Zeitdruck in der Therapiestunde
Zeitdruck in der Therapiestunde
Hallo!
Ich mache seit kurzem eine Therapie (1x Woche) und da es in meinem Leben so viele Sachen/Ereignisse/Traumata gibt welche ich bearbeiten möchte, gibt es somit allerhand Themen in der Therapie. Dazu kommt noch, dass ich auch das aktuelle Wochengeschehen besprechen möchte, sofern es therapierelevant ist, dh. wenn etwas dabei ist was mich belastet.
In den 50 Minuten Therapie stehe ich regelmäßig unter enormen inneren Zeitdruck um das zu besprechen was mir wichtig ist. Denn manchmal häuft sich in einer Woche so viel an, dass es mit einem Schlag, 5 oder mehr Themen gibt welche mir sehr wichtig wären. Manchmal komme ich 10 Minuten vor dem Stundenende drauf, dass ich noch etwas anderes wichtiges besprechen möchte und ich werde innerlich ganz wuggi wuggi wenn sich die Stunde dem Ende zuneigt und ich mit einem wichtigen unangesprochenem Thema wieder nach Hause gehe. Dazu kommt, dass ich während der Stunde immer wieder nervös auf die Uhr sehe damit ich einkalkulieren kann wie viel Zeit mir noch bleibt. Durch den inneren Zeitdruck werde ich auch ganz nervös und es kommt nicht selten vor, dass ich auf mir wichtige Sachen einfach vergesse, wo ich dann erst im nachhinein draufkomme.
Hab mal versucht mir einen Tag vor der Therapie immer eine Liste zu machen, um die Themen nach ihrer Priorität zu reihen, doch wenn ich ein Thema bearbeite, ärgere ich mich im Nachhinein, dass ich nicht doch ein anderes besprochen habe, da sich plötzlich die Prioritäten verschieben, und Themen, welche an 2. oder 3. Stelle stehen plötzlich auch sehr wichtig sind.
Geht’s noch wem so?
lg
Spooky
Ich mache seit kurzem eine Therapie (1x Woche) und da es in meinem Leben so viele Sachen/Ereignisse/Traumata gibt welche ich bearbeiten möchte, gibt es somit allerhand Themen in der Therapie. Dazu kommt noch, dass ich auch das aktuelle Wochengeschehen besprechen möchte, sofern es therapierelevant ist, dh. wenn etwas dabei ist was mich belastet.
In den 50 Minuten Therapie stehe ich regelmäßig unter enormen inneren Zeitdruck um das zu besprechen was mir wichtig ist. Denn manchmal häuft sich in einer Woche so viel an, dass es mit einem Schlag, 5 oder mehr Themen gibt welche mir sehr wichtig wären. Manchmal komme ich 10 Minuten vor dem Stundenende drauf, dass ich noch etwas anderes wichtiges besprechen möchte und ich werde innerlich ganz wuggi wuggi wenn sich die Stunde dem Ende zuneigt und ich mit einem wichtigen unangesprochenem Thema wieder nach Hause gehe. Dazu kommt, dass ich während der Stunde immer wieder nervös auf die Uhr sehe damit ich einkalkulieren kann wie viel Zeit mir noch bleibt. Durch den inneren Zeitdruck werde ich auch ganz nervös und es kommt nicht selten vor, dass ich auf mir wichtige Sachen einfach vergesse, wo ich dann erst im nachhinein draufkomme.
Hab mal versucht mir einen Tag vor der Therapie immer eine Liste zu machen, um die Themen nach ihrer Priorität zu reihen, doch wenn ich ein Thema bearbeite, ärgere ich mich im Nachhinein, dass ich nicht doch ein anderes besprochen habe, da sich plötzlich die Prioritäten verschieben, und Themen, welche an 2. oder 3. Stelle stehen plötzlich auch sehr wichtig sind.
Geht’s noch wem so?
