Therapieende - Wie gehts weiter?

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Therapieende - Wie gehts weiter?

Beitrag Mo., 05.07.2010, 23:06

Hallo ihr Lieben,

ich möchte hier mal meine Geschichte aufschreiben (Therapie).
Ich bin vor 2 Jahren in Therapie gegangen weil ich unter einer Essstörung litt, Depressionen hatte und Ängste- also die volle Palette. Ich bekam dann eine junge Therapeutin, die mir von Anfang an sehr sympathisch war. Aber sie war halt SEHR Jung und vielleicht (so kann ich es mir vorstellen) auch etwas überfordert mit mir -> so viele Probleme aufeinmal.
Es war eine Verhaltenstherapie und sie lief eigentlich ganz gut ab. Sie hat mir Halt gegeben- wir hatten schlechte und auch gute Zeiten-> im Nachhinein würde ich sagen, dass ich auf sie eine negative als auch eine positive Übertragung produziert habe . Ja bei Beziehungen bei mir war das schon immer etwas schwierig und das hat sich bei ihr dann eben auch gezeigt. Naja ich hatte nur 45 Stunden und dann war Schluss. Einfach so. Es war nichts mehr zu machen-> keine Verlängerung, nichts. Es war einfach vorbei. .
Ich habe in der Therapie die ES und die Depressionen hinter mir gelassen. Also schon Fortschritte gab es. Muss aber sagen, dass ich nebenbei noch eine 10-stündige Ernährungstherapie gemacht habe. Naja wie auch immer. Jetzt ist es vor einer Woche vorbei gegangen und ich trauere ihr nach. Ich würde nicht sagen, dass ich vollständig gesund bin - ich bin so halbgesund würde ich sagen.
Auf der einen Seite ist es zwar schön endlich "normal" zu sein auf der anderen Seite ist es nur noch schrecklich . Es kamen auch wieder richtige Depressionsgedanken (zwar nur kurzfristig) aber schon heftig wieder hervor. Ich fühle mich verloren und total alleine mit mir jetzt. Ich kann mit ihr Mailkontakt halten und evtl. ist auch mal ein Anruf möglich, aber das reicht mir einfach nicht! Jetzt im Nachhinein merke ich, wieviel Halt und Sicherheit die Therapie mir gegeben hat. Was ich an ihr hatte .
Naja mit ihr ist es vorbei, aber ich überlege ERNSTHAFT eine neue Therapie (Gesprächstherapie) anzufangen =/... weil ich einfach VOLLständig gesund werden will. Ich habe aber andererseits Angst, dass ich mich so abhängig von Therapie mache oder dann eine andere Thera als Ersatz für meine alte nehme. Ach ich bin total im Zwiespalt- brauche ich wirklich eine neue Therapie oder sollte ich versuchen mein Leben ab jetzt allein in den Griff zu bekommen?

Was meint ihr? Bin total verzweifelt was ich tun soll

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Stöpsel
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Beitrag Di., 06.07.2010, 00:20

Hallo Emotional,

was hat die frühere Therapeutin denn gesagt, warum sie nicht verlängert? Na ja, ich kann's mir denken, ich war auch mal bei einer jungen, sie war noch in Ausbildung, und ich denke, ihr hat die Erfahrung gefehlt, die Dinge differenziert zu sehen und so hat sie teilweise nach Schema F die Rahmenbedingungen fesgesetzt.

