Erfahrungen mit (psychoanalytischer) Gruppentherapie?
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Erfahrungen mit (psychoanalytischer) Gruppentherapie?
Hallo zusammen,
ich erwäge meine Therapieform zu wechseln und meine Therapeutin.
Zum einen glaube ich, dass mir eine Therapiegruppe sehr gut tun könnte, zum anderen habe ich aber die Befürchtung, dass da für den einzelnen zu wenig Raum ist. Dass es für mich eine zusätzliche Hürde sein könnte, die Balance zwischen Zurückhaltung und andere zu Wort kommen lassen, mich zurückgesetzt fühlen oder im anderen Extrem - mich in den Vordergrund drängen, zuviel Aufmerksamkeit wollen - weil ich doch ganz sicher zu jedem Thema etwas eigenes beizutragen habe (und das jetzt, weil es leider so ist, dass ich einen ganzen Strauss an Problemen habe) hinzukriegen.
Ich würde gerne von euch hören, die schon eine ambulante gemacht haben, wie das so war. Wie es ablief, was der Therapeut für eine Ausbildung hatte, wieviele Teilnehmer es waren und wie man sich dabei im vergleich vielleicht zu einer Einzeltherapie weiterentwickelt hat. Klar, das ist sicherlich auch verschieden, aber mich interessiert es.
Zum zweiten möchte ich wissen - und ich frage für Deutschland - wenn ich ja nun noch von meiner aktuell laufenden Therapie noch Stunden übrig habe - werden die dann auch auf eine Gruppentherapie angerechnet? Oder ist / wäre DAS dann der erforderliche Methodenwechsel, um eine neue zu beantragen. Oder muss diese 'Gruppentherapie' dann auch von einem Therapeuten sein, der eben in der 'anderen' Methode 'Gruppentherapie' macht? Will heißen bei mir, da ich nun bei einer Verhaltenstherapeutin bin, muss ich mir dann einen Gruppentherapeuten suchen, der psychoanalytisch und/oder tiefenpsychologisch fundiert arbeitet? Wenn ich ehrlich bin, hätte ich weitaus lieber jemanden, der/die systemisch arbeitet oder Gestalttherapie macht (da war ich mal in einem Wochenendseminar und das hat mir weitaus mehr gebracht als ein halbes Jahr Gesprächstherapie).
Drittens: Welche Unterschiede gibt es in Gruppentherapiemethoden, die kassenfinanziert sind? Was hat man sich zb unter einer 'psychoanalytischen Gruppentherapie' im Vergleich zu einer 'tiefenpsychologischen' Gruppentherapie vorzustellen? Und dann wieder die leidige Frage - wie finde ich denn nun SO einen Therapeuten? Und geht das dann auch über 'Probesitzungen' bei einer Gruppe?
Ja, viele Fragen, aber das Thema Gruppe ist mir absolut neu.
danke sagt schon mal die Miss
ich erwäge meine Therapieform zu wechseln und meine Therapeutin.
Zum einen glaube ich, dass mir eine Therapiegruppe sehr gut tun könnte, zum anderen habe ich aber die Befürchtung, dass da für den einzelnen zu wenig Raum ist. Dass es für mich eine zusätzliche Hürde sein könnte, die Balance zwischen Zurückhaltung und andere zu Wort kommen lassen, mich zurückgesetzt fühlen oder im anderen Extrem - mich in den Vordergrund drängen, zuviel Aufmerksamkeit wollen - weil ich doch ganz sicher zu jedem Thema etwas eigenes beizutragen habe (und das jetzt, weil es leider so ist, dass ich einen ganzen Strauss an Problemen habe) hinzukriegen.
Ich würde gerne von euch hören, die schon eine ambulante gemacht haben, wie das so war. Wie es ablief, was der Therapeut für eine Ausbildung hatte, wieviele Teilnehmer es waren und wie man sich dabei im vergleich vielleicht zu einer Einzeltherapie weiterentwickelt hat. Klar, das ist sicherlich auch verschieden, aber mich interessiert es.
