Möchte immer noch mehr Aufmerksamkeit von meinem Thera.
Möchte immer noch mehr Aufmerksamkeit von meinem Thera.
Hallo zusammen,
ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, denn die Aufmerksamkeit meines Theras reicht mir einfach nicht aus, egal wie oft ich ihn jetzt sehe oder er mir auch immer wieder einen extra Telefon Termin anbietet. Inzwischen habe ich jetzt 2x die Woche eine feste Stunde bei ihm und ab und zu auch einen Tel. Termin ich mache ( Tiefenpsychologische Therapie.)
Und trotzdem ist es mir nicht genug ich hatte auch bis jetzt immer wieder Doppelstunden bei ihm ich komme mir schon sehr einnehmend vor und doch reicht es immer noch nicht. Einerseits das schlechte Gewissen und auf der anderen Seite diese Sehnsucht nach noch mehr von ihm.
Geht es euch auch so?
Was kann ich nur machen, dass ich nicht noch abhängiger von ihm werde ich schlittere da immer tiefer rein und komm da gar nicht mehr alleine raus. Den ganzen Tag über kann ich immer nur an ihn denken ich wache Morgens mit ihm auf und mein letzter Gedanke am Abend bevor ich einschlafe gehört auch ihm. Es ist mir fast nicht mehr möglich an jemanden oder überhaupt etwas anderes als an ihn zu denken.
Wie komm ich da nur wieder raus???
ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, denn die Aufmerksamkeit meines Theras reicht mir einfach nicht aus, egal wie oft ich ihn jetzt sehe oder er mir auch immer wieder einen extra Telefon Termin anbietet. Inzwischen habe ich jetzt 2x die Woche eine feste Stunde bei ihm und ab und zu auch einen Tel. Termin ich mache ( Tiefenpsychologische Therapie.)
Und trotzdem ist es mir nicht genug ich hatte auch bis jetzt immer wieder Doppelstunden bei ihm ich komme mir schon sehr einnehmend vor und doch reicht es immer noch nicht. Einerseits das schlechte Gewissen und auf der anderen Seite diese Sehnsucht nach noch mehr von ihm.
Geht es euch auch so?
Was kann ich nur machen, dass ich nicht noch abhängiger von ihm werde ich schlittere da immer tiefer rein und komm da gar nicht mehr alleine raus. Den ganzen Tag über kann ich immer nur an ihn denken ich wache Morgens mit ihm auf und mein letzter Gedanke am Abend bevor ich einschlafe gehört auch ihm. Es ist mir fast nicht mehr möglich an jemanden oder überhaupt etwas anderes als an ihn zu denken.
Wie komm ich da nur wieder raus???
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- Helferlein
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Hallo 4evergone,
ich kenne das gut, ich bin seit 4 Jahren in Therapie bei meiner Therapeutin, es ist meine erste (und sicher einzige) Therapie. Ich kenne diese Wirrwarr-Gefühle, die bringen einen ganz schön durcheinander, es ist ein ständiges Auf und Ab mit überschwänglicher Liebe und Angst vor dem Ende.
Aber glaube mir, das ändert sich von selbst mit der Zeit du bleibst nicht immer abhängig und eigentlich ist es ja auch sehr schön, oder? Ich konnte diese mit der Abhängigkeit verbundenen Gefühle zeitweise sehr genießen und dann machten sie mich wieder unsicher und verstörten mich sogar. Ich denke, das wichtigste ist, einfach im Hier und Jetzt zu bleiben und darauf zu hören, was die Seele jetzt gerade braucht und sich selbst zu lieben und viel Gutes zu tun - und was auch sehr wichtig ist: in der Therapie darüber sprechen, sag es ihm einfach, dass du nicht genug bekommst von seiner Aufmerksamkeit, er wird es verstehen. Ich glaube wir haben ein Selbstwertproblem und schaffen es noch nicht uns selbst genug Liebe und Fürsorge zu schenken, aber das kommt mit der Zeit, das lernt uns die Therapie schon noch.
Ich wünsche dir viel Vertrauen in das Leben und Kraft, Zuversicht und Geduld für deinen Weg!
Alles Liebe
ich kenne das gut, ich bin seit 4 Jahren in Therapie bei meiner Therapeutin, es ist meine erste (und sicher einzige) Therapie. Ich kenne diese Wirrwarr-Gefühle, die bringen einen ganz schön durcheinander, es ist ein ständiges Auf und Ab mit überschwänglicher Liebe und Angst vor dem Ende.
