Aus Angst ständiges Wegstoßen des Therapeuten
Aus Angst ständiges Wegstoßen des Therapeuten
Hallo
Ich wollte mich mal mit euch austauschen, ob jemand von euch ähnliche Situationen kennt, wie ich sie immer wieder herbeiführe.
Ich bin seit 1,5 Jahren in einer tiefenpsychologisch orientierten Therapie. Ich kämpfe mit meinem Therapeuten von Beginn an. Ich halte es nicht aus, wenn es zu eng wird. Da es im therapeutischen Prozess immer wieder eng werden kann, stelle ich mich auch oft genug gegen den Prozess, gegen ihn und viele Rahmenbedingungen, die mich zu sehr einengen.
In letzter Zeit wurde es wieder sehr hart für mich. Wir haben Themen besprochen, die mir sehr nahe gegangen sind. Es geht um Traumata, über die ich kaum sprechen kann. Er versucht immer wieder einen Zugang zum Thema zu finden und legt mir regelmäßig nahe weiterhin die Stunden wahrzunehmen.
Ich habe das alles mit der Zeit wieder nicht ausgehalten. Ich fühle mich dann hin und her gerissen. Ich möchte hin und mit ihm reden und möchte gleichzeitig nur weg und gar nicht reden. Jedes Gespräch macht mir Angst und umso näher er mir in den Gesprächen kommt, desto größer wird meine Angst.
Nun habe ich wieder 2 Stunden abgesagt. Er versucht mich zu überzeugen, dass dies nicht gut ist. Dann werde ich sehr wütend und aufbrausend und beginne alles kaputt zu machen. Jedes positive Gefühl zwischen uns zerstöre ich, indem ich ihn scharf angehe und so viel Wirbel verursache, dass wir unmöglich an vorige vertrauensvolle Gespräche anschließen könnten.
Bewusst wird mir das immer erst, wenn es passiert ist. Ich bin zwar dann diese Enge los, aber plötzlich stehe ich vor einer ganz großen Leere. Ich fühle mich einsam, bin wütend auf mich und habe ganz große Angst davor, dass mich mein Therapeut nun überhaupt nicht mehr leiden kann. Sodass ich dann am liebsten überhaupt nicht mehr hingehen möchte, weil ich mich für mein Verhalten schäme und vor seiner Reaktion Angst habe, ganz oder in einer Art abgelehnt zu werden.
Ganz schön verrückt, I know.
Geht’s jemanden von euch ähnlich? Wie nimmt euer Therapeut das auf? Ich weiß nicht, wie ich das besser unter Kontrolle bekomme. Ich fühle mich nur gerade wieder sehr sehr traurig und habe Angst vor der nächsten Therapiestunde.
Pullover
Ich wollte mich mal mit euch austauschen, ob jemand von euch ähnliche Situationen kennt, wie ich sie immer wieder herbeiführe.
Ich bin seit 1,5 Jahren in einer tiefenpsychologisch orientierten Therapie. Ich kämpfe mit meinem Therapeuten von Beginn an. Ich halte es nicht aus, wenn es zu eng wird. Da es im therapeutischen Prozess immer wieder eng werden kann, stelle ich mich auch oft genug gegen den Prozess, gegen ihn und viele Rahmenbedingungen, die mich zu sehr einengen.
In letzter Zeit wurde es wieder sehr hart für mich. Wir haben Themen besprochen, die mir sehr nahe gegangen sind. Es geht um Traumata, über die ich kaum sprechen kann. Er versucht immer wieder einen Zugang zum Thema zu finden und legt mir regelmäßig nahe weiterhin die Stunden wahrzunehmen.
Ich habe das alles mit der Zeit wieder nicht ausgehalten. Ich fühle mich dann hin und her gerissen. Ich möchte hin und mit ihm reden und möchte gleichzeitig nur weg und gar nicht reden. Jedes Gespräch macht mir Angst und umso näher er mir in den Gesprächen kommt, desto größer wird meine Angst.
Nun habe ich wieder 2 Stunden abgesagt. Er versucht mich zu überzeugen, dass dies nicht gut ist. Dann werde ich sehr wütend und aufbrausend und beginne alles kaputt zu machen. Jedes positive Gefühl zwischen uns zerstöre ich, indem ich ihn scharf angehe und so viel Wirbel verursache, dass wir unmöglich an vorige vertrauensvolle Gespräche anschließen könnten.
