Was für ´ne Stunde!

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Elena
[nicht mehr wegzudenken]
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Was für ´ne Stunde!

Beitrag Mi., 21.09.2011, 22:36

Hallo Ihr!

Heute hatte ich die komischte Stunde aller Stunden, und ich weiß nicht, wie ich es am besten beschreiben soll.
Es war so, als würden sich zwei Fremde gegenübersitzen, die an der Bushaltestelle sitzen und auf den Bus warten und dabei sich einfach nur oberflächlich unterhalten, aber jeder ist gedanklich auf einer anderen Baustelle.
Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, sie verstand garnicht, was ich ihr erzählt habe. Also vollkommen aneinander vorbei geredet.

Keine Ahnung, lag es an mir, weil ich etwas angeschlagen war, hatte grad ´ne Grippe hinter mir oder an ihr? Als ich hingefahren bin, war ich auch innerlich schon so gleichgültig, das kenne ich normal nicht von mir, wenn ich zur Stunde gehe.
Als ich im Auto saß, war mir richtig kalt, weil die Stimmung auch so war, alles ganz unpersönlich.
Beim Gehen (zehn Minuten früher als sonst, weil wir nichts mehr geredet haben) hab ich ihr gesagt, dass ich erst in drei Wochen wieder kann. In Wirklichkeit hatte ich keine Lust mehr hinzugehen. Was ist das denn? Wir hatten keinen Stress vorher, es war auch nie die Situation, dass wir uns schweigend gegenüber saßen, weil wir nichts zu reden hatten. Wenn ich jetzt noch dran denke wird mir kalt.
Kennt das jemand?

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charlotta
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Beitrag Mi., 21.09.2011, 23:14

Liebe Elena,

kann es vielleicht möglich sein, dass Deine Stimmung, die Du ja vorher schon als gleichgültig beschrieben hast, einfach auf die Stunde ausgewirkt hat?
Manchmal ist man irgendwie so drauf, dass man sich wundert, warum lachen mich so viele Menschen an, dann wieder denkt man, alle sind heute so doof. In Wirklichkeit sind wir es aber selber, die diese Ausstrahlung haben und es einfach zurückgesendet bekommen.
Ich würde mir da garnicht so viel bei denken, und es war einer dieser Tage, wo es einfach mal nicht gepasst hat. Wenn es das nächste Mal wieder so sein sollte, dann würde ich mir Gedanken machen, was da zwischen Euch los ist und es auch mal ansprechen.

LG Lotte

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Wildkatze
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Beiträge: 206

Beitrag Fr., 23.09.2011, 19:51

charlotta hat geschrieben:Manchmal ist man irgendwie so drauf, dass man sich wundert, warum lachen mich so viele Menschen an, dann wieder denkt man, alle sind heute so doof. In Wirklichkeit sind wir es aber selber, die diese Ausstrahlung haben und es einfach zurückgesendet bekommen.
Ja, genauso kenne ich es auch.
Mache Dir da jetzt noch nicht so viele Gedanken, liebe Elena.
Manchmal ist es so, dass Theras die plötzliche Distanz bemerken und dann genauso reagieren, wie man sich gab.
Aber das ist nicht schlimm.
Es ist kein Zeichen dafür, dass es in der Therapie nicht mehr passt. Nur ein Spiegel der Momentaufnahme. Es ist schwer damit umzugehen, aber warte ab, was in der nächsten Stunde passiert, wenn du vielleicht ein wenig näherer bist.
Dann ergeben sich wieder gute Grundlagen für ein nahes Gespräch.
Es ist einfach auch mal normal so wie es ist.
Und es ist doch auch gut, dass unsere Theras uns immer wieder den Spiegel vorhalten.
Ich habe so etwas auch schon oft erlebt und es hat mich immer weiter gebracht in der Suche danach, wie ich bin und wirke und was ich im Endeffekt will.
Gerade soche Momente haben mir gezeitgt, dass ich Nähe will und diesen Wunsch durch Unnahbarkeit zu vertuschen versuche.

