Zwangspause oder Abbruch?
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Zwangspause oder Abbruch?
Ihr Lieben,
meine letzte Therapiestunde am Montag beschäftigt mich mehr als mir lieb ist. Meine Gedanken kreisen und ich weiß nicht so wirklich was ich machen soll.
Ich befürchte, dass der Text was länger wird, ich würde mich aber eure Meinungen / Einschätzungen sehr freuen.
Bei meiner jetzigen (oder auch nicht mehr) Therapeutin bin ich seit etwa 4 Jahren in Behandlung (komplexe PTBS / DESNOS). Seit fast einem Jahr zahle ich selbst weil die Kassenstunden verbraucht sind. Das war für mich aber nie ein Problem oder Thema, weil wir in der Zeit der genehmigten Stunden einfach meine Ziele nicht erreicht haben, was nicht an der Therapeutin lag / liegt sondern an mir und meinem Problem Vertrauen zu fassen.
In den letzten Monaten haben wir uns an die Traumabearbeitung gemacht, was mal ganz gut und dann auch wieder so gar nicht lief. Es ist nicht so, dass ich da in etwas hineingeschubst worden bin. Es gab eine gute Vorbereitung, viele imaginative Techniken haben wir erarbeitet, die ich auch wirklich nutzen kann. Dennoch geschieht / geschah es immer wieder, dass ich mich nicht wirklich einlassen konnte. Mal ging es, in der nächsten Sitzung dann wieder nicht. Ich weiß, dass ich mit meinem unkonstanten Verhalten meine Therapeutin z.T. absolut hilflos gemacht habe, was ich aber wirklich nicht beabsichtigt habe. Wenn ich mich nicht fallen lassen kann, kann ich dies auch nicht erzwingen.
Ein Teil in mir hat wohl wirklich immer die Oberhand behalten und aufgepasst. Was schlußendlich dazu geführt hat, dass ich zu keinem Zeitpunkt zu 100% vertrauen konnte. Leider gab es auch immer mal wieder Vorfälle mit meiner Thera, die ich einzeln als nicht so wild einschätze, in der Summe aber leider doch dazu geführt haben, dass immer ein Funken Misstrauen mit im Spiel war / ist. Zur Erklärung: Es fällt mir recht schwer meine Bedürfnisse zu verbalisieren, schriftlich ist es für mich viel einfacher. Wir haben / hatten die Vereinbarung, dass ich ihr zu jeder Zeit schreiben kann (per Mail oder Post). Ich erwarte unter keinen Umständen, dass ich am nächsten Tag nach einer Mail oder einem Brief eine Rückmeldung erhalte. Wenn es allerdings ungeklärte Dinge gibt, wie z.B. wann ist mein nächster Termin, erwarte ich schon einen kurzen Anruf oder eine ganz kurze Mail. Dies ist leider immer wieder schief gegangen. Dann bin ich dazu übergegangen Dinge wie Terminabsprachen auf dem AB zu hinterlassen. Auch da hat es dann gerne mal 4-5 Tage gedauert bis ich eine Rückmeldung bekam (diese war dann mit einer Terminvereinbarung für den selben Abend verbunden). Sie hatte mir angeblich schon auf die Mailbox gesprochen, aber da war nix. Dementsprechend war / ist mein vertrauen grad etwas angeknackst. Ich habe ihr sowohl per Mail als auch auf dem AB mitgeteilt, dass ich grad totale Angst habe, dass sie mich vergisst (ist schon 2-3mal vorgekommen; zerstreute Therapeuten halt). in dem kurzen Telefonat, letzten Donnerstag, versicherte sie mir, dass sie mich nicht vergessen hat und wir hatten Abends eine ziemlich ertragreiche Sitzung. Da mein fester Termin Montags ist, war ich dann am letzten Montag wieder bei ihr. Ich fand den kurzen Abstand zwischen den Sitzungen sehr gut, weil ich dass Gefühl und die Hoffnung hatte meine Gefühle in der "kurzen" Zeit (Donnerstag - Montag) nicht wieder so tief verschütten / vergraben zu können und die angefangene Situation vom Donnerstag weiter mit EMDR bearbeiten zu können. Leider hab ich da nicht mit mir gerechnet. Etwas in mir hat sich total gesperrt, wollte gar keine Gefühle zulassen und hat der Therapeutin mal so gar nicht vertraut. Und dann kam es zu meinem persönlichen Desaster.
"Liebe LovisTochter, so kommen wir nicht weiter. Ich will Ihnen nicht das Geld aus der Tasche ziehen! Wie stehen Sie zur Traumatherapie, wollen sie diese zu 100%?" Zu 75% denn der Rest zweifelt. Will nicht mit der Sprache rausrücken, die Familie nicht beschmutzen, schämt sich, schämt sich auch um die Gefühle die beim EMDR zutage treten. "Sie müssen sich einlassen, mir vertrauen und auch schambesetzte Gefühle zulassen. Sie sitzen schon immer so, dass sie ihren G******bereich auf dem Stuhl gar nicht spüren können, aber genau diese Gefühle und die Gefühle aus diesem Bereich müssen sie zulassen, sie spüren um sie verarbeiten zu können. So lange sie dies verhindern hat die Therapie keinen Zweck! Bitte lassen sie sich Zeit um zu überlegen ob sie bereit sind mit mir durch diese Gefühle hindurch zu gehen und wenn sie dazu bereit sind, vereinbaren wir einen neuen Termin."
Bums!
meine letzte Therapiestunde am Montag beschäftigt mich mehr als mir lieb ist. Meine Gedanken kreisen und ich weiß nicht so wirklich was ich machen soll.
Ich befürchte, dass der Text was länger wird, ich würde mich aber eure Meinungen / Einschätzungen sehr freuen.
Bei meiner jetzigen (oder auch nicht mehr) Therapeutin bin ich seit etwa 4 Jahren in Behandlung (komplexe PTBS / DESNOS). Seit fast einem Jahr zahle ich selbst weil die Kassenstunden verbraucht sind. Das war für mich aber nie ein Problem oder Thema, weil wir in der Zeit der genehmigten Stunden einfach meine Ziele nicht erreicht haben, was nicht an der Therapeutin lag / liegt sondern an mir und meinem Problem Vertrauen zu fassen.
In den letzten Monaten haben wir uns an die Traumabearbeitung gemacht, was mal ganz gut und dann auch wieder so gar nicht lief. Es ist nicht so, dass ich da in etwas hineingeschubst worden bin. Es gab eine gute Vorbereitung, viele imaginative Techniken haben wir erarbeitet, die ich auch wirklich nutzen kann. Dennoch geschieht / geschah es immer wieder, dass ich mich nicht wirklich einlassen konnte. Mal ging es, in der nächsten Sitzung dann wieder nicht. Ich weiß, dass ich mit meinem unkonstanten Verhalten meine Therapeutin z.T. absolut hilflos gemacht habe, was ich aber wirklich nicht beabsichtigt habe. Wenn ich mich nicht fallen lassen kann, kann ich dies auch nicht erzwingen.