Wie es bei Dir ist: Pauschal kann man das nicht beantworten, was für Dich am besten wäre. Von dem, was ich hier mitbekommen habe, sind Eßstörungen, Depressionen und Ängste nicht so schnell zu beseitigen. Aber Du sagst ja selbst, Dir fehlt die Sicherheit. Die vielleicht schon einfach dadurch gegeben wäre, daß Du regelmäßig einen Ansprechpartner hast.
Oft wird es in Therapie ja so gemacht, daß von wöchentlichem Abstand auf 2-wöchentlichen und monatlichen Abstand gewechselt wird und dann noch immer seltener oder nach Bedarf. So kann man feststellen, wie gut man mit weniger Therapie klarkommt. Wie war das denn bei deiner früheren Therapie, hattest Du da am Schluß Deine Stunden in größerem Abstand?
Ich habe aber andererseits Angst, dass ich mich so abhängig von Therapie mache oder dann eine andere Thera als Ersatz für meine alte nehme.
Hast Du Dich in der letzten Therapie abhängig gemacht? Also Dein eigenes Leben nicht mehr gesehen, weil Du Dich zu sehr mit der Therapie beschäftigt hast? Natürlihc bist Du als Hilfesuchende immer in gewisser Weise abhängig, das liegt ja irgendwo in der Natur der Sache. Aber das finde ich nicht unbedingt schlimm. In dem Maße, wie durch die Therapie die eigene Kompetenz fürs eigene Leben wächst, bist Du auch weniger auf Hilfe angewiesen. Und ein guter Therapeut sollte sehen, daß er sich immer mehr überflüssig macht. Du selbst hast es ja in der Hand (zum großteil jedenfalls, hängt natürlich auch von der Art des Therapeuten ab), darauf zu achten, daß Dein eigentliches Leben nicht in den Hintergrund gerät im Vergleich zur Therapie.
Und das mit dem Ersatz für die frühere Therapeutin, was genau meinst Du damit und warum wäre es so schlimm, einen Ersatz zu haben?

Viele Grüße

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Dakota
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Beitrag Di., 06.07.2010, 05:37

Ob Du eine neue Therapie anfangen sollst oder nicht, kann Dir hier wohl niemand sagen. Das musst Du für Dich selbst entscheiden, was ja grösstenteils davon abhängt wie gross Dein Leidensdruck ist, was Du noch für Symptome hast und woran Du noch arbeiten möchtest.

Meine Therapie wurde jetzt auch nach 3 Jahren beendet und ich leide sehr unter der Trennung von meinem Thera
Ich habe gerade das Gefühl ich hänge in der Luft, weil meine vertraute Anlaufstelle und Stütze wegfällt.
Auch ich stehe gerade vor der Gabel der Entscheidung woanders (bei meinem Ex-Therapeuten von vor 3 Jahren) weiterzumachen oder allein klarzukommen. Wobei ich mir selbst eingestehen muss, dass ich noch zuviele Baustellen habe die bearbeitet werden müssen. Ich bin noch nicht stabil. Noch brauche ich Halt.

Ich verstehe was Du unter "Ersatz" verstehst. Eine therapeuthische Beziehung gibt einem Halt, eine Bezugsperson und Sicherheit. Diese Dinge sind es an die man sich klammert...fällt der eine Therapeut weg ist man auf der Suche nach einer neuen tragfähigen Beziehung wo man aufgefangen wird. Ach, ich kann das nachvollziehen

Grüsse

Dakota

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Beitrag Di., 06.07.2010, 10:37

Stöpsel hat geschrieben: was hat die frühere Therapeutin denn gesagt, warum sie nicht verlängert? Na ja, ich kann's mir denken, ich war auch mal bei einer jungen, sie war noch in Ausbildung, und ich denke, ihr hat die Erfahrung gefehlt, die Dinge differenziert zu sehen und so hat sie teilweise nach Schema F die Rahmenbedingungen fesgesetzt.
Ja, sie ist halt noch in Ausbildung und nach den 45Stunden war eben aufeinmal Schluss und ich hab gefragt ob da noch was geht- aber es geht nichts! Ich könnte eine Verhaltenstherapie erst wieder in 2 JAHREN anfangen . Und sie ist auch nicht mehr lange an dem Institut, also ich müsste dann sowieso eine neue Thera suchen.
Wie war das denn bei deiner früheren Therapie, hattest Du da am Schluß Deine Stunden in größerem Abstand?
Ja erst immer wöchentlich, dann alle 2 Wochen, dann alle 3-4 Wochen..
Hast Du Dich in der letzten Therapie abhängig gemacht? Also Dein eigenes Leben nicht mehr gesehen, weil Du Dich zu sehr mit der Therapie beschäftigt hast?
Es gab tatsächlich Zeiten da war das so. ABER ich hab wirklich vor allem so gegen Ende immer mehr mein eigenes Leben gelebt und nicht für die Therapie. Ich will ja auch mein eigenes Leben leben und nicht nur an Therapie denken (fand ich in der Zeit total schlimm als das so war). Aber ich habe eben das Gefühl, dass diese Therapie doch noch nicht ganz ausgereicht hat. Dass ich einfach noch mehr Zeit gebraucht hätte. Gerade in letzter Zeit ging es mir psychisch sowieso schon schlechter und ausgerechnet dann hört meine Therapie auf (habe noch andere Veränderungen in meinem Leben zurzeit die mir auch zu schaffen machen) . Und sie hat gerade jetzt in einer Phase aufhören müssen, wo es mir gerade sowieso nicht bestens ging.

