Erfahrungen mit Hypnose (ev. verdrängter Missbrauch)

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Luna84
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Erfahrungen mit Hypnose (ev. verdrängter Missbrauch)

Beitrag Di., 18.10.2011, 12:28

Hallo,

Da ich schon sehr unterschiedliche Fachmeinungen bez. Hypnose und Aufdecken von womöglich verdrängten Erinnerungen gehört habe, würde ich mich sehr über Erfahrungsberichte diesbezüglich freuen.

Extremmeinungen sind zB, dass Hypnose Wahres hervorbringt vs. auch verzerrte/"falsche" Erinnerungen hervorbringen kann...

Wie habt ihr das erlebt?

Es gibt leider gewisse Anzeichen dafür, dass ich in meiner Kindheit sexuell missbraucht worden sein könnte (vll. aber auch anders zu interpretieren), denke eine Hypnose könnte mir eventuell Aufschluss geben?

Alles Liebe,
Luna

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candle.
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Beitrag Di., 18.10.2011, 12:37

Hallo Luna84!

Ich würde gerne wissen was du da vorhast. Gehst du zum Hypnotiseur oder läuft das im Rahmen einer Therapie? Es könnte sein, dass du etwas verwechselst, aber da müßtest du mir die obigen Fragen beantworten.

Ich halte reine Hypnose für viel zu gefährlich. Wie würdest du das so ungeschützt aushalten wollen mit den aufgedeckten Erinnerungen? Oder mal anders gefragt: Was versprichst du dir davon?

Viele Grüße!
candle
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Luna84
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Beitrag Di., 18.10.2011, 12:52

Hallo,

Nein, nein, ich würde das eh nur im Zuge einer Therapie machen wollen. Bin zwar noch in keiner, möchte aber nach Abschluss meines Studiums aufjedenfall eine machen. Nicht nur, weil ich die Befürchtung verdrängter Erinnerungen habe, sondern weil ich auch sonst noch einiges aus meiner Kindheit und Jugend aufarbeiten muss.

Ich verspreche mir davon, hoffentlich Klarheit zu erhalten, was mir widerfahren ist, worauf bestimmte Dinge zurückzuführen sind.

Liebe Grüße
Luna

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stern
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Beitrag Di., 18.10.2011, 13:09

Luna84 hat geschrieben:Ich verspreche mir davon, hoffentlich Klarheit zu erhalten, was mir widerfahren ist, worauf bestimmte Dinge zurückzuführen sind.
Das leistet auch keine seriöse Hypnose/Hypnotherapie bei einem Therapeuten nicht... also dass man 1:1 vom Innenleben (und was sich in Trance auftut) auf die äußere Realtität schließen kann. Was nicht heißt, dass Therapie nicht helfen kann... nur gibt es eben Einschränkungen, was die Rekonstruktion vergangener Ereignisse angeht.
Extremmeinungen sind zB, dass Hypnose Wahres hervorbringt vs. auch verzerrte/"falsche" Erinnerungen hervorbringen kann...

Wie habt ihr das erlebt?
Das sind nichtmal Extremmeinungen... und bei mir weiß ich, was Sache ist, zumindest grob, meine ich zumindest... bis auf eine Sache (worum es aber in meiner Therapie auch weniger geht). Bestenfalls sind manche Einzelheiten nicht so parat. Und meine Thera arbeitet mit mir nicht mal wirklich hypnotherapeutisch (was bei Traumastörungen eh kontraindiziert sein kann)... trotzdem gibt mein Innenleben manchmal Dinge frei, die so nicht passierten bzw. nicht in der Kombination, wie sie auftauchten (selbst bei aktuelleren "banaleren" Erlebnissen im EMDR z.B., wo ich noch viel treffsicherer sagen und erinnern kann, dass xy gar nicht so war). Ich nehme also auch nicht alles für bare Münze, zumindest in dem Sinne nicht, dass ich daraus ableite, so muss es also auch gewesen sein (iss mir aber auch nicht so wichtig, dass ich manches noch genauer rekonstuieren will, wie es wohl realitär genau war... sondern da geht es um anderes).
Es gibt leider gewisse Anzeichen dafür, dass ich in meiner Kindheit sexuell missbraucht worden sein könnte

