Rollenspiele in der Analyse?
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Rollenspiele in der Analyse?
Hallo,
ich wollte Euch mal fragen, ob Ihr das aus Euren Analyse-Sitzungen kennt, dass der Analytiker plötzlich zum Couch-Kissen greift und spontan so eine Art Rollenspiel mit Euch macht, d.h. wie bei mir z.B. heute: das Kissen ist mein inneres Kind, was abwechselnd auf dem Schoß meiner Analytikerin, auf meinem Schoß und alleine auf dem Boden sitzt und ich beantworte Fragen der Analytikerin, wie sich das Kind gerade fühlt usw.
In einer ganz klassischen Analyse, wo der Patient liegt, kommt das ja bestimmt nicht vor oder?
Ich hatte ja zwischendurch nur mal kurz auf der Couch gelegen und durfte auch noch Blickkontakt haben, weil ich mich ohne nicht getraut hätte. Das haben wir aber auch erstmal wieder sein gelassen, weil es mir ihrer Meinung nach nicht gut getan hat und wir den Kontakt verloren haben.
Immer wieder geht es ja um mein inneres Kind, was sich ihre Nähe so sehr wünscht und so gerne auf ihrem Schoß sitzen würde und sich trotz aller Traurigkeit und Sehnsucht einfach nicht richtig schafft zu zeigen - es versteckt sich immer wieder, auch wenn ich auf dem Hinweg zur Sitzung noch denke "Dir geht es doch so schlecht, das kann doch nicht sein, dass Du das da gleich nicht zeigen kannst."
Ich habe den Eindruck (und so ähnlich meinte sie es auch glaube ich), dass sie -an bei mir ganz schlechten Tagen- mit dieser Rollenspiel-Methode versucht, mein inneres Kind aus seinem Versteck zu locken, um es noch besser zu verstehen, weil es sich so wenig traut zu zeigen.
Letztens saß ich auch mal abwechselnd auf der Couch und dann wieder in meinem Sessel und sollte versuchen, die Gefühle des Kindes zu beschreiben.
Ich finde das sehr aufregend und spannend, es gelingt mir jedoch vor lauter Angst noch nicht so gut, aber es beginnt mir zu gefallen und ich fange an, ihr dabei zu vertrauen....aber ist das nicht sehr untypisch, so etwas in eine Analyse mit einzubauen?
Es gibt natürlich auch die normalen Stunden, in denen sie sich sehr zurück hält und mich ganz viel machen lässt, sprich ich versuche frei zu assoziieren.
Liebe Grüße, Giraffenkind
ich wollte Euch mal fragen, ob Ihr das aus Euren Analyse-Sitzungen kennt, dass der Analytiker plötzlich zum Couch-Kissen greift und spontan so eine Art Rollenspiel mit Euch macht, d.h. wie bei mir z.B. heute: das Kissen ist mein inneres Kind, was abwechselnd auf dem Schoß meiner Analytikerin, auf meinem Schoß und alleine auf dem Boden sitzt und ich beantworte Fragen der Analytikerin, wie sich das Kind gerade fühlt usw.
In einer ganz klassischen Analyse, wo der Patient liegt, kommt das ja bestimmt nicht vor oder?
Ich hatte ja zwischendurch nur mal kurz auf der Couch gelegen und durfte auch noch Blickkontakt haben, weil ich mich ohne nicht getraut hätte. Das haben wir aber auch erstmal wieder sein gelassen, weil es mir ihrer Meinung nach nicht gut getan hat und wir den Kontakt verloren haben.
Immer wieder geht es ja um mein inneres Kind, was sich ihre Nähe so sehr wünscht und so gerne auf ihrem Schoß sitzen würde und sich trotz aller Traurigkeit und Sehnsucht einfach nicht richtig schafft zu zeigen - es versteckt sich immer wieder, auch wenn ich auf dem Hinweg zur Sitzung noch denke "Dir geht es doch so schlecht, das kann doch nicht sein, dass Du das da gleich nicht zeigen kannst."
Ich habe den Eindruck (und so ähnlich meinte sie es auch glaube ich), dass sie -an bei mir ganz schlechten Tagen- mit dieser Rollenspiel-Methode versucht, mein inneres Kind aus seinem Versteck zu locken, um es noch besser zu verstehen, weil es sich so wenig traut zu zeigen.