Bewusst wird mir das immer erst, wenn es passiert ist. Ich bin zwar dann diese Enge los, aber plötzlich stehe ich vor einer ganz großen Leere. Ich fühle mich einsam, bin wütend auf mich und habe ganz große Angst davor, dass mich mein Therapeut nun überhaupt nicht mehr leiden kann. Sodass ich dann am liebsten überhaupt nicht mehr hingehen möchte, weil ich mich für mein Verhalten schäme und vor seiner Reaktion Angst habe, ganz oder in einer Art abgelehnt zu werden.
Ganz schön verrückt, I know.
Geht’s jemanden von euch ähnlich? Wie nimmt euer Therapeut das auf? Ich weiß nicht, wie ich das besser unter Kontrolle bekomme. Ich fühle mich nur gerade wieder sehr sehr traurig und habe Angst vor der nächsten Therapiestunde.
Pullover
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Hallo Pullover!
Du kennst und beschreibst deinen Mechnismus ja sehr gut. Deshalb die Frage: Kannst du es vielleicht mit Verstand einfach durchziehen? Die Emotionen werden bestimmt positiv nachziehen!
So ist es natürlich schwierig dir zu helfen, wenn du nicht dabei bleibst.
Ich wünsche dir einen guten Sprung- erstmal- ins kalte Wasser, dann wird es wärmer!!!
Viele Grüße!
candle
Du kennst und beschreibst deinen Mechnismus ja sehr gut. Deshalb die Frage: Kannst du es vielleicht mit Verstand einfach durchziehen? Die Emotionen werden bestimmt positiv nachziehen!
So ist es natürlich schwierig dir zu helfen, wenn du nicht dabei bleibst.
Ich wünsche dir einen guten Sprung- erstmal- ins kalte Wasser, dann wird es wärmer!!!
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo Candle
Danke für deine netten Worte.
Pullover
Danke für deine netten Worte.
Das klingt logisch. Ich versuche das auch stetig. Aber es gelingt mir nicht. Meine Gefühle und Ängste werden so stark, dass ich ihnen fast ausgeliefert bin. Das dumme ist ja auch, dass das Bewusstsein und meine Einsicht über diesen "Mechanismus" immer erst dann kommt, wenn ich schon alles kaputtgeschlagen habe und vor der "Verwüstung" stehe.candle. hat geschrieben:Kannst du es vielleicht mit Verstand einfach durchziehen? Die Emotionen werden bestimmt positiv nachziehen!
Das macht etwas Mut, danke!candle. hat geschrieben:Ich wünsche dir einen guten Sprung- erstmal- ins kalte Wasser, dann wird es wärmer!!!
Pullover
Hallo Pullover.
Drei Anmerkungen zu deinem Post:
A)Ich kenne das auch gut, was du beschreibst.
B) Ich fände es wichtig, auch mit deinem Therapeuten, zu klären, wovor du GENAU Angst hast. Wir haben das bis ins Detail besprochen, wovor ich Angst habe, was alles passieren könnte, wenn ich "weiter" darüber spreche (von (als Beispiel): "er schlägt mich" bis "ich schlage ihn" etc. etc.). Das ist sehr wichtig, denke ich, diesen Ängsten genug Raum zu geben, die sind ja nicht umsonst dar (!!), auch wenn sie zunächst "irrational" erscheinen.
C) Darf ich fragen, ob da auch eine BL-Problematik vorliegt? Da müsste man dann nochmal genau überlegen, ob eine tiefenpsychologische Therapie wirklich das richtige ist. Ist dein Therapeut ausgebildeter Traumatherapeut? Das wäre ganz wichtig. Wenn du zum Beispiel dissoziierst zwischen drin, wäre es ja wichtig, dass er in der Lage ist, dich da wieder rauszuholen. Auch vor so was können Ängste bestehen.
Alles Gute!
Drei Anmerkungen zu deinem Post:
A)Ich kenne das auch gut, was du beschreibst.