Gibt es auch äußere Anhaltspunkte, das wäre das verlässlichste... ist aber klar nicht immer vorhanden. Oder sind das eher Rückschlüsse aus Symptomen und wie du manches erlebst? Letzteres schließt MB natürlich weiß Gott nicht aus (!) (bzw. irgendwo her wird das auch kommen, dass du den Verdacht hast... oder irgendwelche Sypmtome, bei denen es sinnvoll wäre sie therapeutischen zu bearbeiten)... aber es ist eben kein sicherer Beweis.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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candle.
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Beitrag Di., 18.10.2011, 14:13

Vielleicht muß ich dich jetzt enttäuschen, aber so eine Therapie gibt es wohl gar nicht. Oder wenn diese Elemente angwandt werden, dienen sie eher Entspannungstechniken.

candle
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Luna84
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Beitrag Mo., 24.10.2011, 10:26

Hallo,

@candle:
Vielleicht muß ich dich jetzt enttäuschen, aber so eine Therapie gibt es wohl gar nicht.
Hm..., aber sogar eine Freundin, die ihre Ausbildung zur Psychotherapeutin macht, riet dazu, weil sie die Meinung vertritt, man könnte es so eventuell herausfinden. Aber vll. habe ich da etwas missverstanden und sie meinte etwas anderes. Muss sie nochmals fragen, wenn sie wieder im Lande ist.

Was würdest du denn empfehlen, um hinter verborgene Erinnerungen zu kommen oder ist das deiner Meinung nach gar nicht möglich?

Natürlich weiß ich, dass es auf nichts 100%ige Sicherheit gibt. Würde mich schon freuen, wenn mir zumindest manches bewusster werden könnte und ich nicht ewig in der Unsicherheit leben muss.

@stern:
Das leistet auch keine seriöse Hypnose/Hypnotherapie bei einem Therapeuten nicht... also dass man 1:1 vom Innenleben (und was sich in Trance auftut) auf die äußere Realtität schließen kann. Was nicht heißt, dass Therapie nicht helfen kann... nur gibt es eben Einschränkungen, was die Rekonstruktion vergangener Ereignisse angeht.
Okay, vielen Dank!

Danke auch für die Schilderung deiner Erfahrung!
Gibt es auch äußere Anhaltspunkte, das wäre das verlässlichste... ist aber klar nicht immer vorhanden. Oder sind das eher Rückschlüsse aus Symptomen und wie du manches erlebst?
Hm, irgendwie ist es wohl beides.

Ich erfuhr Mitte März durch einen zufälligen Gesprächsverlauf, dass mein Großvater mütterlicherseits sowohl seine Nichte vor ein paar Jahren als auch meine Tante, als sie noch ein Kind war, anfasste.

Meine Mutter und Schwester zum Glück nicht - bei ersterer, laut Aussage selbiger, angeblich nicht, weil sie übergewichtig gewesen wäre.

Ich habe keine Erinnerungen, ob mein GV auch mich missbrauchte, weiß ich nicht.
Er war immer der ideale Vater für mich, ich idealisierte ihn mein ganzes Leben lang. Selbst die letzten Jahre, wo er immer schwieriger und teilweise richtig unausstehlich (selten uns Enkeltöchtern gegenüber, dafür aber gegenüber meiner Mutter, Tante, etc.) wurde.

Ich weiß nicht, ob in meiner Kindheit etwas vorfiel oder ich irgendeinen Film gesehen hatte, für den ich zu jung war und ihn deshalb nicht verarbeiten konnte, etc. (hatte schon mit 9 Jahren einen eigenen Fernseher im Zimmer). Im Innersten schrieb ich den Verdacht wohl am ehesten meinem Vater zu, mit dem ich immer Probleme anderer Art gehabt habe, was mir heute sehr leid tut.

Mit 12/13(?) verhielt ich mich eine Zeit sehr distanziert gegenüber männlichen Familienmitgliedern (ab wann und warum weiß ich nicht mehr). Mein GV mütterlicherseits verarschte mich deshalb, fasste mich kurz an und sagte, ich solle es keinem sagen. Ich dachte wirklich, es wäre ein sehr, sehr blöder Scherz gewesen, meine Mutter ebenso. Wir sind beide naive Verdränger gewesen (sie erfuhr das mit meiner Tante erst vor 10 Jahren) die die Welt beschönigen, um leichter darin leben zu können.

