Alte Briefe in die Therapie mitbringen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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pandas
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Alte Briefe in die Therapie mitbringen

Beitrag Sa., 04.01.2014, 12:34

Ich habe zwischen den Jahren alte Sachen sortiert, darunter vor allem Briefe, auch von Familienangehörigen.
Das habe ich durchaus auch bewusst gemacht, um zu schauen, ob meine Erinnerungen wirklich sind.
Leider geht es bei mir in der PA mitunter darum, dass mein Therapeut sagt, man wisse ja nicht, wie mein Vater und Halbschwester wirklich waren/sind. Er will damit wohl sagen, vielleicht habe ich sie "zu schlecht" in Erinnerung, mglw. auch zu einseitig. Dies hielt ich schon immer für daneben von meinen Therapeuten; denn zum einen hatte die Haltung derer deutliche Auswirkungen auf mein Leben, die sich bis heute hinziehen; zum anderen sind meine Gefühle, Intrusionen nun mal so wie sie sind; es bringt mich nicht weiter, wenn der Therapeut sagt, ich könnte auch andere Gefühle haben (teilweise "deutet" er einfach andere Gefühle in Erlebnisse hinein ).

Ich habe nun je einen Brief von Vater und Halbschwester entdeckt, aus denen meiner Ansicht (man muss es schon auch kontextualisieren) hervorgeht, dass es so war, wie ich es erinnere und dadurch sehr übergriffig, abwertend, destruktiv, von vorneherein aussichtslos in den Beziehungen.

Die Briefe an sich haben mich sehr aufgewühlt (das neuerliche Lesen nach Jahren), als auch, dass es so war, wie es war.
Natürlich dachte ich dann, das bringe ich mit in die Therapie, wenn sie im neuen Jahr (nächste Woche) weitergeht. Immerhin haben wir noch 70 Stunden.

Dann waren da aber auch Zweifel, wie mein Therapeut reagiert. Er meint ja, er mache Psychoanalyse mit mir (natürlich hat die KK Analytische Therapie bewilligt). Dass er Psychoanalyse macht und nicht AT hat er mit erst vor ca. 2 Monaten gesagt ... es ist wohl auch nicht ganz so, aber er schien eher zu meinen, man nutze die restliche Zeit für richtige PA. Wogegen ich widersprach etc.

Möglicherweise kann ich mit den Briefen wohl dann in der Therapie nicht landen, vielleicht lässt er sie mich nicht mal vorlesen ...

... nun die Frage: Hat das jemand schon mal gemacht, alte Briefe (auch zum "Beweis") mit in die Therapie genommen?
Wie haben die Therapeuten darauf reagiert?
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schmetterling.1983
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 13:00

Liebe Pandas,
ich habe noch keine Briefe von anderen mitgebracht, aber die Idee, dass ich zwischen deinen Zeilen lese, dass es hier um das Anerkennen deiner Realität bzw. Wirklichkeit und Gefühle durch den Therapeuten geht und das ist ja ganz wichtig, dass derjenige dem man etwas erzählt die auch als wahr anerkennt. Das gibt ein Gefühl von Angenommen sein, aufgehoben sein schätze ich.
Das er meint, dass man es nicht weiß wie "es wirklich war" weckt in dir viell. den Eindruck, dass er deine Empfindungen nicht ernst nimmt, kann das sein?

Ich würde dir vorschlagen die Briefe einfach mitzubringen und zu sehen was passiert. Ich bin mir sicher, dass dieser Wunsch ihm etwa bestimmtes zu zeigen ihm und auch dir etwas zeigt bzw. etwas in Gang bringt was euch beiden hilft. Auch eine Enttäuschung und viell. auch ein Konflikt darüber ob ja oder nein oder warum nein, kann die Wichtigkeit des Themas für dich zeigen und euch neue Perspektiven geben.
Die Therapie kann ja auch ein Testgebiet für Dinge sein, die man sich sonst nicht traut. Durchsetzen oder doch mal Gefühle zeigen, ...
Also, Alles Gute dafür!
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
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Sunny girl
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 13:11

Ich habe neulich meinem Th. von einem Brief von mir an meinen Vater erzählt und ihn gefragt, ob er den lesen möchte, damit er besser weiß wie mein Verhältnis zu meinem Vater ist. Er hat ja gesagt. Ich finde das ganz normal und angebracht. In deinem Fall wäre es auch sehr hilfreich, wenn ihr mal Tatsachen habt und nicht spekulieren müsst, ob es so oder doch anders gewesen sein könnte.