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zombie78
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Beiträge: 424

Beitrag Do., 18.02.2016, 09:40

@Wildkatze

Aber wie merke ich denn, ob ich nun gespiegelt werde, oder ob es nun der Thera ist, der so ist? Klar ich kann mich selber in dem Moment oder eben danach hinterfragen, wann ich ebenso bin. Aber wer gibt einem die Gewissheit? Man kann sich doch auch einbilden, dass es gespiegelt ist, obwohl es vielleicht Desinteresse des Theras (zum Beispiel) sein könnte. Und man kann sich (so wie ich immer) in den vielen Gedanken darum auch verrennen. Eine so lange Rennbahn, in der man sich so viel gedanklich verrennen kann wie ich, gibt es gar nicht. Wer gibt einem die Gewissheit, was die Wahrheit ist???????

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Alyssa
Forums-Gruftie
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Beiträge: 871

Beitrag Do., 18.02.2016, 18:04

Zombie78: Also, wenn ich den Eindruck habe, es liegt nicht an mir, sondern der Therapeut ist gelangweilt/abwesend/desinteressiert, frage ich meist ganz direkt nach. Wenn ich nicht nachfrage (nichtmal das Bedürfnis verspüre nachzufragen), erkenne ich ihn meist auch nicht als abwesend/gelangweilt/desinteressiert, bzw. bin selber in so einer Stimmung und merke dann auch, dass es von mir kommt (das begreife ich dann aber immer erst eine Weile nach der Stunde!).
Ich würde da einfach auf mein Gefühl hören - empfinde ich ihn als wirklich abwesend/gelangweilt, und merke an mir selber diese "Symptome" nicht und bin redewillig, komme aber nicht bei ihm an, kann ich nur nachfragen. Empfinde ich ihn als gelangweilt/abwesend, bin aber selber in ähnlicher Stimmung, kann ich nur überprüfen, ob er z.B. schon von Anfang der Stunde so war, oder ob er erst später so reagierte, und ob/wie ich auf ihn wirken könnte.
Ist schwierig, und ich glaube, die Wahrheit zu finden, wird nicht immer gelingen.


Alyssa
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 40
Beiträge: 871

Beitrag Fr., 09.09.2016, 15:15

Ich grabe das mal wieder aus, denn ich hatte jetzt die allermerkwürdigste "Stunde" überhaupt.
Ist leider so lang, dass ich es in 2 Teile teilen musste.

Teil 1:
Es fing schon damit an, dass ich zu spät loskam und überhaupt furchtbar genervt war und eigtl. gar keine Lust hatte. Als ich im Zug sitze, ruft mein Therapeut an, erklärt, dass er aufgrund eines Ausfalls eines Kollegen nur knappe 30min Zeit hätte, da er dann zur Dienstübergabe in die Notaufnahme müsste, und ob ich es früher als zum geplanten Termin schaffen könnte, damit wir genug Zeit haben. Ich sagte darauf, dass ich es defintiv nicht eher schaffe, denn der Zug würde für mich ja nun nicht schneller fahren. Darauf bot er an, dass wir ja dann die 30min machen könnten, dann kurz Pause, und danach weiter. Ich war etwas irritiert ob der Anfrage, meinte nur, ob wir das nicht spontan entscheiden könnten.

Ich habe dann beim Umsteigen den Anschlusszug verpasst, und deshalb direkt beim Therapeuten angerufen, um zu sagen. dass ich es nun nichtmal mehr pünktlich schaffen würde. Sein Kommentar "Du bist ja clever...verpasst den Zug..." Da war ich etwas vor den Kopf gestossen. Ich habe ihn dann gefragt, ob es denn überhaupt Sinn mache, bzw. was ich davon hätte, wenn alles so unter Zeitdruck wäre und die Zeit so knapp, er meinte nur: "Naja, vielleicht ein gutes Gespräch". Ich hab mich drauf eingelassen, obwohl ich schon ahnte, dass das alles schief laufen würde.

