Selbstbefriedigung ansprechen
Selbstbefriedigung ansprechen
so in etwa lassen sich meine Gefühle zusammenfassen, nachdem ich heute zum ersten Mal das Wort "Selbstbefriedigung" in der Therapiesitzung in den Mund (*räusper*) genommen habe.
Meine Scham ereilt mich wellenartig immer wieder. Das überlagernde Gefühl ist, dass er sich von mir auf den Arm genommen fühlt, also meine Befürchtung, ihn damit genervt zu haben.
Im Zusammenhang mit meinem letzten Wutanfall am Vatertag, wollte ich das Thema "Selbstbefriedigung" endlich mal ansprechen. Es war also eine Art Mutprobe für mich (die ich ziemlich zerbeult überstanden habe).
Es hat etwa 25 Minuten gedauert, bis ich damit herausgerückt bin, obwohl ich es gleich zu Beginn hätte tun können. Merkwürdigerweise bin ich dabei nicht rot geworden, redete aber daher wie eine Ärztin, die über "erhöhtes Lustempfinden" faselt oder ein Teenager, die so tut, als würde sie quasi gezwungen, darüber zu reden.
Nun ja, ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwer fallen würde.
Ich glaube, mein Thera wusste von Anfang an, worauf das alles hinauslaufen würde, aber er ließ sich nicht dazu bewegen, das Wort "Selbstbefriedigung" zuerst in den Mund zu nehmen. Er reagierte neutraler als neutral. Als würde er die Fieberkurve am Krankenbett ansehen und sich dazu ein paar Notizen machen.
Also: es gab überhaupt kein anerkennendes Wort, keine Beruhigung, keine Lächeln, nix. Ich fühlte mich total distanziert und allein gelassen mit meiner Offenbarung. Nun ja, etwas später sprach er dann vom "B umsen" in einem anderen Zusammenhang, und verwendete dieses Wort so, als würde er übers "Autofahren" oder "Blumen gießen" reden. Alles sehr befremdlich für mich.
Wer hat auch schon dieses Thema angesprochen?
Seid ihr in die Details gegangen?
Wie ist es euch dabei ergangen?
Wie hat sich euer Thera dabei verhalten?
Wie fühltet ihr euch danach?
Hat es euch gut getan?
Stimmt mit mir was nicht?
Lg Sandy
PS: ich hatte/habe die Befürchtung, dass sich meine Gefühle nach der Offenbarung negativ auf mein Lustempfinden bei der SB auswirken könnten, ich z.B. keinen Orgasmus mehr bekomme.
Gab es außer der "Mutprobe" noch andere Gründe, daß Du das Thema jetzt, lange nach Therapiebeginn, angesprochen hast? Ein anerkennendes Wort hättest Du Dir von Deinem T. gewünscht. Wofür, für Deinen Mut, es anzusprechen? Eine Beruhigung durch Deinen T. wäre vielleicht dann angemessen gewesen, wenn Du ein Problem mit der SB hättest. Hast Du doch nicht? Wenn er extrem neutral reagiert hat, finde ich das professionell. Wieso befürchtetst Du nun, keinen Orgasmus bei der SB mehr zu bekommen? Das wäre höchtens dann (und dann auch nur kurze Zeit) zu befürchten, wenn Dein T. nicht so neutral reagiert hätte, sondern z. B. Dir vorgehalten hätte, daß Du kontaktscheu wärst, um Sex mit einem Partner zu haben.
