Therapeutin am Ende ihres Lateins
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Therapeutin am Ende ihres Lateins
Ihr Lieben,
ich bin grad ziemlich verzweifelt.
Natürlich gab es in meiner Therapie immer wieder Höhen und Tiefen. Mit manchen Fragen habe ich mich an Euch gewendet und sehr guten Input bekommen. So hoffentlich auch heute.
Wie schon im Titel gesagt, ich bringe meine Thera ans Ende ihres Lateins. Sie sagt dies auch ganz offen so.
Warum oder wie das geschieht?
Zu dem Warum kann ich leider nicht viel sagen. Das Wie ist mir bekannt. Ich versuche Euch das mal zu erklären.
Wir arbeiten schon lange zusammen, haben viele Themen an- und besprochen. Für sie sind diese Themen dann scheinbar abgehakt, bearbeitet. Das ist bei mir allerdings nicht so. Obwohl wir mehrfach darüber gesprochen haben, gerate ich immer wieder in die alten Muster. Dabei ist es nicht so, dass ich dies nicht merke, aber ich kann es einfach nicht ändern. Zum Beispiel beim Thema Vater. Ich als erwachsene weiß ganz genau, dass da ganz viel Mist gelaufen ist, er viele Fehler und damit sehr viel in mir kaputt gemacht hat. In mir gibt es aber einen Anteil der seinen Vater abgöttisch liebt und nichts mehr will als auch von ihm geliebt zu werden (ich habe seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr zum ihm). Sobald er also Thema wird, wird der kleine Anteil aktiv, fühlt sich als Verräterin, hat Schuldgefühle weil ich etwas böses über ihn gesagt habe, ....
Diese Aktivität des kleinen Teils bekomme ich mit, aber ich habe nicht das Gefühl die Oberhand in solchen Situationen zu haben. Dementsprechend komme ich nicht weiter, denn solche Situationen gibt es auch noch in Bezug auf ganz andere Menschen, welche mir sehr unschönde Dinge angetan haben. Sobald es darum geht meinem erwachsenen Ärger Luft zu machen, tritt ein kleiner Anteil auf den Plan, der mir dies, nein, nicht verbietet, mir dies aber unmöglich macht, weil dieser ganz andere Gefühle hat. Vieles nicht wahrhaben will.
Meine Thera meint in solchen Momenten immer, dass wir doch schon tausendmal darüber gesprochen haben und ich doch ganz genau weiß, was vorgefallen ist und ich deshalb doch die negativen Gefühle zulassen können müsste. Ich bekomme das aber nicht hin! Ich weiß vom Kopf her ja, dass sie vollkommen recht hat, aber meine Gefühle sehen das alles noch immer ganz anders.
In der letzten Stunde hat sie mir sehr deutlich gesagt, dass sie nicht mehr weiter weiß, keine Ahnung mehr hat, wie sie mir helfen kann.
Nun sitze ich hier und habe keine Ahnung ob und wenn doch wie, es weitergehen kann. Ich kann diese Gefühle nicht einfach ausschalten. Da mich diese Gefühle so behindern, schaffe ich es auch nicht liebevoll mit den kleinen Anteilen umzugehen. Ich will sie am liebsten einfach "weghaben".
Ich trage mich die ganze Zeit mit dem Gedanken die Therapie zu beenden, denn ich will weder meiner Thera weiterhin antun, dass ich sie hilflos mache, noch kann ich die Situation so weiter ertragen.
Ich habe keine Ahnung wie es weitergehen kann, denn ich kann mich nicht einfach hinsetzen und diese alten Muster fallenlassen. Ich weiß nicht warum dies so schwer ist. Meine Thera meint, dass es eher etwas mit nicht wollen statt mit nicht können zu tun hat. Ich sehe dies allerdings etwas anders, denn wie schon gesagt, wenn ich in so einem Muster drin bin, habe ich, gefühlt, nicht die Macht aus diesem Muster auszusteigen. Das habe ich ihr auch schon hundertmal so erklärt. Sie ist der Meinung, dass sich die Gefühle automatisch ändern, sobald sich meine Gedanken geändert haben. Die erwachsenen Gedanken entsprechen ja der Realität, die kindlichen eben nicht und da stehe ich einfach vor einem riesen Problem, weil ich nicht weiß, wie ich die kleinen davon abbringen kann hinter etwas herzurennen, was sie nie bekommen werden. Meine Angst dabei ist, dass sie zerbrechen, daran zugrunde gehen (und ich mit), wenn sie merken, dass sie diese so dringend benötigte Liebe nie bekommen werden.
Hat jemand von Euch eine Idee??
Liebe Grüße,
LovisTochter
ich bin grad ziemlich verzweifelt.
Natürlich gab es in meiner Therapie immer wieder Höhen und Tiefen. Mit manchen Fragen habe ich mich an Euch gewendet und sehr guten Input bekommen. So hoffentlich auch heute.
Wie schon im Titel gesagt, ich bringe meine Thera ans Ende ihres Lateins. Sie sagt dies auch ganz offen so.
Warum oder wie das geschieht?
Zu dem Warum kann ich leider nicht viel sagen. Das Wie ist mir bekannt. Ich versuche Euch das mal zu erklären.
Wir arbeiten schon lange zusammen, haben viele Themen an- und besprochen. Für sie sind diese Themen dann scheinbar abgehakt, bearbeitet. Das ist bei mir allerdings nicht so. Obwohl wir mehrfach darüber gesprochen haben, gerate ich immer wieder in die alten Muster. Dabei ist es nicht so, dass ich dies nicht merke, aber ich kann es einfach nicht ändern. Zum Beispiel beim Thema Vater. Ich als erwachsene weiß ganz genau, dass da ganz viel Mist gelaufen ist, er viele Fehler und damit sehr viel in mir kaputt gemacht hat. In mir gibt es aber einen Anteil der seinen Vater abgöttisch liebt und nichts mehr will als auch von ihm geliebt zu werden (ich habe seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr zum ihm). Sobald er also Thema wird, wird der kleine Anteil aktiv, fühlt sich als Verräterin, hat Schuldgefühle weil ich etwas böses über ihn gesagt habe, ....