B) Ich fände es wichtig, auch mit deinem Therapeuten, zu klären, wovor du GENAU Angst hast. Wir haben das bis ins Detail besprochen, wovor ich Angst habe, was alles passieren könnte, wenn ich "weiter" darüber spreche (von (als Beispiel): "er schlägt mich" bis "ich schlage ihn" etc. etc.). Das ist sehr wichtig, denke ich, diesen Ängsten genug Raum zu geben, die sind ja nicht umsonst dar (!!), auch wenn sie zunächst "irrational" erscheinen.
C) Darf ich fragen, ob da auch eine BL-Problematik vorliegt? Da müsste man dann nochmal genau überlegen, ob eine tiefenpsychologische Therapie wirklich das richtige ist. Ist dein Therapeut ausgebildeter Traumatherapeut? Das wäre ganz wichtig. Wenn du zum Beispiel dissoziierst zwischen drin, wäre es ja wichtig, dass er in der Lage ist, dich da wieder rauszuholen. Auch vor so was können Ängste bestehen.
Alles Gute!
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Hallo Sausewind
danke für deine Antwort!
A) Ist das jetzt bei dir besser geworden? Wie ist dein Therapeut damit umgegangen?
B) Die Ängste haben wir soweit besprochen, wie ich sie eben besprechen kann/will. Auch das Besprechen macht mir schon wieder Angst, da natürlich von vielen "irrationalen Ängsten" Geschehnisse aus der Vergangenheit herzuleiten sind, über die ich kein Wort verlieren kann.
C) Mir ist keine BL-Problematik (meinst du Borderline?) bekannt. Ich habe nur sehr allgemeine Diagnosen. Ich weiß auch nicht genau, was Borderline ist.
Ja, da sprichst du schon etwas an, das mir etwas Sorgen bereitet. Mein Therapeut ist kein ausgebildeter Traumatherapeut. Er hat zwar laut seiner HP Erfahrungen mit Traumata, aber er hat keine explizite Ausbildung dafür. Ich bin schon mehrmals dissoziiert. Das macht mir auch sehr viel Angst. Er begleitet mich darin glaub ich ganz gut (soweit ich ihn überhaupt wahrnehme und ich das ohne "Vergleichswert" einschätzen kann), aber die Tatsache ist trotzdem sehr unangenehm für mich und vor allem danach, wenn ich dann alleine damit da stehe (aber so ist es halt in einer "ambulanten" Therapie). Ich möchte aber einen Therapeutenwechsel vermeiden. Ich hab ihn ja schon auch lieb gewonnen in den 1,5 Jahren... und nochmals von vorne das Theater, dafür hätte ich kaum Kraft und auch Lust. Das Problem war ja, dass ich vor Beginn der Therapie von keinem Trauma ausging (wobei irgendwie schon, aber ich habe es - wie manchmal bis heute - verleugnet).
Liebe Grüße
Pullover
danke für deine Antwort!
A) Ist das jetzt bei dir besser geworden? Wie ist dein Therapeut damit umgegangen?
B) Die Ängste haben wir soweit besprochen, wie ich sie eben besprechen kann/will. Auch das Besprechen macht mir schon wieder Angst, da natürlich von vielen "irrationalen Ängsten" Geschehnisse aus der Vergangenheit herzuleiten sind, über die ich kein Wort verlieren kann.
C) Mir ist keine BL-Problematik (meinst du Borderline?) bekannt. Ich habe nur sehr allgemeine Diagnosen. Ich weiß auch nicht genau, was Borderline ist.
Ja, da sprichst du schon etwas an, das mir etwas Sorgen bereitet. Mein Therapeut ist kein ausgebildeter Traumatherapeut. Er hat zwar laut seiner HP Erfahrungen mit Traumata, aber er hat keine explizite Ausbildung dafür. Ich bin schon mehrmals dissoziiert. Das macht mir auch sehr viel Angst. Er begleitet mich darin glaub ich ganz gut (soweit ich ihn überhaupt wahrnehme und ich das ohne "Vergleichswert" einschätzen kann), aber die Tatsache ist trotzdem sehr unangenehm für mich und vor allem danach, wenn ich dann alleine damit da stehe (aber so ist es halt in einer "ambulanten" Therapie). Ich möchte aber einen Therapeutenwechsel vermeiden. Ich hab ihn ja schon auch lieb gewonnen in den 1,5 Jahren... und nochmals von vorne das Theater, dafür hätte ich kaum Kraft und auch Lust. Das Problem war ja, dass ich vor Beginn der Therapie von keinem Trauma ausging (wobei irgendwie schon, aber ich habe es - wie manchmal bis heute - verleugnet).
