Austausch mit Psychoanalyse-Erfahrenen
Austausch mit Psychoanalyse-Erfahrenen
Hallo,
ich hatte zwar noch keine PA, aber einige andere Therapien. Habe aber einiges über PA gelesen und finde es recht stimmig. Mir behagt nur nicht dieses asymmetrische Setting. Nun hatte ich die Idee, dass man sich ja vielleicht auch von gleich zu gleich austauschen könnte und dabei auch ein bßchen frei assozieren könnte. Evtl. Deutungen wären dann aber nicht hoheitlich, sondern es wäre die Freiheit des Gedeuteten, ob er sie für sich annehmen will.
Hier gibt es ja einige PA-Erfahrene - hat jemand Interesse an so einem Austausch?
ich hatte zwar noch keine PA, aber einige andere Therapien. Habe aber einiges über PA gelesen und finde es recht stimmig. Mir behagt nur nicht dieses asymmetrische Setting. Nun hatte ich die Idee, dass man sich ja vielleicht auch von gleich zu gleich austauschen könnte und dabei auch ein bßchen frei assozieren könnte. Evtl. Deutungen wären dann aber nicht hoheitlich, sondern es wäre die Freiheit des Gedeuteten, ob er sie für sich annehmen will.
Hier gibt es ja einige PA-Erfahrene - hat jemand Interesse an so einem Austausch?
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Die Deutungen sind auch in einer psychoanalyt. Therapie nicht hoheitlich. Es sind Vorschläge, Ideen, Einfälle des Analatikers - die können stimmen oder auch nicht. Und entsprechen kann man sie annehmen oder auch nicht.
Du hast immer die Freiheit eine Deutung anzunehmen oder nicht. Wer sollte dir die nehmen?
Einen Analytiker, der Hoheitsrechte beansprucht, würde ich meiden, habe ich aber so auch noch nie gehört.
Einen Analytiker, der Hoheitsrechte beansprucht, würde ich meiden, habe ich aber so auch noch nie gehört.
Also ich hab gehört, dass Deutungen immer stimmen. Allenfalls ist der Patient noch nicht soweit.
Das soll hier aber nicht das Thema sein. Mir geht es darum, Interessierte mit PA-Kenntnissen zu finden, die Interesse an einem Austausch haben.
Das soll hier aber nicht das Thema sein. Mir geht es darum, Interessierte mit PA-Kenntnissen zu finden, die Interesse an einem Austausch haben.
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Nun, Hoheitsrechte in dem Sinne nicht, aber es gibt die Annahme des Widerstandes. Die Psychoanalyse geht ja stark von einem Unbewußten aus, das offengelegt werden soll. Deutungen basieren ausserdem auf den Theoriekonstrukt der Psychoanalyse.mitsuko hat geschrieben:Du hast immer die Freiheit eine Deutung anzunehmen oder nicht. Wer sollte dir die nehmen?
Einen Analytiker, der Hoheitsrechte beansprucht, würde ich meiden, habe ich aber so auch noch nie gehört.
Es kann also schon sein, dass bei einer abgelehnten Deutung "drangeblieben" wird, da die Ablehnung auf den Widerstand zurückgeführt wird.
Ausserdem ist die Frage der deutungen durchaus ein Hauptgrund für Kontroversen zwischen Analytiker und Analysanden, aber das wird als wichtiger teil der Therapie angesehen.
In "Blumen auf Granit" gerät die Autorin aufgrund abgelehnter Deutungen auf den Granit des sich hinter einem unsichtbaren Wall zurückziehenden Analytiker, zum Beispiel.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
mir ist noch nicht klar geworden, welche art austausch du mit den leuten suchst.lonely69 hat geschrieben:Das soll hier aber nicht das Thema sein. Mir geht es darum, Interessierte mit PA-Kenntnissen zu finden, die Interesse an einem Austausch haben.
kannst du das nochmal etwas konkretisieren ?
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Ja, Biber das Buch ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Analytiker sich hinter seiner Deutungshoheit verschanzen kann - was für das Gegenüber wohl oft recht kränkend ist.
Daher wünsche ich mir ein symmetrisches Setting, wo jeder sagen kann, wie er sich bzw. den Kontakt erlebt. Bist Du PA-erfahren und hast Interesse an einem Austausch?