Diese Aktivität des kleinen Teils bekomme ich mit, aber ich habe nicht das Gefühl die Oberhand in solchen Situationen zu haben. Dementsprechend komme ich nicht weiter, denn solche Situationen gibt es auch noch in Bezug auf ganz andere Menschen, welche mir sehr unschönde Dinge angetan haben. Sobald es darum geht meinem erwachsenen Ärger Luft zu machen, tritt ein kleiner Anteil auf den Plan, der mir dies, nein, nicht verbietet, mir dies aber unmöglich macht, weil dieser ganz andere Gefühle hat. Vieles nicht wahrhaben will.
Meine Thera meint in solchen Momenten immer, dass wir doch schon tausendmal darüber gesprochen haben und ich doch ganz genau weiß, was vorgefallen ist und ich deshalb doch die negativen Gefühle zulassen können müsste. Ich bekomme das aber nicht hin! Ich weiß vom Kopf her ja, dass sie vollkommen recht hat, aber meine Gefühle sehen das alles noch immer ganz anders.
In der letzten Stunde hat sie mir sehr deutlich gesagt, dass sie nicht mehr weiter weiß, keine Ahnung mehr hat, wie sie mir helfen kann.
Nun sitze ich hier und habe keine Ahnung ob und wenn doch wie, es weitergehen kann. Ich kann diese Gefühle nicht einfach ausschalten. Da mich diese Gefühle so behindern, schaffe ich es auch nicht liebevoll mit den kleinen Anteilen umzugehen. Ich will sie am liebsten einfach "weghaben".
Ich trage mich die ganze Zeit mit dem Gedanken die Therapie zu beenden, denn ich will weder meiner Thera weiterhin antun, dass ich sie hilflos mache, noch kann ich die Situation so weiter ertragen.
Ich habe keine Ahnung wie es weitergehen kann, denn ich kann mich nicht einfach hinsetzen und diese alten Muster fallenlassen. Ich weiß nicht warum dies so schwer ist. Meine Thera meint, dass es eher etwas mit nicht wollen statt mit nicht können zu tun hat. Ich sehe dies allerdings etwas anders, denn wie schon gesagt, wenn ich in so einem Muster drin bin, habe ich, gefühlt, nicht die Macht aus diesem Muster auszusteigen. Das habe ich ihr auch schon hundertmal so erklärt. Sie ist der Meinung, dass sich die Gefühle automatisch ändern, sobald sich meine Gedanken geändert haben. Die erwachsenen Gedanken entsprechen ja der Realität, die kindlichen eben nicht und da stehe ich einfach vor einem riesen Problem, weil ich nicht weiß, wie ich die kleinen davon abbringen kann hinter etwas herzurennen, was sie nie bekommen werden. Meine Angst dabei ist, dass sie zerbrechen, daran zugrunde gehen (und ich mit), wenn sie merken, dass sie diese so dringend benötigte Liebe nie bekommen werden.
Hat jemand von Euch eine Idee??
Liebe Grüße,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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hi Lovis,
was ist eigentlich dein Ziel? Was genau würdest du "können" wollen? So ganz verstehe ich das nicht. Gefühle sind m.E doch nicht so eindimensional einfach, dass man "nur" bspw. Wut oder "nur" Enttäuschung fühlen kann. Es gibt doch immer mehrere Aspekte.....du schreibst, dass du Wut und Ärger neben den anderen ich nenne es jetzt mal kindlichen Schuldgefühlen spüren kannst. Geht es dir also ums ausagieren?
LG
was ist eigentlich dein Ziel? Was genau würdest du "können" wollen? So ganz verstehe ich das nicht. Gefühle sind m.E doch nicht so eindimensional einfach, dass man "nur" bspw. Wut oder "nur" Enttäuschung fühlen kann. Es gibt doch immer mehrere Aspekte.....du schreibst, dass du Wut und Ärger neben den anderen ich nenne es jetzt mal kindlichen Schuldgefühlen spüren kannst. Geht es dir also ums ausagieren?
LG
Hallo LovisTochter!
Wir hatten ja kürzlich eine Begegnung im anderen Thread. Hat dir das denn dort weitergeholfen?
Im Grunde hat deine Therapeutin schon recht mit dem was sie da sagt. Nun gibt es ja die Möglichkeit, dass es sich bei euch wirklich ausgereizt hat, dass ein Therapeutenwechsel sinnvoll wäre.
Und dann wollte ich fragen was du tust um dem kleinen Kind in dir zu helfen. Was hast du denn schon alles ausprobiert?
Schönen Feiertag!
candle
Wir hatten ja kürzlich eine Begegnung im anderen Thread. Hat dir das denn dort weitergeholfen?
Im Grunde hat deine Therapeutin schon recht mit dem was sie da sagt. Nun gibt es ja die Möglichkeit, dass es sich bei euch wirklich ausgereizt hat, dass ein Therapeutenwechsel sinnvoll wäre.
Und dann wollte ich fragen was du tust um dem kleinen Kind in dir zu helfen. Was hast du denn schon alles ausprobiert?
Schönen Feiertag!
candle
Now I know how the bunny runs!
hi lovis,
oha, das ist ja genau umgekehrt wie in meiner Therapie!
dass Du Dich nicht so absolut von lösen kannst, ist verständlich: Denn es fehlt ja der "gute Vater", und das Erkennen das es diesen nie gegeben hat und nie geben wird, ist sicher schmerzhaft, das sieht ja aber auch die Therapeutin?
Wie es m.E. gelingen könnte: Ersatzmöglichkeiten schaffen, und zwar Adäqaute für die, die Du bist im Erwachsenenalter.
Habt Ihr an so etwas mal gearbeitet?
Das können ja auch die Beschäftigung mit männlichen Persönlichkeiten sein, die man bewundern kann.
Ich erinnere mich, dass ich in meiner Jugend intensiv für Sänger mit politischer Message geschwärmt habe ...
Und sich auf sich selbst besinnen, sich selbt mit all seinen Stärken und Fähigkeiten (wieder Erwachsenenalter).
oha, das ist ja genau umgekehrt wie in meiner Therapie!
dass Du Dich nicht so absolut von lösen kannst, ist verständlich: Denn es fehlt ja der "gute Vater", und das Erkennen das es diesen nie gegeben hat und nie geben wird, ist sicher schmerzhaft, das sieht ja aber auch die Therapeutin?
Wie es m.E. gelingen könnte: Ersatzmöglichkeiten schaffen, und zwar Adäqaute für die, die Du bist im Erwachsenenalter.
