Therapie kreativ mitgestalten - was 'darf' man alles?

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papiergeist
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Therapie kreativ mitgestalten - was "darf" man alles?

Beitrag Fr., 08.03.2013, 13:56

Hallo

ich bin neu hier im Forum und beginne gerade eine Verhaltenstherapie - es ist meine erste Therapie überhaupt.

Wie bestimmt viele hatte ich überhaupt keine Ahnung wie nun genau so eine "Therapie" abläuft.

Meine klischeehafte Vorstellung war -> Es ist als geht man zu einem Arzt - man nimmt Platz, beantwortet brav alle Fragen und lässt den Therapeuten einfach machen.

Ich habe mich jetzt so ein bisschen hier im Forum eingelesen und muss sagen, ich bin erstaunt

An soetwas wie eine eigene "Mitgestaltung" der Therapie (vom Reden und an sich arbeiten mal abgesehen) habe ich irgendwie garnicht gedacht.

Damit meine ich so Dinge wie: dass ihr eigene Vorschläge macht. Dass ihr Zettel mitbringt, oder dem Thera einen Brief schreibt, oder ein Tuch um euch zuzudecken oder dass ihr vorschlagt, euch nebeneinander auf den Boden zu setzen.

Liegt wohl auch an mir selbst und an meiner Problematik - ich bin sehr passiv und traue mich kaum, mal etwas aus eigener Initiative zu tun. Warte bisher auch immer nur die Fragen des Thera ab, anstatt selbst mal was von mir aus zu sagen.

So etwas wie eben erwähnt würde ich mich (bisher) niemals trauen!
Wobei.. ich habe bei der letzten Sitzung einen Notizzettel mitgebracht auf dem ich stichwortartig meinen Lebenslauf zusammengefasst hatte, hatte aber da schon das Gefühl mich dafür erklären zu müssen, "habe es nicht so mit Daten, deshalb mal lieber vorher aufgeschrieben".

Meine Frage ist nun, wie weit man sich denn selbst "kreativ" mit einbringen kann in die Therapie? Und ist das Therapieform-abhängig? Kann mir vorstellen dass es da schon einen Unterschied macht ob man eine Verhaltenstherapie oder eine tiefenpsych. fundierte macht.

Mein Thera (der mir super sympathisch ist) hat zb. eher eine "moderne" Praxis mit 2 weiteren (schicken) Kollegen, ich sitze ihm in einem IKEA-mäßig eingerichteten Raum auf einem Sofa gegenüber, er mit einem Notizblock auf einem Sessel - dazwischen ein Tischlein mit Blümchen und Uhr - ich kann nicht einschätzen ob es schräg ankommen würde wenn ich ihn fragen würde, ob wir uns lieber gemeinsam auf den Boden setzen ^^

Ich hatte bis jetzt erst die 5 probatorischen Sitzungen in denen er versuchte, mich näher kennenzulernen. Da es sehr viel um meine Familie ging und er gerade versucht sich ein Bild zu machen, frage ich mich nun, ob ich ihm nicht vielleicht Fotos mitbringen könnte von den jeweiligen Personen, damit er eine visuelle Verknüpfung hat zu den Namen und vielleicht auch einen besseren Eindruck.

Meint ihr das ist ne okaye Idee oder eher ne seltsame?

Ich kann wie gesagt einfach garnicht einschätzen wo da die Grenze ist oder was im Bereich des Möglichen liegt, was so das "kreativ mitgestalten" einer Therapie angeht.

LG, eure (neugierige) Papiergeist
Ich kann in drei Worten alles zusammenfassen was ich über das Leben weiß: Es geht weiter.
(Robert Frost)

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Dakota
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Beitrag Fr., 08.03.2013, 15:07

Hallo Papiergeist,

Ich habe über mehrere Jahre Verhaltenstherapie gemacht und das "mitgestalten" war ein wesentlicher Aspekt der Therapeutischen Beziehung.
Zumm Bsp. haben wir gemeinsam Ziele gesetzt. Mein Thera hatte oft was vorgeschlagen (wie z.Bsp Tagespläne, Stimmungskurven ...) und dann gefragt ob das für mich vorstellbar sei. Ich musste die Bögen dann täglich bis zur nächsten Sitzung ausfüllen. Hatte ich Ideen dürfte ich die gerne einbringen, manchmal wartete er auch darauf dass ich aktiv werde. Wichtig war für mich dass die Chemie vollkommen stimmte und ich Vertrauen fassen konnte, denn nur so lässt man sich auf eine Therapie auch ein.