Aber glaube mir, das ändert sich von selbst mit der Zeit du bleibst nicht immer abhängig und eigentlich ist es ja auch sehr schön, oder? Ich konnte diese mit der Abhängigkeit verbundenen Gefühle zeitweise sehr genießen und dann machten sie mich wieder unsicher und verstörten mich sogar. Ich denke, das wichtigste ist, einfach im Hier und Jetzt zu bleiben und darauf zu hören, was die Seele jetzt gerade braucht und sich selbst zu lieben und viel Gutes zu tun - und was auch sehr wichtig ist: in der Therapie darüber sprechen, sag es ihm einfach, dass du nicht genug bekommst von seiner Aufmerksamkeit, er wird es verstehen. Ich glaube wir haben ein Selbstwertproblem und schaffen es noch nicht uns selbst genug Liebe und Fürsorge zu schenken, aber das kommt mit der Zeit, das lernt uns die Therapie schon noch.
Ich wünsche dir viel Vertrauen in das Leben und Kraft, Zuversicht und Geduld für deinen Weg!
Alles Liebe
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- Forums-Insider
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Ich kenne das sehr gut, geht mir phasenweise auch so, mal mehr mal minder schmerzhaft. Ich schreibe mir daher oft in eine Art Tagebuch meine Gedanken und Gefühle, das was ich erlebt habe und einfach alles, was mir wichtig erscheint, auf. Meistens dreht sich da alles um die Therapie, um meinen Thera... Aber das ist okay. Nach dem Schreiben fühle ich mich einstweilen erlöst, denn ich sehe das als eine Aufgabe an. Manchmal schreibe ich drei Stunden am Stück, aber dann bin ich frei...
Und was das andere angeht; ich glaube, da braucht es auch Überwindung. Sich sagen "Ich packe das jetzt bis zur nächsten Stunde, so lange ist es nicht mehr hin!". Das ist auch hart, aber es klappt. Bei einer sehr passionierten Beziehung ist es doch auch so; man vergeht fast vor Sehnsucht, aber wenn man sich nicht ein bisschen zwingt, es auszuhalten, dann wird es nur noch schlimmer. Und die Zeit, die man gemeinsam verbringt wird dadurch nur besser, weil man sie besser zu nutzen lernt. Und irgendwann kommt auch in der Therapie der Moment, an dem man merkt, dass man die Tage so viel gemacht hat, dass man eigentlich kaum Zeit hatte, sich nach der Sitzung zu sehnen...
Wie gesagt, mir ergeht es immer in Phasen so, gerade kann ich die nächste Stunde auch nicht abwarten. Aber mittlerweile weiß ich, das vergeht und ich muss nicht große Mails schreiben oder so, um es zu packen.
Und was das andere angeht; ich glaube, da braucht es auch Überwindung. Sich sagen "Ich packe das jetzt bis zur nächsten Stunde, so lange ist es nicht mehr hin!". Das ist auch hart, aber es klappt. Bei einer sehr passionierten Beziehung ist es doch auch so; man vergeht fast vor Sehnsucht, aber wenn man sich nicht ein bisschen zwingt, es auszuhalten, dann wird es nur noch schlimmer. Und die Zeit, die man gemeinsam verbringt wird dadurch nur besser, weil man sie besser zu nutzen lernt. Und irgendwann kommt auch in der Therapie der Moment, an dem man merkt, dass man die Tage so viel gemacht hat, dass man eigentlich kaum Zeit hatte, sich nach der Sitzung zu sehnen...
Wie gesagt, mir ergeht es immer in Phasen so, gerade kann ich die nächste Stunde auch nicht abwarten. Aber mittlerweile weiß ich, das vergeht und ich muss nicht große Mails schreiben oder so, um es zu packen.
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- Helferlein
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Hallo Fast Forward,
ich finde das schön, was du schreibst! Mir geht es genau so, ich schreibe Tagebuch, weil ich meine Erlebnisse und Gefühle festhalten und aus dem Kopf bekommen will, weil sich sonst alles im Kreis dreht. Außerdem sehe ich so meine Fortschritte besser....
In den ersten 31/2 Jahren habe ich auch immer so geschmachtet vor Sehnsucht zwischen den Stunden und wollte alles dazwischen überspringen und immer nur meiner Therapeutin gegenüber sitzen (ich sagte nach jeder Stunde:"ich will nicht gehen."). Was mich sehr quälte war die Tatsache, zwischen den Stunden keinen Kontakt zu ihr haben zu können, da fühlte ich mich so auf Distanz gehalten bei gleichzeitiger intensiver Nähe - aber das ist eben die therapeutische Beziehung.
