Unsere unbewussten Muster - sind sie überwindbar?
Unsere unbewussten Muster - sind sie überwindbar?
Hallo liebe Foris
Mein Therapeut und ich sprachen öfter über die realistische Möglichkeit, die in uns innewohnenden unbewussten Muster zu verändern. Dabei kamen wir überein, dass es mehr darum gehe, die eigenen Muster zu justieren, und weniger um eine komplette Veränderung. Es gäbe auch positive Seiten. Deshalb sei es wichtig, sich anzunehmen und das Beste aus seinem Muster herauszuziehen, d. h. die positiven Aspekte zu fördern und die negativen abzuschwächen. Die Defizite erkennen, sich annehmen und das Beste aus seinen Möglichkeiten machen. Veränderung ja, aber keine komplette, das wäre illusorisch.
In Köhnleins Thesen zur Überwindung von Arbeitsstörungen S. 177-180 steht Ähnliches:
Die subjektive Stellungnahme zur Arbeit geschieht nach dem seit der frühen Kindheit eingeübten Lebensstil bzw. Persönlichkeitsstil. Bei der Ausprägung von unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen sind spezielle innere Konflikte beteiligt, die dem betreffenden weitgehend unbewusst sind. Arbeitsstörungen sind somit häufig Ausdruck für innere, unbewusste Konflikte. Aufgabe ist es daher, die positiven Anteile der die Arbeit begünstigenden spezifischen Persönlichkeitsstruktur als Ressource zu verstehen und neu zu entdecken. Zudem gilt es zu lernen, die Einseitigkeiten, Engen und negativen Fixierungen des Arbeitsstils zu akzeptieren und aufzulockern. (Günther Köhnlein, Phänomen Arbeitsstörungen S. 177)
So, damit wäre die Diskussion eröffnet, bitte beteiligt euch, denn ich habe extra einen Thread dafür aufgemacht und kann nun 1 Woche lang keinen mehr eröffnen.
Mein Therapeut und ich sprachen öfter über die realistische Möglichkeit, die in uns innewohnenden unbewussten Muster zu verändern. Dabei kamen wir überein, dass es mehr darum gehe, die eigenen Muster zu justieren, und weniger um eine komplette Veränderung. Es gäbe auch positive Seiten. Deshalb sei es wichtig, sich anzunehmen und das Beste aus seinem Muster herauszuziehen, d. h. die positiven Aspekte zu fördern und die negativen abzuschwächen. Die Defizite erkennen, sich annehmen und das Beste aus seinen Möglichkeiten machen. Veränderung ja, aber keine komplette, das wäre illusorisch.
In Köhnleins Thesen zur Überwindung von Arbeitsstörungen S. 177-180 steht Ähnliches:
Die subjektive Stellungnahme zur Arbeit geschieht nach dem seit der frühen Kindheit eingeübten Lebensstil bzw. Persönlichkeitsstil. Bei der Ausprägung von unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen sind spezielle innere Konflikte beteiligt, die dem betreffenden weitgehend unbewusst sind. Arbeitsstörungen sind somit häufig Ausdruck für innere, unbewusste Konflikte. Aufgabe ist es daher, die positiven Anteile der die Arbeit begünstigenden spezifischen Persönlichkeitsstruktur als Ressource zu verstehen und neu zu entdecken. Zudem gilt es zu lernen, die Einseitigkeiten, Engen und negativen Fixierungen des Arbeitsstils zu akzeptieren und aufzulockern. (Günther Köhnlein, Phänomen Arbeitsstörungen S. 177)
So, damit wäre die Diskussion eröffnet, bitte beteiligt euch, denn ich habe extra einen Thread dafür aufgemacht und kann nun 1 Woche lang keinen mehr eröffnen.
Lieben Gruß
elana
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elana
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So, ich hatte schon was vorbereitet, aber irgendwie irritierte mich die Überschrift. Muster müssen erstmal bewußt werden, vorher geht natürlich nichts.
