unglaublich trauriges und verstörendes Therapieende

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panta
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unglaublich trauriges und verstörendes Therapieende

Beitrag Do., 03.04.2014, 12:29

ich weiß gar nicht, wie ich so recht beginnen soll.....also die Sache die ist die, dass ich gut 10 Jahre Therapie bei einer Verhaltenstherapeutin gemacht habe. Der Kontakt war intensiv und wir haben uns im Grunde recht regelmäßig gesehen. Mal von ein paar Pausen aus beruflichen Gründen (Ausland) meinerseits abgesehen.....
Nach also 10 Jahren fühlte ich, dass es so langsam Zeit wurde die Therapie zu beenden. Hauptsächlich deshalb, weil mir der Kontakt so unglaublich nahe war. Sie war für mich so etwas wie eine Schwester, Freundin, auf jedenfall eine sehr enge Vertraute, und im Laufe der Jahre vertraute Sie mir auch immer mehr Details aus ihrem Leben an, ohne jedoch die Grenze zwischen Patient und Therapeut zu verletzen. Das Therapieende war für mich also einfach so eine Konsequenz aufgrund meiner Gefühlen für sie. Ich bin und war zwar nie in sie verliebt, aber ich habe sie im Laufe der Jahre einfach in mein Herz gelassen und sehr lieb gewonnen. Sie ist ein so wertvoller Mensch für mich, aber das was ich für sie fühle passt halt nicht zu einem 50 Minuten wöchentlichem Kontakt. Diese Kehrseite unserer Therapie hat mich zum Ende hin immer sehr verletzt, ich wollte einfach auch so für sie da sein, wie sie es immer, in der Therapie, für mich war, ich hatte freundschaftliche Gefühle.

Nun hatten wir seit Dezember eigentlich regelmäßigen mailkontakt, in dieser Zeit versuchte ich ihr auch immer zu schildern wieviel mir die Therapie aber auch sie als Mensch bedeutet. Es kam zu teilweise sehr emotionalen (aufgeladenen) mails. Ich spürte, dass sie mich wiedersehen wollte und sie drängte da auch ein wenig darauf, allerdings sehr subtil, sie ist immer sehr achtsam mit mir und meinen Grenzen umgegangen.....naja, jedenfalls habe ich mich in dieser Zeit, also seit Dezember, sehr instabil erlebt. Mal war ich down, dann ging's wieder, im Grunde fühlte ich mich aber schon ambivalent, was sie aber durch unseren mailaustuasch natürlich schon auch mitbekam.

Nun hatten wir kürzlich einen Termin den ich absagen musste, wir hatten den Termin als "Zwischentermin" definiert, also noch nicht als endgültigen Termin aber es gelang mir trotzdem nicht zu kommen. Der Grund ist der, dass ich diesen therapeutischen Rahmen einfach hasse, das passt einfach nicht zu meinen Gefühlen, und sie bietet mir keinen anderen Raum und so schwanke ich total zwischen "ja, ich gehe da jetzt hin und verabschiede mich von ihr und der Therapie" und " ich kann da nicht mehr hin, das ist unter meiner Würde", und je nach Tagesform dominiert halt eine Meinung.......

Nun, bin ich mir aber sicher, dass ich mich doch persönlich von ihr verabschieden möchte, und ich habe ihr immer vollkommen transparent geschildert was in mir vor ging, also warum ich nicht kann wie ich will oder warum ich nicht will wie ich kann.....Ich schrieb ihr also Anfang der Woche, dass ich Sie sehen will, dass es nun für mich geht und, dass mir dieser persönliche Abschied wichtig ist. Sie gab mir daraufhin einen Termin in 4 Wochen und zackbumm war ich wieder in diesem "das ist unter meiner Würde" Modus. Ich meine, wenn ich ihr doch auch etwas bedeute warum lässt sie mich solange hängen? Ich verstehe das einfach nicht. Ich schrieb ihr das auch sofort zurück und sie erklärte dann warum das nicht eher geht (Urlaub etc.), was ich dann auch wieder verstehen konnte. Aber sie schrieb eben auch noch und das möchte ich an dieser Stelle mal zitieren da ich es nicht verstehe: "[...]aber offensichtlich ist das Band beim Thema Abschied zu dünn, als dass wir das wir uns im persönlichen Kontakt verabschieden könnten, was wir glaube ich beide sehr bedauern." - Was bedeutet das?

Ich fragte sie was sie damit meint und schrieb ihr dass ich mit diesem Satz nichts anfangen kann und fragte auch noch was Sie sich denn wünschen würde, aber darauf kam bisher nicht einmal eine Antwort.

