Herzliches Verhältnis zum Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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lostmind
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Herzliches Verhältnis zum Therapeuten

Beitrag Do., 04.03.2010, 01:29

Hallo zu später Stunde!

Ich war heute wieder bei meiner Therapeutin, sie ist kompetent und sehr nett. Aber das war es auch schon. Ich weiß nicht, ob ich zu viel erwarte, aber ich wünsche mir ein bisschen mehr Herzlichkeit in der Beziehung. Das ist jetzt meine 2. Therapeutin und ich hoffte, dass es diemal anders ist. Ich habe stets das Gefühl, dass es sich um eine rein "geschäftliche" Beziehung handelt. Ich finde es total komisch, dass ich über die Thera überhaupt nichts weiß. Familie, Kinder,.. sobald ich nachfrage, kommt nur eine kurze Antwort. Und sobald die Zeit um ist, werde ich herausgeschickt und das wars. Ich weiß, dass es in gewisser Weise keine freundschaftliche Beziehung sein kann, das erwarte ich ja auch nicht. Aber ein bisschen mehr Herzlichkeit..
Hat jemand von euch gegenteilige Erfahrungen gemacht? Wie seht ihr die Beziehung zum Therapeuten?
Ein Krieger des Lichts weiß, dass in der Stille seines Herzens eine Ordnung liegt, die ihm den Weg weist.

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sisyphus
Helferlein
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Beiträge: 93

Beitrag Do., 04.03.2010, 03:08

Hallo lostmind,

ich kann deinen Wunsch sehr gut verstehen. Man soll sich einem Menschen voll anvertrauen, über den man nichts weiß, und dann wird man auch noch mit aller Freundlichkeit jedes Mals aufs Neue "rausgeworfen" - und das vielleicht sogar mittendrin.

Ich hatte das Problem früher auch. Was hilft ist, wenn du versuchtst, deine Gefühle etwas zu ordnen: Mehr Herzlichkeit seitens der Therapeutin und mehr wissen über das Privatleben der Therapeutin sind 2 verschiedene Sachen: Der Wunsch mehr über deine Thera zu wissen ist ganz normal; dem kann, oder soll sie nicht zu weit nachgehen, denn es handelt sich ja um eine professionelle Beziehung, in der ja DU und nicht deine Thera im Mittelpunkt stehen soll. Eine bestimmte Distanz ihrerseits ist unumgänglich und auch notwendig: einerseits zu deinem, aber auch zu ihren Schutz. Würde sie sich mehr zeigen als notwendig, dann könnte sie vermutlich, ihrer Arbeit nicht mehr so gut machen.

Die "Distanz" ist für mich eine organisatorische Rahmenbedingung zum (Selbst-)Schutz beider Beteiligten. Auch wenn ich das selber erst im Nachhinein so sehen konnte. Das heißt, ja nicht, dass der Wunsch nach mehr Wissen schlecht ist - im Gegenteil, lostmind, sprich das doch in deiner nächsten Stunde mal und sag ihr "einfach" mal, was du fühlst . Wie gesagt, das ist das eine.
ABER: Diesen Rahmen kann eine gute Therapeutin
füllen. Und zwar wie? Mit einer guten Beziehung, dazu gehören eben Sachen wie Herzlichkeit, Vertrauen und Verständnis.

Vielleicht hilft es dir, wenn du so trennst, also zwischen Rahmenbedingungen der Therapie (bestimmte Distanz) und Beziehung IN der Therapiestunde selbst, trennst.