Liebe Grüße
Pullover
Ja kenne ich, bzw. kannte ich.Geht’s jemanden von euch ähnlich? Wie nimmt euer Therapeut das auf? Ich weiß nicht, wie ich das besser unter Kontrolle bekomme. Ich fühle mich nur gerade wieder sehr sehr traurig und habe Angst vor der nächsten Therapiestunde.
Dazu fallen mir zwei Dinge ein:
Kenne ich auch. Daher:Aber es gelingt mir nicht. Meine Gefühle und Ängste werden so stark, dass ich ihnen fast ausgeliefert bin. Das dumme ist ja auch, dass das Bewusstsein und meine Einsicht über diesen "Mechanismus" immer erst dann kommt, wenn ich schon alles kaputtgeschlagen habe und vor der "Verwüstung" stehe.
1. Kannst du versuchen ihm das so zu sagen doer zu schreiben? So wie du es hier beschreibst? Deine Ängste, Sehnsüchte, Wünsche? Halt einen Moment abpassen, in dem du dich "klar" fühlst und deinen gefühlen und Ängsten nicht ausgeliefert bist.
Mir hat das geholfen. Es war nie der große Wurf, aber immer mal wieder kleine Dialoge, Ansätze, die mir geholfen haben das ganze zu sortieren, mich aus dem Wust rauszuarbeiten.
(Der gr0ße Wurf wäre aber natürlich auch nett. )
2. Vllt. ist für dich/euch jetzt noch nicht die Zeit die schweren Erfahrungen anzugehen? Ich meine wenn du noch so auf der Beziehungsebene kämpfst?
Ich kannte es so, dass ich zwar schon irgendwo ein Vertrauen hatte, im großen und ganzen, aber eben in den Stunden ich dann diesen Gefühlen ausgeliefert war. Manchmal ja, manchmal nein, aber im Grunde kann man es ja nicht vorhersehen wann was passiert. In so einer instabilen Situation so ein schwieriges Thema anzugehen, hm... klingt nicht logisch, klingt nicht gut.
Es heißt von seiten der Traumatherapie auch, das wärend der Bearbeitungsphase des Traumas kein therapeutisch induzierter Stress auf der Beziehungsebene ausgelöst werden sollte oder darf. Dies ist dem Therapeuten aber gar nicht möglich, wenn die Beziehung eben noch nicht gut gesichert ist.
amor fati
Hallo montagne
Danke für deine Antwort!
Ja, ich muss dir zustimmen. Unsere Beziehung ist noch sehr instabil. Da liegt ja auch einer meiner größten Schwierigkeiten. Ich zweifle sehr viel an meinem Therapeuten. Ich bin mir nie sicher, wie gut er als Therapeut ist bzw. wie gut er mir tut. Ich vertraue ihm also nicht und irgendwie doch schon sehr. Ich mag ihn und sobald ich das Gefühl zulasse, kommen mir wieder Zweifel und ich halte ihn für inkompetent. Ich würde mir so oft wünschen, dass mir jemand Außenstehender sagen kann, ob ich hier in guten Händen bin. Aber das kann niemand, da kein Außenstehender dabei ist. Also muss ich einfach auf seine Kompetenz vertrauen, das mir aber nicht gelingt. Deshalb stoße ich ihn ja immer wieder weg von mir und verhalte mich derart unpassend.
Ich würde das Aufarbeiten dieser Erlebnisse gerne aufschieben. Das Problem ist nur, dass das einfach „passiert“. Ich kann das nicht steuern. Ich wehre mich dagegen, wenn es aufkommt, ich versuche mich abzulenken etc. Aber es nimmt mich einfach ein.