Zu Deinen Fragen:
Ich mache ja eine Analyse, und da wird traditionell viel aus dem/in das Sexualleben interpretiert. Hinzu kommt noch meine Neigung zu Spanking-Fantasien. Ich habe das schon zu Beginn der Therapie gegenüber meiner T. in allen Einzelheiten angesprochen. Ich gebe zu, daß auch ein Schuß Exihibitionismus dabei war. Der Anfang war etwas holprig, dann ging es. Ob ich das so schon mal einer Frau erzählt hätte, fragte mich meine T.. Nein, außerdem hätte ich sie geschlechtsneutral als meine Ärztin betrachtet. Ich fühlte mich danach weder besser noch schlechter als davor. Schließlich hatte ich kein echtes Problem. Die Überlegungen mit dem Bordellbesuch habe ich ja hier ausführlich dargestellt und die Argumente der User natürlich auch mit meiner T. besprochen. Wie's dann dort war, habe ich ihr auch im einzelnen erzählt. Ich erinnere mich nicht, ob es da tiefgreifende Erkenntnisse für mich gab. Von späteren sexuellen Erlebnissen habe ich nur die Tatsache als solche erwähnt. Das hängt mit der zurückhaltend ausgedrückt starken emotionalen Beziehung zu der betreffenden Partnerin zusammen. Ein wenig Privatheit gestatte ich mir auch bei einer Analyse. Das geht jetzt aber schon über das eigentliche Thema hinaus.
Zu Deinen Fragen:
Ich mache ja eine Analyse, und da wird traditionell viel aus dem/in das Sexualleben interpretiert. Hinzu kommt noch meine Neigung zu Spanking-Fantasien. Ich habe das schon zu Beginn der Therapie gegenüber meiner T. in allen Einzelheiten angesprochen. Ich gebe zu, daß auch ein Schuß Exihibitionismus dabei war. Der Anfang war etwas holprig, dann ging es. Ob ich das so schon mal einer Frau erzählt hätte, fragte mich meine T.. Nein, außerdem hätte ich sie geschlechtsneutral als meine Ärztin betrachtet. Ich fühlte mich danach weder besser noch schlechter als davor. Schließlich hatte ich kein echtes Problem. Die Überlegungen mit dem Bordellbesuch habe ich ja hier ausführlich dargestellt und die Argumente der User natürlich auch mit meiner T. besprochen. Wie's dann dort war, habe ich ihr auch im einzelnen erzählt. Ich erinnere mich nicht, ob es da tiefgreifende Erkenntnisse für mich gab. Von späteren sexuellen Erlebnissen habe ich nur die Tatsache als solche erwähnt. Das hängt mit der zurückhaltend ausgedrückt starken emotionalen Beziehung zu der betreffenden Partnerin zusammen. Ein wenig Privatheit gestatte ich mir auch bei einer Analyse. Das geht jetzt aber schon über das eigentliche Thema hinaus.
Hallo Sandy
Du sprichst da ein sehr heikles Thema an.
Natürlich gab es auch in meiner Analyse die ein oder andere Situation, bei der das Gespräch mal sehr ins Detail ging, was Sexualität anbelangt. Doch da ich ein Künstler im Umschreiben bin, habe ich das Wort "Selbstbefriedigung" in einer TherapieSitzung noch niemals in den Mund genommen.
Es ist sehr schwer für mich - ihm gegenüber - die Dinge beim Namen zu nennen und als er das erste Mal das Wort "Orgasmus" sagte, bin ich fast von der Couch gefallen. Akutes Fremdschämen war da angesagt. Nachdem es aber einmal ausgesprochen war, konnte ich das Wort auch benutzen.
Ingesamt glaube ich, dass mein Analytiker gar keine Scham kennt. Zumindest hat er sich extrem im Griff und reagiert auf das Thema Sexualität, wie er halt immer reagiert: Gelassen, wertfrei, neutral und interessiert.
Würde ich nicht auf der Couch liegen, könnte ich wahrscheinlich gar nicht über solche Dinge sprechen.
Ich finde es sehr mutig, dass Du das angesprochen hast. Anerkennende Worte habe ich von meinem Therapeuten auch schon so oft vermisst und kann mich nur sehr schwer damit abfinden, dass ich darauf wohl verzichten muss.
LG
~silence~
Du sprichst da ein sehr heikles Thema an.
