Stalken?
Stalken?
Hallo an alle!
Ich weiß grad nicht, wohin mit mir, deswegen schreib ich einfach mal hier rein (keine Ahnung, ob das Unterforum richtig gewählt ist).
Ich komme einfach von meiner Therapeutin nicht los. Ich denke den ganzen Tag an sie und an Dinge, die wir in der Therapie besprochen haben. Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause fahre, fahre ich grundsätzlich noch mal bei ihrer Praxis vorbei, nur um zu sehen, ob sie da ist (bei ihr zu Hause vorbeizufahren trau ich mich nicht, sie könnte mich ja sehen). Letzte Woche hab ich ihr Auto stehen sehen, und mich interessiert das immer brennend, was so alles darin liegt, damit ich ein bisschen mehr „privates“ von ihr mitkriege. Ich hab ihr Auto inspiziert und dann in meinem Auto ein Stückchen weiter weg gewartet bis sie kam, das waren 2 Stunden! Ich wollte sie einfach sehen.
Ich bin so krank, das ist doch nicht normal so was. Ich weiß nicht mehr, was ich machen kann. Das nimmt soviel Zeit und Energie weg, aber es scheint mir ja irgendwas zu geben. Eigentlich will ich ja mein Leben leben, aber diese Impulse, zu ihr zu fahren sind einfach zu groß.
Es ist wie stalken, aber ich will ihr niemals irgendwie wehtun oder schaden, einfach nur sie beobachten und dadurch irgendwie mit ihr „zusammensein“, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Kennt das irgendjemand? Auf der einen Seite möchte ich von diesem Verhalten loskommen, weil es mich so einengt und beraubt und auf der anderen Seite ist es mein sehnlichster Wunsch, Tag und Nacht bei ihr zu sein, aber nur in einer beobachtenden Art, alles andere wäre mir zu nah. Ich versteh mich selber nicht. Wenn irgendjemand aus meinen Sätzen schlau wird, ähnliches kennt und schon durchgegangen ist oder mir einfach seine Gedanken zu meinem komischen Verhalten sagen möchte oder Tipps hat, was ich machen könnte (außer: fahr doch einfach nicht mehr vorbei…;-)), dann wäre ich echt super dankbar!!
Einen schönen Abend!
Ich weiß grad nicht, wohin mit mir, deswegen schreib ich einfach mal hier rein (keine Ahnung, ob das Unterforum richtig gewählt ist).
Ich komme einfach von meiner Therapeutin nicht los. Ich denke den ganzen Tag an sie und an Dinge, die wir in der Therapie besprochen haben. Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause fahre, fahre ich grundsätzlich noch mal bei ihrer Praxis vorbei, nur um zu sehen, ob sie da ist (bei ihr zu Hause vorbeizufahren trau ich mich nicht, sie könnte mich ja sehen). Letzte Woche hab ich ihr Auto stehen sehen, und mich interessiert das immer brennend, was so alles darin liegt, damit ich ein bisschen mehr „privates“ von ihr mitkriege. Ich hab ihr Auto inspiziert und dann in meinem Auto ein Stückchen weiter weg gewartet bis sie kam, das waren 2 Stunden! Ich wollte sie einfach sehen.
Ich bin so krank, das ist doch nicht normal so was. Ich weiß nicht mehr, was ich machen kann. Das nimmt soviel Zeit und Energie weg, aber es scheint mir ja irgendwas zu geben. Eigentlich will ich ja mein Leben leben, aber diese Impulse, zu ihr zu fahren sind einfach zu groß.
Es ist wie stalken, aber ich will ihr niemals irgendwie wehtun oder schaden, einfach nur sie beobachten und dadurch irgendwie mit ihr „zusammensein“, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Kennt das irgendjemand? Auf der einen Seite möchte ich von diesem Verhalten loskommen, weil es mich so einengt und beraubt und auf der anderen Seite ist es mein sehnlichster Wunsch, Tag und Nacht bei ihr zu sein, aber nur in einer beobachtenden Art, alles andere wäre mir zu nah. Ich versteh mich selber nicht. Wenn irgendjemand aus meinen Sätzen schlau wird, ähnliches kennt und schon durchgegangen ist oder mir einfach seine Gedanken zu meinem komischen Verhalten sagen möchte oder Tipps hat, was ich machen könnte (außer: fahr doch einfach nicht mehr vorbei…;-)), dann wäre ich echt super dankbar!!
Einen schönen Abend!
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Ich kann dir nur von mir berichten.
Ich hatte mich damals in meinen Therapeuten ein wenig "verliebt"; dachte auch ständig an ihn, war so vertraut, das Gefühl und so schön.
Es ist die Aufmerksamkeit, die diese Person dir entgegenbringt, deshalb ist es so faszinierend, kein anderer Mensch im "normalen" Leben bringt einem so viel Interesse entgegen.
Bis mir bewußt war, es ist sein Job, lediglich sein Beruf, er mag mich zwar mögen, doch mehr ist da nicht. Dann löste es sich mit der Zeit auf.
Liebe Grüße
lemon
Ich hatte mich damals in meinen Therapeuten ein wenig "verliebt"; dachte auch ständig an ihn, war so vertraut, das Gefühl und so schön.
Es ist die Aufmerksamkeit, die diese Person dir entgegenbringt, deshalb ist es so faszinierend, kein anderer Mensch im "normalen" Leben bringt einem so viel Interesse entgegen.
Bis mir bewußt war, es ist sein Job, lediglich sein Beruf, er mag mich zwar mögen, doch mehr ist da nicht. Dann löste es sich mit der Zeit auf.
