Therapeutin gibt Praxis auf
Therapeutin gibt Praxis auf
Hallo,
ich bin gerade ein bißchen durch den Wind...
Meine langjährige Therapeutin hat mir in der letzten Stunde gesagt, dass sie im Herbst ihre Praxis aufgeben und in den Ruhestand gehen wird. Wir haben erst im Sommer 2011 auf ein Analyseverfahren gewechselt, um mehr Stunden zur Verfügung zu haben und sie meinte, dass wir deshalb die Therapie nicht aufhören müssten, sondern wenn wir im Sommer 2012 feststellen, dass es jetzt keinen Sinn macht aufzuhören, könnte wir die Stunden in der Nähe von ihrem Wohnort (ist auch für mich näher) weiterführen. So weit, so gut könnte man meinen, eigentlich ja kein Problem.
Es macht mich aber völlig fertig....
Irgendwie hatte ich vielleicht die Vorstellung (oder vielleicht eher den Wunsch, weil ich ja weiss, dass die Realität anders ist) sie wäre immer da, in ihrer Praxis, immer da für den Notfall, wenn ich sie brauche (hatte viele Jahre keine Therapie und habe dann vor 2 Jahren wieder angefangen).
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich diese Angebot weiter zu machen annehmen kann. Ich finde das irgendwie eine Zumutung für sie - eigentlich im (wohlverdienten) Ruhestand, aber immer noch die Klienten an der Backe, die es einfach nicht auf die Reihe bringen.
Ich mache mir Vorwürfe, dass ich soviel Zeit und soviele Stunden mit unnützen Themen verschwendet habe, statt intensiver an meinen Problemen zu arbeiten (dabei hat sie mir immer gesagt, ich soll mir Zeit lassen und mich nicht so unter Druck setzen).
Nächste Woche fällt meine gewohnte Stunde aus, ich könnte aber einen Ersatztermin haben, konnte mich aber nicht überwinden ihn anzunehmen. Es geht mir jetzt nicht gut, bin aber (mal wieder) auf dem Trip jetzt erst recht nicht wegen des Termins anzurufen, um mich für mein kindische Verhalten zu "bestrafen" und mir zu beweisen, dass es auch sehr gut "ohne" geht.
Ach mann...
Kennt jmd. diese widersprüchlichen Gefühle, oder hat das jmd. vielleicht schon "durch"?
ich bin gerade ein bißchen durch den Wind...
Meine langjährige Therapeutin hat mir in der letzten Stunde gesagt, dass sie im Herbst ihre Praxis aufgeben und in den Ruhestand gehen wird. Wir haben erst im Sommer 2011 auf ein Analyseverfahren gewechselt, um mehr Stunden zur Verfügung zu haben und sie meinte, dass wir deshalb die Therapie nicht aufhören müssten, sondern wenn wir im Sommer 2012 feststellen, dass es jetzt keinen Sinn macht aufzuhören, könnte wir die Stunden in der Nähe von ihrem Wohnort (ist auch für mich näher) weiterführen. So weit, so gut könnte man meinen, eigentlich ja kein Problem.
Es macht mich aber völlig fertig....
Irgendwie hatte ich vielleicht die Vorstellung (oder vielleicht eher den Wunsch, weil ich ja weiss, dass die Realität anders ist) sie wäre immer da, in ihrer Praxis, immer da für den Notfall, wenn ich sie brauche (hatte viele Jahre keine Therapie und habe dann vor 2 Jahren wieder angefangen).
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich diese Angebot weiter zu machen annehmen kann. Ich finde das irgendwie eine Zumutung für sie - eigentlich im (wohlverdienten) Ruhestand, aber immer noch die Klienten an der Backe, die es einfach nicht auf die Reihe bringen.
Ich mache mir Vorwürfe, dass ich soviel Zeit und soviele Stunden mit unnützen Themen verschwendet habe, statt intensiver an meinen Problemen zu arbeiten (dabei hat sie mir immer gesagt, ich soll mir Zeit lassen und mich nicht so unter Druck setzen).
Nächste Woche fällt meine gewohnte Stunde aus, ich könnte aber einen Ersatztermin haben, konnte mich aber nicht überwinden ihn anzunehmen. Es geht mir jetzt nicht gut, bin aber (mal wieder) auf dem Trip jetzt erst recht nicht wegen des Termins anzurufen, um mich für mein kindische Verhalten zu "bestrafen" und mir zu beweisen, dass es auch sehr gut "ohne" geht.
