Therapeutin sitzt im Rollstuhl
Therapeutin sitzt im Rollstuhl
Hallo,
ich hatte letzte Woche eine Probestunde bei einer Therapeutin.
Ich wusste vorher nicht, dass sie im Rollstuhl sitzt.
Sie ist behindert, aber man merkt es ihr kaum an außer eben der Rollstuhl.
Ich fand sie auch sehr nett habe aber irgendwie ein komisches Gefühl.
Habe Angst, dass ich mich in der Therapie nicht auf meine Probleme konzentrieren kann, wenn ich ihre Probleme ständig vor Augen habe. Weiß auch nicht so genau, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll....die Stunde war irgendwie komisch...
Würdet ihr bei einer Thera im Rollstuhl eine Therapie anfangen?
Kennt hier jemand eine Thera im Rollstuhl und kann mir Tips geben?
K.
ich hatte letzte Woche eine Probestunde bei einer Therapeutin.
Ich wusste vorher nicht, dass sie im Rollstuhl sitzt.
Sie ist behindert, aber man merkt es ihr kaum an außer eben der Rollstuhl.
Ich fand sie auch sehr nett habe aber irgendwie ein komisches Gefühl.
Habe Angst, dass ich mich in der Therapie nicht auf meine Probleme konzentrieren kann, wenn ich ihre Probleme ständig vor Augen habe. Weiß auch nicht so genau, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll....die Stunde war irgendwie komisch...
Würdet ihr bei einer Thera im Rollstuhl eine Therapie anfangen?
Kennt hier jemand eine Thera im Rollstuhl und kann mir Tips geben?
K.
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Jeder Mensch, egal ob Therapeut oder nicht trägt Probleme mit sich, die einen sind offensichtlich, die anderen nicht.
Warum sollte ein Mensch, der ein offensichtliches Handicap hat, nicht fit sein in seinem Spezialgebiet?
Muss ein Mensch perfekt sein, um anderen Menschen eine Hilfe anzubieten?
In meinen Augen nicht. Ich denke, im Laufe der Zeit wirst du dich daran gewöhnen, dass sie im Rollstuhl sitzt und wirst erkennen, dass sie auch noch andere Dinge als ihr "Problem" verkörpert, mit dem sie sicher gelernt hat umzugehen.
Auf mich macht es einfach den Eindruck, als würde dir generell der Umgang mit Menschen mit Behinderung ein Problem bereiten, vermutlich hattest du noch nicht viel Kontakt mit ihnen.
Warum sollte ein Mensch, der ein offensichtliches Handicap hat, nicht fit sein in seinem Spezialgebiet?
Muss ein Mensch perfekt sein, um anderen Menschen eine Hilfe anzubieten?
In meinen Augen nicht. Ich denke, im Laufe der Zeit wirst du dich daran gewöhnen, dass sie im Rollstuhl sitzt und wirst erkennen, dass sie auch noch andere Dinge als ihr "Problem" verkörpert, mit dem sie sicher gelernt hat umzugehen.
Auf mich macht es einfach den Eindruck, als würde dir generell der Umgang mit Menschen mit Behinderung ein Problem bereiten, vermutlich hattest du noch nicht viel Kontakt mit ihnen.
Hallo Katzerl,
ich finde es interessant was du sagst und auch gut, dass du darüber nachdenkst.
LG
mitsuko
ich finde es interessant was du sagst und auch gut, dass du darüber nachdenkst.
Weswegen genau, könntest du das benennen?Katzerl hat geschrieben:Habe Angst, dass ich mich in der Therapie nicht auf meine Probleme konzentrieren kann, wenn ich ihre Probleme ständig vor Augen habe.