Und das mit dem Ersatz für die frühere Therapeutin, was genau meinst Du damit und warum wäre es so schlimm, einen Ersatz zu haben?
Nein eigentlich nicht.

Ich würde eine neue Therapie anfangen aber da ist wieder das Problem mit der Wartezeit: Ich kann keine 6 Monate auf eine neue Therapie warten -> ich bin wahrscheinlich nur noch ein Jahr in der Stadt, das würde sich gar nicht lohnen richtig. Ich weiß nicht, ob die Wartezeit sich mit der Therapieart verkürzt oder verlängert .

Ja und dieser Halt ist jetzt weg, den sie mir eben gegeben hat und ich fühle mich sehr sehr alleingelassen mit mir und meinen Problemen. . Es gibt schon noch einige Sachen bei mir, die geklärt werden müssten..

lg

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Stöpsel
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Beitrag Di., 06.07.2010, 11:52

Hallo Emotional,
Ja erst immer wöchentlich, dann alle 2 Wochen, dann alle 3-4 Wochen..
Und, wie ging's Dir damit? Hast Du das am Schluß als ausreichend empfunden oder nicht?
Aber ich habe eben das Gefühl, dass diese Therapie doch noch nicht ganz ausgereicht hat. Dass ich einfach noch mehr Zeit gebraucht hätte. Gerade in letzter Zeit ging es mir psychisch sowieso schon schlechter und ausgerechnet dann hört meine Therapie auf (habe noch andere Veränderungen in meinem Leben zurzeit die mir auch zu schaffen machen) . Und sie hat gerade jetzt in einer Phase aufhören müssen, wo es mir gerade sowieso nicht bestens ging.
Da beantwortest Du Dir Deine Frage doch selbst... Eigentlich bräuchtest Du doch noch Therapie.
Und ich hab nicht so den Eindruck, daß Du Dich so von Therapie abhängig machst, zum einen, weil Du überhaupt die Frage gestellt hast und zum anderen sagst Du ja selbts, daß Du Dich v.a. am Schluß mehr auf Dein Leben konzentriert hast. Du könntest es in einer neuen Therapie ja auch wieder so gestalten, wie Du es für Dich für richtig empfindest.
Wenn man akut Probleme hat und dafür Hilfe braucht, dann ist es eben so. Nur durch den Wunsch, selbständig zu sein, gehen sie ja auch nicht wieder weg. Natürlich kannst Du versuchen, Deine Probleme alleine so gut es geht anzugehen, aber ich vermute, das tust Du eh schon? Und wenn es nicht reicht, ist es doch gut, sich dafür wieder Unterstützung zu holen.
Ich kann keine 6 Monate auf eine neue Therapie warten -> ich bin wahrscheinlich nur noch ein Jahr in der Stadt, das würde sich gar nicht lohnen richtig.
Hm, das ist blöd. Selbst ohne Wartezeit würdest Du Dir danmit nur wieder dasselbe Problem bescheren, was Du jetzt hast: Nach einem Jahr würdest Du wieder alleine dastehen. Ich finde es hilfreich, in größeren Abständen/nach Bedarf den früheren Therapeuten nochmal kontaktieren zu können. Das wäre so nicht gegeben. Aber gut, der Bruch ist eh durch den Wohnortwechsel gegeben, wenn es später am neuen Wohnort mit neuer Therapie klappt, könnte das ja auch ok sein, dann hast Du eben erst ab dann Kontinuität.

