Verhaltenstherapie ....Stunden vorbereiten

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Orchideee
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Verhaltenstherapie ....Stunden vorbereiten

Beitrag So., 26.06.2011, 17:27

Hallo,
ich habe nun wiede rmit einer therapie angefangen und da ich diesmal nicht will, dass es wieder um sonst ist, wollte ich euch fragen, ob ihr euch vor der Sitzung genau überlegt was ihr sagt und aufarbeiten wollt. Bei mir gibt es viele Themen und ich weiß eher nicht wo und wie ich anfangen soll.
Allerdings will ich auch nicht, dass wieder so Kaffeekränzchenstimmung aufkommt und eeeendlich mal was dabei rauskommt.
Danke für Eure Erfahrungsberichte.

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mitsuko
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Beitrag So., 26.06.2011, 17:50

Hallo Orchidee,

wenn du die Erfahrung gemacht hast, dass deine Therapie in Richtung Kaffeekränzchen ging, würde ich dir auf jeden Fall zustimmen, dass es wichtig ist darauf zu achten, dass das nicht wieder passiert. In dem Fall wäre es vielelicht auch gut, dir richtig systematisch zu überlegen, welche Themenfelder es bei dir gibt und im Verlauf der Thera regelmäßig abzuchecken, ob sich da was tut oder ob das ein oder andere tendenziell eher untergeht.
Auch finde ich, dass es durchaus sinnvoll sein kann, sich vor einzelnen Stunden zu überlegen, was für einen selbst wirklich mal anliegt. Besonders in der Vt habe ich das am Anfang auch als hilfreich empfunden, mir zu überlegen, was für ein Thema es vielleicht gerade gibt, das ich unbedingt besprochen haben will und welches ich deswegen am besten auch direkt nach Stundenanfang ausbreiten wollte.

Wie lief das denn bei dir, dass diese Kaffeekränzchenstimmung aufkam? Lag das eher daran, dass du von Anfang an nur larifari erzählt und dich an deine eigentlichen Probs nicht ganz rangetraut hast oder hast du zum Beispiel ganz viel Kram in die Stunde packen wollen, so dass jedes einzelne Thema nur ganz oberflächlich besprochen wurde?

LG
mitsuko

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Orchideee
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Beitrag So., 26.06.2011, 17:57

Ja bei der letzen Thera habe ich schon immer versucht von den schlimmen Problemen abzulenken um zu viel Schmerz zu vermeiden.
Wäre aber Aufgabe der Thera gewesen da nachzuboren, denn Thera ist eben kein Kaffeekränzchen.

Nun denke ich die Frau bei der ich aktuell bin die ist viel aktiver und macht da mehr Druck, dass es kein blabla wird. Da ich aber so viele Baustellen haben: Beziehungsunfähig, Probleme im Job wg Kollegen usw usw, weiß ich gar nicht wie und wo ich da anfangen kann, damits auch was bringt und kein Durcheinender wird. Ich habe so Hoffnung, dass es als letzte Chance endlich mal was bringt...
Und ich endlich mal ein einigermaßen lebenswertes Leben dadurch führen kann..

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mitsuko
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Beitrag So., 26.06.2011, 18:07

Ich denke, das wichtigste ist dann, dass du nicht wieder ablenkst, sondern wirklich auch die Sachen ansprichst. Dafür dass es dann kein schreckliches Durcheinander gibt, sollte doch eher die Therapeutin sorgen. Sie wird ja wahrscheinlich Rückfragen stellen, wodurch sich ein einzelnes Thema sowieso vertieft.

Es ist auch normal, dass anfangs viele Themen anstehen, die sich irgendwie aufstauen. Man hat dann ja schon ne ganze Weile Zeit, sich auch mehreren Themen immer mehr anzunähern. Nicht selten sind die ja auch irgendwie miteinander verstrickt.

