zu viel Wissen über das Privatleben des Therapeuten...

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zu viel Wissen über das Privatleben des Therapeuten...

Beitrag Mo., 26.09.2011, 08:11

Hallo, erstmal möchte ich ausdrücken, dass ich es überaus toll finde, dass es dieses Forum hier gibt - gestern habe ich mir viel durchgelesen und denke, hier bin ich mit meiner Frage wohl aufgehoben Deswegen trau ich mich jetzt mal, mein Problem hier anzusprechen.

Also, ich geh jetzt seit etwa zwei Monaten zu meinem Therapeuten und bin auch eigentlich super zufrieden da - wobei das eigentlich schon eine Untertreibung ist. Ich freu mich auf jede Stunde, wir lachen auch viel und endlich kann ich alles ansprechen, was mir Sorgen macht, und weiß, dass er auch alles tut, um mir zu helfen. Wie es so vielen anderen auch ergeht, habe ich Gefühle entwickelt, ob von Verliebtheit die Rede sein kann, weiß ich nicht, wahrscheinlich schon. Er spukt mir eben dauernd im Kopf rum und ich bin jedesmal so hibbelig, weil ich Angst habe, mich zu "verraten", wobei mir klar ist, dass er mit verliebten Patienten öfter zu tun haben wird, insbesondere da er auch noch wirklich gut aussieht

Naja, auf jeden Fall schreiben hier ja viele, dass sie sich insgeheim wünschen, mehr vom Leben ihres Therapeuten zu erfahren. Nun, mir wurde dieses zweifelhafte Vergnügen jetzt auch zu Teil und ich bin alles andere als happy darüber.

Dazu muss ich erst mal sagen, dass ich durch eine gute Freundin zu ihm gekommen bin - er ist ihr Patenonkel und sie hat ihn gebeten (ich kannte ihn natürlich nicht), mich aufzunehmen, nachdem sie feststellte, wie am Boden ich war. Er arbeitet auch in derselben Gemeinde, in der mein Vater als Schuldirektor arbeitet, mein Therapeut ist außerdem auch in einer Vereinigung tätig, wo speziell mit Jugendlichen gearbeitet wird und demnach "kennen" (also so oberflächlich) sich die beiden. Als mein Vater also herausfand, zu wem ich gehe, meinte er eben, dass er den kenne und erzählte mir von seiner Scheidungsgeschichte, die wohl schon länger zurückliegt. Ich war gleich empört, denn ich will nichts über die privaten Sorgen meines Thera wissen - ich finde, gerade weil ich diese Gefühle entwickle, sollten da ganz klare Grenzen sein und die verwischen nunmal, wenn man mehr erfährt.

Leider ist es aber nicht bei dieser Info geblieben. Neulich war ich mit der Freundin unterwegs, die mich sozusagen weitervermittelt hat. Sie wollte wissen, wie es mir in der Therapie ergeht und ich erzählte ihr, wie gerne ich hingehe. Ich weiß nicht mehr, wie wir darauf kamen, jedenfalls erzählte sie mir plötzlich, dass er ein Kind aus einem ONS hat, was ich natürlich ganz und gar nicht wissen wollte. In der darauffolgenden Sitzung schweiften meine Gedanken immer wieder in diese Richtung - die Vorstellung, dass er mit einer ihm wildfremden Frau ein Kind gezeugt hat. Ich habe dagegen angekämpft und eigentlich verlief die Stunde auch ganz gut, aber trotzdem empfinde ich dieses Wissen als belastend :(

Wäre es jetzt dann dabei geblieben, dann könnte ich das erst verarbeiten - die nächste Sitzung ist erst in 4 Wochen (leider? gottseidank?). Doch als ich dann am Abend einer anderen Freundin, die ebenfalls in der Gemeinde lebt, davon erzählte, meinte die dann ihre Mutter zu fragen, ob sie ihn kennt. Leider tut sie dies und so weiß ich jetzt noch mehr, was mich belastet - nämlich dass solche Bettgeschichten, die er in einem bekannten Pub aufgabelt, wohl häufiger vorkommen. Als sie mir davon - mal wieder ohne dass ich mich wehren konnte - erzählte, wurde mir richtig schlecht, es war, als hätte mir jemand eine Faust in den Magen geschlagen und irgendwie fühle ich mich... Verraten, angelogen, ja richtig vera*scht.