Mir fallen nur folgende Lösungen ein:
- Du versuchst Dich das eine jahr tatsächlich alleine durchzuschlagen und schaust dann am neuen Wohnort nach neuer Therapie.
- Du bemühst Dich um einen Platz in einer Klinik, um intensiv Therapie zu bekommen und danach erstmal besser mit allem klarzukommen, hinterher kannst Du Dich (z.B. am neuen Wohnort) wieder um eine ambulante Therapie kümmern
- Du machst halt tatsächlich eine neue Therapie, solange Du noch an deinem jetzigen Wohnort wohnst und guckst dann, wie weit Du bist bzw. welche Möglichkeiten einer Therapie sich Dir dann bieten. Entweder nimmst Du die übrigen Stunden mit zu einem neuen Therapeuten im selben Therapieverfahren am neuen Wohnort (der Dich dann aber erst wieder kennenlernen muß) oder Du wechselst nochmal das Therapieverfahren.
- Du fragst bei Deiner letzten Therapeutin nach, ob sie nicht doch noch Stunden für Dich beantragen kann (kann gut sein, daß sie ihre Sichtweise ändert, wenn sie Deine jetzige Situation besser kennt) und Du nimmst halt soviele Stunden, wie es bei ihr noch geht (Vorteil: sie kennt Dich schon). Danach mußt Du halt wieder gucken, welche der obigen Lösungen für Dich geeignet ist.

Hat alles seine Vor- und Nachteile, was davon unterm Strich am besten für Dich ist oder am meisten machbar, mußt Du selbst entscheiden.
Kennst Du Dich mit den ganzen Rahmenbedingungen rund ums wechseln, verlängern, neubeantragen von Therapie denn aus? Ggf. würde ich mich mal informieren (ein bißchen stöbern hier im Forum, ggf. nachfragen), denn wenn man informiert ist, kann man bessere Entscheidungen treffen.

Viele Grüße

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Beitrag Di., 06.07.2010, 12:22

Nein, es hat nicht ausgereicht, aber es musste ja sein, weil ich sonst noch eher hätte diese Therapie beenden müssen. Ich lese in verschiedenen Foren, dass manche ihre Verhaltenstherapie bis auf 80Stunden verlängern!!! OMG! Warum geht das bei mir nicht??? Hat sie mich etwa angelogen oder will sie keine Therapie länger mit mir machen?? Ich verstehe das nicht. Sie hatte mir damals gesagt, dass es da keine Möglichkeiten mehr gibt und wenn ich jetzt nochmal rumheule komm ich mir natürlich bescheuert vor. Habe ihr sowieso schon eine Mail geschrieben, dass mir das alles total zu schaffen macht und es mir ohne Therapie schlecht geht. Es ist ja so: Bei 3 Wochen hatte ich wenigstens das Gefühl: Ja, sie ist da, auch wenn ich nicht jede Woche hinrenne und dann war aufeinmal das Gefühl da: Sie ist weg, ich habe niemanden mehr... und das war so schlimm für mich eben =(. Ich könnte eigentlich nur heulen, dass diese scheiß KK einem so den Riegel vorschiebt und man dann einfach mal fallen gelassen wird, egal ob man gesund oder nicht gesund ist!!

Ich habe eigentlich keine Lust auf eine neue Therapeutin. Ich bin sowieso jemand, der sich schwer öffnen kann und bei ihr ist mir das wenigstens etwas gelungen. Und jetzt? Ich glaube irgendwie nicht, dass mir eine neue Therapie das geben kann, was sie gegeben hat.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich werde wohl warten, bis sie auf meine Mail antwortet und werde mal mit ihr telefonieren. Ich habe aber auch Angst ihr auf die Nerven zu gehen... so wie eine Klette zu sein =(.

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Stöpsel
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Beitrag Di., 06.07.2010, 13:20