Zum zweiten möchte ich wissen - und ich frage für Deutschland - wenn ich ja nun noch von meiner aktuell laufenden Therapie noch Stunden übrig habe - werden die dann auch auf eine Gruppentherapie angerechnet? Oder ist / wäre DAS dann der erforderliche Methodenwechsel, um eine neue zu beantragen. Oder muss diese 'Gruppentherapie' dann auch von einem Therapeuten sein, der eben in der 'anderen' Methode 'Gruppentherapie' macht? Will heißen bei mir, da ich nun bei einer Verhaltenstherapeutin bin, muss ich mir dann einen Gruppentherapeuten suchen, der psychoanalytisch und/oder tiefenpsychologisch fundiert arbeitet? Wenn ich ehrlich bin, hätte ich weitaus lieber jemanden, der/die systemisch arbeitet oder Gestalttherapie macht (da war ich mal in einem Wochenendseminar und das hat mir weitaus mehr gebracht als ein halbes Jahr Gesprächstherapie).
Drittens: Welche Unterschiede gibt es in Gruppentherapiemethoden, die kassenfinanziert sind? Was hat man sich zb unter einer 'psychoanalytischen Gruppentherapie' im Vergleich zu einer 'tiefenpsychologischen' Gruppentherapie vorzustellen? Und dann wieder die leidige Frage - wie finde ich denn nun SO einen Therapeuten? Und geht das dann auch über 'Probesitzungen' bei einer Gruppe?
Ja, viele Fragen, aber das Thema Gruppe ist mir absolut neu.
danke sagt schon mal die Miss
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- Helferlein
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Habe als junger Erwachsener eine tiefenpsychologische oder psychoanalytische Gruppentherapie wegen Depressionen gut 3 Jahre mitgemacht. Der Therapeut war Psychater, Facharzt für Psychosomatik und ausgebildeter Psychotherapeut. Er machte einen ruhigen und kompetenten Eindruck auf mich. In der Gruppe konnte ich mir auch einmal passive Phasen erlauben. In der Verhaltenstherapie ist immer Aktivität wichtig.Miss_Understood hat geschrieben:Hallo zusammen,
Ich würde gerne von euch hören, die schon eine ambulante gemacht haben, wie das so war. Wie es ablief, was der Therapeut für eine Ausbildung hatte, wieviele Teilnehmer es waren und wie man sich dabei im vergleich vielleicht zu einer Einzeltherapie weiterentwickelt hat. Klar, das ist sicherlich auch verschieden, aber mich interessiert es.
Drittens: Welche Unterschiede gibt es in Gruppentherapiemethoden, die kassenfinanziert sind? Was hat man sich zb unter einer 'psychoanalytischen Gruppentherapie' im Vergleich zu einer 'tiefenpsychologischen' Gruppentherapie vorzustellen? Und dann wieder die leidige Frage - wie finde ich denn nun SO einen Therapeuten? Und geht das dann auch über 'Probesitzungen' bei einer Gruppe?
Positiv empfand ich die Vergleichsmöglichkeit mit den anderen 7 Gleichaltrigen. Gruppendynamisch lief nicht so viel ab. Habe aber gehört, dass solche große Gruppen heute von 2 Therapeuten betreut werden, um mehr und besser Gruppendynamik erfahrbar zu machen.
Da ich auch Erfahrungen mit Verhaltenstherapie gemacht habe, kann ich mir eine Gruppentherapie in Verhaltenstherapie schwer vorstellen.
Mein Fazit lautet: Für einen jungen Menschen halte ich aus eigener Erfahrung Gruppentherapie für sinnvoller als eine Einzel-Verhaltenstherapie.
Es passt nicht exakt , weil es sich bei mir um stationäre Gruppentherapie handelte, (4 Monate Tagesklinik, 3 Monate psychosomatische Reha) und man eher verhaltenstherapeutisch orientiert ist. Trotzdem möchte ich dir, mit deiner Erlaubnis, meine Erfahrungen mitteilen.
In der TK war es so, dass die meisten aus der Gruppe sich nicht öffnen wollten, und von daher ganz froh waren, wenn ein oder zwei den Vorreiter bzw. den Wortführer spielten, wofür ich natürlich sehr prädestiniert war. Manchmal war es schon regelrecht peinlich, ich nahm mir immer wieder vor, "heute mal nix zu sagen", zumal ich langsam aber sicher an den moderativen und fachlichen Kompetenzen der Thera zweifelte. Aber wenn dann wieder allgemein betröffeltes Schweigen herrschte, da konnte ich nicht lange an mich halten.