Liebe Grüße
lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
Doch, du weißt das : Sprech' es in der Therapie an - auch wenn es dir noch so unangenehm ist.Ich weiß nicht mehr, was ich machen kann.
Was gibt es dir denn, dass du sooo viel Zeit und Energie dafür in Kauf nimmst?Das nimmt soviel Zeit und Energie weg, aber es scheint mir ja irgendwas zu geben.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
hallo situation!situation hat geschrieben: Ich denke den ganzen Tag an sie und an Dinge, die wir in der Therapie besprochen haben. Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause fahre, fahre ich grundsätzlich noch mal bei ihrer Praxis vorbei, nur um zu sehen, ob sie da ist (bei ihr zu Hause vorbeizufahren trau ich mich nicht, sie könnte mich ja sehen).
Es ist wie stalken, aber ich will ihr niemals irgendwie wehtun oder schaden, einfach nur sie beobachten und dadurch irgendwie mit ihr „zusammensein“, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Kennt das irgendjemand? Auf der einen Seite möchte ich von diesem Verhalten loskommen, weil es mich so einengt und beraubt und auf der anderen Seite ist es mein sehnlichster Wunsch, Tag und Nacht bei ihr zu sein, aber nur in einer beobachtenden Art, alles andere wäre mir zu nah. Ich versteh mich selber nicht.
kannst du denn mit ihr über dein verhalten sprechen? so wie du es hier gemacht hast! ich habe erfahren, dass es gut ist, wenn man dinge an- und ausspricht. allein schon das "aussprechen" verändert etwas in dir.
mlg aditi
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Hallo Situation!
Du hast ein Fragezeichen hinter dein Thema gesetzt. Ich geb dir die Antwort. Ja, was du tust ist bereits Stalking. Auto inspizieren und stundenlang auf sie warten ist der Anfang, wenn du dir nicht schnell helfen lässt, dann wirds noch schlimmer, denn du bist bereits mitten in einem krankhaften Verhalten, das von alleine nicht mehr verschwindet.
Gut, noch muss sie nicht darunter leiden und selbst wenn du dir selbst vornimmst nicht mehr zu machen, so wird sie vielleicht eines Tages mitbekommen, dass da jemand um sie herum schleicht. Und mit deinen einsamen Aktionen, wie im Auto warten, wirst du immer mehr vereinsamen, denn Hoffnung auf Erfüllung deiner Wünsche gibt es nicht, aber das kommt im Moment wahrscheinlich nicht durch bei dir.
Du hast zwei Möglichkeiten, entweder du besprichst es mit ihr (sie wird dich nicht verurteilen, sondern dir helfen) oder wenn das nicht mehr geht, so hol dir psychologische Beratung woanders.
Tu es dir zuliebe bevor du komplett abstürzt, denn du brauchst ganz dringend Hilfe!
Liebe Grüße
Flugente
Du hast ein Fragezeichen hinter dein Thema gesetzt. Ich geb dir die Antwort. Ja, was du tust ist bereits Stalking. Auto inspizieren und stundenlang auf sie warten ist der Anfang, wenn du dir nicht schnell helfen lässt, dann wirds noch schlimmer, denn du bist bereits mitten in einem krankhaften Verhalten, das von alleine nicht mehr verschwindet.
Gut, noch muss sie nicht darunter leiden und selbst wenn du dir selbst vornimmst nicht mehr zu machen, so wird sie vielleicht eines Tages mitbekommen, dass da jemand um sie herum schleicht. Und mit deinen einsamen Aktionen, wie im Auto warten, wirst du immer mehr vereinsamen, denn Hoffnung auf Erfüllung deiner Wünsche gibt es nicht, aber das kommt im Moment wahrscheinlich nicht durch bei dir.
Du hast zwei Möglichkeiten, entweder du besprichst es mit ihr (sie wird dich nicht verurteilen, sondern dir helfen) oder wenn das nicht mehr geht, so hol dir psychologische Beratung woanders.
Tu es dir zuliebe bevor du komplett abstürzt, denn du brauchst ganz dringend Hilfe!
Liebe Grüße
Flugente
Eisberg voraus!
Hallo "situation",
die Definition von Stalking lautet bei "Polizei-Beratung.de": „Stalking“ bezeichnet das beabsichtigte und wiederholte Verfolgen und Belästigen eines Menschen, so dass dessen Sicherheit bedroht und seine Lebensgestaltung schwer wiegend beeinträchtigt werden. (...) Stalker sind Personen, die einen anderen Menschen verfolgen, belästigen und terrorisieren.
Oder hier bei Wikipedia: Unter Stalking (deutsch: Nachstellung) wird im deutschen Sprachgebrauch das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person verstanden, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig bedroht und geschädigt werden kann.
Das tust Du (noch) nicht! Du bist keine Stalkerin! Auch wenn die Übergänge fließend sind. Insofern möchte ich ein wenig zu Deiner Beruhigung Flugentes Beitrag widersprechen, dem ich allerdings insofern zustimme, dass Du dieses Thema ernsthaft besprechen solltest (wie auch meine Vorschreiberinnen es rieten).
Und warum ich Dir das schreibe?
Ich kenne dieses Verhalten sehr gut! Und es ist für mich ein sehr schamerfülltes, äußerst peinliches Thema. - Auch für mich war (und ist teilweise) mein Therapeut, sein anwesendes Auto (bedeutete für mich schon oft Schutz, wenn es in der Nähe war (auch verrückt - I know)) etc. wichtig! Wollte ihm auch schon oft begegnen, habe den AB abgehört, nach Licht in seiner Praxis geschaut etc. Kürzlich wollte ich ihm absolut nicht begegnen (in meinem Alter!).