Ich darf elana zitieren?
a) Liest du mir zu viele Fachbücher
b) Läßt es sich für mich nicht wirklich beurteilen, ob jemand sich im Kreise dreht.
Wenn ich es einseitig betrachten würde, dann würde ich auch denken, dass du nicht von der Stelle kommst, aber im nächsten Moment denke ich: Hey, ich kenne dein Privatleben eben doch nicht. Eigentlich wird sich sicher kein Mensch einen ganzen Tag täglich mit seiner Therapie oder seinem Verhalten auseinandersetzen, denn dann bliebe nichts vom Leben übrig. Und was nützt es auch andere zu bewerten, wenn man selber nicht von der Stelle kommt? Mir nützt das nichts.
VG candle
Ich darf elana zitieren?
elana, ich werde da mal unumwunden schreiben.elana hat geschrieben:@candle
Ne, das ist meine Sicht und kein Urteil über bestimmte User. Aber ich habe es auch schon in einem Fachbuch gelesen, dass es eher um eine Auflockerung dieses unbewussten Musters geht, das jeder Mensch hat, und weniger auf eine komplette Änderung des Musters.
a) Liest du mir zu viele Fachbücher
b) Läßt es sich für mich nicht wirklich beurteilen, ob jemand sich im Kreise dreht.
Wenn ich es einseitig betrachten würde, dann würde ich auch denken, dass du nicht von der Stelle kommst, aber im nächsten Moment denke ich: Hey, ich kenne dein Privatleben eben doch nicht. Eigentlich wird sich sicher kein Mensch einen ganzen Tag täglich mit seiner Therapie oder seinem Verhalten auseinandersetzen, denn dann bliebe nichts vom Leben übrig. Und was nützt es auch andere zu bewerten, wenn man selber nicht von der Stelle kommt? Mir nützt das nichts.
VG candle
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Nun,
ich stimme Candle zu. Unbewusste Muster lassen sich schlecht verändern.
Ob eine Arbeitsstörung nun mit einem Muster korreliert oder mit einem belastenden Lebensereignis sei dahin gestellt.
Pauschalisieren lässt sich leider nichts.
Ich finde auch, bevor man Fachbücher liest, sollte man sich vielleicht erst einmal grundlegend mit dem "Menschsein" auseinandersetzten.
Es gibt noch mehr als nur Psychopathologie.
Natürlich lassen sich Muster durchbrechen
ich stimme Candle zu. Unbewusste Muster lassen sich schlecht verändern.
Ob eine Arbeitsstörung nun mit einem Muster korreliert oder mit einem belastenden Lebensereignis sei dahin gestellt.
Pauschalisieren lässt sich leider nichts.
Ich finde auch, bevor man Fachbücher liest, sollte man sich vielleicht erst einmal grundlegend mit dem "Menschsein" auseinandersetzten.
Es gibt noch mehr als nur Psychopathologie.
Natürlich lassen sich Muster durchbrechen
Hey Candle
Eigentlich empfinde ich es schon so, dass ich immer noch ganz tief in meinem Muster stecke. Es gibt Fortschritte, eben gewisse Auflockerungen, aber trotzdem spüre ich immer noch, dass ich in meinen (unbewussten/bewussten) Mustern haften bleibe und nur sehr schwer rauskomme bzw. es wirklich Knochenarbeit ist, die Weichen wenigstens ein bisschen zu verändern.
Wie gesagt bewerte ich damit andere nicht, sondern stelle es an mir und anderen fest, ohne jemanden zu verurteilen. Ganz im Gegenteil nehme ich es bei mir und auch den anderen an und akzeptiere es als Teil der Persönlichkeitsstruktur. Dieses Wahrnehmen und Akzeptieren hat mir auch geholfen, meine Schwester vollumfänglich mit ihrem Borderline anzunehmen und zu lieben, ohne Bitterkeit. Ich fühle mich dadurch erleichtert. Mein Thera unterstützt das. Er meinte sogar, dass er das die ganze Zeit über gesagt habe, noch bevor ich es begriff.