Mir ist total klar, dass mich all dies absolut nichts angeht. Ich wollte wirklich nichts aus seinem Privatleben wissen - die paar Anekdoten, die er in die Stunden einbaut finde ich schon ausreichend, denn dadurch entstand eine positive Nähe, dieses Gefühl des Verstandenwerdens. Jetzt weiß ich nur Dinge, die ich als belastend empfinde. In meinem Kopf sind jetzt lauter Bilder, wie er betrunken fremde Frauen anmacht - und ich dies womöglich auch noch mitbekomme. So will ich diesen Mann, von dem ich doch eigentlich so viel halte, absolut nicht sehen müssen. Versteht mich nicht falsch - ich finde nicht, dass es etwas unbedingt Schlechtes ist, wenn jemand ONS hat und so was ist auch mir (leider?) schon vorgekommen. Natürlich hat er als Privatmensch ein Recht darauf, zu tun, was er für Richtig hält und es hat ja nichts mit mir zu tun. Aber es belastet mich, jetzt davon zu wissen.

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Fast Forward
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 08:13

Nun kämpfe ich also nicht nur mit meinen Gefühlen für ihn, von denen ich nicht weiß, ob ich sie ansprechen soll (wozu denn auch??), sondern vor allem mit diesen Bildern, die ja wahrscheinlich auch der Wahrheit entsprechen und diesen Menschen, der mir hilft, mit mir besser klarzukommen, der mir so schöne Dinge gesagt hat, die mir wieder auf die Beine geholfen haben, in ein so mieses Licht rückt. Mir fehlen die Worte, um genau das zu beschreiben, was nun in mir vorgeht. Jedenfalls hindert es mich an meiner Arbeit - ich kann mich auf gar nichts konzentrieren. Und bin mir auch nicht sicher, ob ich es gut finden soll, dass ich jetzt so lange nicht zu ihm kann, um vielleicht darüber reden zu können.

Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht oder sonst irgendwelche Tipps für mich? :( Ich würde sehr sehr ungerne die Therapie abbrechen, aber ob ich jetzt wieder diesen tollen Mann sehen kann, der immer die richtigen Worte findet, an die ich geglaubt habe, das weiß ich einfach nicht...

[sorry, musste es aufteilen, war zu lang. Oh weh, hoffentlich liest das jemand und kann mir helfen :(]

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Tristezza
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 09:52

Hallo Fast Forward,
Fast Forward hat geschrieben:Dazu muss ich erst mal sagen, dass ich durch eine gute Freundin zu ihm gekommen bin - er ist ihr Patenonkel und sie hat ihn gebeten (ich kannte ihn natürlich nicht), mich aufzunehmen, nachdem sie feststellte, wie am Boden ich war.
Da hat der Thera von Anfang an einen Fehler gemacht - er hätte dich in dieser Situation eigentlich nicht als Patientin annehmen dürfen, denn bei so einer Konstellation sind Probleme vorprogrammiert.

Nun ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen ...
Fast Forward hat geschrieben:Versteht mich nicht falsch - ich finde nicht, dass es etwas unbedingt Schlechtes ist, wenn jemand ONS hat und so was ist auch mir (leider?) schon vorgekommen. Natürlich hat er als Privatmensch ein Recht darauf, zu tun, was er für Richtig hält und es hat ja nichts mit mir zu tun. Aber es belastet mich, jetzt davon zu wissen.
Ich finde auch, dass dies eigentlich kein Grund ist, ihm nicht mehr zu vertrauen. Er hat niemanden ermordet, beklaut, betrogen ... Aber klar, mich würde dieses Wissen auch belasten. Ich würde allen Bekannten und Verwandten des Theras klipp und klar sagen, dass ich keine privaten Dinge mehr von ihm hören möchte.

