kann, wird er sich fragen, wozu du ihn überhaupt brauchst?
Für manche Menschen bedeutet 'viel reden' auch: ablenken und die Kontrolle behalten. Wie das bei dir ist, weiß ich natürlich nicht.
Dass eine Therapie anfangs eher gemütlich ist und später dann auch stürmisch sein kann, ist erst mal nicht ungewöhnlich. Dennoch sollte die Atmosphäre beiderseits von Respekt und Wertschätzung geprägt sein. Das Wort "gefälligst" (das mein Therapeut niemals verwenden würde) würde er genau ein einziges Mal zu mir sagen - dann wäre ich weg. Ohne dieses Wort hingegen könnte ich mir schon vorstellen, dass er nicht ganz falsch liegen könnte. Aber das kann man auch taktvoller rüberbringen, und ein Therapeut ohne Takt ist wie ein Strand ohne Sand.
Für manche Menschen bedeutet 'viel reden' auch: ablenken und die Kontrolle behalten. Wie das bei dir ist, weiß ich natürlich nicht.
Dass eine Therapie anfangs eher gemütlich ist und später dann auch stürmisch sein kann, ist erst mal nicht ungewöhnlich. Dennoch sollte die Atmosphäre beiderseits von Respekt und Wertschätzung geprägt sein. Das Wort "gefälligst" (das mein Therapeut niemals verwenden würde) würde er genau ein einziges Mal zu mir sagen - dann wäre ich weg. Ohne dieses Wort hingegen könnte ich mir schon vorstellen, dass er nicht ganz falsch liegen könnte. Aber das kann man auch taktvoller rüberbringen, und ein Therapeut ohne Takt ist wie ein Strand ohne Sand.
- Werbung
hi knudsen,
in einer Therapie ist ein gesundes Verhältnis 90/10. Also 90% der Zeit redest du, 10% der Therapeut. WEnn er dich barsch anfährt und dir nicht den Raum gibt den du benötigst, kann ich dir nur empfehlen das klipp und klar anzusprechen. Sollte er das nicht ändern, wechsel den Therapeuten, aber Zweifel bitte nicht an dir und deiner Wahrnehmung, du brauchst diesen Raum, deiN Wunsch ist völlig legitim, du möchtest wie du es nennst "deine Seele frei bekommen" und dann sollst du das auch so erfahren und dich dafür einsetzen.
in einer Therapie ist ein gesundes Verhältnis 90/10. Also 90% der Zeit redest du, 10% der Therapeut. WEnn er dich barsch anfährt und dir nicht den Raum gibt den du benötigst, kann ich dir nur empfehlen das klipp und klar anzusprechen. Sollte er das nicht ändern, wechsel den Therapeuten, aber Zweifel bitte nicht an dir und deiner Wahrnehmung, du brauchst diesen Raum, deiN Wunsch ist völlig legitim, du möchtest wie du es nennst "deine Seele frei bekommen" und dann sollst du das auch so erfahren und dich dafür einsetzen.
Kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt Therapieformen mit mehr und welche mit weniger Redeanteil.
Bei mir ist es meist ausgeglichen 50/50 bis 60/40, es gab aber auch schon Sitzungen mit 90 (T)/10 (P).
10 % finde ich gerade am Anfang, wo es wahrscheinlich noch viele Nachfragen seitens des Therapeuten gibt, sehr wenig.
Bei mir ist es meist ausgeglichen 50/50 bis 60/40, es gab aber auch schon Sitzungen mit 90 (T)/10 (P).
10 % finde ich gerade am Anfang, wo es wahrscheinlich noch viele Nachfragen seitens des Therapeuten gibt, sehr wenig.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
-
- Forums-Gruftie
- , 26
- Beiträge: 729
Das ist mt den Redeanteilen sehe ich ähnlich.
Es gab viele Stunden bei mir in denen ich kaum geredet habe, auch in der Klinik. Da hat meine Therapeutin bestimmt 90% des Redeanteils übernommen aber es war angemessen und passte in die Situation.