Das Ding ist, ich glaube ich habe sie durch mein Verhalten irritiert, gekränkt oder irgendwie verletzt, ich habe sie danach auch schon gefragt, aber auch darauf kam keine Antwort. Ich fühle mich nun ziemlich hilflos und tottraurig darüber, dass sich diese für mich wichtige Beziehung am Ende zu solch einem Alptraum entwickelt.

Fällt jemandem von euch dazu was ein?

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weisserAdler
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Beitrag Do., 03.04.2014, 12:41

Hallo panta,

zwar die Jahre nicht so lang,
aber den Rest deiner Schilderung kann ich sehr gut nach fühlen...

mit dem Satz was du nicht ganz zuordnen kannst...
kann ich so nichts anfangen, ausser auch erstmal ???
aber ich denke,
es ist einfach auch ihr nicht egal,
und es tut momentan auf beiden Seiten auf jedem seine Art weh...

ich war heute bei meiner Masseurin - und ich bekam zu dem sehr ähnlichen Thema von ihr ein sehr wertvolles Gespräch.
Sie meinte,
"ich hätte mich durch die Therapiejahre super vorwärts entwickelt...und egal wie es jetzt geendet hat,
das musste wieder eine Erfahrung für mich sein,
MIT DER ICH JETZT WEITERGEHEN SOLL
NICHT STEHEN BLEIBEN
IMMER WEITER
UND DANN SEHEN MIT DER ZEIT WO ICH ANKOMME"...
weiter arbeiten,
nur nicht stecken bleiben,
an mir arbeiten,
und nun hinter mir lassen was war,
mein Therapeut reagiert auch auf nichts mehr,
ich war auch kurzfristig bereit für den versäumten Abschied,
er wollte nicht mehr,
und vielleicht ja ich doch auch nicht...
einfach hier so lassen wie es ist,
oder
WIE ES KOMMT

ich finde "mein Band" war nie zu dünn,
ich finde "mein Band" ist genau richtig -
ich fühle echte tiefe Gefühle,
und es ist (noch) nicht der passende Rahmen...
das Band empfand ich mit der Zeit "zu dick" für den "engen Rahmen"...

übrigens, habe ich das Band sympolisch durchtrennt,
mit meinen Worten per mail und Post an ihn (was davon bei ihm ankam, ich weiss es nicht, aber mir hat es gut getan)
und ich habe einen Engel in den Fluss geworfen -
FÜR DAS WEITER REISEN ohne ihn...
und wer weiss was noch so kommt im Leben...

alles zu seiner Zeit am passenden Ort.

alles Liebe

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panta
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Beitrag Do., 03.04.2014, 12:58

Hallo weisser Adler,

was ich halt ziemlich schwierig finde ist dieses ruminterpretieren, schade, dass sie nicht sagt was los ist, womit ich sie offensichtlich verletzt oder irritiert habe und dann könnte man es aus der Welt schaffen, ich bin ein umgänglicher Mensch und das weiß sie eigentlich, oder doch nicht?

und stehen bleiben und festhalten ist auch nicht meins, die Therapie habe ich beendet, das war meine Entscheidung, aber so habe ich mir den Abschied wirklich nicht vorgestellt......und ich hasse es, wenn sie Dinge schreibt die kein Mensch versteht (meine Freunde, die ich die mail mal lesen ließ um selbst- und Fremdwahrnehmung mal zu checken, können damit auch nichts anfingen...)

Ich versteh echt nicht warum manche Menschen so ticken....


leberblümchen
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:17

Du warst zehn Jahre bei ihr - auch wenn das bei einer VT sicher keine Massen an Stunden sind: Es ist eine sehr lange Zeit, in der man sich verändert - und auch die Veränderungen des Anderen miterlebt.

Mich macht es schon beim Lesen traurig (ist aber mein Problem), dass du deinen Freunden die Mail zeigst - als ob sie, die deine Therapeutin GAR NICHT kennen, besser wissen können als du, wie sie es gemeint haben könnte. Dasselbe gilt fürs Forum: Ich hab keine Ahnung, wie sie das meinte, nehme aber an, es heißt: "Es ist schade, dass wir es nicht hinbekommen, eine so lange Therapie 'vernünftig' zu beenden".

Und so ist es ja auch, oder?