Das hat mich sehr gequält, aber ich habe dies immer wieder angesprochen und ich spreche es auch immer an, wenn das Thema "da" ist.
[Auch wenn ich mich dafür abgrundtief schäme und denke, dass er mich für einen "Vollidioten" hält, was absolut nicht der Fall ist.]
Das ist das einzige, was wirklich hilft. Aber es dauert wirklich lange, bis sich dies "auflöst" bzw. bis ein anderer, weniger energieraubender Umgang damit möglich ist.
Hier hilft es auf jeden Fall sein privates Umfeld, Freunde etc. zu aktivieren, zu pflegen, Sport zu treiben, Hobbies zu intensivieren.
Dass Dein Wunsch nach Nähe nicht so erfüllt werden kann, scheint - so lese ich es mal heraus - Dir kognitiv schon klar zu sein.
Was Dir hilft, wirst Du schon selbst herausfinden: ansprechen, deine ambivalenten, reflektierten Gedanken äußern, Deine Gefühle verbalisieren, all dies kann helfen.
Die Ursachen dieses Verhaltens sind sicherlich sehr vielfältig und liegen meist bzw. oft in frühester Kindheit (muss aber nicht nur so sein).
Wünsche Dir alles Gute und finde Deine Offenheit sehr bemerkenswert und insofern schon einen ersten Schritt zu einer Lösung...,
Anne
die Definition von Stalking lautet bei "Polizei-Beratung.de": „Stalking“ bezeichnet das beabsichtigte und wiederholte Verfolgen und Belästigen eines Menschen, so dass dessen Sicherheit bedroht und seine Lebensgestaltung schwer wiegend beeinträchtigt werden. (...) Stalker sind Personen, die einen anderen Menschen verfolgen, belästigen und terrorisieren.
Oder hier bei Wikipedia: Unter Stalking (deutsch: Nachstellung) wird im deutschen Sprachgebrauch das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person verstanden, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig bedroht und geschädigt werden kann.
Das tust Du (noch) nicht! Du bist keine Stalkerin! Auch wenn die Übergänge fließend sind. Insofern möchte ich ein wenig zu Deiner Beruhigung Flugentes Beitrag widersprechen, dem ich allerdings insofern zustimme, dass Du dieses Thema ernsthaft besprechen solltest (wie auch meine Vorschreiberinnen es rieten).
Und warum ich Dir das schreibe?
Ich kenne dieses Verhalten sehr gut! Und es ist für mich ein sehr schamerfülltes, äußerst peinliches Thema. - Auch für mich war (und ist teilweise) mein Therapeut, sein anwesendes Auto (bedeutete für mich schon oft Schutz, wenn es in der Nähe war (auch verrückt - I know)) etc. wichtig! Wollte ihm auch schon oft begegnen, habe den AB abgehört, nach Licht in seiner Praxis geschaut etc. Kürzlich wollte ich ihm absolut nicht begegnen (in meinem Alter!).
Das hat mich sehr gequält, aber ich habe dies immer wieder angesprochen und ich spreche es auch immer an, wenn das Thema "da" ist.
[Auch wenn ich mich dafür abgrundtief schäme und denke, dass er mich für einen "Vollidioten" hält, was absolut nicht der Fall ist.]
Das ist das einzige, was wirklich hilft. Aber es dauert wirklich lange, bis sich dies "auflöst" bzw. bis ein anderer, weniger energieraubender Umgang damit möglich ist.
Hier hilft es auf jeden Fall sein privates Umfeld, Freunde etc. zu aktivieren, zu pflegen, Sport zu treiben, Hobbies zu intensivieren.
Dass Dein Wunsch nach Nähe nicht so erfüllt werden kann, scheint - so lese ich es mal heraus - Dir kognitiv schon klar zu sein.
Was Dir hilft, wirst Du schon selbst herausfinden: ansprechen, deine ambivalenten, reflektierten Gedanken äußern, Deine Gefühle verbalisieren, all dies kann helfen.
Die Ursachen dieses Verhaltens sind sicherlich sehr vielfältig und liegen meist bzw. oft in frühester Kindheit (muss aber nicht nur so sein).
Wünsche Dir alles Gute und finde Deine Offenheit sehr bemerkenswert und insofern schon einen ersten Schritt zu einer Lösung...,
Anne
@ "situation"
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, kam mir das alles total bekannt vor. Ich beschreibe auch mal kurz, was ich alles so veranstaltet habe, damit du nicht denkst, du wärst die einzige, die sich damit rumschlägt.
Ich bin in den ersten Jahren fast jeden Abend durch die Straße gegangen, in der meine Therapeutin wohnt, um zu sehen, ob Licht in der Wohnung brennt und sie zuhause ist (im Sommer stand ich dann auf dem Schlauch, weil das Licht in Wohnungen natürlich viel später angemacht wird). Nur dann konnte ich beruhigt nach hause gehen und selbst meinen Tag beenden. War sie nicht zuhause und die Wohnung dunkel, habe ich oft stundenlang im Auto gewartet. Ich brauchte auch die räumliche Nähe und war total glücklich, wenn ich sie zufällig von Weitem sah oder auch nur ihren Schatten hinter der Gardine. Ich wollte auch kein Treffen oder sowas, ich musste mich einfach permanent versichern, ob sie wirklich da ist oder eine Fata Morgana.