Ob die Reaktion deines Therapeuten adäquat war oder nicht können wir nicht beurteilen weil wir nicht dabei gewesen sind.
Wenn es dich stark belastet, sprich es doch in der Stunde ruhig an.
Sage ihm dass es dich verletzt hat dass er so harsch mit dir umgegangen ist, dann könnt ihr vielleicht auch eure gegenseitigen Erwartungen klären und abstecken.
Viel erfolg!
Es gab viele Stunden bei mir in denen ich kaum geredet habe, auch in der Klinik. Da hat meine Therapeutin bestimmt 90% des Redeanteils übernommen aber es war angemessen und passte in die Situation.
Ob die Reaktion deines Therapeuten adäquat war oder nicht können wir nicht beurteilen weil wir nicht dabei gewesen sind.
Wenn es dich stark belastet, sprich es doch in der Stunde ruhig an.
Sage ihm dass es dich verletzt hat dass er so harsch mit dir umgegangen ist, dann könnt ihr vielleicht auch eure gegenseitigen Erwartungen klären und abstecken.
Viel erfolg!
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Panta, bei den Prozentwerten muss ich schmunzeln. Bei uns ist das wie bei Chaosfee völlig unterschiedlich, und alles andere fände ich auch komisch. Ist ja kein Blitzschach.
Nun hatte knudsen ja noch nicht so viele Stunden, und da finde ich es wichtig, dass der Therapeut darauf aufmerksam macht, dass er nicht zu Wort kommt. Das Phänomen, dass viel geredet wird, ohne etwas zu sagen, ist ja bekannt. Ob das bei dir, knudsen, auch so ist, weiß ich nicht. Aber ich finde den Punkt, bei seinen Erzählungen auch daran zu denken, dass da noch jemand ist, wichtig. Ich könnte mir vorstellen, dass man mit der Haltung: "Ich bin der Patient, ich darf alles" nicht so gut an seine eigenen Schwachstellen rankommt. Wie gesagt: Alles zu erzählen, ist sowieso illusorisch.
Hat er eigentlich das Wort "gefälligst" wirklich benutzt?
Nun hatte knudsen ja noch nicht so viele Stunden, und da finde ich es wichtig, dass der Therapeut darauf aufmerksam macht, dass er nicht zu Wort kommt. Das Phänomen, dass viel geredet wird, ohne etwas zu sagen, ist ja bekannt. Ob das bei dir, knudsen, auch so ist, weiß ich nicht. Aber ich finde den Punkt, bei seinen Erzählungen auch daran zu denken, dass da noch jemand ist, wichtig. Ich könnte mir vorstellen, dass man mit der Haltung: "Ich bin der Patient, ich darf alles" nicht so gut an seine eigenen Schwachstellen rankommt. Wie gesagt: Alles zu erzählen, ist sowieso illusorisch.
Hat er eigentlich das Wort "gefälligst" wirklich benutzt?
leberblümchen hat geschrieben:Ist ja kein Blitzschach.
Wobei ich mir manchmal so 'ne Schachuhr gewünscht hätte, insbesondere, wenn der Thera mal wieder ausufernd seine Meinung doziert. Ich bin ihm dann aber schon auch ins Wort gefallen und hab ihm meinen Redebeitrag reingedrückt. Das passierte aber nur, wenn ich besonders aufgebracht war, und dann hab ich ihm auch mal recht deutlich gesagt, dass ich jetzt rndlich mal zu Wort kommen möchte. Was ich damit sagen will: Es muss nicht immer kuschlig eidideidi zugehen in der Therapie, man darf da durchaus seine Meinung sagen. Wir haben uns manchmal regelrecht gezofft, das war aber auch erst, als ich wusste, dass mein Thera das abkann. Für mich spricht jedoch nichts dagegen, auch zum Beginn der Therapie etwas anzusprechen, das einen stört und dem Therrapeuten die Chance zu geben, darauf zu reagieren - entweder, indem er sein Verhalten ändert oder dir erklärt, warum er so handelt.