Hallo Emotional,

nein, jetzt mach Dich mal nicht verrückt. Sie wird Dich schon nicht angelogen haben und sich auch nicht gedacht haben, daß sie keine Therapie mehr mit Dir will. So ehrlich sind Therapeuten normalerweise schon, daß sie einem ihre Beweggründe ehrlich sagen.
Bei meiner Therapeutin damals war es ja auch so, daß eine weitere VErlängerung nur bedingt Sinn gemacht hätte, weil sie eben auch mit ihrer Ausbildung fast fertig war. UNd nachdem Therapeuten (in D) mit ihrer Ausbildung fertig sind, DÜRFEN sie keine Therapie mehr für die KK machen, ohne daß sie eine Kassenzulassung haben (und die haben sie direkt danach i.d.R. nicht). Und während der Ausbildung haben sie ein bestimmtes Budget an Stunden, die sie geben dürfen. Von daher wird es wohl daran liegen, daß sie da nicht mehr viel Stunden zur Verfügung hat bzw. ist es auch eine Frage der Zeit, wie lange sie offiziell noch in Ausbildung ist. Aber es ist halt eine Frage des Timings und der Kompromisse (hilft es Dir z.B. weiter, wenn von den nächsten möglichen 15 Stunden Du z.B. nur noch 8 nehmen könntest). Und in dem Sinne meinte ich, könntest Du sie ja nochmal fragen, ob nicht doch was geht. Manchmal wissen Therapeuten ja auch nicht genau über die BEdürfnisse und Notwenidgkeiten ihrer Patienten BEscheid.
Versuch ihr Deine Bedürfnisse mitzuteilen, egal, ob Du heulst oder nicht. So wie Du es halt schaffst. Aber versuch Dich auch nicht zu sehr darauf einzuschíeßen, daß es bei ihr klappt. Wenn es nicht klappt, wird das vermutlich weniger an ihr liegen, sondern es sind einfach die Rahmenbedingungen. Ist halt einfach Pech.
Ich habe eigentlich keine Lust auf eine neue Therapeutin. Ich bin sowieso jemand, der sich schwer öffnen kann und bei ihr ist mir das wenigstens etwas gelungen. Und jetzt? Ich glaube irgendwie nicht, dass mir eine neue Therapie das geben kann, was sie gegeben hat.
Na ja, sag niemals nie. Wenn Du den Willen hast, es mit jemand anderem ernsthaft zu versuchen, wird es wohl auch gehen. Natürlich dauert es eine Zeit, bis ihr Euch kennt. Aber das war zu Anfang mit Deiner bisherigen Therapeutin ja auch nicht anders, oder?
Ich werde wohl warten, bis sie auf meine Mail antwortet und werde mal mit ihr telefonieren.
Ja, das finde ich eine gute Idee. Und wenn ihr miteinander sprecht und ihr kommt drauf zu sprechen, daß Du woanders anfangen sollst, erzähle ihr von Deinen Bedenken und Sorgen, daß es woanders nicht klappen könnte. Vielleicht kann sie Dir dabei noch ein bißchen den Weg bereiten.

Viele Grüße

P.S.: Es gibt noch die Möglichkeit, außerhalb von bewilligten Stunden, knapp 3 Stunden pro Quartal für Notfalltermine zu bekommen. Kann mir vorstellen, daß sie das nicht weiß (wußte meine damalige Therapeutin auch nicht), aber Du kannst sie dann ja ggf. darum bitten, sich zu erkundigen, ob das bei ihr auch möglich ist

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Beitrag Di., 06.07.2010, 18:36

Ja, ich habe ehrlich gesagt keine Hoffnung, dass sie da jetzt aufspringt und sagt: Achjaa wir können ja doch noch weiter machen . Das mit den Notfallstunden ist zwar schön und gut aber irgendwie glaube ich nicht, dass es bei mir so notfallmäßig ist . Ich weiß nicht, ob ich noch eine weitere Therapie brauche. Ich habe während der Therapie so gut es ging intensiv an mir selber gearbeitet und ohne das hätte ich das eh nicht geschafft alles. Ich will mit dieser "Arbeit" weiter machen aber ich weiß nicht, ob das ausreichend ist. Ich will halt weiter bei IHR Therapie und nicht bei jemand fremden. Will auch nicht alles nochmal erzählen müssen .
Ich vermisse sie auch als Mensch, aber damit muss ich jetzt klar kommen . Momentan ist die Situation nämlich so, dass sich viele Menschen in meinem Umfeld quasi verabschieden und jetzt auch noch sie. .

Ich hab immernoch das Gefühl ihr nur auf die Nerven zu gehen und ich fühle mich eigentlich schrecklich mit dieser "Abhängigkeit" oder wie man das nennen kann. Ich weiß nicht, inwiefern ich sie jetzt überhaupt noch interessiere und sie mit mir reden will, wenn sie nicht bezahlt wird.