Ach mann...
Kennt jmd. diese widersprüchlichen Gefühle, oder hat das jmd. vielleicht schon "durch"?
Sonne, die durch grünes Laub fällt - Gleichnis für die Wahrheit.
Die Erinnerung, der die Nacht gehörte, verblasst im Licht der Klarheit.
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Ich denke, dass eine verantwortungsvolle Therapeutin weiß, dass sie irgendwann in den Ruhestand gehen wird und sich daher lange vorher gut überlegen muss, ab wann sie keine neuen KlientInnen mehr annimmt. Weil es ja den KlientInnen höchst unfair gegenüber wäre, wenn diese dann ihre Therapie nicht mehr in Ruhe fertig machen könnten.
Wenn sie dir das also anbietet, weiter zu machen, dann kannst du das auch annehmen. Man könnte es nämlich auch umdrehen: Deiner Therapeutin muss die Verantwortung klar sein, die sie für euch KlientInnen trägt und kann da auch nicht einfach in den Ruhestand gehen, ins Ausland ziehen etc. ohne da auf euch achtzugeben.
Aber nachdem es dich beunruhigt - und mich würde es das auch - weil ich mich fragen würde, ist ihr das jetzt wirklich recht, meint sie es ernst damit, oder ist es nur so ein halbherziges Angebot, um mich nicht alleine dastehen zu lassen?
Also sprich sie darauf an und hör genau hin, wie dir ihre Reaktion ausfällt.
Dann wirst du genauer wissen, ob du dich darauf verlassen kannst.
Wenn sie dir das also anbietet, weiter zu machen, dann kannst du das auch annehmen. Man könnte es nämlich auch umdrehen: Deiner Therapeutin muss die Verantwortung klar sein, die sie für euch KlientInnen trägt und kann da auch nicht einfach in den Ruhestand gehen, ins Ausland ziehen etc. ohne da auf euch achtzugeben.
Aber nachdem es dich beunruhigt - und mich würde es das auch - weil ich mich fragen würde, ist ihr das jetzt wirklich recht, meint sie es ernst damit, oder ist es nur so ein halbherziges Angebot, um mich nicht alleine dastehen zu lassen?
Also sprich sie darauf an und hör genau hin, wie dir ihre Reaktion ausfällt.
Dann wirst du genauer wissen, ob du dich darauf verlassen kannst.
Danke für die Antwort.
Ich habe in meiner ersten Therapie bei ihr vor Jahren sehr darauf geachtet, dass sie mir nicht zu wichtig wird. Hat zwar einerseits ganz gut geklappt und ich konnte die Therapie damals problemlos beenden, ohne sie zu sehr zu vermissen. Allerdings hatte ich einige wichtige Themen aus der Therapie ausgespart.
Jetzt bin ich an diesen Themen dran, es ist furchtbar aufreibend und geht nur, weil die Vertrauensbasis sich nochmal extrem verbessert hat (ich brauch da furchtbar lange..). Ich finde das im Moment ganz schrecklich, weil ich das Gefühl habe in einem Teufelskreis zu sein: Entweder ich halte mich gefühlsmäßig ein bißchen raus aus der Therapie, bin sehr unabhängig von meiner Therapeutin, komme aber auch persönlich nicht so viel weiter. Oder lasse mich richtig darauf ein, auch auf die Beziehung zur Therapeutin und dann kommt DAS!
Ich bin so sauer auf mich, dass ich zugelassen habe, dass sie so wichtig wird für mich, weil ich genau das, was jetzt passiert ist immer gefürchtet habe!
Ich habe in meiner ersten Therapie bei ihr vor Jahren sehr darauf geachtet, dass sie mir nicht zu wichtig wird. Hat zwar einerseits ganz gut geklappt und ich konnte die Therapie damals problemlos beenden, ohne sie zu sehr zu vermissen. Allerdings hatte ich einige wichtige Themen aus der Therapie ausgespart.
Jetzt bin ich an diesen Themen dran, es ist furchtbar aufreibend und geht nur, weil die Vertrauensbasis sich nochmal extrem verbessert hat (ich brauch da furchtbar lange..). Ich finde das im Moment ganz schrecklich, weil ich das Gefühl habe in einem Teufelskreis zu sein: Entweder ich halte mich gefühlsmäßig ein bißchen raus aus der Therapie, bin sehr unabhängig von meiner Therapeutin, komme aber auch persönlich nicht so viel weiter. Oder lasse mich richtig darauf ein, auch auf die Beziehung zur Therapeutin und dann kommt DAS!