Bei mir ist es so, dass mein Th. mir erlaubt hat ihm Briefe zu schreiben so viel ich will und er liest sie außerhalb der Sitzungen. Ich weiß nicht, ob dein Th. bereit wäre die Briefe zwischen den Sitzungen zu lesen. Aber wenn du ihn bittest sie während einer Sitzung zu lesen oder du sie gar vorliest, fällt mir nichts ein, dass dagegen sprechen könnte. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass dies von Thera zu Thera unterschiedlich sein kann. So hatte ich mal einen psychologischen Berater, den ich bat gerade mal eine halbe Seite Text IN der Sitzung zu lesen und er fand das nicht so toll und meinte es sei sehr viel.

An deiner Stelle würde ich einfach fragen. Ich finde, dass ist ein ganz legitimer Wunsch.

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hope_81
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 13:15

Liebe Pandas,
ich bin mir nicht sicher, möchte Dir aber doch meine Gedanken dazu schreiben.
Mir fällt hier im Forum auf, dass Du sehr darauf bedacht bist Beweise zu liefern. Egal in welcher Diskussion.
Ich kann mich meines Eindrucks nicht erwehren, dass das bei Deinem Therapeuten jetzt genauso ist.
Quellen als Beweisführung.

Ich weiß nicht, warum Du Deiner Wahrnehmung nicht vertraust und Deinen Therapeuten überzeugen möchtest.
Sag ihm -bevor Du die Briefe als Beweis mitbringst- was seine Zweifel an Deiner Geschichte mir Dir machen.

Liebe Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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kaja
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 13:24

Ich habe mal einen sehr alten Brief mit in die Therapie gebracht (Namen und Adresse aber vorher entfernt um ihn nicht in eine schwierige Situation zu bringen) und ihn gebeten den Brief bis zum nächsten Termin zu lesen.
Dabei ging es allerdings nicht um einen "Beweis". Er hat das nach kurzem zögern (bzgl. eines evtl. vorhandenen Namens) auch getan und später über den Brief mit mir gesprochen.

Der Therapeut zu dem ich gehe ist recht flexibel und offen für solche Dinge, ich weiss nicht ob das auf einen Therapeuten der eine PA/AT anbietet zutrifft.
After all this time ? Always.

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stern
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 13:56

pandas hat geschrieben:... nun die Frage: Hat das jemand schon mal gemacht, alte Briefe (auch zum "Beweis") mit in die Therapie genommen?
Wie haben die Therapeuten darauf reagiert?
"Beweisen" musste ich noch nie etwas. Einmal habe ich ein Schreiben mitgenommen, um sozusagen ein Ausmaß zu verdeutlichen (das aber in dem Sinn eh nicht fraglich war) und weil mir das sehr nahe ging (um letzteres ging es mir vermutlich primär, so dass ich den Wisch kurzerhand in die Therapie schleppte). Sie hat es dann auch gelesen. Aber ich schleppe eh ab und an mal etwas an...

Wichtig finde ich, dass man selbst in der Lage ist, derartiges zu "bewerten" bzw. einzordnen. Insofern fände ich es seltsam, wenn das keinen Raum in der Therapie haben dürfte. Mit Punkten, die ich nicht so gut erinnere bzw. die ich als vage erachte, gehe ich bereits selbst eher kritisch um. Ob ein Therapeut in jedem Fall eine eigene Bewertung abgibt, hm... weiß ich nicht (siehe unten)... aber Minimum kann man einen Patienten wohl unterstützen, sich ein Urteil zu bilden.

