Was wird euch erklärt (Psychoanalyse)?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Ulrich
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Was wird euch erklärt (Psychoanalyse)?

Beitrag Sa., 26.10.2013, 07:52

De Effektivität des Freien Assoziierens (freien Sprechens) in der analytischen Therapie lässt sich meiner Ansicht nach steigern, wenn man weiß, wieso man es tun soll. Man soll es nicht bloß tun, um seine Sorgen bei jemandem zu deponieren. Im Idealfall ist es eine Methode sich selbst zu heilen.

Der psychologische Grund, wieso Freies Assoziieren Unbewusstes bewusst macht und dadurch verändert, ist zwar noch nicht bekannt. Aber es gibt eine Reihe von psychologischen Fakten, deren Kenntnis die Effektivität des Freien Assoziierens verbessert. Zudem gibt es einige Theorien, an die man glauben sollte, wenn man effektiver frei assoziieren möchte. Diese Theorien (z.B. die vom Widerstand) kennt aber kaum ein Patient.

Wie wird das von euren Therapeuten gehandhabt? Erklärt er/sie euch viel, wenig oder nichts? Macht Ihr die ganze "Arbeit" allein, oder erfahrt ihr zwischendurch auch mal, um was für eine Arbeit es sich dabei eigentlich handelt?

Im Idealfall bewirkt Freies Assoziieren schon nach weniger als hundert Behandlungstunden erhebliche Symptomverbesserungen oder -auflösungen. Wenn dies nicht der Fall ist, ist dem Analysand vermutlich zu wenig erklärt worden. Oder er ist zu dumm gewesen, um es zu verstehen. Früher unterschied man noch zwischen analysierbaren und nicht analysierbaren Patienten. Die nicht analysierbaren Patienten waren nicht in der Lage den psychoanalytische Technik zu verstehen. Heute machen Leute, die sich Analytiker nennen, diese Unterscheidung nicht mehr, und ich vermute deshalb, weil es ihnen weitgehend egal ist, ob dem Patient klar ist, was er tut, wenn er frei assoziiert. In den meisten Fällen handelt es sich in heutigen Analysen auch um gar keine richtige Freie Assoziation mehr. Es handelt sich bloß noch um normales Reden. Normales Reden hat aber kaum eine heilende Wirkung. Natürlich braucht man ab und zu mal ein Gespräch, aber das bekommt ja schließlich auch ohne, dass man eine Therapie macht, außer man ist völlig isoliert und weiß nicht, mit wem sonst man reden soll. Ein Gespräch kann manchmal heilsam sein. Aber Freie Assoziation, die gekonnt ausgeführt ist noch viel heilsamer.

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leberblümchen
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 08:21

Hallo, Ulrich,
vorab: Ich glaube, es ist nicht möglich, die Psychoanalyse zu 'begreifen', wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Ein Grund für die Lehranalyse...

Dein Beitrag ist nicht wirklich völlig falsch, aber er geht meiner Meinung nach an sehr vielen Dingen vorbei.

Ich schreibe mal aus meiner Perspektive: Mir wurde gar nichts erklärt - nicht mal, dass es sich überhaupt um eine Analyse handelt... Und soll ich dir was sagen: Ich glaube, das war meine einzige Chance, mich überhaupt darauf einlassen zu können. Ich habe meinem Therapeuten vom ersten Moment an vertraut, und er hat mich - etwas kitschig, vielleicht - sanft auf die Couch getragen, ohne dass ich das gemerkt hab. Nein, stimmt auch nicht: Auf die Couch wollte ich dann selbst! Aber das war nur möglich durch seine Vorarbeit, die so gar nichts hatte von "ich erkläre Ihnen mal, was wir hier machen" - wir HABEN einfach gemacht und wir hatten von Anfang an eine Beziehung.

Er hat mir nie erklärt, was wir da tun und auch nie, was er von mir erwartet; es ist scheinbar wie von selbst geschehen. Und DAS ist es meiner Ansicht nach, was eine Analyse zu einer Analyse macht. Es ist kein Kochen nach Rezept, wo dann am Ende bei jedem Koch dasselbe rauskommt, wenn alle exakt dieselben Zutaten verwendet haben.

