Meine ehemalige Therapeutin hat sich das Leben genommen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hungryheart
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Meine ehemalige Therapeutin hat sich das Leben genommen

Beitrag Sa., 14.08.2010, 20:51

ich habe erfahren, dass meine langjährige therapeutin sich das leben genommen hat

ich weiß nicht, ich habe keine spezielle fragestellung.....
aber meine gedanken kreisen so


sie war immer so positiv und hat so eine sicherheit und vitalität ausgestrahlt.

mein mitgefühl gilt zwar auch ihrer familie, aber irgendwie vor allem ihren aktuellen patienten.
ich weiß, mich hätte das total umgehauen, wenn es damals, als ich noch ihre patientin war - in meiner eigenen schweren zeit- passiert wäre.
wie mag es ihren patienten wohl gehen?


(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Thera 'weg'" auf obige präzisiert. Ich hoffe, das passt so.)
Zuletzt geändert von hungryheart am So., 15.08.2010, 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Laura13
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:02

Hallo Hungryheart,

boah, das ist ja heftig!

Hey, das tut mir soo leid.....auch für dich.....wie geht es dir denn? was fühlst du denn?

Also, ich glaube, wenn mein Thera das tun würde (ich darf gar nicht daran denken!!! ), dann würde mich das in eine tiefe Sinnkrise stürzen.....ich will mir das gar nicht vorstellen....

Weiß man denn, warum sie es getan hat? War sie krank?......

Es tut mir so leid.......und ich muss auch sagen, dass ich es ziemlich verantwortungslos finde, v.a. eben ihren Patienten gegenüber......wie mag es denen wohl gehen...?!

Ich finde das sehr sehr tragisch.....lass dich mal drücken....

Liebe Grüße
Laura
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Zwackel
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:04

Oje, das ist wirklich schlimm !!! Ich kann gut verstehen, dass Dich das sehr mitnimmt !
Hoffentlich gibt es keinen "Werther-Effekt" bei ihren aktuellen Patienten, d.h. Nachahmungstaten nach dem Motto "Wenn die das macht, tu ich es auch".
Liebe Grüße , Zwackel
Zuletzt geändert von Zwackel am So., 15.08.2010, 00:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Justus
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Beitrag Sa., 14.08.2010, 21:47

Das ist ja ziemlich krass!!!

Mich überfluten da ein paar Fragen, die aber spekulativer Natur sind...

In welchem System arbeiten Psychotherapeuten oder generell Arbeitnehmer? Bewegen wir uns da schon in einer simulativen Struktur? (ein als-ob-leben)

Was ist wirklich authentisch und was gespielt?

Ich finde das ganze unsagbar traurig! Gibt es denn keine Hilfe für Therapeuten?

http://www.psychotherapie.de/psychother ... 02101.html

... 3608940278
Zuletzt geändert von Justus am Sa., 14.08.2010, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Woman
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Beitrag So., 15.08.2010, 00:44

@Justus: Danke für die interssanten Links:
über den erschreckenden Zustand der staatlich approbierten Seelenheiler: "Natürlich ist nie auszumachen, ob sich zum Beruf des Psychotherapeuten eventuell besonders labile Naturen hingezogen fühlen ... Die berichteten Zahlen über schwere psychische Störungen (während Ausübung des Berufes) variieren: 73 % schwere Angststörungen ... 90 % (undifferenzierte) schwere psychische Störungen ... 82 % schwere persönliche Probleme infolge Beziehungsschwierigkeiten, 57 % Depressionen, 11 % Süchtige und 2 % Suizidversuche ... diese Zahlen genügen, um sich ein Bild davon zu machen, daß der Beruf des Psychotherapeuten nicht unbedingt der gesündeste ist oder nicht unbedingt die gesündesten Menschen anzieht"
Das erstaunt mich sehr, weil ich davon ausgegangen bin, dass PT "stark" seien, da sie andernfalls ihren Beruf nicht ausüben könnten.

Eine Bemerkung meines PT hat mich letztens auch stutzig gemacht, weil ich aus purem Egoismus der Meinung war, dass vier Wochen Urlaub am Stück doch recht viel sei. Er erklärte mir daraufhin, dass er jedes Jahr seine 6-8 Wochen Urlaub mache, um keinen Burn out zu bekommen und neue Kraft zu tanken.