In einem Expositionsbuch las ich etwas Ähnliches: Diese enormen Selbstvorwürfe, die geringe Selbstakzeptanz ist das eigentliche Übel.
Eigentlich empfinde ich es schon so, dass ich immer noch ganz tief in meinem Muster stecke. Es gibt Fortschritte, eben gewisse Auflockerungen, aber trotzdem spüre ich immer noch, dass ich in meinen (unbewussten/bewussten) Mustern haften bleibe und nur sehr schwer rauskomme bzw. es wirklich Knochenarbeit ist, die Weichen wenigstens ein bisschen zu verändern.
Wie gesagt bewerte ich damit andere nicht, sondern stelle es an mir und anderen fest, ohne jemanden zu verurteilen. Ganz im Gegenteil nehme ich es bei mir und auch den anderen an und akzeptiere es als Teil der Persönlichkeitsstruktur. Dieses Wahrnehmen und Akzeptieren hat mir auch geholfen, meine Schwester vollumfänglich mit ihrem Borderline anzunehmen und zu lieben, ohne Bitterkeit. Ich fühle mich dadurch erleichtert. Mein Thera unterstützt das. Er meinte sogar, dass er das die ganze Zeit über gesagt habe, noch bevor ich es begriff.
In einem Expositionsbuch las ich etwas Ähnliches: Diese enormen Selbstvorwürfe, die geringe Selbstakzeptanz ist das eigentliche Übel.
Zuletzt geändert von (e) am Sa., 04.05.2013, 18:07, insgesamt 2-mal geändert.
Lieben Gruß
elana
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elana
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Borderline ist kein "Muster" sondern ein Teil der Persönlichkeit.
Muster sind Verhaltensweisen die sich verändern lassen, Persönlichkeiten eher nicht, mit der musst du leben....
Muster sind Verhaltensweisen die sich verändern lassen, Persönlichkeiten eher nicht, mit der musst du leben....
Ja das ist Knochenarbeit, aber ich habe dich immer so verstanden, dass du gar nicht komplett Muster auflösen willst. Da wäre es in der Literatur für dich vermutlich eine gute Bestätigung nicht komplett auflösen zu müssen.elana hat geschrieben: Eigentlich empfinde ich es schon so, dass ich immer noch ganz tief in meinem Muster stecke. Es gibt Fortschritte, eben gewisse Auflockerungen, aber trotzdem spüre ich immer noch, dass ich in meinen (unbewussten/bewussten) Mustern haften bleibe und nur sehr schwer rauskomme bzw. es wirklich Knochenarbeit ist, die Weichen wenigstens ein bisschen zu verändern.
Momentan sehe ich das Problem gar nicht oder anders, weil es um Traumaverarbeitung geht.
Ungewöhnliche Strategie wie ich finde, aber wenn es für dich wirkt, ist es ja OK.Dieses Wahrnehmen und Akzeptieren hat mir auch geholfen, meine Schwester vollumfänglich mit ihrem Borderline anzunehmen und zu lieben, ohne Bitterkeit.
candle
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@Amelie
Verhaltensmuster gehören aber zu unserer Persönlichkeit und werden von dieser bestimmt. Deshalb denke ich, dass Verhaltensmuster gar nicht so leicht zu verändern sind. Ich sage ja nicht, dass gar keine Veränderung möglich ist, sondern die Veränderung nicht den Kern der Persönlichkeit erreicht. Das tiefgreifende Hauptmuster bleibt wirksam, wenn auch abgeschwächt, wenn jemand sich dessen bewusst wird und daran arbeitet.