Daher wünsche ich mir ein symmetrisches Setting, wo jeder sagen kann, wie er sich bzw. den Kontakt erlebt. Bist Du PA-erfahren und hast Interesse an einem Austausch?
Ja das kann sein. Dennoch steht es dem Analysanden immer frei eine Deutung nicht anzunehmen.biber hat geschrieben: Es kann also schon sein, dass bei einer abgelehnten Deutung "drangeblieben" wird, da die Ablehnung auf den Widerstand zurückgeführt wird.
Mein Analytiker ist sich auch bewusst darüber, dass eine Deutung nur eine These ist. Sonst wäre ich wahrscheinlich auch nicht dort geblieben.
Dennoch kann er ja etwas als Widerstand auslegen, man bringt ja auch tatsächlich vieles an Widerständen mit.
Wobei meiner das nicht so sagt: Das ist jetzt eine Deutung. Das ist jetzt Widerstand von Ihnen.
Carö, wie es genau gehen soll, weiss ich noch nicht genau. Ich finde es sinnvoll, wenn wir das gemeinsam festlegen. Zunächst mal stelle ich mir vor, dass die Form des Austausch so ähnlich wie in einer Selbsthilfegruppe sein sollte: Jeder bleibt bei sich, das Gesagte bleibt in der Gruppe etc. Das eigentlich Besondere bei diesem Austausch wäre, dass man auf seine PA- oder sonstige Therapierfahrung zurückgreifen kann - aber nicht, um andere zu belehren, sondern um gut mit sich selbst umzugehen. Die Andern hätten dabei die Funktion, ein verständiges Ohr zu leihen und ggf. bei Stagnation zu unterstützen.
hi lonely,
ja, ich mache gerade eine Psychoanalyse, seit neun Monaten, zumeist 3 x wöchentlich und auf der Couch.
Es hat hier im forum auch schon öfter Austausch über PA stattgefunden, gebunden an einzelne Fragen in den threads, wobei es desöfteren dann auch ins Allgemeine geht.
Ich bin nicht 100 % überzeugt von PA, keinesfalls, aber ich benötige eine Therapie, kassenfinanziert.
Und ich denke, mit dem Anaylitiker, den ich gefunden habe, ist es der beste Weg, den ich auf die Art bekommen konnte.
Er ist relativ offen für Auseinandersetzung, aber ich denke schon, eine grundsätzliche Symmetrie widerspricht der Methode der PA.
Wobei es ja auch in einem asymmetrischen Setting möglich ist, dass jeder sagen kann, wie er sich und den Kontakt erlebt, dass ist sogar in der PA sehr erwünscht.
Die Sache ist halt, dass der Anaylitiker schon darauf abzielt, dass man sich mit dem, was er sagt, wirklich befasst und nicht einfach nur ablehnt, auch wenn es einem zunächst obskur etc. vorkommt.
Auch kann man hier im Forum den Eindruck gewinnen, dass alle Analytiker irgendwann empfehlen werden, dass sich die Patientin auf die Couch legt.
Augenhöhe ist wohl wirklich kein Grundsatz der Psychoanalyse ...
... ich frage mich ja manchmal, ob sich mit den mittlerweile stark veränderten Erziehungsmethoden in 20 Jahren die Methodik der Asymmetrie nicht ad acta gelegt haben wird.
ja, ich mache gerade eine Psychoanalyse, seit neun Monaten, zumeist 3 x wöchentlich und auf der Couch.
Es hat hier im forum auch schon öfter Austausch über PA stattgefunden, gebunden an einzelne Fragen in den threads, wobei es desöfteren dann auch ins Allgemeine geht.
Ich bin nicht 100 % überzeugt von PA, keinesfalls, aber ich benötige eine Therapie, kassenfinanziert.
Und ich denke, mit dem Anaylitiker, den ich gefunden habe, ist es der beste Weg, den ich auf die Art bekommen konnte.
Er ist relativ offen für Auseinandersetzung, aber ich denke schon, eine grundsätzliche Symmetrie widerspricht der Methode der PA.
Wobei es ja auch in einem asymmetrischen Setting möglich ist, dass jeder sagen kann, wie er sich und den Kontakt erlebt, dass ist sogar in der PA sehr erwünscht.