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Spooky
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hallo spooky,
ja, klar 50 minuten sind extrem kurz. hab das zu beginn auch immer getan - mit dem wochengeschehen und tausend anderen dingen und so... und dann ist immer die zeit zu kurz geworden... inzwischen gibt es zwar immer noch stunden, wo ich mich ärgere, nicht alles untergebracht zu haben - aber irgendwie haben sich die themen doch auf die kernthemen "reduziert". das wochengeschehen klammere ich meist aus, weil ja doch kaum therapierelevant... dazu gibts ja auch freunde, um das zu erzählen.
aber ich versteh dich grundsätzlich gut - gerade am anfang ist es nun mal so, dass man dass gefühl hat, man muss "alles" loswerden, weil der/die thera sonst die zusammenhänge nicht versteht... das legt sich mit der zeit... vielleicht kannst du auch mal mit der thera auseinander-nehmen, was therapierelevant ist und was eher entbehrlich ist?
lg momo
ja, klar 50 minuten sind extrem kurz. hab das zu beginn auch immer getan - mit dem wochengeschehen und tausend anderen dingen und so... und dann ist immer die zeit zu kurz geworden... inzwischen gibt es zwar immer noch stunden, wo ich mich ärgere, nicht alles untergebracht zu haben - aber irgendwie haben sich die themen doch auf die kernthemen "reduziert". das wochengeschehen klammere ich meist aus, weil ja doch kaum therapierelevant... dazu gibts ja auch freunde, um das zu erzählen.
aber ich versteh dich grundsätzlich gut - gerade am anfang ist es nun mal so, dass man dass gefühl hat, man muss "alles" loswerden, weil der/die thera sonst die zusammenhänge nicht versteht... das legt sich mit der zeit... vielleicht kannst du auch mal mit der thera auseinander-nehmen, was therapierelevant ist und was eher entbehrlich ist?
lg momo
VERGANGENHEIT
ist
wenn es nicht mehr weh tut
Mark Twain
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wenn es nicht mehr weh tut
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Liebe Spooky!
Ja, ich kenne das auch! Habe auch immer das Gefühl mehrere Themen besprechen zu wollen und meistens "darf" ich dann nur eins...nämlich das, was die höchste Priorität für mich hat. Grrr. V.a. als ich die Therapie begonnen habe, dachte ich mir auch immer, dieses oder jenes Thema wäre aber auch wichtig gewesen. Das mit der Liste hab ich auch ausprobiert und war dann erstaunt, als sich mir im Therapiesetting ein anderes Thema (gefühlsmäßig) als viel wichtiger "aufdrängte" als das, was ich mir am Vorabend (gedanklich) zurechtgelegt habe. Inzwischen komme ich aber ganz gut damit zurecht, nur ein Thema (manchmal zwei) zu besprechen. Es hat mich nämlich über einen längeren Zeitraum gesehen, entschleunigt, was mir unheimlich gut tut. Und auch darauf zu achten, was jetzt wirklich am allerwichtigsten für MICH ist, konnte ich dabei lernen. Ich bereite mich nun auch gar nicht mehr so vor auf die Stunden, sondern versuche eher das zu besprechen, was sich in der Anfangssituation der Stunde anbietet.
Hab den Eindruck, dass es Dich sehr stark belastet. Könntest Du Dir vorstellen, das mit Deinem/r Thera zu besprechen? Weil ich mir gut vorstellen kann, dass es ein ungutes Gefühl ist, bereits vor der Stunde zu wissen, nicht alles besprechen zu können.
Hoffe, jetzt nicht allzu verwirrend geschrieben zu haben.
Liebe Grüße und viel Kraft Dir,
Syra
Ja, ich kenne das auch! Habe auch immer das Gefühl mehrere Themen besprechen zu wollen und meistens "darf" ich dann nur eins...nämlich das, was die höchste Priorität für mich hat. Grrr. V.a. als ich die Therapie begonnen habe, dachte ich mir auch immer, dieses oder jenes Thema wäre aber auch wichtig gewesen. Das mit der Liste hab ich auch ausprobiert und war dann erstaunt, als sich mir im Therapiesetting ein anderes Thema (gefühlsmäßig) als viel wichtiger "aufdrängte" als das, was ich mir am Vorabend (gedanklich) zurechtgelegt habe. Inzwischen komme ich aber ganz gut damit zurecht, nur ein Thema (manchmal zwei) zu besprechen. Es hat mich nämlich über einen längeren Zeitraum gesehen, entschleunigt, was mir unheimlich gut tut. Und auch darauf zu achten, was jetzt wirklich am allerwichtigsten für MICH ist, konnte ich dabei lernen. Ich bereite mich nun auch gar nicht mehr so vor auf die Stunden, sondern versuche eher das zu besprechen, was sich in der Anfangssituation der Stunde anbietet.