Ob davor und danach etwas war, weiß ich nicht. Ich erinnere mich einfach nicht. Vll. mal ein Klapps auf den Po bei einer Umarmung, aber ich weiß nicht, wie viel man so etwas beimessen kann. Vor allem, weil ich weiß, wie Erinnerungen verzerrt sein können und nimma weiß, wie sich manches vll. wirklich abgespielt hat.

Tatsache ist, dass ich an meinen GV von früher viel mehr positive Erinnerungen habe, eben sonst nur solche. Wie er mir bei Hausübungen half, mit mir scherzte, etc. Er war ein „Vater-Ersatz“ für mich, obwohl er zu meiner Schwester ein innigeres Verhältnis hat (meine Mutter und sie lebten in ihren ersten drei Jahren noch bei meinen Großeltern, wir haben unterschiedliche biologische Väter) und wir uns gar nicht so extrem oft gesehen haben.

Ich weiß also nicht, ob etwas vorgefallen ist. Bei mir gibt es gewisse Anzeichen, also meine Sexualität ist sicherlich nicht völlig „normal“ verlaufen. Aber das kann ja auch zig andere Ursachen haben. Eine Freundin, die die Psychotherapie studiert, erzählte mir, dass andere, ganz unterschiedliche Arten von Grenzüberschreitungen (oder auch anderes) auch Symptome auslösen KÖNNEN, die denen von Missbrauch ähnlich sind. In meiner Familie wurde etwa immer sehr offen mit Sexualität und Nacktheit umgegangen. Ich bin zwar alles andere als „prüde“, aber ich ziehe deutlichere Grenzen als meine Eltern.

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Luna84
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Beitrag Mo., 24.10.2011, 10:32

Ich weiß nicht mehr, wann das Gefühl, dass mir etwas widerfahren sein könnte, das erste Mal auftrat, warum, wie, etc. Es ist irgendwie in mir, schon sehr, sehr lange.

Auf jeden fall hatte ich recht früh ein ziemlich sexualisiertes Denken, kann es schwer beschreiben.
Ab dem 13./14. Lebensjahr war es dann so, dass ich begann meine Reize zu testen. Mich sehr feminin kleidete und lüsterne Blicke genoss - von deutlich Älteren. Sie waren eine Bestätigung für mich. Das kann vll. aber auch damit erklärt werden, dass mir in der Schule immer wieder hinter her gerufen wurde, wie hässlich, etc. ich nicht sei. In meiner Familie war es auch immer meine Schwester, die Komplimente bekam.

Auch Sex ist für mich leider mit Bestätigung verbunden. Er macht mir viel Spaß, ich habe gerne Sex, aber es ist eben zugleich auch eine Bestätigung, dass ich begehrenswert, etc. bin. Deshalb bezog ich sexuelle Probleme in der Beziehung auch auf mich, dachte es läge an mir und meinem Körper. Auch wenn ich es nicht möchte und weiß, dass es dämlich ist, definiere ich mich leider im Innersten wohl noch immer ziemlich über meinen Körper.

Es gab eine Zeit, seltsamerweise die, in der ich begann meine Reize zu testen, in der ich Männern gegenüber zugleich aber auch recht misstrauisch war.

Was ich bis heute manchmal unbewusst mache, ohne zu wissen warum, ist mich an der Brust zu berühren (habe das Gefühl in den letzten Jahren sogar öfters). Als ganz kleines Kind spielte ich mit meiner Klitoris, aber das war wohl einfach ein Prozess des Selbstentdeckens. Aber die Berührungen an der Brust, Brustwarze, die ja viel später waren, waren viel unbewusster. Wenn ich allein gewesen bin, während sexuell absolut nicht anturnenden Beschäftigungen - etwa lesen, schreiben, etc. - habe ich mich gestreichelt. So nebenbei wie man sich am Kopf kratzt. Denn bei der SB konzentriere ich mich hauptsächlich auf andere Körpergegenden. Keine Ahnung, warum ich das tue. Es ist immer kurz, ist angenehm und manchmal beruhigt es.

Ich weiß nicht, ob das Symptome für Missbrauch sein können.
Die von vielen Menschen als typisch bezeichneten Triggererfahrungen, Flashbacks und so hatte ich nie. Ich kann mich nicht erinnern.