@ hungry; Das tut mir sehr leid und ist schlimm und ich kann mir vorstellen, was Dich alles bewegt. Ich habe auch mal (m)einen PT verloren, allerdings ist er nicht freiwillig gegangen.
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.


Gast
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Beitrag So., 15.08.2010, 06:39

Hallo Hungryheart

puh. Heftig.

Ärzte und Psychotherapeuten sind wohl die von Suizidalität am häufigsten betroffene Berufsgruppe.
Nutzt nix, das zu wissen, denn wenn man sich vorstellt, wie es wohl den PatientInnen geht. Echt krass.

Hallo Admin

ich finde das so erst recht irreführend. Ex oder ehemalige hätte es 'getroffen'

Hallo Justus

die links kannte ich und wieder fällt mir beim lesen die 'SChönfärberei' auf.
Warum man PT wird...
Die Verdienstmöglichkeit und die eigenen 'Probleme' werden da völlig ausgeblendet. So als solle es so rüberkommen, dass schlicht edle Motive hinter der Berufswahl stehen...
Wieder so eine Verklärung der Berufsstände der PT und Analytiker.....

Rosenrot

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mitsuko
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Beitrag So., 15.08.2010, 07:01

Das ist ja schrecklich.

Vielleicht ging es ihr auch schon länger mies und sie hat deswegen gar nicht mehr praktiziert. ?

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mitsuko
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Beiträge: 1532

Beitrag So., 15.08.2010, 07:21

Hm, meinst du jemand, der sich irgendwann umbringt, kann nicht vorher ein guter Therapeut gewesen sein?

So wie ich das verstanden habe, hat diese Therapeutin hungryheart damals gut helfen können. Keiner weiß ja auch, was für Schicksalsschläge sie vielleicht seitdem erlitten hat.

Ich muss sagen, dass es mir generell ein wenig sauer aufstößt bei einem Suizid sofort von Egoismus den Hinterbliebenen, oder auch Patienten, gegenüber zu sprechen. Wer nimmt sich schon leichtfertig das Leben? Die Frau war bestimmt verzweifelt.


Jenny Doe
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Beitrag So., 15.08.2010, 08:03

Das erstaunt mich sehr, weil ich davon ausgegangen bin, dass PT "stark" seien, da sie andernfalls ihren Beruf nicht ausüben könnten.
Psychotherapeuten sind auch nur Menschen, die genauso Probleme haben (können), wie ihre Klienten. Sie lernen (und das lerne ich gerade auch im Rahmen meiner eigenen Ausbildung) Professionalität, d.h., die Abgrenzung zwischen eigenen Problemen, die durchaus identisch sein können mit denen des Klienten, und Techniken, wie sie ihren Klienten helfen können. Sie selber haben im Rahmen ihrer Supervision die Möglichkeit, ihre eigenen Probleme zu bearbeiten.
Psychotherapeuten leben genauso wie ihre Klienten in dieser Welt und werden mit den gleichen Problemen konfrontiert wie ihre Klienten: Krankheit, Trennung, Tod eines Angehörigen usw. Auch starke Psychotherapeuten kann es belasten, wenn plötzlich jemand stirbt, den sie lieben, wenn sie plötzlich erkranken (eine meiner Therapeutinnen bekam Brustkrebs) usw. Sie sind eben einfach auch nur Menschen mit Stärken, Schwächen, eigenen Problemen usw.. Das, was sie von Klienten unterscheidet ist, dass sie studiert und gelernt haben, wie man psychische Störungen behandelt, so wie ein Bankangestellter gelernt hat, wie er Bankgeschäfte abwickeln muss. Aber ansonsten sind sie so wie jeder andere Mensch auch: Menschen mit einem Privatleben, Menschen mit Erfahrungen und Menschen mit Problemen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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hungryheart
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Beitrag So., 15.08.2010, 08:23

danke ihr lieben,

ich habe meine thera als durch und durch starken und positiven menschen wahrgenommen.
keine ahnung, was da los war.
vieleicht habe ich mich auch geirrt?

ich bin schon seit langerem (fast muss ich schon sagen: seit langem ) nicht mehr bei ihr in behandlung.
es haut mich deshalb nicht um, oder so.
trotzdem ist es natürlich schockierend, vom suizid eines menschen zu erfahren.