Die Frage ist: Kannst du ihm noch vertrauen nach dem, was du über ihn gehört hast? Und könnt ihr auf dieser Basis noch zusammenarbeiten? Das wird sich vermutlich erst rausstellen, wenn du wieder eine Sitzung bei ihm hast. Blöd, dass es bis dahin noch vier Wochen sind. Wichtig ist vielleicht auch die Therapieform: Machst du Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische Therapie? Bei ersterer könnte ich mir eine weitere Zusammenarbeit eher vorstellen. Ein Gutes hat die Sache immerhin: Du wirst dich in ihn vielleicht nicht mehr so kopflos verlieben wie viele andere Patientinnen ...

Lg, Tristezza

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Fast Forward
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 10:52

Hallo Tristezza,
Danke für die schnelle Antwort!

Da, wo ich wohne, kennt eigentlich immer jeder jeden, so dass es schwer vermeidbar ist, einen Therapeuten zu finden, den niemand irgendwie persönlich kennt. Da ich auch eigentlich vollstes Vertrauen in seine Professionalität habe und bisher immer sehr zufrieden war, hat es mir nichts ausgemacht, dass er mir so empfohlen wurde - es ist ja bekanntlich nicht leicht, einen guten Thera zu finden.

Ich habe jetzt auch allen gesagt, dass ich so was nicht wissen will und darf. Ich hoffe, jetzt nichts weiteres zu erfahren.

Ob ich ihm weiter vertrauen kann, weiß ich eben nicht. Es handelt sich um eine Verhaltenstherapie, die bisher auch gut anschlägt. Ich gehe ja auch sehr gerne zu ihm - jedenfalls war das bisher immer so. Aber jetzt weiß ich ja diese brisanten Dinge, die ich natürlich nicht vergessen werde. Manche Dinge, die er mir gesagt hat, stelle ich jetzt auch total in Frage. Als ich ihm erzählt habe, dass ich nach dem endgültigen Aus meiner Beziehung (der Auslöser, warum ich so am Boden war) mein Facebook gelöscht habe, meinte er, es wäre gut, dass ich kein Account mehr habe. Jetzt weiß ich aber durch eine Unachtsamkeit meiner Freundin, dass er selbst FB hat (sie hat mir mitten aus dem Blauen heraus auf ihrem Handy sein Profilfoto vor die Nase gehalten. Irgendwie ganz gut, dass ich ihn da spontan nicht einmal erkannt habe und danach auch nicht gefragt habe, es nochmal zu sehen... Obwohl ich jetzt natürlich auch neugierig bin). Das stört mich auch schon - wie kann er mir raten, kein FB zu haben und dort selbst aktiv sein??
Dann ging es auch einmal um die intime sexuelle Beziehung die ich noch lange mit meinem Ex hatte, der dann meinte, er habe dabei aber keine Gefühle mehr für mich. Mein Thera meinte dann, das könne gar nicht stimmen, da Sex nunmal etwas sehr gefühlvolles ist. Naja, jemand der sich selbst mit ONS begnügt wird ja wohl kaum Gefühle für diese quasi zufällig begegneten Damen Gefühle haben. Also stelle ich mir schon Fragen zum Wahrheitsgehalt seiner Aussagen. Dabei weiß ich auch hier im Grunde, dass seine Aussage deswegen auf mich und diese damalige Situation bezogen nicht dadurch falsch wird. Aber diese Trennung fällt mir schwerer.

Dass ich mich jetzt nicht noch mehr verliebe, bezweifle ich auch. Leider habe ich einen ungesunden Hang dazu, mich noch mehr zu verlieben, sobald eine Situation verworren und schmerzhaft wird. Irgendwie habe ich gerade jetzt noch sehr viel mehr Sehnsucht nach ihm und weiß nicht, wie ich diese vier Wochen überstehen soll.

Sollte ich mich melden und ihm sagen, dass ich eher kommen möchte, wenn es nur irgendwie ginge? Ich will das jetzt nicht so lange mit mir herumtragen, ich kann mir das auch nicht leisten... Aber wie sollte ich das überhaupt sagen?? :( Wie gesagt, ich will wirklich nicht abbrechen. Aber ich weiß einfach nicht, was ich jetzt tun soll.