Habt Ihr an so etwas mal gearbeitet?
Das können ja auch die Beschäftigung mit männlichen Persönlichkeiten sein, die man bewundern kann.
Ich erinnere mich, dass ich in meiner Jugend intensiv für Sänger mit politischer Message geschwärmt habe ...
Und sich auf sich selbst besinnen, sich selbt mit all seinen Stärken und Fähigkeiten (wieder Erwachsenenalter).
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Ich weiß jetzt nicht,ob deine Thera eine "Traumatherapeutin"ist,oder ihr Fach wirklich geleernt hat.
In etwa kann ich dich verstehen,die "kleine"in dir meldet sich ständig zu Wort,und du als Erwachsene kannst und mags nicht wirklich ausleben und handeln wie du es eigentlich solltes.
Ich lese aus deinen Zeilen,das du in etwa weiß,das es da "Anteile"in dir gibt.Jeder "Anteil"steht ja für etwas.
Und jeder "Anteil"möchte dann und wann wahrgenommen und gehört werden.
Habt ihr schon mit jedes der "Anteile"alleine gearbeitet?
Seid oder bist du mit den "Anteilen"in Dialog gegangen,hast gefragt was dieser von dir möchte,was diese braucht?
Thera hätte mit dir daran arbeiten können das jedes der "Anteile"seine Berechtigung hat,denn deine "Anteile"scheinen ein Eigenleben zu führen,denn die beeinflussen dich in deinem Handeln.Und im Grunde mußt du die alleinige Oberhand haben,deine "Anteile"sind in dir und vertrauen auf dich das richtige zu tuen.
Ich habe mit meinem Thera auführlich darüber gesprochen,wir haben alle "Anteile"in mir gefunden und mit ihnen jeweils gearbeitet,ich mußte meinen Anteilen klar machen,das sie alle zu mir gehören und auch beraten dürfen,aber ich jedoch die Entscheidungen treffe.
Vieleicht solltes du deiner Thera das mal fragen ob sie mit dir an deinen "Anteilen"arbeiten könnte,denn deinem kindlichen Anteil muß man wahrnehmen und zuhören,und diesem muß erklärt werden,das diese dir vertrauen kann.
Ich gaube wenn deiner "kleinen"mal wirklich zugehört wird,und ihr mit "ihr"im Dialog gehen könntet dann wird sich auch manches klären lassen.
Du als Erwachsene wirst der "kleinen"die Liebe geben müßen die sie benötigt,denn von dem wo die "kleine"es sich so sehr wünscht wird sie es nicht mehr bekommen,das tut weh der kleinen in dir,deshalb braucht sie ja dich und deine Sicherheit das du für sie sorgen wirst.
In etwa kann ich dich verstehen,die "kleine"in dir meldet sich ständig zu Wort,und du als Erwachsene kannst und mags nicht wirklich ausleben und handeln wie du es eigentlich solltes.
Ich lese aus deinen Zeilen,das du in etwa weiß,das es da "Anteile"in dir gibt.Jeder "Anteil"steht ja für etwas.
Und jeder "Anteil"möchte dann und wann wahrgenommen und gehört werden.
Habt ihr schon mit jedes der "Anteile"alleine gearbeitet?
Seid oder bist du mit den "Anteilen"in Dialog gegangen,hast gefragt was dieser von dir möchte,was diese braucht?
Thera hätte mit dir daran arbeiten können das jedes der "Anteile"seine Berechtigung hat,denn deine "Anteile"scheinen ein Eigenleben zu führen,denn die beeinflussen dich in deinem Handeln.Und im Grunde mußt du die alleinige Oberhand haben,deine "Anteile"sind in dir und vertrauen auf dich das richtige zu tuen.
Ich habe mit meinem Thera auführlich darüber gesprochen,wir haben alle "Anteile"in mir gefunden und mit ihnen jeweils gearbeitet,ich mußte meinen Anteilen klar machen,das sie alle zu mir gehören und auch beraten dürfen,aber ich jedoch die Entscheidungen treffe.
Vieleicht solltes du deiner Thera das mal fragen ob sie mit dir an deinen "Anteilen"arbeiten könnte,denn deinem kindlichen Anteil muß man wahrnehmen und zuhören,und diesem muß erklärt werden,das diese dir vertrauen kann.
Ich gaube wenn deiner "kleinen"mal wirklich zugehört wird,und ihr mit "ihr"im Dialog gehen könntet dann wird sich auch manches klären lassen.
Du als Erwachsene wirst der "kleinen"die Liebe geben müßen die sie benötigt,denn von dem wo die "kleine"es sich so sehr wünscht wird sie es nicht mehr bekommen,das tut weh der kleinen in dir,deshalb braucht sie ja dich und deine Sicherheit das du für sie sorgen wirst.
GUT DING WILL WEILE HABEN
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Hallo,
danke für die Antworten.
@Yamaha:
Was mein Ziel ist? Ein gesunder Mittelweg. Momentan ist es eben noch so, dass nur entweder oder geht. Also die Erwachsene sauer/traurig sein kann (zu wütend reicht es auch hier noch nicht), die kleinen Anteile dies aber vehemend verhindern weil sie immer noch hinter der Liebe herrennen. Ich weiß ganz genau, dass sie diese nie von ihm bekommen werden. Das wollen sie aber nicht wahrhaben und arbeiten halt vehemend dagegen an, diese Hoffnung aufzugeben.
Dementsprechend ist es schier unmöglich eine vernünftige Traumabearbeitung zu machen, da diese kleinen Anteile nicht wahrhaben wollen was geschehen ist.
@candle
Schön, dass Du wieder da bist. Ich konnte mit Deiner Hilfe wirklich etwas klären. Danke dafür.
Einen Therapeutenwechsel kann ich mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. Es hat sooo lange Zeit gebraucht bis ich meiner Thera vertrauen konnte und ich hatte so viel Glück mit ihr. Ich befürchte, dass ich eher aufgeben würde wenn wir es tatsächlich nicht schaffen.
Da mir die kleinen Anteile eher im Weg stehen, bekomme ich es nicht hin ihnen gegenüber positive Gefühle zu entwickeln. Am liebsten wäre es mir wenn sie weg wären. Dementsprechend versuche ich sie so gut wie es geht wegzuignorieren. Ich weiß, dass dies nicht gut ist, aber ich habe panische Angst vor ihnen, vor ihrem Wissen, ihren Gefühlen, ihrem Schmerz, ihrer Trauer und Einsamkeit.