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montagne
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:27

Panta,
du sagst, sie hat deine Grenzen immer geachtet. In einem alltäglichen Kontakt mit einer Freundin mag das auch okay gewesen sein. Aber sie ist ja eben nicht deine Freundin und du nicht ihre. Zwischen den Zeilen lese ich schon Grenzüberschreitungen.
Sie hat dich gedrängt wieder zu kommen, wenn auch subtil. Sie hat dir doch irgednwo recht viel persönliches erzählt. Damit hat die die Grenzen zwischen Therapie und privater Beziehung verwischt. Kein Wunder, dass du sie als Schwester oder Freundin willst und dich von diesen Gefühlen nicht ausreichend distanzieren konntest. Gleichzeitig geht es eben nicht, es gibt die 50 min und das ist natürlich wiederum mit einer Freundschaft nicht vereinbar.
Sie schrieb "wir bedauern" es. Wie kann sie wissen was genau du fühlst? Und slebst wenn, du musst es in deinen Worten und Nuancen ausdrücken, für dich und ihr gegenüber. Und warum ist ihr Band zu dünn? Deins, schlimm genug nach der langen zeit, aber sie sollte sicherer gebunden sein. Auch hier sehe ich ein Verschwimmen von Grenzen, diesmal zwischen Ich und Du. Klingt bisschen symbiotisch.
Und in einer Symbiose wird trennung schwer. Geht nicht oder tut mehr weh als man meint ertragen zu können.

Ich will deine Therapeutin nicht schlecht machen, panta. Sicher hat sie dir auch gut getan. Nur lese ich eben schon in den wenigen Zeilen Probleme heraus, die SIE verursacht hat, deren Konsequenzen du jetzt aber tragen musst und es klingt nicht so, als hättest du dich bewusst entscheiden diese Konsequenzen zu tragen.


Meine persönliche, sehr subjetiktive Vermutung ist, dass ihr der Abschied auch sehr weh tut, sie damit jetzt nicht klar kommt. In solchen Situationen tut oder sagt man Dinge die von außen betrachtet wenig Sinn machen. Wie gesagt in einer alltäglichen Beziehung verständlich, kein Ding. Aber gerade an solchen Punkten sollte eine Therapeutin sich ja reifer verhalten und dem Klienten etwas MITGEBEN und nicht aufbürden.
Zuletzt geändert von montagne am Do., 03.04.2014, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
amor fati

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panta
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:28

leberblümchen hat geschrieben:Du warst zehn Jahre bei ihr - auch wenn das bei einer VT sicher keine Massen an Stunden sind: Es ist eine sehr lange Zeit, in der man sich verändert - und auch die Veränderungen des Anderen miterlebt.
hm, ja und was genau hat das jetzt mit unserem Abschied zu tun? Sorry, kann deinen Zusammenhang da nicht sehen....Menschen verändern sich, Menschen entwickeln sich....dennoch hat sich ihre Bedeutung und mein Gefühl für sie ja nie verändert...
leberblümchen hat geschrieben: Mich macht es schon beim Lesen traurig (ist aber mein Problem), dass du deinen Freunden die Mail zeigst - als ob sie, die deine Therapeutin GAR NICHT kennen, besser wissen können als du, wie sie es gemeint haben könnte. Dasselbe gilt fürs Forum: Ich hab keine Ahnung, wie sie das meinte, nehme aber an, es heißt: "Es ist schade, dass wir es nicht hinbekommen, eine so lange Therapie 'vernünftig' zu beenden".
Die mail war ein dreizeiler und es ging nur um diesen einen Satz, und natürlich teile ich mit Freunden Dinge ich die ich nicht verstehe und tausche mich aus. Therapeuten machen das auch, heißt bei denen nur "Supervision".
leberblümchen hat geschrieben:Und so ist es ja auch, oder?
genau, und das ist mein Problem und es wurde als solches von mir bereits erkannt


ziegenkind
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:30

ich finde den satz eigentlich gar nicht schwer zu verstehen. er ist schwer zu verdauen, weil er eben traurig macht, weil er etwas benennt, das traurig ist. aber verständlich ist er, denke ich.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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panta
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:36

montagne hat geschrieben:

Ich will deine Therapeutin nicht schlecht machen, panta. Sicher hat sie dir auch gut getan. Nur lese ich eben schon in den wenigen Zeilen Probleme heraus, die SIE verursacht hat, deren Konsequenzen du jetzt aber tragen musst und es klingt nicht so, als hättest du dich bewusst entscheiden diese Konsequenzen zu tragen.