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Flowerbomb
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Beitrag So., 26.06.2011, 18:39

Kaffeekränzchenatmosphäre, das ist natürlich nicht gut. Sowas war bei mir nie, obwohl ich nur ein Mal was vorbereitet hatte, sonst nie. Aber klar: so grob worüber du reden willst, kannst ja sagen und der Rest ergibt sich, zumindest bei ner guten Therapeutin. Es läuft be mir jetzt alles automatisch und immer sehr emotional.

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snowwhite
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Beitrag So., 26.06.2011, 21:18

ja, dieses Kaffeekränzchengefühl habe ich auch ab und an, weil ich mich oft einfach nicht traue wichtige Themen anzusprechen. Irgendwann, als ich das Gefühl hatte so nicht weiter zu kommen, habe ich mir die größten Themen mal zusammen gestellt und ihr in einer Stunde mitgeteilt. Aber wirklich nur die Themen/ Überschriften quasi, was ich eben gerne bearbeiten würde. Somit hatte sie erstmal eine ganze Liste und es ist ihr überlassen sich da nach und nach ranzutasten. Damit hab ich die Verantwortung zwar abgegeben, was sicherlich auch fraglich ist, hat mir aber sehr geholfen. Erstmal hat sie meine Liste gar nicht kommentiert, aber seitdem lässt sie immer wieder wichtige Themen einfließen, wie es eben gerade passt. Das ist für mich auch insofern entspannender, als dass ich weiß, sie kennt die ausstehenden Probleme und ich habe nicht mehr diesen Druck dieses und jenes noch unbedingt vor Therapieende ansprechen zu müssen.
Die ganz heiklen Themen standen zwar noch nicht auf der Liste, aber vielleicht bekommt sie eine neue, wenn diese abgearbeitet ist, mal sehen.
Kaffekränzchenathmosphäre gibt es jetzt zwar immer noch gelegentlich, aber die brauche ich auch und oft dient es nur zur Überleitung.
Vielleicht wäre das für dich ja auch eine Möglichkeit? Einfach deiner Therapeutin zu überlassen, wann sie welches Thema mit dir angeht.
Lg snowwhite
„Wer richtig liebt, der findet sich selbst.
Die Meisten aber lieben, um sich zu verlieren.“

Hermann Hesse

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stern
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Beitrag So., 26.06.2011, 23:29

Orchideee hat geschrieben:Ja bei der letzen Thera habe ich schon immer versucht von den schlimmen Problemen abzulenken um zu viel Schmerz zu vermeiden.
Wäre aber Aufgabe der Thera gewesen da nachzuboren, denn Thera ist eben kein Kaffeekränzchen.
jein... also es liegt IMO schon auch ein bissi Verantwortung beim Patienten, denn im Zweifel kann ein Thera nicht wissen, was im Patienten vorgeht und wo der Schuh am stärksten drückt. Andererseits hab' ich allerdings auch schon (Probe-)Theras erlebt, da wäre die Sitzung in der Tat zum etwas besseren Kaffeekränzchen degradiert (obwohl ich durchaus manche für mich zentralere Punkte mehrmals ansprach).