Verhaltensmuster gehören aber zu unserer Persönlichkeit und werden von dieser bestimmt. Deshalb denke ich, dass Verhaltensmuster gar nicht so leicht zu verändern sind. Ich sage ja nicht, dass gar keine Veränderung möglich ist, sondern die Veränderung nicht den Kern der Persönlichkeit erreicht. Das tiefgreifende Hauptmuster bleibt wirksam, wenn auch abgeschwächt, wenn jemand sich dessen bewusst wird und daran arbeitet.
Lieben Gruß
elana
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Hallo Elana, geht es dir auschliesslich um 'Arbeitsstörungen' und die damit verbundenen Muster oder generell um wie du schreibst 'unbewussten' Muster?
Ich glaube der erste Schritt ist ganz sicher diese Muster benennbar zu machen, sprich: bewusst zu machen. Dann idealerweise die Vorstufen davon zu erkennen und sich aktiv von den eingefahrenen Gleisen zugunsten neuer aufzumachen. Klar, klingt so geschrieben einfach und natürlich ist das weitaus schwieriger real umzusetzen.
Das ist ein UMlernen und ich hoffe trotz aller Lektüre dass es möglich ist.
Fast wage ich zu behaupten, dass die Hoffnung, DASS es möglich ist eher von Coaches kommt als von schreibenden Therapeuten. Ich mag das jetzt nicht verallgemeinern, aber wenn ich bei dir lese, dass der Autor über die Arbeitsstörungen das anscheinend ähnlich sieht wie Wolfgang Schmidtbauer - den ich am lesen bin obwegen Frauen und Angst vor Nähe und welche inneren Muster Beziehungen wie verhindern können - dass das Maximum, was dabei herauszuholen wäre das Akzeptieren sei - bevor ich an dieser Aussage jetzt verzweifele und resigniere - möchte ich das auf jeden Fall bevor ich endgültig die Flinte ins Korn werfe doch nochmal differenziert betrachten können. NLP Coaching arbeiten anhand der verschiedenen Werkzeuge sehr genau strukturiert mit der Veränderung von Glaubenssätzen. (Hach, ich wünschte mir so einen fähigen Coach ... )
Hey, in neuester Wissenschaft ist sogar die Rede, dass man angeblich 'genetische Disposition' umändern könne und auch das Gehirn ist weitaus plastischer als man bisher angenommen - müsste da nicht in diesem Zusammenhang auch endlich mal neues auf dem Weg der Psychotherapie etabliert werden?
Und es passiert ja auch einiges, es GIBT durchaus Methoden - es mögen sie manche als esoterisch und nicht in Frage kommend verbrämen - aber es GIBT durchaus Methoden, ich denke jetzt an EFT oder MET oder wie man sie nennt, die tatsächlich etwas bewirken können! Und ich bin mir selber gar nicht so sicher, ob das 'sich verändern' wirklich ausschliesslich nur über das Reden und sprechende, schreibende, lesende Reflektieren geht. Ich bin mir nicht mal sicher , ob es alleine durch ein wie auch immer geartetes Setting einer 'klassischen Therapie' geht, in dem zwar korrigierende Erfahrungen möglich sein können - aber eben: darauf kommt es an. Diese neuen Erfahrungen. Und dahin muss man ja im realen Leben einfach erst mal kommen. Ja, wie kommt man dahin, wenn man eben in Anteilen /noch/ nach den alten Mustern Ereignisse und Menschen anzieht oder bewertet?
Oder ist das nicht auch schon eine falsche Sichtweise?
Weil: auch mein Gegenüber ist auf dem Weg und wenn ER MICH jetzt mehr oder weniger bewusst 'aussortiert' oder umgekehrt 'auswählt', weil Muster A wie ein Puzzle zu Muster B passt - dann ist da eine gewisse Logik dahinter. Dann ist der Sinn zu lernen gegeben, hurra.