Meine persönliche, sehr subjetiktive Vermutung ist, dass ihr der Abschied auch sehr weh tut, sie damit jetzt nicht klar kommt. In solchen Situationen tut oder sagt man Dinge die von außen betrachtet wenig Sinn machen. Wie gesagt in einer alltäglichen Beziehung verständlich, kein Ding. Aber gerade an solchen Punkten sollte eine Therapeutin sich ja reifer verhalten und dem Klienten etwas MITGEBEN und nicht aufbürden.
Liebe Montagne,

danke, danke, danke für diesen Beitrag! Wie du beschreibst was du wahrnimmst, erleichtert mich gerade ungemein. Ich finde zumindest der letzte Austausch da fühlte ich keine Empathie oder Sympathie, sondern wirklich nur noch Macht. Also die Situation war ja die: 1.)Ich wollte nach langem Ringen einen Termin. 2.)Sie gab mir einen 4 Wochen später. 3.)Ich erklärte ihr, dass ich das nicht fair finde solange warten zu müssen, weil ich diese ganzen Spannungen diesen Druck nun wieder solange aushalten muss und mich damit allein fühle, da dieses Treffen für mich ja eine Überwindung sei. Daraufhin sie 4.) Das Band ist wohl zu dünn, bla bla". Und da frage ich mich natürlich schon, bedeutet es in ihren Augen ein "stabiles Band" zu haben, wenn ich ihre Bedingungen einfach schlucke ohne dabei auf mich und meine Grenzen zu achten? und sorry, das ist für mich Machtausübung und keine "Liebe" (im weitesten Sinne). Liebe wäre ein Kompromiss gewesen, oder wenigstens den anderen zu sehen.

Danke, dass ich mich von dir gesehen fühle!

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panta
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:38

ziegenkind hat geschrieben:ich finde den satz eigentlich gar nicht schwer zu verstehen. er ist schwer zu verdauen, weil er eben traurig macht, weil er etwas benennt, das traurig ist. aber verständlich ist er, denke ich.
dann red doch nicht drumrum, was verstehst du? Das war keine rhetorische Frage von mir nach dem Sinn, sondern ich finde der Satz macht inhaltlich für mich keinen Sinn und ich verstehe die Aussage nicht.

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weisserAdler
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:38

Liebe panta,

ich kann dein Chaos im Kopf und Herzen sehr wirklich sehr nachempfinden -
interessanterweise ist mir gerade eben folgendes passiert...

deinen Satz: "das Band war zu dünn..."

gerade eben kam der Postler, ich hab mir ein Buch schicken lassen,
über Psychotherapie... eher so eine Romangeschichte, weiss noch garnicht ob ich es überhaupt noch lesen willl, naja, egal...
ich habe ganz kurz rein geblättert,
und weisst du bei welchem Satz ich aufschlug, ganz unbewusst...

momentan dachte ich echt,
was ist das denn jetzt:

"wir verabschiedeteten uns mit dem Gefühl, dass das Band zu dünn war..."

hm,
das lass ich mal wirken,

aber trotzdem,
Nena besingt auch in Wunder geschehn...

IMMER WEITER
IMMER WEITER GERADE AUS
NICHT VERZWEIFELN
KOMM STEH SELBER WIEDER AUF
DENN DA HOLT DICH KEINER RAUS...

hast du heute schon gespürt,
dass die Sonne scheint?
Und die Bäume, unglaublich wie sie blühen und das Anfang April...

viel Kraft für dich,
irgendwann verstehen wir "im morgen",
warum "das gestern so war",
aber dazwischen
LEBEN WIR - ok

und die Theras, ich denke sie sind auch einfach "nur menschlich",
die haben auch ihre Sorgen,
wie sagte "meiner" immer:

unter jedem Dach gibt es ein Ach...
(wie beruhigend)
ich wünsche im das Beste,
so hat er mich auch in seinem letzten Brief an mich verabschiedet,
das ist doch eigentlich schön, oder...

vielleicht sollten wir lernen
vieles im Leben anders "zu sehen" - unsere Gedanken bestimmen wie wir uns fühlen!

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panta
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:45

weisserAdler hat geschrieben:
deinen Satz: "das Band war zu dünn..."

!
aber was bedeutet das, wenn das Band zu dünn ist? Bedeutet das, dass Sie das Gefühl hat, dass ich Sie nicht mag, wir uns nicht mögen oder sowas?

