Ich habe Ängste mich dem Therapeuten zu zeigen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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missglücktes Wesen
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Ich habe Ängste mich dem Therapeuten zu zeigen

Beitrag So., 18.03.2012, 10:51

Hallo liebe Forumsteilnehmer.

Meine Therapie wurde dann ja fortgesetzt,
mein Therapeut ist wirklich gut.
Es ist nun aber doch so, das ich mich nicht traue,
ihm gegenüber zu zeigen.
Ich mag ihn sehr und freue mich, hingehen zu können.
Ich schaffe es aber nicht, ihm zu zeigen,
wie es mir geht oder wie ich grad wirklich bin.
Es ist wie, als wenn man schauspielert,
nur das man es nicht in der Hand hat.
Das heißt, ich möchte mich gern auch von meinen
anderen Seiten zeigen,
nur ist es mir nicht möglich.

Warum ist das so?
Läuft da was schief?
Oder wie schaff ich das?

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Hamna
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Beitrag So., 18.03.2012, 11:44

Hallo "missglücktes Wesen" - was für ein trauriger Nick!

Bist du wieder bei deinem vorherigen Therapeuten, oder ist es ein neuer? Welche Therapieform machst du?
Es ist nun aber doch so, das ich mich nicht traue,
ihm gegenüber zu zeigen.
Was befürchtest du denn könnte passieren, wenn du dich doch mal traust?

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missglücktes Wesen
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Beitrag So., 18.03.2012, 12:19

Hallo Rilke

Ich fühle mich wie ein missglücktes Wesen,
weil ich niemanden wirklich gerecht werden
konnte und kann.
Wär ich gelückt, wär ich ja keine Last.

Ich weiß nicht, was dann passiert.
Es ist Angst, das er sich dann erschrickt,
weil ich so unterschiedlich bin.

Ja, es ist der alte Therapeut wieder.
Verhaltentherapie.
Auf einen neuen Therapeuten kann ich mich
grad nicht einlassen und der alte kennt
die Hintergründe wenigstens ein wenig.

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Hamna
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Beiträge: 7213

Beitrag So., 18.03.2012, 12:26

War das denn bei ihm immer schon so, dass du dich nicht getraut hast, dich zu zeigen?

Und warum traust du ihm nicht zu, mit dem Schrecken fertig zu werden? Vielleicht freut er sich auch über dein Vertrauen, wenn du dich traust, offen zu ihm zu sein. Ich denke nämlich schon, dass Therapeuten früher oder später merken, wenn man versucht, etwas vor ihnen zu verbergen. Mein früherer Therapeut sagte auch mal zu mir, ich sei eine Meisterin darin, zu verbergen wie es mir wirklich geht. Aber dass man, wenn man die Maske abnimmt und sich zeigt wie man wirklich ist, die Chance hat, dass andere einem dann geben können, was man wirklich braucht.

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Thread-EröffnerIn
missglücktes Wesen
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Beitrag So., 18.03.2012, 12:38

Nein, es wurde irgendwann so.
Habe damals auch zeigen können,
wie es mir geht,
aber die Leute wandten sich ab, weil
meine Unterschiedlichkeit zu
undurchschaubar war.
Sie sagten, ich sei Verrückt oder auch
ich sei krank, vom anderen Stern.
Habe dann nicht mehr wirklich gezeigt,
wie es mir geht.
Kann es zwar sagen, aber in mir drin
dann die Stimme, die es wieder verbietet
und schimpft.
Andere können es nicht so richtig verstehen,
verstehst du?

Ja, gegenüber dem Therapeuten könnte ich
es zeigen, aber es fällt mir so schwer.
Habe es schonmal gezeigt, es kam aber
auch das Gefühl und die Stimme in mir auf,
das es bei ihm zuviel werden könnte.
Dabei wäre es ja shon schön,
einfach ich selbst zu sein, ohne
Statistenrollen.

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Hamna
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Beitrag So., 18.03.2012, 13:38

Du schreibst von Unterschiedlichkeit. Also, meinst du damit, dass du dich stark von anderen Menschen unterscheidest? Und die Stimme in dir, davon weiß dein Therapeut aber, oder? Leidest du denn an einer dissoziativen Identitätsstörung?

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Justus
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Beitrag So., 18.03.2012, 13:42

@ missglücktes Wesen

Das hört sich alles sehr ungesund an...

...laut der Transaktionsanalyse, liegt dein Problem in deinem Weltbild, welches vereinfacht folgendermaßen ausieht...