Dann ist/war da noch etwas, darüber fällt es mir nun besonders schwer zu schreiben. Ich hatte es sogar schon mal, den Thread aber wieder gelöscht.

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Luna84
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Beitrag Mo., 24.10.2011, 11:09

Der erste Punkt betrifft meine Sexphantasien.

Diese sind seit einiger Zeit sehr devot, passive Gang bang Phantasien mit 5 oder auch mehr Männer, die mich quasi überraschen.

Ich weiß, da ist an sich überhaupt nichts dabei. Was mir daran vor allem Sorgen macht, sind meine eigenen Reaktionen darauf.

Ich fühle mich nämlich danach oft, als hätte ich mich selbst missbraucht - obwohl ich mir gar keine Vergewaltigung vorstelle. Dennoch Schuldgefühle mir selbst gegenüber, die ich nicht näher ergründen kann. Es war sogar manchmal so, dass ich mir selbst die Lust verdarb und irgendwelche abschreckenden Bilder kommen ließ, um aufzuhören.

Ich muss aber hinzufügen, dass ich unter gewissen Zwängen leide, womöglich ist das mir selbst ein schlechtes Gewissen machen und die Phantasien zu hinterfragen auch zwanghaft.

Habe danach auch öfters Bauchweh (Klodrang) in letzter Zeit, liege dabei am Bauch, was mir in anderen Situationen unangenehm ist, mich jedoch da erregt (die Schmerzen natürlich nicht, höre immer auf, wenn sie kommen). Vll ist das Bauchweh auch eine innere Reaktion, das etwas in mir diese Phantasien nicht möchte.

Hier muss ich aber auch sagen, dass die Phantasien eine sehr harmlose Ursache haben könnten. Die Männer sind immer extrem geil auf mich, können sich kaum halten. Bestätigung de luxe quasi in meinem "kranken" Hirn. Zwischen meinem Partner und mir läuft es sexuell nicht so, fühle mich nicht bestätigt - in anderer Weise sehr wohl, aber ich neige ja dazu Sex überzubewerten. Hier ist auch interessant, dass mein Partner nicht gerne Sex hat, weil er seinen Körper so extrem ablehnt. Ich BRAUCHE Sex, um meinen Körper attraktiv und mich begehrenswert für andere finden zu können.


Der zweite Punkt betrifft ein seltsames Verhalten in meiner Kindheit, das ich über eine gewisse Zeit hatte, mir dann aber verbot.

Ich hatte mich öfters auf den Bauch gelegt und mir schlimme Dinge vorgestellt. Irgendwelche für das Alter recht brutale Geschichten oder Dinge, die ich irgendwo gelesen/gesehen (und vll. nicht verarbeitet?) habe (allerdings ohne sexuelle Inhalte). Es gab zwar, meiner dunklen Erinnerung nach, zumeist ein Happy End, aber ich fühlte mich "böse" für solche Gedanken.

Nun ist da dieser Zwangserinnerung/gedanke, dass ich dabei am Bauch lag und während der Phantasien ein angenehmes Gefühl hatte... Habe Angst, dass mich sowas erregt haben könnte...

Ich bin absolute Gegnerin von Gewalt, würde diese nie verherrlichen.

Weiß nicht, ob all das hier und oben genannte Indizen für sexuellen Missbrauch in der Kindheit sein könnten.

Aber es beunruhigt mich so, weshalb ich gerne Klarheit hätte. Mein Verdacht verstärkte sich als ich hörte, was mein GV getan hatte.

Als wir Kinder waren, weiß nicht mehr wie alt wirklich, vertraute mir eine Freundin an, dass sie vergewaltigt worden war. Eventuell rührte manches auch daher, ich hatte das nie jemandem erzählt (erst jetzt nach Jahren einer Person, die es auch wusste), vll hatte ich es nicht verarbeiten können, auch wenn ich lange dachte, ich hätte es vergessen.

Ich weiß es einfach nicht, möchte aber so gerne Klarheit. Zu welcher Art Therapie würdet ihr mir raten?

LG Luna

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candle.
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Beitrag Mo., 24.10.2011, 14:36

Hallo Luna84!