Das mit "auf den Boden setzen" würde ich mich jetzt auch nicht trauen, hab ich auch noch nie gehört, aber wer weiss vielleicht springt er drauf an ?!

Photos mitzubringen ist doch einen Vorschlag wert.

LG

Dakota

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Lady Amalzia
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Beitrag Fr., 08.03.2013, 15:09

Liebe Papiergeist,

dann mal herzlich Willkommen!!!

Das mit dem Foto ist doch eine sehr, sehr nette Idee. Das würde ich in jedem Fall machen. Einfach mal einstecken und beim nächsten Mal den Thera fragen, ob er sehen möchte.

Es ist übrigens völlig normal, dass man nach erst 5 Stunden noch nicht redet, wie ein Wasserfall . Die ersten Stunden sind ja auch nicht nur dazu da, dass der Thera den Klienten kennenlernt, sondern auch umgekehrt. Und das ist auch erst der Anfang, das erste gegenseitige "Beschnuppern" vor dem Hintergrund, ob es überhaupt irgendwie menschlich passt und ob man überhaupt miteinander arbeiten kann. Der richtige Vertrauensaufbau dauert sicherlich noch etwas länger

Sicherlich ist es auch von der Therapiefrom abhängig, was so geht und was nicht. Aber fragen oder vorschlagen darf man eigentlich immer. Dann kann man gemeinsam überlegen, was geht und was nicht. Ich hab bspw auch manchmal das Bedürfnis mich auf den Boden zu setzen, mein Thera eher weniger - ergo: wir haben uns drauf geeinigt, dass ich es mir so bequem mache, wie ich es brauche und er wie er es braucht (also im Sessel sitzen bleibt)... alles kein Problem! Gleiches bei Vorschlägen, was man bei bestimmten Problemen machen kann. Im Moment ist für Dich ja jetzt auch alles neu, aber mit der Zeit entwickelt man auch schon mal eigene Ideen, was man so machen könnte. Das kommt ganz von alleine, wenn die Chemie zwischen Euch stimmt.

LG
LA

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Plüschpony
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Beitrag Fr., 08.03.2013, 15:25

Hallo Papiergeist,

mein absolutes Lieblingsthema . Ich würde Dich gerne ermutigen, Dich zu trauen für deine Bedürfnisse einzustehen.

Ich bin 3 Jahre in ambulanter Traumatherapie und darf grundsätzlich alles, wenn es meinen Bedürfnissen entspricht.
Mal sitze ich an der warmen Heizung in der Ecke und sie setzt sich, wenn ich das möchte neben mich. Im Nebenraum
ist eine Hängematte gespannt, in die ich mich setzen/legen darf. Und da ist so ein kuscheligr Wollteppich auf den man
sich bäuchlings legen kann. Überall sind Plüschkissen und meine Thera hat sogar ein Zelt. Das kann ich zumachen, wenn
ich über etwas reden möchte, aber mich zu sehr schäme. Ich könnte mich theoretisch auch auf das Fensterbrett neben die
Blumen setzen. Sie lässt mir da sehr viel Freiraum, wenn ich mich zudecken möchte kann ich auch das tun.
Mittlerweile begrüßt sie mich und meinen Plüschwellensittich, den ich eh immer mitbringe.


Sie ist sehr lieb zu mir, aber sie ist eben Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin . Da ist das vielleicht eh ein bisschen anders,
aber ich sehe keinen Grund warum dein Therapeutes ablehnen würde, wenn du Dich z.B: auf den Boden setzen wollen würdest.



Liebe Grüße,
Plüschpony

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Thread-EröffnerIn
papiergeist
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Beitrag Fr., 08.03.2013, 15:40

Danke ihr Lieben.

Irgendwie ermutigt mich das sehr und ich merke, dass ich ein ganz falsches Bild davon hatte, was eine Therapie alles sein kann und darf.

War gerade mal im Keller und hab ein paar Fotos rausgekramt :D Die werde ich nächste Woche mal mitnehmen.