Und dir scheint wichtig zu sein, dass er ebenfalls anerkennt, dass dein Vater/Halbschwester sich übergriffig und abwertend verhalten haben?
Leider geht es bei mir in der PA mitunter darum, dass mein Therapeut sagt, man wisse ja nicht, wie mein Vater und Halbschwester wirklich waren/sind. Er will damit wohl sagen, vielleicht habe ich sie "zu schlecht" in Erinnerung, mglw. auch zu einseitig.
Einerseits stimmt es natürlich, dass man als Aussenstehender evtl. zu wenig Einblick hat, ein Urteil abzugeben... andererseits können derartige Aussagen auch bedeuten (natürlich durch die Blume gesagt), dass man jemands Wahrnehmung als fraglich erachtet.

Aber die Möglichkeit zu sagen, wie sein Vorgehen bzw. diese Aussage auf dich wirkt, die hättest du, oder?
Liebe Grüße
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Ulrich
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 14:12

@Pandas

Er hat keine Ahnung von deinem Leben. Wie denn auch? Er weiß ja nur das von dir, was du ihm von dir erzählt hast. Und ich vermute, das interessiert ihn nicht sehr. Er kann sich auch gar nicht alles erinnern, was du ihm erzählt hast. Wie denn auch?

http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse


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pandas
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 14:59

Ulrich hat geschrieben:@Pandas

Er hat keine Ahnung von deinem Leben. Wie denn auch? Er weiß ja nur das von dir, was du ihm von dir erzählt hast. Und ich vermute, das interessiert ihn nicht sehr. Er kann sich auch gar nicht alles erinnern, was du ihm erzählt hast. Wie denn auch?
Nein, darum geht es nicht. Das wäre dann eher ein Fehler im unbewussten Unbewussten des Analytikers.

Er kann sich überdurchschnittlich gut an das erinnern, was ich bisher in den 230 Stunden erzählt habe. Er schreibt auch sehr viel mit (zu der Frage "wie denn auch?").

Das Problem ist aber, dass er dies bewusst in seine Schablonen presst, die sich teils aus seiner Professionalität als Analytiker ergeben (also das, was er aus den Theoriemodellen macht - wie erwähnt, würde er auch eine eher klassisch gehaltene Psychoanalyse bevorzugen, vermischt mit seinen eigenen "Weiterentwicklungen" der Theorie.) Es interessiert ihn auch schon sehr was ich erzähle - aber leider in der Richtung, wie er das für seine Deutungen verwenden kann, um mir seine Schablonen nahezulegen. Dazu hat er sich auch schon desöfteren mit Elan aufgeregt.

So, das wäre erläutert.

Aber, Ulrich, Du hast Dich gar nicht auf meine Frage ("Briefe in der Therapie") geäussert?
Es geht mit doch darum, wie im Eingangspost erklärt, welche Erfahrungen hiermit von anderen gemacht wurden.
Es geht mich auch nicht darum, den Analytiker beziehungstechnisch zu beweisen, dass ich "Recht" habe,
sondern dass ich in der Therapie, die mir die KK bezahlt, in dem, was diese Briefe in mir aufwühlen (und welches auf alte Wunden zurückgeht) aufgefangen werden möchte.
Und ich skeptisch bin, ob mein Therapeut dies leisten wird und aber Vergleiche bekommen möchte, was in Therapie dazu möglich ist.

Zum Schluss: Hätte ich den Eindruck, dass mein Therapeut nach 230 Stunden "keine Ahnung von meinem Leben hat", dann würde ich ihn bei der KK anzeigen. Dazu bräuchte ich aber nicht im Forum zu posten.
Also, bitte keine allgemeinen Projektionen.
Wie z.b. der wiki-Link zur Psychoanalyse
Ich habe mit Sicherheit mehr Literatur über PA gelesen als Du, ich brauche hier keine wiki-Links. Dazu stelle ich keine Posts ein.

Bitte Beiträge zum Threadthema, wenn Du Dich äussern möchtest, Ulrich.
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pandas
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 15:16

hallo alle,

vielen Dank für alle Posts, die sich auf das Threadthema beziehen!