und wie gesagt, ich identifiziere mich grad sehr mit denen, die aktuell noch bei ihr in behandlung waren.
ich weiß nicht, ob die erfahren, dass es ein suizid war. (ich habe es von meinem bruder erfahren, der wiederum einen freund von ihr kennt- solche "verbindungen" haben die anderen ja vielleicht/hoffentlich nicht?)
aber ohne das ist es ja schon schlimm genug, mitten in der behandlung seinen thera so zu verlieren.

ich weiß, mich hätte das vollkommen umgehauen, damals, als ich noch ihre patientin war.
wie es wohl ihren jetzigen patienten geht? hoffentlich können die sich alle die hilfe suchen, die sie jetzt wahrscheinlich brauchen.


ich wünsche ihnen jedenfalls ganz viel kraft .
für mich selbst hab ich grad so ein "puh-noch mal davongekommen"- gefühl.

und wie es wohl ihrer familie geht? ich weiß, sie hat keine kinder und wohl auch keinen partner, aber sicher gibt es angehörige und freunde, die trauern.
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hungryheart
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Beitrag So., 15.08.2010, 08:32

Zwackel hat geschrieben: Hoffentlich gibt es keinen "Werther-Effekt" bei ihren aktuellen Patienten, d.h. Nachahmungstaten nach dem Motto "Wenn die das macht, tu ich es auch".
Liebe Grüße , Zwackel
ja, die befürchtung habe ich auch.
mir sind diese gedanken heute fern, aber ich weiß- wenn das damals gewesen wäre - ich glaube ich wäre zumindest gefährdet gewesen
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Anne1997
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Beitrag So., 15.08.2010, 08:36

Danke Jenny, für Deine Worte!
[quote="Jenny Doe"]Sie lernen (...) Professionalität, d.h., die Abgrenzung zwischen eigenen Problemen, die durchaus identisch sein können mit denen des Klienten, und Techniken, wie sie ihren Klienten helfen können. Sie selber haben im Rahmen ihrer Supervision die Möglichkeit, ihre eigenen Probleme zu bearbeiten. [/quote]
Und dafür werden oft viele Stunden an Eigentherapie und Supervision in Anspruch genommen - hier trennt sich manchmal die "Spreu vom Weizen", d.h. wie ernsthaft widme ich mich meinen eigenen Problemen, kann lebensgeschichtliche Prägungen erkennen und mich ihnen stellen - und - bei Bedarf - auch mehr als die vorgeschriebenen Stunden für Lehrtherapie, Supervision in Anspruch zu nehmen.

Mich beeindrucken Therapeuten, die da zu sich stehen, schwach und stark sind; stark in dem Sinne, dass sie sich um ihre Probleme kümmern, sie in Supervision bearbeiten und sie sich professionell abgrenzen können. Ein lebenslanger Lernprozess, weil die "Lebensthemen" eben sich im unterschiedlichen Alter immer wieder neu stellen.
Als ich einmal einen Therapeuten seufzend sagte, wie lange es denn "dauere", bis man mit "all' dem [= der Bewältigung von eigenen Problemen] durch sei...", erwiderte er locker und lächelnd, dass er schon seit 30 Jahren dabei sei..... - Deshalb ist Supervision ein ganz wichtiges Gütekriterium für Therapeuten!

Die Überhöhung von Therapeuten im Hinblick auf Ansprüche, wie "stark" sie ihr Leben bewältigen bzw. Klienten "heilen" können, geschieht meist von Klienten-/Patientenseite her.
Und Therapeuten wissen genauso darum, dass ein gutes Helfersystem, ein Freundeskreis auch therapeutische Funktion haben können. Das ist kein Widerspruch im Hinblick auf eine professionelle (unerlässlich!) und intensive Ausbildung.

@Justus: der erste Link ist eine kommerzielle Seite eines ebensolchen Instituts und ist ergo keine besonders seriöse Quelle!
Trotz evtl. manch interessanter Info, hat diese Seite den Charakter der deutschen Zeitung mit den vier großen Buchstaben....


Herzlichen Gruß und einen schönen Sonntag,
Anne

P.S.: Entschuldigung, hungryheart, für leichte OT! Habe gerade Deine beiden letzten Einträge vor Absenden gesehen!

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Elfchen
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Beiträge: 2845

Beitrag So., 15.08.2010, 09:25

Liebe hungryheart

Das ist ja wirklich nicht leicht zu verdauen....