Ich bin so sauer auf mich, dass ich zugelassen habe, dass sie so wichtig wird für mich, weil ich genau das, was jetzt passiert ist immer gefürchtet habe!
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Hallo Jay-jay,
mal eine pragmatische Frage: Wie macht sie das denn mit der Abrechnung, wenn sie im Ruhestand ist? Da kann sie ja eigentlich nicht mehr abrechnen, da sie ihre Zulassung dann abgegeben hat . . oder behandelt sie dich dann gratis weiter? Ist keine angreifende Frage, würde mich nur einfach interessieren . .
mal eine pragmatische Frage: Wie macht sie das denn mit der Abrechnung, wenn sie im Ruhestand ist? Da kann sie ja eigentlich nicht mehr abrechnen, da sie ihre Zulassung dann abgegeben hat . . oder behandelt sie dich dann gratis weiter? Ist keine angreifende Frage, würde mich nur einfach interessieren . .
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Es gibt überhaupt keinen Grund, sauer auf dich zu sein, sondern eher, sauer auf sie zu sein, weil für sie ja ihr Ruhestand nicht aus heiterem Himmel gekommen sein dürfte und sie vor Beginn der Analyse zumindest auf die Möglichkeit hätte hinweisen sollen, dass sie bald in Rente geht.Jay-jay hat geschrieben:Ich bin so sauer auf mich, dass ich zugelassen habe, dass sie so wichtig wird für mich, weil ich genau das, was jetzt passiert ist immer gefürchtet habe!
Nun, eine Approbation hält auch über den Ruhestand hinaus, möglicherweise arbeitet sie dann über das Delegationsverfahren zusätzlich weiter. Viele Ruheständler verdienen sich ja etwas hinzu, warum nicht Therapeut_innen?Sausewind hat geschrieben:mal eine pragmatische Frage: Wie macht sie das denn mit der Abrechnung, wenn sie im Ruhestand ist? Da kann sie ja eigentlich nicht mehr abrechnen, da sie ihre Zulassung dann abgegeben hat . . oder behandelt sie dich dann gratis weiter? Ist keine angreifende Frage, würde mich nur einfach interessieren . .
Man muss da schon die zwei Seiten der Medaille sehen:
Therapeut_innen sind selbstständige, wie sollen sie das machen, sich mit Patient_innen akkurat zum Ruhestandsübertritt auspendeln?
Dann hätten sie ja in den Jahren vor dem Ruhestand immer niedrigere Einnahmen.
Das Therapieverhältnis bei Jay.Jay scheint ja zu stimmen und die Therapeutin hat angeboten, die Therapie bis zum Ende fortzuführen.
Dass Therapien per se endlich sind, dessen sollte sich jeder Patient vorher bewusst sein.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Also ich finde es nachvollziehbar wenn ein Therapeut der aufhört die Therapien die noch am laufen sind noch fertiglaufen lässt.
So ist auch der Übergang von vollem Arbeitsleben zur Rente für den Therapeuten nicht so abrupt.
Ich finde den Vorschlag den sie gemacht hat sehr stimmig für beide Parteien. Das was du jetzt erlebst scheint mir rein dein Kopfkino zu sein.
So ist auch der Übergang von vollem Arbeitsleben zur Rente für den Therapeuten nicht so abrupt.
Ich finde den Vorschlag den sie gemacht hat sehr stimmig für beide Parteien. Das was du jetzt erlebst scheint mir rein dein Kopfkino zu sein.
Ich finde, dass du genau schaust, ob alle Voraussetzungen passen, bevor du dich auf Tieferes einlässt, zeugt davon, dass du gut auf dich aufpasst. Sehr wichtig und sinnvoll von dir!Jay-jay hat geschrieben: Oder lasse mich richtig darauf ein, auch auf die Beziehung zur Therapeutin und dann kommt DAS!
Ich bin so sauer auf mich, dass ich zugelassen habe, dass sie so wichtig wird für mich, weil ich genau das, was jetzt passiert ist immer gefürchtet habe!
Jetzt taucht etwas auf, wo du alarmiert bist, ob alle Voraussetzungen bestehen bleiben, die du brauchst.