Also falls das so ist, wäre das ja wohl die krasseste Fehleinschätzung aller Zeiten meiner Thera....und ehrlich, ich kann mir das nicht vorstellen, dass sie das wirklich glaubt, dann würde ich es eher als Provokation verstehen.


ziegenkind
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:49

okay, ich red nicht drum herum: sie scheint zu glauben, dass ihr das nicht gut hinkriegen werdet gemeinsam das ende der therapie zu begehen, weil das band nicht fest genug, die beziehung nicht tragfähig genug in dir verankert ist. mir schien, du hast das selber eigentlich schon lange erkannt, leberblume hat das auch schon geschrieben und du hast ein wenig patzig geantwortet, sei dir eh schon alles klar.

was ist dir eigentlich genau noch unklar?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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panta
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Beitrag Do., 03.04.2014, 13:57

ziegenkind hat geschrieben:okay, ich red nicht drum herum: sie scheint zu glauben, dass ihr das nicht gut hinkriegen werdet gemeinsam das ende der therapie zu begehen, weil das band nicht fest genug, die beziehung nicht tragfähig genug in dir verankert ist. mir schien, du hast das selber eigentlich schon lange erkannt, leberblume hat das auch schon geschrieben und du hast ein wenig patzig geantwortet, sei dir eh schon alles klar.

was ist dir eigentlich genau noch unklar?
hm, dann ist es doch 'ne Provokation von ihr, denn damit hat das nichts tun, denn Sie hat ja erst "bemerkt", dass die Beziehung "nicht tragfähig" ist als ich den Termin 4 Wochen später ablehnte und so kommt das für mich nun schon so rüber als ob sie "beleidigt" ist, ihre Macht ausspielen will, oder sowas und ich finde es eben wie Montagne so schön schrieb eben auch "blöd", wenn Sie mir Gedanken, Gefühle oder Worte andichtet (dieses "wir bedauern das beide). Denn ich bedaure sicher nicht, dass es zu keinem persönlichen Abschied kommt, wenn der Preis der ist, dass ich meine Grenzen missachten muss.

Mit Leberblümchens Antwort konnte ich nichts anfangen, deshalb habe ich mich da eben abgegrenzt.


ziegenkind
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Beitrag Do., 03.04.2014, 14:00

ach so eins noch: ja, ich finde in der tat auch, dass dein verhalten zeigt, wie dünn das band zwischen euch ist. nach 10 jahren therapie kannst du nicht 4 wochen warten, wegen ferien, wegen osterferien? wenn das band stabil genug wär, würdest du durch so eine unklarheit nicht gleich die ganze beziehung in frage stellen.

im übrigen: ja, das kommt ziemlich oft vor, dass patienten aus kränkung wegen dem therapieende auf einmal doch wieder die ganze erfahrung die ganze beziehung in frage stellen müssen.

nota bene, wohl gemerkt: ich möchte dir keine schuld zuschieben. gleichwohl: in deinem agieren im abschied wird für mich schon deutlich, dass manches vielleicht doch noch nicht hinreichend geklärt ist. siehe z.B. deine interpretation, derzufolge ihr (wohlverdienter) osteruralub für dich machtausübung bedeutet.

hab jetzt erst dein letztes post gelesen: du agierst weiter, oder? wieso provoziert sie? sie will vielleicht diese erneute auseinandersetzung nicht, weil die therapie, die arbeitsbeziehung ja eigentlich zu ende ist, nicht? ihr werdet nicht weiter arbeiten. und manchmal kann man eben nicht alles klären.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


ziegenkind
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Beitrag Do., 03.04.2014, 14:04

welche deiner grenzen muss du eigentlich missachten, wenn du ihre grenzen und ihr recht auf osterferien respektierst? verstehe ich wirklich nicht. geht es nicht eigentlich darum, dass du - vielleicht schmerzlich - einsehen musst, dass du eben nicht so wichtig bist, dass sie für dich ihren urlaub verschiebt? kann ich verstehen, dass das nicht so eine schöne einsicht ist. v.a. dann, wenn man vorher von einer art freundschaft geträumt hat. aber dass das weh tut, heißt doch nicht, dass du ihr vorwürfe machen kannst. manchmal tun dinge weh und niemand ist schuld. ein anderer ist nie verpflichtet deine sehnsucht zu erfüllen. ist das nicht oft das wichtigste in einer therapie: dass man seine unerfüllten sehnsüchte aushält ohne sie wahlweise zu verleugnen oder dem anderen orwürfe zu machen? gar nicht so einfach, weiß ich von mir selber. vielleicht könntest du das als ziel noch einmal anpeilen, dann musst du nicht 10 jahre in wut und enttäuschung abschließen. mir täte das weh. und: ich würde an deiner stelle um ein gespräch bitten. das würde ich noch klären wollen. und dass da 4 wochen dazwischen liegen, ist vielleicht ganz gut. dann kannst du mit abstand schauen, was du grad so machst.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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