Wenn er sich ignorant darüber hinwegsetzt und du dich übergangen fühlst, kannst du ja dann immer noch überlegen, ob das für dich in den nächsten 100 Stunden ok wäre.
Wobei mich auch interessiert, ob er tatsächlich "gefälligst" gesagt hat und wenn ja, in welchem Duktus und Zusdammenhang.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Guten Morgen zusammen,
zunächst vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten.
Es ist mir bewusst das die Meinungen meines Therapeuten für meine Genesung wichtig sind, das bezweifle ich auch in keinster Weise, sondern habe großes Interesse an seinen Aussagen. Ich habe mich freiwillig in eine Therapie begeben, da ich diverse Dinge in meinem Leben ändern möchte und hierbei die Ansichten eines unabhängigen Dritten benötige. Bisher war es in den Gesprächen auch so das es ein gegenseitiges Geben und Nehmen gewesen ist, gerade die ersten fünf Sitzungen waren sehr positiv.
Nur vorgestern hatte ich irgendwie das Bedürfnis mich verstärkt mitzuteilen, das war kein böser Wille von mir. Bis er mich dann angefahren hat, dabei ist tatsächlich das Wort "gefälligst" gefallen, sein Tonfall wurde auch lauter. Es ist mir ins Wort gefallen, während ich etwas zu einem Thema erzählt habe, auf welches er mich zu Beginn des Gespräches angesprochen hat.
Ich bin niemand der zart besaitet ist, allerdings finde ich eine solche Reaktion für einen Therapeuten irgendwie unpassend, nachdem diese Worte vorgestern gefallen sind war ich sehr verhalten mit meinen Aussagen und weiß auch nicht, inwieweit ich nochmals das Vertrauen finden kann um mich frei zu äußern.
Für mich gehört zu einem gesunden Vertrauensverhältnis auch die Tatsache, dass man ggf. Konflikte austragen kann oder muss, allerdings empfinde ich das Verhältnis zwischen Therapeut und Patient als nicht so eng, als das hierbei einer das Recht besitzt den jeweils anderen in einer anmaßenden Art zurechtzuweisen.
Viele Grüße
knudsen
zunächst vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten.
Es ist mir bewusst das die Meinungen meines Therapeuten für meine Genesung wichtig sind, das bezweifle ich auch in keinster Weise, sondern habe großes Interesse an seinen Aussagen. Ich habe mich freiwillig in eine Therapie begeben, da ich diverse Dinge in meinem Leben ändern möchte und hierbei die Ansichten eines unabhängigen Dritten benötige. Bisher war es in den Gesprächen auch so das es ein gegenseitiges Geben und Nehmen gewesen ist, gerade die ersten fünf Sitzungen waren sehr positiv.
Nur vorgestern hatte ich irgendwie das Bedürfnis mich verstärkt mitzuteilen, das war kein böser Wille von mir. Bis er mich dann angefahren hat, dabei ist tatsächlich das Wort "gefälligst" gefallen, sein Tonfall wurde auch lauter. Es ist mir ins Wort gefallen, während ich etwas zu einem Thema erzählt habe, auf welches er mich zu Beginn des Gespräches angesprochen hat.
Ich bin niemand der zart besaitet ist, allerdings finde ich eine solche Reaktion für einen Therapeuten irgendwie unpassend, nachdem diese Worte vorgestern gefallen sind war ich sehr verhalten mit meinen Aussagen und weiß auch nicht, inwieweit ich nochmals das Vertrauen finden kann um mich frei zu äußern.
Für mich gehört zu einem gesunden Vertrauensverhältnis auch die Tatsache, dass man ggf. Konflikte austragen kann oder muss, allerdings empfinde ich das Verhältnis zwischen Therapeut und Patient als nicht so eng, als das hierbei einer das Recht besitzt den jeweils anderen in einer anmaßenden Art zurechtzuweisen.