Mein Fazit: Die Gruppe hat von mir profitiert, aber für mich machte es kaum Unterschied ob ich Einzel- oder Gruppentherapie hatte. Im Endeffekt habe ich dasselbe getan wie hier im Forum: Unfreiwillige Monologe, und dazu brauch ich keine teure Therapie, oder Leute, die sich quasi in meinem Fahrtwind verstecken, aber selbst nicht einbringen. Enttäuschend.
In der Reha hingegen war es genau umgekehrt. Es begann damit, dass ich a) mit meiner zugeteilten Gruppe nicht warm wurde, und b) es ein junge Frau gab, die bereits sehr ausfüllend den Platz der lautstarken Wortführerin einnahm, sprich die Rolle, die ich in der TK inne hatte. Diesmal konnte und wollte ich mich also eher zurücklehnen, war sogar ziemlich passiv. Diese PASSIVITÄT hat mir um einiges mehr geholfen als das sich übermässige Einbringen. Ich beobachtete, und hatte die Möglichkeit über die anderen EMPATHISCH in Kontakt mit Gefühlen zu kommen, die ich sonst nicht mehr erkennen/fühlen konnte. ICH FÜHLTE MIT. Während das Engagement im ersten Fall wie eh und je kopfgesteuert war... z.B. eine Sachdiskusison zum Thema "Gefühle" und "Wie unterscheide ich das...und jenes.." anzufangen, doch diesmal konnte ich...(MIT-)FÜHLEN. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Ich denke, in den Punkten sind wir uns nicht unähnlich, deswegen glaube ich, dass es dir genauso erginge:
Wenn es dir in einer Gruppe gelänge, das "sachdienliche Denken und Grübeln" auszuschalten, den Kopf zum schweigen zu bringen, und stattdessen mehr in Kontakt ZU DEN GEFÜHLEN zu kommen, wäre das empfehlenswert. Anhand deiner Fragestelle mutmaße ich jedoch, dass dies weniger deiner Vorstellung entspricht, dich mehr oder weniger schweigend dort reinzusetzen...
Wenn du jedoch eine Gruppentherapie mit einer Art "Selbsthilfegruppe" oder "Literaturseminar" verwechselt, dann wird es dir nicht weiterhelfen. Dazu brauchst du keine Gruppe. Zumal du sicherlich enttäuscht sein wirst, dass man dir dort KEINE guten Ratschlägen geben wird, da du vom Wissen und Büchern und Selbsthilfeerfahrungen her denAnderen weit überlegen sein wirst, ebenso wie kommunikativ. Denn DARUM geht es nun mal nicht in einer Gruppe.
In der TK war es so, dass die meisten aus der Gruppe sich nicht öffnen wollten, und von daher ganz froh waren, wenn ein oder zwei den Vorreiter bzw. den Wortführer spielten, wofür ich natürlich sehr prädestiniert war. Manchmal war es schon regelrecht peinlich, ich nahm mir immer wieder vor, "heute mal nix zu sagen", zumal ich langsam aber sicher an den moderativen und fachlichen Kompetenzen der Thera zweifelte. Aber wenn dann wieder allgemein betröffeltes Schweigen herrschte, da konnte ich nicht lange an mich halten.
Mein Fazit: Die Gruppe hat von mir profitiert, aber für mich machte es kaum Unterschied ob ich Einzel- oder Gruppentherapie hatte. Im Endeffekt habe ich dasselbe getan wie hier im Forum: Unfreiwillige Monologe, und dazu brauch ich keine teure Therapie, oder Leute, die sich quasi in meinem Fahrtwind verstecken, aber selbst nicht einbringen. Enttäuschend.