Letztens saß ich auch mal abwechselnd auf der Couch und dann wieder in meinem Sessel und sollte versuchen, die Gefühle des Kindes zu beschreiben.
Ich finde das sehr aufregend und spannend, es gelingt mir jedoch vor lauter Angst noch nicht so gut, aber es beginnt mir zu gefallen und ich fange an, ihr dabei zu vertrauen....aber ist das nicht sehr untypisch, so etwas in eine Analyse mit einzubauen?
Es gibt natürlich auch die normalen Stunden, in denen sie sich sehr zurück hält und mich ganz viel machen lässt, sprich ich versuche frei zu assoziieren.
Liebe Grüße, Giraffenkind
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Hi!
Nun, es gibt einfach viele Theras, die sich fortbilden und manche eben auch in Therapiebereichen, die nicht ihrer "Stammtherapieart" entsprechen. Ich würde das als etwas gutes sehen, wenn sie sich aus den verschiedenen Therapien das herauspicken, was ihnen nützlich erscheint, v.a. weil es dir ja scheinbar tatsächlich hilft. Mein Thera war Systemiker, hat aber z.B. auch mit Rollenspielen gearbeitet (Gestaltherapie) und Aspekte von 2 weiteren Therapierichtungen untergemischt.
Solange es für dich passt ist es richtig. Und dabei ist es eigtl ganz unwichtig, ob das andere Theras auch so machen. Und wie bei allem anderen gilt: Wenn es dich beunruhugt, sprich es bitte in der Therapie an, das kann unter Umständen auch sehr fruchtbar sein!
gglg, Pantoffeltierchen
Nun, es gibt einfach viele Theras, die sich fortbilden und manche eben auch in Therapiebereichen, die nicht ihrer "Stammtherapieart" entsprechen. Ich würde das als etwas gutes sehen, wenn sie sich aus den verschiedenen Therapien das herauspicken, was ihnen nützlich erscheint, v.a. weil es dir ja scheinbar tatsächlich hilft. Mein Thera war Systemiker, hat aber z.B. auch mit Rollenspielen gearbeitet (Gestaltherapie) und Aspekte von 2 weiteren Therapierichtungen untergemischt.
Solange es für dich passt ist es richtig. Und dabei ist es eigtl ganz unwichtig, ob das andere Theras auch so machen. Und wie bei allem anderen gilt: Wenn es dich beunruhugt, sprich es bitte in der Therapie an, das kann unter Umständen auch sehr fruchtbar sein!
gglg, Pantoffeltierchen
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.
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- Forums-Gruftie
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Klingt irgendwie schön..ich glaube auch das kommt eher aus der VT-Richtung..ich habe auch Rollenspiele gemacht, aber die Situation mit dem Kissen würde ich eher in die imaginative Schiene schieben. Dass du mehr als nur deine Gedanken hast, dir vorzustellen, wie du dich fühlst, also als eine verstärkte Imaginationstechnik.
Ich denke auch wie Pantoffeltierchen, dass es sehr gut ist, wenn Theras System übergreifend arbeiten können..die meisten Patienten können nämlich nicht nur die eine, festgefahrene Methode gebrauchen, sondern je nach Problem verschiedene Ansätze.
Ich denke auch wie Pantoffeltierchen, dass es sehr gut ist, wenn Theras System übergreifend arbeiten können..die meisten Patienten können nämlich nicht nur die eine, festgefahrene Methode gebrauchen, sondern je nach Problem verschiedene Ansätze.
Hallo Giraffenkind,
schön, wieder von dir zu lesen
Also ich finde das sehr spannend, was du da von deiner Analyse und den Rollenspielen beschreibst ... ich selbst kenne das aber nicht. Mache ja ebenfalls eine Analyse, Rollenspiele hat mein Analytiker jedoch noch nicht mit mir gemacht. Die Problematik, mein inneres Kind nicht zeigen zu können, ist mir allerdings sehr vertraut. Wenn ich mir jedoch vorstelle, mein Analytiker würde damit beginnen Rollenspiele mit mir zu machen weiß ich nicht, obs dem inneren Kind dann leichter fallen würde sich zu zeigen. Ich hätte wahrscheinlich auch große Angst davor und vielleicht würde ich mich sogar unter Druck gesetzt fühlen. (Aber ich bin ja nicht dein Maßstab.)
