In der Praxis: Therapeuten verwandt oder verheiratet

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Tellmewhy
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In der Praxis: Therapeuten verwandt oder verheiratet

Beitrag Mi., 08.02.2012, 21:04

Hallo. Ich bin niedergeschlagen. Meine Beziehung zu meiner Therapeutin ist zerbrochen, meine Therapie entgegen ihrer Zuwendung auch voller unnötigem Leidensdruck, Frust und Aggression gewesen..ich hatte jetzt über 200h Analyse. Und es ging mir vor einiger Zeit so schlecht mit der Therapie, dass ich sogar Suizidgedanken hatte. Ich habe mich in der Therapie psychisch so verletzt wie ich nur konnte, habe versucht abzubrechen, habe nicht verstanden - das weiß ich jetzt. Und es gibt einen Grund. Meine ex-Therapeutin ist mit einem Therapeuten verheiratet. Sie teilen sich die Praxis. Sie hatte auch einen Hund in der Praxis, allerdings nicht im Behandlungszimmer. Der Mann behandelte direkt im Zimmer nebenan.
Ich weiß jetzt, dass ich meine eigenen Erfahrungen als Kind voll auf diese Ehe und den Hund als "Kind" übertragen habe. Es war einfach nur purer Stress, damit in jeder Stunde konfrontiert zu werden, volle Ladung. Und nichts ändern zu können, genau meine traumatischen Gefühle wieder zu erleben ohne dieses Scheiß-"Setting" antasten zu können. Die Therapeutin fand diese ihre Konstellation mit der Partnerschaft absolut normal und ok.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, warum ich dann hingegangen bin. Ehrlich gesagt war es für mich ein Schock, als ich zum ersten Gespräch kam und die Schilder mit den gleichen Namen gesehen habe. Ich habe mich so wehrlos gefühlt, weil ich aber auch Hilfe gebraucht habe und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll, weil ich ein gutes Gefühl bei der Therapeutin hatte. Und sie hat sich alle Mühe gegeben. Aber das hat meine Schuldgefühle ins unendliche gesteigert und denn Hass auf alle Liebe wie Zement werden lassen. In einem früheren Thread habe ich mal erzählt, dass ich mich in dem Behandlungsraum nie wohl gefühlt habe, nicht sicher, nie allein mit mir, und nie geschützt. Ich hätte dort alles, oder zumindest sehr viel bekommen können, was ich gebraucht habe, um wieder richtig zu mir finden zu können. Aber ich wollte nicht und ich konnte es nicht ändern. Ich habe mich mit meinen Gefühlen verzweifelt gewehrt!! Gegen diese Beziehung der Therapeutin! Ich wollte nichts damit zu tun haben, es hat mich bis über alle Limits überfordert und verwirrt und verunsichert.. Es hat mir nicht geholfen, sondern mich verletzt.
Es gehört verboten, dass Therapeuten sich eine Praxis teilen, die miteinander verwandt oder verheiratet sind!!! Die Analyse hilft mir, das weiß ich. Hilfe, ich bin allein damit. tellmewhy

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HeAndMe
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 21:17

Hallo Tellmewhy,

es tut mir sehr leid zu lesen, das es Dir schlecht geht.
Leider ist es etwas schwierig aus Deinem aufgewühlten Beitrag herauszulesen, was genau passiert ist.
Die Beziehung zur Therapeutin ist "zerbrochen"? Meinst Du die therapeutische Beziehung? Hat einer von euch die Therapie vorzeitig beendet?
Oder spielt sich die Enttäuschung in Deinem Inneren ab?
Was ist der Grund für Deine Verzweiflung? Das sie verheiratet ist?

Wenn Du magst, schildere doch noch mal der Reihe nach, was genau dich so umwirft.

