Alles durcheinander!?!

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~confianza~
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Alles durcheinander!?!

Beitrag Di., 25.10.2011, 23:47

Hallo Ihr...

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Habe auch keine Idee, wohin mein Thema hier richtig gehört - und ja, welches Thema eigentlich..?

Bin seit Anfang des Jahres in Therapie. Vorrangig wegen immer wiederkehrender diffuser Angstzustände. Eine so tolle Therapeutin! Ich hätte keine für mich Passendere finden können!

Mein Leben lang ist mein Gewicht ein Thema für mich. Hatte leichtes Übergewicht und seit April fast 20 Kilo abgenommen und nun mein eigentliches Wunschgewicht (Idealgewicht) fast erreicht. Aber jetzt merke ich, dass es mir nicht reicht. Warum nicht?!
Ich fühle mich körperlich um Welten besser. Aber mein Gewicht reicht mir einfach nicht... Jeden Tag bestimmt die Waage meine Stimmung. Wenn ich mal etwas mehr wiege als am Tag vorher, bin ich den ganzen Tag schlecht gelaunt... Zum Kotzen!
Ich habe zu diesem Thema bisher nie ein Wort meiner Th. gegenüber gesagt. Auch wenn ich sie sehr mag.

Warum ich aber vor allem poste ist, dass vor 2 Wochen der langjährige Verlobte meiner besten Freundin völlig überraschend durch einen Verkehrsunfall verstorben ist...
Ich bin seitdem ständig für sie da und es ist alles ganz unwirklich für mich, genauso für sie.
Was sehr komisch für mich ist, ist dass ich seitdem unsagbar schlimme Angst davor bekommen habe, dass in meiner Wohnung "jemand ist"... Ich weiß nicht warum! Aber sobald es dunkel ist, schaffe ich den Weg vom Auto zu meiner Wohnung fast nicht mehr. Ich kontrolliere mehrmals jeden Winkel hier in der Wohnung, kann kaum in den nächsten Raum gehen, ohne vor Angst fast zu sterben...
Einmal war es so schlimm, dass ich meinen Bruder anrufen musste, weil ich überall "jemanden gesehen" habe und vor lauter Angst wie erstarrt bin. Ich konnte die Tür fast nicht öffnen, als er da war, weil ich dachte, vielleicht ist es gar nicht er...
Seit der Aufbahrung vor ein paar Tagen kann ich wieder nur mit Licht schlafen. Ich schaffe es kaum, meine Augen zu schließen, weil ich immer denke, es kommt dann "jemand auf mich zu und mir näher"...
Im Moment schaffe ich es fast nur mit Medikamenten oder Wein, dass ich mich traue, irgendwann meine Augen zuzumachen....
Woher kommt das jetzt plötzlich und was hat das zu bedeuten???
Ich habe mein Leben lang schon Angst vor Dunkelheit und Einbrechern.
Schon vor dem Todesfall habe ich seit ein paar Wochen immer wieder Träume von Eindringlingen/Einbrechern gehabt, die ich nicht zuordnen kann...

Mich quält die Frage im Moment, ob es so eine Situation in der Vergangenheit gegeben hat - oder ob diese Bilder einfach symbolisch für etwas anderes stehen???
Vermutlich kann mir das niemand beantworten...

Ich fühle mich gerade so furchtbar klammerig meiner Th. gegenüber. Sie hatte leider keinen außerplanmäßigen Termin heute frei... und ich weiß gar nicht, wohin mit allem...

Ich glaube, ich kann mein Anliegen hier gar nicht formulieren...
Welches Anliegen habe ich eigentlich???

Ich bin so durcheinander mit allem - und so traurig - und fühl mich so allein! Mist!
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. Hermann Hesse

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~confianza~
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 11:57

Schade, dass niemand irgendetwas schreibt...
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. Hermann Hesse

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lemon
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 12:06

Vielleicht nützt dir der Traumdeuter um dahinter zu kommen

http://www.traumdeuter.ch/texte/9530.htm


Was dein Gewicht betrifft, gibst du ihm die Macht über deine Gefühle.
Freu dich doch, dass du nun schlank bist und genieße es! Machst du Sport?
Trau dir einfach zu, dass du die Kraft hast es zu halten, du hattest schließlich auch den Elan und die Kraft so viel abzunehmen. Einmal die Woche wiegen reicht, manchmal ist halt mal mehr Wasser im Körper oder sonstiges Ungleichgewicht, 1 oder 2 kg haben nicht immer gleich was zu bedeuten, genieß deine Figur und sei stolz auf dich,

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Tristezza
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 12:11