Aber wie meine Vorredner schon sagten, letztendlich ist es wichtig wie du dich dabei fühlst und ob es für dich passt. Und wenn du das Gefühl hast, dass es dir helfen könnte, dass dein Vertrauen dadurch stärker wird, dann möchte ich dich ermutigen es weiter auszuprobieren. Egal ob´s nun analysetypisch ist oder nicht. Es ist DEINE Analyse und in der ist alles erlaubt was DIR helfen kann.
Liebe Grüße
Catinka
schön, wieder von dir zu lesen
Also ich finde das sehr spannend, was du da von deiner Analyse und den Rollenspielen beschreibst ... ich selbst kenne das aber nicht. Mache ja ebenfalls eine Analyse, Rollenspiele hat mein Analytiker jedoch noch nicht mit mir gemacht. Die Problematik, mein inneres Kind nicht zeigen zu können, ist mir allerdings sehr vertraut. Wenn ich mir jedoch vorstelle, mein Analytiker würde damit beginnen Rollenspiele mit mir zu machen weiß ich nicht, obs dem inneren Kind dann leichter fallen würde sich zu zeigen. Ich hätte wahrscheinlich auch große Angst davor und vielleicht würde ich mich sogar unter Druck gesetzt fühlen. (Aber ich bin ja nicht dein Maßstab.)
Aber wie meine Vorredner schon sagten, letztendlich ist es wichtig wie du dich dabei fühlst und ob es für dich passt. Und wenn du das Gefühl hast, dass es dir helfen könnte, dass dein Vertrauen dadurch stärker wird, dann möchte ich dich ermutigen es weiter auszuprobieren. Egal ob´s nun analysetypisch ist oder nicht. Es ist DEINE Analyse und in der ist alles erlaubt was DIR helfen kann.
Liebe Grüße
Catinka
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Es war so, als wenn die Sonne schlafen geht - unten am Fluss. Es waren...es waren millionen Glitzerlichter auf dem Wasser.
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Catinka hat geschrieben: schön, wieder von dir zu lesen
Ja, ich finde auch, dass es schön klingt und gleichzeitig spannend. Irgendwie fühlt sich das Kind so mehr beachtet, ernst genommen und angenommen.
Und natürlich hatte ich beim ersten Versuch auch Angst und zwar so viel, dass ich mich auch nicht darauf eingelassen habe, noch nicht mal probieren wollte ich es.
Da hatte sie mich aber auch vorher gefragt, ob ich mir mal vorstellen kann, mich auf die Couch zu setzen, um auch IN der Sitzung einen besseren Zugang zu meinem inneren Kind zu finden und ich bat sie, ob wir das nicht noch mal wann anders ausprobieren können, solche Angst hatte ich davor.... was kommt da auf mich zu, wie läuft das ab, was wird passieren usw.
Sie reagierte locker und meinte, dass es auch nur ein Vorschlag war und dass wir es natürlich auch wann anders ausprobieren könnten.
Ein paar Sitzungen später, als es gerade wieder gut passte, griff sie diese Idee wieder auf und als sie es diesmal wieder vorschlug, mochte ich auch gar nicht nein sagen, weil ich es ja eigentlich nur verschoben hatte.... und es war sehr schwer für mich und die traurigen Gefühle des inneres Kindes trauten sich auch trotzdem nicht heraus, aber ein kleines bißchen mehr spürte ich sie schon hochkommen, das fand ich ganz erstaunlich.
Und jetzt das mit dem Kissen, was mein inneres Kind darstellen sollte, hat sie das einfach ohne zu fragen ganz spontan gemacht und das war irgenwie auch völlig ok, weil ich merke, dass ich doch gar nicht so große Angst haben muss und ich ihr vertrauen kann.
Falls sie diese Methode immer mal wieder mit einfließen lassen sollte, führt es ja vielleicht tatsächlich noch dazu, dass das Kind sich zeigen kann.
Liebe Grüße, Giraffenkind
Hallo Giraffenkind,
ich wollte mal nachfragen, ob es in deiner Analyse wieder zu den Rollenspielen gekommen ist und wenn ja, wie es dir damit denn mittlerweile ergeht?
