Hallo,
mir geht es momentan extrem schlecht, ich war jetzt die letzten 2 Jahre in verhaltenstherapie, und die therapie endet sehr bald - nur noch zwei sitzungen und ich fühle mich nicht im geringsten vorbereitet. ich hab ne ängstlich-vermeidende persönlichkeitsstörung mit hohen anteilen einer paranoiden persönlichkeitsstörung. jetzt habe ich zu allem überfluss auch noch meinem therapeuten gesagt, dass es zu meinem wahrnehmung gehört, dass ich niemandem vertrauen kann, einschließlich der therapeutin. sie reagierte plötzlich sehr verletzt, glaube ich, was ich so gar nicht wollte. ich hatte mich die zwei jahre gezwungen möglichst vertrauensvoll zu sein, was mir bis heute schwerfällt. aber ich sehe nun mal, ob ich will oder nicht, überall feinde. wenn ich jemandem vertrauen entgegenbringe, werde ich zu 100 % immer attackiert und verletzt, auch schon von ihr. gleichzeitig habe ich grade probleme im neuen job mit dem chef. ich habe gemäß meinem profil wieder das gefühl, dass er es auf mich abgesehen hat und mich erniedrigen will/ rausekeln/ gründe zum feuern finden will. der ängstlich-vermeidenden persönlichkeit sagt der therapeut hier: "sprech ihn aktiv drauf an und konfrontiere ihn!", die paranoide seite wiederum sagt: "sitze es passiv aus und traue deiner wahrnehmung nicht!"
ich bin momentan total überfordert.
Totale Überforderung
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Hallo JoeJoe!
Was Du da schreibst kommt mir sehr bekannt vor, wobei dieses paranoide Gefühl von "andere wollen mir etwas Böses" bei mir nur phasenweise auftritt.
Ich hatte das nicht ganz verstanden: mal sprichst Du von "Therapeut" dann wieder von "Therapeutin". Ist das immer die gleiche Person oder hast Du zwischenzeitlich gewechselt?
Unabhängig davon. Du schreibst:
Ich denke der/die Thera hat so reagiert, weil er/sie vielleicht erwartet hat, dass Du solche grundlegenden Probleme eher mitteilst. Zwei Stunden vor Therapieende sind da ja dann doch recht spät und evtl. hätte er/sie sich gewünscht, dass Du früher mit der Sprache rausgerückt wärst?
Liebe Grüße,
Suspiria
Was Du da schreibst kommt mir sehr bekannt vor, wobei dieses paranoide Gefühl von "andere wollen mir etwas Böses" bei mir nur phasenweise auftritt.
Ich hatte das nicht ganz verstanden: mal sprichst Du von "Therapeut" dann wieder von "Therapeutin". Ist das immer die gleiche Person oder hast Du zwischenzeitlich gewechselt?
Unabhängig davon. Du schreibst:
Meinst Du nicht, dass hier bereits etwas nicht stimmen kann, wenn man sich zwingt Vertrauen zu haben? Das hat man oder man hat es nicht. Wenn Du Deiner/Deinem Thera nicht traust, dann geht das auch nicht mit Gewalt. Wie sollst Du lernen Dich auf jemanden verlassen zu können, und das scheint ja Dein grundlegendes Problem zu sein, wenn die Basis der therapeutischen Beziehung eine erzwungene ist?JoeJoe hat geschrieben:ich hatte mich die zwei jahre gezwungen möglichst vertrauensvoll zu sein, was mir bis heute schwerfällt.
Ich denke der/die Thera hat so reagiert, weil er/sie vielleicht erwartet hat, dass Du solche grundlegenden Probleme eher mitteilst. Zwei Stunden vor Therapieende sind da ja dann doch recht spät und evtl. hätte er/sie sich gewünscht, dass Du früher mit der Sprache rausgerückt wärst?