Hallo confianza,
~confianza~ hat geschrieben:Woher kommt das jetzt plötzlich und was hat das zu bedeuten???Ich habe mein Leben lang schon Angst vor Dunkelheit und Einbrechern.
Du bist in den letzten Wochen durch den Todesfall einer sehr großen Belastung ausgesetzt, zusätzlich zu deinen eigentlichen Problemen. Ich denke, da kann man - wenn man sowieso schon zu Ängsten neigt - mal vorübergehend solche fast paranoiden Verhaltensweisen entwickeln. Du hast momentan wahrscheinlich kaum Zeit, dich um deine eigenen Bedürfnisse zu kümmern, weil du dich so sehr um deine Freundin kümmerst. Ich denke, es ist wichtig, dass du dich da nicht übernimmst, dich äußerlich und innerlich immer mal wieder distanzierst und dir bewusst etwas Gutes tust. Ich denke, dass sich die momentane Symptomverstärkung und auch das Klammerverhalten gegenüber deiner Therapeutin - dem du vielleicht jetzt einfach mal nachgeben solltest - mit der Zeit wieder legen. Es ist wichtig, dass deine Freundin über dich hinaus auch noch andere Ansprechpartner hat.

Tristezza

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~confianza~
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 12:14

Dankeschön, lemon...

Die Traumdeuter habe ich alle schon durch und werde daraus leider nicht schlauer.

Wenn das so einfach wäre mit dem Gewicht, dann wäre es ja prima.
Ich wiege mich mehrmals am Tag und habe immer Angst, dass es etwas mehr werden könnte.
Mich stört das so, dass die Waage immer meine ganze Tagesstimmung bestimmt.
Und dass mein erreichtes und lang angestrebtes Ziel mir einfach nicht "reicht"...
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. Hermann Hesse

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carö
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 12:15

liebe confianza,

tut mir sehr leid, was du gerade durchmachst. schwere zeit.
diese angst vor einbrechern.... sprichst du darüber auch in deiner therapie ?

ich finde es schwer dazu aus der ferne irgendetwas passendes dazu zu schreiben. es kann ja alles mögliche bedeuten...

ich hatte solche ängste auch manchmal, aber ausgepägter war bei mir der horror vor lärm. das war eine überschreitung meiner grenzen, die ich nicht abwehren konnte. lärm kriecht in einen hinein.

mir scheint es könnte bei dir auch was mit der wahrung deiner grenzen zu tun zu haben bzw. der angst vor dem überwältigtwerden und rücksichtslosem eindringen in den bereich, der für dich schutz und zuflucht bedeutet.... dein persönlicher rückzugsort in dir selbst sich bedroht zu fühlen...

auslöser kann sicher sehr unterschiedliches sein...
kommt dir deine therapeutin zu nahe ? macht das angst ?

oder ist die situation nach dem tod des freundes deiner freundin etwas in deinem inneren angestoßen wirden, dass dir versucht nahezukommen, dich aber ängstigt und bedroht so wie ein einbrecher ?

vielleicht rührt ihre hilflosigkeit und ihr schmerz über die so plötzliche konfrontation mit der verletzlichkeit unseres lebens eigene ängste in dir an ? der tod bricht ja genauso unvorhersehbar in unser leben ein und entreisst uns das wertvollste, was wir haben, einen geliebten menschen.

das sind nur ideen ins blaue... ich hoffe, du kannst die zeit bis zur nächsten stunde überstehen.

lieben gruß
carö
Zuletzt geändert von carö am Mi., 26.10.2011, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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~confianza~
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 12:18

Danke Tristezza,

das stimmt schon. Es ist schwierig, sich in dieser Situation von ihr abzugrenzen. Sie hat auch noch andere Leute, aber ich bin schon eine der nahesten.
Warum diese Ängste jetzt so ausgebrochen sind, verstehe ich einfach nicht so richtig...
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lemon
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 12:21

Mich stört das so, dass die Waage immer meine ganze Tagesstimmung bestimmt.
Und dass mein erreichtes und lang angestrebtes Ziel mir einfach nicht "reicht"...

Ich rate dir, verschenke die Waage oder schmeiß sie weg. Es reicht, wenn du dich ab und zu in der Apotheke oder beim Arzt oder einer Freundin wiegst. Sport kann dir ein gutes Körpergefühl geben.

Vielleicht hats mich aber auch nur erschreckt dein Beitrag übers Gewicht, weil ich mich mein halbes Leben in eine Essstörung verflüchtigt habe und noch heute meine Figur eine große Rolle für mich spielt, doch von der Waage bin ich schon lange weg.
Pass auf dich auf,

lemon
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~confianza~
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 20:20

Dankeschön, Carö... für die vielen Denkanstösse.