Die Frage ist ja auch inwieweit man sich verändern WILL. Okay, da sind wir wieder bei meinem Thema, dem Willen - und was dem so alles reingrätscht. Und wie den Therapuet ja auch sagt: das beste aus seinen Möglichkeiten machen. Nur: was SIND reale unabwendbare Gegebenheiten? Was kann ich ändern? Genau das ist das Thema überhaupt: dies unterscheiden zu lernen, damit man nicht Energie verschwendet um mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen.
Die Frage wäre wirklich woran erkenne ich es hoffentlich so früh wie möglich wo und was und wie ich Muster ändern kann?
Jetzt hätte ich gerne ein konkretes Beispiel gebracht und gefunden und ich muss sagen, mir fällt ad hoc keines ein und das erschreckt mich einerseits. Andererseits weiß ich, dass ich zb früher sehr sehr schüchtern war, aber da war ich noch sehr klein - DAS habe ich durch schon als Kind harte 'Arbeit' und mutige Taten abgelegt. Na gut, es ist ein Unterschied ob man eine Eigenschaft 8 oder 20 Jahre gelebt hat. Aber es geht.
Mir wäre gelegen, es zu erreichen seine eigenen Muster der Veränderung zu durchschauen, damit man sie vielleicht auf andere gewünschte Veränderungen anwenden kann. Vielleicht finden sich dabei Strukturen, die das übertragbar machen?
Keine Ahnung ob das auch hier in dem thread eine gute Idee ist für dich, elana, mal zu sammen: wo hat wer sich bereits verändert und welche Parameter haben diese Veränderungen initialisiert? Und dann idealerweise internalisiert.
Ich glaube der erste Schritt ist ganz sicher diese Muster benennbar zu machen, sprich: bewusst zu machen. Dann idealerweise die Vorstufen davon zu erkennen und sich aktiv von den eingefahrenen Gleisen zugunsten neuer aufzumachen. Klar, klingt so geschrieben einfach und natürlich ist das weitaus schwieriger real umzusetzen.
Das ist ein UMlernen und ich hoffe trotz aller Lektüre dass es möglich ist.
Fast wage ich zu behaupten, dass die Hoffnung, DASS es möglich ist eher von Coaches kommt als von schreibenden Therapeuten. Ich mag das jetzt nicht verallgemeinern, aber wenn ich bei dir lese, dass der Autor über die Arbeitsstörungen das anscheinend ähnlich sieht wie Wolfgang Schmidtbauer - den ich am lesen bin obwegen Frauen und Angst vor Nähe und welche inneren Muster Beziehungen wie verhindern können - dass das Maximum, was dabei herauszuholen wäre das Akzeptieren sei - bevor ich an dieser Aussage jetzt verzweifele und resigniere - möchte ich das auf jeden Fall bevor ich endgültig die Flinte ins Korn werfe doch nochmal differenziert betrachten können. NLP Coaching arbeiten anhand der verschiedenen Werkzeuge sehr genau strukturiert mit der Veränderung von Glaubenssätzen. (Hach, ich wünschte mir so einen fähigen Coach ... )
Hey, in neuester Wissenschaft ist sogar die Rede, dass man angeblich 'genetische Disposition' umändern könne und auch das Gehirn ist weitaus plastischer als man bisher angenommen - müsste da nicht in diesem Zusammenhang auch endlich mal neues auf dem Weg der Psychotherapie etabliert werden?
Und es passiert ja auch einiges, es GIBT durchaus Methoden - es mögen sie manche als esoterisch und nicht in Frage kommend verbrämen - aber es GIBT durchaus Methoden, ich denke jetzt an EFT oder MET oder wie man sie nennt, die tatsächlich etwas bewirken können! Und ich bin mir selber gar nicht so sicher, ob das 'sich verändern' wirklich ausschliesslich nur über das Reden und sprechende, schreibende, lesende Reflektieren geht. Ich bin mir nicht mal sicher , ob es alleine durch ein wie auch immer geartetes Setting einer 'klassischen Therapie' geht, in dem zwar korrigierende Erfahrungen möglich sein können - aber eben: darauf kommt es an. Diese neuen Erfahrungen. Und dahin muss man ja im realen Leben einfach erst mal kommen. Ja, wie kommt man dahin, wenn man eben in Anteilen /noch/ nach den alten Mustern Ereignisse und Menschen anzieht oder bewertet?