Die Zutaten bringen die beiden selbst mit, und dann geschieht das, was geschehen soll. Oder es geschieht nicht. Aber die Frage ist m.E. nicht, ob das daran liegt, dass etwas erklärt wurde! Ich habe auch ziemlich viel gelesen, anfangs tatsächlich, weil ich nicht reinfallen wollte auf die Übertragung. Ich wollte schneller sein als er, mich nicht von ihm fangen lassen. Heute kann ich darüber lächeln, aber es war O.K. so. Ich hab mich ja trotzdem eingelassen. Ich hab von Frauen gelesen, die sich gewünscht haben, den Penis des Analytikers zu besitzen. Ich hab sie belächelt und dachte mir triumphierend: "Ihr könnt das ja gerne alles so machen. Aber ICH ganz sicher nicht! SO tief werde ich nicht fallen!" - Natürlich kam es anders... Aber das kam, weil es kommen sollte. Das konnte kein Buch fördern oder verhindern. Erkärungen wären nicht nötig gewesen.

Mit dem Assoziieren ist es ähnlich: Das lernt man nicht nach Anleitung oder Erklärung. Das freie Assoziieren ist das Ideal, das nicht wirklich erreicht wird. Man kann sich ihm nähern, dann, wenn der Nährboden der therapeutischen Beziehung fruchtbar ist. Aber dieser Boden wird nicht besser durch Erklärungen und Anleitungen. Es passiert einfach, glaub mir. Und das Assoziieren ist nur EIN Teil der Analyse. Ich hab das anfangs auch nicht verstanden. Es ist ein Laufenlassen, was dann besonders gut gelingt, wenn du nicht ständig überlegen musst, ob du 'so was Peinliches' deinem Therapeuten erzählen kannst. Dann kommt es einfach raus. So, wie auch die Übertragung einfach so kommt. Da sagt dir auch keiner: "Sie müssen mich jetzt so sehen wie Ihre Mutter". Es passiert einfach.

Dass es den Analytikern egal ist, ob die Patienten assoziieren können oder nicht, dürfte völliger Quatsch sein. Ich glaub, es geht wirklich nicht darum, gekonnt zu assoziieren, sondern zu vertrauen. WAS man dann sagt und WIE, ist das Ergebnis dieses Vertrauens, nicht der Anfang.


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 10:46

Also, was leberblümchen da geschrieben hat, möchte ich auch so sehen.
Freies Assoziieren ergibt sich oder nicht, ist kein Muss, um dass es heilsamer wirkt...
Freies Assoziieren könnte man als Werkzeug betrachten, was man hier und da einsetzen kann, wenn man Gefühle beispielsweise nicht so konkret beschreiben kann. Meine Thera beispielsweise erwartet das von mir gar nicht, wenn sie aber merkt, ich kann mich gerade nicht ausdrücken, sagt sie "wenn es jetzt schwer ist, versuchen sie zu assoziieren - das, was ihnen gerade in den Sinn kommt" und dabei ist es völlig wurscht wie man oder was man sagt.

Therapie ist so individuell wie der Mensch, der die Therapie braucht... und da finden sich nicht so viele Maßstäbe - meine Meinung....

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 13:37

Ob es sowas gibt wie "freies" Assoziieren dürfte umstritten sein wie der "freie" Wille. Assotiationen werden immer durch etwas ausgelöst, durch den Raum die Umgebung, die Pfeife des Analytikers.
Das zeigt sich schon daran dass es verschiedene Schulen in der PA gibt, Freud, Jung, Adler, Klein , Schulz-Hencke usw. Wenn das assotiieren wirklich so frei wäre würde in diese Schule genau das sleber passieren es würden, tut es aber nicht, es gibt zum Teil starke inhaltliche Abweichungen.
Die Symtome verschimmern sich aich meistens eher erstmal.

@ Lederblümchen: Es entsetzt mich zu lesen, dass auch in neuer Zeit den Leuten nicht gesagt wird was Sie da tun. (PA machen).

Die PA lebt von seiner Intranspraenz. Eine "Übertragung" würde ganz anders verlaufen wenn der Patient wüsst was geschieht. Z.B. würde er wohl nich so leicht seine Wut über unterlassene Hilfelleistung auf de Thera rauslassen da er ja den theoretischen Hintergrund kennt.
Wie gesagt ich wusst überhaupt nichts, bei mir hätte die AT also bestens wirken müssen.

Ich habe 4 Jahre analytische "Therapien" gemacht und diese immer noch nicht verstanden. Also, sowas zu machen ist kein Garant diese zu verstehen.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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leberblümchen
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 15:08

Stell dir doch aber mal vor, du bist verliebt und möchtest deinen Partner küssen: Würdet ihr euch da auch erst mal stundenlang darüber unterhalten, wie die ausgeschütteten Hormone heißen, was genau gerade in eurem Unterleib passiert, und wolltet ihr erst mal den Puls messen?