LG
mitsuko
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Kann es sein, dass du selbst Minderwertigkeitsgefühle hast und meinst, unbedingt einen Therapeuten zu benötigen, der für dich perfekt sein muss, damit du zu ihm aufschauen kannst? Kann es sein, dass du unbewusst annimmst, dass jemand im Rollstuhl auch geistig nicht ganz auf der Höhe ist und ein Mensch 2. Klasse ist? Und kann es sein, dass du dir nicht vorstellen kannst, dass jemand im Rollstuhl nicht den ganzen Tag darüber nachdenkt, wie schlecht es ihm (angeblich) geht? Und, wie Charlotta sagt, kann es sein, dass du nicht verstehst, dass es auch Menschen mit nicht sichtbaren Problemen gibt?
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titus2 hat geschrieben:Kann es sein, dass du selbst Minderwertigkeitsgefühle hast und meinst, unbedingt einen Therapeuten zu benötigen, der für dich perfekt sein muss, damit du zu ihm aufschauen kannst? Kann es sein, dass du unbewusst annimmst, dass jemand im Rollstuhl auch geistig nicht ganz auf der Höhe ist und ein Mensch 2. Klasse ist? Und kann es sein, dass du dir nicht vorstellen kannst, dass jemand im Rollstuhl nicht den ganzen Tag darüber nachdenkt, wie schlecht es ihm (angeblich) geht? Und, wie Charlotta sagt, kann es sein, dass du nicht verstehst, dass es auch Menschen mit nicht sichtbaren Problemen gibt?
Warum reagierst du so aggressiv und unterstellend Titus?
Hi Katzerl,
ungewöhnlich ist es sicher, wenn eine Therapeutin im Rollstuhl sitzt.
Ich denke auch, es ist normal, wenn man sich angesichts eines Problems, Handicaps (was auch immer) beim Therapeuten Gedanken macht.
Gedanken würde ich mir auch machen, allerdings hätte die Situation auf mich die entgegengesetzte Wirkung:
ein Mensch, der trotz einer körperlichen Behinderung stark und selbstbewusst ist, einen anspruchsvollen Beruf auszuüben, muss eine große positive Stärke und Willenskraft besitzen. Ich würde annehmen, dass so ein Mensch besonders kompetent mit eigenen Problemen umgehen kann.
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Ist das nicht klar, warum ich so aggressiv reagiere? Weil das, was die TE schreibt, Stammtisch-Niveau hat und kleingeistig ist. Sorry, dass ich das so deutlich sage. Das strotzt nur so von Vorurteilen, dass ich mich frage, in welchem Jahrhundert wir eigentlich leben. Das ist dieselbe Haltung wie die eines männl. Patienten: "mein Therapeut ist schwul, muss ich jetzt damit rechnen, dass er mich vergewaltigt?"
Und dann soll man in einem Forum sagen: "Du, mach dir mal keine Sorgen, Rollstuhlfahrer sind ganz normale Menschen"? - Nee, also, für die Vermittlung solcher Selbstverständlichkeiten fühle ich mich nicht zuständig.
Wisst ihr, wie oft es passiert, dass man Menschen mit einem körperlichen Handicap automatisch unterstellt, auch kognitiv nicht ganz fit zu sein? Ich stelle mir gerade vor, die Therapeutin hätte nur neun Finger - würde man da auch so einen Aufriss machen à la: "Kann ich mich ihr anvertrauen? Wird sie mir helfen können?"
Und dann soll man in einem Forum sagen: "Du, mach dir mal keine Sorgen, Rollstuhlfahrer sind ganz normale Menschen"? - Nee, also, für die Vermittlung solcher Selbstverständlichkeiten fühle ich mich nicht zuständig.
Ach, ja? Ist ja erstaunlich, dass man es ihr kaum anmerkt, dass sie behindert ist. Kann sie etwa 'richtig' sprechen? Und sogar lesen? Und denken womöglich auch noch? - Sachen gibt's...Sie ist behindert, aber man merkt es ihr kaum an außer eben der Rollstuhl.
Wisst ihr, wie oft es passiert, dass man Menschen mit einem körperlichen Handicap automatisch unterstellt, auch kognitiv nicht ganz fit zu sein? Ich stelle mir gerade vor, die Therapeutin hätte nur neun Finger - würde man da auch so einen Aufriss machen à la: "Kann ich mich ihr anvertrauen? Wird sie mir helfen können?"