Angekommen bin ich hochgeeilt, sass dann da bei ihm - und war nur noch genervt. Ich hab dann erstmal klargestellt, dass er doch weiss, dass ich eine bestimmte Zeit für die Anfahrt brauche, und dass es da dann gar nichts bringt, wenn er 20min vorm Termin anruft, ob ich früher könne, weil ich da schon längst im Zug sitze. Und dass ich den Anschlusszug sicher nicht absichtlich verpasst habe. Er hat dann noch irgendwas rumgemurmelt, weil ich ein Cap aufhatte und zu den langen Haaren, da hab ich gedacht "Wie? Soll ich ihm jetzt noch Rechenschaft ablegen, warum ich längere Haare habe und mit Kopfbedeckung gehe?"

Nun ja, grossartiges Gespräch kam micht auf, er hat gemerkt, dass ich genervt war. Dann war die Zeit um, ich hab gefragt, wie lange er zur Dienstübergabe braucht, wir haben uns geeinigt, uns 25min später wieder vor seiner Tür zu treffen. Habe mich dann draussen hingesetzt, bin etwas runtergfahren (so gesehen war die Pause nicht verkehrt), bin pünktlich wieder hoch nach den 25min - und stand vor verschlossener Tür. Habe da dann nochmal 15min gewartet. Ich war schon drauf und dran, einen Zettel zu nehemn, draufzuschreiben, dass ich keinen Bock mehr habe zu warten, und dann zu gehen.

Eine Patientin kam noch bei mir an, weil sie einen Arzt suchte, der ihr Kopfschmerztabletten geben würde, der hab ich dann gesagt, dass ich ihm Bescheid gebe, dass sie auf ihn wartet. Ich hab ihr gesagt, dass sie ihn, wenn sie ihn vor mir sehen würde, direkt anhauen soll, Tablettenausgabe dauert ja nicht so lange. Sie fand es richtig toll, das ich sie sozusagen "vorlassen" wollte, aber ich meinte dann nur, dass ich eh schon warte und es auf die paar Minuten nun auch nicht mehr ankäme.


Alyssa
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Beiträge: 871

Beitrag Fr., 09.09.2016, 15:23

Teil 2:
Statt nach 25min kam er dann nach 40min, aus irgendeiner Ecke, Telefon am Ohr. Ich hab ihm direkt gesagt, dass da eine Patientin mit Kopfschmerz auf ihn wartet wg. Tablettenausgabe, er nickte nur, ich wiederholte das alles nochmal, weilc ich dachte, er hätte nicht zugehört, da sagte er dann "Ich bin noch am Telefonieren". Ich darauf: "Das hab ich nicht mitbekommen (hatte ich auch nicht, da ich ihn nicht angeguckt hatte). Nun ja, er hatte den Arzt vom Dienst an der Strippe, hat die Kopfschmerz-Sache direkt weitergegeben, dann sind wir rein.

Ich meinte erstmal, dass es ja nun nicht die verabredeten 25min waren. Darauf konterte er, dass er in der Notaufnahme noch zu einem Notfall gerufen worden war, und da hätte verhandeln müssen. Als ich es wagte, einzuwerfen, dass er sich seine Zeit eben besser einteilen müsse, wenn er es sonst nicht hinbekommt mit den Terminen, reagierte er etwas angepieselt, und murrte, dass es ja nicht seine Schuld sein, wenn ein Kollege ausfiele, und er da aushelfen müsste. Als ich meinte, warum gerade er es denn machen müsste, kam nur, dass es keinen anderen gäbe. Als ich fragte warum nicht, kam, dass es am Missmanagement der Klinik läge.

Er hatte dann noch nachgrefragt, was es mit der Kopfschmerz-Patientin auf sich hatte, und dass es ja so nett war, dass ich ihm Bescheid sagen wollte, dass sie auf ihn wartet, er aber gar nicht mehr im Dienst sei, und das deshalb telefonisch an den diensthabenden Arzt weitergegeben hätte (das Telefonat vor der Tür).