Ja, ich muss mit ihm reden. Ich weiß, dass das wichtig ist. Und ich bin froh, wenn ich hier lese, dass ich mit meinem Erleben / Verhalten ein nicht völliger Exot bin und kann somit nur hoffen, dass mich mein Therapeut in der nächsten Stunde noch so annimmt und mich nicht in irgendeiner Art und Weise abzulehnen beginnt – das wäre wirklich ganz schlimm und ihm trotzdem nicht zu verübeln.
Irgendwie frage ich mich, ob dieses Wegstoßen
- ein Grund-Beziehungsproblem von mir ist und hier durch die Therapie verstärkt auftritt
- gerechtfertigt ist, weil eine gesunde Intuition mich vor der Kompetenz des Therapeuten warnt
- oder (weil gerade beides so präsent ist) das ein Widerstand des Wiedererlebens meines Traumas ist
Ganz schön verwirrend irgendwie....
Danke für deine Antwort!
Ja, ich muss dir zustimmen. Unsere Beziehung ist noch sehr instabil. Da liegt ja auch einer meiner größten Schwierigkeiten. Ich zweifle sehr viel an meinem Therapeuten. Ich bin mir nie sicher, wie gut er als Therapeut ist bzw. wie gut er mir tut. Ich vertraue ihm also nicht und irgendwie doch schon sehr. Ich mag ihn und sobald ich das Gefühl zulasse, kommen mir wieder Zweifel und ich halte ihn für inkompetent. Ich würde mir so oft wünschen, dass mir jemand Außenstehender sagen kann, ob ich hier in guten Händen bin. Aber das kann niemand, da kein Außenstehender dabei ist. Also muss ich einfach auf seine Kompetenz vertrauen, das mir aber nicht gelingt. Deshalb stoße ich ihn ja immer wieder weg von mir und verhalte mich derart unpassend.
Ich würde das Aufarbeiten dieser Erlebnisse gerne aufschieben. Das Problem ist nur, dass das einfach „passiert“. Ich kann das nicht steuern. Ich wehre mich dagegen, wenn es aufkommt, ich versuche mich abzulenken etc. Aber es nimmt mich einfach ein.
Ja, ich muss mit ihm reden. Ich weiß, dass das wichtig ist. Und ich bin froh, wenn ich hier lese, dass ich mit meinem Erleben / Verhalten ein nicht völliger Exot bin und kann somit nur hoffen, dass mich mein Therapeut in der nächsten Stunde noch so annimmt und mich nicht in irgendeiner Art und Weise abzulehnen beginnt – das wäre wirklich ganz schlimm und ihm trotzdem nicht zu verübeln.
Irgendwie frage ich mich, ob dieses Wegstoßen
- ein Grund-Beziehungsproblem von mir ist und hier durch die Therapie verstärkt auftritt
- gerechtfertigt ist, weil eine gesunde Intuition mich vor der Kompetenz des Therapeuten warnt
- oder (weil gerade beides so präsent ist) das ein Widerstand des Wiedererlebens meines Traumas ist
Ganz schön verwirrend irgendwie....
-
- Forums-Gruftie
- , 27
- Beiträge: 546
Ich denke Ersteres, Pullover. Ist bei mir zumindest so. Es spiegeln sich die Konflikte des realen Lebens in der therapeutischen Beziehung. Da tritt bei mir auch alles verstärkt auf und ich mache das teilweise auch so ähnlich wie du. Zwar nicht so ausgeprägt in Terminabbrüchen so wie du oder Streit provozieren, sondern hauptsächlich innerlich.
Hallo Pullover,
Lies dir den Satz nochmal genau durch. Wolltest du das so schreiben oder hattest du eigentlich Inkompetenz gemeint? Wie dem auch sei, es steht so da wie es da steht und für mich klingt das so, als hätte ein Teil in dir Angst davor, womöglich geheilt zu werden. Das ist ja ganz oft so, dass es einen Anteil gibt, der sich dagegen wehrt, weil die destruktiven Systeme zwar irgendwie schlecht sind, aber oftmals das einzige, was bisher überhaupt stabil war. Es ist ziemlich schwer die loszulassen, vor allem, weil einem ja nicht wirklich eine Alternative zur Verfügung steht, bzw. man die Alternativen eben einfach nicht kennt. Das macht ganz viel Angst, das kenn ich auch und wie man damit anders umgeht, hab ich leider auch noch nicht wirklich herausgefunden.Pullover hat geschrieben:Irgendwie frage ich mich, ob dieses Wegstoßen
- gerechtfertigt ist, weil eine gesunde Intuition mich vor der Kompetenz des Therapeuten warnt
-
- Forums-Gruftie
- , 27
- Beiträge: 546
Ja und weil die destruktiven Anteile ja auch schützen und man diesen Schutz dann aufgibt, sich ein bisschen verändert. Das macht immer Angst.