In der Reha hingegen war es genau umgekehrt. Es begann damit, dass ich a) mit meiner zugeteilten Gruppe nicht warm wurde, und b) es ein junge Frau gab, die bereits sehr ausfüllend den Platz der lautstarken Wortführerin einnahm, sprich die Rolle, die ich in der TK inne hatte. Diesmal konnte und wollte ich mich also eher zurücklehnen, war sogar ziemlich passiv. Diese PASSIVITÄT hat mir um einiges mehr geholfen als das sich übermässige Einbringen. Ich beobachtete, und hatte die Möglichkeit über die anderen EMPATHISCH in Kontakt mit Gefühlen zu kommen, die ich sonst nicht mehr erkennen/fühlen konnte. ICH FÜHLTE MIT. Während das Engagement im ersten Fall wie eh und je kopfgesteuert war... z.B. eine Sachdiskusison zum Thema "Gefühle" und "Wie unterscheide ich das...und jenes.." anzufangen, doch diesmal konnte ich...(MIT-)FÜHLEN. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Ich denke, in den Punkten sind wir uns nicht unähnlich, deswegen glaube ich, dass es dir genauso erginge:
Wenn es dir in einer Gruppe gelänge, das "sachdienliche Denken und Grübeln" auszuschalten, den Kopf zum schweigen zu bringen, und stattdessen mehr in Kontakt ZU DEN GEFÜHLEN zu kommen, wäre das empfehlenswert. Anhand deiner Fragestelle mutmaße ich jedoch, dass dies weniger deiner Vorstellung entspricht, dich mehr oder weniger schweigend dort reinzusetzen...
Wenn du jedoch eine Gruppentherapie mit einer Art "Selbsthilfegruppe" oder "Literaturseminar" verwechselt, dann wird es dir nicht weiterhelfen. Dazu brauchst du keine Gruppe. Zumal du sicherlich enttäuscht sein wirst, dass man dir dort KEINE guten Ratschlägen geben wird, da du vom Wissen und Büchern und Selbsthilfeerfahrungen her denAnderen weit überlegen sein wirst, ebenso wie kommunikativ. Denn DARUM geht es nun mal nicht in einer Gruppe.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Sehr interessante Aspekte, liebe Gothika - danke! Ich glaube ich wünsche mir beides. Das zusammen 'sich spüren' und die kommunikativ-intellektuelle Auseinandersetzung. Okay - das hilft mir schonmal in dem Fall klar zu werden. Letzteres HABE ich in meiner Therapeutin - die ich nicht umsonst ausgesucht habe, weil sie so ein umfangreiches Bücherregal hat und nicht zuletzt promoviert ist. Aber sonst /reden/ wir sinnigerweise eben ausschliesslich darüber, dass ich ja 'Gefühle fühlen' lernen solle. Äm - ja, in dem wir das analysieren? Also sollte ich mir ersteres als Ergänzung suchen. Ich muss das nicht in einem einzigen Angebot finden. Das wäre irgendwie schön - aber - nun ja. Nur: wäre das in einer 'psychoanalytischen' Gruppentherapie überhaupt zu finden? Verdammt sei wieder, dass ich kein Geld habe für zb eine Jahresgruppe in Tanztherapie oder Gestalttherapie oder sowas.
Dennoch bin ich an weiteren Berichten interessiert.
Und auch an der Beantwortung der Fachfragen wie den Unterschied der verschiedenen Gruppentherapie-Methoden und den Bedingungen für einen Wechsel etc.
Dennoch bin ich an weiteren Berichten interessiert.
Und auch an der Beantwortung der Fachfragen wie den Unterschied der verschiedenen Gruppentherapie-Methoden und den Bedingungen für einen Wechsel etc.
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liebe miss,
ich interessiere mich auch für gruppentherapie, insbesondere analytische. weiss aber nicht, ob das jetzt für mich angesagt wäre. momentan sehe ich es nicht.
habe aber mit jemanden darüber mal gesprochen, der davon sehr begeistert war. er hat die gruppe als therapeutische familie erlebt... bzw. die mitglieder als therapeutische geschwister. es ging wohl sehr emotional zu. ich stelle mir das auch nicht als intellektuellen austausch vor, sondern als sich selbst in der gruppe erleben können und als ein ort, wo man offen seine gefühle, die dort aufkommen, auch aussprechen darf bzw. es lernen kann, sich den anderen so ungeschminkt zu zeigen. .. mir persönlich ginge es dabei darum, mich mit den unsicherheiten, die ich habe, mit den schwächen, die ich ansonsten recht gut (über-)kompensiere, mich aber im inneren natürlich umtreiben, offenbaren zu können und mich angenommen zu fühlen.
lese weiter interessiert mit... vielleicht finden sich ja noch leute, die mehr erzählen können.