Ich habe mich eventuell im Eingangspost bezüglich des "Beweises" etwas missverständlich ausgedrückt. Allerdings habe ich "Beweis" extra in Klammern gesetzt und mit der Konjunktion "auch" versehen.
Aber dazu gehört ja auch die Entwicklung, die meine Therapie genommen hat. Eben, dass der Therapeut in der Tat Erinnerungen, die ich teils als höchst traumatisch einschätze, verbiegt bis hin, dass er mir verstärkt andere Gefühle, als ich schildere, hineindeutet, was ein ziemliches Dilemma ist. Ich hätte von ihn als Therapeuten erwartet, dass er mir hilft, mit den Gefühlen, die ich habe, umzugehen (kurz gefasst). Wie dies in vielen anderen Therapien auch gemacht wird.

Wie beschrieben, ist mein erstes Anliegen ja natürlich, dass er mich als Therapeut, in dem was die Briefe in mir auslösen, auffängt und mich darin unterstützt, dies so zu verarbeiten, dass es mich nicht mehr in Löcher stürzt etc.
Dazu kommt nun mal aber die Vorgeschichte, die ich mit diesem Therapeuten habe. Dazu gehört, dass er, als ich ihn mal (wiederholt) darauf angesprochen habe, dass ich den Eindruck habe, dass er Erinnerungen, besonders in Bezug auf meinen Vater, "beschönigt" oder zumindest das Verhalten meines Vaters "rechtfertigt" ("vielleicht war er nicht zufrieden in der Ehe, vielleicht hat es nicht gestimmt mit der Sexualität mit ihrer Mutter" u.ä.), er dies eben damit erklärte, dass man nicht wisse wie es war. Er nimmt sich deshalb anscheinend das Recht, es anders auszudeuten, wie es aber mit meinen Gefühlen, anderen Auswirkungen nicht mehr zusammenpasst, und mich, würde ich das annehmen, erst recht verwirrt. Wobei es vom Therapueten - bei einem Verdacht von mir - auch mal zu einem ausgesprochenen "Das kann nicht sein" kam.

Insofern ist es nun so, dass ich eine KK-Therapie habe, aber befürchten muss, dass ich in dieser nicht vom Therapeuten in dem aufgefangen werde, was die Briefe in mir ausgelöst haben, in Verbindung damit, dass eine PA per se Erinnerungen nach oben holt, und das seit zwei Jahren: Aber ich nun immer mehr doch das Gefühl habe, mit den Gefühlen dazu letztlich sitzen gelassen zu werden, da ich ja auch nach Sicht des Analytikers die Deutungen annehmen könnte, dass es so und so gewesen sei und ich meinen Vater ja auch positiv gegenüber stehen könne, denn er ist ja nunmal mein Vater ...

Somit geht die Therapie, obwohl der Therapeut engagiert beteiligt ist (-aber vielleicht mehr im Interesse, seine Thesen zu behaupten?-) an meinen Gefühlszuständen vorbeigeht.

U.a. deshalb möchte ich erfahren, wie in anderen Therapien mit dem Thema "Briefe" umgegangen wird. Da war ja jetzt auch einiges dazu dabei von Euch
schmetterling.1983 hat geschrieben:Liebe Pandas,
ich habe noch keine Briefe von anderen mitgebracht, aber die Idee, dass ich zwischen deinen Zeilen lese, dass es hier um das Anerkennen deiner Realität bzw. Wirklichkeit und Gefühle durch den Therapeuten geht und das ist ja ganz wichtig, dass derjenige dem man etwas erzählt die auch als wahr anerkennt. Das gibt ein Gefühl von Angenommen sein, aufgehoben sein schätze ich.
Das er meint, dass man es nicht weiß wie "es wirklich war" weckt in dir viell. den Eindruck, dass er deine Empfindungen nicht ernst nimmt, kann das sein?
Ja, hinzukommt, dass er dies ja so auslegt, dass ich es deshalb auch so sehen könnte wie in seinen Deutungen ... diese stellen dann aber ja meine ganze Realität in Frage .... denn wäre es anders gewesen, dann wäre ich ja heute nicht so, wie ich bin etc. ... das ist in der Tat mittlerweile ziemlich verworren zwischen uns. Am Anfang hat er mit seinen Sichtweisen zu der Subjetivität von Erinnerungen und wie man dies in der PA ausdeutet, nicht herausgerückt.
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pandas
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 15:28