Ich kann nur aus meinem eigenen Umfeld sprechen. Die Freundin meines Exmannes ist ja Psychiaterin, da bekomme ich so einiges mit. Es sind wirklich auch "nur" Menschen mit Unzulänglichkeiten wie bei jedem. Und das ist auch gut so. Wie sollten sie sonst die hilfesuchenden Menschen verstehen.
Manchmal verzweifelt sie selber an Dingen, wo ich nur staunen kann und nicht verstehe, was daran problematisch sein kann.
Wer weiss schon, was in der Seele der Menschen vor sich geht....

glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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ENA
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Beitrag So., 15.08.2010, 10:01

Also ich würde da auch zuerst an die Therapeutin denken und dann an die Angehörigen bzw. Klienten!
Ich meine, da ist ein Mensch, der sich das Leben genommen hat und da finde ich es erstmal zweitrangig, welchen Beruf er hatte.

Ich denke, das war auch gestern mit den Posts gemeint, die inzwischen gelöscht worden sind. (Allerdings waren sie härter, provozierender, anschuldigender, zynischer geschrieben. …Mein Eindruck!). Okay, sind weg!

Wer weiß denn überhaupt, warum sie keinen anderen Ausweg mehr für sich gesehen hat? Vielleicht war sie krank, hat selber Depressionen bekommen (es wissen vielleicht auch einige hier, dass es auch endogene Depressionen gibt…), ist ihr Kind gestorben, hat sie daraufhin der Mann verlassen…oder vielleicht hat sie auch „einfach nur“ erkannt, dass sie nicht allen helfen kann, dass sie nicht unfehlbar ist und ist daran zerbrochen???
Vielleicht hatte sie Schwierigkeiten damit, dass ausgerechnet sie, die ja (ich vermute jetzt mal) sonst immer die Helferin war, auch mal stärkere Hilfe benötigt, mal in eine Krise kommen kann und daher auch Probleme hatte, selber Hilfe anzunehmen? Vielleicht dachte sie auch:“Ich kann doch keine Hilfe annehmen. Was ist denn mit meinen Klient/Innen?...Wer weiß das schon… .

Für mich ist da in allererster Linie ein Mensch, der keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat. Der nur das noch als Lösung für sich gesehen hat. Erstmal tragisch für ihn, finde ich!
…und dann denke ich an die Angehörigen, die vielleicht die ganze Wahrheit hinter der Geschichte mitbekommen haben oder die vielleicht selber so überrascht über die Tat sind, wie vielleicht die meisten Klient/innen. …und dann denke ich an die Krise, in die einige von Ihnen kommen könnten…aber ich finde, in erster Linie steht da der Mensch, der sich das Leben genommen hat. Egal, was für einen Beruf er ausgeübt hat!...

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münchnerkindl
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Beitrag So., 15.08.2010, 10:34

Eine Freundin der Familie, auch eine ungeheuer postive, intelligente, lebenslustige Person hat sich auch eines Tages umgebracht. Nach der Trennung von ihrem langjährigen Partner hat sie sich völlig zurückgezogen und immer mehr "zu spinnen" angefangen. Schliesslich hat sich das ganze zu einer paranoiden Schizophrenie ausgewachsen und sie hat nur noch völlig durchgeknallte Dinge getan, hat aber die verordneten Medikamente nie genommen und neimand wusste daß sie suizidal ist. Eines Tages hat ihre Mutter sie erhängt im Bad gefunden als sie nach ihr sehen wollte.

Also es kann auch völlig "normale" und psychisch so bei normaler Betrachtung stabile, lebenslustige Menschen erwischen.

Ein anderer Fall ist eine Psychotherapeutin in meinem Bekanntenkreis (buddhistischer Verein), die privat immer ziemlich einen "an der Klatsche" hatte und die so ziemlich die gruppenunfähigste Person dort war (hat sich immer in den Mittelpunkt gedrängt)
Ja, und eines Tages höre ich daß sie in der Psychiatrie ist. Sie hat eine art religiösen Wahn entwickelt. Sie schluckt seitdem Neuroleptika und arbeitet weiter Man sieht es an den Dyskinesien im Gesicht. Hat sie sich jemals mit ihren eigenen Problemen beschäftigt? Ich fürchte, eher nicht.

Ich kenne privat noch mehrere Psychotherapeuten und ich kann über die sagen, sie kochen alle nur mit Wasser. Die haben genauso ihre Neurosen und Macken wie alle anderen Menschen auch. Ich kann da nix erkennen, daß die irgendwie entwickelter oder reifer als durchschnittliche andere Menschen sind.

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