Ich würde es ungefähr so aufrollen - zumal es ja einen Grund hat, dass du schwere Themen vermeidest, denn du ja auch selbst siehst: Vermeidung von ZU viel Schmerz. Kannst ja ansprechen, dass du einige heikle Themen hast, es dir aber aus diesem Grund schwer fällt, diese Themen anzusprechen, weswegen du früher zur Vermeidung dieser Themen neigtest (wie du es hier auch besprichst). Und vielleicht könnt ihr euch dann ja so annähern, was du bräuchtest (selbst, aber evtl. auch von ihr), dass dir das leichter fällt. Und weiterer Vorteil: Sie ist dann dafür sensibilisiert (und zwar in beide Richtungen: Augenmerk, ob es wirklich um Ausweichmanöver oä geht... aber auch Vorsicht, ob etwas zu viel werden könnte). Druck ist btw. nicht immer der beste Ratgeber... gerade wenn zuviel an Schmerz hochkommen würde, weil sämtliches auf einmal aufgerissen wird (das kann dann eher ins Gegenteil umschlagen: nämlich dass Psyche aus Selbstschutz erst recht "dicht macht". Was nicht heißt, dass jede Vermeidung automatisch Selbstschutz sein muss... aber es wird seine Gründe haben, die man ja vorab auch mal beleuchten könnte).
weiß ich gar nicht wie und wo ich da anfangen kann, damits auch was bringt und kein Durcheinender wird.
Was ein Patient einbringt, sollte ein Thera (evtl. mit dem Patienten) dann schon strukturieren können. Im übrigen kenne ich es so, dass ich idR gefragt werde, was ich mitgebracht habe... und nun ja, wenn ich a mitbringe und anspreche, b aber am meisten schmerzt (es aber verschweige, aus welchen Gründen auch immer), kann ich auch nicht davon ausgehen, dass der Thera sagt: Nee, wir schauen uns besser b an (außer evtl. es ist wirklich augenfällig, dass sich ein Patient auf Nebenschauplätzen tummelt... aber das muss IMO nicht immer so augenfällig sein, sofort zumindest nicht).
Liebe Grüße
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(alte Weisheit)

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KleineTrösteFee
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Beitrag Mo., 27.06.2011, 07:43

Ich fühle die Tage vor einer Therapie in mich rein. Was liegt mir am Herzen, belastet mich, überfordert mich ect.
Dann sammle ich die Themen und sehe im großen und ganzen, dass es bei den vielen kleinen Baustellen meist um eine springenden Punkt geht.

Manchmal Rede ich dann direkt über das zentrale Thema oder über " stellvertreterkriege".
Der Rest ergibt sich dann wie von selbst.

Manchmal kann ich auch garnicht viel reden, weil mein thera mich das malen, Formen, gipsen, legen oder aufstellen lässt.
Das ist immer sehr schön weil vieles bei mir vorsprachlich bedingt ist bzw. Man für Gefühle aus der Kindheit ja oft wenig verbal äusserbare Möglichkeiten hat. Also ich jedenfalls nicht, ebenso für komplexe gefühle...

Naja, jedenfalls ist es schon gut, wenn du aktiv in die therapiestunde reingehst als einfach geschehen zu lassen...

Kaffeklatschsitzungen kann man lustiger, und billiger haben!

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Seanna
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Beitrag Di., 28.06.2011, 21:28

Ich habe eine Art "Therapiebuch".

Vorne habe ich 10 Seiten frei gelassen, wo ich Stichpunktartig meine Probleme aufschreibe, die ich angehen will oder auch einzelne Symptome. Nach den 10 Seiten habe ich jeweils pro eine Stunde eine oder mehrere Seiten, wo ich direkt nach der Stunde aufschreibe, wie es mir geht, was ich noch hätte sagen wollen, was mir im laufe der Woche zu dieser Stunde noch eingefallen ist, vielleicht auch was mir missfallen hat oder was ich besonders gut fand.

Am Anfang der nächsten Stunde nehmen wir uns dann immer 5 Minuten Zeit, um diese Dinge noch mal kurz anzusprechen. Wenn es etwas gibt, worauf nochmal näher eingegangen werden sollte, kann man das dann in die aktuelle Stunde aufnehmen oder zu den Themen auf den ersten 10 Seiten des Buches schreiben, wenn es etwas ist, was länger dauert.

Wichtig hierbei ist, dass man sich ein Limit setzen muss, dass sowas nicht die ganze Stunde in Anspruch nimmt. Ich mache es auch so, wenn ich mehr als eine Seite geschrieben habe (A5, liniert), dann mache ich mir ein Zeichen vor die Punkte, die ich wirklich für erwähnenswert halte und ansprechen will. Denn oft genug sind es auch nur Notizen oder Gedankenstützen für mich selbst, die ich dem Thera nicht unbedingt mitteilen muss.

Habe das diese Therapie zum ersten mal gemacht und finde es bisher sehr gut & nützlich.