Natürlich gab es auch in meiner Analyse die ein oder andere Situation, bei der das Gespräch mal sehr ins Detail ging, was Sexualität anbelangt. Doch da ich ein Künstler im Umschreiben bin, habe ich das Wort "Selbstbefriedigung" in einer TherapieSitzung noch niemals in den Mund genommen.
Es ist sehr schwer für mich - ihm gegenüber - die Dinge beim Namen zu nennen und als er das erste Mal das Wort "Orgasmus" sagte, bin ich fast von der Couch gefallen. Akutes Fremdschämen war da angesagt. Nachdem es aber einmal ausgesprochen war, konnte ich das Wort auch benutzen.
Ingesamt glaube ich, dass mein Analytiker gar keine Scham kennt. Zumindest hat er sich extrem im Griff und reagiert auf das Thema Sexualität, wie er halt immer reagiert: Gelassen, wertfrei, neutral und interessiert.
Würde ich nicht auf der Couch liegen, könnte ich wahrscheinlich gar nicht über solche Dinge sprechen.
Mir Dir ist alles in Ordnung; red Dir bloß nix ein.SandyZ. hat geschrieben:Stimmt mit mir was nicht?
Ich finde es sehr mutig, dass Du das angesprochen hast. Anerkennende Worte habe ich von meinem Therapeuten auch schon so oft vermisst und kann mich nur sehr schwer damit abfinden, dass ich darauf wohl verzichten muss.
LG
~silence~
"Mir geht es nicht gut", sagte die Seele ~
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Also Selbstbefriedigung an sich ist ja eine völlig normale Sache. Ich sehe jetzt auch nicht, warum es da Bedarf gäbe, mit einem Therapeuten drüber ausgiebiger zu reden. Ausser natürlich es gibt ein Problem damit, irgendwelche Schuldgefühle oÄ.
Wieso sollte der Therapeut also aus dem Häuchen geraten deshalb? Hast du explizit drauf hingewiesen, wie schwer es dir fällt, das Thema anzuschneiden, bzw daß du damit ein Problem hast über das du reden willst?
Wieso sollte der Therapeut also aus dem Häuchen geraten deshalb? Hast du explizit drauf hingewiesen, wie schwer es dir fällt, das Thema anzuschneiden, bzw daß du damit ein Problem hast über das du reden willst?
Hallo SandyZ. Ich hab ja vor kurzem mal berichtet, dass ich in einem Brief meine sexuellen Probleme aufgeschrieben habe und diesen meiner Therapeutin zu lessen gegeben habe, da kreuzte das Wort Selstbefriedigung auch auf, ich glaube wenn ich es nicht aufgeschrieben hätte hätte ich es nicht aussprechen können. Meine Therapeutin ging auch nicht weiters darauf ein, ich denke schon dass es auch ihr unangenehm war, jetzt die anderen sexuellen Sachen hat sie sehr neutral angesprochen. Ich hab mir immer gesagt, jeder tut es di+och, keiner spricht darüber, aber wenn man über Probleme in der Sexualität sprict sollte auch das erwähnt sein. Ich finde es sehr mutig von Dir es angeprochen zu haben.
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- Forums-Gruftie
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Ich habe das Thema nicht von mir aus angesprochen, sondern meine ehemelige Kinder und Jugendthera. Ich weiß auch grad nicht mehr genau wie es dazu kam. Da Sexualität im allg. eines meiner Probleme war, über das ich suuuuuuper-ungern geredet habe und welches mir auch extreeeeeeeeeeeem peinlich war, ist es wohl doch mal irgendwie zur Sprache gekommen.SandyZ. hat geschrieben:Wer hat auch schon dieses Thema angesprochen?
Seid ihr in die Details gegangen?
Wie ist es euch dabei ergangen?
Wie hat sich euer Thera dabei verhalten?
Wie fühltet ihr euch danach?