Gruß
Heandme
man müßte mit allem rechnen- auch mit dem Guten

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Hamna
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 21:20

Hallo Tellmewhy.

ich kann das ziemlich gut nachvollziehen, was du schreibst, aber hast du deine Gefühle denn auch der Therapeutin mitgeteilt? Hätte das nicht vielleicht ganz gut bearbeitet werden können, gerade wenn diese Konstellation etwas aus deiner Kindheit berührt?

Hast du jetzt unwiderruflich abgebrochen?

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Tellmewhy
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 21:43

Hey! schnief. Ich habe als Kind die Beziehung zu meinem Vater als Missbrauch, aber auch die Beziehung zu meiner Mutter als schwierig und deren Beziehung zu meinem Vater als was ganz Schlimmes erlebt. Und ich hätte darüber gerne mit ihr gesprochen. Und die Therapeutin hat mir auch jeden Raum gelassen. Nur war ich völlig hilflos, weil ich einerseits wusste, dass sie das nicht war und ihr Mann auch nicht, die das gemacht haben. Aber für mich hat es sich genauso angefühlt!! Und ich konnte nicht einfach ich sein und die Therapeutin fragen, wie ich mir das eben vorstelle und wovor ich Angst habe, weil das für sie eine neutrale Arbeitsbeziehung ist (Zitat: "Jetzt wissen Sie, dass da EIN Mann ist." - Von wegen! Ich wusste, dass da Ihr Mann ist!) und die zum Hund auch ("Mögen Sie Hunde?"-..keine Ahnung, aber das ist IHR Hund! verdammt!). Andererseits hat sie auch ganz normal mich aufgefordert meinen Fantasien freien Raum zu geben.

Ich hatte das Gefühl, dass alles, was ich auch sage, mich noch abhängiger davon macht, dass ich Sie so sehen muss, als wäre sie allein für mich da, auch in meinen Fantasien. Was ja offensichtlich in der Realität nicht dauernd der Fall war. Das hat die ganze Chance, dass ich meine Erfahrungen auch mal anders sehen kann und mich von meinen Kerkerketten trennen kann, kaputt gemacht. Ich habe dem nicht getraut! Ich konnte nicht vor dem Haus stehen, mich auf meine Therapeutin einstellen, dass sie für mich da ist jetzt, aber sonst für ihren Mann, und, dass Sie im Raum tatsächlich für mich da war, aber meine Mutter auch so getan hat, als sei sie nur für mich da und hat mich missbraucht. Woran sollte ich mich halten???!!
Und so fertig bin ich, weil Sie nochmal verlängern wollte. Obwohl ich schon versucht hatte zweimal abzubrechen und jedesmal nicht wusste, warum und es nicht geklärt wurde. Mich hat das Äußere so dermaßen gestört und beeinflusst, während Sie immernoch davon überzeugt ist, dass es keine Rolle für den Heilungsprozess spielen kann. Ich will nicht erzählen, was ich deswegen durchgemacht haben, um es herauszufinden und für meine Wahrnehmung zu kämpfen. Ich habe sie dann absichtlich an die Grenze gebracht mit einer blöden Geschichte, die ich mir ausgedacht habe. Habe mich dafür auf dem Anrufbeantworter entschuldigt. Jetzt ist die Therapie von Ihrer Seite beendet und ich brauchte einen Vertrauensmann von der Ethikkommission des enstprechenden Ausbildungsinstitutss, der mich voll verstanden hat, dass ich darunter leide und sehr gelitten habe, mit meiner Vergangenheit. Es geht mir darum, dass es für mich ein grundlegender Behandlungsfehler ist! Der auch jedem anderen in dieser Konstellation, die es leider gibt, hätte passieren können und verletzen kann. Mir gehts und gings wahnsinnig schlecht damit , weil sie das nicht verstanden hat, sondern es gedeutet hat als nicht mehr in einer ambulanten Psychotherapie behandelbare Ausprägung meiner Krankheit. Ich würde alles gerne vergessen!! salü..
tellmewhy
Zuletzt geändert von Tellmewhy am Mi., 08.02.2012, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 21:51

Also ich kann nachvollziehen daß du spezifisch mit dieser Situation ein Problem hast. Ich hätte damit kein Problem. Und vermutlich 98% der anderen Menschen auch nicht.