Liebe Grüße,
Suspiria
es ist eine therapeutin.
mit vertrauen erzwingen meine ich, dass ich mich gezwungen habe zuzuhören und offen für vorschläge zu sein, obwohl ich dabei ständig angst vor den angriffen der therapeutin hatte/ diese attacken dann halt einfach runtergeschluckt habe, weil ich meiner ganzen wahrnehmung wohl eh nie trauen kann. dass ich nicht einschätzen kann, was real ist und was nicht, hatte ich schon vorher eigenständig erfasst - das problem habe ich ja schon seit 11 jahren.
erzählt habe ich ihr nichts weil ich schon vorher immer gemerkt habe, dass ich dabei völlig ungewollt menschen verletze. in der folge habe ich halt sämtliche ehrlichkeit seit jahren zurückgenommen, mit dem problem nun im anderen extrem zu landen. die aussage zur therapeutin ist mir in verzweiflung und panik dann halb rausgerutscht.
weder im extrem des offenen misstrauens, noch in der passivität der ängstlich/höflichen zurückhaltung komme ich im alltag klar. dass das jetzt erst am ende überhaupt thema wird, liegt daran, dass erst jetzt meine angst/höflichkeit gemeinsam in der arbeit mit ihr aufgebrochen werden konnte. prompt öffnet sich die alte büchse der pandora...
mit vertrauen erzwingen meine ich, dass ich mich gezwungen habe zuzuhören und offen für vorschläge zu sein, obwohl ich dabei ständig angst vor den angriffen der therapeutin hatte/ diese attacken dann halt einfach runtergeschluckt habe, weil ich meiner ganzen wahrnehmung wohl eh nie trauen kann. dass ich nicht einschätzen kann, was real ist und was nicht, hatte ich schon vorher eigenständig erfasst - das problem habe ich ja schon seit 11 jahren.
erzählt habe ich ihr nichts weil ich schon vorher immer gemerkt habe, dass ich dabei völlig ungewollt menschen verletze. in der folge habe ich halt sämtliche ehrlichkeit seit jahren zurückgenommen, mit dem problem nun im anderen extrem zu landen. die aussage zur therapeutin ist mir in verzweiflung und panik dann halb rausgerutscht.
weder im extrem des offenen misstrauens, noch in der passivität der ängstlich/höflichen zurückhaltung komme ich im alltag klar. dass das jetzt erst am ende überhaupt thema wird, liegt daran, dass erst jetzt meine angst/höflichkeit gemeinsam in der arbeit mit ihr aufgebrochen werden konnte. prompt öffnet sich die alte büchse der pandora...
lieber joe-joe!
mh... das therapieende ist immer so eine eigene zeit...
wenn ich deine zeilen so lese, denke ich mir, dass du dir eigentlich noch länger eine unterstützung wünscht?
oder bist du eher froh, dass es "bei ihr" jetzt aus ist?
ich würde es auf jeden fall in der nächsten stunde noch zum thema machen, dass du dich so sehr bemühst, vertrauen zu können, aber es eher ein gedanken-akt ist... zu dem du dich "zwingen" musst.. bzw. ständig selbst motivieren musst... vertrauen so einfach zu schenken ist dir einfach noch nicht möglich. eine thera sollte das eigentlich verstehen können.
khalil gibran schreibt:
vertrauen ist eine oase des herzens, die mit der karawane des denkens nie erreicht werden kann.
kläre für dich, ob du eine weitere therapie bei ihr möchtest, wenn nicht, dann beende sie.
wenn du weiter bei ihr sein möchtest, frag, ob es noch möglichkeiten gibt, die therapie zu verlängern.
oder, ob du es dir finanz. leisten kannst, privat (vlt. nicht ganz so oft) zu ihr gehen zu können.
wenn du dir weiterhin unterstützung wünscht, aber nicht bei ihr bleiben möchtest (was vlt. auch jetzt von den 2 stunden abhängt, und wie sie mit deinen gefühlen umgeht), dann würde ich dir ans herz legen, dass du dich um sonstige unterstützung bemühst (selbsthilfegruppen sind oft sehr gut, insbesondere die 12-schritte-gruppen - http://www.emotionsanonymous.de/), vielleicht tut es dir gut, dich unter gleichgesinnten auszutauschen und einmal akzeptanz zu erleben, die du offenbar so schmerzlich in deinem bisherigen leben vermisst hast. soweit ich weiß gibt es auch recht gute beratungsstellen zu verschiedenen schwerpunkten, da könntest du übergangsweise, bis du wieder eine(n) guten thera hast, auch unterstützung bekommen.
ich verstehe sehr gut, dass du mom. sehr überfordert bist. auch die chefsache, die du schilderst, ist eine ziemliche belastung... das ist ja wahrlich nichts lustiges, wenn man merkt, dass jemand alles daran setzt, dass man geht.....