Hab den Eindruck, dass es Dich sehr stark belastet. Könntest Du Dir vorstellen, das mit Deinem/r Thera zu besprechen? Weil ich mir gut vorstellen kann, dass es ein ungutes Gefühl ist, bereits vor der Stunde zu wissen, nicht alles besprechen zu können.
Hoffe, jetzt nicht allzu verwirrend geschrieben zu haben.
Liebe Grüße und viel Kraft Dir,
Syra
Ja, kenne ich auch. Würde mir von meiner Thera wünschen, dass sie mich durch das Gespräch führt und auf ein oder zwei Themen reduziert. Die Thera, bei der ich das Aufnahmegespräch in der TK hatte, war dabei sehr gut und streng. Meine Bezugthera hingegen lässt mich darauf losplappern wie ein Wasserfall... letzte Stunde hatte ich auch wieder eine Liste zuvor, und es waren 9 Themen. Und alle aktuell aus dem Hier und Jetzt. Ist kein Wunder, dass ich unbefriedigt aus der Stunde rausgehe ...;-(.
Allerdings stimmt es schon, es hilft beim "Entschleunigen". Es ist wohl ein längerer Prozess um wirklich zu lernen, sich nicht selbst zu viel Druck zu machen und Schritt für Schritt vorzugehen. Im Moment schwanke ich noch zwischen Frust und langsames Begreifen des "slow motion"-Weges.
Jedesmal jedoch, wenn ich an meine Entlassung aus der TK denke... dann sitzt mir auf jeden Fall wieder die Zeit im Nacken! Doch nach und nach begreife ich auch, welche Themen dort ohnehin nicht behandelt werden können, was man dort leisten kann und was nicht. Auch hier schwanke ich zwischen Einsicht, Verständnis und Zeitdruck/Frust. Aber es geht. Ich bin auf dem Weg.
Heute fand ich es sehr amüsant. Hab die nächste Einzelsitzung Termin ausgemacht und hätte gerne mehr "Vorbereitungszeit". Wobei es von mir selbst aus ein Anliegen ist, mich auf EIN EINZIGES konkretes Thema zu konzentrieren. Vorher möchte ich jedoch Informationen einholen und alles "sozialpädagogische" ausklammern. Damit klären sich manche Fragen schon von alleine... (z.B. Organisation eines Umzugs... das macht mir zwar nervös, ängstlich, bisweilen verzweifelt... gehört aber eigentlich nicht in die 50 min Einzelsitzung)... und mit dem im Vorfeld geklärten Fragen... mit denen ich eh alleine klar komme... Nun ja, ich hoffe halt, dass dadurch die nächste Stunde wenigstens etwas kompakter und effizientert ist. Wie dem auch sei, was ich amüsant fand bei der Terminabsprache: Zum ersten Mal meinte ICH, dass dies noch Zeit bis nächsten MO hätte, die gute Frau steht ja auch unter Zeitnot. Und da meinte SIE, dass IHR das zu spät ist, weil wir ja nur noch x Wochen haben... und wir mal ein bisschen eiliger zur Sache machen. *ggg*
Übrigens: In der Zwischenzeit habe ich - was dieses Zeitdruckproblem und Erwartungen/Wünsche eines Therapie-Frischlings angeht - in den letzten 9 Wochen TK so sämtliche Phasen durch, die es gibt, und habe etliche Sachen ausprobiert... Von Frust ("Eh witzlos! Bringt mir gar nichts!"), über Schmollen ("Ich sag jetzt gar nichts mehr, soll sie mich doch fragen!"), über Hilflosigkeit ("Es sind so viele Themen... = implizierter Aufforderung, mich doch mal gezielt zu führen), über Zorn... (gedanklich: noch ein so blöder Spruch, und ich verlasse wütend das Zimmer)... über Verständnis für die Thera (u.a. "es muss an mir liegen"), sich unverstanden fühlen... und und und...