Das wurde immer schlimmer und ich denke auch, dass das natürlich Stalking war. Obwohl ich selbst mich völlig harmlos fühlte. Ich wollte sie ja nicht bedrohen, einschränken, ansprechen. Dennoch: Ich schleiche undercover im privaten Lebensbereich von jemandem rum und da gehöre ich nicht hin.
Als ich z.B. wusste, wo sie ihr Examen gemacht hat, bin ich an diese Uni gefahren, um in der Bibliothek rauszufinden, worüber sie geschrieben hat. Als ich mal zufällig die Telefonnummer ihres Ferienhauses gesehen habe, wollte ich rauskriegen, wo genau das ist, damit ich in Urlaubszeiten ungefähr weiß, wie weit sie weg ist. Und ich habe viel gegoogelt, nach ihrem Namen, dem Namen ihres Mannes und so. Und ich habe auch ihr Auto ständig inspiziert, um irgendwas über sie zu erfahren.
Ich habe mich dabei total schlecht gefühlt. Ich denke, dass es mir natürlich im Grunde klar war, dass das Verhalten so nicht in Ordnung ist. Aber es war eine Sucht. Und ich habe echt Panik gekriegt, wenn ich aus irgendeinem Grund abends nicht bei ihr vorbeischauen konnte (z.B. wenn ich Besuch hatte). Das Verhalten hat immer mehr mein Leben bestimmt, ich hing wie an der Nadel. Und da habe ich irgendwann beschlossen, in der Therapiestunde was dazu zu sagen. Und ich habe dann nicht alle meine Untaten gebeichtet, sondern ich habe einfach mit dem für mich einfachsten angefangen. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich ihr erzählt, dass ich die Zeit zwischen den Stunden schlecht aushalte und dass ich manchmal den Drang habe, an ihrem Haus vorbei zu gehen, um mich zu vergewissern, dass sie wirklich existiert.
Sie ist nicht aufgestanden und weggelaufen und hat mich auch nicht rausgeschmissen, sondern wir haben darüber geredet.
Dadurch habe ich sie quasi zur Zeugin meines Verhaltens gemacht - und das hat wohl nach und nach dazu geführt, dass ich langsam damit aufhören konnte.
Einfach so aufhören damit geht nicht, das ist wie mit jeder anderen Sucht auch. Es gibt leider keinen anderen Weg, als ihr vorsichtig zumindest die harmloseren Stalking-Aktionen zu erzählen.
Viele Grüße
Vetiver
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, kam mir das alles total bekannt vor. Ich beschreibe auch mal kurz, was ich alles so veranstaltet habe, damit du nicht denkst, du wärst die einzige, die sich damit rumschlägt.
Ich bin in den ersten Jahren fast jeden Abend durch die Straße gegangen, in der meine Therapeutin wohnt, um zu sehen, ob Licht in der Wohnung brennt und sie zuhause ist (im Sommer stand ich dann auf dem Schlauch, weil das Licht in Wohnungen natürlich viel später angemacht wird). Nur dann konnte ich beruhigt nach hause gehen und selbst meinen Tag beenden. War sie nicht zuhause und die Wohnung dunkel, habe ich oft stundenlang im Auto gewartet. Ich brauchte auch die räumliche Nähe und war total glücklich, wenn ich sie zufällig von Weitem sah oder auch nur ihren Schatten hinter der Gardine. Ich wollte auch kein Treffen oder sowas, ich musste mich einfach permanent versichern, ob sie wirklich da ist oder eine Fata Morgana.
Das wurde immer schlimmer und ich denke auch, dass das natürlich Stalking war. Obwohl ich selbst mich völlig harmlos fühlte. Ich wollte sie ja nicht bedrohen, einschränken, ansprechen. Dennoch: Ich schleiche undercover im privaten Lebensbereich von jemandem rum und da gehöre ich nicht hin.
Als ich z.B. wusste, wo sie ihr Examen gemacht hat, bin ich an diese Uni gefahren, um in der Bibliothek rauszufinden, worüber sie geschrieben hat. Als ich mal zufällig die Telefonnummer ihres Ferienhauses gesehen habe, wollte ich rauskriegen, wo genau das ist, damit ich in Urlaubszeiten ungefähr weiß, wie weit sie weg ist. Und ich habe viel gegoogelt, nach ihrem Namen, dem Namen ihres Mannes und so. Und ich habe auch ihr Auto ständig inspiziert, um irgendwas über sie zu erfahren.
Ich habe mich dabei total schlecht gefühlt. Ich denke, dass es mir natürlich im Grunde klar war, dass das Verhalten so nicht in Ordnung ist. Aber es war eine Sucht. Und ich habe echt Panik gekriegt, wenn ich aus irgendeinem Grund abends nicht bei ihr vorbeischauen konnte (z.B. wenn ich Besuch hatte). Das Verhalten hat immer mehr mein Leben bestimmt, ich hing wie an der Nadel. Und da habe ich irgendwann beschlossen, in der Therapiestunde was dazu zu sagen. Und ich habe dann nicht alle meine Untaten gebeichtet, sondern ich habe einfach mit dem für mich einfachsten angefangen. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich ihr erzählt, dass ich die Zeit zwischen den Stunden schlecht aushalte und dass ich manchmal den Drang habe, an ihrem Haus vorbei zu gehen, um mich zu vergewissern, dass sie wirklich existiert.
Sie ist nicht aufgestanden und weggelaufen und hat mich auch nicht rausgeschmissen, sondern wir haben darüber geredet.
Dadurch habe ich sie quasi zur Zeugin meines Verhaltens gemacht - und das hat wohl nach und nach dazu geführt, dass ich langsam damit aufhören konnte.
