Welche Themen gehören nicht in eine Stunde?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Thread-EröffnerIn
einsamkeit
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Welche Themen gehören nicht in eine Stunde?

Beitrag Do., 02.05.2013, 19:28

Immer wieder habe ich Bedenken, unwichtiges zu sagen, Therapeut die Zeit zu stehlen.
Nach 50 Stunden ist schon fast "alles" erzählt, es wird schwierig nicht bereits angesprochene Themen zu wiederholen.
Trotzdem beschäftigen mich im Endeffekt immer wieder einzelne Themen wie Einsamkeit, soziale Isolation, Zukunftssorgen, Sinnlosigkeit, Kindheitstraumas,Waschzwang u.v.m. allerdings wurde darüber schon öfter gesprochen.
Vieles hat sich schon alleine durchs drüber-reden gebessert, ist aber zeitweise unterschiedlich stark in mir präsent.
Ich habe das Gefühl dass wir gut miteinander "können".
Allerdings ist Therapeut im Endeffekt für mich der einzige Mensch dem ich derzeit vertraue und dementsprechend "wichtig" für mich.
Meine Frage an euch: wie laufen Gesprächstherapien ab,
anfangs dachte ich immer jetzt erzähl ich mal und dann warte ich ab-so wie bei einem Arzt-der dann dies oder jenes unternimmt.......
hier aber reden wir, bzw. meistens ich, ich erfahre viel Unterstützung nur dadurch das mir jemand mal wirklich zuhört, auf mich eingeht und mir auch mal sagt so oder so..
ist das Therapie?
Würde mich freuen wenn jemand "versteht" was ich meine, und mir antwortet,
danke einsamkeit

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Waldschratin
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Beitrag Do., 02.05.2013, 19:32

Naja,ich denke mal,jetzt fehlt "nur" noch die Umsetzung dessen,was du für dich erkannt hast,in die "Praxis".

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sandrin
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Beitrag Do., 02.05.2013, 19:47

Ich glaube, "Therapie" ist undefinierbar. Mit Sicherheit läuft die Mehrheit der Therapien (Ausnahme Verhaltenstherapie) so ab.

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einsamkeit
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Beitrag Do., 02.05.2013, 19:48

Danke Sandrin das beruhigt mich etwas.

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Waldschratin
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Beitrag Do., 02.05.2013, 19:50

Aber wozu macht man denn dann Therapie?"Nur" um zu erkennen,warum man leidet?
Also,ich hab da andere Erwartungen an den Nutzen einer Therapie - und auch andere Erfahrungen.

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Thread-EröffnerIn
einsamkeit
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Beitrag Do., 02.05.2013, 19:51

@Waldschratin würdest du mir von deinen Erfahrungen berichten, bzw. wie verläuft Therapie bei dir?

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(e)
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Beitrag Do., 02.05.2013, 19:52

Mein Therapeut sagt auch oft, dass ich das jetzt in der Praxis umsetzen muss.
Lieben Gruß
elana

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Thread-EröffnerIn
einsamkeit
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Beitrag Do., 02.05.2013, 19:56

"in die Praxis umsetzen".....klingt gut wenn man wüsste wie, bzw. dies auch könnte, die Kraft dazu hätte........

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Beitrag Do., 02.05.2013, 20:08

Ja klar ist das nicht leicht, aber viele kleine Schritte ergeben große.
Lieben Gruß
elana

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Waldschratin
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Beitrag Do., 02.05.2013, 20:10

Einsamkeit hat geschrieben:@Waldschratin würdest du mir von deinen Erfahrungen berichten, bzw. wie verläuft Therapie bei dir?
Ich mach zur Zeit ne TfP,geht also auch in erster Linie um Bewußtmachung von verdrängten,verschütteten Gefühlen und ums erkennen von Zusammenhängen etc.
Wenn ich da was erkenne,warum ich wegen irgendwas von früher so oder so im Heute reagiere und fühle etc.,dann versuch ich,diese Gefühle "beantwortet" zu bekommen,sozusagen "nachzuholen",also die Bedürfnisse,die damals nicht befriedigt wurden,erfüllt zu bekommen.
Wird natürlich nie sein wie "original versorgt",aber es reicht doch immer wieder dazu,daß ich was abgeschlossen bekomme und Altes loslassen kann,dadurch innerlich Frieden finde und dann auch die Wahl habe,WIE ich im Jetzt reagieren will.

Ich hab allerdings nicht nur Erfahrung mit Gesprächstherapie,sondern auch mit Traumatherapie und der einen oder anderen "Technik" Richtung Körpertherapie.

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Dampfnudel
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Beitrag Do., 02.05.2013, 20:12

Hallo einsamkeit,

weißt Du denn überhaupt, was konkret Du in die Praxis umsetzen können möchtest (oder könntest)? Es kommt ja ein bisschen auf die Therapie an, aber so konkret wird das in manchen Formen ja auch gar nicht besprochen. Insofern könnte ein "ich weiß gar nicht, wie" auch damit zusammenhängen, dass Dir das "was" noch nicht ganz klar ist.

Ansonsten - zu Deiner Ausgangsfrage: Ich glaube nicht, dass es Themen gibt, die nicht in eine Stunde gehören. Und wenn Dich ein schon angesprochenes Thema noch beschäftigt, spricht auch nichts dagegen, es wiederholt anzusprechen.

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.


Waldschratin
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Beitrag Do., 02.05.2013, 20:17

Was die Kraft dazu angeht : das alles auf Dauer auszuhalten und "konserviert" zu bekommen,das kostet ja AUCH jede Menge Kraft!Spürt man nur nicht mehr,weil man das Verdrängen so gewohnt ist mittlerweile.Aber im Grunde kostet das sogar noch mehr...Wenn man sich ans verändern wagt,dann hat man die Chance auf ein ENDE dieser Kraftkosterei - wenn man weiter und weiter aushält,wie es ist,wird sich am Kraftkosten nie was ändern.

Red mit deinem/deiner Thera drüber.Vielleicht ist es ja momentan dran,genau über deine Kraftlosigkeit und das Gefühl,von all dem,was du bisher erkannt hast,überwältigt zu sein zu reden.

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(e)
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Beitrag Do., 26.12.2013, 06:45

Für mich persönlich bleibt es vorerst so, dass ich gewisse Dinge nur anreißen kann, und z. B. zu viele Details, die nicht wirklich das Thema befördern, auschließe aus der Therapie, sonst komme ich vom Hundersten ins Tausendse. Mein Schwager klagt z. B. ständig über seine Wunde, die er sich zugezogen hat, weil sie so schlecht verheilt, das erwähne ich jetzt nicht in der Therapie, obwohl ich das oft anhören muss. Nur was bringt es mir? Höchstens dass es mich nervt, ich aber auch verstehe, dass er darunter leidet. Dafür verschwende ich keine wertvolle Therapiezeit. So ist es mit vielen Alltäglichkeiten. Ich achte immer mehr darauf, weil ich sowieso an den Details hängenbleibe und mehr zum großen Ganzen hin möchte. Ich möchte solche Bagatellen loslassen können.
Lieben Gruß
elana

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