Von deiner Freundin solltest du dich nicht arg beeinflussen lassen, denn es gibt da ja auch manchmal so romantisch verklärte Vorstellungen, wenn man ein Thema sehr interessant findet, wissenschaftlich ist es aber nicht. Ich weiß nicht wie gut da deine Freundin wirklich drauf ist?

Ich stehe ja vor dem gleichen Problem. Ich kann mich nicht erinnern, aber da ist nichts. OK, mitterweile sind da einige Bilder, Träume und vor allem sehr emotionale Bewegungen, die ich nicht zuordnen kann.

Ich habe keinen blassen Schimmer was das ist, aber lese doch mal was über Hypnotherapie vielleicht?

Wann ist denn dein Studium zuende, dass du jetzt schon die Therapie planst? Und wie sieht es aus mit Arbeiten. Meinst du du kriegst das mit den Belastungen alles unter einen Hut?

Und was ist, wenn du dich niemals erinnerst was auch sehr wahrscheinlich sein kann?

Ich denke, es ist gut, dass wir funktionieren wie wir funktionieren, sonst würden wir doch manche Sachen gar nicht aushalten.

Viele Grüße!
candle
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Luna84
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Beitrag Mi., 02.11.2011, 15:17

Hallo,

Danke für deine Antwort

Naja, sie studiert Psychotherapie, ist zwar erst am Ende des Bachelors, hat aber durch ihre Mutter, die Psychotherapeutin ist, schon gewisse Kenntnisse. Aber natürlich gibt es auch unterschiedliche (wissenschaftliche) Meinungen.

Wie gesagt, vll habe ich es missverstanden und sie meinte etwas anderes als eine Hypnose, da muss ich nochmals nachfragen, wenn sie wieder im Lande ist.

Ja, das ist ein guter Tipp, danke, das werde ich machen.

Naja, ich hoffe, dass ich im Sommer endlich fertig bin...
Mich belastet halt einiges aus meiner Vergangenheit, renne oft ziemlich unrund. Momentan kann ich neben Arbeit und Studium nicht die Zeit für eine Therapie nehmen (v.a. weil mich der Druck wegen Studium eh schon genügend belastet zweitweise), nach dem Studium wäre vll ideal. Ich plane da anfangs für eine gewisse Zeit vll weiterhin meinen Stundensatz in der Arbeit beizubehalten (oder nur etwas zu erhöhen), einen intensiven Sprachkurs und eben die Therapie zu machen. Ob ich das alles so hinbekommen kann, weiß ich nicht. Aber ich möchte es nicht noch länger aufschieben, möchte endlich seelisch "gesunden". Da ist so viel, das aufgearbeitet werden muss (Kindheit, Jugendzeit, Demütigungen durch Vater, Schulkollegen, Exfreund, Schock über im März erfahrenes bezüglich meines GV mütterlicherweits, etc.).
Der Sprachkurs neben der Arbeit ist wichtig, weil dieser mir die Chance erhöht eine Projektstelle auf meinem Trauminstitut (= jetzige Arbeitsstelle, nur eben in einer anderen Position) zu bekommen.
Aber ja, ich weiß eh nicht, wie alles kommen wird. Vll arbeite ich dann ja doch schon 40h die Woche, dann muss ich Therapie und Sprachkurs eben nebenbei irgendwie schaffen. Wie, weiß ich nicht. Aber einen Versuch ist es aufjedenfall wert.

Wenn ich mich niemals erinnern kann... ich weiß leider nicht, was dann ist. In mir ist die Hoffnung, dass ich es vll doch irgendwann kann oder mir eine Therapie ggf zumindest helfen könnte es zu akzeptieren, dass dem nicht so ist. Momentan kann ich es leider nicht akzeptieren, es hängt wie ein dunkler Schatten über mein ganzes Leben.

Habe leider die fixe Vorstellung, dass ich erst glücklich sein kann, wenn ich weiß ob bzw was mir widerfahren ist. Vll wäre es besser, es nicht zu wissen. Vll finde ich den weg in ein glückliches Leben auch ohne dieses wissen. Ich weiß es leider nicht.