ich wünsche dir sehr, dass du dir die unterstützung holst, die du brauchst, egal wo, und dass du langsam wieder ein bisschen mehr innere ruhe finden kannst!
ps: die gruppe emotional anonymus gibt es auch in meinem heimatort, das ist eine ganz tolle SHG, die ein super "programm" haben.. die menschen, die dort teilnehmen, sind sehr achtsam und respektvoll zu jedem, der sich in der gruppe einfindet, sie wissen um ihre eigenen schwächen, und sie akzeptieren diese sehr bei anderen! vielleicht tut dir das gut, diese erfahrung im außen machen zu können!
alles liebe, joe-joe!
sinnliche
mh... das therapieende ist immer so eine eigene zeit...
wenn ich deine zeilen so lese, denke ich mir, dass du dir eigentlich noch länger eine unterstützung wünscht?
oder bist du eher froh, dass es "bei ihr" jetzt aus ist?
ich würde es auf jeden fall in der nächsten stunde noch zum thema machen, dass du dich so sehr bemühst, vertrauen zu können, aber es eher ein gedanken-akt ist... zu dem du dich "zwingen" musst.. bzw. ständig selbst motivieren musst... vertrauen so einfach zu schenken ist dir einfach noch nicht möglich. eine thera sollte das eigentlich verstehen können.
khalil gibran schreibt:
vertrauen ist eine oase des herzens, die mit der karawane des denkens nie erreicht werden kann.
kläre für dich, ob du eine weitere therapie bei ihr möchtest, wenn nicht, dann beende sie.
wenn du weiter bei ihr sein möchtest, frag, ob es noch möglichkeiten gibt, die therapie zu verlängern.
oder, ob du es dir finanz. leisten kannst, privat (vlt. nicht ganz so oft) zu ihr gehen zu können.
wenn du dir weiterhin unterstützung wünscht, aber nicht bei ihr bleiben möchtest (was vlt. auch jetzt von den 2 stunden abhängt, und wie sie mit deinen gefühlen umgeht), dann würde ich dir ans herz legen, dass du dich um sonstige unterstützung bemühst (selbsthilfegruppen sind oft sehr gut, insbesondere die 12-schritte-gruppen - http://www.emotionsanonymous.de/), vielleicht tut es dir gut, dich unter gleichgesinnten auszutauschen und einmal akzeptanz zu erleben, die du offenbar so schmerzlich in deinem bisherigen leben vermisst hast. soweit ich weiß gibt es auch recht gute beratungsstellen zu verschiedenen schwerpunkten, da könntest du übergangsweise, bis du wieder eine(n) guten thera hast, auch unterstützung bekommen.
ich verstehe sehr gut, dass du mom. sehr überfordert bist. auch die chefsache, die du schilderst, ist eine ziemliche belastung... das ist ja wahrlich nichts lustiges, wenn man merkt, dass jemand alles daran setzt, dass man geht.....
ich wünsche dir sehr, dass du dir die unterstützung holst, die du brauchst, egal wo, und dass du langsam wieder ein bisschen mehr innere ruhe finden kannst!
ps: die gruppe emotional anonymus gibt es auch in meinem heimatort, das ist eine ganz tolle SHG, die ein super "programm" haben.. die menschen, die dort teilnehmen, sind sehr achtsam und respektvoll zu jedem, der sich in der gruppe einfindet, sie wissen um ihre eigenen schwächen, und sie akzeptieren diese sehr bei anderen! vielleicht tut dir das gut, diese erfahrung im außen machen zu können!
alles liebe, joe-joe!
sinnliche
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Eigentlich mag ich meine Therapeutin sehr und sie mag mich auch, es ist so eine art krankhafte unsicherheit/misstrauen, die mich dann immer wieder verfolgt. sie hat mir als strategie angeboten, dass ich vertrauen "aushalten" muss, erst wenn sich ein konkretes mehrstufiges muster meines "gegners" abzeichnet, wäre dies wohl am ehestem ein zeichen eines realen konflikts.
wir werden sehen.
wir werden sehen.
kannst du das mit dem mehrstufigen Muster noch irgendwie erklären oder ein Beispiel dafür bringen?
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