LG
carö
ich interessiere mich auch für gruppentherapie, insbesondere analytische. weiss aber nicht, ob das jetzt für mich angesagt wäre. momentan sehe ich es nicht.
habe aber mit jemanden darüber mal gesprochen, der davon sehr begeistert war. er hat die gruppe als therapeutische familie erlebt... bzw. die mitglieder als therapeutische geschwister. es ging wohl sehr emotional zu. ich stelle mir das auch nicht als intellektuellen austausch vor, sondern als sich selbst in der gruppe erleben können und als ein ort, wo man offen seine gefühle, die dort aufkommen, auch aussprechen darf bzw. es lernen kann, sich den anderen so ungeschminkt zu zeigen. .. mir persönlich ginge es dabei darum, mich mit den unsicherheiten, die ich habe, mit den schwächen, die ich ansonsten recht gut (über-)kompensiere, mich aber im inneren natürlich umtreiben, offenbaren zu können und mich angenommen zu fühlen.
lese weiter interessiert mit... vielleicht finden sich ja noch leute, die mehr erzählen können.
LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Ich kann leider auch nichts erzählen, freue mich aber über das Thema. Mich interessiert es eher grundsätzlich: Während meiner Stunde läuft parallel immer eine gruppenanalyt. Therapie. Ich frag mich, was da passiert. Bzw. ich frage mich, wie es MIR dabei ginge und ich bin mir sicher, ich wäre tierisch eifersüchtig auf alles, was die Anderen sagen oder tun. Und ich würd mich vermutlich schnell innerlich zurückziehen, weil ich beleidigt wäre oder so. Gruppen sind nämlich der Horror für mich. Aber gerade deshalb wäre es vielleicht eine Herausforderung, theoretisch jedenfalls.
Bei Gruppentherapien im Therapie-KK-finanzierten Bereich, also TP und PA, muss es nicht so sein, dass es vom Intellekt her so starke Gefälle gibt.
Da zieht es eher das selbe Klientel hin wie generell in TP und PA, also erstens relativ viele Akademiker, zweitens Menschen, die sich auch so durch Literatur etc. schon viel mit diesen Gebieten auseinandergesetzt haben. hier in der Stadt gibt es einige zugelassene Therapeuten, die solche Gruppen anbieten. Irgendwie ist es wohl aber auch etwas Glück, ob dann in einer Gruppe genau die Leute zusammenkommen, die miteinander gut etwas anfangen können.
Aber bei einer stagnierten Einzeltherapie sicherlich eine gute Idee, das auszuprobieren. Soweit ich weiss ist Gruppentherapie ohnehin nochmal ein anderes Kontigent. Per se ist sie ja nunmal auch nicht ganz so teuer für die KK wie Einzeltherapie.
Ich habe einmal finanzierte Gruppentherapie während einer 6wöchigen psychosomatischen Kur Gruppentherapie gehabt, das war in etwa so wie von Gothika beschrieben. Auch von den Levelunterschieden.
Danach hatte ich at hometown eine ELENA-Gruppe, auch von der RV finanziert, das war von den Unterschieden nicht ganz so krass, aber nicht so tiefgehend, teils waren die Gesprächsrunden etwas seicht, wobei auch Psychoedukation hineinfloss, was ich von den Thesen nicht so mag.
Am besten waren hier die Achtsamkeitsübungen in der ersten halben Stunde, die die Therapeutin auf viel höheren Niveau durchgeführt hat als in der Klinik.
Ansonsten habe ich auch schon, je nachdem wie es finanziell so steht an Tanztherapie-Gruppen und Theatertherapie-Gruppen teilgenommen, ja, hat viel gebracht, aber halt selbst zu zahlen ...
es gibt im Bereich Tanz ja aber auch Semi-Angebote so Ausdruckstanz oder Wave Dance, das ist nicht ganz so teuer, und es gibt wohl auch Ermässigungen.
Und hier in der hometown bieten auch die Volkshochschulen semi-psycholgische Gruppenkurse an, da habe ich auch schon schöne Erfahrungen machen können.