Anfangs kam ich noch mit ausformulierten etlichen Seiten an, später nur noch ausführliche Stichpunkte, zwischendurch aus Prinzip GAR KEINE Zettel ("mal schauen wo das Gespräch so hinführt"), dann Listen mit wenigstens den verschiedenen Themen...
Langsam aber sicher finde ich mich ein und komme damit besser zurecht. Wie gesagt: noch ist es schwankend. Meine Vermutung geht in die Richtung, dass man am besten so vorgeht:
1) Sich überlegen, WELCHE Themen einen auf dem Herzen liegen. Liste anfertigen.
2) Prüfen, was man auch mit Freunden besprechen kann oder anders lösen kann, und streichen (Informationen selbst einholen, klärt schon mal viele offene Fragen, und wenn um konkrete Ratschläge angeht, sind Freunde meist ohnehin besser). Eben darauf konzentrieren, was therapie-relevant ist (wofür man auch erst mal ein Gefühl kriegen muss)
3) Verbliebene Themen nach Priorität ordnen. Und zwar am besten nicht nach weltlicher, sondern nach emotionaler Priorität. Was einem im Hier und Jetzt am meisten EMOTIONAL belastet, auch wenn das vlt. von der Logik her eher ein untergeordnets Problem wäre. Sich klar machen, dass alles zu seiner Zeit schon dran kommt.
4) Von höchstens den ersten zwei bis drei die wichtigen Schlüsselgedanken/~gefühle resp. ~ Sätze rausfiltern, aufschreiben (falls noch nötig), um die Angst etwas Wichtiges zu vergessen zu minimieren
5) Offen sein, wohin das Gespräch führt. Immerhin sind ja noch genug andere Themen im petto. Schweigen wird es wohl keines geben, falls das dringenste Thema wider Erwarten schnell erschöpft sein sollte
Merke: Lieber mehr Qualität (= ein bis zwei Themen richtig), statt Quantität (von allem etwas, roten Faden verlieren, kommt nichts dabei rum).
Allerdings stimmt es schon, es hilft beim "Entschleunigen". Es ist wohl ein längerer Prozess um wirklich zu lernen, sich nicht selbst zu viel Druck zu machen und Schritt für Schritt vorzugehen. Im Moment schwanke ich noch zwischen Frust und langsames Begreifen des "slow motion"-Weges.
Jedesmal jedoch, wenn ich an meine Entlassung aus der TK denke... dann sitzt mir auf jeden Fall wieder die Zeit im Nacken! Doch nach und nach begreife ich auch, welche Themen dort ohnehin nicht behandelt werden können, was man dort leisten kann und was nicht. Auch hier schwanke ich zwischen Einsicht, Verständnis und Zeitdruck/Frust. Aber es geht. Ich bin auf dem Weg.
Heute fand ich es sehr amüsant. Hab die nächste Einzelsitzung Termin ausgemacht und hätte gerne mehr "Vorbereitungszeit". Wobei es von mir selbst aus ein Anliegen ist, mich auf EIN EINZIGES konkretes Thema zu konzentrieren. Vorher möchte ich jedoch Informationen einholen und alles "sozialpädagogische" ausklammern. Damit klären sich manche Fragen schon von alleine... (z.B. Organisation eines Umzugs... das macht mir zwar nervös, ängstlich, bisweilen verzweifelt... gehört aber eigentlich nicht in die 50 min Einzelsitzung)... und mit dem im Vorfeld geklärten Fragen... mit denen ich eh alleine klar komme... Nun ja, ich hoffe halt, dass dadurch die nächste Stunde wenigstens etwas kompakter und effizientert ist. Wie dem auch sei, was ich amüsant fand bei der Terminabsprache: Zum ersten Mal meinte ICH, dass dies noch Zeit bis nächsten MO hätte, die gute Frau steht ja auch unter Zeitnot. Und da meinte SIE, dass IHR das zu spät ist, weil wir ja nur noch x Wochen haben... und wir mal ein bisschen eiliger zur Sache machen. *ggg*
Übrigens: In der Zwischenzeit habe ich - was dieses Zeitdruckproblem und Erwartungen/Wünsche eines Therapie-Frischlings angeht - in den letzten 9 Wochen TK so sämtliche Phasen durch, die es gibt, und habe etliche Sachen ausprobiert... Von Frust ("Eh witzlos! Bringt mir gar nichts!"), über Schmollen ("Ich sag jetzt gar nichts mehr, soll sie mich doch fragen!"), über Hilflosigkeit ("Es sind so viele Themen... = implizierter Aufforderung, mich doch mal gezielt zu führen), über Zorn... (gedanklich: noch ein so blöder Spruch, und ich verlasse wütend das Zimmer)... über Verständnis für die Thera (u.a. "es muss an mir liegen"), sich unverstanden fühlen... und und und...