@biber:
Ich soll halt eine gute Mutter für die kleinen sein. Sie rät mir auch immer wieder dazu, mir einen männlichen, innerern Helfer zuzulegen, was für mich aber nicht in Frage kommt. Ich will keinen Männern mehr vertrauen, und schon gar nicht in mir tragen, damit bin ich immer wieder auf die Nase gefallen.
@Gelli
Ja, sie ist Traumatherapeutin und versteht auch ihr Handwerk.
Mit den einzelnen Anteilen haben wir bisher nicht wirklich ausführlich gearbeitet, bzw. sie zu Wort kommen lassen. Wie hier schon geschrieben habe ich ziemliche Angst vor ihnen und vor dem, was sie so alles in sich tragen. Ich hätte sie am liebsten gar nicht. Dann wäre alles einfacher. Dementsprechend kann ich natürlich verstehen, dass meine Anteile mir nicht vertrauen, würd ich an ihrer Stelle auch nicht. :(
Meine Angst vor den Anteilen hält meine Thera, glaube ich, für ziemlich übertrieben. Sie sagt immer: Diel Kleinen haben die ganzen schlimmen Situationen real er- und überlebt, dementsprechend passiert mir auch nichts wenn ich die ganzen verschütteten Gefühle von ihnen zulassen würde. Ich glaube ja eher, dass die Kleinen überlebt haben, weil sie eben nicht gefühlt haben. Vielleicht ist meine Angst übertrieben aber sie ist nunmal da.
Liebe Grüße,
LovisTochter
danke für die Antworten.
@Yamaha:
Was mein Ziel ist? Ein gesunder Mittelweg. Momentan ist es eben noch so, dass nur entweder oder geht. Also die Erwachsene sauer/traurig sein kann (zu wütend reicht es auch hier noch nicht), die kleinen Anteile dies aber vehemend verhindern weil sie immer noch hinter der Liebe herrennen. Ich weiß ganz genau, dass sie diese nie von ihm bekommen werden. Das wollen sie aber nicht wahrhaben und arbeiten halt vehemend dagegen an, diese Hoffnung aufzugeben.
Dementsprechend ist es schier unmöglich eine vernünftige Traumabearbeitung zu machen, da diese kleinen Anteile nicht wahrhaben wollen was geschehen ist.
@candle
Schön, dass Du wieder da bist. Ich konnte mit Deiner Hilfe wirklich etwas klären. Danke dafür.
Einen Therapeutenwechsel kann ich mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. Es hat sooo lange Zeit gebraucht bis ich meiner Thera vertrauen konnte und ich hatte so viel Glück mit ihr. Ich befürchte, dass ich eher aufgeben würde wenn wir es tatsächlich nicht schaffen.
Da mir die kleinen Anteile eher im Weg stehen, bekomme ich es nicht hin ihnen gegenüber positive Gefühle zu entwickeln. Am liebsten wäre es mir wenn sie weg wären. Dementsprechend versuche ich sie so gut wie es geht wegzuignorieren. Ich weiß, dass dies nicht gut ist, aber ich habe panische Angst vor ihnen, vor ihrem Wissen, ihren Gefühlen, ihrem Schmerz, ihrer Trauer und Einsamkeit.
@biber:
Ich soll halt eine gute Mutter für die kleinen sein. Sie rät mir auch immer wieder dazu, mir einen männlichen, innerern Helfer zuzulegen, was für mich aber nicht in Frage kommt. Ich will keinen Männern mehr vertrauen, und schon gar nicht in mir tragen, damit bin ich immer wieder auf die Nase gefallen.
@Gelli
Ja, sie ist Traumatherapeutin und versteht auch ihr Handwerk.
Mit den einzelnen Anteilen haben wir bisher nicht wirklich ausführlich gearbeitet, bzw. sie zu Wort kommen lassen. Wie hier schon geschrieben habe ich ziemliche Angst vor ihnen und vor dem, was sie so alles in sich tragen. Ich hätte sie am liebsten gar nicht. Dann wäre alles einfacher. Dementsprechend kann ich natürlich verstehen, dass meine Anteile mir nicht vertrauen, würd ich an ihrer Stelle auch nicht. :(
Meine Angst vor den Anteilen hält meine Thera, glaube ich, für ziemlich übertrieben. Sie sagt immer: Diel Kleinen haben die ganzen schlimmen Situationen real er- und überlebt, dementsprechend passiert mir auch nichts wenn ich die ganzen verschütteten Gefühle von ihnen zulassen würde. Ich glaube ja eher, dass die Kleinen überlebt haben, weil sie eben nicht gefühlt haben. Vielleicht ist meine Angst übertrieben aber sie ist nunmal da.
Liebe Grüße,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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Wie würde denn ein gesunder Mittelweg aussehen, was wäre anders als es momentan ist? Ich kenne das aus eigener Erfahrung, ich habe sehr ambivalente Gefühle/Erinnerungen in Bezug auf/an eine wichtige Bezugsperson in meiner Kindheit. Mir half es zu akzeptieren, dass beides sozusagen nebeneinander bestehen "darf". Also meine Gefühle von Wut, Enttäuschung genauso wie mein Gefühl von "Liebe" (whatever this means). Inwieweit sollte das deine "vernünftige Traumabearbeitung" beeinflussen? Denkst du es wäre einfacher nur "eindimensionale" Gefühle (Wut, Enttäuschung etc.) zu haben? Ich befürchte zudem, dass Gefühle sind, wie sie sind und sich nicht ändern lassen. Wohl aber lässt sich ändern, welchen Einfluss sie auf dein Leben in der Gegenwart haben. Also ist zumindest bei mir so.LovisTochter hat geschrieben: Hallo Lovis,
@Yamaha:
Was mein Ziel ist? Ein gesunder Mittelweg. Momentan ist es eben noch so, dass nur entweder oder geht. Also die Erwachsene sauer/traurig sein kann (zu wütend reicht es auch hier noch nicht), die kleinen Anteile dies aber vehemend verhindern weil sie immer noch hinter der Liebe herrennen. Ich weiß ganz genau, dass sie diese nie von ihm bekommen werden. Das wollen sie aber nicht wahrhaben und arbeiten halt vehemend dagegen an, diese Hoffnung aufzugeben.