Ein Teil in mir hat wohl wirklich immer die Oberhand behalten und aufgepasst. Was schlußendlich dazu geführt hat, dass ich zu keinem Zeitpunkt zu 100% vertrauen konnte. Leider gab es auch immer mal wieder Vorfälle mit meiner Thera, die ich einzeln als nicht so wild einschätze, in der Summe aber leider doch dazu geführt haben, dass immer ein Funken Misstrauen mit im Spiel war / ist. Zur Erklärung: Es fällt mir recht schwer meine Bedürfnisse zu verbalisieren, schriftlich ist es für mich viel einfacher. Wir haben / hatten die Vereinbarung, dass ich ihr zu jeder Zeit schreiben kann (per Mail oder Post). Ich erwarte unter keinen Umständen, dass ich am nächsten Tag nach einer Mail oder einem Brief eine Rückmeldung erhalte. Wenn es allerdings ungeklärte Dinge gibt, wie z.B. wann ist mein nächster Termin, erwarte ich schon einen kurzen Anruf oder eine ganz kurze Mail. Dies ist leider immer wieder schief gegangen. Dann bin ich dazu übergegangen Dinge wie Terminabsprachen auf dem AB zu hinterlassen. Auch da hat es dann gerne mal 4-5 Tage gedauert bis ich eine Rückmeldung bekam (diese war dann mit einer Terminvereinbarung für den selben Abend verbunden). Sie hatte mir angeblich schon auf die Mailbox gesprochen, aber da war nix. Dementsprechend war / ist mein vertrauen grad etwas angeknackst. Ich habe ihr sowohl per Mail als auch auf dem AB mitgeteilt, dass ich grad totale Angst habe, dass sie mich vergisst (ist schon 2-3mal vorgekommen; zerstreute Therapeuten halt). in dem kurzen Telefonat, letzten Donnerstag, versicherte sie mir, dass sie mich nicht vergessen hat und wir hatten Abends eine ziemlich ertragreiche Sitzung. Da mein fester Termin Montags ist, war ich dann am letzten Montag wieder bei ihr. Ich fand den kurzen Abstand zwischen den Sitzungen sehr gut, weil ich dass Gefühl und die Hoffnung hatte meine Gefühle in der "kurzen" Zeit (Donnerstag - Montag) nicht wieder so tief verschütten / vergraben zu können und die angefangene Situation vom Donnerstag weiter mit EMDR bearbeiten zu können. Leider hab ich da nicht mit mir gerechnet. Etwas in mir hat sich total gesperrt, wollte gar keine Gefühle zulassen und hat der Therapeutin mal so gar nicht vertraut. Und dann kam es zu meinem persönlichen Desaster.
"Liebe LovisTochter, so kommen wir nicht weiter. Ich will Ihnen nicht das Geld aus der Tasche ziehen! Wie stehen Sie zur Traumatherapie, wollen sie diese zu 100%?" Zu 75% denn der Rest zweifelt. Will nicht mit der Sprache rausrücken, die Familie nicht beschmutzen, schämt sich, schämt sich auch um die Gefühle die beim EMDR zutage treten. "Sie müssen sich einlassen, mir vertrauen und auch schambesetzte Gefühle zulassen. Sie sitzen schon immer so, dass sie ihren G******bereich auf dem Stuhl gar nicht spüren können, aber genau diese Gefühle und die Gefühle aus diesem Bereich müssen sie zulassen, sie spüren um sie verarbeiten zu können. So lange sie dies verhindern hat die Therapie keinen Zweck! Bitte lassen sie sich Zeit um zu überlegen ob sie bereit sind mit mir durch diese Gefühle hindurch zu gehen und wenn sie dazu bereit sind, vereinbaren wir einen neuen Termin."
Bums!
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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Ich habe ihr in den letzten Jahren immer wieder gesagt, wie viel Angst ich davor habe, dass sie mich eines Tages an die frische Luft setzt, weil ich nicht genug kooperiere. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen, dass ich soviel kooperiere, mich einlasse, ihr vertraue wie es mir eben möglich ist. Lustige Gespräche mit Freunden muss ich nicht zahlen und wenn es darum ginge könnte ich mir das gute Geld auch sparen. Nein, ich habe die Therapie immer als Arbeit empfunden. Als Arbeit an mir und es gibt auch viele Dinge die wir bis heute gemeinsam erarbeitet haben und ich stolz darauf bin, dass ich diese umsetzen kann.Jetzt stehe ich vor meinem Scherbenhaufen und weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.Für einen Anteil ist ganz klar, die Therapie ist vorbei! Wie soll ich denn nun vertrauen? Auch wenn ich in der nächsten Woche bereit bin 100% zu geben, kann es dennoch sein(wie so eben erlebt), dass in der Woche danach wieder gar nichts geht. Ich kann mich doch auf nichts einlassen, wenn ich immer die Angst im Hinterkopf habe, dass wenn ich nicht genug leiste, wieder eine Zwangspause ansteht. Die trägt nicht dazu bei Vertrauen aufzubauen oder zu vertiefen.
Das Kind in mir ist todtraurig und fühlt sich total verlassen. Dazu kommt meine Verzweiflung weil ich nicht weiß wie es weiter gehen soll.
Bei der Entscheidung zu dieser Therapie (es ist nicht die erste) war für mich klar, dass dies meine letzte Chance ist. Entweder nutze ich diese oder ...
Den Anteil gibt es eben auch, dieser gibt grad auf.
Ich bin kein Mensch, der mal so eben alle Welt an seinem Seelenbefinden teilhaben lässt. Am Dienstag bin ich absolut über meinen Schatten gesprungen und habe meiner Thera auf den AB gesprochen, dass ich ihre Entscheidung natürlich akzeptiere, ich aber dennoch gerne mit ihr darüber noch einmal sprechen würde und ich sie bitte mich am nächsten Tag (also Mittwoch) doch einmal anzurufen (ab 18:30 Uhr weil ich vorher arbeite und dies Gespräch nicht ins Büro gehört). Während des Anrufs musste ich leider anfangen zu heulen, was sie gar nicht von mir kennt, denn das konnte ich mir bis zum letzten Montag immer verkneifen. Einen Rückruf gibt es bis jetzt nicht. Ich weiß, dass laut Berechnungen ihre Tochter am Montag (nächste Woche) einen Sohn bekommt. Dazu hatte sie schon gesagt, dass es dann sein kann, dass sie nicht in der Praxis ist, weil sie sich um ihre Enkeltochter kümmern muss. Natürlich kann es sein, dass das Kind bereits geboren wurde und sie somit im privaten Stress ist. Ich weiß aber, dass sie ihren AB auch von zuhause abhört und besprechen kann. Bis eben lief das ganz normale Band. Ich weiß grad einfach nicht, ob sie mich am langen Arm verhungern lassen will, meine Leidensfähigkeit testen will, mich dazu "überreden" will mich einzulassen. Ich habe keine Ahnung. Mein Problem ist grad, dass ich so immer mehr Vertrauen verliere und somit noch viel weniger zu einer 100%igen Entscheidung kommen werde. Wenn ich dies allerdings nicht schaffe, ist dies auch eine Entscheidung gegen mich und mein Leben, denn noch einmal von vorne zu beginnen, sorry, dass schaffe ich nicht.