Habe mich bei der vorigen Therapie oft geärgert, dass ich im Nachhinein nicht mehr wusste, über was wir gesprochen hatten, welche Probleme zu welchem Zeitpunkt aufgetaucht waren, wie ich mich gefühlt habe usw.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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beitingon
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Beitrag Di., 28.06.2011, 23:38

Seanna hat sich ja ein gutes System erarbeitet! Das werde ich versuchen, nachzumachen!
Ansonsten finde ich es gut, das brennendste oder heikelste Thema oder Gefuehl gleich am Anfang der Stunde anzubringen, damit es gar nicht erst zum "Plaudern" kommt. Anfangs habe ich ziemlich viel daher geredet, eben um nicht an die schwierigen Themen ranzumuessen. Und ich glaube, dass ich meiner Thera noch nicht 100%ig traute, obwohl sie sehr, sehr vielversprechend war. Und sie war/ist sehr geduldig, weil sie wohl weiss, dass wir uns letztlich dahin bringen, wo wir sein sollten

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Orchideee
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Beitrag Mo., 15.08.2011, 16:32

Und dass es einem auch danach so oft schlecht geh, läßt sich wohl nicht vermeiden oder? Denke ich komme gut voran, aber geht mir schon übel gerade.

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Orchideee
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Beitrag Mo., 22.08.2011, 17:38

Hallo ich mache seit paar Wochen eine Verhaltstherapie und mir geht es so schlecht. Ist das normal? Sie hat mir das letzte mal vieles deutlich gemacht was ich falsch mache in Beziehungen usw. Heute mache ich mir Vorwürfe wie meine armen Männer es mit mir ausgehalten haben nur weil ich schierigkeiten habe mein Leben zu meistern, da ich Borderl habe. Ist man da als Mensch Dreck und Mensch 2. Klasse? Anscheinend. Heisst ja auch, dass Therapeuten dieses Krankheitsbild scheuen und meiden. Tief vergraben weiß ich aber noch, dass es meine Männer bei mir sehr gut hatten ich alles für sie getan habe. Was ich wissen will, arbeitet sie falsch, wenn es mir so elend geht oder gehört das zum Prozess der Therapie?

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Honig
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Beitrag Mo., 22.08.2011, 19:09

Orchideee hat geschrieben:Sie hat mir das letzte mal vieles deutlich gemacht was ich falsch mache in Beziehungen usw.
Hat sie wirklich gesagt, du machst das falsch?
Oder habt Ihr zusammen dein Verhalten angeguckt und es ist dir deutlich geworden, wie bestimmte Verhaltensweisen auf dein Gegenüber gewirkt haben könnten - und du findest im Nachhinein, dass du dich hättest anders verhalten sollen?

Bei mir gab es Therapiesitzungen, wo letzteres der Fall war. Die Therapeutin hat nie bewertet, nie richtig oder falsch gesagt. Nicht jede Sitzung, nicht mal die überwiegende Zahl der Sitzungen liegt der Fokus auf der Wirkung meines Verhaltens auf meine Familie.

Heute mache ich mir Vorwürfe wie meine armen Männer es mit mir ausgehalten haben nur weil ich schierigkeiten habe mein Leben zu meistern, da ich Borderl habe.
Solche Gefühle kenne ich nach Sitzungen dieser Art auch. Hab kein Borderline. Ich schäme mich dann sehr. Scham ist überhaupt das stärkste Gefühl nach so einer Stunde.
Ist man da als Mensch Dreck und Mensch 2. Klasse? Anscheinend. Heisst ja auch, dass Therapeuten dieses Krankheitsbild scheuen und meiden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Therapeutin dich zu der Erkenntnis bringen wollte, du seist Dreck. Wenn ihr euch bestimmte Verhaltensweisen angeschaut haben solltet - davon gehe ich jetzt mal aus - dann doch nur diese und nicht die ganze Orchidee. Ihr habt nur eine oder zwei Facetten unter die Lupe genommen.