Dementsprechend ist es schier unmöglich eine vernünftige Traumabearbeitung zu machen, da diese kleinen Anteile nicht wahrhaben wollen was geschehen ist.
Liebe Grüße,
LovisTochter
Lieben Gruß
Hallo,
womit arbeitet denn deine Traumatherapeutin, also mit welchen Methoden?
Es ist natürlich schwierig zu arbeiten, wenn du es nicht zulassen willst, denke aber besser jetzt als wenn es dich später völlig überrollt.
Und wenn die inneren Kinder aktiv sind, mußt du nicht gleich alles anhören, sondern üben sie vielleicht zu besänftigen. Als Tip bekam ich mal Dinge zu verwenden, die ich als Kind mochte. Das kann ein Erdbeereis sein oder sonst irgendwas.
Gebe dir einfach mehr Freiraum um verschiedene Dinge auszuprobieren. Das kann auch schön sein.
candle
womit arbeitet denn deine Traumatherapeutin, also mit welchen Methoden?
Es ist natürlich schwierig zu arbeiten, wenn du es nicht zulassen willst, denke aber besser jetzt als wenn es dich später völlig überrollt.
Lasse doch deine Fantasie hier spielen. Es muß doch kein Mann sein. Es kann eine kleine Fee sein, einen Bären, einen Baum oder was auch immer du als starke dich schützende Instanz verstehst. Du mußt doch gar nicht den "Vorgaben" eins zu eins entgegenkommen, sondern kannst dir selber deinen inneren Helfer suchen, der zu dir paßt. Ich denke, dann könnte es funktionieren.LovisTochter hat geschrieben: Sie rät mir auch immer wieder dazu, mir einen männlichen, innerern Helfer zuzulegen, was für mich aber nicht in Frage kommt.
Und wenn die inneren Kinder aktiv sind, mußt du nicht gleich alles anhören, sondern üben sie vielleicht zu besänftigen. Als Tip bekam ich mal Dinge zu verwenden, die ich als Kind mochte. Das kann ein Erdbeereis sein oder sonst irgendwas.
Gebe dir einfach mehr Freiraum um verschiedene Dinge auszuprobieren. Das kann auch schön sein.
candle
Now I know how the bunny runs!
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Hallo Lovis,
mein spontaner Einfall als ich dein Eingangspost las:
Wenn Latein nicht mehr hilft, muss man lernen, eine andere Sprache zu sprechen.
Ich habe den Eindruck, dass hier einige aneinander vorbeireden,
deine Thera an dir, deine Anteile aneinander, du und deine Thera ...
Und ich habe den Eindruck, dass es nicht nur um das Finden der richtigen Sprache geht,
sondern auch um die Bereitschaft zuzuhören.
Weder kann deine Thera von dir erwarten, dass du deine negativen Gefühle auf Kommando zulassen kannst,
noch kannst du von deinen Anteilen, die du ablehnst, erwarten, dass sie sich in Luft auflösen, nur weil du sie nicht haben willst.
Ich habe den Eindruck, du bist innerlich blockiert und aufgerieben zwischen unterschiedlichen Anteilen und Bedürfnissen - Kritik am Vater und Liebe zu ihm - und meiner Meinung nach gibt es nur einen einzigen Weg, die Blockade zu lösen: BEIDE Anteile dürfen sagen, wie sie sich fühlen, beide brauchen Zuhören. Erstmal von dir und dann auch von deiner Thera. Weder sie noch du sollten diesem Anteil sagen, halt den Mund, deine Wahrnehmung interessiert mich nicht.
Wenn du nicht über deine negativen Gefühle sprechen kannst - worüber habt ihr dann schon tausendmal gesprochen? Wenn ihr schon tausendmal darüber gesprochen habt - war es denn keine Spiralbewegung in die Tiefe? Das selbe Thema, aber tiefer, anders, an einem anderen Ort?
Ich möchte dir Mut machen weiterzumachen:
Manchmal lösen sich Blockaden, sobald der Druck wegfällt und es beginnt sanft zu fließen.
Dieses Fließen wünsche ich dir, Lovis.
mein spontaner Einfall als ich dein Eingangspost las:
Wenn Latein nicht mehr hilft, muss man lernen, eine andere Sprache zu sprechen.
Ich habe den Eindruck, dass hier einige aneinander vorbeireden,
deine Thera an dir, deine Anteile aneinander, du und deine Thera ...
Und ich habe den Eindruck, dass es nicht nur um das Finden der richtigen Sprache geht,
sondern auch um die Bereitschaft zuzuhören.
Weder kann deine Thera von dir erwarten, dass du deine negativen Gefühle auf Kommando zulassen kannst,
noch kannst du von deinen Anteilen, die du ablehnst, erwarten, dass sie sich in Luft auflösen, nur weil du sie nicht haben willst.
Ich habe den Eindruck, du bist innerlich blockiert und aufgerieben zwischen unterschiedlichen Anteilen und Bedürfnissen - Kritik am Vater und Liebe zu ihm - und meiner Meinung nach gibt es nur einen einzigen Weg, die Blockade zu lösen: BEIDE Anteile dürfen sagen, wie sie sich fühlen, beide brauchen Zuhören. Erstmal von dir und dann auch von deiner Thera. Weder sie noch du sollten diesem Anteil sagen, halt den Mund, deine Wahrnehmung interessiert mich nicht.
Wenn du nicht über deine negativen Gefühle sprechen kannst - worüber habt ihr dann schon tausendmal gesprochen? Wenn ihr schon tausendmal darüber gesprochen habt - war es denn keine Spiralbewegung in die Tiefe? Das selbe Thema, aber tiefer, anders, an einem anderen Ort?
Ich möchte dir Mut machen weiterzumachen:
Manchmal lösen sich Blockaden, sobald der Druck wegfällt und es beginnt sanft zu fließen.
Dieses Fließen wünsche ich dir, Lovis.