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titus2 hat geschrieben:Ist das nicht klar, warum ich so aggressiv reagiere? Weil das, was die TE schreibt, Stammtisch-Niveau hat und kleingeistig ist. Sorry, dass ich das so deutlich sage. Das strotzt nur so von Vorurteilen, dass ich mich frage, in welchem Jahrhundert wir eigentlich leben. Das ist dieselbe Haltung wie die eines männl. Patienten: "mein Therapeut ist schwul, muss ich jetzt damit rechnen, dass er mich vergewaltigt?"
Und dann soll man in einem Forum sagen: "Du, mach dir mal keine Sorgen, Rollstuhlfahrer sind ganz normale Menschen"? - Nee, also, für die Vermittlung solcher Selbstverständlichkeiten fühle ich mich nicht zuständig.
So habe ich die TE nicht verstanden.
Die TE hat das doch gar nicht unterstellt...titus2 hat geschrieben:Ach, ja? Ist ja erstaunlich, dass man es ihr kaum anmerkt, dass sie behindert ist. Kann sie etwa 'richtig' sprechen? Und sogar lesen? Und denken womöglich auch noch? - Sachen gibt's...
Wisst ihr, wie oft es passiert, dass man Menschen mit einem körperlichen Handicap automatisch unterstellt, auch kognitiv nicht ganz fit zu sein? Ich stelle mir gerade vor, die Therapeutin hätte nur neun Finger - würde man da auch so einen Aufriss machen à la: "Kann ich mich ihr anvertrauen? Wird sie mir helfen können?"
Vlt. hatte sie während ihrer Laufbahn als Therapeutin einen Unfall und kann seitdem nicht mehr laufen?
Du weißt doch garnicht warum sie im Rollstuhl sitzt.
Die Frage ist auch, warum sollte sie, nur weil sie im Rollstuhl sitzt, weniger geeignet sein als Therapeutin?
Anscheinend scheint sie stabil genug zu sein um andere therapieren zu können, also warum machst du dir dann einen
Kopf wegen ihr?
Was hat der Rollstuhl mit ihr als Person zu tun?
Wichtiger wäre doch ob sie dir symphatisch ist als Mensch, ob sie auf dich kompetent wirkt?
hmmpf...
Du weißt doch garnicht warum sie im Rollstuhl sitzt.
Die Frage ist auch, warum sollte sie, nur weil sie im Rollstuhl sitzt, weniger geeignet sein als Therapeutin?
Anscheinend scheint sie stabil genug zu sein um andere therapieren zu können, also warum machst du dir dann einen
Kopf wegen ihr?
Was hat der Rollstuhl mit ihr als Person zu tun?
Wichtiger wäre doch ob sie dir symphatisch ist als Mensch, ob sie auf dich kompetent wirkt?
hmmpf...
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"
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Ich finds doof wie die TE hier abgekanzelt wird nur weil sie zugibt Berührungsängste zu haben.
Im Rollstuhl sitzen ist nun einmal ein sichtbares handicap das sofort ins Auge sticht.
Sie unterstellt der Therapeutin in keinem Wort mangelnde Fähigkeiten sondern schreibt von SICH
dass SIE nicht weiss wie SIE sich verhalten soll, hat Sorge, dann mit ihren Gedanken mehr bei der Therapeutin zu sein als bei sich.
Das finde ich in keinster Weise Stammtischniveau, sorry
Im Rollstuhl sitzen ist nun einmal ein sichtbares handicap das sofort ins Auge sticht.
Sie unterstellt der Therapeutin in keinem Wort mangelnde Fähigkeiten sondern schreibt von SICH
dass SIE nicht weiss wie SIE sich verhalten soll, hat Sorge, dann mit ihren Gedanken mehr bei der Therapeutin zu sein als bei sich.
Das finde ich in keinster Weise Stammtischniveau, sorry
Zuletzt geändert von **AufdemWeg** am So., 15.07.2012, 08:49, insgesamt 1-mal geändert.