Da zieht es eher das selbe Klientel hin wie generell in TP und PA, also erstens relativ viele Akademiker, zweitens Menschen, die sich auch so durch Literatur etc. schon viel mit diesen Gebieten auseinandergesetzt haben. hier in der Stadt gibt es einige zugelassene Therapeuten, die solche Gruppen anbieten. Irgendwie ist es wohl aber auch etwas Glück, ob dann in einer Gruppe genau die Leute zusammenkommen, die miteinander gut etwas anfangen können.
Aber bei einer stagnierten Einzeltherapie sicherlich eine gute Idee, das auszuprobieren. Soweit ich weiss ist Gruppentherapie ohnehin nochmal ein anderes Kontigent. Per se ist sie ja nunmal auch nicht ganz so teuer für die KK wie Einzeltherapie.
Ich habe einmal finanzierte Gruppentherapie während einer 6wöchigen psychosomatischen Kur Gruppentherapie gehabt, das war in etwa so wie von Gothika beschrieben. Auch von den Levelunterschieden.
Danach hatte ich at hometown eine ELENA-Gruppe, auch von der RV finanziert, das war von den Unterschieden nicht ganz so krass, aber nicht so tiefgehend, teils waren die Gesprächsrunden etwas seicht, wobei auch Psychoedukation hineinfloss, was ich von den Thesen nicht so mag.
Am besten waren hier die Achtsamkeitsübungen in der ersten halben Stunde, die die Therapeutin auf viel höheren Niveau durchgeführt hat als in der Klinik.
Ansonsten habe ich auch schon, je nachdem wie es finanziell so steht an Tanztherapie-Gruppen und Theatertherapie-Gruppen teilgenommen, ja, hat viel gebracht, aber halt selbst zu zahlen ...
es gibt im Bereich Tanz ja aber auch Semi-Angebote so Ausdruckstanz oder Wave Dance, das ist nicht ganz so teuer, und es gibt wohl auch Ermässigungen.
Und hier in der hometown bieten auch die Volkshochschulen semi-psycholgische Gruppenkurse an, da habe ich auch schon schöne Erfahrungen machen können.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Was ist denn eine ELENA-Gruppe? Da versagt mir Tante Google ...
Hm ja, sowas ähnliches habe ich geamcht, nicht wirklich Gruppentherapie, aber analytisch.
Mich hat es schon weitergebracht. Mich in der Dynamik Gruppe und zur Autoritätsperson (meine Baustelle) ganz in Ruhe beobachten zu können, meine Gefühle, Reaktionsweisen, Gedanken... habe eine Szene erkannt, die ich immer wieder herstelle.
Gut fand ich, dass ich in dem Fall eine Ruhe gespürt habe und etwas wie eine Zeitlupe. Ich konnte sehen wie die Szene entstand, was da reingespielt hat. Das ist ja ein Ansatzpunkt es zu ändern.
Und auch in dieser zeitlupe, ohne Druck in mich fühlen, wie meine Gefühle entstehen, wie da eine Kaskade abläuft und am Ende steht eine Reaktion oder ein Statement.
Im Alltag kriege ich oft nur Bruchstücke davon mit und eben das Endresultat. Auch in der Einzeltherapie habe ich diese Ruhe und Zeitlupe selten, weil ich da so im Fokus stehe und das setzt mich irre unter Druck und auch schon das gefallen-wollen, bzw. Anerkennung, Nähe von der Therapeutin wollen, was ja schon eine Schablone auflegt und nochmal Stress erzeugt.
In der Gruppe hingegen war es eine respektvolle Atmosphäre, aber ich war nicht unter Druck, da ich ja nur einen sehr kleinen Anteil der Sitzungszeit im Fokus stand und nicht so diese emotionale Abhängigkeit da war.
Da konnte ich in aller Ruhe bei mir beobachten, wenn andere erzählt habe, aber auch, wenn ich dran war, war immer genug Zeit mich emotional vor- und nachzubereiten und zu spüren.
Habs also unterm Strich für mich lehrreich auf der Gefühlsebene erlebt und dennoch recht stressfrei.
Nebenbei haben wir halt so grundlegende Gruppenprozesse in vivo durchlebt und da sist ja auch nochmal lehrreicher als es nur theoretisch zu erfahren und sich im Alltag zusammenzuzimmern.