schmetterling.1983 hat geschrieben: Ich bin mir sicher, dass dieser Wunsch ihm etwa bestimmtes zu zeigen ihm und auch dir etwas zeigt bzw. etwas in Gang bringt was euch beiden hilft. Auch eine Enttäuschung und viell. auch ein Konflikt darüber ob ja oder nein oder warum nein, kann die Wichtigkeit des Themas für dich zeigen und euch neue Perspektiven geben.
Die Therapie kann ja auch ein Testgebiet für Dinge sein, die man sich sonst nicht traut. Durchsetzen oder doch mal Gefühle zeigen, ...
Ich habe da schon ziemlich viel ausprobiert. Er hat auch schon mittlerweile dann mit heftiger Abwehr reagiert.
Im Zuge mit dem Ereignis, dass ich die Briefe gefunden, gelesen, und zerrüttelt davon war, es aber bearbeiten möchte, habe ich erneut gemerkt, dass die Therapie mehr und mehr zu einer zusätzlichen Belatung wird, als dass sie mich bei düsteren Gefühlen, Intrusionen, Ereignissen etc. auffängt und mir bei der ganzheitlichen Überwindung hilft.
Mal schaun. Das Problem ist gerade, dass ich befürchte, wenn ich dies mit den Briefen erzähle, dass den Konflikt zwischen uns erneut hochkochen lässt. Dann habe ich aber das wieder als weitere Belastung, auf der Belastung durch die Briefe (die ja natürlich zuvor auch schon latent vorhanden war, bleibe ich dann aber trotz Therapie sitzen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Ulrich
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 15:32

@Pandas
Den Link habe ich eingestellt, weil ich aufgrund deiner Beiträge nicht den Eindruck habe, dass du viel über Psychoanalyse gelesen hast, oder zumindest nicht das, was dir weiterhilft. Es gibt Neo-Psychoanalyse. Wenn du nur solche Bücher liest kannst du genauso gut Kochbücher lesen. Dort werden nur Zusammenhänge beschrieben, die sowieso schon jedem klar sind.

Wenn du unbedingt gehalten und verstanden werden möchtest, warum gehst du nicht zu einer Freundin und lies ihr die Briefe vor? Oder willst du nicht, dass irgendwer davon erfährt? Denkst du, dass dein Therapeut dichthält?

Du hältst ja auch hier dicht. Mich geht das auch alles gar nichts an.

Im übrigen habe ich nicht die geringste Lust jemanden online oder offline zu analysieren. Daher sind meine Beitrage auch meistens ziemlich allgemein gehalten. Falls ich mich in dir oder in deinem Therapeuten geirrt haben sollte bitte ich um Vergebung.


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pandas
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 15:43

hopeless81 hat geschrieben:Liebe Pandas,
ich bin mir nicht sicher, möchte Dir aber doch meine Gedanken dazu schreiben.
Mir fällt hier im Forum auf, dass Du sehr darauf bedacht bist Beweise zu liefern. Egal in welcher Diskussion.
Ich kann mich meines Eindrucks nicht erwehren, dass das bei Deinem Therapeuten jetzt genauso ist.
Quellen als Beweisführung.
Wie beschrieben, geht dies mit der Entwicklung in dieser Therapie einher.
Das Problem ist aber, dass ich mich mit meinen Gefühlen, Intrusionen etc. nicht aufgefangen fühle - aber natürlich möchte ich das in einer Therapie - deshalb mache ich doch Therapie?