Liebe Grüße
Luna

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Lilly111
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Beitrag Mi., 02.11.2011, 16:08

Hallo Luna,

vielleicht hilft dir diese Seite etwas weiter:

http://www.falsche-erinnerungen.de/index.htm

Zur Hynotherapie...
Ich habe selbst mal eine Einzelstunde (mit gänzlich anderem Ziel) gemacht.
Man hält sich selbst ja immer für einen rational denkenden Menschen und schließlich ist man auch während der Hypnose bei vollem Bewußtsein - und dennoch - da kamen Emotionen hoch, was ich so vorher niemals für möglich gehalten hätte. Es ist eine Reise ins Ungewisse. Wenn du darauf vorbereitet bist, auch den Rückhalt bei deiner/m Thera hast, mit ihr/ihm anschließend darüber reden kannst, dann kannst du es wagen. Es ist ein ganz tiefer Blick in deine Seele. Nicht der Hypnotherapeut guckt da rein, du selbst tust es mit seiner Hilfe.

Lilly
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stern
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Beitrag Mi., 02.11.2011, 18:05

Hm..., aber sogar eine Freundin, die ihre Ausbildung zur Psychotherapeutin macht, riet dazu, weil sie die Meinung vertritt, man könnte es so eventuell herausfinden.
Nee... in Trance etwas aufdecken zu wollen, wäre nicht wirklich verlässlich. Vgl. auch mal hier ein Posting von Hr. Fellner:
viewtopic.php?t=17534
Was würdest du denn empfehlen, um hinter verborgene Erinnerungen zu kommen oder ist das deiner Meinung nach gar nicht möglich?
Klingt fies... sehe ich in der Tat so: Abwarten, ob sich irgendwann von sich aus manches auftut (kann sein, gibt aber keine Garantie dafür) ... begleitet im Rahmen einer Therapie, vorzugweise Traumatherapie.
Würde mich schon freuen, wenn mir zumindest manches bewusster werden könnte und ich nicht ewig in der Unsicherheit leben muss.
Nachvollziehbar... in einem Punkt habe ich auch einen blinden Fleck, den ich durch Befragung auch nur bis zu einem gewissen Punkt absichern konnte. Nur sehe ich da auch keine Möglichkeit, das genauer zu rekonstruieren... insbes. nicht verlässlich.
Eine Freundin, die die Psychotherapie studiert, erzählte mir, dass andere, ganz unterschiedliche Arten von Grenzüberschreitungen (oder auch anderes) auch Symptome auslösen KÖNNEN, die denen von Missbrauch ähnlich sind.
Das sehe ich ähnlich.
Ich weiß nicht, ob das Symptome für Missbrauch sein können.
Kann sein, muss aber nicht.
Die von vielen Menschen als typisch bezeichneten Triggererfahrungen, Flashbacks und so hatte ich nie. Ich kann mich nicht erinnern.
Selbst das könnte nicht als sicherer Beweis herhalten. Wichtig ist wohl, dass der Thera nicht lenkend vorgeht (in Trance wäre man wohl noch empfänglicher dafür), sondern dass man seine eigenen Erinnerungen selbst bewerten kann (möglichst ohne Beeinflussung von außen, was sonst wirklich leicht manipulativ bis suggestiv werden kann. Umso höher das Risiko in Trance). Und wie gesagt: Selbst im Emdr (nicht in Trance) erlebte ich schon absurde Vermischungen, die in der Form keine Tatsachen abbildeten (was ich trennen konnte). Je mehr du zwanghaft zu erinnern versuchst (was in der Form vermutlich auch wenig bringen dürfte), desto höher das Risiko, dass sich das mit anderem (was vielleicht irgendwann auftaucht oder auch nicht) vermischen kann oder etwas konstruiert wird (induzierte Erinnerungen, Pseudoerinnerungen). Und last but not least:
Kann ich mit Hilfe von Hypnose verlorene Gegenstände wieder finden? Kann ich mich mit Hilfe von Hypnose an vergangene und verdrängte Kindheitserlebnisse erinnern?