Offline
Ich habe die TE eher so verstanden, dass sie nicht sicher im Umgang mit Behinderten ist. Und das kann ich nachvollziehen.
Ich habe eine Zeit lang mit sehbehinderten Menschen gearbeitet und musste erst lernen, meine Hilfe anzubieten, nicht übervorsichtig zu sein, mich auf das Sprechen anstatt auf meine Gestik zu konzentrieren...
Oft hilft es, wenn man die behinderten Menschen darauf anspricht 'Ich bin unsicher. Wie kann ich dir am besten helfen oder was soll ich machen?' Seine eigene Schwäche sozusagen eingestehen.
Im Falle der Therapeutin würde ich ganz deutlich ansprechen, dass so eine Situation neu für mich ist, ich nicht weiß wo ich beispielsweise hinschauen soll. Oft können einem die Behinderten diese Unsicherheit ganz schnell nehmen.
Und Katzerl, ich denke, du wirst dich sehr schnell an die Situation gewöhnen und den Rollstuhl bald gar nicht mehr wahrnehmen. Am Ende überwiegt eben immer die Persönlichkeit des Menschens und nicht die äußere Erscheinung.
Nachtrag: Neue Posts noch nicht gelesen.
2. Nachtrag: Hätte mich nicht jemand auf den Rechtschreibfehler aufmerksam machen können, bevor ich im 'Lustigste-Zitate-Thread' lande? Seebehinderte- pfffff!
Ich habe eine Zeit lang mit sehbehinderten Menschen gearbeitet und musste erst lernen, meine Hilfe anzubieten, nicht übervorsichtig zu sein, mich auf das Sprechen anstatt auf meine Gestik zu konzentrieren...
Oft hilft es, wenn man die behinderten Menschen darauf anspricht 'Ich bin unsicher. Wie kann ich dir am besten helfen oder was soll ich machen?' Seine eigene Schwäche sozusagen eingestehen.
Im Falle der Therapeutin würde ich ganz deutlich ansprechen, dass so eine Situation neu für mich ist, ich nicht weiß wo ich beispielsweise hinschauen soll. Oft können einem die Behinderten diese Unsicherheit ganz schnell nehmen.
Und Katzerl, ich denke, du wirst dich sehr schnell an die Situation gewöhnen und den Rollstuhl bald gar nicht mehr wahrnehmen. Am Ende überwiegt eben immer die Persönlichkeit des Menschens und nicht die äußere Erscheinung.
Nachtrag: Neue Posts noch nicht gelesen.
2. Nachtrag: Hätte mich nicht jemand auf den Rechtschreibfehler aufmerksam machen können, bevor ich im 'Lustigste-Zitate-Thread' lande? Seebehinderte- pfffff!
Zuletzt geändert von Lou Who am So., 15.07.2012, 09:37, insgesamt 2-mal geändert.
Und dann wäre es auch schön, wenn er begänne darüber nachzudenken, ob das wirklich so ist.titus2 hat geschrieben: Sorry, dass ich das so deutlich sage. Das strotzt nur so von Vorurteilen, dass ich mich frage, in welchem Jahrhundert wir eigentlich leben. Das ist dieselbe Haltung wie die eines männl. Patienten: "mein Therapeut ist schwul, muss ich jetzt damit rechnen, dass er mich vergewaltigt?"
Katzerl setzt sich doch gerade damit auseinander was das für sie bedeutet, dass die Therapeutin behindert ist. Ich finde es sehr schade, dass darauf so aggressiv reagiert wird.
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Liebe Titus, ich glaube, du unterstellst und interpretierst viel in die Worte der TE hinein.
Ich habe mich an einen anderen Thread erinnert, in dem du auf eine ähnliche Frage (Therapeutin wird immer dünner, was tun?) ganz entspannt reagiert hast.
Ob man nun wegen des gringen Körpergewichtes, oder eines anderen offensichtlichen körperlichen Problems verunsichert ist....
ich sehe da den großen Unterschied nicht.