Ich weiß, sorry, ich hab sehr viel geschrieben. Ich freue mich aber auf einen Austausch mit Euch.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
Das Kind in mir ist todtraurig und fühlt sich total verlassen. Dazu kommt meine Verzweiflung weil ich nicht weiß wie es weiter gehen soll.
Bei der Entscheidung zu dieser Therapie (es ist nicht die erste) war für mich klar, dass dies meine letzte Chance ist. Entweder nutze ich diese oder ...
Den Anteil gibt es eben auch, dieser gibt grad auf.
Ich bin kein Mensch, der mal so eben alle Welt an seinem Seelenbefinden teilhaben lässt. Am Dienstag bin ich absolut über meinen Schatten gesprungen und habe meiner Thera auf den AB gesprochen, dass ich ihre Entscheidung natürlich akzeptiere, ich aber dennoch gerne mit ihr darüber noch einmal sprechen würde und ich sie bitte mich am nächsten Tag (also Mittwoch) doch einmal anzurufen (ab 18:30 Uhr weil ich vorher arbeite und dies Gespräch nicht ins Büro gehört). Während des Anrufs musste ich leider anfangen zu heulen, was sie gar nicht von mir kennt, denn das konnte ich mir bis zum letzten Montag immer verkneifen. Einen Rückruf gibt es bis jetzt nicht. Ich weiß, dass laut Berechnungen ihre Tochter am Montag (nächste Woche) einen Sohn bekommt. Dazu hatte sie schon gesagt, dass es dann sein kann, dass sie nicht in der Praxis ist, weil sie sich um ihre Enkeltochter kümmern muss. Natürlich kann es sein, dass das Kind bereits geboren wurde und sie somit im privaten Stress ist. Ich weiß aber, dass sie ihren AB auch von zuhause abhört und besprechen kann. Bis eben lief das ganz normale Band. Ich weiß grad einfach nicht, ob sie mich am langen Arm verhungern lassen will, meine Leidensfähigkeit testen will, mich dazu "überreden" will mich einzulassen. Ich habe keine Ahnung. Mein Problem ist grad, dass ich so immer mehr Vertrauen verliere und somit noch viel weniger zu einer 100%igen Entscheidung kommen werde. Wenn ich dies allerdings nicht schaffe, ist dies auch eine Entscheidung gegen mich und mein Leben, denn noch einmal von vorne zu beginnen, sorry, dass schaffe ich nicht.
Ich weiß, sorry, ich hab sehr viel geschrieben. Ich freue mich aber auf einen Austausch mit Euch.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
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Warum sollte sie das absolut hilflos machen. Auch wenn man prinzipielles Vertrauen hat ist man nicht jeden Tag und auf Knopfdruck dazu aufgelegt sich in Traumata reinzubegeben.LovisTochter hat geschrieben: In den letzten Monaten haben wir uns an die Traumabearbeitung gemacht, was mal ganz gut und dann auch wieder so gar nicht lief. Es ist nicht so, dass ich da in etwas hineingeschubst worden bin. Es gab eine gute Vorbereitung, viele imaginative Techniken haben wir erarbeitet, die ich auch wirklich nutzen kann. Dennoch geschieht / geschah es immer wieder, dass ich mich nicht wirklich einlassen konnte. Mal ging es, in der nächsten Sitzung dann wieder nicht. Ich weiß, dass ich mit meinem unkonstanten Verhalten meine Therapeutin z.T. absolut hilflos gemacht habe, was ich aber wirklich nicht beabsichtigt habe. !
Daß das mal geht und mal nicht halte ich für ausgeprochen normal, im Gegenteil ich fände es fast schon unnormal das so auf Knopfdruck jede Woche am Donnerstag um 3 zu können.
Man kann doch fragen, gehen wir heute ins Trauma oder heute lieber nicht und wenn nicht andere, leichtere Themen anzuschauen. Und nein, du hast ganz recht, wenn der Moment nicht "stimmt" sollte man die Finger von solchen Themen lassen, das kann dann nur schiefgehen.
Wenn du aber wirklich nicht an dem Punkt bist diese Traumata generell tiefergehend anzupacken, dann ist eine Traumatherapie wo es um Exposition geht halt einfach derzeit nicht das passende. Dann hat sie recht zu sagen, es ist nutzlos das so fortzusetzen. Aber das hat doch nichts mit Wollen von deiner Seite aus zu tun. Das hört sich geradezu danach an als wärst du nur zu träge und feige dazu.
Diese ganzen Unzuverlässigkeiten sind natürlich ärgerlich und es ist verständlich daß das dein Vertrauen in sie schädigt. Hast du ihr das mal so ganz direkt gesagt, daß dieses Verhalten bei dir zu Zweifeln an ihr führt und somit stark die Therapie belastet?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Fr., 29.06.2012, 00:28, insgesamt 3-mal geändert.
Hallo liebe LovisTochter,
ich habe deinen Bericht gelesen und bin nahezu schon erleichtert, dass es anderen Traumatpatienten auch so geht wie mir . Das meiste, was du beschreibst, hätte mehr oder weniger auch von mir sein können. Diese unglaublichen Schwierigkeiten, sich zu öffnen, das Blocken, das Gefühl, in der einen Stunde geht es vorwärts und dann wieder wochenlang nicht . . sehr, sehr mühselig.
Diese Angst, rausgeworfen zu werden, weil ich (offenbar) nicht genug kooperiere, kenne ich ebenfalls sehr gut. Dabei ist es sicherlich so, dass sowohl du als auch ich auf bestmögliche Art versuchen mitzuarbeiten. Es ist halt einfach diese blöde Störung (komplexe PTBS), die es so verdammt schwer macht, diese Angst zu vertrauen etc.
Hm, spontane Rückmeldung zu dem Satz deiner Thera: Ganz ehrlich, mein Therapeut hat solche Sätze auch schon gesagt. Ich finde das normal und du solltest in keinem Fall denken, dass sie dich hinauswerfen will. Ich finde den Satz sogar professionell, auch was sie sagt mit den Gefühlen etc. - xie sagt ja sogar "sind Sie bereit, MIT MIR dadurch zu gehen!" - das ist doch toll. Mir haben solche deutlichen Sätze oder "Droh"-Sätze schon geholfen, dass ich mich dann eine Weile wieder besser einlassen konnte - was nicht heißt, dass die Krisen dann nicht irgendwann von Neuem beginnen. Ich denke, so ein Satz kann sehr helfen, wenn (scheinbar) gar nichts mehr geht.