Wir haben dann noch weitergmacht, ich hatte aber keinen Bock mehr (das hab ich auch durchblicken lassen) und ich hab ihn nicht mehr an mich rangelassen. Ich bin sogar das erste Mal mit dem Stuhl (der immer gleich steht) etwas von ihm weg gerutscht. Ich hatte auch den Eindruck, dass er zum einen müde und erschöpft war vom langen Arbeitstag und Schwierigkeiten hatte, sich zu konzentrieren und therapeutisch "richtig" zu antworten, zum anderen die Situation aus der Notaufnahme offenbar doch nicht mal so eben abschütteln konnte. Er hat sich zwar Mühe gegeben, noch sowas wie ein halbwegs vernünftiges Gespräch hinzubekommen, aber ich wollte einfach nicht mehr.

Wir haben dann einen neuen Termin gemacht, er hat noch seine Besorgnis betreffend der nächsten Tage und der daraus resultierenden Belastungen für mich geäussert, und war irgendwie auch handzahm und fast schon kuschelweich, aber da hab ich nichts von. Erst war ich irgendwie verärgert und enttäuscht und hab mich etwas allein gelassen gefühlt. Jetzt hab ich ein anderes Gefühl, das kann ich aber nicht einordnen. Definitiv kein schlechtes, negatives Gefühl, ich hege nichtmal Groll gegen meinen Therapeuten. Ich weiss nur, dass ich ihm nächstes Mal klipp und klar sagen werden, dass ich so ein "Experiment" nicht nochmal mitmache, und dass er dann lieber gliech den Termin komplett verschieben soll.

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StatueOfFreedom
Helferlein
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 17:54

Also, an der Geschichte sind mir zwei Dinge aufgefallen:

Auf die Frage, ob du früher da sein kannst, konterst du, dass du ihm Zug bist und der Zug würde für dich ja nicht schneller fahren. Uff, damit bringst du das Gespräch aus meiner Sicht direkt auf eine unschöne Ebene, jedenfalls ist sie nicht mehr zielorientiert. Auch wenn du einen längeren Anfahrtsweg hast, ist es glaube ich nicht unverschämt, jemanden zu fragen, ob er zufällig früher kann. Gab es bei mir auch schon oft und ich finde die Frage nicht verwerflich. Man kann diese Frage nämlich auch ganz einfach mit nein, leider nicht beantworten. Er war ja bemüht, das beste aus der Situation zu machen.

Und du sagst ihm, dass er seine Zeit besser einteilen soll und fragst ihn, warum er denn den Notfall übernehmen muss. Ich finde, das geht über eine normale Therapeuten-Klienten-Beziehung weit hinaus. Notfälle sind Notfälle und haben in jedem Fall Vorrang. Im Krankenhaus hätte ich mit gebrochenem Arm auch jedes Verständnis für meinen Arzt, wenn er ein Unfallopfer meinem gebrochenem Arm vorzieht, wenn die Notaufnahme unterbesetzt ist (dafür kann der Arzt in der Regel nichts).

Ich will nicht behaupten, dass er den Bogen bei der Wartezeit überspannt hat, aber du sagst am Ende selbst, er war beinahe kuschelweich. Ich denke, es war auch für ihn ein bescheidener Tag und es tat ihm leid. Theras sind auch nur Menschen. Bisschen dumm gelaufen und schade um die Zeit und die Sitzung, aber ich würde es als "dumm gelaufen" abhaken. Wobei mir auch sein Satz "du bist ja clever" übel aufstößt. Ich glaube das ist einer der Gründe, warum ich meinen Thera niemals duzen möchte. Solche Sätze fallen einfach schneller mit einem Du als mit einem professionellen Sie.