Ich bin NICHT OKAY, Du bist OKAY

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at ... lyse.shtml

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missglücktes Wesen
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Beiträge: 10

Beitrag So., 18.03.2012, 13:56

Ich weiß nicht, was genau ich habe.
Ich weiß von vielen Symptomen und
Verdachtsdiagnosen, die aber auch
nicht passen.

Ja, mein Therapeut weiß von meinen
Stimmen.
Er sagt ja auch was, wenn ich
gedanklich weggehe.
Er hat mir gegenüber aber auch keine
Diagnosen gestellt oder hat sie
mir noch nicht gesagt (oder ich weiß es
nicht mehr).

Die Menschen um mich herum sind so
anders, nicht so launisch. Sind so
problemfrei. Aber wenn sie was haben,
merk ich es gleich, bin dann wieder
die Hexe.
Möchte nicht mehr mit denen über
etwas reden müssen, mag es nicht, wenn
sie sich lustig machen.

Den Link, das ist viel Text,
das muss ich mir in Ruhe durchlesen.
Danke.

Dabei fühl ich mich nicht so ungesund,
einfach nur anders. Was man nicht
ansieht, wird nicht gesehen.

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Justus
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männlich/male, 32
Beiträge: 537

Beitrag So., 18.03.2012, 14:51

@ missglücktes Wesen

Ich meinte mit ungesund, sich selbst als missglücktes Wesen zu bezeichnen...

...such dir doch einen eigenen Stamm und umgib dich nicht mit lauter Enten, wenn du doch ein Schwan bist... (siehe das Märchen "Das häßliche Entlein")


pandas
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Beitrag So., 18.03.2012, 15:04

hallo mk,

etwas ähnlich empfinde ich das auch in Bezug auf meine Therapie:

Ich habe auch Bedenken, dass ich zu schwierig bin oder nicht für die Form passend, wenn ich zuviel oder alles preisgebe, was war und in mir ist, was mich quält, bewegt etc.

Aber ich habe ein dosiertes Vorgehen gewählt. D.h. ich zeige durchaus Anteile davon, mal mehr mal weniger und orientier mich an der reaktionen.

Das bringt natürlich auch viel, denn auch im Dosierten liegt ja Wahrheit.

Nur wenn Du gar nichts zeigst und einen Deckmantel um Dich hüllst, bringt die Thera nichts, denk ich mal.

Vielleicht könntest Du probieren, von Stunde zu Stunde etwas mehr von all dem zu zeigen, was Dich wirklich bewegt?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


pandas
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Beitrag So., 18.03.2012, 15:06

Justus hat geschrieben: ...such dir doch einen eigenen Stamm und umgib dich nicht mit lauter Enten, wenn du doch ein Schwan bist... (siehe das Märchen "Das häßliche Entlein")
Leider ist das oft schwer, es gibt mehr Enten als Schwäne, scheint es ^^
Auch in dem Märchen war es ja ein langer Weg fürs Entlein ...
und in der Realität gibts nicht automatisch ein HappyEnd
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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missglücktes Wesen
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Beitrag So., 18.03.2012, 15:47

Nur wo ist der andere Stamm?
Und ist es dann wirklich das
Richtige?
Denn wenn es danach geht,
würd ich ja auch wieder allein
dastehen.

Dosieren wäre ja wirklich schon
einmal was, nur kann ich es
nicht so steuern.
Kann mich aus meiner
Rolle nicht richtig herauslösen.

Wenn er "zu nah" kommt, also
dem, was in mir ist,
dann fühl ich mich schutz- und hilflos.
Muss nicht sein, denn dort wäre
ein guter Ort,
aber es ist so ungewohnt
und macht was Angst.

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missglücktes Wesen
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Beitrag So., 18.03.2012, 17:09

Aber Angst macht es trotzdem.
Auch grade, weil es wieder ist.
Die Schmerzen, die kommen
und gehen, wie sie wollen.

Mir ist nach heulen zumute,
aber schwach sein ist nicht
gut.
Ich bin doch nicht sooooo
bescheuert im Kopf?

Habe das Verlangen,
meine nächste Therapiestunde
abzusagen,
aus Angst, wieder zu nah jemanden
an mich zu lassen.

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Hamna
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Beitrag So., 18.03.2012, 17:17

Bist du neben deiner Therapie eigentlich auch in psychiatrischer Behandlung, nimmst du Medikamente?

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missglücktes Wesen
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Beitrag So., 18.03.2012, 17:23

Nein, ich nehme keine Medikamente.
Habe aber ein Beruhigungsmittel von
meiner Hausärztin verschrieben
bekommen, als es mir schlecht ging.
Beim Psychiater war ich einmal,
aber nein, da geh ich nicht mehr hin.
Das ist schon viele Jahre her
und die Frau machte auf mich
einen komischen Eindruck.

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