Ja dann schau dir das doch genau an!
Sprich mit ihr darüber - es bleibt ja noch etwas Zeit, bis es soweit ist.
Prüfe das für dich - kläre alle Fragen, zB wie die Bezahlung dann läuft, wo die Therapie stattfinden würde, wie lange sie dir im Ruhestand noch zur Verfügung stehen würde etc.
Hallo, danke für die vielen Antworten.
Also.. ich finde, dass sie das völlig korrekt macht, frühzeitig genug ankündigt, mich ja überhaupt nicht fallen lässt. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es für sie eine Notlösung ist, weiterzumachen und sie eigentlich hofft, dass ich bis dahin fertig bin. Im Gegenteil, sie geht eigentlich davon aus, dass es auf jeden Fall weitergeht (nur halt woanders).
Sie wird das übrigens nicht umsonst machen, sondern entweder über den Kassensitz ihres Mannes als "Angestellte" abrechnen oder diesen Antrag stellen, keine Ahnung, wie man das nennt, wenn man als Kassenpatient auch zu Therapeuten geht, die keine Kassenzulassung haben, weil z.B. kein andere verfügbar ist. Also alles völlig korrekt.
Münchner Kindl hat absolut recht, es ist nur Kopfkino. Ich bin nur so schockiert, dass mir das passiert!
Also.. ich finde, dass sie das völlig korrekt macht, frühzeitig genug ankündigt, mich ja überhaupt nicht fallen lässt. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es für sie eine Notlösung ist, weiterzumachen und sie eigentlich hofft, dass ich bis dahin fertig bin. Im Gegenteil, sie geht eigentlich davon aus, dass es auf jeden Fall weitergeht (nur halt woanders).
Sie wird das übrigens nicht umsonst machen, sondern entweder über den Kassensitz ihres Mannes als "Angestellte" abrechnen oder diesen Antrag stellen, keine Ahnung, wie man das nennt, wenn man als Kassenpatient auch zu Therapeuten geht, die keine Kassenzulassung haben, weil z.B. kein andere verfügbar ist. Also alles völlig korrekt.
Münchner Kindl hat absolut recht, es ist nur Kopfkino. Ich bin nur so schockiert, dass mir das passiert!
Sonne, die durch grünes Laub fällt - Gleichnis für die Wahrheit.
Die Erinnerung, der die Nacht gehörte, verblasst im Licht der Klarheit.
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Hallo Jay-Jay,
ich sehe es ebenso wie münchnerkindl. Für sie scheint es ja alles klar zu sein und vielleicht brauchst Du noch die eine oder andere Beruhigung durch sie, um das Kopfkino ausschalten zu können.
Viele Grüße
ich sehe es ebenso wie münchnerkindl. Für sie scheint es ja alles klar zu sein und vielleicht brauchst Du noch die eine oder andere Beruhigung durch sie, um das Kopfkino ausschalten zu können.
Diesen Teufelskreis würde ich ihr aber unbedingt mitteilen, denn mir scheint, der besteht ganz unabhängig von dieser Sache mit dem Ruhestand (bzw. wird dadurch nur noch verschärft)weil ich das Gefühl habe in einem Teufelskreis zu sein: Entweder ich halte mich gefühlsmäßig ein bißchen raus aus der Therapie, bin sehr unabhängig von meiner Therapeutin, komme aber auch persönlich nicht so viel weiter. Oder lasse mich richtig darauf ein, auch auf die Beziehung zur Therapeutin und dann kommt DAS!
Viele Grüße
Hallo, ich hole diesen Thread wieder rauf, weil sich gerade zeigt, dass die Sache doch nicht so rund läuft und ich merke, dass es mich schrecklich aufregt...
Nach der Ankündigung der Praxisaufgabe, war dies eine Zeitlang das vorherrschende Thema in der Therapie. Ich hatte starke Ängste, dass sie nicht mehr da sein würde, die immer wieder zu Sprache kamen. Ich bekam immer wieder die Versicherung, wir könnten zusammen weiterarbeiten, ich wäre ihr nicht lästig und ich könnte hier hinsichtlich dieser Ängste jetzt mal eine andere Erfahrung als in meiner Kindheit machen. Darüber beruhigte mich auch zusehends.
Ich konnte dieses Thema der Verlustängste ganz gut bearbeiten, und durch den von mir wahrgenommenen Zeitdruck kamen auch andere schwierige Themen auf den Tisch und ich konnte nach meiner Ansicht bis Juli ganz gute Fortschritte machen.