Viele Grüße
knudsen
Ganz ehrlich knudsen, hör auf dein Gefühl.....das Verhalten deines Theras ist ein "no go" und du musst dich nicht von ihm maßregeln lassen....falls du denkst du könntest das nochmals mit ihm klären und wieder vertrauen fassen sprich es an, ansonsten brich lieber jetzt aber und spar dir weitere Stunden und such dir lieber einen anderen Therapeuten.
Ich hab mal ne Therapie abgebrochen, weil mich mein Thera ständig fragte "und was fühlen sie?" Und als ich darauf antwortete kam "nee, das ist kein Gefühl was sie beschreiben, nee das geht so nicht", da sagte ich ihm dann irgendwann, ich glaube so nach 4 Stunden " das einzige das nicht geht sind sie" ....so ein Blödsinn Klienten "erziehen" zu wollen......ich hab kurz darauf meine sehr tolle Thera kennengelernt bei der ich 10 Jahre Therapie machte. Hör auf dein Gefühl, lohnt sich.
Ich hab mal ne Therapie abgebrochen, weil mich mein Thera ständig fragte "und was fühlen sie?" Und als ich darauf antwortete kam "nee, das ist kein Gefühl was sie beschreiben, nee das geht so nicht", da sagte ich ihm dann irgendwann, ich glaube so nach 4 Stunden " das einzige das nicht geht sind sie" ....so ein Blödsinn Klienten "erziehen" zu wollen......ich hab kurz darauf meine sehr tolle Thera kennengelernt bei der ich 10 Jahre Therapie machte. Hör auf dein Gefühl, lohnt sich.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Nein, zurechtweisen lassen musst du dich ganz sicher nicht. Jedenfalls nicht, wenn du ihm nicht gerade die Einrichtung zerlegst. Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du sprichst mit ihm darüber oder du beendest die Therapie. Da du ja hier nachgefragt hast, scheinst du ja noch Hoffnung zu haben. Vielleicht ist er ein Choleriker; wenn es so ist, dann ist es sicher nicht mit einem: "Oh, mir ist es so rausgerutscht, kommt nicht wieder vor" getan. Denn es wird ganz sicher noch mal vorkommen.
Wie gesagt, ihr seid ja noch am Anfang, wenn er da schon austickt, wo man noch nicht mal von einer besonders innigen und daher auch potenziell 'gefährlichen' Beziehung sprechen könnte, wo man schon mal die Kontrolle verlieren kann, denke ich jedenfalls, dann ist das Mist. Wenn er also schon am Anfang so austickt, dann scheint er da ein Problem zu haben - das du nicht zu deinem machen solltest!
Wie gesagt, ihr seid ja noch am Anfang, wenn er da schon austickt, wo man noch nicht mal von einer besonders innigen und daher auch potenziell 'gefährlichen' Beziehung sprechen könnte, wo man schon mal die Kontrolle verlieren kann, denke ich jedenfalls, dann ist das Mist. Wenn er also schon am Anfang so austickt, dann scheint er da ein Problem zu haben - das du nicht zu deinem machen solltest!
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 1931
Moin knudsen,
Du hast Recht, es gibt Gründe um auf etwas aufmerksam zu machen, aber es kommt immer auf das Wie an. Allerdings habe ich auch schon den einen oder anderen Konflikt mit meiner Therapeutin ausgetragen - meist hatte ICH mich daneben benommen - und bin meist gestärkt aus der Konfliktklärung herausgekommen. Das sage ich nur zur Ermutigung, dass Thema mit Deinem Thera zu besprechen. Denn ein respektvoller Umgang ist eine wichtige Basis zum Gelingen der Therapie.
Ich mag Dir aber noch kurz etwas von einem Freund von mir schildern, von dem wie er in seiner Therapie "mit Themen" umgeht. Also dieser Freund neigte zu Anfang seiner Therapie sehr zum Monologisieren, liess seine Thera nur sehr selten zu Wort kommen und meinte dann "geliefert" zu haben. Als dann Stunden später nicht genauso viel von der Thera zurückkam, war er ziemlich enttäuscht.
Die Thera hat ihm dann erst mal erklären müssen, dass sie nicht zu Wort kommt, und das Therapie doch ein wenig mehr als Dialog erfolgt. Das es auch nicht ums Liefern geht,...