Seit Kurzem ist es besser, weil ich mich sehr bemühe "bei mir" zu sein und mich auf meine Lebensfreude und meine Kraft zu konzentrieren. Ich suche mir immer wieder schöne Dinge auf die ich mich freuen kann und die mich "voll ins Leben" bringen.
Ich habe auch für mich sehr wichtige Leitsätze, die ich mir jederzeit vorsagen kann:
1.wenn du an dein Gegenüber keine Forderung und keine Wünsche richtest, bist du FREI.
2.ich mache mein GLÜCK nicht von anderen abhängig, ich kann mir selbst schenken was ich brauche.
Alles Gute für dich und viele berührende Momente
ich finde das schön, was du schreibst! Mir geht es genau so, ich schreibe Tagebuch, weil ich meine Erlebnisse und Gefühle festhalten und aus dem Kopf bekommen will, weil sich sonst alles im Kreis dreht. Außerdem sehe ich so meine Fortschritte besser....
In den ersten 31/2 Jahren habe ich auch immer so geschmachtet vor Sehnsucht zwischen den Stunden und wollte alles dazwischen überspringen und immer nur meiner Therapeutin gegenüber sitzen (ich sagte nach jeder Stunde:"ich will nicht gehen."). Was mich sehr quälte war die Tatsache, zwischen den Stunden keinen Kontakt zu ihr haben zu können, da fühlte ich mich so auf Distanz gehalten bei gleichzeitiger intensiver Nähe - aber das ist eben die therapeutische Beziehung.
Seit Kurzem ist es besser, weil ich mich sehr bemühe "bei mir" zu sein und mich auf meine Lebensfreude und meine Kraft zu konzentrieren. Ich suche mir immer wieder schöne Dinge auf die ich mich freuen kann und die mich "voll ins Leben" bringen.
Ich habe auch für mich sehr wichtige Leitsätze, die ich mir jederzeit vorsagen kann:
1.wenn du an dein Gegenüber keine Forderung und keine Wünsche richtest, bist du FREI.
2.ich mache mein GLÜCK nicht von anderen abhängig, ich kann mir selbst schenken was ich brauche.
Alles Gute für dich und viele berührende Momente
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- Helferlein
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Du, das gleiche Problem hab ich auch und das schlimme ist, wenn man dann nur von einer Sitzung zur nächsten lebt und zwischendrin einfach nichts zustande bringt, weil man es eh als unnütze Zeit betrachtet. Also geht mir zumindest so.
Ich hatte es mal in der Thera angesprochen, seitdem soll ich auch eine Art Tagebuch schreiben und darin für jeden Tag mindestens eine Sache festhalten, die ich schön fand (um so zu begreifen, dass auch ein Tag ohne Therapie ein schöner Tag sein kann). Funktioniert nur leider nicht so gut, aber sagen will ich meiner Thera das auch nicht.
Ich hatte es mal in der Thera angesprochen, seitdem soll ich auch eine Art Tagebuch schreiben und darin für jeden Tag mindestens eine Sache festhalten, die ich schön fand (um so zu begreifen, dass auch ein Tag ohne Therapie ein schöner Tag sein kann). Funktioniert nur leider nicht so gut, aber sagen will ich meiner Thera das auch nicht.
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- Helferlein
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Liebe Sufragette,
siehst du, du übst schon und irgendwann klappt es dann und es wird besser, die schönen Tage werden sicher mehr werden, wenn du dran bleibst.
Mir hilft es am besten, wenn ich ihr ALLES erzähle.....
siehst du, du übst schon und irgendwann klappt es dann und es wird besser, die schönen Tage werden sicher mehr werden, wenn du dran bleibst.
Mir hilft es am besten, wenn ich ihr ALLES erzähle.....
Hallo "Verwandte Seele", mir gehts auch so. Ich bin etwas erleichtert zu lesen, dass es auch noch andere "etwas ältere" gibt die so ticken.....
Ich schreibe mir immer nach jeder Therastunde in Stichworten auf was gesagt wurde, und hab schon eine schöne Liste mit Aussprüchen von ihr die mir gutgetan haben.
Wenns mir dann wieder mal so richtig schlecht geht, hilfts mir das durchzulesen.
Auch die Zeit "dazwischen" ist damit zu überbrücken.
Allerdings habe ich mir noch nicht getraut ihr davon zu erzählen.
Denke mir manchmal sie merkt sicher das ich an ihr "hänge", wenngleich mir das doch peinlich ist, schließlich bin ich ja kein "Kind" mehr.
Lieber Gruß an alle lebkuchen
Ich schreibe mir immer nach jeder Therastunde in Stichworten auf was gesagt wurde, und hab schon eine schöne Liste mit Aussprüchen von ihr die mir gutgetan haben.