Einfach so aufhören damit geht nicht, das ist wie mit jeder anderen Sucht auch. Es gibt leider keinen anderen Weg, als ihr vorsichtig zumindest die harmloseren Stalking-Aktionen zu erzählen.
Viele Grüße
Vetiver
@situation
Erstmals danke für deine Offenheit!
Da scheint eine intensive Übertragung am Laufen zu sein...
Ich fühle mich im Moment auch extrem abhängig von meinem Psychiater, den ich als meinen persönlichen Retter auserkoren habe und als Guru glorifiziere- und halte die Tage zwischen unseren Gesprächen kaum aus... diese Sucht nach "ihm" (oder dem, was er mir da widerspiegelt) verschlimmert sich von Sitzung zu Sitzung- hab aber auch keine Idee wie sich das auflösen lässt- habe mir schon überlegt zu wechseln- aber allein der Gedanke daran ist unerträglich!
Obwohl er optisch absolut nicht mein Fall ist- steigere ich mich derart in diese Übertragungsbeziehung hinein, dass ich mich wie ein "rolliges Teenagergirlie" fühle, ihn am liebsten mit Haut und Haaren vernaschen würde...
Ich fühle mich derart "besessen" , dass ich ihn ständig, vermeintlich wie eine Fata Morgana an allen möglichen und unmöglichen Plätzen sehe- spielt sich natürlich alles in meiner eigenen Fantasiewelt ab-
letztlich hab ich mit meinem Mann geschlafen und stellte mir meinen Psych. vor !!!
Mir geht es ähnlich wie dir, finde nicht den Mut dies in den Sitzungen anzusprechen- würde vor lauter Scham im Boden versinken.... und hätte auch furchtbare Angst "verlassen" zu werden, bzw. als Klientin abgegeben zu werden.....
Erstmals danke für deine Offenheit!
Da scheint eine intensive Übertragung am Laufen zu sein...
Ich fühle mich im Moment auch extrem abhängig von meinem Psychiater, den ich als meinen persönlichen Retter auserkoren habe und als Guru glorifiziere- und halte die Tage zwischen unseren Gesprächen kaum aus... diese Sucht nach "ihm" (oder dem, was er mir da widerspiegelt) verschlimmert sich von Sitzung zu Sitzung- hab aber auch keine Idee wie sich das auflösen lässt- habe mir schon überlegt zu wechseln- aber allein der Gedanke daran ist unerträglich!
Obwohl er optisch absolut nicht mein Fall ist- steigere ich mich derart in diese Übertragungsbeziehung hinein, dass ich mich wie ein "rolliges Teenagergirlie" fühle, ihn am liebsten mit Haut und Haaren vernaschen würde...
Ich fühle mich derart "besessen" , dass ich ihn ständig, vermeintlich wie eine Fata Morgana an allen möglichen und unmöglichen Plätzen sehe- spielt sich natürlich alles in meiner eigenen Fantasiewelt ab-
letztlich hab ich mit meinem Mann geschlafen und stellte mir meinen Psych. vor !!!
Mir geht es ähnlich wie dir, finde nicht den Mut dies in den Sitzungen anzusprechen- würde vor lauter Scham im Boden versinken.... und hätte auch furchtbare Angst "verlassen" zu werden, bzw. als Klientin abgegeben zu werden.....
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)
Hallo,
ich kann Euch das echt gut nachvollziehen.
Zwar geht es mir aktuell nicht mit meinem Thera so, aber als Kind habe ich so ein "Verhältnis" zu einer Tierärztin entwickelt die meinen geliebten Hund einschläfern musste weil er tot krank war. Eigentlich hätte ich ihr böse sein müssen weil sie meine kleine Hündin nicht gerettet hatte, aber was habe ich getan? Ich habe wirklich stundenlang von meinem Kinderzimmerfenster auf ihre Praxis geschaut und erst wenn ich sie habe mit dem Fahrrad vorbeifahren sehen und wußte die Sprechstunde ist zu Ende, war ich beruhigt und konnte selber schlafen gehen. Sie war damals übrigens die einzigste die ein paar tröstende Worte für den Tod meiner geliebten Hündin hatte.
Ich hatte sie mir in meiner Fantasie als meine Mutter gewünscht. Es war eine grauenvolle und schmerzliche Zeit, weil ich das was ich mir von ihr gewünscht hatte, nicht bekommen hatte.
Das "stalkingähnliche" Verhalten hat bestimmt ein Jahr angedauert, dann habe ich mich einem Reitsportverein angeschlossen und die Tierärztin damit "vergessen".
Liebe Grüße
ich kann Euch das echt gut nachvollziehen.
Zwar geht es mir aktuell nicht mit meinem Thera so, aber als Kind habe ich so ein "Verhältnis" zu einer Tierärztin entwickelt die meinen geliebten Hund einschläfern musste weil er tot krank war. Eigentlich hätte ich ihr böse sein müssen weil sie meine kleine Hündin nicht gerettet hatte, aber was habe ich getan? Ich habe wirklich stundenlang von meinem Kinderzimmerfenster auf ihre Praxis geschaut und erst wenn ich sie habe mit dem Fahrrad vorbeifahren sehen und wußte die Sprechstunde ist zu Ende, war ich beruhigt und konnte selber schlafen gehen. Sie war damals übrigens die einzigste die ein paar tröstende Worte für den Tod meiner geliebten Hündin hatte.