Soetwas wie du beschreibst, Plüchpony, kann ich mir trotzdem so garnicht vorstellen bei meinem Thera, auch wenn er selbst auch Kinder- und Jugendtherapeut ist. Dafür ist mir die Praxis einfach zu "modern". Aber wer weiss wie sich das alles noch entwickelt, es ist ja wirklich alles noch total neu für mich. Das mit dem Zelt finde ich übrigens ein total tolle Idee.
Ich kann in drei Worten alles zusammenfassen was ich über das Leben weiß: Es geht weiter.
(Robert Frost)

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CrazyChild
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Beitrag Fr., 08.03.2013, 18:52

Meine Thera sagt immer "alles was Ihnen gut tut ist in Ordnung" - das heißt die Stunden laufen im Prinzip so ab wie ICH das möchte. Ich bestimme das Thema (...nicht immer leicht...), ich bestimme wie weit ich ein Thema besprechen möchte und ich bestimme wenn es mir zuviel wird und ich aufhören möchte drüber zu sprechen.

Wenn es mir gut tut kann ich 10x am Tag ne e-mail oder SMS schreiben. Alles in Ordnung. Fotos hatte ich auch schon jede Menge mit dabei, meine Thera ist da immer sehr interessiert. Bilder hab ich auch schon gemalt und mitgenommen. Wenn sie mir zu weit weg sitzt bitte ich sie etwas näher zu rücken, oder auch mal umgekehrt.

Es gibt auch ne Couch und ne Decke zum Reinkuscheln, aber das brauche ich nicht. Auch am Boden sitzen wäre mir irgendwie zu unbequem...

Es geht einfach auch viel darum daß DU spürst was Du brauchst um Dich wohlzufühlen und daß dann aber auch äußerst. Es muß Dir nichts peinlich sein.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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Wandelröschen
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Beitrag Sa., 09.03.2013, 00:44

Hallo Papiergeist,

mein Thera ist ja VT`ler, und da gab es gerade in der Anfangszeit auch mal die ein oder andere Hausaufgabe für mich, manchmal auch mit Vorschlägen von ihm, wie unsereiner es angehen kann. Aber oft war es so, dass ich eine ganz andere Idee entwickelte, wie ich es mache, mir also die Freiheit nahm, auch mal was abzuändern, anders zu machen. Und das war auch immer ok.
Einmal gab es eine von ihm gedachte kleine HA, die sich aber für mich dann ganz anders präsentierte. Er hatte gedacht, dass es mich höchstens eine Stunde an Arbeit kostet, aber es wurde eine Arbeit für die ganze Woche, weil er zu dem Zeitpunkt noch nicht abschätzen konnte in was für eine Dimension es führte. Es löste eine Arbeit an uns aus, die aber für meinen Therapieprozess sehr gewinnbringend war, in die Richtung hatte er aber zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gedacht.
Mitbringen tun wir auch so einiges, öfters auch einen kleinen Fresszettel mit Stichpunkten zu Themen, die unter der Woche hoch kommen und die ich nicht vergessen will, sie anzusprechen. Manchmal ist auch der ein oder andere Punkt schriftlich ausformuliert, den ich dann vorlese, weil ich manchmal Schwierigkeiten habe, die Bilder, in denen wir denken, in Worte zu übersetzten, die er dann nachvollziehen kann. Er kann ja nicht in unseren Kopf reinschauen.
Ich hab auch mal meinen Labtop mitgebracht, um ihn einen kurzen Film von mir als Kind zu zeigen, so dass er auch das ganze Umfeld, in dem ich aufwuchs, sehen konnte (ist halt auch wichtiges Thema). Eine Kleine von uns hat sich sogar mal getraut, ihm ihr Lieblingsbilderbuch mitzubringen. Er hat es ihr sogar vorgelesen.
Als irgendwann sehr viel Vertrauen von unserer Seite ihm gegenüber war, zeigte einer von uns ihm sogar sein Springmesser, passte in den Rahmen angelehnt an das Thema von der Stunde zuvor. Zum Glück konnte aber mein Thera mit der Situation richtig umgehen im Gegensatz zu meiner Ex-Thera, die echt dachte, ich wolle ihr an die Gurgel. Dabei stimmte das doch gar nicht. Er hat sich dann nicht wieder bei ihr blicken lassen, eher zu meinem Leidwesen die ein oder andere Situation negativ beeinflusst. Aber zum Glück hat mein jetziger Thera echt einen Draht zu ihm entwickelt.
Im Raum bei ihm kann ich auch Wünsche äußern, wie zB den Sitz-Abstand verringern oder vergrößern, oder wenn ich eine Decke brauche oder einen Schluck zu trinken oder „Händchen halten“. Auch er schlägt vieles vor, was ich dann auch annehmen kann oder auch nicht, wie es halt gerade passt.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Marzipanschnute
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Beitrag Sa., 09.03.2013, 01:08

Hallo papiergeist (und willkommen im Forum!),

ich bin auch seit etwa einem halben Jahr jetzt bei meinem Therapeuten, auch VT.