Ich verstehe aber auch nicht, was gegen Beweise in einer Diskussion spricht, was Du jetzt damit sagen möchtest?
Warum sollte man denn etwas von einem anderen annehmen, wenn es nicht dem entspricht, was man selbst für wahr hält? Also, klar - man könnte auch gehen ohne etwas zu sagen (schreiben) nach dem Motto "Glaub doch, was Du (der Andere) will.). Das kann man aber nur, wenn es ansonsten einen nicht berührt o.ä.
In einer Therapie also gewiss nicht.
Wieso sollte ich denn mich da hinlegen und dann den Therapeuten meine Erinnerungen, Beziehungsdynamiken etc. so ausdeuten lassen, wie er es für "richtig" hält, wenn es für mich aber innerlich nicht stimmig ist, ich merke, dass es mich dann gefühlsmässig auch retraumatisiert (=es ist dann ja so, als soll einer erneut vorgemacht werden, dass die verletztenden Dinge nicht geschehen sind oder zumindest nicht als solche beabsichtigt gewesen sind. Bei mir geht es aber auch um Schaden am Eigentum durch meinen Vater und meine Halbschwester durch eine Enterbung.)
hopeless81 hat geschrieben: Ich weiß nicht, warum Du Deiner Wahrnehmung nicht vertraust und Deinen Therapeuten überzeugen möchtest.
Weil ich mit dem, was das alles in mir auslöst, psychische Probleme habe und mir deshalb, wie viele andere Menschen auch, eine Theapie gesucht habe? Wenn er aber meine Wahrnehmung anders deuten will, anstatt mich mit ihr ernst zu nehmen und mit meiner Wahrnehmun zu arbeiten, so verstärkt das meine psychischen Probleme.

Das wäre ja genauso, wie wenn man wegen Suchtprobleme eine Therapie macht, diese in der Therapie nicht erwähnen soll.
hopeless81 hat geschrieben: Sag ihm -bevor Du die Briefe als Beweis mitbringst- was seine Zweifel an Deiner Geschichte mir Dir machen.
Das habe ich ihn mittlerweile doch schon zig-mal gesagt.
Ausserdem möchte ich die Briefe ja nicht als Beweis mitbringen, sondern das, was diese Briefe in mir auslösen, bearbeiten, wozu auch traumatische Ereignisse, die in ihnen aufgegriffen und in Sprache gepackt sind, gehören. (Wie im Eingangspost geschildert).
Meine Befürchtung war und ist, dass der Therapeut dazu wieder aufbraust,
deshalb die Frage, wie andere Therapeuten damit umgehen.
Um so konkrete Handlungsanweisungen habe ich nicht gebeten; das ich die Briefe entweder mitbringe oder nicht, war mir auch so klar.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 15:47

Pandas, um auf deine konkrete Frage zu antworten: Ich kann mir das in einer Analyse irgendwie nicht vorstellen. Jetzt könnten natürlich wieder fünf Leute sagen: "Ja, du in deiner nicht. Aber das muss ja nicht für alle gelten" und so fort...

Wenn ich ihm sage: "Mein Vater hat zu mir gesagt, ich sei eine Schlampe", dann ist das doch rein 'informationstechnisch' dasselbe, als würde ich sagen: "Mein Vater hat mir einen Brief geschrieben, in dem er behauptet hat, ich sei eine Schlampe". Also, DAS ist sicher 'normal' und üblich. Aber was macht es jetzt - zunächst mal für dich - für einen Unterschied, ihm den Brief vorzulesen? Wo wäre da der Unterschied dazu, ihm zu sagen: "Ich habe Briefe gefunden, in denen dies und das steht"?

Es muss ja DIR etwas geben, sonst würdest du es ja nicht wollen. Und das, was mir dazu einfällt - falls es dich interessiert - ist in der Tat, dass du von ihm gesehen werden willst, indem du ihm etwas Handfestes zeigst: "Hier guck mal, da kannst du jetzt nichts mehr sagen. Ätsch!"