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Celice
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 11:30

Hallo Fast Forward,

es ist natürlich blöd, dass du ihn jetzt so lange nicht sprichst. Habt ihr einfach erst in 4 Wochen den nächsten Termin oder ist er weg? Weil du schreibst, du könntest ihn auch anrufen, dass du eher kommen möchtest... ??

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du das alles nicht wissen willst und es dich belastet. Ich weiß über meinen Thera viel weniger, eigentlich nur Kleinigkeiten, aber selbst die sind mir schon zu viel. Anfangs hab ich gedacht, es würde mir meine Angst nehmen, wenn ich menschliche Seiten von ihm kennen würde. Das ist aber ein Irrtum. Es ist wirklich nur belastend. Zumal man dann eben ihn als Person von den eigenen Anteilen noch schlechter unterscheiden kann.

Insofern wäre es das Beste, über alles was du über ihn weißt mit ihm zu reden und auch darüber, was es in dir auslöst. Dadurch könntest du (oder ihr) wieder eine Distanz dazu herstellen, so dass diese Details wieder ihre Bedeutung verlieren und du mit deinem Blick zu dir selbst zurückkehren kannst.

Wenn ich das richtig verstanden habe und du ihn um einen früheren Termin bitten könntest - also ich würde anrufen.

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Beitrag Mo., 26.09.2011, 11:40

Hallo Celice,

Das Problem war einfach, dass wir eher keine Zeit gefunden haben - er ist viel auf Tagungen unterwegs und ich habe als Studentin, die bald auch ein längeres Praktikum macht, auch nicht so viel Zeit. Diese Woche ist er auch gar nicht da. Aber ich denke, wenn ich ihm schreibe (ich habe nur seine Handynummer), können wir vlt. auch einen Termin eher ausmachen.

Allerdings frage ich mich, ob er nicht dann sauer wird, wenn er bemerkt, dass es eigentlich um seine Privatangelegenheiten geht. Ich befürchte, dass er sehr abweisend reagieren wird. Ich meine, das was mir da erzählt wurde ist ja echt ein ziemlicher rufzerstörender Hammer (auch wenn es keinen Patienten betrifft). Ich habe noch nie mit ihm über die Beziehung Thera/Patient gesprochen, mir ist nicht einmal klar, ob er meine Zuneigung wirklich mitbekommt, da ich sowas nur sehr schlecht ausdrücken kann und bei ihm eigentlich... Ja, irgendwie kann ich es da gut kaschieren. Andererseits müsste ihm sowas doch auffallen?

Und wie kann man das überhaupt ansprechen? Ich kann ja kaum so ganz salopp sagen "Ich hab gehört, dass Sie auch mal gerne die Sau raus lassen und sich munter durch die Gegend poppen und das finde ich scheiße" (mal abgesehen davon dass ich so nur rede wenn ich sauer bin)... Und wenn ich Rumdruckse unterbricht er mich doch sicher :S Ehe ich alles erzählt hab...

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Celice
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 11:47

Puh, das ist ja wirklich verzwickt. Weil halt auch rauszulesen ist, dass dich sein Verhalten ärgert und du darüber auch ein bisschen urteilst. Das könnte aber eben auch ein bisschen mit dir zu tun haben. Du findest ihn toll, weißt aber auch, dass Du nie ein ONS oder mehr sein wirst - dass du da wütend wirst ist schon auch irgendwie klar. Aber darüber musst du reden.

Du kannst es ja vorsichtig anfangen, so ungefähr: "Naja, ich hab eher unfreiwillig sehr private Sachen über Sie erfahren und eigentlich belastet mich das total..."

Wenn das so dörflich ist bei euch, wird das sicher auch nicht das erste Mal passiert sein. Und ob er von Deiner Zuneigung schon was mitbekommen hat, ist schwer zu sagen. Ich hab auch immer gedacht, der muss das doch merken... aber manchmal merken die auch weniger, als man denkt.

Also jetzt denke ich, um ihn damit auch nicht zu bedrängen (vielleicht wird er ja dann auch irgendwie panisch) würd ich vielleicht doch den nächsten Termin abwarten, so wie er ist, und es dann ansprechen. Das aber auf jeden Fall.