Das macht es natürlich für dich nicht besser, aber es ist für mich kein Grund so einen Konstellation zu verbieten.

Was ggf schiefgelaufen ist ist, daß das nicht früher zum Thema gemacht worden ist und ggf auch wie sie dann reagiert hat.

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Tellmewhy
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:00

@münchnerkindl: Und warum nicht? Geht es darum? Und warum 98% nicht? Geht es darum, ob ich zur Mehrheit gehöre? Soll dann die Therapie für mich nicht ok sein? Es ist einfach praktisch, hat mir meine ex-Therapeutin mal gesagt, als ich auch noch fürs ärztliche Vorgespräch nach nebenan musste auf Empfehlung. Ich hatte nicht den Mut zu sagen, dass das wirklich viel zu viel für mich ist, ich das nicht will und ich nicht weiß, was das soll.

Ich war völlig allein . das war ich davor auch, aber jetzt nochmal mehr!! Wenn dir eine gute Therapeutin sagt, dass sie das nicht versteht, da habe ich an Suizid gedacht, habe gedacht, es kann nicht wahr sein. Warum?? Warum muss das sein mit dem Partner nebenan, mit dem sie lebt, schläft ,lacht, liebt, weint, Kinder kriegt, redet?? Warum?? Ich verstehe es nicht !! Warum kein neutraler Kollege, wo ich nichts automatisch weiß?
Zuletzt geändert von Tellmewhy am Mi., 08.02.2012, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.

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MissX
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:05

Hallo Tellmewhy!

Ich habe mich gefragt beim Lesen gefragt, ob du deiner Therapeutin genauso wie du es hier beschreibst, ganz direkt, gesagt hast, WIE schlimm das für dich ist?
Und falls ja, was hat sie denn genau dazu gesagt, dass du so unter dieser Situation in der Praxis leidest?

lg

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Tellmewhy
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:12

Nein. Ich habe es nicht gekonnt. Stattdessen habe ich versucht alles abzulehnen, was mir sonst gut getan hat. Und versucht mir weh zu tun und ihr:
- ich habe ihr nicht mehr die Hand gegeben
- wollte mich nicht hinlegen
- habe mich ganz ans Fußende der Couch zusammengekauert
- mich auf den Boden gelegt
- alles erzählt, was vielleicht wichtig war, aber ohne, dass es mir gut getan hat
- mich für die Analyse als Technik ganz doll interessiert und versucht etwas zu lernen
- sie dazu bewegt, dass sie sich besser mit dem Rücken zu mir setzen soll
- zweimal für je einen Monat abgebrochen
- komplett geschwiegen
- mich gezwungen zu reden
- mich gezwungen hinzugehen
- mich privat noch tausendmal mehr isoliert
- zu guter Letzt Tabletten genommen

Oh mein Gott . Zum Glück habe ich noch etwas über 60 Stunden, die mir bewilligt werden können bei jemand anderem. Ich bin echt dran gewesen.

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stern
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:14

Tellmewhy hat geschrieben:Geht es darum, ob ich zur Mehrheit gehöre?
Nee... natürlich nicht... es geht darum, dass es für dich ein Problem ist... auch in der Hinsicht, dass sich vermutlich Übertragung(sbeziehung) und Realität ziemlich bei dir vermischen, mit heftigen Emotionen.