Hypnosetherapie ermöglicht, sich auf detailliertere und intensivere Art an vergangene Erlebnisse und Ereignisse zu erinnern, als dies im Alltagsbewusstsein geschieht. Es ist jedoch nicht vorhersehbar oder planbar, welche der verinnerlichten Informationen in der Hypnosesitzung bewusst werden. In einer Hypnosesitzung erfahrene „Erinnerungen“ sind jedoch keine Tatsachen, weil im menschlichen Gehirn Erinnertes und Konstruiertes nicht klar unterschieden werden kann. Deshalb werden in den USA z.B. bei Gerichtsprozessen wegen sexuellem Missbrauch Ergebnisse aus Hypnosesitzungen als Beweismittel nicht anerkannt.
http://www.meg-hypnose.de/index.php?id=20
Milton H. Erickson => Hauptbegründer der (klinischen, seriösen) Hypnotherapie

Gibt vermutlich auch unerfahrene Therapeuten,... insofern würde ich mich an einen erfahrenen Thera wenden, der sich auch der Grenzen mancher Verfahren bewusst sein dürfte, sprich: Traumatherapeut... der ggf auch in Hypnottherapie Erfahrung haben kann. Keinesfalls irgendein Anbieter auf dem grauen Markt, der irgendwelchen esoterischen Humbug anbietet, irgendwelche Rückführungstherapien oder sonstigen Mist.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 02.11.2011, 18:15, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
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candle.
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Beitrag Mi., 02.11.2011, 18:07

Hallo luna!

Ich bin ja nun in Therapie und mir wird nie ganz klar sein was wirklich passiert ist. Vielleicht muß man es nicht wissen. Wichtig ist ja zu wissen oder überhaupt zu bemerken was jetzt los ist, was dir jetzt zu schaffen macht um diese Probleme zu lösen.

Würde ich wirklich auf jeden Teil in der Vergangenheit schauen, der mich da geschädigt hat, aber auch ins Positive gewirkt hat, wäre ich des Lebens wohl nie mehr froh geworden.

Vielleicht denkst du auch deshalb ist herapie nebenher so schwierig, aber nein, ich denke z. B. eine VT könnte dir da vielleicht in Bereichen wie Uni und Job sehr schnell und gut helfen.

Ja, und frage mal deine Freundin, denn das was du jetzt über Hypnose schilderst, würde wohl kein verantwortungsbewußter Therapeut tun. Hypnose wird wie ein Selbstschutz erarbeitet, aber nicht um Vergangenheitslücken aufzudecken. Das wäre ja eine Retraumatisierung und viel zu gefährlich. Ich denke wirklich ihr habt euch da etwas mißverstanden.

Viele Grüße!
candle
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Luna84
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Beitrag Mo., 28.11.2011, 10:03

Hallo,

Danke für eure netten Antworten!

@Lilly111: Danke für den Link und deine Erfahrung!
Das ganze macht mir etwas Angst. Wer weiß, was da bei mir für Emotionen hochkommen werden. Aber das könnte mir wohl helfen zu verarbeiten.
Hat dir die Hypnotherapie für dein Ziel geholfen?
Hattest du davor auch Angst?

@stern:
Abwarten, ob sich irgendwann von sich aus manches auftut (kann sein, gibt aber keine Garantie dafür) ... begleitet im Rahmen einer Therapie, vorzugweise Traumatherapie.
Danke für den Tipp!
Aber sollte sich nichts auftun - ist es dann überhaupt möglich seelisch zu gesunden?
Mich belasten bestimmte Dinge, die eventuell auf Missbrauch hinweisen könnten. Wie etwa diese Phantasien, etc. Kann ich damit abschließen, meine "Seele" Frieden schließen, wenn ich die Ursachen nicht kenne?

