Therapeutin mit Suchtproblem?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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problembärin
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Therapeutin mit Suchtproblem?

Beitrag Do., 28.03.2013, 20:48

Hallo liebe Leute...

jetzt ist bei mir bezüglich der Therapeutin ein schlimmer Verdacht entstanden. Ich vermute und weis es auch schon fast sicher das Sie ein Alkoholproblem hat... fragt mich nicht woher ich es weis. Ich erkenne Alkoholiker aus 100 meter entfernung. Hat Biografische Hintergründe. Wie geh ich damit bloß um? Mir raucht der Kopf und ich hab Angst.

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leberblümchen
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Beitrag Do., 28.03.2013, 20:59

Doch, ich frag dich, woher du das weißt

Finde ich ganz wichtig. Einfach 'nur' erkennen, wäre mir jetzt zu wenig, um damit was anfangen zu können. Entsprechend fällt auch meine Antwort aus: Das ist ja ein schwerwiegendes Problem - nicht ausgeschlossen, aber auch nicht gerade naheliegend. Wenn sie ein Suchtproblem hat, lautet mein Rat: abbrechen! Aber um das sagen zu können, müsste man viel, viel mehr wissen.

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sandrin
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Beitrag Do., 28.03.2013, 21:01

Was macht dich da so sicher?
Ich kann das nachvollziehen, dass du aufgrund deiner eigenen Erfahrungen da sehr sensible Antennen hast. Mir passiert es oft, dass meine Wahrnehmung das eine oder andere Mal gefärbt ist. Ob das jetzt in deinem Fall so ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ansonsten... Puh. Schwierige Situation. Ich würde das mal beobachten und vielleicht mal vorsichtig anfragen, ob es ihr nicht gut gehe, wenn du das Gefühl hast, da stimmt was nicht. Sie wird im schlimmsten Fall nicht sagen: Ach wissen Sie, ich bin Alkoholiker. Aber sie wird dann auf jeden Fall eine Reaktion bringen müssen.

Mensch, du Arme. Das ist harter Tobak.

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carö
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Beitrag Do., 28.03.2013, 22:13

mich würde auch interessieren, woran du das erkennst problembärin.
ich erkenne zumindest sehr deutlich einen alkoholiker am geruch.
aber ich weiss nicht, ob man man das schon erkennen kann, wenn jemand nicht ganz so viel trinkt, dafür halt regelmäßig.
es ist einfach eine bestimmte "ausdünstung", die ich einfach wahrnehme (und kenne), ob ich will oder nicht.

ich würde das direkt ansprechen. ist sehr schwer, aber ich könnte keine stunde mehr weitermachen, ohne das zu klären, wenn ich so einen verdacht hätte. bin da auch vorgeschädigt...

also viel glück!
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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ch123
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 06:47

passt denn sonst alles in der therapie?

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Gisi
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 08:15

ch123 hat geschrieben:passt denn sonst alles in der therapie?
das wäre auch für mich eine wichtige/entscheidende Frage.

Gisi
Manchmal muss man Menschen aufgeben. Nicht weil sie dir egal sind, sondern weil du es ihnen bist.

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Gelli
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 08:45

Ich finde,man sollte nicht so leichtfertig da Gerüchte in die Welt setzen da säße ein Alkoholikerin als Thera.

Frag sie doch ob sie "zu tief"ins Glas schaut,annsonnsten wenn du denkst sie hat ein Problem damit und sagt es nicht,das wäre ja letztendlich ihr Problem.
Wenn sie ihre Arbeit als Thera ansonnsten gut macht und immer "da"ist,dann ist doch gut.

Wenn du damit nicht klar kommen kannst,dann frag dich ob es gut wäre deine Thera zu wechseln.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Ninia
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 08:51

Hallo problembärin! Wovor hast du Angst? Was wäre so schlimm, wenn sie selber Alkoholikerin wäre? Oder etwas anderes? Irgendwas ist jeder. So, wie du das hier gebracht hast denke ich, du musst es fast ansprechen. Tönt ja schon fast panisch, und so kannst du dich ja gar nicht auf sie einlassen. Sprich es an, dann habt ihr eine Chance.

LG, Ninia

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ch123
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 09:18

problembärin, mir ist da noch was nicht aus dem kopf gegangen - verbunden mit etwas, was du inn einem anderen thread gesagt hast: nämlich, dass es so deinem muster entspricht, lieber die flucht zu ergreifen, und den kontakt abzubrechen, wenn was in dir brodelt.

wenn es unbequem wäre, es anzusprechen, weil es dadurch vielleicht unangenehme auseinandersetzungen geben könnte. da gehst du dann vorher lieber.

abgesehen davon, dass sie natürlich ein alkoholproblem haben KÖNNTE, das wissen wir ja nicht, hast du gesagt, sowas fällt dir sofort auf. sowas riechst du quasi 100 meter gegen den wind. - das wirft jetzt aber die frage auf: wieso riechst du´s erst jetzt? du bist ja jetzt doch schon so zwei drei monate bei ihr, oder?

wäre es denn ein "guter grund" um jetzt das zu tun, worüber du schon seit beginn der therapie nachdenkst? zu gehen. aufzuhören?

welche zwei (oder mehr) stimmen gibt´s denn da in dir, die was zum thema "aufhören" zu sagen haben?

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Gelli
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 09:20

Intresannter Aspekt "ch123"!
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Ninia
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 09:25

Du meinst, Gelli, sie sucht sozusagen nach einem Grund, die Therapie abbrechen zu können? Ja, tönt interessant.

LG, Ninia

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EinTherapeut
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Beiträge: 181

Beitrag Fr., 29.03.2013, 10:41

Ich habe mal in einer Institution gearbeitet, wo der Leiter Alkoholiker war. Ich habe seitdem nie wieder eine derart professionell geführte Institution mit einem so guten Betriebsklima erlebt.
"Einer der wunderbarsten Beispiele für den Ausgleich, den das Leben uns schenkt, ist, dass niemand aufrichtig versuchen kann, einem anderen Menschen zu helfen, ohne sich selbst zu helfen." - Ralph Waldo Emerson

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viciente
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 10:58

EinTherapeut hat geschrieben:Ich habe mal in einer Institution gearbeitet, wo der Leiter Alkoholiker war. Ich habe seitdem nie wieder eine derart professionell geführte Institution mit einem so guten Betriebsklima erlebt.
.. was ich schon lange immer wieder sagte: bier z.b. ist eines der gesundesten lebensmittel ..


leberblümchen
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 11:39

Ich habe mal in einer Institution gearbeitet, wo der Leiter Alkoholiker war. Ich habe seitdem nie wieder eine derart professionell geführte Institution mit einem so guten Betriebsklima erlebt.
Bitte nichts durcheinanderbringen - vorausgesetzt, dein Beitrag war ernst gemeint...

Es geht nicht darum, dass Alkoholiker schlechte Menschen seien oder nicht in der Lage wären, einen ordentlichen Job zu machen.

Es geht darum, dass ein Patient den Anspruch haben darf, den für sich passenden Therapeuten zu finden, der ein Vorbild in Sachen Psychohygiene ist. Darunter verstehe ich nicht, dass man seinen Alltag nur mit Hilfe von Alkohol in den Griff bekommt.

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 29.03.2013, 13:20

@titus ach Alkohlkonsum sagt also etwas über die Professionalität eines Therapeuten aus?

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