Kapiere aber noch nicht genau, was dein Anliegen ist. Das:
Es gehört verboten, dass Therapeuten sich eine Praxis teilen, die miteinander verwandt oder verheiratet sind!!!
Was natürlich ziemlich unrealistisch ist, dass man alles mit Übertragungspotential (das hoch individuell ist) verbieten könnte.
Mir gehts und gings wahnsinnig schlecht damit , weil sie das nicht verstanden hat, sondern es gedeutet hat als nicht mehr in einer ambulanten Psychotherapie behandelbare Ausprägung meiner Krankheit.
Oder darum? Nun ja, je schlechter es jemandem geht, desto naheliegender kann Klinikbehandlung sein (muss man ja nicht annehmen, wenn man will... aber Thera muss es ansprechen als Alternative).
However:
Jetzt wissen Sie, dass da EIN Mann ist
Damit wollte sie vielleicht wieder etwas Realität reinbringen, dass der/ihr Mann nicht dein Vater ist, sie nicht deine Mutter und ihr Hund nicht du. Kriegst du das zumindest vom Kopf her auseinander (was ja vielleicht auch etwas emotionalen Abstand bringt)?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Tellmewhy
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:24

@stern
Ich denke, dass das Übertragungspotential Sinn macht, wenn man auch darüber reden kann. Aber für sie war das keine Frage, sie hat mich damit allein gelassen.
Ich hätte alles erzählen können, außer, dass der Mann genauso ist wie mein Vater, die Konstellation genauso für mich ist wie Vater-Mutter-Kind, sie genauso ist wie meine Mutter, die nichts trennen konnte. Zumindest war das meine Vorstellung. Ich habe nicht die Situation wieder gefunden, sondern einen guten Grund, der nicht geklärt wurde, sodass ich nicht anders konnte als ständig weiter zu übertragen

Ich hatte eine solche Angst schon bevor ich zur Therapie bin!! und ich habe das nicht mit meinem Verstand einordnen können. Die Gefühle waren einfach auch da. Ich bin nicht dafür zuständig die Therapeutin zu verstehen. Und sie hat mir nicht dabei geholfen diese Situation zu entschärfen.
Wie gesagt, als ihr Mann mal versehentlich in der Tür stand, hat sie nur gesagt, jetzt wissen sie, dass da ein Mann ist. Und beim Hund genauso. Das war für mich so, als würde sie sagen: Ihr Vater, das war nur ein Mann. Und Ihre Mutter war nur mit einem Mann verheiratet. Als sei das alles, was sie für mich tun könnte, als sei das die ganze Therapie. Wenn ich meine Vergangenheit nur damit hätte schaffen sollen, dann müsste ich gesund sein habe ich mir gedacht und ich habe mir alles nur eingebildet, das ist der Grund, warum sie mir nicht erklärt, was das bedeutet und sie ist genauso wie meine Mutter, obwohl sie ganz anders ist...Und dann kann mir gar keiner mehr helfen.
Sch***!!!!, aber es hilft darüber zu schreiben..danke

tellmewhy
Zuletzt geändert von Tellmewhy am Mi., 08.02.2012, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.


leberblümchen
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:33

Ich kann da nicht so mitreden, denn ich bin zu Hause nicht missbraucht worden und habe auch nicht diese Thera-Konstellation (jedenfalls gehe ich davon aus).

Zuerst habe ich dich auch nicht verstanden, aber wenn ich mir jetzt so vorstelle, dass da öfter mal der Ehemann bzw. die Ehefrau des Therapeuten im Türrahmen steht, würde mich das definitiv auch stören. Mich würde überhaupt jeder Kontakt zu anderen Menschen in diesen Räumlichkeiten stören. Gut, das lässt sich vielleicht nicht immer so diskret handhaben, aber so wie du das beschreibst, liest es sich so, als würde da eine ganz familiäre Atmosphäre bestehen - und ja, das würde mich irritieren. Auch der Hund (ich mag Hunde) würde mich stören, denn ich hätte immer das Gefühl, nicht die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Das kann ich auch woanders haben.