Ich hatte sie mir in meiner Fantasie als meine Mutter gewünscht. Es war eine grauenvolle und schmerzliche Zeit, weil ich das was ich mir von ihr gewünscht hatte, nicht bekommen hatte.
Das "stalkingähnliche" Verhalten hat bestimmt ein Jahr angedauert, dann habe ich mich einem Reitsportverein angeschlossen und die Tierärztin damit "vergessen".
Liebe Grüße
Hallo Vetiver,
Habe allerdings auch schon "gestalked". Damals war ich total eifersüchtig, weil ich mir sicher war, dass eine Bekannte, mit der ich keinen Kontakt mehr hatte, nun auch bei meiner Thera ist. Erst habe ich diese Bekannte angerufen. Als sie nicht ans Telefon ging, habe ich mich total in diese Idee reingesteigert, dass sie gerade jetzt bei meiner Therapeutin sitzt. Das hat mir keine Ruhe mehr gelassen, so dass ich hingefahren bin. Das Fahrrad meiner Bekannten stand natürlich nicht da Habe dann noch bis zum Ende der vollen Stunde gewartet, weil ich gucken wollte, wer da sonst rauskommt. Konnte aber in der Dunkelheit keinen mehr erkennen.
Karola
Nur das googlen alleine finde ich nicht schlimm, das machen wohl ziemlich viele, die in Therapie sind. Und damit müssen die Theras auch rechnen, das Internet ist schließlich öffentlichUnd ich habe viel gegoogelt, nach ihrem Namen, dem Namen ihres Mannes und so.
Habe allerdings auch schon "gestalked". Damals war ich total eifersüchtig, weil ich mir sicher war, dass eine Bekannte, mit der ich keinen Kontakt mehr hatte, nun auch bei meiner Thera ist. Erst habe ich diese Bekannte angerufen. Als sie nicht ans Telefon ging, habe ich mich total in diese Idee reingesteigert, dass sie gerade jetzt bei meiner Therapeutin sitzt. Das hat mir keine Ruhe mehr gelassen, so dass ich hingefahren bin. Das Fahrrad meiner Bekannten stand natürlich nicht da Habe dann noch bis zum Ende der vollen Stunde gewartet, weil ich gucken wollte, wer da sonst rauskommt. Konnte aber in der Dunkelheit keinen mehr erkennen.
Karola
Na ja wenn ich so recht ehrlich zu mir bin, ansatzweise hatte ich auch schon mal den Gedanken/Wunsch einer "außertherapeutischen Begegnung".
Ich wollte mal so rein zufällig, aber wirklich nuuuuur zufällig mit meinem Hund Gassi gehen, natürlich an der Praxis vorbei.
Dann dachte ich wie blöd aber auch, erstens wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das er gerade in dem Augenblick aus der Praxis kommt, wenn ich mit meinem Hund da vorbeigehe, paaahhh eher gewinne ich wahrscheinlich im Lotto. und außerdem was verspreche ich mir von dieser Begenung? Außer ein Nettes Guten Tag wird wohl mehr nicht sein. Nee und deshalb solche "Kopfstände" machen. Das war mir dann doch irgendwie zu blöd, für mich jedenfalls.
Liebe Grüße
Ich wollte mal so rein zufällig, aber wirklich nuuuuur zufällig mit meinem Hund Gassi gehen, natürlich an der Praxis vorbei.
Dann dachte ich wie blöd aber auch, erstens wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das er gerade in dem Augenblick aus der Praxis kommt, wenn ich mit meinem Hund da vorbeigehe, paaahhh eher gewinne ich wahrscheinlich im Lotto. und außerdem was verspreche ich mir von dieser Begenung? Außer ein Nettes Guten Tag wird wohl mehr nicht sein. Nee und deshalb solche "Kopfstände" machen. Das war mir dann doch irgendwie zu blöd, für mich jedenfalls.
Liebe Grüße
hallo situation,
du schreibst:
Naja, und dann bei meinem zweiten Therapeuten war´s nicht so quälend, sondern eher, dass er einfach permanent in meinen Gedanken anwesend war, ich tagsüber stundenlang imaginäre Dialoge mit ihm führte (war ich allein zu Hause, hab ich das sogar laut getan! ) und ich mir nachts vorstellte, ich könnte seine Hand halten. ich wohne nur 5 Minuten von seiner Praxis entfernt und wenn ich nur zwei Häuserblöcke von dort entfernt um die Ecke biege, gibt mir das ein gutes Gefühl.
Was ich getan habe? Ich hab mit ihm darüber geredet und ich hab ihn einfach gefragt: "Ich stelle mir vor, dass ich nachts Ihre Hand halten darf, wenn ich nicht schlafen kann. Nichts weiter. Ist das ok für Sie?" Und er hat mir geantwortet, "Ja, das ist ok für mich".
Das war´s. Ich sage ihm auch, wenn er mir besonders gefehlt hat. Und was ich dann dagegen tue. Ich führe noch immer meine Gespräche und denke viel an ihn. Mal mehr, mal weniger. Mal besonders intensiv. So ist das in der Therapie. Es ist für mich ein Weg, Fragen durchzuspielen, die sich mir stellen. Mir Halt zu holen, wenn ich ihn woanders nicht bekommen kann. Das tut mir gut. Und es darf auch sein.
Sprich mit deiner Therapeutin. Es ist ein gutes Thema. Und ein sehr wichtiges. Und ganz bestimmt ist es ihr nicht fremd. Was ich mir immer auch denke ist: Fast jeder Therapeut und jede Therapeutin hat selbst mal einen Therapeuten oder eine Therapeutin gehabt - und vielleicht das ganz gleiche durchgemacht wie wir hier. Mal haben sie ihren eigenen Thera wahrscheinlich geliebt - mal gehasst. Die kennen das von sich selbst und von anderen Klienten. Also nur Mut!
elisa
du schreibst:
Als es mir das erstemal so ging, dachte ich auch - ich spinne!Ich bin so krank, das ist doch nicht normal so was.