Fundevogel
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Ich kenne diese Angst, das nichtvertrauen der Anteile, weghaben wollen usw. 1. Gefühle jeglicher Art sind nicht übertrieben das gibt es nicht, Gefühle sind immer richtig und haben ihre Berechtigung. Ich habe der Kleinen in mir einen Brief geschrieben (der war wirklich nicht schön) habe alle meine Gefühle zu ihr geschrieben auch das ich sie nicht leiden kann sie mich in ruhe lassen soll usw. Kindenstprechend aber doch hart. Sie hat mir zurück geschrieben. Dann wieder ich, habe geschrieben das ich mich bemühe sie kennen zu lernen zu akzeptieren sie zu beschützen usw.(also nur die wahrheit) In der Therapie auch mit sprachlichen Dialog wo auch mein Thera die meine oder die Seite der Kleinen einnimmt. Es geht besser mittlerweile .....LovisTochter hat geschrieben:Mit den einzelnen Anteilen haben wir bisher nicht wirklich ausführlich gearbeitet, bzw. sie zu Wort kommen lassen. Wie hier schon geschrieben habe ich ziemliche Angst vor ihnen und vor dem, was sie so alles in sich tragen. Ich hätte sie am liebsten gar nicht. Dann wäre alles einfacher. Dementsprechend kann ich natürlich verstehen, dass meine Anteile mir nicht vertrauen, würd ich an ihrer Stelle auch nicht. :(
Meine Angst vor den Anteilen hält meine Thera, glaube ich, für ziemlich übertrieben. Sie sagt immer: Diel Kleinen haben die ganzen schlimmen Situationen real er- und überlebt, dementsprechend passiert mir auch nichts wenn ich die ganzen verschütteten Gefühle von ihnen zulassen würde. Ich glaube ja eher, dass die Kleinen überlebt haben, weil sie eben nicht gefühlt haben. Vielleicht ist meine Angst übertrieben aber sie ist nunmal da.
LovisTochter hat geschrieben:Meine Thera meint in solchen Momenten immer, dass wir doch schon tausendmal darüber gesprochen haben und ich doch ganz genau weiß, was vorgefallen ist und ich deshalb doch die negativen Gefühle zulassen können müsste
Schuldigung bei solchen Sätzen geht mir die Hochschnurr hoch. Klar weis du das, wenn du das alles mit meinen Versand lösen könntest, brauchtest du keine Therapie (grob gesprochen). Hat die schon mal was von Schutzmauern gehört? Das das ein ganz normales Symptom seinen kann…..Das es genau ihre Arbeit ist dafür zu sorgen diese „Mauern“ dieses Symptom mit dir zusammen zu lösen…..LovisTochter hat geschrieben:Meine Thera meint, dass es eher etwas mit nicht wollen statt mit nicht können zu tun hat.
LG
Erdbeermütze
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Liebe Yamaha,
solange die kleinen Anteile in mir sofort auf den Plan treten wenn darum geht zu sehen, zu realisieren... was mir von manchen Menschen angetan wurde und sie dieses vehemend verneinen, nicht wahrhaben wollen, kann eine vernünftige Traumabearbeitung nicht stattfinden. Das Problem dabei ist, dass ich, die Erwachsene, in dieen Momenten nur als meine eigene Zuschauerin fungieren kann. Ich bekomme mit, was ich da für einen, entschuldigt, "Stuss" erzähle, kann es aber nicht verhindern. Dazu fehlt mir die Kontrolle über mich. Und genau das müsste sich ändern. Es dürfte eben nicht mehr so sein, dass jemand die Kontrolle über mein Handeln, Fühlen, Reden.. übernimmt. Die einzelnen Anteile müssten miteinander arbeiten, leben nicht gegeneinander. Das wäre mein Mittelweg!
Liebe Candle,
wir arbeiten mit ganz verschiedenen Methoden, PITT, EMDR, mal nach systemischen Ansätzen...
Das mit dem nicht zulassen wollen ist so eine Sache. Da ist halt jede Menge Angst und gegen diese komme ich nicht an. Da hat die Erwachsene ziemliche Panik. Ich weiß leider nicht was ich dagegen tun kann.
Achso hast Du das gemeint, ich dachte es ginge Dir explizit um einen MAnn. Innere Helfer habe ich, ebenso einen sicheren Ort und auch eine gute Ressource. Mit diesen Imaginationen arbeiten wir viel, das geht auch und ich nutze dies auch wenn ich alleine bin. Daran kann es also nicht hapern.
Weißt du, ich habe das Gefühl innerlich auf einem Pulverfass / Schnellkochtopf zu sitzen. Wenn ich den Deckel einmal aufmache, die kleinen Anteile einmal da habe, dass sie spüren und wahrhaben was da alles geschehen ist, kann ich es nicht mehr rückgängig machen und versinke darin. Davor habe ich Angst.
Ich glaube, dass mich manchmal auch ausbremst, dass ich genau weiß, nach dieser Stunde gehe ich wieder heim und bin eine Woche alleine mit dem ganzen Müll. Und arbeitsfähig muss ich ja auch bleiben. Diesen Spagat finde ich ziemlich schwer. Im Notfall kann ich mich natürlich auch zwischen den Stunden bei meiner Thera melden und würde sicher auch einen Notfalltermin bekommen, wenn das nicht ginge würden wir telefonieren, aber ich habe wirklich Angst die Kontrolle ganz zu verlieren.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
solange die kleinen Anteile in mir sofort auf den Plan treten wenn darum geht zu sehen, zu realisieren... was mir von manchen Menschen angetan wurde und sie dieses vehemend verneinen, nicht wahrhaben wollen, kann eine vernünftige Traumabearbeitung nicht stattfinden. Das Problem dabei ist, dass ich, die Erwachsene, in dieen Momenten nur als meine eigene Zuschauerin fungieren kann. Ich bekomme mit, was ich da für einen, entschuldigt, "Stuss" erzähle, kann es aber nicht verhindern. Dazu fehlt mir die Kontrolle über mich. Und genau das müsste sich ändern. Es dürfte eben nicht mehr so sein, dass jemand die Kontrolle über mein Handeln, Fühlen, Reden.. übernimmt. Die einzelnen Anteile müssten miteinander arbeiten, leben nicht gegeneinander. Das wäre mein Mittelweg!
Liebe Candle,
wir arbeiten mit ganz verschiedenen Methoden, PITT, EMDR, mal nach systemischen Ansätzen...
Das mit dem nicht zulassen wollen ist so eine Sache. Da ist halt jede Menge Angst und gegen diese komme ich nicht an. Da hat die Erwachsene ziemliche Panik. Ich weiß leider nicht was ich dagegen tun kann.