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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:38

Hi titus. Es war zweimal, dass der Mann im Vorraum stand. Und der Hund kam einmal von der Küche ins Behandlungszimmer. Aber die Vorstellung war für mich unerträglich und hat mir einfach jeden Veränderungs-spielraum genommen. Ich hatte einfach panische Angst mein Verhalten zu ändern, meine Gefühle, meine Gedanken zu ordnen, es ging absolut gar nichts anders. Es war einfach wie ein Überlebensreflex sobald ich die Therapeuten-SChilder nebeneinander am Haus habe hängen sehen und am gleichen Namen sofort wusste, dass es ihr Ehemann ist!! Puh, es tut gut, das mal öffentlich zu schreiben! Ich fresse es sonst einfach in mich rein, diese Sch***!!
Zuletzt geändert von Tellmewhy am Mi., 08.02.2012, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:40

Tellmewhy hat geschrieben:@münchnerkindl: Und warum nicht? Geht es darum? Und warum 98% nicht?

Man kann nicht alle völlig normalen Alltagsgegebenheiten verbieten nur weil einzelne traumatisierte Menschen durch ihre ganz eigene Geschichte ein Problem damit haben.

Dann müsste man Gebüsche verbieten, weil schon Frauen hinter solche gezerrt und vergewaltigt worden sind und beim Anblick eines Gebüschs nun Flashbacks bekommen.


Und dann ist es ja so daß verschiedene Menschen von verschiedenen Dingen getriggert werden. Ich denke die Liste der Dinge die dann verboten werden müssten wäre ziemlich lang und wäre eine ziemliche Zumutung für alle Leute die mit diesen ganzen Dingen kein Problem haben und die sich mit einem Wust von Regeln rumschlagen müssten.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mi., 08.02.2012, 22:44, insgesamt 1-mal geändert.


leberblümchen
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:43

Ich würde keinen Grund sehen, das zu verbieten, aber unwohl würde ich mich trotzdem fühlen. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wieso da der Hund rumläuft - sind die Türen offen? Das hätte so eine Wohnungs-Atmosphäre, und mir ist es wichtig, dass das Ganze in einem professionellen Rahmen stattfindet - also ohne Haustiere (ein Aquarium würde ich mal ausnehmen ) und ohne die sichtbare (!) Präsenz des Lovers.

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stern
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 22:47

Tellmewhy hat geschrieben:Wie gesagt, als ihr Mann mal versehentlich in der Tür stand, hat sie nur gesagt, jetzt wissen sie, dass da ein Mann ist.
Das sollte nicht sein, dass während einer Therapie jemand unvermittelt an/in der Türe steht... während der stat. Therapie ist es bei mir mal vorkommen, dass eine Stationsschwester am Zimmer meiner Thera klopfte, in dem ich Thera hatte. Da "flippte" meine Thera halb aus.

Ich weiß nicht, was in der Analyse üblich ist (mangels Erfahrung) und wie das konkret bei dir ablief (inwieweit sie deine Übertragungen durchschaute). Tendiere aber dazu, wenn Übertragungen dermaßen heftig verschwimmen, dass Auflösungen insofern Sinn machen, die Realtität gegenüber zu stellen:
Ich hätte alles erzählen können, außer, dass der Mann genauso ist wie mein Vater, die Konstellation genauso für mich ist wie Vater-Mutter-Kind, sie genauso ist wie meine Mutter, die nichts trennen konnte.
Der Punkt ist: Der/ihr Mann IST NICHT dein Vater... und DU BIST NICHT das Kind deiner Thera und ihres Mannes. Dass du es so empfindest ALS OB es so wäre ist die Übertragung... und sollte einer Therapie zugänglich sein.

Nur wenn dieses "als ob" so verschwimmt macht es IMO keinen Sinn derweil eine Übertragung zu vertiefen (vermutlich genauso wenig wie es gar nicht anzusprechen).

Wie ging sie denn damit um, wenn du deine Gefühle bzgl. der Konstellation angesprochen hast? Oder konntest du das gar nicht so ansprechen, dass die Tragweite wie hier im Forum deutlich wird?
Zuletzt geändert von stern am Mi., 08.02.2012, 23:02, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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