Mich hat es schon weitergebracht. Mich in der Dynamik Gruppe und zur Autoritätsperson (meine Baustelle) ganz in Ruhe beobachten zu können, meine Gefühle, Reaktionsweisen, Gedanken... habe eine Szene erkannt, die ich immer wieder herstelle.
Gut fand ich, dass ich in dem Fall eine Ruhe gespürt habe und etwas wie eine Zeitlupe. Ich konnte sehen wie die Szene entstand, was da reingespielt hat. Das ist ja ein Ansatzpunkt es zu ändern.
Und auch in dieser zeitlupe, ohne Druck in mich fühlen, wie meine Gefühle entstehen, wie da eine Kaskade abläuft und am Ende steht eine Reaktion oder ein Statement.
Im Alltag kriege ich oft nur Bruchstücke davon mit und eben das Endresultat. Auch in der Einzeltherapie habe ich diese Ruhe und Zeitlupe selten, weil ich da so im Fokus stehe und das setzt mich irre unter Druck und auch schon das gefallen-wollen, bzw. Anerkennung, Nähe von der Therapeutin wollen, was ja schon eine Schablone auflegt und nochmal Stress erzeugt.
In der Gruppe hingegen war es eine respektvolle Atmosphäre, aber ich war nicht unter Druck, da ich ja nur einen sehr kleinen Anteil der Sitzungszeit im Fokus stand und nicht so diese emotionale Abhängigkeit da war.
Da konnte ich in aller Ruhe bei mir beobachten, wenn andere erzählt habe, aber auch, wenn ich dran war, war immer genug Zeit mich emotional vor- und nachzubereiten und zu spüren.
Habs also unterm Strich für mich lehrreich auf der Gefühlsebene erlebt und dennoch recht stressfrei.
Nebenbei haben wir halt so grundlegende Gruppenprozesse in vivo durchlebt und da sist ja auch nochmal lehrreicher als es nur theoretisch zu erfahren und sich im Alltag zusammenzuzimmern.
amor fati
ELENA ist quasi ambulante Nachsorge von einer Kur.
Das gibt´s wohl auch für körperliche Krankheiten ...
... dieses psycho ELENA ging 40 x, 2 Stunden lang.
Ich hatte es von der Kur aus beantragt.
Wäre die Frage ob es auch so geht, als reine Prävention oder als Kur-Ersatz ...
... es war jetzt aber wie gesagt nicht so super tolle, ausser die Achtsamkeitsübungen in allen Varianten. Die junge fesche Psychologin hatte wohl eine sehr aktuelle DBT Ausbildung
Das gibt´s wohl auch für körperliche Krankheiten ...
... dieses psycho ELENA ging 40 x, 2 Stunden lang.
Ich hatte es von der Kur aus beantragt.
Wäre die Frage ob es auch so geht, als reine Prävention oder als Kur-Ersatz ...
... es war jetzt aber wie gesagt nicht so super tolle, ausser die Achtsamkeitsübungen in allen Varianten. Die junge fesche Psychologin hatte wohl eine sehr aktuelle DBT Ausbildung
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Was heisst denn ELENA aufgelöst? Gibts dazu was online? Ich finde da nichts leider, so schwer danach zu suchen.
Ui, ich hatte das gedanklich falsch referiert.
Das heisst IRENA, und es sind 26 x
http://www.deutsche-rentenversicherung. ... _node.html
Das heisst IRENA, und es sind 26 x
http://www.deutsche-rentenversicherung. ... _node.html
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Und Montagne - danke - was meint denn 'sowas ähnliches wie Gruppentherapie, aber analytisch'? Mir ist es auch wichtig die Unterschiede herauszufinden - oder ist das in so einem Gruppenfall noch sehr viel mehr 'nur für die Kasse' - ich kann mir ehrlichgesagt kaum vorstellen, was da genau der Unterschied ist zwischen 'tiefenpsychologisch orientierter' und 'analytischer' Gruppentherapie. Wohingegen ich durch den Besuch eines Wochenendes durchaus eine Vorstellung davon habe, was Gestalttherapie in der Gruppe bedeuten kann. Oder was Tanztherapie heißt bzw. Psychodrama. Aber da das ja alles sachen sind, die die Kasse nicht bezahlt ...