Oder ist das nicht auch schon eine falsche Sichtweise?
Weil: auch mein Gegenüber ist auf dem Weg und wenn ER MICH jetzt mehr oder weniger bewusst 'aussortiert' oder umgekehrt 'auswählt', weil Muster A wie ein Puzzle zu Muster B passt - dann ist da eine gewisse Logik dahinter. Dann ist der Sinn zu lernen gegeben, hurra.
Die Frage ist ja auch inwieweit man sich verändern WILL. Okay, da sind wir wieder bei meinem Thema, dem Willen - und was dem so alles reingrätscht. Und wie den Therapuet ja auch sagt: das beste aus seinen Möglichkeiten machen. Nur: was SIND reale unabwendbare Gegebenheiten? Was kann ich ändern? Genau das ist das Thema überhaupt: dies unterscheiden zu lernen, damit man nicht Energie verschwendet um mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen.
Die Frage wäre wirklich woran erkenne ich es hoffentlich so früh wie möglich wo und was und wie ich Muster ändern kann?
Jetzt hätte ich gerne ein konkretes Beispiel gebracht und gefunden und ich muss sagen, mir fällt ad hoc keines ein und das erschreckt mich einerseits. Andererseits weiß ich, dass ich zb früher sehr sehr schüchtern war, aber da war ich noch sehr klein - DAS habe ich durch schon als Kind harte 'Arbeit' und mutige Taten abgelegt. Na gut, es ist ein Unterschied ob man eine Eigenschaft 8 oder 20 Jahre gelebt hat. Aber es geht.
Mir wäre gelegen, es zu erreichen seine eigenen Muster der Veränderung zu durchschauen, damit man sie vielleicht auf andere gewünschte Veränderungen anwenden kann. Vielleicht finden sich dabei Strukturen, die das übertragbar machen?
Keine Ahnung ob das auch hier in dem thread eine gute Idee ist für dich, elana, mal zu sammen: wo hat wer sich bereits verändert und welche Parameter haben diese Veränderungen initialisiert? Und dann idealerweise internalisiert.
@Candle
Da gibt es ich-syntone Verhaltensmuster (Persönlichkeit) und ich-dystone Verhaltensmuster, wo ich wirklich an einer Veränderung interessiert wäre. Trotzdem schaffe ich das nicht in dem Maße, wie ich es möchte. Das betrifft jetzt nicht nur die Arbeitsstörungen, sondern allgemein das ganze Leben. Ich fühle mich eingeschränkt und ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass es vielen so ergeht, auch wenn sie in Therapie sind. Das Hauptmuster bleibt wirksam und drückt immer wieder durch.
Es kommt mir realistischer und hilfreicher vor, dieses Hauptmuster zu akzeptieren als Teil der eigenen Biografie und Persönlichkeitsentwicklung und in einem zweiten Schritt das Bestmögliche daraus zu machen, ohne sich selbst weiterhin abzulehnen.
Da gibt es ich-syntone Verhaltensmuster (Persönlichkeit) und ich-dystone Verhaltensmuster, wo ich wirklich an einer Veränderung interessiert wäre. Trotzdem schaffe ich das nicht in dem Maße, wie ich es möchte. Das betrifft jetzt nicht nur die Arbeitsstörungen, sondern allgemein das ganze Leben. Ich fühle mich eingeschränkt und ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass es vielen so ergeht, auch wenn sie in Therapie sind. Das Hauptmuster bleibt wirksam und drückt immer wieder durch.