Die Sache ist halt, dass der Anaylitiker schon darauf abzielt, dass man sich mit dem, was er sagt, wirklich befasst und nicht einfach nur ablehnt, auch wenn es einem zunächst obskur etc. vorkommt.
Auch kann man hier im Forum den Eindruck gewinnen, dass alle Analytiker irgendwann empfehlen werden, dass sich die Patientin auf die Couch legt.
Augenhöhe ist wohl wirklich kein Grundsatz der Psychoanalyse ...
... ich frage mich ja manchmal, ob sich mit den mittlerweile stark veränderten Erziehungsmethoden in 20 Jahren die Methodik der Asymmetrie nicht ad acta gelegt haben wird.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Na, das nicht.mitsuko hat geschrieben: Wobei meiner das nicht so sagt: Das ist jetzt eine Deutung. Das ist jetzt Widerstand von Ihnen.
Aber das Gedankenmodell schwingt mit in der Interaktion, meinte ich.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
hm, weiss nicht ob das gehen wird. das hier ist ein forum und kein geschützter gruppenraum.
ich will mich mit gleichgesinnten austauschen und keine therapie oder selbsthilfegruppe hier haben.
was würdest du denn einbringen in diese gruppe, wenn du selbst wie du schreibst gar keine pa-erfahrung hast..
was würdest du dir dann von pa-erfahrenen gruppenmitgliedern erhoffen ?
ich will mich mit gleichgesinnten austauschen und keine therapie oder selbsthilfegruppe hier haben.
was würdest du denn einbringen in diese gruppe, wenn du selbst wie du schreibst gar keine pa-erfahrung hast..
was würdest du dir dann von pa-erfahrenen gruppenmitgliedern erhoffen ?
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Ok, das soll also eine langfristig therapiebegleitende Gruppe sein?
Für alles was mit der Analyse zu tun hat?
Klingt ganz interessant, aber wäre nichts für mich.
Sicher, dass du nicht eigentlich eine Frage für dich selbst klären möchtest?
Für alles was mit der Analyse zu tun hat?
Klingt ganz interessant, aber wäre nichts für mich.
Sicher, dass du nicht eigentlich eine Frage für dich selbst klären möchtest?
Ich habe Erfahrung mit Gesprächstherapie, Gestalttherapie, Focusingtherapie. Darauf aufbauend weiss ich schon ganz gut mit mir umzugehen und könnte auch andere daran teilhaben zu lassen.
In der Tat ist das hier noch nicht der rechte Ort. Ich denke da eher an so eine Art virtuellen Gruppenraum - man müsste gucken, wie sowas geht. Ich hatte so einen Austausch schon mal in real und das war gut.
In der Tat ist das hier noch nicht der rechte Ort. Ich denke da eher an so eine Art virtuellen Gruppenraum - man müsste gucken, wie sowas geht. Ich hatte so einen Austausch schon mal in real und das war gut.
Danke für Dein feedback, das macht mir mein Anliegen noch klarer. Also therapiebegleitend eher nicht - das wird ja von den Therapeuten auch meist abgelehnt, in der PA gibt es ja solche Abstinenzgebote. Aber vielleicht so als Nachsorgeeinrichtung für Leute, die eine PA oder andere tiefenpsych. Therapie absolviert haben und gelegentlich daran anknüpfen wollen.mitsuko hat geschrieben:Ok, das soll also eine langfristig therapiebegleitende Gruppe sein?
Für alles was mit der Analyse zu tun hat?
Klingt ganz interessant, aber wäre nichts für mich.
Sicher, dass du nicht eigentlich eine Frage für dich selbst klären möchtest?
Und ja, ich würde da gerne auch Dinge für mich klären. Und ich setze auf Andere, die das auch wollen. Man muss ja nicht gleich ne neue Therapie-Baustelle aufmachen.
Ich könnte zwar zu früheren Therapeuten noch mal für ne Auffrischungsstunde gehen, aber a) müsste ich die selbst zahlen und b) fühl ich mich jetzt auch schon "groß" genug, es ohne "Papa" zu schaffen. Im Focusing wird man ja auch explizit dazu ermutigt, die Methode zur Selbsthilfe einzusetzen. Und ich stelle mir vor, dass aus der PA da noch nützliche Beiträge dazukommen können.
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