Dann ging es plötzlich los: Sie resümierte immer öfter, dass es mir ja ganz gut ginge... Ich kam mit einer Intervention von ihr sehr gut klar und konnte sie sehr positiv für mich umsetzen (in einer Angelegenheit, in der ich jahrelang Schwierigkeiten hatte) und als ich ihr dies in der nächsten Stunde rückmeldete ging sie damit um, als ob dieses jahrelang bestehende Problem damit endgültig vom Tisch sei... Sie fragte immer wieder, was ich eigentlich noch bearbeiten wolle... Sie wüsste ja immer noch nicht, wie ich im Herbst weitermachen wolle.... Und schließlich letzte Stunde (die letzte in ihrer alten Praxis): Vielleicht wäre ich ja viel weiter, als wir beide glauben würden! (Was ist denn das für eine Aussage)
Im August (!) bekam ich die Info, dass sie zwar erstmal weitermachen könnte, aber nur bis Ende des Jahres die Kassenzulassung hätte. Ich habe einfach das sichere Gefühl, dass sie möchte, dass ich aufhöre.
Mein Problem ist nicht, dass ich nicht wirklich aufhören könnte (mir geht es wirklich recht gut), sondern dass sie mir etwas ganz anderes gesagt hatte. Ich konnte mich immer auf sie verlassen. Sie hat nie etwas versprochen, was sie nicht auch einhalten konnte.
Ich fühle mich irgendwie hinauskomplimentiert.
Ich weiß, dass ich es ansprechen muss, hab es aber bis jetzt noch nicht geschafft, weil ich so über alle Maßen irritiert bin, da diese ganze Sache gar nicht zu ihr passt.
LG Jay
Nach der Ankündigung der Praxisaufgabe, war dies eine Zeitlang das vorherrschende Thema in der Therapie. Ich hatte starke Ängste, dass sie nicht mehr da sein würde, die immer wieder zu Sprache kamen. Ich bekam immer wieder die Versicherung, wir könnten zusammen weiterarbeiten, ich wäre ihr nicht lästig und ich könnte hier hinsichtlich dieser Ängste jetzt mal eine andere Erfahrung als in meiner Kindheit machen. Darüber beruhigte mich auch zusehends.
Ich konnte dieses Thema der Verlustängste ganz gut bearbeiten, und durch den von mir wahrgenommenen Zeitdruck kamen auch andere schwierige Themen auf den Tisch und ich konnte nach meiner Ansicht bis Juli ganz gute Fortschritte machen.
Dann ging es plötzlich los: Sie resümierte immer öfter, dass es mir ja ganz gut ginge... Ich kam mit einer Intervention von ihr sehr gut klar und konnte sie sehr positiv für mich umsetzen (in einer Angelegenheit, in der ich jahrelang Schwierigkeiten hatte) und als ich ihr dies in der nächsten Stunde rückmeldete ging sie damit um, als ob dieses jahrelang bestehende Problem damit endgültig vom Tisch sei... Sie fragte immer wieder, was ich eigentlich noch bearbeiten wolle... Sie wüsste ja immer noch nicht, wie ich im Herbst weitermachen wolle.... Und schließlich letzte Stunde (die letzte in ihrer alten Praxis): Vielleicht wäre ich ja viel weiter, als wir beide glauben würden! (Was ist denn das für eine Aussage)
Im August (!) bekam ich die Info, dass sie zwar erstmal weitermachen könnte, aber nur bis Ende des Jahres die Kassenzulassung hätte. Ich habe einfach das sichere Gefühl, dass sie möchte, dass ich aufhöre.
Mein Problem ist nicht, dass ich nicht wirklich aufhören könnte (mir geht es wirklich recht gut), sondern dass sie mir etwas ganz anderes gesagt hatte. Ich konnte mich immer auf sie verlassen. Sie hat nie etwas versprochen, was sie nicht auch einhalten konnte.
Ich fühle mich irgendwie hinauskomplimentiert.
Ich weiß, dass ich es ansprechen muss, hab es aber bis jetzt noch nicht geschafft, weil ich so über alle Maßen irritiert bin, da diese ganze Sache gar nicht zu ihr passt.
LG Jay
Sonne, die durch grünes Laub fällt - Gleichnis für die Wahrheit.