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Beitrag Sa., 10.07.2010, 08:20

Emotional heult sich mal wieder die Augen aus, wegen dieser Frau. Naja nicht ohne Grund. Sie hat mir per Mail deutlich zu verstehen gegeben, dass es nun VORBEI ist und es keinen Kontakt mehr geben wird. Wisst ihr, meine Reaktion war in folgender Reihenfolge: SCHOCK, dann Mail zurückschreiben (was ich jetzt bereue, dass ich es gleich tun musste)- habe mal wieder geschrieben, dass ja alles nicht so schlimm ist, ich sowieso klar komme und ja eh alles gut ist- typisch eben , dann erstmal heulen, aber nicht lange.. gleich darauf wurde ich furchtbar wütend auf die Frau, dass sie mich einfach so fallen lässt, sich einen Scheiß um mich kümmert und interessiert und zudem auch sowieso nur auf das dumme Geld fixiert ist... (ja, ihr könnt jetzt denken was ihr wollt, aber irgendwo hab ich auch recht).... achja und dann hab ich sie halt gehasst wieder... sie hat mich damit sehr verletzt, vorallem klang die Mail wie auswendig gelernt, sie schrieb meinen Namen falsch... NICHTS persönliches dabei- es klang kalt und herzlos auch wenn es das nicht sollte....
Naja und dann wars erstmal gut, ich habs verdrängt.... bis ich dann abends wieder nicht pennen konnte und aufgestanden bin und geheult habe....dann habe ich versucht SCHLUSS mit ihr zu machen indem ich in mein Buch schreibe... naja... tut gut... es fühlt sich wie als ob ich verarscht wurde an. Nee, ich wurde nicht verarscht, aber ich komme mir so vor. Als wenn sie mit meinen ganzen Gefühlen nur gespielt hätte. Wieder verschwindet jemand einfach so aus meinem Leben der mir viel bedeutet hat. Und das hat sie, auch wenn ich ihr nix bedeutet hab. Ich meine, sie war nicht meine Freundin, auch nicht meine Familie, aber dennoch ne Bezugsperson geworden.. und diese Person geht, weil die Krankenkasse keine Stunden mehr bezahlt-- das ist so hart- ich weiß, dass es normal ist und "einfach so ist", aber es fühlt sich an, als würde der Freund eben fremd gehen oder was weiß ich. Fakt ist: Sie muss nichts mehr für mich tun. Für sie bin ich eben nur ein Patient gewesen. Nichts weiter. Der Patient bin ich nun nicht mehr und damit hat sich das für sie erledigt.
Für mich hat sich das auch erledigt jetzt.
Ich fühle mich wieder mal zutiefst verletzt, auch wenn sie die Berechtigung dazu hatte und es normal ist.

Ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Werde ihr auch keine Mail schreiben, so wie es "geplant" war. Ich will sie löschen. Genauso wie sie es tut.

Als ob ich nicht schon genug solcher Erfahrungen machen musste, NEIN...

Thema Therapie erledigt.

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schmetterling.1983
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Beitrag Sa., 10.07.2010, 08:46

Emotional,

wie gehts dir denn jetzt?
Ist der Druck noch so groß?
Emotional hat geschrieben:vorallem klang die Mail wie auswendig gelernt, sie schrieb meinen Namen falsch... NICHTS persönliches dabei- es klang kalt und herzlos auch wenn es das nicht sollte....
Vielleicht liesst du die mail noch einmal an einem anderen Tag.
Ich kenne es von mir, dass ich in solchen spannungsvollen Situationen fast nur die schlechten Dinge sehe und später besser erkenne wie es gemeint war.
Deswegen sind ja auch Briefe und Einträge hier im Forum mit Vorsicht zu genießen, schnell kann man es missverstehen.
Deine Thera hat viele Stunden mit dir verbracht in denen Sie dir geholfen hat, auch, wenn es jetzt so aussieht als ob es nicht ganz ausreichend gewesen sein könnte.
Meinst du du kannst vielleicht daran denken?
Dann würde ich vielleicht ein paar Tage abwarten und sehen welche Gefühle sich noch einstellen, neu überlegen was du tun möchtest.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Beitrag Sa., 10.07.2010, 17:25