Naja, und dann bei meinem zweiten Therapeuten war´s nicht so quälend, sondern eher, dass er einfach permanent in meinen Gedanken anwesend war, ich tagsüber stundenlang imaginäre Dialoge mit ihm führte (war ich allein zu Hause, hab ich das sogar laut getan! ) und ich mir nachts vorstellte, ich könnte seine Hand halten. ich wohne nur 5 Minuten von seiner Praxis entfernt und wenn ich nur zwei Häuserblöcke von dort entfernt um die Ecke biege, gibt mir das ein gutes Gefühl.
Was ich getan habe? Ich hab mit ihm darüber geredet und ich hab ihn einfach gefragt: "Ich stelle mir vor, dass ich nachts Ihre Hand halten darf, wenn ich nicht schlafen kann. Nichts weiter. Ist das ok für Sie?" Und er hat mir geantwortet, "Ja, das ist ok für mich".
Das war´s. Ich sage ihm auch, wenn er mir besonders gefehlt hat. Und was ich dann dagegen tue. Ich führe noch immer meine Gespräche und denke viel an ihn. Mal mehr, mal weniger. Mal besonders intensiv. So ist das in der Therapie. Es ist für mich ein Weg, Fragen durchzuspielen, die sich mir stellen. Mir Halt zu holen, wenn ich ihn woanders nicht bekommen kann. Das tut mir gut. Und es darf auch sein.
Sprich mit deiner Therapeutin. Es ist ein gutes Thema. Und ein sehr wichtiges. Und ganz bestimmt ist es ihr nicht fremd. Was ich mir immer auch denke ist: Fast jeder Therapeut und jede Therapeutin hat selbst mal einen Therapeuten oder eine Therapeutin gehabt - und vielleicht das ganz gleiche durchgemacht wie wir hier. Mal haben sie ihren eigenen Thera wahrscheinlich geliebt - mal gehasst. Die kennen das von sich selbst und von anderen Klienten. Also nur Mut!
elisa
Hallo @ alle,
habe sehr interessiert eure Antworten gelesen. Welche Ursachen seht ihr denn in eurem Verhalten / Tun?
Worauf für ihr eurer Verhalten zurück?
Es wäre (für mich) spannend, darauf Antworten zu erhalten!
Danke!
Anne
habe sehr interessiert eure Antworten gelesen. Welche Ursachen seht ihr denn in eurem Verhalten / Tun?
Worauf für ihr eurer Verhalten zurück?
Es wäre (für mich) spannend, darauf Antworten zu erhalten!
Danke!
Anne
Hallo Anne,
die Gründe liegen sicher in der Kindheit. Man hat sich halt so einen Menschen wie den Th immer gewünscht, der einen versteht, so wie man ist. Ist doch klar, dass man ihm dann möglichst nahe sein will und viel über ihn und sein Umfeld erfahren möchte.
Was elisa schreibt kenne ich auch
die Gründe liegen sicher in der Kindheit. Man hat sich halt so einen Menschen wie den Th immer gewünscht, der einen versteht, so wie man ist. Ist doch klar, dass man ihm dann möglichst nahe sein will und viel über ihn und sein Umfeld erfahren möchte.
Was elisa schreibt kenne ich auch
Leider hat das "Darübereden" alleine bei mir aber nichts bewirkt, so dass ich nachwievor vor fast jeder Stunde irgendwelche Phantasien habe. Das ist echt quälend . Die Thera hat es leider nicht hingekriegt, diese Übertragung wieder aufzulösen.ich tagsüber stundenlang imaginäre Dialoge mit ihm führte (war ich allein zu Hause, hab ich das sogar laut getan! ) und ich mir nachts vorstellte, ich könnte seine Hand halten.
Vielen, vielen Dank für Eure Antworten!! – jedem einzelnen von Euch!!
Ehrlich – Ihr habt mich z.T. so getoucht, dass mir die Tränen kamen beim Lesen. Danke, dass auch ihr so offen und ehrlich wart und dass ich mich nun nicht mehr so „alleine“ fühle mit meinem seltsamen Verhalten, sondern weiß, dass es erstens andere Leute gibt, denen es ähnlich geht und auch Leute, die damit schon offensiv umgegangen sind.
Zu ein paar Dingen möchte ich ein bisschen mehr schreiben:
es scheint ja die einhellige Meinung zu bestehen, dass es notwendig ist, dass ich mit meiner Therapeutin darüber rede. ich habe ihr vor ca. einem Jahr schon einmal „gebeichtet“, dass ich öfter mal bei ihr vorbeifahre. das hatte mich sooooviel überwindung gekostet, aber sie ist gut damit umgegangen. sie meinte, dass sie sich nicht bedroht fühlt von mir (danach hatte ich sie gefragt, aus Angst, dass sie mich nun wegschickt, die Polizei benachrichtigt oder so). und dass ich mein herz fragen soll, was es bekommen will dadurch. tja, und an dem punkt ging es nicht weiter. ich weiß es immer noch nicht hundertprozentig. zwischenzeitlich ging es mir besser (medis und üben, üben, üben), da brauchte ich das nicht. jetzt ist grad wieder so eine phase, in der ich nichts mit mir anfangen kann und irgendwie Halt brauche. oder so.