Wenns mir dann wieder mal so richtig schlecht geht, hilfts mir das durchzulesen.
Auch die Zeit "dazwischen" ist damit zu überbrücken.
Allerdings habe ich mir noch nicht getraut ihr davon zu erzählen.
Denke mir manchmal sie merkt sicher das ich an ihr "hänge", wenngleich mir das doch peinlich ist, schließlich bin ich ja kein "Kind" mehr.
Lieber Gruß an alle lebkuchen
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- Helferlein
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Liebe Lebkuchen,
ja das stimmt ganz genau (ich hab auch eine Liste mit Aussprüchen und freu mich immer, wenn ich viel von der Stunde nacherleben kann), machmal denke ich mir auch: wie alt bin ich, dass ich mich wie ein kleines Kind benehmen muss? Aber dann wieder merke ich gar nicht, dass ich es tue und hinterher stelle ich fest, dass es Freude macht, das innere Kind zu leben und zu zeigen.
Außerdem: meine Therapeutin freut sich immer wenn ich ihr erzähle, wie ich die Therapiepause erlebt habe und dass ich sie gern hab, sie ist dann meistens sehr berührt und das freut mich wieder.
Nur Mut, probiere es aus....
ja das stimmt ganz genau (ich hab auch eine Liste mit Aussprüchen und freu mich immer, wenn ich viel von der Stunde nacherleben kann), machmal denke ich mir auch: wie alt bin ich, dass ich mich wie ein kleines Kind benehmen muss? Aber dann wieder merke ich gar nicht, dass ich es tue und hinterher stelle ich fest, dass es Freude macht, das innere Kind zu leben und zu zeigen.
Außerdem: meine Therapeutin freut sich immer wenn ich ihr erzähle, wie ich die Therapiepause erlebt habe und dass ich sie gern hab, sie ist dann meistens sehr berührt und das freut mich wieder.
Nur Mut, probiere es aus....
Ich habe in meiner Therapie gelernt, dass ich dort meine kindlichen Anteile wahrnehmen und auch aussprechen darf. Oft werden sie erfüllt und ich bekomme die Sicherheit meines Therapeuten, die ich als Kind nicht erfahren durfte. Oder aber, ich bekomme eine Erklärung, warum dies jetzt gerade nicht möglich ist und kann somit lernen damit umzugehen. Meine Empfehlung, sich so offen wie möglich zu zeigen...
LG Dilemma
LG Dilemma
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Zu Beginn meiner ersten Therapie war das bei mir auch so. Ich hätte meine Thera am liebsten den ganzen Tag bei mir gehabt. Ich war so ausgehungert nach der Aufmerksamkeit und der Akzeptanz, die sie mir gegeben hat, dass ich manchmal an gar nichts anderes mehr denken konnte. Bei allem, was ich gemacht und gedacht habe, habe ich mir vorgestellt, dass ich ihr in der nächsten Stunde davon erzählen würde. Oh Gott, hab ich mich danach gesehnt, dass sie mich permanent begleitet. Es war eine sehr anstrengende Zeit!!!
Irgendwann habe ich zwei Maßnahmen ergriffen:
1. Ich habe mir jede Woche mindestens einen "Sozialkontakt" (Verabredung abends oder zum Mittagessen, eine Veranstaltung, wo ich andere Menschen treffe, einen bestimmten Besprechungstermin bei der Arbeit etc.) vorgenommen, dem ich versucht habe, die gleiche Bedeutung zu geben wie der Therapiestunde. Das hat natürlich nicht immer geklappt, vor allem am Anfang nicht, aber mit der Zeit wurde es immer besser. Ich habe mich anfangs gezwungen, mir diese Situationen im Vorhinein genauso auszumalen wie die Therapiestunde, habe mir immer wieder gesagt, wie schön oder wichtig dieser Termin werden würde und warum ich mich darauf freuen könne und habe mir an dem Tag mit dem Termin genauso gründlich überlegt, was ich anziehen werde (das war in der Therapie für mich ein erster Schritt zurück ins "Leben" gewesen, dass ich mir an den Therapietagen immer Mühe gegeben habe, gut auszusehen).