Ich sagte selber einmal von mir aus in einer Stunde: "Mein Problem ist, dass ich mich einfach nicht dafür entscheide" (also für die Traumatherapie). Darauf brach er die Sitzung mitten drin ab und meinte, "gut, dann kommen Sie bitte wieder, wenn Sie sich entschieden haben." Und ich musste dann mitten in der Stunde gehen. Also auch so etwas gibt es.
Mach dir bitte keinen Kopf, ich weiß, dass für einen Anteil von dir das Ganze vorbei ist, da es sofort massivste Verlassenheit und Im-Stich-gelassen-sein evoziert. Aber das ist alt, das sind alte Gedanken! Nicht so ernst nehmen!
Ich weiß, auch dass deine Therapeutin wohl etwas verschusselt ist, ist mühsam - aber versuche sie im Kern zu spüren! Kannst du ihr im Kern vertrauen? Dann mach deine Ängste nicht an diesen zugegebenermaßen mühsamen Außendingen fest.
Hm, ich weiß nicht, ob dir das ein bisschen was hilft, aber ich kann dich nur ermutigen, nicht aufzugeben und ihr vielleicht auch noch mal ganz genau die Ängste zu schildern, die du in Bezug auf Öffnung hast - die Schuldgefühle etc. etc.
Liebe Grüße!
ich habe deinen Bericht gelesen und bin nahezu schon erleichtert, dass es anderen Traumatpatienten auch so geht wie mir . Das meiste, was du beschreibst, hätte mehr oder weniger auch von mir sein können. Diese unglaublichen Schwierigkeiten, sich zu öffnen, das Blocken, das Gefühl, in der einen Stunde geht es vorwärts und dann wieder wochenlang nicht . . sehr, sehr mühselig.
Diese Angst, rausgeworfen zu werden, weil ich (offenbar) nicht genug kooperiere, kenne ich ebenfalls sehr gut. Dabei ist es sicherlich so, dass sowohl du als auch ich auf bestmögliche Art versuchen mitzuarbeiten. Es ist halt einfach diese blöde Störung (komplexe PTBS), die es so verdammt schwer macht, diese Angst zu vertrauen etc.
Hm, spontane Rückmeldung zu dem Satz deiner Thera: Ganz ehrlich, mein Therapeut hat solche Sätze auch schon gesagt. Ich finde das normal und du solltest in keinem Fall denken, dass sie dich hinauswerfen will. Ich finde den Satz sogar professionell, auch was sie sagt mit den Gefühlen etc. - xie sagt ja sogar "sind Sie bereit, MIT MIR dadurch zu gehen!" - das ist doch toll. Mir haben solche deutlichen Sätze oder "Droh"-Sätze schon geholfen, dass ich mich dann eine Weile wieder besser einlassen konnte - was nicht heißt, dass die Krisen dann nicht irgendwann von Neuem beginnen. Ich denke, so ein Satz kann sehr helfen, wenn (scheinbar) gar nichts mehr geht.
Ich sagte selber einmal von mir aus in einer Stunde: "Mein Problem ist, dass ich mich einfach nicht dafür entscheide" (also für die Traumatherapie). Darauf brach er die Sitzung mitten drin ab und meinte, "gut, dann kommen Sie bitte wieder, wenn Sie sich entschieden haben." Und ich musste dann mitten in der Stunde gehen. Also auch so etwas gibt es.
Mach dir bitte keinen Kopf, ich weiß, dass für einen Anteil von dir das Ganze vorbei ist, da es sofort massivste Verlassenheit und Im-Stich-gelassen-sein evoziert. Aber das ist alt, das sind alte Gedanken! Nicht so ernst nehmen!
Ich weiß, auch dass deine Therapeutin wohl etwas verschusselt ist, ist mühsam - aber versuche sie im Kern zu spüren! Kannst du ihr im Kern vertrauen? Dann mach deine Ängste nicht an diesen zugegebenermaßen mühsamen Außendingen fest.
Hm, ich weiß nicht, ob dir das ein bisschen was hilft, aber ich kann dich nur ermutigen, nicht aufzugeben und ihr vielleicht auch noch mal ganz genau die Ängste zu schildern, die du in Bezug auf Öffnung hast - die Schuldgefühle etc. etc.
Liebe Grüße!
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Sausewind hat geschrieben:
Ich sagte selber einmal von mir aus in einer Stunde: "Mein Problem ist, dass ich mich einfach nicht dafür entscheide" (also für die Traumatherapie). Darauf brach er die Sitzung mitten drin ab und meinte, "gut, dann kommen Sie bitte wieder, wenn Sie sich entschieden haben." Und ich musste dann mitten in der Stunde gehen. Also auch so etwas gibt es.
Da ist halt auch die Frage, ist es eine Entscheidung oder kann man es einfach (noch) nicht.
Dann kann man sich ja auch mal über die Gründe unterhalten warum es nicht geht, Scham, Eltern nicht beschmutzen wollen (-ha, die haben sich schon mehr als ausreichend selbst beschmutzt mir ihren Taten)
Liebe Lovis,LovisTochter hat geschrieben: Ich bin kein Mensch, der mal so eben alle Welt an seinem Seelenbefinden teilhaben lässt. Am Dienstag bin ich absolut über meinen Schatten gesprungen und habe meiner Thera auf den AB gesprochen, dass ich ihre Entscheidung natürlich akzeptiere, ich aber dennoch gerne mit ihr darüber noch einmal sprechen würde und ich sie bitte mich am nächsten Tag (also Mittwoch) doch einmal anzurufen (ab 18:30 Uhr weil ich vorher arbeite und dies Gespräch nicht ins Büro gehört). Während des Anrufs musste ich leider anfangen zu heulen, was sie gar nicht von mir kennt, denn das konnte ich mir bis zum letzten Montag immer verkneifen. Einen Rückruf gibt es bis jetzt nicht. Ich weiß, dass laut Berechnungen ihre Tochter am Montag (nächste Woche) einen Sohn bekommt. Dazu hatte sie schon gesagt, dass es dann sein kann, dass sie nicht in der Praxis ist, weil sie sich um ihre Enkeltochter kümmern muss. Natürlich kann es sein, dass das Kind bereits geboren wurde und sie somit im privaten Stress ist. Ich weiß aber, dass sie ihren AB auch von zuhause abhört und besprechen kann. Bis eben lief das ganz normale Band. Ich weiß grad einfach nicht, ob sie mich am langen Arm verhungern lassen will, meine Leidensfähigkeit testen will, mich dazu "überreden" will mich einzulassen. Ich habe keine Ahnung. Mein Problem ist grad, dass ich so immer mehr Vertrauen verliere und somit noch viel weniger zu einer 100%igen Entscheidung kommen werde. Wenn ich dies allerdings nicht schaffe, ist dies auch eine Entscheidung gegen mich und mein Leben, denn noch einmal von vorne zu beginnen, sorry, dass schaffe ich nicht.