Mir geht es immernoch schlecht deswegen. Zwar nicht mehr sooo schlecht, aber dieses Gefühl bleibt. Sie hat mich verletzt und zwar wirklich tief. Und sie weiß genau, dass ich da sehr empfindlich bin und dann haut sie mir so eins in die Fresse- das kann ich einfach immernoch nicht fassen.
Ich verachte sie... ich komme mir wirklich vor als wäre das ALLES nur gespielt gewesen: Das Interesse, das Lachen, die Komplimente, die Bestärkungen ... nichts ist mehr da davon. Ich bereue es die Mail gleich geschrieben zu haben oder überhaupt die erste Mail geschrieben zu haben. Da sieht man mal wie Menschen sind. Wenn kein Geld mehr da ist, dann einfach abhauen. Ich würde ihr soooo liebend gerne einen bösen, sarkastischen Brief schreiben indem ich ihr anbiete(haha), dass sie ja 10 Euro pro Telefonat bekommen würde- da KANN man doch nicht nein sagen ...................

Oh Man, ich hätte nicht gedacht, dass ich mit dieser Ernüchterung aus der Therapie gehe. Aber es war ja auch doof zu denken, dass sie echtes Interesse hatte und mich gemocht hat- nee das hat sie eh nur weil sie die schei.ß Kohle bekommt. Für mich ein Grund keine Therapie mehr anzufangen.

Ihre nette sympathische Art war doch nur Schein. Das hab ich deutlich gemerkt. Und ich lasse so mit mir umgehen. Echt das Letzte.

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Beitrag Mi., 21.07.2010, 07:19

So es ist nun einige Zeit schon vergangen... na gut, noch nicht soviel aber schon mehr eben .
Ich habe ihr hinter her geheult, habe sie immernoch bisschen gehasst UND ihr dann aber verziehen! Es ist nun mal so passiert und ich will mich auch an die guten Zeiten "mit ihr" erinnern. Für mich ist sie nun gestorben, auch wenn sie noch lebt... ich sehe sie nie wieder und werde wahrscheinlich nie wieder Kontakt zu ihr haben. Das ist hart und ich hab immernoch etwas damit zu kämpfen aber Zeit heilt hoffentlich Wunden.

Wenn das alles so einfach gehen würde, würde ich wirklich eine neue Therapie beginnen, aber ich habe auch keine Nerven mehr jetzt einen neuen Therapeuten zu suchen. Ich will es auch gar nicht...

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Beitrag Mo., 02.08.2010, 23:04

Leute, ich muss hier einfach noch was loswerden...