Achso hast Du das gemeint, ich dachte es ginge Dir explizit um einen MAnn. Innere Helfer habe ich, ebenso einen sicheren Ort und auch eine gute Ressource. Mit diesen Imaginationen arbeiten wir viel, das geht auch und ich nutze dies auch wenn ich alleine bin. Daran kann es also nicht hapern.
Weißt du, ich habe das Gefühl innerlich auf einem Pulverfass / Schnellkochtopf zu sitzen. Wenn ich den Deckel einmal aufmache, die kleinen Anteile einmal da habe, dass sie spüren und wahrhaben was da alles geschehen ist, kann ich es nicht mehr rückgängig machen und versinke darin. Davor habe ich Angst.
Ich glaube, dass mich manchmal auch ausbremst, dass ich genau weiß, nach dieser Stunde gehe ich wieder heim und bin eine Woche alleine mit dem ganzen Müll. Und arbeitsfähig muss ich ja auch bleiben. Diesen Spagat finde ich ziemlich schwer. Im Notfall kann ich mich natürlich auch zwischen den Stunden bei meiner Thera melden und würde sicher auch einen Notfalltermin bekommen, wenn das nicht ginge würden wir telefonieren, aber ich habe wirklich Angst die Kontrolle ganz zu verlieren.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
Hy Lovis,
mir geht es momentan ja auch nicht anders, aber jetzt nach über einem Jahr traue ich mich langsam an das Trauma heran. Vielleicht bist du noch nicht ausreichend stabilisiert?
candle
mir geht es momentan ja auch nicht anders, aber jetzt nach über einem Jahr traue ich mich langsam an das Trauma heran. Vielleicht bist du noch nicht ausreichend stabilisiert?
candle
Now I know how the bunny runs!
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LovisTochter hat geschrieben:Liebe Yamaha,
solange die kleinen Anteile in mir sofort auf den Plan treten wenn darum geht zu sehen, zu realisieren... was mir von manchen Menschen angetan wurde und sie dieses vehemend verneinen, nicht wahrhaben wollen, kann eine vernünftige Traumabearbeitung nicht stattfinden. Das Problem dabei ist, dass ich, die Erwachsene, in dieen Momenten nur als meine eigene Zuschauerin fungieren kann. Ich bekomme mit, was ich da für einen, entschuldigt, "Stuss" erzähle, kann es aber nicht verhindern. Dazu fehlt mir die Kontrolle über mich. Und genau das müsste sich ändern. Es dürfte eben nicht mehr so sein, dass jemand die Kontrolle über mein Handeln, Fühlen, Reden.. übernimmt. Die einzelnen Anteile müssten miteinander arbeiten, leben nicht gegeneinander. Das wäre mein Mittelweg!
ok, jetzt verstehe ich was du meinst. Bei mir ist es so, dass mein innerer Beschützer zeitlebens so stark war, dass ich sozusagen meine "innere Nöte" die eben auch immer da waren total ignorierte. Diese anzuerkennen gelang mir eigentlich erst in meiner jetzigen Therapie, durch eine Art "fallen lassen". Kurzum: Vielleicht geht es darum, dass du mit diesen Teilen die das Geschehene immer wieder relativieren oder ignorieren in Kontakt kommst, und mir gelang das eben auch dadurch, indem ich eine zeitlang "meinen Beschützer" in Urlaub schickte sein "Gemotze" ignorierte und mich auf meine Verletzung konzentrierte, was mir innerhalb dieses sicheren Rahmens den mir meine Therapie auch bot auch gut gelang.
Liebe Grüße
weiss das deine therapeutin? könntet ihr für ein paar wochen mal ein anderes setting finden, z. B. mal in deinen Ferien ne Intensivzeit mit 2 oder 3 sitzungen pro woche? dass du dich angst verlierst, dich selbst zu verlieren, selbst wenn du mal für kurze zeit die kontrolle verlieren würdest? vielleicht könntest du damit die angst ein wenig mehr in den griff bekommen?LovisTochter hat geschrieben: Weißt du, ich habe das Gefühl innerlich auf einem Pulverfass / Schnellkochtopf zu sitzen. Wenn ich den Deckel einmal aufmache, die kleinen Anteile einmal da habe, dass sie spüren und wahrhaben was da alles geschehen ist, kann ich es nicht mehr rückgängig machen und versinke darin. Davor habe ich Angst.
Ich glaube, dass mich manchmal auch ausbremst, dass ich genau weiß, nach dieser Stunde gehe ich wieder heim und bin eine Woche alleine mit dem ganzen Müll. Und arbeitsfähig muss ich ja auch bleiben. Diesen Spagat finde ich ziemlich schwer. Im Notfall kann ich mich natürlich auch zwischen den Stunden bei meiner Thera melden und würde sicher auch einen Notfalltermin bekommen, wenn das nicht ginge würden wir telefonieren, aber ich habe wirklich Angst die Kontrolle ganz zu verlieren.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Hello,
@Fundevogel
Deine Gedanken zum Thema Sprache, einander zuhören finde ich sehr gut. Ich merke so langsam, dass es ohne diesen Dialog mit allen nicht gehen wird. Dies schmerzt und macht auch ganz viel Angst. Wie ich das hinbekommen soll ist mir allerdings noch ein Rätsel. Leider habe ich tatsächlich das Gefühl, als wolle meine Therapeutin die Stimmen der Kleinen nicht mehr hören, weil sie ja immer wieder die gleiche Leier (aber der Papa soll mich doch liebhaben) ablassen.
Was wir da schon tausendmal besprochen haben? An den versciedensten Situationen hat sie mir immer wieder aufgezeigt wie schlecht er mit mir umgegangen ist. Die Große weiß das ja auch ganz genau. Die Kleinen sperren sich standhaft dagegen. Es dringt nicht bis zu ihnen durch. Ich glaube dies ist etwas, dieses nicht durchdringen, was meine Thera zur Verzweiflung treibt.
@Erdbeermütze
Ich befürchte, dass es genau an diesen nicht vorhandenen Dialogen hapert. Dies allein in Angriff zu nehmen traue ich mich (noch) nicht. Aus Angst vor dem, was da eventuell aufplatzt und ich dann hier damit alleine sitze. Davor habe ich ja auch in der Therapie große Angst.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Thera um diese Schutzfunktion weiß. Sie findet halt keinen Weg diese Mauer kleiner zu bekommen. Das lässt sie, glaube ich, ein Stück weit an ihre Grenzen stoßen. Und ich kann eben auch nicht einfach alles über den Haufen schmeißen und sagen: So, da bin ich jetzt oder jed weden Schutz. No way.