es macht mich wirklich traurig, wenn ich lese wie deine Thera mit dir umgeht. Auf mich wirkt dieses unter Druck setzen sehr befremdlich und auch in ihrem anderen Verhalten Dir gegenüber vermisse ich ein Mindestmaß an Empathie. Manche Menschen benötigen eben Jahre bis das Vertrauen so weit gewachsen ist bis man sich anvertrauen kann. Ihr Verhalten fördert diesen Prozess sicher nicht. Hast Du denn schon einmal mit ihr darüber gesprochen, wie sehr dich ihre Unzuverlässigkeit irritiert?
Gibt es jetzt im Moment für dich andere Alternativen als in der "Warteschleife" auf den Rückruf deiner Thera zu warten?
Liebe Grüße
LV
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Hey Ihr drei,
lieben Dank für Eure Rückmeldungen.
Liebe MünchnerKindl,
sie hat mir mal, vor zwei Wochen oder so, als Rückmeldung gegeben, dass ich Sie manchmal hilflos mache und sie an den Rande der Verzweiflung treibe weil bei mir eben nix nach den üblichen "Regeln" funktioniert. Sie findet dies eigentlich gut, kommt aber eben auch ans Ende ihres Lateins. Nur als kurze Anmerkung, sie ist nicht mehr Mitte 30 sondern eher so Anfang 60 und nutzt wirklich jede Möglichkeit sich bei renomierten Kollegen (Niejnhus / van der Kolk / Reddemann / Hofmann etc) weiter zu bilden. Auch ist sie ausgebildete EMDR- und Hypnotherapeutin sowie systemische und Verhaltenstherapeutin. Ich zweifel also in keinem Fall an ihren Kompetenzen und eigentlich spielen wir auch auf einer gemeinsamen Ebene. Ich vertraue ihr, aber eben nicht zu 100%.
Ich sehe es so wie du, wenn ich wie nen Automat immer so könnte wie ich wollte, dann wäre sie ja total überflüssig! Genau an den Punkt will ich ja kommen. Sie soll überflüssig sein. Ich will mein eigener Therapeut(in) sein. Noch brauche ich dafür aber ihre Unterstützung.
Ich habe wirklich auch kein Problem mit Arschtritten, bitte sondern auch gerne mal darum Der Glacéhandschuh ist nicht immer angebracht. Das weiß sie auch. Und so agiert sie auch.
Dennoch ist bei mir im Moment dieses Satzes: "Kommen sie wieder wenn sie sich zu 100% für die Traumatherapie entschieden haben" (so ähnlich), bei mir die Klappe gefallen. Der Teil in mir, der schon immer gegen die Therapie war hat seine Bestätigung bekommen : "Der kannst Du nicht trauen, lass Dich nicht auf das ein, was sie dir sagt, mach da nicht mit etc." Dieser Teil hat grad wirklich die Überhand und für diesen ist natürlich die bis heute nicht erfolgte Rückmeldung Öl auf dem Feuer.
Weisst Du, als ich umgezogen bin und dann nach zwei Jahren feststellen musste, dass ich es ohne Therapie nicht schaffe, war für mich klar, dass dies nun der letzte Versuch ist. Dass ich direkt die Möglichkeit bekommen habe ohne lange Wartezeit bei einer wirklich kompetenten Traumatherapeutin die Therapie beginnen zu können ist / war wirklich ein Geschenk für mich. Uns beiden war schnell klar, dass wir einiges an Zeit brauchen werden und grade mein Problem zu vertrauen, ein eklatanter Punkt ist.
Ich sehe es auch ganz klar so, dass Traumatherapie nicht auf Knopfdruck funktioniert. Ein Teil in mir sieht die Aussagen meiner Therapeutin auch eher als Ansporn, als Ars**tritt, dagegen handelt allerdings der Teil der die Flinte schon ins Korn geschmissen hat, bzw. das ganze Therapiegetue schon immer dämlich fand.
Dementsprechend ist eigentlich mein innerer Kampf, meine unentschlossenheit etc. wohl das größte Problem. Mal sehen ob ich ne Lösung dafür finde.
LG LOvisTochter
lieben Dank für Eure Rückmeldungen.
Liebe MünchnerKindl,
sie hat mir mal, vor zwei Wochen oder so, als Rückmeldung gegeben, dass ich Sie manchmal hilflos mache und sie an den Rande der Verzweiflung treibe weil bei mir eben nix nach den üblichen "Regeln" funktioniert. Sie findet dies eigentlich gut, kommt aber eben auch ans Ende ihres Lateins. Nur als kurze Anmerkung, sie ist nicht mehr Mitte 30 sondern eher so Anfang 60 und nutzt wirklich jede Möglichkeit sich bei renomierten Kollegen (Niejnhus / van der Kolk / Reddemann / Hofmann etc) weiter zu bilden. Auch ist sie ausgebildete EMDR- und Hypnotherapeutin sowie systemische und Verhaltenstherapeutin. Ich zweifel also in keinem Fall an ihren Kompetenzen und eigentlich spielen wir auch auf einer gemeinsamen Ebene. Ich vertraue ihr, aber eben nicht zu 100%.
Ich sehe es so wie du, wenn ich wie nen Automat immer so könnte wie ich wollte, dann wäre sie ja total überflüssig! Genau an den Punkt will ich ja kommen. Sie soll überflüssig sein. Ich will mein eigener Therapeut(in) sein. Noch brauche ich dafür aber ihre Unterstützung.
Ich habe wirklich auch kein Problem mit Arschtritten, bitte sondern auch gerne mal darum Der Glacéhandschuh ist nicht immer angebracht. Das weiß sie auch. Und so agiert sie auch.
Dennoch ist bei mir im Moment dieses Satzes: "Kommen sie wieder wenn sie sich zu 100% für die Traumatherapie entschieden haben" (so ähnlich), bei mir die Klappe gefallen. Der Teil in mir, der schon immer gegen die Therapie war hat seine Bestätigung bekommen : "Der kannst Du nicht trauen, lass Dich nicht auf das ein, was sie dir sagt, mach da nicht mit etc." Dieser Teil hat grad wirklich die Überhand und für diesen ist natürlich die bis heute nicht erfolgte Rückmeldung Öl auf dem Feuer.