Ja, über diese Angst vor Einbrechern und Dunkelheit spreche ich mit meiner Th. Es war einfach zu schlimm in der letzten Zeit. Komischerweise sind diese Ängste vor Eindringlingen in Träumen auch schon vor dem Todesfall wieder aufgetaucht.
Seit dem Tod ist diese Angst im Alltag so präsent. Ich weiß einfach nicht warum...
Ich habe gedacht, es macht mir Angst, wenn sich eine Person "plötzlich so verändert". Sie ist zwar irgendwie die gleiche Person - und irgendwie auch nicht.
Aber diese Angst war ja sofort mit dem Tod da - und nicht erst nach dem Anblick des aufgebahrten Leichnams.
Trotzdem ist das etwas, was ich nicht gut ertragen kann, wenn eine Person so unerwartet verändert wirkt. Anders ist, als ich sie eigentlich kenne.

Es ist nicht so, dass ich Angst bekomme, dass das eigene Leben endlich ist. Auch meine Th. kommt mir eigentlich nicht zu nahe.

Ich verstehe es schon, dass es schwierig ist, das aus der Ferne zu deuten. Ich kann es ja nichtmal selber deuten.

Du hattest auch mal diese Ängste? Hast Du herausfinden können, was es bei Dir war??

LG
confianza
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~confianza~
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 21:19

Bin auch dankbar über jede weitere Meinung....
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Widow
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 22:40

Hm, liebe confianza,

vielleicht ist das, was ich hier schreibe, völlig daneben. Kann sein. Dann versuch, es baldmöglichst zu vergessen.

Ich schreibe Dir nämlich unter anderem von einer "wahren" Einbruchserfahrung - und den sich anschließenden Gefühlen.

Der Liebste und ich - lagen im Bett. Ja, Schlafzimmer. Ja, Bett. Ja, das was man dort tut, wenn man liebt und geliebt wird.
(1 1/2 Jahre vor Beginn unseres Sterbens, aber das tut nix zur Sache.)

Plötzlich öffnete sich die Tür zu unserem Schlafzimmer.
Wir beide haben ihn/sie nicht gesehen.
Er/sie rannte - aus der aufgebrochenen (morgens unter der Woche um zehn, halb elf; wir hatten Urlaub) Wohnungstür.
Wir haben ihn/sie nie gesehen. Aber gehört. Auch atmen. Und er (!) hat uns gesehen. Im Schlafzimmer.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich solchen Laut hervorbringen könnte. Wie den, den ich da, dann als wir aus dem Schlafzimmer in die Küche stürmten, an den Messerblock, nackt, hervorbrachte.
Eisbären-Laut.
Nein: Löwen-Gebrüll, echtes.

Es hat Monate gedauert, bis ich, wenn der Liebste dienstlich unterwegs war, das Schlafzimmer nicht mehr abschloss. Es liegt bis heute, auf seiner Seite des Bettes, denn er hat es dorthin gelegt, ein Messer in diesem Raum, den ich nicht mehr nutze (nicht deshalb).

Das Gefühl (egal, ob "wissensbasiert" oder nicht), dass da einer in deiner Wohnung, deinem Schlafzimmer ist, der da nun wirklich nicht hingehört, dieses Gedankengefühl ist kaum mitteilbar.
Ich verstehe Deine Angst so gut!

Versuche, mit Deiner Therapeutin darüber zu reden.

Mich treibt anlässlich Deiner jüngsten Erfahrungen mit dem Tode des Verlobten Deiner Freundin auch die folgende Frage um:
Könnte es sein, dass Du glaubst / wünschst / hoffst / der Ansicht bist, dass ER, der Tote, sich mit jemandem nochmals in Verbindung setzen möchte, bevor er ganz geht? Und dass Du das dann sein könntest?

Einen herzlichen Gruß,
Widow

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 26.10.2011, 23:08

lemon hat geschrieben:
Mich stört das so, dass die Waage immer meine ganze Tagesstimmung bestimmt.
Und dass mein erreichtes und lang angestrebtes Ziel mir einfach nicht "reicht"...

Ich rate dir, verschenke die Waage oder schmeiß sie weg.
Und man merkt es auch am Sitz der Hosen. Eine Waage benötigt man nicht.


Ich glaube aber, du hast dich so an das "Erfolgserlebnis" beim Gang auf die Waage gewöhnt daß du danach ein bischen süchtig geworden bist, auf diese Weise positive Bestätigung zu bekommen. Und jetzt, wo dieses regelmässige Erfolgserlebnisritual wegfällt stellt sich eine Leere ein.

Das ist aber wie mit jeder Gewohnheit.