Hat es euch gut getan?
Stimmt mit mir was nicht?
Sie hat das so lockerlässig dahin gesagt wie jedes andere Wort auch und ich war regelrecht geschockt , wie konnte Sie darüber nur nachdenken, gesdchweige denn aussprechen. Dementsprechend habe ich wohl auch meine Mimik gehabt, nach meinem überraschtem großen einatmen meinte Sie so was wie "ach, darf man das nicht?". Gott, ich hätte im Boden versinken können in dem Moment.
Später war es nicht mehr so schlimm. Ich fand das Thema noch immer unangenehm, war aber tatsächlich froh, dass Sie mit mir darüber geredet hat.
Es hat mir gut getan, weil ich einfach jmd brauchte mit dem ich darüber reden konnte, vorher hatte keiner wirklich mit mir jemals über so etwas gesprochen und ich hatte eindeutig nachholbedarf, den Sie vorsichtig drängend behoben hat, auch wenn es mir unangenehm war.
Es wurde immer besser, bis ich auch selbst mal Dinge angesprochen habe, dass hat aber mehr wie 2 Jahre gedauert.
Was sol mit dir nicht stimmen? Die Frage verstehe ich jetzt nicht ganz.
Wie kommst du denn darauf?SandyZ. hat geschrieben:Das überlagernde Gefühl ist, dass er sich von mir auf den Arm genommen fühlt, also meine Befürchtung, ihn damit genervt zu haben.
Das ein Thera das Wort Bumsen benutzt finde ich auch befremdlich, aber vielleicht reagiere ich da auch zu pikiert. Ich glaube aber du meinst die Gesamtsituation.SandyZ. hat geschrieben: Alles sehr befremdlich für mich.
Ich glaube es würde dir gut tun ihm zu erklären, dass es dir schwehr gefallen ist das Thema anzusprechen und du es aber wolltest und dir etwas Hilfe von Ihm erwartet hättest.
Ansonsten bin ich SB bekennerin und rufe hier noch mal auf den tollen Thread wieder zu beleben, den ich so gern gelesen habe und leider nicht mehr finde, glaube der hieß "Anregungen zur weiblichen SB" oder so...
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
Mutproben sind ja in Ordnung. Aber war es denn mehr als eine Mutprobe? Hast du ein Problem in dem Zusammenhang angesprochen?SandyZ. hat geschrieben:Es war also eine Art Mutprobe für mich (die ich ziemlich zerbeult überstanden habe).
Hallo Leute!
Meine heutige Yoga-Session hat mir geholfen, die Therapiespannungen (u.a. meine Schamgefühle und Ärger auf ihn) etwas abzubauen.
Ja, weshalb wollte ich Masturbation ansprechen, weshalb habe ich es angesprochen?
Das ist die wichtige Frage für mich, das habt ihr klar herausgestellt!
Nein, ich habe keine Problem mit meiner SB. Ich weiß wie es funktioniert, ich habe meine Orgasmen, der Drang kommt und geht (bin nicht süchtig danach), ich tue mir nicht weh dabei...
... aber es ist halt ein einsames Unterfangen. Da muss ich Sir zustimmen. Und vllt hält es mich von einer möglichen Partnersuche ab.
Vermutlich will ich meinen sexuellen Anteil in mir nach außen befördern, ihm eine Stimme geben. In meiner Familie wurde Sex in Form von Aufklärung nur stiefmütterlich behandelt (Mutter: "Du hast jetzt deine Regel? Die Binden sind im Badezimmer unten im Schrank", Oma: "Nimm keine Tampons. Das ist böses Blut und muss raus.", "Nimm dich in Acht vor den Männern.") Mehr war da irgendwie nicht.
Vllt habe ich hier, wie Schmetterling schreibt, einen großen Nachholbedarf?