Und wenn ihm das dann alles zu viel ist und zu Dicke kommt, dann müsstest du im schlimmsten Fall wechseln. Das ist aber immer noch besser, als jetzt eine ganze Therapie durchzuziehen und mit diesen Infos alleine zu bleiben.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 11:53

Okay, es hat sich also rausgestellt daß er ein Weiberheld ist. Also der Typ Mann der bei Frauen gut ankommt und dies im privaten Leben auch Nutzt um Spass zu haben (was wenn er nicht fest vergeben ist auch für mich kein Problem wäre, daß ein Mann so handelt so lange er mit seinem Verhalten nicht reihenweise Herzen bricht und dann zerbrochen zurücklässt um weiterzuziehen)

Ich glaube aber daß du auch anfängst dich in ihn zu verlieben daran liegen könnte daß er eben so ein Typ Mann ist auf den Frauen eben stehen.

Und da sehe ich das Problem. Ich würde als Frau KEINE Therapie bei einem Mann machen wollen der vor erotischer Ausstrahlung sprüht. Weil ich glaube nicht daß hier eine Therapie an den eigentlichen Themen möglich ist, weil das "Geknister" da ständig dazwischenfunkt und zu viel Raum einnimmt (das fängt bei dir ja jetzt schon an) in dem Therapie, Arbeit an den eigenen Problemen stattfinden sollte. Und eben kein Balzverhalten.

Das ist auch ein Grund warum ich unbedingt eine Frau als Therapeutin suche weil ich eben KEINE Flirt- und Knisteratmosphäre in der Therapie haben will

Das Wissen um seine Bettgeschichten, ja, das ist auch problematisch, und ich finde es auch etwas befremdlich daß er eine Klientin aus seinem weiteren privaten Umfeld überhaupt genommen hat anstatt hier einen Kollegen/Kollegin zu empfehlen..
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mo., 26.09.2011, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 11:58

Fast Forward hat geschrieben:
Allerdings frage ich mich, ob er nicht dann sauer wird, wenn er bemerkt, dass es eigentlich um seine Privatangelegenheiten geht. .
Naja, du hast dich ja nicht aktiv um diese Informationen bemüht.

Du kannst ja einfach sagen, daß dir eben Details aus seinem Privatleben von Leuten die ihn besser kennen herangetragen worden sind und du nun mit diesem Wissen im Hinterkopf Probleme hast die Therapie fortzusetzen. Es geht nicth um sein Privatleben sondern daß du es problematisch findest damit umzugehen daß du diese Dinge erfahren hast, und daß hier überhaupt Therapie und Privatleben zu nah aneinander sind.

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kleines2010
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 12:05

Also ich finde Therapeuten haben auch ein Recht auf privat leben wie jeder andere Mensch auch-sind auch nur Menschen! So lange er's nicht auf seine Patienten überträgt ist es doch in Ordnung. Wenn Dich das jetzt so sehr belasted dann solltest Du über einen Therapeutenwechsel nachdenken und wäre in Deinem Fall sowieso besser, weil verliebt sein in Therapeuten, da bringt die Therapie nicht viel und bringt Dir nur noch mehr Probleme. Du verrennst Dich bloß noch mehr in ihm und irgendwann stehste dann da....Vielleicht solltest Du's mal mit einer Therapeutin versuchen, wäre überhaupt sehr viel besser meiner Meinung nach.
Alles Gute und Liebe Dir

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Celice
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 12:13

kleines2010 hat geschrieben:Also ich finde Therapeuten haben auch ein Recht auf privat leben wie jeder andere Mensch auch-sind auch nur Menschen!
da stimme ich dir völlig zu
weil verliebt sein in Therapeuten, da bringt die Therapie nicht viel

das ist allerdings ziemlicher Unfug

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Fast Forward
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 12:28

Hui, da kamen jetzt aber schön viele Posts Danke euch allen!