Gerade ein im-Rollstuhl sitzen, kann ja auch tatsächlich körperliche Folgeerscheinungen und Folgeerkrankungen, die zu einem längeren "Ausfallen" führen können, nach sich ziehen.
Ich habe mich an einen anderen Thread erinnert, in dem du auf eine ähnliche Frage (Therapeutin wird immer dünner, was tun?) ganz entspannt reagiert hast.
titus2 hat geschrieben:Ich würde es ganz anders machen:
Ich würde von meiner Perspektive als Patient ausgehen und genau das sagen, was Sache ist, allerdings auf einer abstrakteren Ebene:
"Vielleicht ist es etwas egoistisch, aber ich frage mich manchmal, was passieren würde, wenn so ein Therapeut mal wegen Krankheit oder privaten Sorgen nur eingeschränkt arbeiten kann. Irgendwie mache ich mir Sorgen, dass ich Sie mit meinem Frust belaste. Sie müssen doch auch mal private Probleme haben, und weil Sie jetzt dünner geworden sind, kam mir sofort die Idee: Was ist, wenn Sie mal krank werden? Ich will gar nicht, dass Sie mir erzählen, dass alles in Ordnung ist, und ich will auch nicht, dass Sie mir von Ihren Sorgen und Krankheiten erzählen. Denn DASS ein Therapeut im Laufe der Therapie mal phasenweise Probleme hat, ist ja wohl klar. Ich möchte das nur ansprechen, weil ich nicht weiß, wie ICH mit dieser Angst, die ich da um Sie habe, umgehen soll".
Ob man nun wegen des gringen Körpergewichtes, oder eines anderen offensichtlichen körperlichen Problems verunsichert ist....
ich sehe da den großen Unterschied nicht.
Gerade ein im-Rollstuhl sitzen, kann ja auch tatsächlich körperliche Folgeerscheinungen und Folgeerkrankungen, die zu einem längeren "Ausfallen" führen können, nach sich ziehen.
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Mia, das ist doch was ganz anderes! Eine Körperbehinderung IST KEINE KRANKHEIT! Schade, dass man das immer und immer wiederholen muss! Es ist doch was total anderes, wenn ein Therapeut krank ist und man nicht weiß, was los ist und ob er gar seinen Beruf aufgeben muss - oder ob da jemand ist, der halt nicht läuft, sondern rollt.
Ich frag mich, wo wir leben, wenn wir den Menschen darauf reduzieren, dass irgendwas "sichtbar ins Auge sticht". Klar, wenn man es gewohnt ist, auf Äußerlichkeiten zu achten und ihnen einen übergroßen Wert zukommen lässt, dann sticht es in der Tat ins Auge, wenn jemand 'anders' ist als die Masse. Damit kann man offenbar nicht umgehen, wenn man erkennt: "Huch, es sind ja gar nicht alle so wie ich". Nein, natürlich sind sie das nicht - weil alle Menschen anders sind. Und weil jegliche Homogenität nur konstruiert ist, sei es in Bezug auf ethnische, sexuelle, soziale oder kulturelle Kriterien.
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Ich frag mich, wo wir leben, wenn wir den Menschen darauf reduzieren, dass irgendwas "sichtbar ins Auge sticht". Klar, wenn man es gewohnt ist, auf Äußerlichkeiten zu achten und ihnen einen übergroßen Wert zukommen lässt, dann sticht es in der Tat ins Auge, wenn jemand 'anders' ist als die Masse. Damit kann man offenbar nicht umgehen, wenn man erkennt: "Huch, es sind ja gar nicht alle so wie ich". Nein, natürlich sind sie das nicht - weil alle Menschen anders sind. Und weil jegliche Homogenität nur konstruiert ist, sei es in Bezug auf ethnische, sexuelle, soziale oder kulturelle Kriterien.