Liebe Grüße
Catinka
ich wollte mal nachfragen, ob es in deiner Analyse wieder zu den Rollenspielen gekommen ist und wenn ja, wie es dir damit denn mittlerweile ergeht?
Liebe Grüße
Catinka
Catinka
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Hallo Catinka,
meine Analytikerin war jetzt krank und die letzten Sitzungen sind deswegen ausgefallen.
Diese Woche ging es weiter, aber bisher haben keine Rollenspiele mehr stattgefunden - ich schließe aber nicht aus, dass das wieder irgendwann passieren könnte.
Ich hatte ihr nämlich auch rückgemeldet, dass ich seit den letzten Stunden das Gefühl habe, sie bemüht sich sehr um mich und dass mein inneres Kind sich sehr beachtet und ernst genommen fühlt.
Es ist schon erstaunlich, wie groß der Drang werden kann, ihr etwas aus dieser kindlichen Ecke zu sagen, auch wenn es mir immer noch super peinlich ist. Am Ende der Stunde saß ich so nachdenklich da und sie fragte mich, ob ich noch etwas sagen möchte. Ich sagte "Ja, aber ich traue mich nicht" und sie meinte "Aber sie würden es schon gerne sagen, richtig?" und ich meinte "Ja, sehr gerne sogar, aber es ist mir so unangenehm", worauf sie noch fragender guckte und dann aber meinte "Sie können es ja auch in der nächsten Stunde sagen" und irgendwie wollte ich das dann aber auch nicht, habe mich gewunden wie ein Aal, bis ich irgendwann heraus brachte, dass ich heute schon die ganze Stunde denke, wie schön sie wieder aussieht. Sie strahlte, ich lächelte verlegen und sie meinte nur ganz cool "und ich dachte schon, jetzt kommt sonstwas", leider war die Stunde dann bereits zu Ende.
Und nun sitze hier wieder mal völlig aufgewühlt und es ist mir völlig unangenehm - ich saß da bestimmt wieder wie ein kleines Kind, das seine „Mutter“ anhimmelt. Sie weiß das längst, wie toll ich sie finde, es ist mir aber trotzdem super unangenehm, ihr so etwas zu sagen. Und natürlich mache ich mir mal wieder 100.000 Gedanken, ob das jetzt irgendwie blöd war oder total in Ordnung und meine große Angst, dass ich zu weit gegangen sein könnte und sie sich distanzieren könnte, flammt mal wieder auf..... . Ich hoffe so sehr, dass sie sich wirklich einfach gefreut hat und es für sie ein gutes Zeichen ist, dass ich sie so sehr mag. Ich werde das Thema sicher Montag wieder ansprechen, weil es mich so sehr beschäftigt, aber es ist unglaublich schwer für mich.... vielleicht führt das ja wieder zu einem nächsten Rollenspiel, wer weiß.
LG Giraffenkind
meine Analytikerin war jetzt krank und die letzten Sitzungen sind deswegen ausgefallen.
Diese Woche ging es weiter, aber bisher haben keine Rollenspiele mehr stattgefunden - ich schließe aber nicht aus, dass das wieder irgendwann passieren könnte.
Ich hatte ihr nämlich auch rückgemeldet, dass ich seit den letzten Stunden das Gefühl habe, sie bemüht sich sehr um mich und dass mein inneres Kind sich sehr beachtet und ernst genommen fühlt.
Es ist schon erstaunlich, wie groß der Drang werden kann, ihr etwas aus dieser kindlichen Ecke zu sagen, auch wenn es mir immer noch super peinlich ist. Am Ende der Stunde saß ich so nachdenklich da und sie fragte mich, ob ich noch etwas sagen möchte. Ich sagte "Ja, aber ich traue mich nicht" und sie meinte "Aber sie würden es schon gerne sagen, richtig?" und ich meinte "Ja, sehr gerne sogar, aber es ist mir so unangenehm", worauf sie noch fragender guckte und dann aber meinte "Sie können es ja auch in der nächsten Stunde sagen" und irgendwie wollte ich das dann aber auch nicht, habe mich gewunden wie ein Aal, bis ich irgendwann heraus brachte, dass ich heute schon die ganze Stunde denke, wie schön sie wieder aussieht. Sie strahlte, ich lächelte verlegen und sie meinte nur ganz cool "und ich dachte schon, jetzt kommt sonstwas", leider war die Stunde dann bereits zu Ende.