@Candle
Ich bin jetzt fast vier Jahre bei ihr und wir haben drei Jahre lang eigentlich nur stabilisiert. Ich glaube, dass wir beide den Anspruch haben endlich mal einen Schritt weiter zu kommen. Wir arbeiten seit längerem an einer traumatischen Situation aber es funktioniert eben ohne die dazugehörigen Gefühle nicht richtig. Ich finde es toll, dass du es schon soweit geschafft hast. Herzlichen Glückwunsch!
@Yamaha
Genau dieses sagenumwobene "fallen lassen" bekomme ich eben so gar nicht hin. Da ist eine Kontrollinstanz die dies nicht zulässt. Ich kann ja nicht mal hier zuhause, wenn ich alleine bin, weinen. Etwas arbeitet hartnäckig dagegen an. Sicher zum Teil auch meine Angst, mich dann in diesen Tränen zu verlieren.
@ marietta
Genau diesen Gedanken hatte ich auch schon und habe meiner Thera diesen Vorschlag auch gemacht. Sie hielt davon nichts, weil sie der Meinung ist, dass eine Therapiestunde Zeit braucht um sich setzen zu können. Das würde halt nicht funktionieren wenn man quasi eine Crash-Therapie machen würde.
Ich danke Euch für die vielen Denkanstöße.
Es scheint mir so, als hätte ich keine andere Möglichkeit, als mit meiner Thera zu besprechen, dass ich mir wünschen würde, dass wir mal intensiver mit den einzelnen Anteilen arbeiten, diese mal zu Wort kommen lassen. Ich finde dies zwar recht schwierig, denn ich habe immer die Sorge, dass sie glauben könnte, dass ich mich kränker machen will, als ich bin, wenn ich mit den einzelnen Anteilen "konfrontiere". Ich habe dies zwar schon mehrfach angesprochen, aber dadurch, dass sie da eigentlich immer drüber hinweggeht, mir immer wieder sagt, dass ich heute Erwachsen bin, bin ich da ziemlich unsicher. Wenn sie nicht darauf eingeht, dann muss ich die ganze Therapie bei ihr wohl wirklich überdenken. Aber daran will ich noch gar nicht denken.
Viele Grüße,
LovisTochter
@Fundevogel
Deine Gedanken zum Thema Sprache, einander zuhören finde ich sehr gut. Ich merke so langsam, dass es ohne diesen Dialog mit allen nicht gehen wird. Dies schmerzt und macht auch ganz viel Angst. Wie ich das hinbekommen soll ist mir allerdings noch ein Rätsel. Leider habe ich tatsächlich das Gefühl, als wolle meine Therapeutin die Stimmen der Kleinen nicht mehr hören, weil sie ja immer wieder die gleiche Leier (aber der Papa soll mich doch liebhaben) ablassen.
Was wir da schon tausendmal besprochen haben? An den versciedensten Situationen hat sie mir immer wieder aufgezeigt wie schlecht er mit mir umgegangen ist. Die Große weiß das ja auch ganz genau. Die Kleinen sperren sich standhaft dagegen. Es dringt nicht bis zu ihnen durch. Ich glaube dies ist etwas, dieses nicht durchdringen, was meine Thera zur Verzweiflung treibt.
@Erdbeermütze
Ich befürchte, dass es genau an diesen nicht vorhandenen Dialogen hapert. Dies allein in Angriff zu nehmen traue ich mich (noch) nicht. Aus Angst vor dem, was da eventuell aufplatzt und ich dann hier damit alleine sitze. Davor habe ich ja auch in der Therapie große Angst.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Thera um diese Schutzfunktion weiß. Sie findet halt keinen Weg diese Mauer kleiner zu bekommen. Das lässt sie, glaube ich, ein Stück weit an ihre Grenzen stoßen. Und ich kann eben auch nicht einfach alles über den Haufen schmeißen und sagen: So, da bin ich jetzt oder jed weden Schutz. No way.
@Candle
Ich bin jetzt fast vier Jahre bei ihr und wir haben drei Jahre lang eigentlich nur stabilisiert. Ich glaube, dass wir beide den Anspruch haben endlich mal einen Schritt weiter zu kommen. Wir arbeiten seit längerem an einer traumatischen Situation aber es funktioniert eben ohne die dazugehörigen Gefühle nicht richtig. Ich finde es toll, dass du es schon soweit geschafft hast. Herzlichen Glückwunsch!
@Yamaha
Genau dieses sagenumwobene "fallen lassen" bekomme ich eben so gar nicht hin. Da ist eine Kontrollinstanz die dies nicht zulässt. Ich kann ja nicht mal hier zuhause, wenn ich alleine bin, weinen. Etwas arbeitet hartnäckig dagegen an. Sicher zum Teil auch meine Angst, mich dann in diesen Tränen zu verlieren.
@ marietta
Genau diesen Gedanken hatte ich auch schon und habe meiner Thera diesen Vorschlag auch gemacht. Sie hielt davon nichts, weil sie der Meinung ist, dass eine Therapiestunde Zeit braucht um sich setzen zu können. Das würde halt nicht funktionieren wenn man quasi eine Crash-Therapie machen würde.
Ich danke Euch für die vielen Denkanstöße.
Es scheint mir so, als hätte ich keine andere Möglichkeit, als mit meiner Thera zu besprechen, dass ich mir wünschen würde, dass wir mal intensiver mit den einzelnen Anteilen arbeiten, diese mal zu Wort kommen lassen. Ich finde dies zwar recht schwierig, denn ich habe immer die Sorge, dass sie glauben könnte, dass ich mich kränker machen will, als ich bin, wenn ich mit den einzelnen Anteilen "konfrontiere". Ich habe dies zwar schon mehrfach angesprochen, aber dadurch, dass sie da eigentlich immer drüber hinweggeht, mir immer wieder sagt, dass ich heute Erwachsen bin, bin ich da ziemlich unsicher. Wenn sie nicht darauf eingeht, dann muss ich die ganze Therapie bei ihr wohl wirklich überdenken. Aber daran will ich noch gar nicht denken.
Viele Grüße,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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