Und bei Menschen, die nicht im Rollstuhl sitzen, ist das nicht der Fall? Woher weiß man denn, ob der Mensch im Rollstuhl an späteren Folgeerkrankungen leiden wird? Das weiß man bei niemandem. Oder plädierst du dafür, dass der angehende Patient sich ein ärztliches Attest vom Therapeuten zeigen lässt?Gerade ein im-Rollstuhl sitzen, kann ja auch tatsächlich körperliche Folgeerscheinungen und Folgeerkrankungen, die zu einem längeren "Ausfallen" führen können, nach sich ziehen.
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Sorry, ich bin als Mensch nun mal auch ein visuelles Wesen und da sticht es nun mal hervor.
Als mein Sohn mit einem Klumpfuß zur Welt kam ist der Fuß mir auch sofort ins Auge gestochen weils eben nun mal anders ist...und...ich hatte Berührungsängste mit meinem eigenen Kind...weils ungewohnt ist...so einfach ist das...und andere Menschen schauten auch: ein Baby mit einem Gipsbein..so IST das nun einmal...aber gleich zu werten, DAS empfinde ich als den Fehler, nicht das Schauen und Erschrecken...
Als mein Sohn mit einem Klumpfuß zur Welt kam ist der Fuß mir auch sofort ins Auge gestochen weils eben nun mal anders ist...und...ich hatte Berührungsängste mit meinem eigenen Kind...weils ungewohnt ist...so einfach ist das...und andere Menschen schauten auch: ein Baby mit einem Gipsbein..so IST das nun einmal...aber gleich zu werten, DAS empfinde ich als den Fehler, nicht das Schauen und Erschrecken...
Zuletzt geändert von **AufdemWeg** am So., 15.07.2012, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.
Offline
Hallo Titus,
Ich glaube nicht, dass die Verunsicherung mit der Erkenntnis zu tun hat, dass nicht alle gleich sind. Es geht eher darum, in einer neuen Situation verunsichert zu sein- wie auf einem neuen Arbeitsplatz. Man möchte alles richtig machen. Gerade im Umgang mit Behinderten, weil es in dem Fall um einen Menschen geht, den man weder verletzen, noch bevormunden, noch diskriminieren möchte. Wie man das vermeidet, muss erst gelernt werden. Man könnte sagen, den meisten Leuten fehlt da die Übung.
Ich habe mich mal um ein Mädchen gekümmert, dass ab Hals gelähmt war. Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte, dass sie halt nicht mal eben ans Telefon geht, wenn es klingelt. Und ich bin jedesmal fast panisch geworden, wenn sie sich beim Essen verschluckt hat. Das Wissen darum, wie man mit sowas umgeht wird einem nicht in die Wiege gelegt.
Deshalb finde ich es nicht schlimm, auszusprechen, dass man 'ein Problem' mit der Tatsache hat, dass das Gegenüber körperlich behindert ist. Das ist sogar um Längen besser, als einfach nur glotzen oder beschämt auf den Boden zu starren.
Ich glaube nicht, dass die Verunsicherung mit der Erkenntnis zu tun hat, dass nicht alle gleich sind. Es geht eher darum, in einer neuen Situation verunsichert zu sein- wie auf einem neuen Arbeitsplatz. Man möchte alles richtig machen. Gerade im Umgang mit Behinderten, weil es in dem Fall um einen Menschen geht, den man weder verletzen, noch bevormunden, noch diskriminieren möchte. Wie man das vermeidet, muss erst gelernt werden. Man könnte sagen, den meisten Leuten fehlt da die Übung.
Ich habe mich mal um ein Mädchen gekümmert, dass ab Hals gelähmt war. Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte, dass sie halt nicht mal eben ans Telefon geht, wenn es klingelt. Und ich bin jedesmal fast panisch geworden, wenn sie sich beim Essen verschluckt hat. Das Wissen darum, wie man mit sowas umgeht wird einem nicht in die Wiege gelegt.
Deshalb finde ich es nicht schlimm, auszusprechen, dass man 'ein Problem' mit der Tatsache hat, dass das Gegenüber körperlich behindert ist. Das ist sogar um Längen besser, als einfach nur glotzen oder beschämt auf den Boden zu starren.
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