Weisst Du, als ich umgezogen bin und dann nach zwei Jahren feststellen musste, dass ich es ohne Therapie nicht schaffe, war für mich klar, dass dies nun der letzte Versuch ist. Dass ich direkt die Möglichkeit bekommen habe ohne lange Wartezeit bei einer wirklich kompetenten Traumatherapeutin die Therapie beginnen zu können ist / war wirklich ein Geschenk für mich. Uns beiden war schnell klar, dass wir einiges an Zeit brauchen werden und grade mein Problem zu vertrauen, ein eklatanter Punkt ist.
Ich sehe es auch ganz klar so, dass Traumatherapie nicht auf Knopfdruck funktioniert. Ein Teil in mir sieht die Aussagen meiner Therapeutin auch eher als Ansporn, als Ars**tritt, dagegen handelt allerdings der Teil der die Flinte schon ins Korn geschmissen hat, bzw. das ganze Therapiegetue schon immer dämlich fand.
Dementsprechend ist eigentlich mein innerer Kampf, meine unentschlossenheit etc. wohl das größte Problem. Mal sehen ob ich ne Lösung dafür finde.
LG LOvisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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LovisTochter hat geschrieben: sie hat mir mal, vor zwei Wochen oder so, als Rückmeldung gegeben, dass ich Sie manchmal hilflos mache und sie an den Rande der Verzweiflung treibe weil bei mir eben nix nach den üblichen "Regeln" funktioniert. Sie findet dies eigentlich gut, kommt aber eben auch ans Ende ihres Lateins. Nur als kurze Anmerkung, sie ist nicht mehr Mitte 30 sondern eher so Anfang 60 und nutzt wirklich jede Möglichkeit sich bei renomierten Kollegen (Niejnhus / van der Kolk / Reddemann / Hofmann etc) weiter zu bilden.
Hm, zu ehrgeizig? Zu sehr auf das was sie in ihren vielen Fortbildungen gelernt hat und ihre Regeln fixiert?
Wie kommt sie darauf daß man auf Menschen "Regeln" anwenden kann? Das hört sich doch sehr technokratisch an. So nach Seelen"klempner". Tja und bei dir findet sie Holz. Pech für den Klempner.
Ich würde mir ggf wenn du es noch mal versuchen willst jemand anders suchen. Nur die Qualifiziertheit und Bemühtheit muss noch nicht dazu reichen daß sie die richtige Person für dich ist. Dieses etwas pathetische diese Therapie ist nun die letzte in meinem Leben, dann habe ich es gepackt oder ich krepiere ohne, damit stellst du dir wirklich selbst ein Bein. Weil wie willst du jetzt (oder damals) wissen was in 2, 5 oder 20 Jahren angemessen und passend ist?
Hast du denn von dir aus überhaupt nie von dir aus das Bedürfnis über die ganze Scheisse die dir geschehen ist zu reden? Vieleicht mit einer Freundin, einfach um den ganzen Ballast nicht länger ganz alleine tragen zu müssen?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Fr., 29.06.2012, 01:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Liebe Sausewind,
mich erleichtert es wirklich zu lesen, dass ich nicht komplett bescheuert bin und so vermeintlich einfache Dinge nicht nur für mich dann doch gar nicht so einfach sind.
Ich gebe Dir vollkommen recht, dass manchmal etwas mehr Druck auch einen positiven Effekt hat. Ich bin großer Fan davon, nicht wie aus Glas behandelt zu werden und mein Gegenüber mich auch mal in meine Grenzen verweist, zumindest darauf bezogen, was ich sicherlich noch aus mir rausholen kann, wenn ich mir nen Tritt gebe. Deshalb weiß meine Therapeutin auch: dass treten erwünscht ist
Allerdings weiß sie auch, dass mein schlimmster Albtraum darin besteht verlassen zu werden. Die Angst ist alt, ist klar, aber noch immer aktiv und solange dies so ist, kann ich nicht anders als in solchen Situationen / bei solchen Ansagen wie ein geprügelter Hund von dannen zu schleichen.
Prinzipiell vertraue ich ihr und auch ihre Schusseligkeiten haben im Nachhinein eigentlich immer einen liebenswerten Charakter. In dem Moment tun sie unsagbar weh, aber ich habe tatsächlich gelernt, dies dann auch verbalisieren zu können. Deshalb habe ich ihr eben auch noch eine kurze Mail geschrieben in der ich sie noch einmal gebeten habe sich bei mir zu melden. Mal sehen, ob jetzt was passiert.
Ich danke dir für Deine Rückmeldung und ich finde es wirklich absolut beruhigend, dass ich nicht alleine so verquer handel oder fühle.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
mich erleichtert es wirklich zu lesen, dass ich nicht komplett bescheuert bin und so vermeintlich einfache Dinge nicht nur für mich dann doch gar nicht so einfach sind.
Ich gebe Dir vollkommen recht, dass manchmal etwas mehr Druck auch einen positiven Effekt hat. Ich bin großer Fan davon, nicht wie aus Glas behandelt zu werden und mein Gegenüber mich auch mal in meine Grenzen verweist, zumindest darauf bezogen, was ich sicherlich noch aus mir rausholen kann, wenn ich mir nen Tritt gebe. Deshalb weiß meine Therapeutin auch: dass treten erwünscht ist
Allerdings weiß sie auch, dass mein schlimmster Albtraum darin besteht verlassen zu werden. Die Angst ist alt, ist klar, aber noch immer aktiv und solange dies so ist, kann ich nicht anders als in solchen Situationen / bei solchen Ansagen wie ein geprügelter Hund von dannen zu schleichen.
Prinzipiell vertraue ich ihr und auch ihre Schusseligkeiten haben im Nachhinein eigentlich immer einen liebenswerten Charakter. In dem Moment tun sie unsagbar weh, aber ich habe tatsächlich gelernt, dies dann auch verbalisieren zu können. Deshalb habe ich ihr eben auch noch eine kurze Mail geschrieben in der ich sie noch einmal gebeten habe sich bei mir zu melden. Mal sehen, ob jetzt was passiert.
Ich danke dir für Deine Rückmeldung und ich finde es wirklich absolut beruhigend, dass ich nicht alleine so verquer handel oder fühle.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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- Beiträge: 769
Liebe lavertu,
wenn es so rüber gekommen ist, dass sie nicht empathisch ist, dann hab ich nen Fehler gemacht, denn eigentlich ist sie genau dies. Sie weiß ganz genau, wann sie mich z.b. berühren darf und / oder in welchen Situationen es für mich sogar wichtig ist, sie als Anker (vor allem im Hier und Jetzt) zu spüren. Nachdem sie mir am Montag in der Stunde gesagt hat, dass ich mich dann wieder melden soll, wenn ich mich 100%ig für die Traumatherapie entschieden habe, habe ich das erste Mal bei ihr geweint. Sie hat in der Situation aber schon sehr deutlich gespürt, dass in dieser Situation ihr Versuch mich zu trösten absolut fehl am Platz ist. Schließlich war / ist ihre Aussage der Hintergrund zu meinen Gefühlen. Auch wenn es nicht möglich war, traumatische Gefühle zuzulassen, gab es für mich schon auch etwas positives. Sie hat mich nicht ausgelacht oder mir gesagt, dass ich aufhören soll zu heulen. Ist ja auch schon was positives für mich.