Anfangs kam ich noch mit ausformulierten etlichen Seiten an, später nur noch ausführliche Stichpunkte, zwischendurch aus Prinzip GAR KEINE Zettel ("mal schauen wo das Gespräch so hinführt"), dann Listen mit wenigstens den verschiedenen Themen...
Langsam aber sicher finde ich mich ein und komme damit besser zurecht. Wie gesagt: noch ist es schwankend. Meine Vermutung geht in die Richtung, dass man am besten so vorgeht:
1) Sich überlegen, WELCHE Themen einen auf dem Herzen liegen. Liste anfertigen.
2) Prüfen, was man auch mit Freunden besprechen kann oder anders lösen kann, und streichen (Informationen selbst einholen, klärt schon mal viele offene Fragen, und wenn um konkrete Ratschläge angeht, sind Freunde meist ohnehin besser). Eben darauf konzentrieren, was therapie-relevant ist (wofür man auch erst mal ein Gefühl kriegen muss)
3) Verbliebene Themen nach Priorität ordnen. Und zwar am besten nicht nach weltlicher, sondern nach emotionaler Priorität. Was einem im Hier und Jetzt am meisten EMOTIONAL belastet, auch wenn das vlt. von der Logik her eher ein untergeordnets Problem wäre. Sich klar machen, dass alles zu seiner Zeit schon dran kommt.
4) Von höchstens den ersten zwei bis drei die wichtigen Schlüsselgedanken/~gefühle resp. ~ Sätze rausfiltern, aufschreiben (falls noch nötig), um die Angst etwas Wichtiges zu vergessen zu minimieren
5) Offen sein, wohin das Gespräch führt. Immerhin sind ja noch genug andere Themen im petto. Schweigen wird es wohl keines geben, falls das dringenste Thema wider Erwarten schnell erschöpft sein sollte
Merke: Lieber mehr Qualität (= ein bis zwei Themen richtig), statt Quantität (von allem etwas, roten Faden verlieren, kommt nichts dabei rum).
"Wer das hier liest, ist selber doof."
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- Helferlein
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Ich habe auch das Gefühl, immer zu wenig Zeit zu haben in den 50 Minuten. Es passiert einfach so verdammt viel in der Zwischenzeit, und alles hat irgendwie was therapierelevantes...
Mir einen Notizzettel zu schreiben, habe ich schon oft gemacht, eigentlich fast immer. Immerhin komme ich dann dazu, alles anzusprechen, aber meistens werden dann doch die für mich ein bisschen weniger wichtigen Themen besprochen... Und trotz Notizen habe ich bei den wahrscheinlich wichtigsten Themen Angst, sie anzusprechen, da sie dann manchmal doch ein bisschen peinlich sind. Außerdem komme ich mir immer total blöd vor mit einem Zettel - als wenn die Therapeutin denken würde: Die kann sich ja nichtmal was merken!
Hm, um nicht allzu sehr vom Thema abzuweichen. Ich gucke auch immer auf die Uhr. Meine Therapeutin interpretiert das wohl eher so, als müsste ich schnell los. Ich denke dabei aber immer eher daran, wie lange ich noch Zeit hab, um wichtige Dinge anzusprechen.
Zeitdruck spüre ich auch nicht nur in den 50 Minuten. Insgesamt habe ich einfach immer Angst, dass es nur noch wenige Stunden sind und ich später bereue, irgendetwas nicht angesprochen zu haben, grade weil ich schon so ziemlich weit bin.