Er sagte mal, relativ zu Anfang als ich eine PA bekam und wie angeknipst durch den Raum wuselte, weil ich es nicht ausgehalten habe zu sitzen, der Raum wäre für die Stunde meiner und ich dürfte entscheiden was darin passiert. Gilt auch für die Zeit in der ich keine Panik habe, was unbefriedigend selten der Fall ist.

Aber okay. Wir machen unsere Stunden auch ganz oft draußen und laufen durch die Gegend, weil ich es leichter finde zu sprechen, wenn ich mich dabei bewege (jedoch fand ich es nach zwei Stunden sehr unangenehm die ganze Zeit im Raum hin und her zu laufen, während der saß, als er dann auch anfing durch die Gegend zu laufen sind wir die ganze Zeit fast ineinander gekracht, was dann auch nicht gepasst hat, also geht es jetzt raus) und ihn nicht anschauen muss.
Wenn wir dann doch mal im Raum bleiben, weil es Hunde und Katzen regnet oder so, habe ich ganz oft das Bedürfnis mitzuschreiben was er sagt (Abiturientin, ich fürchte immer das mir irgendetwas entgeht), das hat er aber unterbunden, er meinte, wenn es wirklich einmal etwas gäbe, was ich schriftlich bräuchte würde er sich schon darum kümmern.

Ich glaube, dass Therapeuten generell ne ganze Menge "mitmachen", immerhin geht es ja um dich in der Therapie, darum, dass du dich gut/ besser fühlst und dafür brauchen die Leute halt unterschiedlichen Sachen. Schlag einfach vor, was du möchtest, wenn du auf dem Boden sitzen magst, frag danach oder mach es einfach, wenn du nicht lange drüber reden willst.
Und das mit den Fotos finde ich eine richtig gute Idee!

Also, Mut zur Initiative, ich wünsche dir viel Erfolg!
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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Miss_Understood
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 3550

Beitrag Sa., 09.03.2013, 01:16

Oh mann, jetzt bin ich neidisch. Ja, SO hätte ich mir das /eigentlich/ auch von einer Verhaltenstherapeutin vorgestellt. Was war? NICHTS dergleichen. NULL. Gar nichts. Keine Hausaufgaben, keine Unterstützung jenseits verbalem wenn ich (anfangs) mal das ein oder andere äusserte, was mir früher geholfen hatte, wobei ich aber Begleitung suche. Ws gab es? NUR Gespräche. Analysierend. 70% Vergangenes. 30% akute Situationen im JETZT, die dann meistens im Anschluss als nicht weiterbringend bewertet wurden, weil es ja dabei nicht um das wirkliche ging (so sie - aber verdammt, es war mir WICHTIG und ich hatte keinen sonst mit dem ich dies und jenes besprechen konnte!). Wir disputierten mehrfach. Zwei Mal war ihre resigniert wirkende Aussage, dass sie nun mal nur das habe, was sie habe. Und so sei wie sie sei. Tja. Schade.

D.h. jetzt - kurz vor der wirklich letzten Stunde habe ich das klare Gefühl, dass ich mich über mich selber ärgere, dass ich diese (formal so bezeichnete) 'Verhaltenstherapie', die faktisch sicherlich weitaus mehr tiefenpsychologisch-analytisch war, mir quasi geschenkt habe - weil ja jetzt, wenn ich weitermachen will, wohl wechseln angesagt ist ... *seufz ... na ja, vielleicht findet sich ja doch eine TPT oder Psychoanalytikerin, die dann umgekehrt eher wie eine VT agiert? HM.

Papiergeist (toller nick!) ich finde es super, wenn man sich so früh es geht diese Gedanken macht. Ja mehr, wenn man merkt, dass das gehen könnte - und möchte dich ermuntern das auch auszuprobieren.