Und nun sitze hier wieder mal völlig aufgewühlt und es ist mir völlig unangenehm - ich saß da bestimmt wieder wie ein kleines Kind, das seine „Mutter“ anhimmelt. Sie weiß das längst, wie toll ich sie finde, es ist mir aber trotzdem super unangenehm, ihr so etwas zu sagen. Und natürlich mache ich mir mal wieder 100.000 Gedanken, ob das jetzt irgendwie blöd war oder total in Ordnung und meine große Angst, dass ich zu weit gegangen sein könnte und sie sich distanzieren könnte, flammt mal wieder auf..... . Ich hoffe so sehr, dass sie sich wirklich einfach gefreut hat und es für sie ein gutes Zeichen ist, dass ich sie so sehr mag. Ich werde das Thema sicher Montag wieder ansprechen, weil es mich so sehr beschäftigt, aber es ist unglaublich schwer für mich.... vielleicht führt das ja wieder zu einem nächsten Rollenspiel, wer weiß.
LG Giraffenkind
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- [nicht mehr wegzudenken]
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giraffenkind, ich hab so was ähnliches vor kurzem auch das erste mal gesagt und ich weiß, wie schwer das ist. ich weiß aber auch, wie gut es sich anfühlt, wenn man es gesagt hat - zumindest dann, wenn man es wirklich fühlt. das, was uns daran hindert, sind doch nur alberne vorstellungen von coolness, oder? eigentlch gibt es doch nix schöneres, stärkeres, beeinruckenderes als ein mensch, der zu seinen gefühlen steht, oder? halt,stopp, nein, bei mir ist da auch hin und wieder die angst, ich bin eklig, von mir will niemand so was hören. das sind alte ängste, uralte. das strahlen in den augen deiner und meiner therapeutin lehrt uns was anderes, nicht? ich schäme mich bei licht betrachtet mittlerweile eigentlich vornehmlich für meine manchmal immer noch rumzappelnde angst davor, einem anderen meine zuneigug zeigen. ich schäme mich für die scham (weiß aber auch, die hat gue, gewaltige, gewaltsame gründe) ich will das immer können, immer dann, wenn ich es spüre.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Giraffenkind ich finde du bist wirklich total mutig ... und das, obwohl du ihr gegenüber sitzt. Wenn ich mir vorstelle ich würde das bei meinem Doc machen, ich wüsste nicht ob ich ihm jemals wieder in die Augen schauen könnte weil ich mich so dafür schämen würde. Auf der Couch fällt es mir oft leichter solche "unangenehmen" Dinge zu sagen, die Vorstellung ihm sowas im Gegenüber zu sagen ... wow ... da hauts mich von den Socken. Aber wünschen tue ich mir das von ganzem Herzen ... ich wünsche mir, ihm gegenüber all meine schambesetzten Gefühle äußern zu können denn auch ich denke, dass das unheimlich entlastend und schön sein kann. Von daher, Daumen hoch, ich finde du hast das gut gemacht.
Catinka
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Ich fand es aber NOCH schwerer zu sagen, dass mein inneres Kind auf ihren Schoß möchte.kenneth hat geschrieben:giraffenkind, ich hab so was ähnliches vor kurzem auch das erste mal gesagt und ich weiß, wie schwer das ist.
Das Tolle ist: sie hat auf beides toll reagiert!
Ja, schon.eigentlch gibt es doch nix schöneres, stärkeres, beeinruckenderes als ein mensch, der zu seinen gefühlen steht, oder?
Ich weiß auch nicht, irgendwie MUSSTE ich ihr das heute sagen, ich hatte so einen Drang, es zu tun, weil ich WIRKLICH fand, dass sie heute mal wieder ganz besonders schön aussah.... ich bewundere sie immer noch so sehr, ohje.
Ja, es sind uralte Ängste und sie sitzen SO tief und fest in mir. Und umso mehr hoffe ich, dass sie sich nicht nur wegen des Kompliments über meine Ausssage gefreut hat, sondern auch darüber, dass ich überhaupt geschafft habe, es auszusprechen.das sind alte ängste, uralte. das strahlen in den augen deiner und meiner therapeutin lehrt uns was anderes, nicht?