Habt ihr einen Tipp, wie man vielleicht von dem Gefühl loskommen kann, dass ALLES wichtig ist? Oder wie man es schafft, das für sich wichtige rauszufiltern.
Mir einen Notizzettel zu schreiben, habe ich schon oft gemacht, eigentlich fast immer. Immerhin komme ich dann dazu, alles anzusprechen, aber meistens werden dann doch die für mich ein bisschen weniger wichtigen Themen besprochen... Und trotz Notizen habe ich bei den wahrscheinlich wichtigsten Themen Angst, sie anzusprechen, da sie dann manchmal doch ein bisschen peinlich sind. Außerdem komme ich mir immer total blöd vor mit einem Zettel - als wenn die Therapeutin denken würde: Die kann sich ja nichtmal was merken!
Hm, um nicht allzu sehr vom Thema abzuweichen. Ich gucke auch immer auf die Uhr. Meine Therapeutin interpretiert das wohl eher so, als müsste ich schnell los. Ich denke dabei aber immer eher daran, wie lange ich noch Zeit hab, um wichtige Dinge anzusprechen.
Zeitdruck spüre ich auch nicht nur in den 50 Minuten. Insgesamt habe ich einfach immer Angst, dass es nur noch wenige Stunden sind und ich später bereue, irgendetwas nicht angesprochen zu haben, grade weil ich schon so ziemlich weit bin.
Habt ihr einen Tipp, wie man vielleicht von dem Gefühl loskommen kann, dass ALLES wichtig ist? Oder wie man es schafft, das für sich wichtige rauszufiltern.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Das war auch erst neulich Thema bei mir in der letzten Stunde. Ich könnte von daher nicht wirklich sagen, wie man am besten dagegen steuert. Ich denke, dass kann nur jeder für sich rausfinden.
Es wird vermutlich immer irgendwie anders kommen, als das, was auf dem Zettel steht.
Ich hatte letzes Mal vier Seiten bei, davon habe ich nicht mal die Hälfte erreicht, im Nachhinein hat sich dann nach der Stunde der Rest auch irgendwie erledigt - von allein.
Nur in sich tief reinhorchen, welches Thema Priorität hat, dass kannst nur du selbst wissen.
Meine Thera sagte mal zu mir, dass eher weniger möglich ist, rein alles in einer Therapie anzusprechen (bzw. das ganze Leben darzulegen). Die Thera hilft beim Filtern, was sie als dringende Baustellen erachtet und bespricht das mit mir, so kann ich mich dann darauf besinnen und abchecken, ob das für mich auch okay ist. So funktioniert das jedenfalls bei mir.
Nun, man könnte auch meinen, gerade das sind dann wohl die wichtigsten Themen???Broken Strings hat geschrieben:aber meistens werden dann doch die für mich ein bisschen weniger wichtigen Themen besprochen...
Es wird vermutlich immer irgendwie anders kommen, als das, was auf dem Zettel steht.
Ich hatte letzes Mal vier Seiten bei, davon habe ich nicht mal die Hälfte erreicht, im Nachhinein hat sich dann nach der Stunde der Rest auch irgendwie erledigt - von allein.
Nur in sich tief reinhorchen, welches Thema Priorität hat, dass kannst nur du selbst wissen.
Meine Thera sagte mal zu mir, dass eher weniger möglich ist, rein alles in einer Therapie anzusprechen (bzw. das ganze Leben darzulegen). Die Thera hilft beim Filtern, was sie als dringende Baustellen erachtet und bespricht das mit mir, so kann ich mich dann darauf besinnen und abchecken, ob das für mich auch okay ist. So funktioniert das jedenfalls bei mir.
Das Problem hatte ich am Anfang auch, dass ich immer aus der Sitzung ging und das Gefühl hatte das wirklich wichtige nicht angesprochen zu haben, weil wir mit einem anderen (einfacheren) Thema eingestiegen sind und dann die zeit zu schnell um war. Mir hat es dann geholfen 3-4 mal eine Doppelsitzung zu machen, was zwar den Nachteil hat, dass die genehmigten Stundne schneller verbraucht sind, aber mir hat es ungemein geholfen, ich hatte dann immer das Gefühle es in den Sitzungne auf den Punkt gebracht zu haben und war sehr zufrieden mit mir, was mich echt weitergebracht hat.