2. Ich habe mir eine "Innere Beraterin" geschaffen, für die meine Thera Pate stand. Also, ich habe mir vorgestellt, dass ich ständig eine innere Beraterin bei mir habe, die mich durch meinen Tag begleitet und mir genau die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit gibt, die mir meine Thera gegeben hat, und wenn ich einen Rat brauchte, dann habe ich die innere Beraterin "gefragt", und sie hat mir das "geantwortet", von dem ich glaubte, dass meine Thera mir das in der Situation antworten würde. So war dann zumindest in der Vorstellung meine Thera immer bei mir. Ganz zu Beginn der Therapie wäre das natürlich noch nicht gegangen, weil ich sie da ja noch nicht gut genug kannte, um sie mir so gut vorstellen zu können. Das hat die Sehnsucht mit der Zeit gelindert, und nach einiger Zeit hat die innere Beraterin auch immer mehr eigene Züge angenommen. Und irgendwann hat sie sich wieder aufgelöst.
Das hat mir beides geholfen, wieder mehr bei mir zu sein.
Irgendwann habe ich zwei Maßnahmen ergriffen:
1. Ich habe mir jede Woche mindestens einen "Sozialkontakt" (Verabredung abends oder zum Mittagessen, eine Veranstaltung, wo ich andere Menschen treffe, einen bestimmten Besprechungstermin bei der Arbeit etc.) vorgenommen, dem ich versucht habe, die gleiche Bedeutung zu geben wie der Therapiestunde. Das hat natürlich nicht immer geklappt, vor allem am Anfang nicht, aber mit der Zeit wurde es immer besser. Ich habe mich anfangs gezwungen, mir diese Situationen im Vorhinein genauso auszumalen wie die Therapiestunde, habe mir immer wieder gesagt, wie schön oder wichtig dieser Termin werden würde und warum ich mich darauf freuen könne und habe mir an dem Tag mit dem Termin genauso gründlich überlegt, was ich anziehen werde (das war in der Therapie für mich ein erster Schritt zurück ins "Leben" gewesen, dass ich mir an den Therapietagen immer Mühe gegeben habe, gut auszusehen).
2. Ich habe mir eine "Innere Beraterin" geschaffen, für die meine Thera Pate stand. Also, ich habe mir vorgestellt, dass ich ständig eine innere Beraterin bei mir habe, die mich durch meinen Tag begleitet und mir genau die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit gibt, die mir meine Thera gegeben hat, und wenn ich einen Rat brauchte, dann habe ich die innere Beraterin "gefragt", und sie hat mir das "geantwortet", von dem ich glaubte, dass meine Thera mir das in der Situation antworten würde. So war dann zumindest in der Vorstellung meine Thera immer bei mir. Ganz zu Beginn der Therapie wäre das natürlich noch nicht gegangen, weil ich sie da ja noch nicht gut genug kannte, um sie mir so gut vorstellen zu können. Das hat die Sehnsucht mit der Zeit gelindert, und nach einiger Zeit hat die innere Beraterin auch immer mehr eigene Züge angenommen. Und irgendwann hat sie sich wieder aufgelöst.
Das hat mir beides geholfen, wieder mehr bei mir zu sein.
Alles hat seine Zeit.
Ich bin beeindruckt, Dampfnudel. Hast du diese Maßnahmen zusammen mit deiner Therapeutin erarbeitet oder hast du dir die etwa selber überlegt?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Danke! Nee, das hab ich mir selbst überlegt. Mir war es viel zu peinlich, dass ich mich so danach gesehnt habe, hab mich nicht getraut, das anzusprechen.
Alles hat seine Zeit.
Dann lass dir das patentieren! Oder schreib einen Therapie-Ratgeber. Nein, im Ernst, da so viele hier im Forum sich mit einer großen Abhängigkeit vom Therapeuten herumschlagen, ist es schade, dass dein Beitrag in diesem Thread mehr oder weniger "versteckt" ist. In der Rubrik "Therapieerfolge" wäre der auch sehr gut aufgehoben, damit möglichst viele davon profitieren können.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Mein Therapeut meinte mal, ich könnte mir doch einfach vorstellen, ihn nach der Therapie mit mir zu nehmen. Ich fand das damals irgendwie albern und mich hat dieser Vorschlag fast wütend gemacht. Mittlerweile hab ich das Gefühl automatisch, so eine Art Doppelgänger von ihm bei mir zu haben.
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- Helferlein
- , 50
- Beiträge: 75
Ich sagte mal zu meiner Therapeutin: "wenn ich bei der Haltestelle bin, stelle ich mir vor, dass ich aussteige, hierher komme, anläute - aber leider sehe ich dann: es ist jemand anderer bei Ihnen". Sie antwortete: "nein, stellen Sie sich einfach vor, dass ich frage: was machen wir denn jetzt?" Das fand ich einladend und sehr schön, aber wie sie immer sagt: in der Fantasie ist alles erlaubt, das soll man ja sogar fördern.
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