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@biber: hübsche Namen sind es beide Danke!
Also die Gruppe wurde von einem analytischen Gruppentherapeuten geführt. War nicht kassenfinanziert, keine klassische Therapie an sich.
Könnte dir aber auch die Unterschiede gar nicht benennen, weil die einzigen Hilfs-/Therapieangebote, die ich eben je wahrgenommen habe, meine ambulante Einzeltherapie und diese eine Sache war. Kann da also mit nichts anderem vergleichen.
Findest du die Unterschiede denn so wichtig? Ich glaube ehrlich, das ist nicht wichtig.
Wichtig ist doch, was man mit sich erlebt, über sich erfährt, wie und ob man sich näher kommt oder allgemein seine Ziele erreicht.
Als ich deinen Thread las, wure mir klar, wie nachhaltig diese Gruppenerfahrung für mich war. Obwohl es dort eher nicht hochdramatisch in der Gruppe zuging (im einzelnen Individuum schon und es flossen auch mal Tränen), bin ich immer noch dabei das, was ich da erlebt und mitgenommen habe zu sortieren und zu verarbeiten, obwohl es nun seit nem halben Jahr vorbei ist und auch echt nicht lange ging. Noch immer komme ich zu neuen Erkenntnisse, aufgrund der Gruppe.
Ich denke nicht allen wird das so gegangen sein. Einige werden sicher immer noch dran arbeiten, andere es gleich abgehakt haben. Ich denke, wie man persönlich damit umgeht ist viel entscheidender. Vielleicht auch, ob die anderen mit ihrem so-sein und die Leitung zu dem passen, was man braucht, um mit sich weiterzukommen.
Aber letzlich denke ich, kommt man fast immer weiter, wenn man wach ist und offen sich selbst gegenüber. ich hatte kein bestimmtes Ziel für mich in der Gruppe, habe einfach genommen was kam. Es hat nicht mein leben umgekrempelt (fänd ich auch sehr merkwürdig), aber mir einige Dinge mitgegeben, die mir das tägliche Leben leichter amchen, die ich in der Einzeltherapie aufgrund des Settings nicht hätte lernen können, im Leben aber auch nur bedingt oder schwerer.
Könnte dir aber auch die Unterschiede gar nicht benennen, weil die einzigen Hilfs-/Therapieangebote, die ich eben je wahrgenommen habe, meine ambulante Einzeltherapie und diese eine Sache war. Kann da also mit nichts anderem vergleichen.
Findest du die Unterschiede denn so wichtig? Ich glaube ehrlich, das ist nicht wichtig.
Wichtig ist doch, was man mit sich erlebt, über sich erfährt, wie und ob man sich näher kommt oder allgemein seine Ziele erreicht.
Als ich deinen Thread las, wure mir klar, wie nachhaltig diese Gruppenerfahrung für mich war. Obwohl es dort eher nicht hochdramatisch in der Gruppe zuging (im einzelnen Individuum schon und es flossen auch mal Tränen), bin ich immer noch dabei das, was ich da erlebt und mitgenommen habe zu sortieren und zu verarbeiten, obwohl es nun seit nem halben Jahr vorbei ist und auch echt nicht lange ging. Noch immer komme ich zu neuen Erkenntnisse, aufgrund der Gruppe.
Ich denke nicht allen wird das so gegangen sein. Einige werden sicher immer noch dran arbeiten, andere es gleich abgehakt haben. Ich denke, wie man persönlich damit umgeht ist viel entscheidender. Vielleicht auch, ob die anderen mit ihrem so-sein und die Leitung zu dem passen, was man braucht, um mit sich weiterzukommen.
Aber letzlich denke ich, kommt man fast immer weiter, wenn man wach ist und offen sich selbst gegenüber. ich hatte kein bestimmtes Ziel für mich in der Gruppe, habe einfach genommen was kam. Es hat nicht mein leben umgekrempelt (fänd ich auch sehr merkwürdig), aber mir einige Dinge mitgegeben, die mir das tägliche Leben leichter amchen, die ich in der Einzeltherapie aufgrund des Settings nicht hätte lernen können, im Leben aber auch nur bedingt oder schwerer.
amor fati
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