Mein Thera meinte heute, ich hätte wohl eine kleine Vater-Übertragung auf ihn. Vllt habe ich das Bedürfnis, mit meinem Vater (den ich dahingehend weniger verklemmt wahrgenommen habe) über das Thema Sex zu reden (leider ist er schon tot), mir von ihm Tipps zu holen, die Männer erklärt zu bekommen, ohne dass die Angstschiene bedient wird??
Sir:
Meine heutige Yoga-Session hat mir geholfen, die Therapiespannungen (u.a. meine Schamgefühle und Ärger auf ihn) etwas abzubauen.
Ja, weshalb wollte ich Masturbation ansprechen, weshalb habe ich es angesprochen?
Das ist die wichtige Frage für mich, das habt ihr klar herausgestellt!
Nein, ich habe keine Problem mit meiner SB. Ich weiß wie es funktioniert, ich habe meine Orgasmen, der Drang kommt und geht (bin nicht süchtig danach), ich tue mir nicht weh dabei...
... aber es ist halt ein einsames Unterfangen. Da muss ich Sir zustimmen. Und vllt hält es mich von einer möglichen Partnersuche ab.
Vermutlich will ich meinen sexuellen Anteil in mir nach außen befördern, ihm eine Stimme geben. In meiner Familie wurde Sex in Form von Aufklärung nur stiefmütterlich behandelt (Mutter: "Du hast jetzt deine Regel? Die Binden sind im Badezimmer unten im Schrank", Oma: "Nimm keine Tampons. Das ist böses Blut und muss raus.", "Nimm dich in Acht vor den Männern.") Mehr war da irgendwie nicht.
Vllt habe ich hier, wie Schmetterling schreibt, einen großen Nachholbedarf?
Mein Thera meinte heute, ich hätte wohl eine kleine Vater-Übertragung auf ihn. Vllt habe ich das Bedürfnis, mit meinem Vater (den ich dahingehend weniger verklemmt wahrgenommen habe) über das Thema Sex zu reden (leider ist er schon tot), mir von ihm Tipps zu holen, die Männer erklärt zu bekommen, ohne dass die Angstschiene bedient wird??
Sir:
Das war vorhin eine Überreaktion auf meine Schamattacke. Ich würde mir vorstellen, mein strafend oder irritiert dreinblickender Thera würde mich dabei beobachten...Wieso befürchtetst Du nun, keinen Orgasmus bei der SB mehr zu bekommen?
Hallo Silence:
Hallo Müki:
Vllt könnte ich diese Erinnerung beim nächsten Mal noch einmal erzählen. Mir selbst fällt es heutzutage nicht schwer, mit Freunden über Sexualität zu reden. Da ist auch schon SB zaghaft angerissen worden.
Vllt wollte ich ihm auf diesem Wege mitteilen, dass ich über meine SB zu einer tiefsitzenden Wut vorgestoßen bin. Als diese verschwand, trat ein Interesse an Männern und damit verbundenen Sex-Phantasien an die Oberfläche.
Vllt will ich, dass er mich endlich als sexuelles Wesen wahrnimmt???
Weil meine Eltern mir nie diese Form der Anerkennung gegeben haben???
Ich glaube, ich wollte nach meiner Tat Bestätigung von ihm hören. Weil da nichts kam, fühle ich mich so, als könnte er mich nicht mehr schätzen, müsste mit seiner Irritation kämpfen. Also ich will wissen, ob er mich trotz dieser Geständnisse immer noch mögen kann....Ich finde es sehr mutig, dass Du das angesprochen hast. Anerkennende Worte habe ich von meinem Therapeuten auch schon so oft vermisst und kann mich nur sehr schwer damit abfinden, dass ich darauf wohl verzichten muss.
Hallo Müki:
Nein, das habe ich nicht getan. Ich erinnere mich jetzt daran, wie schwer es mir als 13-Jährige gefallen ist, meiner Mutter endlich zu sagen, dass ich meine Regel bekommen hatte. Ich habe da wochenlang mit mir gerungen. So geschämt habe ich mich.Hast du explizit drauf hingewiesen, wie schwer es dir fällt, das Thema anzuschneiden, bzw daß du damit ein Problem hast über das du reden willst?