irgendwie ist mir aufgefallen: je mehr ich mich selbst ablehne, desto mehr brauch ich sie. wenn ich mich grad mal ein bisschen mag und mein Leben okay finde (was tatsächlich mal ein bisschen der fall war), dann bin ich nicht so auf sie angewiesen.
aber das noch mal anzusprechen,…hmmm. ich hab’s also noch nicht geschafft, mich da zu verändern, und außerdem ist es sooooo peinlich darüber zu sprechen, das habt ihr ja auch z.T. zum Ausdruck gebracht. Aber ich hab wieder ein bisschen Mut bekommen, dass es vielleicht etwas bringen könnte, dass ich es nochmal anspreche. mal schau’n.
ich find mein Verhalten halt so zerstörerisch, es fühlt sich im Nachhinein nicht gut an, ich bin leerer als vorher und trotzdem mach ich’s. ich hab das Vorbeifahren mal als Beispiel genommen, natürlich mach ich das auch mit dem im-Inet-nach-ihr-suchen, nachts den AB abhören, etc., aber das - ich nenn es mal - „stalken“ find ich bei mir noch das krasseste, zumindest mit den negativsten Auswirkungen auf mich.
Dann zu den Ursachen: Defizite in der Kindheit bezüglich Mutterbindung? ein Mangel an Geborgenheit, Liebe, die wirklich ankommt, Verstanden-werden, die Erlaubnis, so zu sein, wie man ist usw..
Und heute soll mir die Thera geben, was mir eigentlich meine Mutter hätte geben müssen. Aber das ist ja das große Dilemma: Mutter wird’s mir nicht geben, Therapeutin auch nicht (war schon oft Thema), ich muss mich selber „bemuttern“. Toll. Die inneren Wünsche sind aber so groß, das schaff ich nicht. Geht das jemandem ähnlich? Das fühlt sich an wie ein großes, schwarzes Loch in mir drin, ein Faß ohne Boden. Keine Chance das zu füllen. Bin grad irgendwie sehr hoffnungslos, dass ich da mal rauskomme.
Ehrlich – Ihr habt mich z.T. so getoucht, dass mir die Tränen kamen beim Lesen. Danke, dass auch ihr so offen und ehrlich wart und dass ich mich nun nicht mehr so „alleine“ fühle mit meinem seltsamen Verhalten, sondern weiß, dass es erstens andere Leute gibt, denen es ähnlich geht und auch Leute, die damit schon offensiv umgegangen sind.
Zu ein paar Dingen möchte ich ein bisschen mehr schreiben:
es scheint ja die einhellige Meinung zu bestehen, dass es notwendig ist, dass ich mit meiner Therapeutin darüber rede. ich habe ihr vor ca. einem Jahr schon einmal „gebeichtet“, dass ich öfter mal bei ihr vorbeifahre. das hatte mich sooooviel überwindung gekostet, aber sie ist gut damit umgegangen. sie meinte, dass sie sich nicht bedroht fühlt von mir (danach hatte ich sie gefragt, aus Angst, dass sie mich nun wegschickt, die Polizei benachrichtigt oder so). und dass ich mein herz fragen soll, was es bekommen will dadurch. tja, und an dem punkt ging es nicht weiter. ich weiß es immer noch nicht hundertprozentig. zwischenzeitlich ging es mir besser (medis und üben, üben, üben), da brauchte ich das nicht. jetzt ist grad wieder so eine phase, in der ich nichts mit mir anfangen kann und irgendwie Halt brauche. oder so.
irgendwie ist mir aufgefallen: je mehr ich mich selbst ablehne, desto mehr brauch ich sie. wenn ich mich grad mal ein bisschen mag und mein Leben okay finde (was tatsächlich mal ein bisschen der fall war), dann bin ich nicht so auf sie angewiesen.
aber das noch mal anzusprechen,…hmmm. ich hab’s also noch nicht geschafft, mich da zu verändern, und außerdem ist es sooooo peinlich darüber zu sprechen, das habt ihr ja auch z.T. zum Ausdruck gebracht. Aber ich hab wieder ein bisschen Mut bekommen, dass es vielleicht etwas bringen könnte, dass ich es nochmal anspreche. mal schau’n.
ich find mein Verhalten halt so zerstörerisch, es fühlt sich im Nachhinein nicht gut an, ich bin leerer als vorher und trotzdem mach ich’s. ich hab das Vorbeifahren mal als Beispiel genommen, natürlich mach ich das auch mit dem im-Inet-nach-ihr-suchen, nachts den AB abhören, etc., aber das - ich nenn es mal - „stalken“ find ich bei mir noch das krasseste, zumindest mit den negativsten Auswirkungen auf mich.
Dann zu den Ursachen: Defizite in der Kindheit bezüglich Mutterbindung? ein Mangel an Geborgenheit, Liebe, die wirklich ankommt, Verstanden-werden, die Erlaubnis, so zu sein, wie man ist usw..
Und heute soll mir die Thera geben, was mir eigentlich meine Mutter hätte geben müssen. Aber das ist ja das große Dilemma: Mutter wird’s mir nicht geben, Therapeutin auch nicht (war schon oft Thema), ich muss mich selber „bemuttern“. Toll. Die inneren Wünsche sind aber so groß, das schaff ich nicht. Geht das jemandem ähnlich? Das fühlt sich an wie ein großes, schwarzes Loch in mir drin, ein Faß ohne Boden. Keine Chance das zu füllen. Bin grad irgendwie sehr hoffnungslos, dass ich da mal rauskomme.
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