Hallo zusammen,
ich mache jetzt seit fast 1,5 Jahren Therapie mit meinem Therapeuten und komme
meistens mit ihm sehr gut zurecht. Aber bei folgendem Punkt stoßen wir aufeinander,
ich fühle mich verletzt und würde gerne eure Meinung/ Erfahrungen zu dem Handeln meines Therapeuten wissen:
Wenn es mir schlecht geht wie die letzten Tage muss ich in der Therapie sehr viel grinsen und lächeln, schon wenn ich zur Sitzung herein komme. Ich weiß, dass ich dann sehr unnatürlich und auch hönisch grinse, und es auch eine provozierende Komponente hat, was ich aber gar nicht möchte, aber ich kann es einfach nicht abstellen.
Er hat heute wieder einmal aggressiv darauf reagiert, aber heute besonders stark. Ich merke das sofort da ich sehr empfindlich bin (und in der Therapie noch mehr) und anfangen zu weinen musste. Wenn ich sehr aufgewühlt bin, atme ich beim Weinen nicht mehr kontinuierlich (so ne Art Pressatmung), da hat mein Therapeut total abweisend gefragt, "warum ich so komisch atme, mit Bauchanspannen und so. Ich solle das lassen." Ich habe mich noch mehr in die Enge getrieben gefühlt und ich konnte einfach nicht aufhören, da hat er kurz später wütend gesagt "Ich hatte ihnen doch gesagt, dass sie ruhig atmen sollen und sie haben immer noch nicht aufgehört damit!"
Ist das nun professionell oder im Rahmen der Therapie wütend und abwertend gegenüber seinem Patienten zu werden, weil der sein Grinsen nicht kontrollieren kann? Ich hatte meinem Therapeuten schon mehrmals gesagt, dass ich dieses Grinsen nicht abschalten kann. Und ich lese hier im Forum, dass ich damit nicht der einzige bin...Mein Therapeut meinte, dass er sich auch durch meine Selbstverletzungen, die ich mir an diesem Wochenende zugefügt hatte, provoziert gefühlt habe und dadurch Wut von mir gegen ihn gerichtet war??? Kann ich nicht nachvollziehen.
Auf jeden Fall hat er mich heute damit massiv verletzt, ich kann auch nicht kontern, wenn er wütend wird, weil er mich sehr schnell zu hart trifft.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich denke darüber nach den Therapeuten zu wechseln, weil das schon öfters vorgekommen ist. Was würdet ihr mir denn raten?
Für eure Meinungen wär ich sehr dankbar.
Verletzt durch Therapeuten
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Ist das nicht irgendwo ein Wiederspruch?balla_balla hat geschrieben: ich mache jetzt seit fast 1,5 Jahren Therapie mit meinem Therapeuten und komme
meistens mit ihm sehr gut zurecht.
Er hat heute wieder einmal aggressiv darauf reagiert, aber heute besonders stark.
Ganz ehrlich? Der Mann ist selbst nach normalen menschlichen Kriterien ein A...loch. Im normalen Leben gerät man halt gelegentlich an solche Leute. Für einen Therapeuten ist so ein Verhalten samt der dahintersteckenden Geisteshaltung absolut indiskutabel. Wäre für mich ein Grund zum Abbruch, wenn der Therapeut seine eigenen Neurosen so wenig in Griff hat und dann auch noch unverschämt wird.balla_balla hat geschrieben:Ich merke das sofort da ich sehr empfindlich bin (und in der Therapie noch mehr) und anfangen zu weinen musste. Wenn ich sehr aufgewühlt bin, atme ich beim Weinen nicht mehr kontinuierlich (so ne Art Pressatmung), da hat mein Therapeut total abweisend gefragt, "warum ich so komisch atme, mit Bauchanspannen und so. Ich solle das lassen." Ich habe mich noch mehr in die Enge getrieben gefühlt und ich konnte einfach nicht aufhören, da hat er kurz später wütend gesagt "Ich hatte ihnen doch gesagt, dass sie ruhig atmen sollen und sie haben immer noch nicht aufgehört damit!"
Ist das nun professionell oder im Rahmen der Therapie wütend und abwertend gegenüber seinem Patienten zu werden, weil der sein Grinsen nicht kontrollieren kann?
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Mir ging es nach der Stunde drei mal beschissener als vorher.münchnerkindl hat geschrieben: Ganz ehrlich? Der Mann ist selbst nach normalen menschlichen Kriterien ein A...loch. Im normalen Leben gerät man halt gelegentlich an solche Leute. Für einen Therapeuten ist so ein Verhalten samt der dahintersteckenden Geisteshaltung absolut indiskutabel. Wäre für mich ein Grund zum Abbruch, wenn der Therapeut seine eigenen Neurosen so wenig in Griff hat und dann auch noch unverschämt wird.
Ich denke auch, dass das Verhalten meines Therapeuten nicht professionell ist, denn wenn er sich durch mein Grinsen provoziert fühlt, sollte er es doch ansprechen, wieso ich grinse und damit die Situation geklärt wird...und nicht einfach in die Offensive gehen, oder?