Wie gesagt, dass ich sie super gerne mag, habe ich schon vor längerer Zeit geschafft zu sagen und auch immer mal wieder erwähnt. Und dass ich oft zwischen den Stunden leide, weil ich sie so vermisse, das weiß sie ebenfalls und das war damals auch richtig schwer für mich, ihr das zu sagen.
Aber dass ich ihr direkt ins Gesicht sage, wie schön sie aussieht, das habe ich vorher noch nicht fertig gebracht.
Ich war soooo aufgeregt, ich wäre fast gestorben. Und wenn sie dann so toll reagiert und so strahlt, sieht sie noch mal mindestens so schön aus und mein inneres Kind würde am liebsten sofort zu ihr auf den Schoß hüpfen.
Heute war auch kurz Thema, dass ich sagte, ich würde mich wohl niemals trauen, ihr gegenüber jemals wütend zu sein, weil ich weiß, dass auch sie sehr wütend werden kann und ich dann Angst vor ihr hätte. Uns ist schon längst klar, dass ich diese Ängste durch meine Mutterübertragung habe. Natürlich fragte sie mich, was ich befürchten würde und ich meinte, dass ich Angst hätte, alles Schöne zwischen uns kaputt zu machen und dass es nachher nicht mehr zwischen uns so ist wie vorher. Sie nickte, als ob sie diese Antwort erwartet hätte und fragte, ob ich zu meiner kleinen Tochter anders wäre, wenn diese auf mich wütend war und ich sagte „nein“.... irgendwie fand ich es schön, was sie mir damit vermitteln wollte, aber im nächsten Moment überlege ich dann wieder: für mein inneres Kind ist sie gerade wie eine Wunschmutter, aber ich bin für SIE doch nur eine Patientin, wieso sollte sie dann mit mir so umgehen wie ich mit meiner kleinen Tochter, die ich natürlich so sehr liebe, dass auch ein x-ter Wutausbruch dem nichts anhaben kann... ich meine, bei aller Sympathie auch von Seiten meiner Analytikerin mir gegenüber: ich bin nicht ihre Tochter, ich bin nur ihre Patientin. Also warum bringt sie wohl diesen Vergleich?
LG Giraffenkind
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Hallo Catinka,
es ist für mich auch SUPER schwer und ich schaffe es auch nicht immer, ihr dabei die ganze Zeit in die Augen zu sehen.... manchmal sehe ich kurz weg, wenn es zu heftig für mich wird, gucke sie aber schon im nächsten Moment wieder an, das kriege ich hin.
Angefangen hat es vor einigen Monaten, als ich ewig herum druckste, wie sehr ich mich freue, wenn ich schon vor der Praxis ihren Wagen stehen sehe. Sie reagierte sowas von entspannt und freundlich, das gab mir dann ein bißchen Mut. Irgendwann einige Zeit später wagte ich dann zu sagen, wie schlimm ich sie oft zwischen den Sitzungen vermisse, das war SEHR schwer für mich anzusprechen. Auch da reagierte sie so toll und sagte mir durch die Blumen, dass ein Übergangsobjekt vielleicht eine Idee wäre, wogegen ich mich lange gewehrt und es dann doch umgesetzt habe. Sie musste mir aber versichern, dass ich ihr mit all dem nicht zu nahe trete und sie sich deswegen nicht von mir distanziert, solche Angst hatte ich davor, dass sie sich von mir abwenden könnte... und sie versicherte mir, dass ich davor keine Angst haben müsste.
Und nachdem sie mir dann mehrmals sagte, dass dieses ganze Thema (und auch mein inneres Kind) eigentlich viel mehr Raum haben soll und wir vor ihrer langen Sommerpause wegen meiner heftigen Verlassensängste dieses super Drama und echt eine heftige Krise hatten, ist bei mir irgend etwas passiert, dass ich immer mutiger diese Dinge anspreche.
Ich komme immer mehr weg von der Angst, sie damit zu nerven und merke, das ist DAS Thema bei mir und sehr wichtig, da weiter mit zu arbeiten. Natürlich sprechen wir auch über zig andere Themen, aber diese Gefühle meines inneren Kindes und die Beziehung zwischen meiner Analytikerin und mir und die Mutterübertragung ist GANZ viel Thema geworden - wir können darüber immer besser sprechen, das ist sooooo schön!