Vllt könnte ich diese Erinnerung beim nächsten Mal noch einmal erzählen. Mir selbst fällt es heutzutage nicht schwer, mit Freunden über Sexualität zu reden. Da ist auch schon SB zaghaft angerissen worden.
Vllt wollte ich ihm auf diesem Wege mitteilen, dass ich über meine SB zu einer tiefsitzenden Wut vorgestoßen bin. Als diese verschwand, trat ein Interesse an Männern und damit verbundenen Sex-Phantasien an die Oberfläche.
Vllt will ich, dass er mich endlich als sexuelles Wesen wahrnimmt???
Weil meine Eltern mir nie diese Form der Anerkennung gegeben haben???
Hallo Mamamaus:
Weshalb meinst du, war es deiner Therapeutin unangenehm?
Hallo Schmetterling:
Vllt war ich deshalb so enttäuscht, als von ihm keine Gegenreaktion kam? Er hat mich nicht als das neue, sexuelle Wesen gesehen, das jetzt vor ihm saß. Für ihn war ich immer noch dieselbe und er versuchte die ganze Zeit herauszufinden, weshalb ich das Thema darauf gebracht hatte.
Die Kurve hatte ich damit gekriegt, dass ich von meinen Erlebnissen am Vatertag erzählte, wie ich dort beim Fahrradfahren auf horden ekliger Männer gestoßen bin, die mir anzügliche Bemerkungen zuwarfen und wirklich jeder Fünfte vom "F icken" redete als ich vorbeifuhr: "Ich f ick dich in Ar*ch!", "Du Fo tze, dich hätt ich gef ickt!" bzw. "Ich muss mal wieder f icken!"
Ich beschwerte mich lautstark bei ihm angesichts solcher Vulgarität, verdammt sie regelrecht für ihre Triebhaftigkeit. Dann endlich gestand ich ihm meine eigene, vorangegangene Triebhaftigkeit (SB vor dem Fahrradfahren) ein, und dass ich ja kein Recht hätte, mich so "rein" darzustellen....
Dies nur zu den Umständen meiner heutigen Beichte.
Lg Sandy
Ja, ich glaube, wir Frauen haben da noch viel mehr Scheu vor diesem Thema als Männer (die es ja in jungen Jahren sogar gemeinsam tun). Bei Frauen passt es halt irgendwie nicht so ganz ins Selbstbild.Meine Therapeutin ging auch nicht weiters darauf ein, ich denke schon dass es auch ihr unangenehm war, jetzt die anderen sexuellen Sachen hat sie sehr neutral angesprochen.
Weshalb meinst du, war es deiner Therapeutin unangenehm?
Hallo Schmetterling:
Ich glaube, dass ist bei mir auch ganz klar der Fall (s.o.). Ein richtiger Nachholbedarf, und das Bedürfnis als sexuelles Wesen gesehen und anerkannt zu werden.Es hat mir gut getan, weil ich einfach jmd brauchte mit dem ich darüber reden konnte, vorher hatte keiner wirklich mit mir jemals über so etwas gesprochen und ich hatte eindeutig nachholbedarf, den Sie vorsichtig drängend behoben hat, auch wenn es mir unangenehm war.
Vllt war ich deshalb so enttäuscht, als von ihm keine Gegenreaktion kam? Er hat mich nicht als das neue, sexuelle Wesen gesehen, das jetzt vor ihm saß. Für ihn war ich immer noch dieselbe und er versuchte die ganze Zeit herauszufinden, weshalb ich das Thema darauf gebracht hatte.