Ich kann und konnte meine Therapeutin bisher noch nicht vergessen. Ich habe mir das wohl zu einfach vorgestellt. Ich dachte das ist nach ein paar Tagen/Wochen vergessen. Nichts da. Das ging einfach nicht... sie ist einfach zu wichtig für mich geworden und ich hab das nicht mal richtig wahrgenommen gehabt . Ich hätte NIE NIE NIE gedacht, dass ich so leiden würde nach der letzten Stunde .. nie im Leben.
Aber was soll ich sagen? Sie war, als niemand da war. Sie war diejenige, mit der ich ehrlich über alles gesprochen habe.. - zeitweise hatte ich wirklich starke Übertragungen im positiven UND negativen Sinne ihr gegenüber. Sie war die einzige Person, der ich mich in den letzten 2 Jahren irgendwie nahe (blöder ausdruck) gefühlt habe- eine gewisse Verbindung. Und jetzt? Alles weg. Sie ist weg. Ich frage mich die ganze Zeit, was das für ein komisches Gefühl ist, was ich mit mir die ganze Zeit herum schleppe und warum ich nicht glücklich sein kann sondern immer so eine Traurigkeit unterschwellig vorhanden ist. Ich fühle mich einfach total allein gelassen mit mir und meinen Problemen hier auf der Welt. Ich fühle mich einfach zurück geworfen in meine Familie, in die ich nicht hinein passe und nicht hinein passen will.
Deswegen fühle ich diese quälende Einsamkeit, diese Traurigkeit und diese unendliche Leere in mir. Ich will nicht mehr drum herum reden. Ich will nicht so tun, als ob mir das alles am Arsch vorbei geht und ich sie ja schon vergessen hätte. Es war einfach viel zu früh... das Ende der Therapie. Viel zu plötzlich. Nicht einmal habe ich ihr gesagt wie sehr ich Angst habe sie zu verlieren. Nicht einmal habe ich ihr gesagt wieviel Angst ich habe alleine gelassen zu werden. Nicht einmal habe ich meine wahren Gefühlen in der Therapie gezeigt und einfach geweint anstatt so zu tun als wäre alles ja so toll. Nein Leute, das habe ich wirklich nie. Von meinen ganzen Gefühlen währenddessen hat sie fast nichts mitbekommen außer durch ein paar Mails die ich ihr mal geschrieben habe. Ich weiß, dass meine Beziehungen noch nicht stabil genug sind, um diesen Abschied gut verkraften zu können. Ich fühle mich als wäre jemand gestorben - aus meiner Familie oder Verwandtschaft- einfach jemand der mir viel bedeutet..
Wann hört das auf? Ich habe solche Angst, dass ich das nicht überwinden kann und zwar vollständig überwinden kann. Ich bräuchte eigentlich ne Therapie um mit dem Abschied von der Therapeutin fertig zu werden.
Ich habe einfach das Gefühl völlig allein mit meinen Problemen dazustehen, obwohl ich meine Hilfen und Strategien habe. Oh Gott, wie konnte das alles passieren? Das musste passieren, wenn ich jemanden so nah an mich heranlasse. Scheiße, was soll ich machen? Ich halte das nicht aus ... ich fühle mich permanent allein gelassen und einsam ...

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Stöpsel
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 23:27

HAllo Emotional,

noch kurz vorm ins-Bettgehen:
Ich bräuchte eigentlich ne Therapie um mit dem Abschied von der Therapeutin fertig zu werden.
Ich habe einfach das Gefühl völlig allein mit meinen Problemen dazustehen, obwohl ich meine Hilfen und Strategien habe.
Hm, ich denke, eine Therapie bei jemand anderem kann da schon hilfreich sein. Das bringt sie Dir natürlich nicht wieder zurück, es hilft Dir aber, besser damit umzugehen und nicht noch tiefer abzurutschen.
Das musste passieren, wenn ich jemanden so nah an mich heranlasse.
Na ja, ich denke, es ist nie einfach, damit fertig zu werden, aber es wird einem besser gelingen, wenn es einem sonst gut geht. Wenn man sein Leben wieder gut auf die Reihe gebracht hat, man viele Freunde und vertraute Menschen um sich hat. Du sagst selbst, daß Du niemanden hast, daher wäre eine Therapie wichtig, damit Du Unterstützung hast, Dir was aufzubauen. Selbst wenn Du das in der Theorie alles gelernt hast, braucht man manchmal doch auch moralische UNterstützung.

Viele Grüße

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Tigerkind
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 05.08.2010, 21:56

Hallo Emotional !

So, mal meine ganz ehrliche Meinung dazu : Ich finde diese Frau ist unmöglich mit Dir umgesprungen, Dich mit dem gleichen Problem aus der Therapie zu entlassen mit dem Du Schwierigkeiten hast. Unglaublich !

Ich finde dass sowas von unprofessionell, da würde ich glatt versuchen rauszufinden, ob diese Person überhaupt eine Zulassung hat.
Den Kontakt per E-Mail abzubrechen, nur weil die Kasse keine Stunden mehr bezahlt, wenn ich sowas höre, muß ich

Mein Thera findet immer einen Weg weiter zu machen, auch wenn die Stunden abgelaufen sind.

Das einzige was man ihr zu Gute halten kann, ist dass sie jung und unerfahren ist.Meiner ist alt und weise.

Ich finde Deine Agressionen über dieses Verhalten dieser Frau übrigens sehr gesund.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du nochmal eine bessere Erfahrung machen darfst !

Ich denke es gibt für jedes Bedürfnis immer auch einen Weg ! Und wenn man ihn so lange sucht, bis man ihn gefunden hat.

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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