Um eben nicht in diese Warteschleife zu geraten habe ich mich dazu entschieden ir auf den Ab zu sprechen. Ich weiß, dass sie diesen eigentlich auch von zuhause aus abhört. Deshalb erschien mir der Weg als der bessere. Eben habe ich ihr aber auch noch eine Mail geschrieben. Wenn ich auch darauf bis zum Anfang der nächsten Woche keine Rückmeldung erhalten habe, dann sage ich jetzt, dass es vorbei ist. Wie ich auf eine spätere Rückmeldung reagiere weiß ich noch nicht.
Sie weiß sehr genau, dass ich am Montag ihre Praxis in einem Zustand verlassen habe, den es bis dato noch nicht gegeben hat. Sie gab mir noch mit auf den Weg, dass ich Ihre Ansage nicht: "als Bestrafung werten solle, denn so sei es wirklich nicht gemeint". Bei den Worten habe ich nur heulend und mit den Worten: " Wie soll ich das denn bitte machen?" die Praxis verlassen. Da ich bei ihr noch nie geweint habe, gehe ich mal davon aus, dass ihr schon sehr klar ist, dass sie mich emotional sehr gepackt hat.
Ich bin mal gespannt ob sie sich rührt.
Alles Liebe,
LovisTochter
wenn es so rüber gekommen ist, dass sie nicht empathisch ist, dann hab ich nen Fehler gemacht, denn eigentlich ist sie genau dies. Sie weiß ganz genau, wann sie mich z.b. berühren darf und / oder in welchen Situationen es für mich sogar wichtig ist, sie als Anker (vor allem im Hier und Jetzt) zu spüren. Nachdem sie mir am Montag in der Stunde gesagt hat, dass ich mich dann wieder melden soll, wenn ich mich 100%ig für die Traumatherapie entschieden habe, habe ich das erste Mal bei ihr geweint. Sie hat in der Situation aber schon sehr deutlich gespürt, dass in dieser Situation ihr Versuch mich zu trösten absolut fehl am Platz ist. Schließlich war / ist ihre Aussage der Hintergrund zu meinen Gefühlen. Auch wenn es nicht möglich war, traumatische Gefühle zuzulassen, gab es für mich schon auch etwas positives. Sie hat mich nicht ausgelacht oder mir gesagt, dass ich aufhören soll zu heulen. Ist ja auch schon was positives für mich.
Um eben nicht in diese Warteschleife zu geraten habe ich mich dazu entschieden ir auf den Ab zu sprechen. Ich weiß, dass sie diesen eigentlich auch von zuhause aus abhört. Deshalb erschien mir der Weg als der bessere. Eben habe ich ihr aber auch noch eine Mail geschrieben. Wenn ich auch darauf bis zum Anfang der nächsten Woche keine Rückmeldung erhalten habe, dann sage ich jetzt, dass es vorbei ist. Wie ich auf eine spätere Rückmeldung reagiere weiß ich noch nicht.
Sie weiß sehr genau, dass ich am Montag ihre Praxis in einem Zustand verlassen habe, den es bis dato noch nicht gegeben hat. Sie gab mir noch mit auf den Weg, dass ich Ihre Ansage nicht: "als Bestrafung werten solle, denn so sei es wirklich nicht gemeint". Bei den Worten habe ich nur heulend und mit den Worten: " Wie soll ich das denn bitte machen?" die Praxis verlassen. Da ich bei ihr noch nie geweint habe, gehe ich mal davon aus, dass ihr schon sehr klar ist, dass sie mich emotional sehr gepackt hat.
Ich bin mal gespannt ob sie sich rührt.
Alles Liebe,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
Liebe Lovis,
ich meinte das mit der Empathie anders. Beim Lesen deines Beitrags hatte ich den Eindruck, als ob es bei euch mehr um therapeutische Strategien quasi nach Lehrbuch geht, oder für Sie ein gelungenes therapeutisches Setting ist, wenn man Ziel z auf dem Weg xy erreicht und davon in keinster Weise abweicht. Mir fehlte beim Lesen irgendwie das "Zwischenmenschliche", ich nannte das Empathie. Ich kenne das aus meiner eigenen Therapieerfahrung, da es mir auch sehr schwer fällt vertrauen zu fassen. Meine Thera weiß allerdings, dass ich in diesem Bereich leicht irritierbar bin und passt sich sozusagen total meinem Tempo an. Sollte ich auch nur ansatzweise Druck verspüren, würde ich mich sofort verschließen, denn gerade Traumaarbeit geht sicher nicht auf Knopfdruck und ich verstehe nicht so ganz was eine Therapeutin durch Druckausübung bewirken möchte. Ich würde mich damit nicht wohl fühlen. Gut, dass Du dich ihr nochmals auch per mail mitgeteilt hast, und ich bin sicher, dass Sie sich auch melden wird.
Dir auch alles Liebe
ich meinte das mit der Empathie anders. Beim Lesen deines Beitrags hatte ich den Eindruck, als ob es bei euch mehr um therapeutische Strategien quasi nach Lehrbuch geht, oder für Sie ein gelungenes therapeutisches Setting ist, wenn man Ziel z auf dem Weg xy erreicht und davon in keinster Weise abweicht. Mir fehlte beim Lesen irgendwie das "Zwischenmenschliche", ich nannte das Empathie. Ich kenne das aus meiner eigenen Therapieerfahrung, da es mir auch sehr schwer fällt vertrauen zu fassen. Meine Thera weiß allerdings, dass ich in diesem Bereich leicht irritierbar bin und passt sich sozusagen total meinem Tempo an. Sollte ich auch nur ansatzweise Druck verspüren, würde ich mich sofort verschließen, denn gerade Traumaarbeit geht sicher nicht auf Knopfdruck und ich verstehe nicht so ganz was eine Therapeutin durch Druckausübung bewirken möchte. Ich würde mich damit nicht wohl fühlen. Gut, dass Du dich ihr nochmals auch per mail mitgeteilt hast, und ich bin sicher, dass Sie sich auch melden wird.
Dir auch alles Liebe
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 293
Ich sollte wahrscheinlich hier nicht schreiben, da ich nicht Aufmunterndes oder Hoffnungsvolles beizutragen habe.
Ich möchte nur sagen, daß ich Dich gut verstehen kann (zu gut) und deshalb hoffe und Dir sehr wünsche, daß sie sich bald meldet und es in Deinem Sinne weitergeht.