Außerdem sollte doch der Therapeut wissen, dass er in der mächtigeren Position ist
und er bedacht handeln sollte...aber ich habe das Gefühl, dass ich mich ihm gegenüber immer noch für mein Handeln (also das Grinsen) rechtfertigen muss.
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Ich finde das Verhalten von deinem Therapeuten auch überhaupt nicht in Ordnung. Abgesehen von der Aussage das du so atmen sollst wie er es will (was ja schon total unprofessionell ist) sollte er schon wissen das es , wie du ja selbst gelesen hast, manche Menschen gibt die da eben so lachen müssen, da gibs aber für ihn bestimmt keinen Grund böse oder unhöflich zu werden. Vor allem er sollte es annehmen und mit dir daran arbeiten können.
Du könntest noch einmal ein sehr ernstes Gespräch darüber führen, dass du es eben nicht abstellen kannst und auch für die Atmung nichts kannst. Es ist nunmal so und vl kann man es ändern, und sonst musst du dir einen anderen Therapeuten suchen. Das Ziel einer Therapie ist sicher nicht dass er befiehlt und du folgst..
Meine Therapeutin hätte mich einfach aufs gerade wohl gefragt warum ich da lache ..wär zwar ne unangenehme Sache aber gehört echt besprochen.
Du könntest noch einmal ein sehr ernstes Gespräch darüber führen, dass du es eben nicht abstellen kannst und auch für die Atmung nichts kannst. Es ist nunmal so und vl kann man es ändern, und sonst musst du dir einen anderen Therapeuten suchen. Das Ziel einer Therapie ist sicher nicht dass er befiehlt und du folgst..
Meine Therapeutin hätte mich einfach aufs gerade wohl gefragt warum ich da lache ..wär zwar ne unangenehme Sache aber gehört echt besprochen.
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Deinem Therapeuten fehlt eine der wichtigsten Eigenschaften: Empathie. Auch wenn Du, wie Du sagst, meistens gut mit ihm zurecht kommst, ist das Verhalten, das er an den Tag legt, total unpassend und eine kalte Dusche, die das Patienten-Therapeuten-Verhaeltnis tief negativ beeinflussen kann. Ich wuerde diesem Mann nicht mehr vertrauen koennen, nachdem er Deine Gefuehlsaeusserungen, die ja nun wirklich nicht extrem sind, durch den Dreck zieht.
Wenn er als Therapeut Deine Art zu atmen unertraeglich findet, sollte er Dir ganz einfuehlsam helfen, tief durchzuatmen. (Ich suchte meine Thera wegen Panik usw. auf, und sie sagte, "ich denke es wuerde Dir helfen, tiefer durchzuatmen... Machen wir das doch mal beide zusammen. Wir schliessen jetzt beide die Augen, und dann atmen wir tief ein... und wieder aus..., und das machen wir mal 2 Minuten." Die Erinnerung daran hilft mir heute noch!)
Wenn er als Therapeut Deine Art zu atmen unertraeglich findet, sollte er Dir ganz einfuehlsam helfen, tief durchzuatmen. (Ich suchte meine Thera wegen Panik usw. auf, und sie sagte, "ich denke es wuerde Dir helfen, tiefer durchzuatmen... Machen wir das doch mal beide zusammen. Wir schliessen jetzt beide die Augen, und dann atmen wir tief ein... und wieder aus..., und das machen wir mal 2 Minuten." Die Erinnerung daran hilft mir heute noch!)
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Ja Beitingon hat recht!! bin ich voll seiner Meinung
Was tun mit einem Thera der keine Empathie hat? woher dann Vertrauen und was ist Therapie ohne Vertrauen?
Was tun mit einem Thera der keine Empathie hat? woher dann Vertrauen und was ist Therapie ohne Vertrauen?
Hmm. Das würde mein Thera (wenn er denn so drauf wäre) genau EIN mal mit mir machen. Beim zweiten mal wäre er mein Ex-Thera. Es gibt Dinge, die darf nicht mal mein Therapeut, und sowas gehört dazu.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.
Wenn es möglich ist, dann such dir einen anderen Therapeuten. Ich habe mir auch einiges gefallen lassen und es ging mir nach mancher Therapiestunde so mies, dass ich 2 Wochen nicht im Stande war klar zu denken. Ich war fix und fertig und brauchte sehr lange um mich zu erholen.
Wenn ich heute darüber nachdenke, verstehe ich selber nicht, warum ich mir nicht einen neuen gesucht habe. Vielleicht weil ich mindestens 6 Monate auf einen neuen Platz warten müsste und weil ich zu abhängig war um alleine klar zu kommen.
Wenn ich heute darüber nachdenke, verstehe ich selber nicht, warum ich mir nicht einen neuen gesucht habe. Vielleicht weil ich mindestens 6 Monate auf einen neuen Platz warten müsste und weil ich zu abhängig war um alleine klar zu kommen.
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