@ Cecile: Ja, da könntest du Recht haben, es verärgert mich und zwar exakt aus diesem Grund. Dabei - wenn ich tiefer in mich hinein horsche weiß ich, dass ich sowas auch gar nicht wollen würde. Stelle ich mir vor, wie er mir iiirgendwie näher kommt, dann wird mir ganz unwohl, ich würde schleunigst das Weite ergreifen! Und trotzdem, ich war erst ein bisschen erleichtert, als ich erfahren habe, dass er alleinestehend ist (und davon auch eher überzeugt scheint, so wie er redet). Ein bisschen naïv war es ja schon, davon auszugehen, dass er dann gar keine sexuellen Kontakte zu Frauen hat, war es ja schon, aber ich wollte es ja auch nicht wissen...

Dein Vorschlag, wie ich es ansprechen könnte, gefällt mir sehr gut! Das könnte ich machen, umso mehr, wie dann klar wird, dass ich es nicht nachgesucht habe - ich habe zwar mal über ihn gegoogelt, das erste Mal eben vor dem ersten Termin um zu wissen, mit was für einem Thera ich es zu tun bekomme, und dann nachdem ich das alles gehört habe. Er ist sehr engagiert in seinem Beruf, was mich auch erst mal wieder runtergeholt hat - sozusagen die Suppe ein bisschen abgekühlt hat.

Es wird mir schwer fallen, so lange zu warten :( Zumal ich dann mitten im Praktikum bin und da eigentlich nicht noch von solchen Gedanken heruntergezogen werden will. Aber vlt. ist ja genau das, das, was ich jetzt brauche, um mich zu beruhigen. Ich warte mal ab, kann mich immer noch melden, wenn es zu viel wird. Und jetzt ist er eh nicht da.

@münchnerkindl: Also, er ist single, das weiß ich mit Sicherheit. Sonst würde ich auch sicher nicht mehr hinwollen - ich bin da extrem sensibel und lehne Menschen, die so handeln strikt ab! Ob ich mich jetzt in ihn verliebe, weil er so ein Weiberheld ist... Hmmm, also er ist gut mindestens 26 Jahre älter als ich und ich steh eigentlich nicht auf ältere Männer. Ich kann sie attraktiv finden und sogar dann sind die eigentlich nie älter als Anfang 40. Richtig verliebt war ich immer nur in Gleichaltrige. Außerdem hat er ja dann auch so ziemlich das Alter meines Vaters und ich denke nicht, dass ich Probleme mit meinem Paps habe und da was ausgleichen will oder so. Also, ich glaube mehr, dass es einfach der Kontext ist, der in mir wirkt. Ich stell mir sehr oft vor, was mein Thera zu dieser oder jener Sache sagen würde und in meiner Phantasie kann ich ihn auch eigentlich nie als Liebhaber sehen, sondern immer nur als Mentor, der mir sehr nahe steht. Trotzdem fühle ich mich sehr hingezogen.

Das Geknister geht ja auch nur von mir aus. In der Therapie flirtet er ja nicht mit mir. Er arbeitet ja auch mit Jugendlichen, ich bin nur wenig älter als die ältesten Jugendlichen, sein Ältester hat glaube ich mein Alter. Also, da sehe ich von ihm aus keine Gefahr und in der Therapie habe ich nicht unbedingt das Bedürfnis, ihn anzumachen.

Ich war auch mal bei einer Frau, aber die war wirklich... Also, die hat nie auf etwas reagiert und als ich ihr vor einem halben Jahr eröffnet habe, ich wolle mir das Leben nehmen, hat sie gar nichts gesagt, nur schockiert geblinzelt. Bin da also niiie wieder hin. Das klingt vlt komisch, aber ich fühle mich in Beratungsdingen bei Männern einfach besser aufgehoben. (Hmmm, auch komisch, oder?)

Ehrlich gesagt hatte ich am Anfang auch vermutet, er würde mich weiterschicken, als meine Freundin mir angeboten hat, mit ihm zu reden. Ich glaube aber, er hat sehr stark das Bedürfnis, anderen zu helfen. Gute Frage, ob der überhaupt mal jemanden abgelehnt hat... Hmmm...