Wenn meine Eltern mich kritisiert haben, dann war gleich immer meine ganze Person schlecht. Wenn aber die Therapeutin etwas aufzeigt, dann meint sie nur das - sie urteilt nicht über mein ganzes Wesen. Sie will nur eine Facette unter die Lupe nehmen. Die anderen Facetten meines Wesens existieren auch noch! Vielleicht wird dir deine Therapeutin das bestätigen, wenn du ihr erzählst, dass du dich nach der Stunde wie Dreck gefühlt hast.
Tief vergraben weiß ich aber noch, dass es meine Männer bei mir sehr gut hatten ich alles für sie getan habe.
Genau da ist es, was dich auch ausmacht. Du kannst es dir an den Spiegel schreiben. Du kannst dich wie Dreck fühlen - was ich als eine Form von Selbstverletzung ansehe, und du kannst und darfst! dir die Sachen aufzählen, die du an dir magst.

Ich war einmal eine ganze Woche deprimiert wegen so einer Stunde. Dann habe ich der Therapeutin bei der nächsten Sitzung gesagt, dass ich mich gar nichts mehr zu sagen traue, gar nicht mehr offen sein mag, weil sie mich mit ihrer Kritik in der vergangenen Stunde so an meinen Vater erinnert hat. Und wenn sie mich so sieht, dann ... blabla Also, sie hat mir dann glaubhaft versichert, dass sie ein anderes Menschenbild hat als meine Eltern und ihre "Kritik" keine war in dem Sinne, ich solle mich ändern, sondern vielmehr die Feststellung einer Tatsache (ich hatte ihrer Feststellung in der besagten vergangenen Stunde auch zugestimmt gehabt, weil ich es selbst so sehen kann). Und diese Tatsache müsse doch zuallererst einmal benannt werden, dann könne man sie sich angucken und sehen, warum das so ist, was mich zu meinem Verhalten bringt.

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Orchideee
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Beitrag Mo., 22.08.2011, 19:21

Mich wundert nur warum mein Ex mich so wegschmeissen konnte und dachte mir eben heute nach dem ich einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen hatte, dass ich schon Abschaum bin und er wohl gut klar kommt ohne mich als Last.
Und das stimmt so ganz auch nicht. Er ist einfach abgebrüht und ich nicht und er hat es genau so schwer wie ich (leider) und wird auch leiden. Er tröstet sich halt mit seinen vielen Liebschaften, aber glücklich wird ihn das nicht machen und er wird auch traurig sein, dass er was enges nicht ertragen kann. Und dass es einem mit einem Partner bei schönen Unternehmungen besser geht als alleine daheim ist wohl normal. Dafür muss ich mich nicht noch zusätzlich fertig machen.

Die Thera meinte nur, dass meine Männer wohl nach einer Weile vielleicht den Respekt verlieren gerade weil ich so viel mache und gebe und da hat sie schon Recht. Ich wollte wohl sein Defezit ausgleichen und mit all meiner Liebe dafür sorgen, dass er glücklich ist. Es ist wohl teils geglückt-teils hat er sich aber auch erdrückt und kontrolliert gefühlt was ihn dann wohl dazu gezwungen hat mich auf Abstand zu halten mit seinen Grausamkeiten.

Die Thers ist denke ich doch sehr gut und hat mir gestern noch einen Termin für die Woche gegeben, weil’s mir so schlecht geht. Sie ist definitiv interessiert mir zu helfen.


Ich glaube mir geht’s so schlecht, weil ich so viele Erkenntnisse erhalte und dafür gehe ich nun mal zur Thera ;(
Ist aber eine echt bittere Phase.

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Honig
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Beitrag Mo., 22.08.2011, 20:47

Ja, ist bitter. Vielleicht kannst du dir was Gutes tun in der Zeit bis zur nächsten Therapiestunde. Ich kann manchmal/oft? beides - zum Beispiel Scham empfinden und das Gehen in der Sonne genießen. So schlimme Gefühle und die angenehmen Seiten des Augenblicks wahrnehmen müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen. Hast du vor Ort jemanden, der dir beisteht?

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