Die Kurve hatte ich damit gekriegt, dass ich von meinen Erlebnissen am Vatertag erzählte, wie ich dort beim Fahrradfahren auf horden ekliger Männer gestoßen bin, die mir anzügliche Bemerkungen zuwarfen und wirklich jeder Fünfte vom "F icken" redete als ich vorbeifuhr: "Ich f ick dich in Ar*ch!", "Du Fo tze, dich hätt ich gef ickt!" bzw. "Ich muss mal wieder f icken!"
Ich beschwerte mich lautstark bei ihm angesichts solcher Vulgarität, verdammt sie regelrecht für ihre Triebhaftigkeit. Dann endlich gestand ich ihm meine eigene, vorangegangene Triebhaftigkeit (SB vor dem Fahrradfahren) ein, und dass ich ja kein Recht hätte, mich so "rein" darzustellen....
Dies nur zu den Umständen meiner heutigen Beichte.
Ansonsten bin ich SB bekennerin
Lg Sandy
Hallo Affenzahn: nach den Postings, die ich gerade geschrieben habe, glaube ich, dass mein Problem tatsächlich darin liegt, mein Bedürfnis von ihm beantwortet zu bekommen, als sexuelles, erwachsenes Wesen gesehen zu werden (so wie es meine Eltern nie getan hatten). Da scheint Nachholbedarf vorzuliegen.
Das kann ich mir vorstellen, mir geht es da ähnlich. Aber wie soll er dir zeigen, dass er dich so sieht? Immerhin hat er ganz unspektakulär mit dir über das Thema geredet, wenn ich dich richtig verstanden habe. Eine Steigerung wäre es nur noch, wenn er dich begehren würde, oder?SandyZ. hat geschrieben:mein Problem tatsächlich darin liegt, mein Bedürfnis von ihm beantwortet zu bekommen, als sexuelles, erwachsenes Wesen gesehen zu werden (so wie es meine Eltern nie getan hatten).
OK, das Lob für deinen Mut - hätte natürlich auch irgendwie gut getan. Andererseits wäre es ja auch komisch gewesen, wenn er dich gelobt hätte, wenn er nicht wusste, dass es Mut brauchte. Wenn er es implizit gewusst hätte, hätte er die Tabuisierung der Sexualität bestätigt ...
@SandyZ:
Musstest du ganz am Anfang der Therapie keinen Fragebogen ausfüllen, in dem auch recht heikle Fragen zur Sexualität gestellt wurden ?
Ich kann mich erinnern, dass da unter anderem gefragt wurde "In welchem Alter haben Sie mit Selbstbefriedigung begonnen ?" "Haben Sie jemals Schuldgefühle dabei empfunden ?" "Wurden Sie schon einmal bei der SB von jemandem überrascht ?" usw
Gut, dass ich auf solche Fragen nur schriftlich antworten musste !
Musstest du ganz am Anfang der Therapie keinen Fragebogen ausfüllen, in dem auch recht heikle Fragen zur Sexualität gestellt wurden ?
Ich kann mich erinnern, dass da unter anderem gefragt wurde "In welchem Alter haben Sie mit Selbstbefriedigung begonnen ?" "Haben Sie jemals Schuldgefühle dabei empfunden ?" "Wurden Sie schon einmal bei der SB von jemandem überrascht ?" usw
Gut, dass ich auf solche Fragen nur schriftlich antworten musste !
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)
(John Lennon)
Hallo Zwackel:
ähm, nö, solche Fragebögen musste ich nicht ausfüllen.
Machst du eine Sexualtherapie? Anders könnte ich es mir jetzt nicht vorstellen, warum solche Fragen zu Beginn einer Therapie gestellt würden.
Hallo Affenzahn:
Die Tabuisierung der Sexualität hat er auf jeden Fall vermieden. Das ist ihm gelungen. Aber jetzt sag mal, wenn du 1,5 Jahre Therapie machst und hauptsächlich über berufliche Dinge redest, und plötzlich über SB informiert wirst, dann würdest du auch mal hellhörig werden, oder?