Das blöde ist noch dazu, dass ich, bin ich mir recht sicher, allgemein unter gewissen Zwangsvorstellungen leide. Das in gewisser Weise wohl schon lange. Somit ist es bei mir womöglich auch nicht auszuschließen, sage ich jetzt mal als absoluter Laie, dass ich "nur" einen Film oder so gesehen hatte, diesen nicht verarbeiten konnte, und ich deshalb womöglich manches falsch interpretierte und heute falsch in Erinnerung habe? Ein harmloseres Beispiel: ich sah einen Film als junges Mädchen, indem ein Mädchen brutalst gemobbt und auch missbraucht wurde. Da auch ich Mobbing erlebte, wenn auch in "harmloser" Form, hatte ich damals dann eine Zeit lang immer wieder zwanghaft Panik, dass es bei mir genauso werden könnte. Was, wenn ich also einen Film gesehen hatte, der noch viel extremer und meinem damaligen Alter noch viel weniger gerecht war und das alles wirklich daher rührt. Was mein GV meiner Tante antat würde aber wieder für anderes sprechen. Deshalb hätte ich gerne eine "Absicherung", was passiert ist, aber für die gibt es ja leider keine Garantie
Nachvollziehbar... in einem Punkt habe ich auch einen blinden Fleck, den ich durch Befragung auch nur bis zu einem gewissen Punkt absichern konnte. Nur sehe ich da auch keine Möglichkeit, das genauer zu rekonstruieren... insbes. nicht verlässlich.
Wie kannst du damit umgehen? Hast du trotzdem Frieden gefunden oder beschäftigt dich dieser blinde Fleck nach wie vor?
Je mehr du zwanghaft zu erinnern versuchst (was in der Form vermutlich auch wenig bringen dürfte), desto höher das Risiko, dass sich das mit anderem (was vielleicht irgendwann auftaucht oder auch nicht) vermischen kann oder etwas konstruiert wird (induzierte Erinnerungen, Pseudoerinnerungen).
Oje, danke für den Hinweis. Da ich sowieso schon Zwangsgedanken habe, wäre hier bei mir wohl ein großes Risiko da.

Danke für deine Hilfe und Tipps! Ich bin ja leider wirklich absoluter Laie auf diesem Gebiet.

@candle: Danke für deine netten Worte. Du hast ja vollkommen recht. Ich bin leider so gestrickt, dass ich glaube, nur dann wirklich Frieden finden zu können, wenn ich die tiefsten Ursachen meiner Probleme, alle blinden Flecken, kenne, wenn ich weiß, ob bzw was mir passiert ist. Vll muss ich wirklich versuchen mich von diesem Gedanken zu verabschieden.
Wie geht es dir denn in deiner Therapie?

ich wünsche euch alles Liebe
Luna

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Lilly111
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Beitrag Di., 29.11.2011, 09:37

Das ganze macht mir etwas Angst. Wer weiß, was da bei mir für Emotionen hochkommen werden. Aber das könnte mir wohl helfen zu verarbeiten.
Mache dir darüber nicht zu viele Gedanken. Wichtig ist, dass du aufgefangen wirst mit deinen Eimotionen. Dass dein Thera für dich da ist und du mit ihm über alles reden kannst.
Hat dir die Hypnotherapie für dein Ziel geholfen?
Ja, hat sie. Wobei die Hypnose auch von VT begleitet war. Ich kann also nicht genau sagen, was welchen Anteil hatte. Aber beides zusammen hat zum Erfolg geführt.
Hattest du davor auch Angst?
Nein, gar nicht.
Bevor ich den Hypnotherapeut kennengelernt habe, habe ich die Hypnose einfach nur als spannendes Experiment gesehen, ich war neugierig. Nach dem "Kennenlernen" (in wenigen Stunden als Thera) hatte ich fast schon blindes Vertrauen: Er wird schon wissen, was er tut. Ich habe keinen Moment an seiner Kompetenz gezweifelt. Auch im Nachhinein nicht.
Mich belasten bestimmte Dinge, die eventuell auf Missbrauch hinweisen könnten. Wie etwa diese Phantasien, etc.
Luna, allein diese Phantasien (du meinst deine devote Rolle?) sind noch kein eindeutiger Hinweis auf Missbrauch. Es gibt Studien, die besagen, dass ca. jede vierte Frau devote / masochistische Phantasien hat. Sich dazu zu bekennen und diese möglicherweise auch auszuleben, ist wieder ein anderes Thema. Devot zu sein ist nichts Schlimmes oder Krankhaftes, was behandelt gehört. Jeder liebt anders.
Kann ich damit abschließen, meine "Seele" Frieden schließen, wenn ich die Ursachen nicht kenne?
Versuche es. Niemand kann von sich immer ganz genau sagen, warum er ist wie er ist. Welche "Macke" woher kommt. Man kann versuchen sein Ich zu ergründen, aber hundertprozentig wird man es nie schaffen. Dafür sind die Ursachen für bestimmte Verhaltensweisen viel zu vielfältig. Wir sind nicht nur ein "Produkt" unserer Erziehung und der Kindheitserfahrungen, sondern auch unseres Kulturkreises, gesellschaftlicher Normen und des eigenen privaten Umfelds. Nicht zuletzt auch "Produkt" unserer eigenen Gedanken.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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