Es steht und fällt alles mit dem Vertrauen. Wenn ich vertraue, brauche ich niemanden, der mir sagt, was er mit mir tut. Und wenn ich nicht vertraue, dann nützt seine Erklärung auch nichts.

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stern
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 15:15

Ulrich hat geschrieben:Wie wird das von euren Therapeuten gehandhabt? Erklärt er/sie euch viel, wenig oder nichts? Macht Ihr die ganze "Arbeit" allein, oder erfahrt ihr zwischendurch auch mal, um was für eine Arbeit es sich dabei eigentlich handelt?
Psychotherapie bzw. -analyse ist keine rechtsfreier Raum. MINDESTENS Dinge, die der Informations- und Aufklärungspflicht unterliegen MUSS man als Patient erfahren DÜRFEN. Pflicht hierbei impliziert eigentlich auch, dass insoweit der Behandler in der Bringschuld ist.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 19:16

leberblümchen hat geschrieben:Stell dir doch aber mal vor, du bist verliebt und möchtest deinen Partner küssen: Würdet ihr euch da auch erst mal stundenlang darüber unterhalten, wie die ausgeschütteten Hormone heißen, was genau gerade in eurem Unterleib passiert, und wolltet ihr erst mal den Puls messen?

Es steht und fällt alles mit dem Vertrauen. Wenn ich vertraue, brauche ich niemanden, der mir sagt, was er mit mir tut. Und wenn ich nicht vertraue, dann nützt seine Erklärung auch nichts.

Das hier ist aber eine gesundheitliche Dienstleitung wahrscheinlich von der KK bezahlt. Erklärungen sind notwenig für Vertrauen bei mir, ein Therapeut darf mich manipulieren indem er mein Bewusstsein umgeht, aber genau das muss vorher ageklärt werden!
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 20:45

Ja, für dich mag es so sein. Aber du begehst immer denselben Fehler, egal, in welchem Thread: Du schreibst, dass du es ein Unding findest, dass nicht aufgeklärt wird, obwohl ich dir geschrieben hab, dass es für mich gut so war.

Wie hättest du es dir denn vorgestellt mit Erklärung? Wie soll das funktionieren? Soll er dir in der ersten Stunde sagen: "Ah, Sie hätten gerne eine Psychotherapie. Ich mache gerne Analysen. Damit Sie sich das vorstellen können, erkläre ich Ihnen das mal: Sie werden sich bald in mich verlieben und erotische Phantasien mit mir haben. Das ist besonders prickelnd, wenn es um homoerotische Wünsche geht, obwohl Sie vielleicht heterosexuell sind. Sie sollten diese Phantasien nicht für sich behalten, sondern ganz offen von Ihrer Liebe und Ihrem Hass zu mir sprechen. Sie sollten mir alle Träume erzählen, und auch peinliche unangenehme und verletzende Erlebnisse berichten. Sie werden auch das eine oder andere Mal weinend aus der Praxis rennen, und wenn ich Urlaub habe, werden Sie sich nicht mehr vorstellen können, wie Sie drei Wochen ohne mich überstehen sollen. Na, wäre das eine Therapieform für Sie?"

Meinst du, das klingt irgendwie verlockend für jemanden, der schon monatelang gebraucht hat, bis er sich überhaupt eingestanden hat, einen Therapeuten anzurufen?

Das wäre für mich keine Aufklärung, sondern Abschreckung und der beste Weg, den Widerstand ins Unermessliche zu steigern.

Ich kenne es so, dass ich ganz automatisch dorthin gekommen bin und nie das Gefühl dabei hatte, manipuliert zu werden oder mich zum Deppen gemacht zu haben. Vielleicht eine der größten Erfahrungen überhaupt: immer wieder zu merken, dass ich ernst genommen werde, auch mit meinen ganz kindlichen Bedürfnissen und mit meinen peinlichsten Gefühlen. Dass es nie so ist, dass er sagt (oder ich das Gefühl hab, dass er es denkt): "Mein Gott, was für 'ne Kinderka.cke!" - aber diese Erfahrung, über so etwas mit einem Therapeuten sprechen zu können, die muss man machen, die kann einem nicht erklärt werden.