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Thread-EröffnerIn
~confianza~
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Beitrag Do., 27.10.2011, 09:26

Hallo widow,
was Du schilderst, ist einfach nur gruselig. Da bekomme ich fast noch mehr Angst.
Bei mir wurde, zum Glück, noch nie eingebrochen.
Könnte es sein, dass Du glaubst / wünschst / hoffst / der Ansicht bist, dass ER, der Tote, sich mit jemandem nochmals in Verbindung setzen möchte, bevor er ganz geht? Und dass Du das dann sein könntest?
Ich hatte mich das gefragt, ob es sowas geben kann und hab dann im Internet geschaut. Eigentlich glaube ich nicht daran und habe mich gefragt, warum ich so höllische Angst vor diesem Jemand habe - und warum er gerade mich aussuchen würde, wenn es mich so ängstigt??
Außerdem ist es nicht unbedingt der Tote, vor dem ich so Angst habe - sondern dieser "Jemand".

Münchnerkindl und lemon... Ich fühl mich irgendwie nicht wirklich ernst genommen mit dem Gewichts-Thema. Kann auch sein, dass ich es nicht ausreichend geschildert habe.
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. Hermann Hesse


Widow
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Beitrag Do., 27.10.2011, 11:00

Liebe confianza,

tut mir leid, ich wollte Dir nur verdeutlichen, dass ich mir Deine Gefühle einigermaßen vorstellen kann, die Du empfindest, wenn Du den Eindruck hast, ein Unbekannter sei uneingeladen in Deiner Wohnung.
Und die Frage, ob es auch der "Tote" sein könne, habe ich gestellt, weil ja dieser Eindruck bei Dir zumindest im zeitlichen Zusammenhang mit dessen Versterben eingetreten ist. Wenn es auch einen inhaltlichen Zusammenhang gibt (mysthische oder i.e.S. religiöse Vorstellungen; Angst vor dem Tod etc.), dann solltest Du auf jeden Fall intensiv in der Therapie darüber reden. (Und dann besteht vielleicht die Aussicht, dass dieser Eindruck wieder schwindet, wenn etwas Trauer-Zeit vergangen ist.)

Apropos: Sprichst Du denn über Deine Gewichtsfixierung (Du weißt ja selbst, dass Du ein bisschen zu oft auf die Waage steigst) mit der Therapeutin?

Einen herzlichen Gruß
Widow

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carö
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Beitrag Do., 27.10.2011, 11:33

liebe confianza,
Du hattest auch mal diese Ängste? Hast Du herausfinden können, was es bei Dir war??
ich hatte das während der studienzeit öfter. bin da auch in meiner kleinen einzimmerwohnung herumgerannt - auch nachts nochmal aufgestanden - um zu prüfen, ob die tür verschlossen und verriegelt ist.
auch später, wenn mein partner beruflich unterwegs war, kamen solche vorstellungen hoch.
dann hatte ich auch ab und zu so traumartige bilder, die mich aus dem schlaf oder eher halbschlaf haben hochschrecken lassen, weil ich das gefühl hatte, jemand stünde bei mir im zimmer...

mir war immer klar, dass es angstvorstellungen sind, die dann bei licht betrachtet, wieder verschwanden... dh. licht anmachen, aufstehen, nachsehen und dann hab ich mich wieder beruhigt. es waren mehr so episoden, die immer wieder mal kamen und dann wieder verschwanden.

es gibt auch eine realen hintergrund bei mir für diese bilder denk ich. mein vater ist, als ich eine jugendliche war, oft nachts betrunken in mein zimmer geschlichen, wenn ich nach der disko im bett lag und versuchte einzuschlafen. er öffnete die tür und schaute erstmal. wenn ich mich rührte, machte er das licht an und überwältigte mich sozusagen mit seinen verbalen attacken.. beschimpfte mich sehr bedrohlich ... ich hatte in dieser zeit oft angst, dass er mir etwas antun würde.

in der studienzeit war ich zwar endlich räumlich weit weg von ihm, aber ich war allein. da fingen meine probleme erst richtig an, weil dann diese angstvorstellungen vor dem überwältigtwerden und meine grenzen überschreiten, die meine privatsphäre schützen sollten, erst richtig anfingen.

diese vorstellungen sind im grunde nicht mehr da bei mir. hatte so eine zwischenzeit, die war auch sehr ätzend, beängstigend, schlimm, weil sich diese angst wohl verlagerte und ich mich durch lärm aus anderen wohnungen bedroht fühlte...

ich denke, das wurde bei mir alles besser, als mir klarer und klarer wurde, wo das alles herkommt (also der zusammenhang zu meiner kindheit/jugend und meinem vater), aber auch dass ich immer sicherer darin wurde, meine eigenen grenzen zu spüren und auch zu schützen, wenn es nötig wurde.

ja soviel von mir. vielleicht hilft es dir ja, um etwas mehr klarheit in deiner eigenen geschichte zu finden.

liebe grüße
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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