Es kommt mir realistischer und hilfreicher vor, dieses Hauptmuster zu akzeptieren als Teil der eigenen Biografie und Persönlichkeitsentwicklung und in einem zweiten Schritt das Bestmögliche daraus zu machen, ohne sich selbst weiterhin abzulehnen.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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Ja, das Problem ist, dass man radikal etwas ändern muß. So bleibst du nur auf der Symptomatik hocken und versuchst unermüdlich diese zu beackern.elana hat geschrieben:Das betrifft jetzt nicht nur die Arbeitsstörungen, sondern allgemein das ganze Leben. Ich fühle mich eingeschränkt und ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass es vielen so ergeht, auch wenn sie in Therapie sind.
Braucht man dann dazu überhaupt eine Therapie?Es kommt mir realistischer und hilfreicher vor, dieses Hauptmuster zu akzeptieren
Ich muß aber gestehen im Nachsatz, dass ich nicht verstehe warum du dich selbst ablehnst.
candle
Now I know how the bunny runs!
Es geht mir generell um unbewusste Muster. Das mit der Arbeitsstörung ist nur ein Beispiel, wie ein solches unbewusstes Muster wirksam wird im Alltag und sich ausdrückt wie eben z. B. im Arbeitsstil. Ich denke, das lässt sich wirklich auf alles ausweiten, z. B. auch den Schreibstil und die Denkmuster.Miss_Understood hat geschrieben:Hallo Elana, geht es dir auschliesslich um 'Arbeitsstörungen' und die damit verbundenen Muster oder generell um wie du schreibst 'unbewussten' Muster?
Coaching-Bücher hab ich auch gelesen. Du hast Recht, diese sind weitaus "gläubiger", was Veränderung betrifft, positives Denken etc. Aber sie haben bei mir nur Weichen justiert, mich jedoch nicht verändert. Meine Muster bleiben und zwar hartnäckig.
Lieben Gruß
elana
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elana
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Hallo Ihr Lieben,
ich sehe das ähnlich wie Amelie, nämlich dass Persönlichkeiten kaum bis gar nicht zu verändern sind, im Gegensatz zu den typischen Mustern, die man erlernt hat und weitgehend unbewusst sind. Diese werden ja schädlich (wir sprechen ja jetzt hier über negative Muster), sobald das Muster nicht mehr die ursprüngliche sinnvolle Funktion erfüllt und daher sinnlos geworden ist. Ich habe es aber auch als ein hartes und schmerzhaftes Stück Arbeit empfunden, diese überhaupt zu erkennen, und sicher habe ich viele noch gar nicht erkannt ... Unverzichtbar ist sicher, eine annehmende und freundliche Haltung sich selbst gegenüber zu entwickeln. Das ist wahrscheinlich ohnehin die Voraussetzung für Veränderung. Ich bin ja jetzt mehr oder weniger am Ende meiner Therapie angekommen, und ich stelle fest, dass sich an meiner Persönlichkeit kaum etwas geändert hat, es war tatsächlich eine Arbeit an den Mustern.
Und, Elana, ich habe, so wie du auch, schon immer gerne Psycholiteratur gelesen, und besonders intensiv dann am Anfang der Therapie, ich war hochmotiviert und wollte alles verstehen, und dies am liebsten sofort. Im Lauf der Zeit habe ich da aber locker gelassen, und zwar je intensiver das Vertrauen zu meinem Thera wurde. Und je weniger ich gelesen habe, desto stärker habe ich mich wirklich auf MICH konzentriert und desto besser wurde der Zugang zu meinen Gefühlen. Ich würde in meinem Fall so weit gehen zu sagen, dass das Verschlingen von Literatur einerseits ein Versuch war, die Kontrolle über den Prozess zu behalten, also entängstigend wirkte, und andererseits auch eine Abwehr gegen das Erleben meiner Gefühle. Das muss sicher nicht bei jedem so sein, der gerne liest, aber ich wollte meine Erfahrung hier einfach mal schildern.