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Madja
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 21:47

leberblümchen hat geschrieben:Sie werden sich bald in mich verlieben und erotische Phantasien mit mir haben. Das ist besonders prickelnd, wenn es um homoerotische Wünsche geht, obwohl Sie vielleicht heterosexuell sind. Sie sollten diese Phantasien nicht für sich behalten, sondern ganz offen von Ihrer Liebe und Ihrem Hass zu mir sprechen. Sie sollten mir alle Träume erzählen, und auch peinliche unangenehme und verletzende Erlebnisse berichten. Sie werden auch das eine oder andere Mal weinend aus der Praxis rennen, und wenn ich Urlaub habe, werden Sie sich nicht mehr vorstellen können, wie Sie drei Wochen ohne mich überstehen sollen. Na, wäre das eine Therapieform für Sie?"
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Tränen-reich
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 21:51

Madja hat geschrieben:Ist das Wahr? Funktioniert das so?
Also, bei mir war da so hätte ich nicht besser beschreiben können...

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Madja
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 21:55

Tränen-reich hat geschrieben:
Madja hat geschrieben:Ist das Wahr? Funktioniert das so?
Also, bei mir war da so hätte ich nicht besser beschreiben können...
Scheiße... und was soll das bringen? Ich habe gerade die Analyse angefangen und fühle mich jetzt schon komisch meiner Thera gegenüber... Ich weiß nicht was ich denken soll...
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 22:07

Siehste, Mr. Mindcontrol, das hast du nun von deiner Aufklärungsmission: ein verunsicherter Patient mehr!

Madja, lass es doch einfach auf dich zukommen. Wenn du ein blödes Gefühl hast, dann frag deine Therapeutin einfach. Ich glaub, eine Analyse, in der das, was ich oben beschrieben habe, überhaupt nicht vorkommt, ist keine Analyse. Aber das heißt ja nicht, dass all das, was mir oder anderen Patienten so begegnet, bei dir auch so sein muss. Vor allem aber finde ich persönlich wichtig, dass das Grundgefühl dabei positiv sein muss. Also von wegen: "Ich könnte meinen Therapeuten zwar gerade erwürgen (und ich sage das nicht nur so, sondern ich empfinde es genau so!), aber EIGENTLICH weiß ich, dass ich bei ihm gut aufgehoben bin".

Wenn dein Empfinden anders ist und du dir plötzlich nicht mehr sicher bist, ob du gut aufgehoben bist, dann solltest du das ernst nehmen und offen reden. Das sollte immer möglich sein.


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 22:10

Ich möchte dir da jetzt echt nicht reinreden, du solltest selbst die Erfahrungen machen in deiner Analyse. Man kann da auch nicht sagen, was es bringt...das wäre zu pauschal. Das entwickelt sich bei jedem auch anders und bringt auch die eigene Geschichte mit sich... Wohlwollen oder Liebe gegenüber der Thera kann förderlich sein, aber auch einen hemmen.... ebenso wie Hass, Wut oder Ärger ....kann man auch empfinden ihr gegenüber empfinden...
Wenn dir ganz komisch ist - ob positiv oder negativ, weiß ich ja nicht - sprich es an. Für Theras ist das nicht ungewöhnlich....in der Regel...

...lass es auf dich zukommen....


kaja
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 22:12

Die Wahrheit verschweigen weil sie andere verunsichert bringt auch nichts. Wenn der Klient weiss was ihn erwartet kann er frei entscheiden. Nicht auf sowas hinzuweisen ist da meiner Ansicht nach keine Option.

Nur wer die Risiken UND Vorteile kennt hat wirklich eine Wahl.
After all this time ? Always.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 26.10.2013, 22:18

Aber wenn die Wahl dann so entschieden wird, dass man aus Angst die Flucht ergreift, ist das womöglich nur ein kurzfristiger 'Erfolg'. So ähnlich ist es ja mit Operationen: Je größer die Aufklärung, umso eher entscheidet sich der Patient vermutlich gegen die OP, wenn er die Wahl hat - ich meine da nicht den Blinddarmdurchbruch...

Es gibt viele Eingriffe, die wichtig sind, um z.B. Spätfolgen für die Gesundheit zu vermeiden. Wenn du da aber liest: "Willigen Sie ein, dass Ihr Kind im Todesfall obduziert wird?", dann schnappe ich mir das Kind und bin schneller weg, als man mir den Kuli in die Hand drücken kann. Ist einfach menschlich. Und bei der Analyse ist das auch so, sicherlich: Es WILL ja niemand so abhängig sein, dass er beim Urlaub des Therapeuten völlig verzweifelt am Schnuffeltuch lutscht! NIEMAND will das! Und trotzdem kann genau diese Entwicklung nötig sein. Das kann man aber nicht begreifen in dem Moment, in dem man sich für oder gegen eine Analyse entscheidet!

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