Hallo!
Ja, entschuldigung. Ich meinte "INKompetenz". Danke für deinen Hinweis Celice! Trotzdem find ich deinen Beitrag sehr anregend. Das spielt sicher auch mit in unserem therapeutischen Prozess. Ich halte gerne an festgefahrenen Mustern fest, weil sie mir vertraut sind und alles andere ungewohnt und daher auch Angst macht.
Ich fühle mich so unwohl. Ich habe am Freitag meine nächste Therapiestunde. Ich habe den Termin mit meinem Therapeuten heute vereinbart (das war so abgesprochen). Das alles nur per Mail und er war dabei ganz kurz angebunden und sehr zurückhaltend (normalerweise ist das ganz anders). Er wirkte sehr abweisend auf mich. Ich habe Angst, ihm wieder vor die Augen zu treten.
- Angst vor weiteren näheren Gesprächen und den darauffolgenden überwältigenden Gefühlen/Dissoziationen, die mich dann über lange Zeit wieder nicht loslassen.
- Angst vor distanzierten, abweisenden Gefühlen im Austausch mit meinem Therapeuten, der mich wahrscheinlich mittlerweile überhaupt nicht mehr mag und maximal darum bemüht ist professionell freundlich zu bleiben.
Ich bin so ärgerlich mit mir, dass ich das alles wieder verbaut habe. Ich weiß aber einfach keine andere Lösung damit umzugehen. Aber genau das sollte ich wohl mit ihm besprechen, wenn er das überhaupt noch will.
Danke für all eure lieben Posts! Ich jammere hier zu viel, obwohl ich mir die Suppe ja selbst eingebrockt habe.
Liebe Grüße
Pullover
Ja, entschuldigung. Ich meinte "INKompetenz". Danke für deinen Hinweis Celice! Trotzdem find ich deinen Beitrag sehr anregend. Das spielt sicher auch mit in unserem therapeutischen Prozess. Ich halte gerne an festgefahrenen Mustern fest, weil sie mir vertraut sind und alles andere ungewohnt und daher auch Angst macht.
Ich fühle mich so unwohl. Ich habe am Freitag meine nächste Therapiestunde. Ich habe den Termin mit meinem Therapeuten heute vereinbart (das war so abgesprochen). Das alles nur per Mail und er war dabei ganz kurz angebunden und sehr zurückhaltend (normalerweise ist das ganz anders). Er wirkte sehr abweisend auf mich. Ich habe Angst, ihm wieder vor die Augen zu treten.
- Angst vor weiteren näheren Gesprächen und den darauffolgenden überwältigenden Gefühlen/Dissoziationen, die mich dann über lange Zeit wieder nicht loslassen.
- Angst vor distanzierten, abweisenden Gefühlen im Austausch mit meinem Therapeuten, der mich wahrscheinlich mittlerweile überhaupt nicht mehr mag und maximal darum bemüht ist professionell freundlich zu bleiben.
Ich bin so ärgerlich mit mir, dass ich das alles wieder verbaut habe. Ich weiß aber einfach keine andere Lösung damit umzugehen. Aber genau das sollte ich wohl mit ihm besprechen, wenn er das überhaupt noch will.
Danke für all eure lieben Posts! Ich jammere hier zu viel, obwohl ich mir die Suppe ja selbst eingebrockt habe.