Ich möchte nur sagen, daß ich Dich gut verstehen kann (zu gut) und deshalb hoffe und Dir sehr wünsche, daß sie sich bald meldet und es in Deinem Sinne weitergeht.
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"It is not nor it cannot come to good:
But break, my heart; for I must hold my tongue.“
"It is not nor it cannot come to good:
But break, my heart; for I must hold my tongue.“
Hm, ganz ehrlich, einen Wechsel oder Therapieabbruch würde ich zum jetzigen Zeitpunkt in keinem Fall empfehlen. Ich bin mir sicher, dass LovisTochter in einer anderen Therapie wieder an die selben Punkte und Themen stoßen würde. Diese sind in einer Traumatherapie nun mal sehr heftig, und jeder Therapeut macht über kurz oder lang in der Therapie Fehler oder es geschehen Kränkungen, das lässt sich überhaupt nicht vermeiden. Es macht eher Sinn zu gucken, was diese auslösen, welche alten Sachen das anstößt ec.
Und aus allem, was ich rausgelesen habe, hat die Therapeutin bisher absolut professionell und kompetent gehandelt, selbst wenn es mal Schwierigkeiten mit Terminen gab etc.
Ich finde es normal, dass irgendwann auch mal Druck gemacht wird, das sollte bestimmt nicht zu Anfang geschehen, aber ab einem gewissen Zeitpunkt ist das durchaus auch sinnvoll. Es kann nämlich auch sinnvoll sein zu gucken: Was stößt es an? Verlassenheit. Wo kommt das her? Woran früher erinnert es mich? Ist es zum jetzigen Zeitpunkt so, dass die Therapeutin mich wirklich verlassen will? (Lese ich hier nirgendwo raus (!)). Warum IST es denn tatsächlich so, dass ich mich bei manchen Sachen nicht öffnen kann? Was befürchte ich? Und dann kann man diese Fragen auseinander nehmen, dort weiterarbeiten.
Die Therapeutin hat sich keinen größeren Fehltritt geleistet, auch erlebe ich sie nicht als unempathisch. Traumatherapie ist nun mal heftig und mühsam und bringt beide, Therapeutin und Patientin, oft an ihre Grenzen.
LovisTochter, das mit dem 100%, dass das Schwierigkeiten macht, kann ich gut verstehen. Ich habe auch immer Anteile in mir, die es eben nicht wollen. Könnt ihr versuchen, mit diesen Anteilen zu verhandeln? Vielleicht kann man sie wenigstens stilllegen, so dass sie den Therapieprozess dulden? Aber wenn da größere "Boykotteure" am Werk sind, müsst ihr vielleicht zunächst noch mal mit den Anteilen arbeiten, die die Therapie eben nicht wollen. Und stärker darauf eingehen, was du befürchtest bei völliger Öffnung - wie du schon selber schriebst, Schuldgefühle etc. etc. Könntest du dir vorstellen, das noch mal genauer zu thematisieren?
Alles Liebe für Dich
Sausewind
Und aus allem, was ich rausgelesen habe, hat die Therapeutin bisher absolut professionell und kompetent gehandelt, selbst wenn es mal Schwierigkeiten mit Terminen gab etc.
Ich finde es normal, dass irgendwann auch mal Druck gemacht wird, das sollte bestimmt nicht zu Anfang geschehen, aber ab einem gewissen Zeitpunkt ist das durchaus auch sinnvoll. Es kann nämlich auch sinnvoll sein zu gucken: Was stößt es an? Verlassenheit. Wo kommt das her? Woran früher erinnert es mich? Ist es zum jetzigen Zeitpunkt so, dass die Therapeutin mich wirklich verlassen will? (Lese ich hier nirgendwo raus (!)). Warum IST es denn tatsächlich so, dass ich mich bei manchen Sachen nicht öffnen kann? Was befürchte ich? Und dann kann man diese Fragen auseinander nehmen, dort weiterarbeiten.
Die Therapeutin hat sich keinen größeren Fehltritt geleistet, auch erlebe ich sie nicht als unempathisch. Traumatherapie ist nun mal heftig und mühsam und bringt beide, Therapeutin und Patientin, oft an ihre Grenzen.
LovisTochter, das mit dem 100%, dass das Schwierigkeiten macht, kann ich gut verstehen. Ich habe auch immer Anteile in mir, die es eben nicht wollen. Könnt ihr versuchen, mit diesen Anteilen zu verhandeln? Vielleicht kann man sie wenigstens stilllegen, so dass sie den Therapieprozess dulden? Aber wenn da größere "Boykotteure" am Werk sind, müsst ihr vielleicht zunächst noch mal mit den Anteilen arbeiten, die die Therapie eben nicht wollen. Und stärker darauf eingehen, was du befürchtest bei völliger Öffnung - wie du schon selber schriebst, Schuldgefühle etc. etc. Könntest du dir vorstellen, das noch mal genauer zu thematisieren?
Alles Liebe für Dich
Sausewind
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9791
Sausewind hat geschrieben: Die Therapeutin hat sich keinen größeren Fehltritt geleistet, auch erlebe ich sie nicht als unempathisch. Traumatherapie ist nun mal heftig und mühsam und bringt beide, Therapeutin und Patientin, oft an ihre Grenzen.
Naja, die Unzuverlässigkeit was den Rahmen der Therapie und die Kommunikation über die Stundenvereinbarung angeht finde ich das auch eher grenzwertig.
Aber in der Tat, wenn die Therapie explizit zur Traumaexposition gedacht und vereinbart war dann ist die ganze Sache obsolet wenn man das nun doch nicht möchte. Und wenn man merkt daß man einfach noch nicht so weit ist ist es ja auch kein Versagen das einzugestehen und dann zu lassen.
Was ich aber seltsam finde ist, daß dann nicht die Gründe warum es für Lovis so schwer ist zum nächsten Therapiethema gemacht werden. Weil Scham und "Angst einen Täter zu beschmutzen" sind doch hochgradig saftige Themen für eine Therapie.
Ich habe eine einfache Regel angesetzt, um nicht in solche Zwiespälte zu kommen: Ich frage mich immer, ob ich mich so, wie der Therapeut mich behandelt, auch im "normalen" Leben behandeln lassen würde. Sollte dieses verneint werden, gibt es nur die Möglichkeit einer Klärung. Und wenn das nicht möglich ist, dann zum eigenen Schutz Abbruch der Therapie.
Sich über ein etwaiges eigenes ungutes Gefühl hinwegzusetzen ist nicht ratsam, weil man sich damit in der Konsequenz selbst schaden würde.
Sich über ein etwaiges eigenes ungutes Gefühl hinwegzusetzen ist nicht ratsam, weil man sich damit in der Konsequenz selbst schaden würde.
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