Ich weiss nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst. Ich finde es aber gut, wenn gleich zu Anfang die Weichen gestellt werden, damit man weiss, worauf man sich einlässt.
LG,
pp
Du hast Recht, es gibt Gründe um auf etwas aufmerksam zu machen, aber es kommt immer auf das Wie an. Allerdings habe ich auch schon den einen oder anderen Konflikt mit meiner Therapeutin ausgetragen - meist hatte ICH mich daneben benommen - und bin meist gestärkt aus der Konfliktklärung herausgekommen. Das sage ich nur zur Ermutigung, dass Thema mit Deinem Thera zu besprechen. Denn ein respektvoller Umgang ist eine wichtige Basis zum Gelingen der Therapie.
Ich mag Dir aber noch kurz etwas von einem Freund von mir schildern, von dem wie er in seiner Therapie "mit Themen" umgeht. Also dieser Freund neigte zu Anfang seiner Therapie sehr zum Monologisieren, liess seine Thera nur sehr selten zu Wort kommen und meinte dann "geliefert" zu haben. Als dann Stunden später nicht genauso viel von der Thera zurückkam, war er ziemlich enttäuscht.
Die Thera hat ihm dann erst mal erklären müssen, dass sie nicht zu Wort kommt, und das Therapie doch ein wenig mehr als Dialog erfolgt. Das es auch nicht ums Liefern geht,...
Ich weiss nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst. Ich finde es aber gut, wenn gleich zu Anfang die Weichen gestellt werden, damit man weiss, worauf man sich einlässt.
LG,
pp
Ich habe selber noch keine Erfahrung mit Therapeutenwechsel. Aber dieser Punkt würde mich auch mal interessieren, wie sich die Kasse ggf. verhält.Habt Ihr Tipps für mich wie ich mich verhalten soll? Würdeam liebsten den Therapeuten wechseln. Weiß aber nicht ob das geht und ich Nachteile ggü. der Krankenkasse habe.
Eigentlich sollten sie ja einen Wechsel problemlos abwickeln, weil ein Thera mit dem es nicht passt, ist so etwas von kontraproduktiv.
Ich hoffe, es schreibt noch jemand etwas zu diesem Punkt.
Ein Therapeutenwechsel ist an sich unproblematisch, solange der neue Therapeut eine Kassenzulassung hat. Bei gleichem Therapieverfahren werden dann einfach die bereits abgehaltenen Sitzungen angerechnet und der neue Therapeut "übernimmt" quasi die restlichen genehmigten Stunden. Sind die aufgebraucht, stellt er einen ganz normalen Verlängerungsantrag.
Problematisch wird es erst, wenn man bei einem Therapeuten alle bewilligten Stunden aufbraucht und dann erst wechselt. Dann zählt die Kasse nämlich die alte Therapie als beendet und genehmigt keine neue Therapie im gleichen Verfahren.
Aufpassen muss man auch, was die Therapieunterbrechnung angeht. Wenn die länger als ein halbes Jahr dauert, gilt die Therapie auch hier als abgebrochen. Also am besten schon einen neuen Therapeuten parat haben, wenn man den alten verlässt.
Problematisch wird es erst, wenn man bei einem Therapeuten alle bewilligten Stunden aufbraucht und dann erst wechselt. Dann zählt die Kasse nämlich die alte Therapie als beendet und genehmigt keine neue Therapie im gleichen Verfahren.
Aufpassen muss man auch, was die Therapieunterbrechnung angeht. Wenn die länger als ein halbes Jahr dauert, gilt die Therapie auch hier als abgebrochen. Also am besten schon einen neuen Therapeuten parat haben, wenn man den alten verlässt.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 329 Antworten
- 31001 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von WirbelUschi
-
- 33 Antworten
- 6522 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Kaonashi
-
- 9 Antworten
- 1295 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von ~~~
-
- 20 Antworten
- 4556 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Shukria
-
- 266 Antworten
- 27607 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Anna-Luisa