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Konntest du ihr eine konkrete Antwort geben?Jay-jay hat geschrieben: Sie fragte immer wieder, was ich eigentlich noch bearbeiten wolle...
Wenn es so ist............ ist es denn dann nicht geradezu ihr Pflicht, das so zu benennen und zu thematisieren, wie der weitere Verlauf geplant werden soll?Jay-jay hat geschrieben: Mein Problem ist nicht, dass ich nicht wirklich aufhören könnte (mir geht es wirklich recht gut),
Hat sie denn irgendeine ihrer Zusagen zurückgenommen?Jay-jay hat geschrieben: sondern dass sie mir etwas ganz anderes gesagt hatte.
Also ich kann dich, Jay Jay, sehr gut verstehen. Bei mir ist damals nämlich genau dasselbe passiert, als sich die Stunden dem Ende näherten. Da war dann plötzlich das, was vor einiger Zeit noch äußerst problematisch war, gar nicht mehr so tragisch.
Das tut mir leid für dich, aber auf der anderen Seite finde ich es toll, dass du dich emotional nicht zu sehr verstrickt hast.
Ich würde ihr das ganz klar rückmelden, denn ich glaube nicht, dass dich deine Wahrnehmung trügt und ich glaube, dass du es dir selbst schuldig bist, das anzusprechen.
Ich wünsch dir viel Kraft. Und ich bin überzeugt, dass die Bewältigung dieser Situation auch einen großen Lerneffekt für dich haben wird!!!
GLG Sandrin
Das tut mir leid für dich, aber auf der anderen Seite finde ich es toll, dass du dich emotional nicht zu sehr verstrickt hast.
Ich würde ihr das ganz klar rückmelden, denn ich glaube nicht, dass dich deine Wahrnehmung trügt und ich glaube, dass du es dir selbst schuldig bist, das anzusprechen.
Ich wünsch dir viel Kraft. Und ich bin überzeugt, dass die Bewältigung dieser Situation auch einen großen Lerneffekt für dich haben wird!!!
GLG Sandrin
Danke für die Antworten
@ Mia Wallace
Es schränkt mich jetzt nicht sooo ein, dass ich nicht aufhören könnte. Ich werde damit umgehen können, wenn sie nicht mehr da ist, aber es ist für mich noch nicht richtig bearbeitet und irgendwie auch nicht rund. Allgemein habe ich das Gefühl, dass sehr vieles angesprochen ist, aber irgendwie auch noch offen.
Selbstverständlich erwarte ich, dass sie mir sagt, wenn sie denkt, dass ich "fertig" bin. Und natürlich möchte ich das auch besprechen. Der Zeitpunkt ist so seltsam und außerdem hat sie das noch niemals vorher gemacht (auch nicht als ich meine erste Therapie bei ihr beendet habe). Eigentlich sagt sie mir immer ich soll mir Zeit lassen.
Sie sagt mir im Mai und im Juni noch ich könnte ja bei ihr weitermachen, und müsste mich quasi nicht so aufregen, weil sie ja auch weiterhin da wäre. Und im August erfahre ich, dass sie gerade noch 3 Monate länger in einer anderen Praxis weitermacht.
@ Sandrin
Danke für Dein Verständnis.
Konntest Du das damals befriedigend klären?
LG
Jay
@ Mia Wallace
Ich habe es vielleicht so konkret nicht gesagt, aber es stehen bis heute diese Trennungsängste und die Angst jmd. mit meinen Gefühlen lästig zu sein im Raum. Das weiß sie auch. Und ich finde, es ist auch noch nicht vom Tisch.Jay-jay schrieb:
Sie fragte immer wieder, was ich eigentlich noch bearbeiten wolle...
Konntest du ihr eine konkrete Antwort geben?
Es schränkt mich jetzt nicht sooo ein, dass ich nicht aufhören könnte. Ich werde damit umgehen können, wenn sie nicht mehr da ist, aber es ist für mich noch nicht richtig bearbeitet und irgendwie auch nicht rund. Allgemein habe ich das Gefühl, dass sehr vieles angesprochen ist, aber irgendwie auch noch offen.
Selbstverständlich erwarte ich, dass sie mir sagt, wenn sie denkt, dass ich "fertig" bin. Und natürlich möchte ich das auch besprechen. Der Zeitpunkt ist so seltsam und außerdem hat sie das noch niemals vorher gemacht (auch nicht als ich meine erste Therapie bei ihr beendet habe). Eigentlich sagt sie mir immer ich soll mir Zeit lassen.