Liebe Grüße
ExVoto
ich sehe das ähnlich wie Amelie, nämlich dass Persönlichkeiten kaum bis gar nicht zu verändern sind, im Gegensatz zu den typischen Mustern, die man erlernt hat und weitgehend unbewusst sind. Diese werden ja schädlich (wir sprechen ja jetzt hier über negative Muster), sobald das Muster nicht mehr die ursprüngliche sinnvolle Funktion erfüllt und daher sinnlos geworden ist. Ich habe es aber auch als ein hartes und schmerzhaftes Stück Arbeit empfunden, diese überhaupt zu erkennen, und sicher habe ich viele noch gar nicht erkannt ... Unverzichtbar ist sicher, eine annehmende und freundliche Haltung sich selbst gegenüber zu entwickeln. Das ist wahrscheinlich ohnehin die Voraussetzung für Veränderung. Ich bin ja jetzt mehr oder weniger am Ende meiner Therapie angekommen, und ich stelle fest, dass sich an meiner Persönlichkeit kaum etwas geändert hat, es war tatsächlich eine Arbeit an den Mustern.
Und, Elana, ich habe, so wie du auch, schon immer gerne Psycholiteratur gelesen, und besonders intensiv dann am Anfang der Therapie, ich war hochmotiviert und wollte alles verstehen, und dies am liebsten sofort. Im Lauf der Zeit habe ich da aber locker gelassen, und zwar je intensiver das Vertrauen zu meinem Thera wurde. Und je weniger ich gelesen habe, desto stärker habe ich mich wirklich auf MICH konzentriert und desto besser wurde der Zugang zu meinen Gefühlen. Ich würde in meinem Fall so weit gehen zu sagen, dass das Verschlingen von Literatur einerseits ein Versuch war, die Kontrolle über den Prozess zu behalten, also entängstigend wirkte, und andererseits auch eine Abwehr gegen das Erleben meiner Gefühle. Das muss sicher nicht bei jedem so sein, der gerne liest, aber ich wollte meine Erfahrung hier einfach mal schildern.
Liebe Grüße
ExVoto
..
.... ....Miss_Understood hat geschrieben:(Hach, ich wünschte mir so einen fähigen Coach ... )
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Ja, ich glaube auch dass speziell Coachingbücher zu lesen etwas sehr anderes ist als gecoacht zu werden. Was auch für die Therapie gilt, gilt da um so mehr, wobei ja durchaus auch fliessende Grenzen vorhanden sind: man kann sich selber nicht kitzeln! Und: Coaching bitte nicht gleichsetzen mit 'positivem Denken'!
@Exvoto: kannst du ein konkretes Beispiel nennen, wo du sagst: DAS ist meine Persönlichkeit und das wird/soll so bleiben bzw. habe ich angenommen und das war ein Muster und habe ich geändert?
Ja, je nach Art des Buches kenne ich deine Schilderung des Dranges des (intellektuellen) Verstehen-Wollens. Zum Glück gibt es aber Autoren, die es schaffen mich auch emotional zu packen. Darunter gehört Robert Betz, Chuck Spezzano (und Lency Spezzano auch, wenngleich die mir fat zu blumig und ein wenig zu amerikanisch-christlich ist) und noch ein paar andere.
@Exvoto: kannst du ein konkretes Beispiel nennen, wo du sagst: DAS ist meine Persönlichkeit und das wird/soll so bleiben bzw. habe ich angenommen und das war ein Muster und habe ich geändert?
Ja, je nach Art des Buches kenne ich deine Schilderung des Dranges des (intellektuellen) Verstehen-Wollens. Zum Glück gibt es aber Autoren, die es schaffen mich auch emotional zu packen. Darunter gehört Robert Betz, Chuck Spezzano (und Lency Spezzano auch, wenngleich die mir fat zu blumig und ein wenig zu amerikanisch-christlich ist) und noch ein paar andere.
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viciente hat geschrieben: ...... ....Miss_Understood hat geschrieben:(Hach, ich wünschte mir so einen fähigen Coach ... )
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