Und nachdem sie mir erst vor kurzem sagte, dass sie sich mein inneres Kind auf ihrem Schoß vorstellen könnte, ist NOCH mehr passiert an Vertrauen.
Was ich leider immer noch nicht kann, dass ich diese ganz schrecklich traurigen Gefühle nicht schaffe in der Sitzung zu spüren und dort deswegen auch fast nie weinen kann (dafür dann zu Hause allein umso mehr ).... das finde ich sehr, sehr schade, aber immerhin traue ich mich wenigstens mittlerweile ganz viel anzusprechen, das ist ja auch schon eine Entwicklung.
Bitte stelle Dir das aber nicht so vor, dass ich dort völlig entspannt sitze und ihr all diese Dinge sage. Ich druckse herum, ich winde mich wie ein Aal, ich brauche x Anläufe und ich werde auch immer noch rot, was mir sooo peinlich ist. Aber ich mache es inzwischen trotzdem, weil ich merke, ich MUSS ihr das irgendwie sagen, das Bedürfnis ist einfach stärker geworden als die Angst. Seltsam oder?
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du das auch noch hinbekommst!
LG Giraffenkind
es ist für mich auch SUPER schwer und ich schaffe es auch nicht immer, ihr dabei die ganze Zeit in die Augen zu sehen.... manchmal sehe ich kurz weg, wenn es zu heftig für mich wird, gucke sie aber schon im nächsten Moment wieder an, das kriege ich hin.
Angefangen hat es vor einigen Monaten, als ich ewig herum druckste, wie sehr ich mich freue, wenn ich schon vor der Praxis ihren Wagen stehen sehe. Sie reagierte sowas von entspannt und freundlich, das gab mir dann ein bißchen Mut. Irgendwann einige Zeit später wagte ich dann zu sagen, wie schlimm ich sie oft zwischen den Sitzungen vermisse, das war SEHR schwer für mich anzusprechen. Auch da reagierte sie so toll und sagte mir durch die Blumen, dass ein Übergangsobjekt vielleicht eine Idee wäre, wogegen ich mich lange gewehrt und es dann doch umgesetzt habe. Sie musste mir aber versichern, dass ich ihr mit all dem nicht zu nahe trete und sie sich deswegen nicht von mir distanziert, solche Angst hatte ich davor, dass sie sich von mir abwenden könnte... und sie versicherte mir, dass ich davor keine Angst haben müsste.
Und nachdem sie mir dann mehrmals sagte, dass dieses ganze Thema (und auch mein inneres Kind) eigentlich viel mehr Raum haben soll und wir vor ihrer langen Sommerpause wegen meiner heftigen Verlassensängste dieses super Drama und echt eine heftige Krise hatten, ist bei mir irgend etwas passiert, dass ich immer mutiger diese Dinge anspreche.
Ich komme immer mehr weg von der Angst, sie damit zu nerven und merke, das ist DAS Thema bei mir und sehr wichtig, da weiter mit zu arbeiten. Natürlich sprechen wir auch über zig andere Themen, aber diese Gefühle meines inneren Kindes und die Beziehung zwischen meiner Analytikerin und mir und die Mutterübertragung ist GANZ viel Thema geworden - wir können darüber immer besser sprechen, das ist sooooo schön!
Und nachdem sie mir erst vor kurzem sagte, dass sie sich mein inneres Kind auf ihrem Schoß vorstellen könnte, ist NOCH mehr passiert an Vertrauen.
Was ich leider immer noch nicht kann, dass ich diese ganz schrecklich traurigen Gefühle nicht schaffe in der Sitzung zu spüren und dort deswegen auch fast nie weinen kann (dafür dann zu Hause allein umso mehr ).... das finde ich sehr, sehr schade, aber immerhin traue ich mich wenigstens mittlerweile ganz viel anzusprechen, das ist ja auch schon eine Entwicklung.
Bitte stelle Dir das aber nicht so vor, dass ich dort völlig entspannt sitze und ihr all diese Dinge sage. Ich druckse herum, ich winde mich wie ein Aal, ich brauche x Anläufe und ich werde auch immer noch rot, was mir sooo peinlich ist. Aber ich mache es inzwischen trotzdem, weil ich merke, ich MUSS ihr das irgendwie sagen, das Bedürfnis ist einfach stärker geworden als die Angst. Seltsam oder?
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du das auch noch hinbekommst!
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