Sie sagt mir im Mai und im Juni noch ich könnte ja bei ihr weitermachen, und müsste mich quasi nicht so aufregen, weil sie ja auch weiterhin da wäre. Und im August erfahre ich, dass sie gerade noch 3 Monate länger in einer anderen Praxis weitermacht.
@ Sandrin
Danke für Dein Verständnis.
Konntest Du das damals befriedigend klären?
LG
Jay
Sonne, die durch grünes Laub fällt - Gleichnis für die Wahrheit.
Die Erinnerung, der die Nacht gehörte, verblasst im Licht der Klarheit.
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Hey Jay-Jay,
nein, ich konnte das nicht klären. Ich bin mit vielen offenen Wunden zurückgegeblieben. Das ist nämlich die große Gefahr bei einer PA. Wann schafft man schon eine Punktlandung? Ich glaube, man kann dennoch von einer PA profitieren, wenn man eben "die Kirche im Dorf lässt" und sich dessen bewusst ist, dass eine Therapie allenfalls eine Unterstützung bieten kann, jedoch niemals die einzige Stütze bei seelischen Problemen sein darf. Mich beunruhigt, was ich hier teilweise alles lese. Klar muss man sich einlassen, aber das darf nicht darin enden, dass man verwunderter oder genauso verwundet zurückbleibt wie vor der Therapie. Und ich finde, es muss einfach von allen Seiten mit offenen Karten gespielt werden. Durch solche Aktionen, wie du sie beschreibst, lernt man eher, seiner Wahrnehmung noch mehr zu misstrauen und sich das Vertrauen in die Verlässlichkeit anderer Menschen zu verlieren.
Vielleicht klärt sich das in deiner Situation. Ich würde es dir sehr, sehr wünschen.
Übrigens fange ich gerade auch wieder eine Therapie an. So, wie ich die Therapeutin verstanden habe, wird es auch auf eine PA rauslaufen (sie könnte auch VT oder TFP). Ich fühle mich auf Grund der Erfahrungen nun gewappnet gegen solche Frustrationen, kommuniziere sehr offen, was ich denke und mir vorstelle und fordere auch konkrete Antworten ein. Ein mündiger, selbstständiger und "selbstbewusster" Patient zu sein, ist eben auch in einer PA das A und O. Diese bittere Pille musste ich schlucken, aber es hat genützt. Alles, alles Gute für dich. Was immer auch passiert, vertrau auf dich. Du packst das!!!!
GLG Sandrin
nein, ich konnte das nicht klären. Ich bin mit vielen offenen Wunden zurückgegeblieben. Das ist nämlich die große Gefahr bei einer PA. Wann schafft man schon eine Punktlandung? Ich glaube, man kann dennoch von einer PA profitieren, wenn man eben "die Kirche im Dorf lässt" und sich dessen bewusst ist, dass eine Therapie allenfalls eine Unterstützung bieten kann, jedoch niemals die einzige Stütze bei seelischen Problemen sein darf. Mich beunruhigt, was ich hier teilweise alles lese. Klar muss man sich einlassen, aber das darf nicht darin enden, dass man verwunderter oder genauso verwundet zurückbleibt wie vor der Therapie. Und ich finde, es muss einfach von allen Seiten mit offenen Karten gespielt werden. Durch solche Aktionen, wie du sie beschreibst, lernt man eher, seiner Wahrnehmung noch mehr zu misstrauen und sich das Vertrauen in die Verlässlichkeit anderer Menschen zu verlieren.
Vielleicht klärt sich das in deiner Situation. Ich würde es dir sehr, sehr wünschen.
Übrigens fange ich gerade auch wieder eine Therapie an. So, wie ich die Therapeutin verstanden habe, wird es auch auf eine PA rauslaufen (sie könnte auch VT oder TFP). Ich fühle mich auf Grund der Erfahrungen nun gewappnet gegen solche Frustrationen, kommuniziere sehr offen, was ich denke und mir vorstelle und fordere auch konkrete Antworten ein. Ein mündiger, selbstständiger und "selbstbewusster" Patient zu sein, ist eben auch in einer PA das A und O. Diese bittere Pille musste ich schlucken, aber es hat genützt. Alles, alles Gute für dich. Was immer auch passiert, vertrau auf dich. Du packst das!!!!
GLG Sandrin
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