Also, so wie ich Analyse kenne, geht es wohl vielleicht eher darum, was diese Briefe mit dir machen und um die Frage, warum du ihm die zeigen willst.
Das Problem ist aber, dass ich mich mit meinen Gefühlen, Intrusionen etc. nicht aufgefangen fühle - aber natürlich möchte ich das in einer Therapie - deshalb mache ich doch Therapie?
Also ist das Problem nicht der Brief, sondern die Beziehung zu deinem Therapeuten? Warum also nicht sagen: "Ich hab hier einen Brief, den ich Ihnen so gerne zeigen würde, weil ich glaube, dass das der einzige Weg ist, dass Sie mich wahrnehmen" - und dann würde der Brief sicher in der Tasche bleiben und ihr würdet über eure Beziehung reden... Und wenn nicht - ja, dann würde der Brief ihm sicher auch nicht weiterhelfen, vermute ich.


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pandas
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 15:51

Ulrich hat geschrieben: Den Link habe ich eingestellt, weil ich aufgrund deiner Beiträge nicht den Eindruck habe, dass du viel über Psychoanalyse gelesen hast, oder zumindest nicht das, was dir weiterhilft. Es gibt Neo-Psychoanalyse. Wenn du nur solche Bücher liest kannst du genauso gut Kochbücher lesen. Dort werden nur Zusammenhänge beschrieben, die sowieso schon jedem klar sind.
Nun, den Eindruck habe ich auch von Deinen Beiträgen. Diese sind oft pauschal und differnzieren nicht aus, enthalten viele Fehler, auf die ich Dich schon öfter hingewiesen habe - Du aber doch der Ansicht zu sein scheinst, dass Du die PA "durchschaut" hast, das habe ich ganz und gar nicht von Deinen Beiträgen.
Aber, wie gesagt, diese Diskussion möchte ich mit Dir hier in meinen Thread gar nicht führen.
Ulrich hat geschrieben:Wenn du unbedingt gehalten und verstanden werden möchtest, warum gehst du nicht zu einer Freundin und lies ihr die Briefe vor? Oder willst du nicht, dass irgendwer davon erfährt? Denkst du, dass dein Therapeut dichthält?
Nein, mir geht es nicht darum, ob jemand davon erfährt oder nicht, das ist wieder eine Prohektion von Dir.
Meinetwegen kann das nach außen dringen.
Es handelt sich aber um Sachen, die Freundschaften überfordern. U.a. habe ich deshalb Therapie gesucht, und auch, da ich der Ansicht bin, dass da jemand, der für bezahlt hat, mehr bieten können müsse als eine Freundin, in dem Sinne, von Umgang mit Intrusionen etc. Kommt ja auch in manchen Therapien vor, es gibt auch positive Beispiele hier im Forum.
Allerdings habe ich nunmal die Situation jetzt mit diesem Therapeuten. Wobei es mit ja auch um Austausch verschiedener Herangehensweisen von Therapeuten ging.
Ulrich hat geschrieben:Mich geht das auch alles gar nichts an.
Ja, genau. Mich interessiert das Thema "Dicht halten" auch nicht.
Ulrich hat geschrieben: Im übrigen habe ich nicht die geringste Lust jemanden online oder offline zu analysieren.
Dann folge doch einfach Deiner Lust und lasse es.

Ulrich hat geschrieben:Daher sind meine Beitrage auch meistens ziemlich allgemein gehalten.
Aber Du solltest Dich schon auf das Threadthema beziehen, oder? Sonst ist das für einen als TE echt mühsam mit Dir.
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kaja
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Beitrag Sa., 04.01.2014, 15:57

Kurzer Nachtrag:

Der Brief bot dem Therapeuten die Möglichkeit sich ein eigenes Bild zu machen, da er so nicht nur den Inhalt sondern auch Schreibstil des Verfassers und die Art des Briefes zur Verfügung hatte.
Meine neutrale Inhaltsangabe des Briefes (die ich ihm vorab gab) hätte diese Informationen nicht transportiert.
Obwohl ich in der Therapie nicht zu großen Emotionen neige, wären meine Angaben mit Sicherheit subjektiv eingefärbt gewesen bzw. durch den Mangel an Emotionen recht nüchtern ausgefallen. Beides hätte dem Brief in keiner Weise entsprochen.
Jede Angabe wäre eine in irgendeiner Form gefilterte Version des Originals gewesen. So wären bestimmte Facetten vollkommen verloren gegangen.
After all this time ? Always.

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