@kleines2010: Ja klar ist das sein gutes Recht! Ich habe ja geschrieben, dass mir bewusst ist, dass es mich gar nichts angeht und ich es eigentlich gar nicht wissen dürfte. Dass verliebt sein in der Therapie ein Problem ist, seh ich anders. Bisher hat es mich nicht davon abgehalten Fortschritte zu machen, im Gegenteil. Ich sitz ja nicht vor ihm, schmachte ihn an und träume von gemeinsamen Nächten. Ich habe einfach nur Herzklopfen, wenn ich an ihn denke und tue das außerhalb der Stunden sehr oft. Aber wie schon gesagt, ich habe keine erotischen Phantasien oder Träume - und ich bau sehr schnell Dinge in Träume ein, die mich beschäftigen. Ich bin ja keine Stalkerin und kann schon abstrahieren Außerdem wäre es dann ja auch an ihm, den Schlussstrich zu ziehen, wäre ich so liebeskrank.
Danke trotzdem für deinen Rat!

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Tristezza
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 12:47

Fast Forward hat geschrieben:Allerdings frage ich mich, ob er nicht dann sauer wird, wenn er bemerkt, dass es eigentlich um seine Privatangelegenheiten geht. Ich befürchte, dass er sehr abweisend reagieren wird.
Ich will dich nicht verrückt machen, aber es könnte sein, dass er sogar die Therapie beendet, weil durch dein Wissen über sein Privat-/Intimleben die erforderliche Distanz zwischen Thera und Patientin nicht mehr gegeben ist und (inoffiziell) weil er sich vielleicht schämt. Manche Theras sind da sehr konsequent. Ich war letztes Jahr in einer Klinik, da musste ich die Ärztin (Psychiaterin) wechseln, weil sich herausgestellt hatte, dass meine Mutter sie (nur flüchtig) kannte und die Ärztin deshalb laut Oberarzt "befangen" war. Kann natürlich sein, dass es bei euch "auf dem Dorf" anders ist, weil da sowieso jeder jeden kennt. Aber wenn du weiter zu dem Thera gehen willst, würde ich mir an deiner Stelle sehr genau überlegen, was ich ihm sage und was nicht. Vielleicht fühlt er sich durch dein Wissen bloßgestellt. Andererseits: Vielleicht gibt es Präzedenzfälle? Vielleicht weiß ja deine Freundin von anderen Patientinnen, die Intimitäten über ihn erfahren haben und ihn damit konfrontiert haben?

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Beitrag Mo., 26.09.2011, 12:49

Oh nein :( Sag sowas nicht! Das macht mir jetzt sehr große Angst!

Kann ich sie denn danach fragen? Sie weiß eigentlich nicht, wie er arbeitet, sie wusste halt nur, dass er Psychologe ist und wollte mir ja nur helfen. Eigentlich will ich sie jetzt nicht da mit reinziehen, da sie vlt von diesen Bettgeschichten gar nichts weiß. Aber andererseits will ich mich nicht auf so unsicherem Terrain bewegen, wenn ich als Konsequenz dann aus der Therapie entlassen werde! :(

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 26.09.2011, 12:50

Tristezza hat geschrieben: Aber wenn du weiter zu dem Thera gehen willst, würde ich mir an deiner Stelle sehr genau überlegen, was ich ihm sage und was nicht. Vielleicht fühlt er sich durch dein Wissen bloßgestellt. Andererseits: Vielleicht gibt es Präzedenzfälle? Vielleicht weiß ja deine Freundin von anderen Patientinnen, die Intimitäten über ihn erfahren haben und ihn damit konfrontiert haben?
Aber die Situation ist so vertrackt, das ganze beeinträchtigt die Therapie so sehr daß einfach verschweigen bloss damit er nicht beendet auch nicht sinnvoll ist. Weil auf der Basis, wenn das ungeklärt ist kann hier ja wohl kaum noch eine brauchbare Therapie stattfinden.

Fast Forward hat geschrieben:Oh nein :( Sag sowas nicht! Das macht mir jetzt sehr große Angst!
Das ist aber fachlich gesehen das einzig verantwortungsvolle weil Therapie und Privates gehören nun mal strikt getrennt, du siehst ja gerade warum.

Wenn er das nicht tut zeugt das nicht gerade von therapeutischer Kompetenz.

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