Außerdem schreibe ich meinem Thera oft ein paar Tage vor der nächsten Sitzung eine email, in der ich für mich aktuell wichtige Themen ansprehce, wie es mir gerade geht und was der letzte Termin mit mir gemacht hat, dann kann er sich schonmal auf die Themen vorbereiten und mir fällt der Anfang nicht so schwer, denn er weis ja so oder so schon bescheid
Außerdem schreibe ich meinem Thera oft ein paar Tage vor der nächsten Sitzung eine email, in der ich für mich aktuell wichtige Themen ansprehce, wie es mir gerade geht und was der letzte Termin mit mir gemacht hat, dann kann er sich schonmal auf die Themen vorbereiten und mir fällt der Anfang nicht so schwer, denn er weis ja so oder so schon bescheid
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- Forums-Gruftie
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mir geht es oft so, dass ich vor der stunde denke: oh Gott, das kriegst du niemals alles unter. allerdings muss ich sagen, meine thera ist sehr gut darin, die stunde so zu managen, dass ich nicht mit dem gefühl rausgehe, dass ich nicht alles untergekriegt hätte. das möchte ich ihr irgendweann auch mal sagen, wie super ich das finde.
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- Helferlein
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Ja, so könnte man es auch sehen Vielleicht sollte ich das tun. Sowas in der Art meinte sie auch letztens zu mir, als ich dachte die Zeit zu "verschwenden". Dass es wichtig ist, auch über diese bestimmten Themen zu reden.Tränen-reich hat geschrieben:Nun, man könnte auch meinen, gerade das sind dann wohl die wichtigsten Themen???
Ich kann das ja beim nächsten Mal ausprobieren mit der Prioritätenliste, und was ich dann nicht geschafft habe anzusprechen, ist dann auch nicht so wichtig gewesen.
Genauso ist es bei mir auch!itzibitzi hat geschrieben:weil wir mit einem anderen (einfacheren) Thema eingestiegen sind und dann die zeit zu schnell um war
Ich glaub das mit einer Doppelsitzung lässt sich bei mir nicht realisieren, aber ich denke ich kann mal fragen, ob ich das so wie du schon vorher ein wenig planen könnte.
@Christine_Walter: Find ich klasse, dass deine Thera das so hinbekommt!
Vielleicht schaffe ich das ja auch einmal...
Bei mir ist es so, ich habe alle 2 Wochen Therapie. Zwischen diesen 2 Wochen schreibe ich mir Themen, die ich wichtig finde, auf, damit ich nicht vergesse, darüber zu reden . Meistens bin ich dann 5 Minuten früher an der Praxis, dort steht im Flur ein Korbsessel, in dem ich es mir gemütlich mache und dann lese ich mir meinen Zettel noch einmal durch und streiche dann oft Themen, weil sie sich erledigt haben
Der Grund für meinen schlauen Zettel ist, falls mir in der Stunde nichts einfallen sollte. Ist bisher allerdings noch nie passiert, dass wir auf kein Thema zu sprechen gekommen sind.
Der Grund für meinen schlauen Zettel ist, falls mir in der Stunde nichts einfallen sollte. Ist bisher allerdings noch nie passiert, dass wir auf kein Thema zu sprechen gekommen sind.
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- Helferlein
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Linsemo, das ist eine gute Idee kurz vorher nochmal die Themen durchzugucken, das werde ich beim nächsten Mal ausprobieren Bin nämlich immer so 10 Minuten vorher da, die öffentlichen Verkehrsmittel eben...
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Als ich mir mal ganz fest vornahm, in der nächsten Stunde bei einen angefangenen Thema weiter zu reden, muss natürlich auch noch was im Alltag geschehen, was dann auch nur im Kopf umher spukt und sich dazwischen gedrängelt hat. Mich ärgert dann, dass da evtl. mein vorheriges Thema (aus der letzten Stunde) irgendwie flöten gehen könnte.