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stern
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Beiträge: 25012

Beitrag Fr., 09.09.2016, 18:53

Das Anliegen, dass der Termin dann am besten gleich verschoben wird, finde ich o.k. Wobei er nichts dafür kann, dass du den Zug auch noch verpasst hast. Ich denke, die Umstände sind dem geschuldet, dass er Kliniktherapeut ist. Für mich wäre das eher nichts, wenn diverse Störungen schon fast einzukalkulieren sind - und wenn es nur ein Patient ist, der ein Medikament braucht. Ich lobe mir meinen fixen Termin... ich denke, bei einem Zwischenfall würde sie ganz absagen... wenn ich zu spät komme, ist es mein Pech, weil es von meiner Zeit abgeht... und da Stunden pünktlich anfangen und enden (bei jedem) gibt es im Normalfall auch keine Verzögerungen.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 09.09.2016, 19:34, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Adventskranz
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Beiträge: 85

Beitrag Fr., 09.09.2016, 19:05

Meiner Meinung nach tanzt Dein Thera einfach auf zu vielen Hochzeiten. Er sollte nicht gleichzeitig Klinik-Arzt und Therapeut sein. Und auf die Idee eine Therapiestunde einfach zu unterbrechen, muss man erst mal kommen! Sorry, aber ich musste echt lachen, weil ich das so absurd finde.
Ich verstehe, dass Du sauer bist, auch wenn Dein Thera für Dein Zuspätkommen natürlich nichts kann. Dass er als Arzt im Notfall einspringen muss, ist verständlich, aber wenn er doch als Notarzt vorgesehen ist, kann er doch nicht parallel eine Therapiestunde vereinbaren. Das liegt dann schon an seinem Missmanagement und nicht an dem der Klinik. Da hätte er schon vorher absagen können.
In dem Du-Sie Problem stimme ich der Freiheitsstatue zu.

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Broken Wing
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Beiträge: 2978

Beitrag Fr., 09.09.2016, 19:19

Wäre ja nicht das erste Mal bei ihm, dass er Probleme im Umgang mit der Zeit gehabt hat, oder?

Außerdem hatte er ja schon ein paar derart brilliante einfälle, soweit ich mich erinnere. Da hätte schon ein einziger ausgereicht, um mich für immer zu vergraulen. Und so jemand lässt sich über das Management der Klinik aus...
Unter diesem verkannten Genie gäbe es das alles sicher nicht, aber leider war er nicht so genial, um bis ins Management zu kommen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Lockenkopf
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Beiträge: 2400

Beitrag Fr., 09.09.2016, 19:28

Alyssa hat geschrieben:Ich weiss nur, dass ich ihm nächstes Mal klipp und klar sagen werden, dass ich so ein "Experiment" nicht nochmal mitmache, und dass er dann lieber gliech den Termin komplett verschieben soll.
Das halte ich für sehr vernünftig.
Liebe Grüße
Lockenkopf


isabe
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Beitrag Fr., 09.09.2016, 19:32

Na ja, das Ganze scheint die Atmosphäre IN der Therapie widerzuspiegeln: Es wirkt auf mich immer ein bisschen unruhig, was geschildert wird. Wobei ich nicht sicher bin, ob du, Alyssa, das nur so wahrnimmst, oder ob das auch so IST. Du schreibst darüber, was er trägt, wie er sich verhält - und es entsteht in mir das Bild eines kleinen Chaoten, der mit seinen Patienten schäkert. Und das, was du über dich selbst schreibst, scheint dem irgendwie auch zu entsprechen: Du weist ihn zurecht usw. - also, ein bisschen klingt das so, als könntet ihr die Therapie auch in einer Kneipe abhalten (warst du es nicht, die das neulich aus Witz vorgeschlagen hat, oder war das jemand anders?). Neulich hast du das Wort "cool" erwähnt und heute dann "keinen Bock mehr". Wie zwei Twentysomething-Kumpels.

Ist jetzt nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern eine Rückmeldung bzw. ein persönlicher Eindruck (und ich weiß: Das Geschriebene deckt sich niemals mit dem Erlebten).

Das Chaos ist zum Teil dem Klinikalltag geschuldet. Das ist immer anders als bei einem niedergelassenen Therapeuten / Arzt.