Liebe Grüße
Pullover
Zuletzt geändert von Pullover am Di., 15.11.2011, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
Wie machst du das "innerlich"? Klingt irgendwie auch nicht "gesund"? Kannst du trotzdem darüber reden? Das ist ja glaube ich das größte Problem. Nicht reden zu können und so viele Gefühle in sich zu tragen, dass sie dann irgendwie anders wieder raus müssen. Frisst du sie dann rein? Oder hast du da einen anderen guten Weg "in dir" gefunden?flowerbomb2 hat geschrieben:Zwar nicht so ausgeprägt in Terminabbrüchen so wie du oder Streit provozieren, sondern hauptsächlich innerlich.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Pullover hat geschrieben:Hallo Candle
Danke für deine netten Worte.
Das klingt logisch. Ich versuche das auch stetig. Aber es gelingt mir nicht.rcandle. hat geschrieben:Kannst du es vielleicht mit Verstand einfach durchziehen? Die Emotionen werden bestimmt positiv nachziehen!
Das klingt überhaupt nicht logisch, und kann auch nicht funktionieren da bei einer Traumatisierung mit Druck (auch selbst gemachtem) absolut nichts zu erreichen ist.
Du beschreibst daß du dich eingeengt fühlst. Kannst du mal beschreiben wie das Verhältnis zu dem Therapeuten so ist? Fühlst du dich prinzipiell wohl mit diesem Menschen? Findest du seine Art wie er sich in den Gesprächen gibt angenehm, offen und wertschätzend? Du beschreibst daß er diese Themen auch anspricht, ist dir dies ggf zu fordernd? Ist er geduldig? Geht er auf deine Bedürfnisse und Grenzen adäquat ein?
Was würdest du benötigen damit du dich einem Menschen öffnen kannst? Und was macht es in DIESER speziellen Beziehung aus daß du damit ein Problem hast?
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Nö, die hast du dir nicht selbst eingebrockt. Erstens mal hast du bestimmt nicht freiwillig eine Traumatisierung erlitten.Pullover hat geschrieben:
Danke für all eure lieben Posts! Ich jammere hier zu viel, obwohl ich mir die Suppe ja selbst eingebrockt habe.
Zweitens ist eine Therapie nicht wie eine Mandeloperation, die nach dem Schema F verläuft und die wo wenn 1000 Chirurgen sie an dir mit einigermassen vorhandenem Fachwissen durchführen sie automatisch erfolgreich ist. Da spielen so viele Faktoren rein daß wenn du nicht hingehst und mutwillig Therapiesabotage betreibst IMMER zumindest beide Personen involviert sind wenn es nicht funktioniert.
Also wenn eine Therapie nicht "funktioniert" ist es so lange der Klient grundsätzlich einen Willen zur Mitarbeit hat zuallererst der Therapeut der dafür verantwortlich ist, einen Weg zum Erfolg zu finden, nicht der Klient.
Evtl ist der Therapeut einfach auch nicht der richtige für dich, zu fordern, zu distanziert, zu was weiss ich auch immer. Es MUSS bei einer Therapie gerade wenn es um traumatische Dinge geht auch eine gewisse passende persönliche Wellenlänge vorhanden sein.
Weil eins sollte dir klar sein: Nur über das Zeugs reden bringt hier absolut garnichts. Nur reden im Rahmen einer positiven Beziehungserfahrung bringt da was. Und wenn du nicht die positive Wellenlänge zu dem Therapeuten hast wird sich diese nicht einstellen.
Hallo Pullover!
Ich hatte ja schon geschrieben. Zwar ist dies jetzt nicht mein Problem, aber ich kenne im Moment tiefe Angst. Was soll ich machen? Aushalten, aushalten und durch... so hat man mir das im Grunde auch in der Klinik erklärt. Und es ist die Hölle, ich weiß. Vielleicht schaffst du es ja doch bald gegen die Angst deine Kraft zusammen zu nehmen und auszuhalten. Das kannst du ja auch in der Therapie genauso mitteilen und dich direkt "halten lassen".
candle
Ich hatte ja schon geschrieben. Zwar ist dies jetzt nicht mein Problem, aber ich kenne im Moment tiefe Angst. Was soll ich machen? Aushalten, aushalten und durch... so hat man mir das im Grunde auch in der Klinik erklärt. Und es ist die Hölle, ich weiß. Vielleicht schaffst du es ja doch bald gegen die Angst deine Kraft zusammen zu nehmen und auszuhalten. Das kannst du ja auch in der Therapie genauso mitteilen und dich direkt "halten lassen".
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