Alles Gute dabei wünscht die Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Anna Lüse
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Beiträge: 94

Beitrag Sa., 09.03.2013, 16:33

Ich bin bei einem Therapeuten, der sowohl tiefenpsychologisch, als auch psychoanalytisch arbeitet. VT ist also nicht sein Gebiet. Ich bringe öfters Bilder mit, die ich gezeichnet hab, Fotos hat es auch schon gegeben und sehr oft sind es Texte, die ich vorlese oder ihm gebe. Es gibt die klassische Couch aber auch Sessel, und wenn man das wollen würde, könnte man auch überall in jeglicher Position sitzen/liegen/schaukeln, wie man es mag.
Er ist offen für allmöglichen Kram was das angeht.

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Schutzengelchen
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Beitrag So., 10.03.2013, 13:23

Meine Therapie war auch VT und ich durfte viel...

Ich habe am Anfang der Therapie auch Fotos mitgebracht die mir wichtig waren.
Also wenn du das Bedürfnis hast bring die Bilder einfach mit, dein Thera wird dir schon sagen wenn was für ihn
nicht O.K. ist.
Als es um sehr schambesetzte Themen ging habe ich mir eine Decke mitgebracht um mich nicht so "nackig" zu fühlen.
Traumatische Situationen habe ich gemalt und mitgebracht, konnte nicht drüberreden. Habe Briefe und Gedichte geschrieben, als reden noch nicht so gut ging. "Kleine Anteile" von mir wollen mal ein Kuscheltier mitnehmen.
Einmal habe ich mir einen warmen Kakao von ihr gewünscht und sogar bekommen

Es ist DEINE Therapie und DU darfst sie mitgestalten. Es geht um DEINE Gefühle und Bedürfnisse.
Wenn etwas für deinen Thera nicht O.K. ist wird er Grenzen setzen.
Wer im Gedächtnis seiner
Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.

Immanuel Kant

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Launebär
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Beiträge: 249

Beitrag So., 10.03.2013, 13:52

Wandelröschen hat geschrieben: Eine Kleine von uns hat sich sogar mal getraut, ihm ihr Lieblingsbilderbuch mitzubringen.
Hab ich auch gemacht Vorlesen lassen klingt schön.


Waldschratin
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Beitrag So., 10.03.2013, 16:33

Ich hab einige Male mein Katerchen zur Therapie mitgenommen.Der fuhr gerne Auto und solange ich dabei war,hat der sich auch in ner fremden Umgebung halbwegs wohlgefühlt.(Der ist sogar manchmal mit mir in Kurz-Urlaub gefahren)
Meine VT hat das nicht nur zwecks der Therapie sehr begrüßt... Bild (Bitte statt dem Hund sich ne Katze denken )

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Launebär
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Beiträge: 249

Beitrag So., 10.03.2013, 23:02

Das klingt ja super!

Meine Thera hat manchmal ihren Hund da, das ist auch toll Ich möcht immer, dass er mit mir auf den Sessel kommt. Aber vielleicht hätte sie da nicht so Freude... Sonst fängt er noch an, auf jeden Patienten gleich mal raufzuhüpfen

Was hat denn dein Katerchen so gemacht? Ist er rumgetigert oder hat sich zu dir gesetzt? Oder zu deiner VT?

Das erste Mal als ihr Hund da war, hat sie die Praxistür zu gemacht und mich gefragt, ob ich Angst vor Hunden hätte. Ich meinte dann, ja käme drauf an. Ich hab so einen riesen Hund erwartet. Dann macht sie die Tür auf und es kommt so ein ganz kleiner flauschiger Hund dahergetapst. Ich glaub von dem kann man gar keine Angst haben


Waldschratin
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Beiträge: 4199

Beitrag So., 10.03.2013, 23:53

Oh,die Kleinen sind oft die Schlimmsten.

Was mein Katerchen gemacht hat?Alles schön abgegangen und sich dann angeeignet als "Seins". Hat sich in den Decken niedergelassen,die sie bereitliegen hat,falls mal ein Klient sie braucht,und ist ab und zu mal zu mir zum Kraulen gekommen. Meine VT mußte ihn eher "locken",aber hin zu ihr ist er auch und hat sich streicheln lassen.Kannte ich von ihm nicht,der ist sonst nie auf nen Fremden zugegangen - sprach für meine VT.

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