Alyssa
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Beiträge: 871

Beitrag Fr., 09.09.2016, 19:36

StatueOfFreedom hat geschrieben:Also, an der Geschichte sind mir zwei Dinge aufgefallen:
Auf die Frage, ob du früher da sein kannst, konterst du, dass du ihm Zug bist und der Zug würde für dich ja nicht schneller fahren.
So hab ich das nicht gesagt. Als er anrief, und fragte, ob ich eher kann, habe ich direkt gesagt, "Nein, das schaffe ich definitiv nicht". Dass der Zug für mich nicht extra schneller fährt, habe ich dann noch angefügt.
StatueOfFreedom hat geschrieben:Uff, damit bringst du das Gespräch aus meiner Sicht direkt auf eine unschöne Ebene, jedenfalls ist sie nicht mehr zielorientiert. Auch wenn du einen längeren Anfahrtsweg hast, ist es glaube ich nicht unverschämt, jemanden zu fragen, ob er zufällig früher kann.
Nein, das zu fragen ist sicher nichtunverschämt. Es ist aber hinfällig, 20min vor dem Termin anzurufen und zu fragen, wenn man genau weiss, dass der Patient schon seit 15min im Zug sitzt. Und zwar in dem Zug, mit dem er es pünktlich zum geplanten Termin schaffen würde.
StatueOfFreedom hat geschrieben:Gab es bei mir auch schon oft und ich finde die Frage nicht verwerflich. Man kann diese Frage nämlich auch ganz einfach mit nein, leider nicht beantworten. Er war ja bemüht, das beste aus der Situation zu machen.
Nun ja, bemüht ist er immer
StatueOfFreedom hat geschrieben:du sagst ihm, dass er seine Zeit besser einteilen soll und fragst ihn, warum er denn den Notfall übernehmen muss. Ich finde, das geht über eine normale Therapeuten-Klienten-Beziehung weit hinaus.
Nein, finde ich nicht. Ich finde es völlig ok, nachzufragen, warum eine Dienstübergabe statt 25min 40min dauert.
StatueOfFreedom hat geschrieben:Notfälle sind Notfälle und haben in jedem Fall Vorrang. Im Krankenhaus hätte ich mit gebrochenem Arm auch jedes Verständnis für meinen Arzt, wenn er ein Unfallopfer meinem gebrochenem Arm vorzieht, wenn die Notaufnahme unterbesetzt ist (dafür kann der Arzt in der Regel nichts).
Nur blöde, wenn dein Arzt dann aber gar nicht der ist, der für Notfälle vorgesehen war, und gerade dabei war, deinen Arm zu gipsen - um mal dein Beispiel forzuführen.
StatueOfFreedom hat geschrieben:Ich will nicht behaupten, dass er den Bogen bei der Wartezeit überspannt hat,
20min Therapie, dann 40min Wartezeit, dann nochmal 20min Therapie findest du also ok?
Dazu An- und Abreise von je knapp 1h. das macht mal locker 3h Zeitaufwand für 40min Therapiestunde.
StatueOfFreedom hat geschrieben:du sagst am Ende selbst, er war beinahe kuschelweich. Ich denke, es war auch für ihn ein bescheidener Tag und es tat ihm leid. Theras sind auch nur Menschen. Bisschen dumm gelaufen und schade um die Zeit und die Sitzung, aber ich würde es als "dumm gelaufen" abhaken. Wobei mir auch sein Satz "du bist ja clever" übel aufstößt. Ich glaube das ist einer der Gründe, warum ich meinen Thera niemals duzen möchte. Solche Sätze fallen einfach schneller mit einem Du als mit einem professionellen Sie.
Ich wette, er hätte den Satz genauso mit einem "Sie" rausgehauen


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Beitrag Fr., 09.09.2016, 19:38

Ich würde es auch unter blöd gelaufen abhaken. Wahrscheinlich war er genervt, dass du nicht früher konntest. Dann warst du genervt, dass er nachgefragt hat und hast ihn das auch spüren lassen. Dann ihr beide genervt, als du später kamst und dann nochmal beide genervt wegen der langen Unterbrechung.

Ich halte deinen Thera generell für recht chaotisch und ich weiß nicht, ob ich damit gut klar käme, aber heute würde ich es nicht übel nehmen, weil bei einem Notfall kann er ja nicht anders.

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