Ich sagte zu meiner Thera: "Na toll, jetzt habe ich die Hälfte der Zeit mit diesem blöden Thema vergeudet". (Woher weiß ich das nur, wenn ich doch gar keine Uhr um habe?? )
Da sagte sie: "Nun, erstmal ist es nicht blöd und zweitens scheint es ja doch wichtig gewesen zu sein, weil Ihnen das nicht mehr aus dem Kopf ging. Außerdem haben wir noch Zeit. Und wenn nicht, haben wir noch genug Stunden."
Ja, so isses dann wohl....
Und dann, als ich mal sagte "ich weiß nicht, über was ich zuerst reden soll", sagte sie "über das, was Ihnen als erstes durch den Kopf geht". Und so mach ich das jetzt auch (immer häufiger). Ich horche in mich hinein, was als erstes schreit. Damit fahre ich am besten (zurzeit).
Ich sagte zu meiner Thera: "Na toll, jetzt habe ich die Hälfte der Zeit mit diesem blöden Thema vergeudet". (Woher weiß ich das nur, wenn ich doch gar keine Uhr um habe?? )
Da sagte sie: "Nun, erstmal ist es nicht blöd und zweitens scheint es ja doch wichtig gewesen zu sein, weil Ihnen das nicht mehr aus dem Kopf ging. Außerdem haben wir noch Zeit. Und wenn nicht, haben wir noch genug Stunden."
Ja, so isses dann wohl....
Und dann, als ich mal sagte "ich weiß nicht, über was ich zuerst reden soll", sagte sie "über das, was Ihnen als erstes durch den Kopf geht". Und so mach ich das jetzt auch (immer häufiger). Ich horche in mich hinein, was als erstes schreit. Damit fahre ich am besten (zurzeit).
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- Helferlein
- , 26
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Mir fällt echt auf dass es viele Menschen gibt, denen es so geht wie mir! Ich wollte in der nächsten Stunde eigentlich auch ein gaaanz anderes Thema besprechen, aber nun kam etwas im Alltag dazwischen (s. Bereich Vertrauliches) Und nun ärgert es mich, dass ich das eigentliche Thema nicht so ausführlich besprechen kann... Aber da muss ich mir wohl einfach auch sagen, dass es nicht wegläuft.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 3420
...ich meine manchmal, welcher Id**ot hat sich das mit den 50 Min. eigentlich einfallen lassen???
Mich tröstet es auch, dass andere auch damit zu tun haben. Meine Vorstellung (von der Analyse) dass ich ALLES aus meinem Leben erzählen würde hat mir meine Thera schon mal "zerstört". Zeitlich ist es kaum machbar. Es geht halt speziell an die schmerzhaften (womöglich wirklich wichtigen) Themen und das dauert ja auch noch mal (Überwindung, Ängste, etc). Das geht ja nicht von heute auf morgen. Und unbewusst wiederholen sich die Themen ja auch irgendwie, z. B. die die aus dem Alltag kommen, ähneln den Situationen in der Therapie usw....
Mich tröstet es auch, dass andere auch damit zu tun haben. Meine Vorstellung (von der Analyse) dass ich ALLES aus meinem Leben erzählen würde hat mir meine Thera schon mal "zerstört". Zeitlich ist es kaum machbar. Es geht halt speziell an die schmerzhaften (womöglich wirklich wichtigen) Themen und das dauert ja auch noch mal (Überwindung, Ängste, etc). Das geht ja nicht von heute auf morgen. Und unbewusst wiederholen sich die Themen ja auch irgendwie, z. B. die die aus dem Alltag kommen, ähneln den Situationen in der Therapie usw....
Na ja, Therapeuten sind auch nur Menschen und sie müssen sich in Laufe ihres Arbeitslebens eine Menge anhören und jede Stunde jemand anderes zuhören müssen, ich finde das anstrengend und hätte da glaube ich nicht so die Nerven für, sonst wäre ich Therpeut geworden . Ich hab manchmal schon nicht die Geduld, wenn bestimmte Personen ihre Probelme erzählen. Die 50 Minuten sind reden und 10 Minuten Pause für den Thera.Tränen-reich hat geschrieben:...ich meine manchmal, welcher Id**ot hat sich das mit den 50 Min. eigentlich einfallen lassen???
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