Also, für mich war es eine besondere Stunde. Muss ich halt dann alleine feiern....
ähm, nö, solche Fragebögen musste ich nicht ausfüllen.
Machst du eine Sexualtherapie? Anders könnte ich es mir jetzt nicht vorstellen, warum solche Fragen zu Beginn einer Therapie gestellt würden.
Hallo Affenzahn:
Die Tabuisierung der Sexualität hat er auf jeden Fall vermieden. Das ist ihm gelungen. Aber jetzt sag mal, wenn du 1,5 Jahre Therapie machst und hauptsächlich über berufliche Dinge redest, und plötzlich über SB informiert wirst, dann würdest du auch mal hellhörig werden, oder?
Also, für mich war es eine besondere Stunde. Muss ich halt dann alleine feiern....
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 898
Ja, die liebe Familie unterstüzt und ganz kräftig mit unserer Scham.SandyZ. hat geschrieben:Vermutlich will ich meinen sexuellen Anteil in mir nach außen befördern, ihm eine Stimme geben. In meiner Familie wurde Sex in Form von Aufklärung nur stiefmütterlich behandelt (Mutter: "Du hast jetzt deine Regel? Die Binden sind im Badezimmer unten im Schrank", [...] Ich erinnere mich jetzt daran, wie schwer es mir als 13-Jährige gefallen ist, meiner Mutter endlich zu sagen, dass ich meine Regel bekommen hatte. Ich habe da wochenlang mit mir gerungen. So geschämt habe ich mich.
Meine Eltern schenkten mir mit 12 ein Aufklärungsbuch und als ich mit 14 meine Tage bekam, was mir eh schon total peinlich war, weil ich die letzte aus der ganzen Klasse war, und auch ewig lang brauchte um "bringst du mir was mit, wenn du später einkaufen gehst, Binden" so ganz zufällig nebenbei herauszuquetschen erntete ich ein "oh, aha, ja, ok". Sie sah so geschockt aus, dass man hätte meinen können, dass ich erst 10 Jahre später mit der Info hätte kommen sollen, es nicht erwartet hätte...es ist nie wieder ein Wort darüber gefallen.
Vielleicht , weil er das schon die ganze Zeit gesehen hat und es ihm nicht neu war, nur weil du nicht darüber gesprochen hast, heißt es ja nicht, dass du durch deine Person keine sex. Komponente rüber kam.SandyZ. hat geschrieben:Er hat mich nicht als das neue, sexuelle Wesen gesehen, das jetzt vor ihm saß.
Ist für dich Nachholbedarf bezügl. Sprache und Bedürfnis als sex. Wesen anerkannt zu werden eins?SandyZ. hat geschrieben:Ich glaube, dass ist bei mir auch ganz klar der Fall (s.o.). Ein richtiger Nachholbedarf, und das Bedürfnis als sexuelles Wesen gesehen und anerkannt zu werden.
Letzteres gab es bei mir schon, wenn auch nicht von meinen Eltern, was ich aber eher als belastend empfand und das ganze eigentlich komplett ausblenden wollte. Deswegen würde ich es eher als getrennt sehen.
Was? Das ist mir neu, aber viell. kenne ich da auch gerade Leute die speziell damit entspannter umgehen.SandyZ. hat geschrieben:Bei Frauen passt es halt irgendwie nicht so ganz ins Selbstbild.
Vielleicht ist er das und denkt noch darüber nach, wollte das Thema aber nicht weiter aufbauschen als du es tatest, ...? Hier kann man nur spekulieren, am besten sagst du es wirklich noch mal wenn ihr euch seht.SandyZ. hat geschrieben:Aber jetzt sag mal, wenn du 1,5 Jahre Therapie machst und hauptsächlich über berufliche Dinge redest, und plötzlich über SB informiert wirst, dann würdest du auch mal hellhörig werden, oder?
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
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