Liebe Grüße,
sisyphus
Des einen Freud,
des anderen Nietzsche

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Elena
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Beiträge: 1378

Beitrag Do., 04.03.2010, 11:18

Hallo lostmind,

ja, das ist schon eine ungewöhnliche Beziehung zwischen Patient und Therapeut.
Aber es hat einfach seinen Grund, dass gute Therapeuten nichts von sich preisgeben, da ansonsten sie es sind, die zuviel im Mittelpunkt des Interesses stehen könnten. Aber, es geht nur um Dich! Bei mir ist es mittlerweile so, gerade, wenn längere Pausen dazwischen waren, dass ich immer wissen will, wie es ihr geht, wie der Urlaub war etc. Ich merke, dass sie sich freut, wenn ich frage, sie erzählt dann auch, aber halt nicht so lange, weil sie dann das Gespräch auf mich lenkt. Wir könnten locker eine Stunde verbringen, indem wir z.b. unsere Urlaubserlebnisse austauschen könnten. Aber ganz ehrlich, was wäre das für eine Therapeutin, die so viel über sich erzählt? Stell Dir mal vor, am Ende würdest Du Dir noch Gedanken um sie machen, z.b., weil sie geschieden ist und drunter leidet etc.?
Im Laufe der Zeit hat es sich so entwickelt, dass ich sie mehr als Person wahrnehme und weniger als Therapeutin, früher hab ich es als reine Arbeitsbeziehung gesehen, ich glaub, ich war ihr gegenüber als Mensch ziemlich kühl und auf Abstand.


Was verstehst Du unter mehr Herzlichkeit?
lostmind hat geschrieben:Und sobald die Zeit um ist, werde ich herausgeschickt und das wars.
Ja, so ist das, weil schon der nächste Patient wartet

LG Elena

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metropolis
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Beitrag Do., 04.03.2010, 11:28

Hallo lostmind,

ich sehe es ähnlich wie Elena und sisyphus. Keine Preisgabe privater Informationen über den Therapeuten schießt seine Herzlichkeit nicht aus. Herzlichkeit entsteht eher auf einer anderen Ebene, nicht unbedingt in der Form, dass sie dir Dinge über sich anvertraut oder dass sie die Stunden überzieht. Herzlichkeit entsteht mit der Zeit, wenn man sich immer vertrauter wird, wenn man zusammenwächst, gemeinsam Krisen übersteht, Nähe zulässt. Gib euch die Zeit, dass diese Vertrautheit entstehen kann.

Wie lange bist du schon bei dieser Therapeutin.

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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candle
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Beitrag Do., 04.03.2010, 11:32

Du könntest diesen Wunsch ansprechen. Vielleicht kann sie sich daran orientieren was Du brauchst um die Therapie so angenehm wie möglich für Dich zu gestalten.

Was ist denn für Dich "herzlich" sein?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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metropolis
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Beiträge: 1969

Beitrag Do., 04.03.2010, 11:36

Oh, habe grad nachgelesen. Du bist erst seit ein paar Wochen bei ihr. Es wäre schon außergewöhnlich, wenn zwischen euch nach so kurzer Zeit ein herzliches Verhältnis entstanden wäre. Wichtiger ist doch vielmehr, dass sie dir sympathisch ist und dass du den Eindruck hast, dich ihr anvertrauen zu können. Der Rest entsteht dann schon mit der Zeit.

Ich fragte meinen Thera mal nach mehreren Jahren Therapie, warum er am Anfang so distanziert und zurückhaltend war, wo er doch mittlerweile viel herzlicher und gesprächiger ist. Er antwortete: "Damals kannte ich Sie wenig." Das hat mir gezeigt, dass Vertrautheit und Herzlichkeit nicht auf Knopfdruck kommt, sondern Stück für Stück wächst, nicht nur beim Patienten, auch beim Therapeuten.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Elena
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Beiträge: 1378

Beitrag Do., 04.03.2010, 14:37

metropolis hat geschrieben:" Das hat mir gezeigt, dass Vertrautheit und Herzlichkeit nicht auf Knopfdruck kommt, sondern Stück für Stück wächst, nicht nur beim Patienten, auch beim Therapeuten.
Genau! Seitdem mich meine Therapeutin auch als Mensch interessiert und ich sie mag , bin ich herzlicher und aufgeschlossener zu ihr geworden, selber nicht mehr so distanziert. Ich rede viel lockerer mit ihr, als es zu Anfang war. Früher fing ich erst an zu reden, wenn ich auf dem Stuhl saß, mittlerweile plappere ich drauflos, wenn sie mich an der Eingangstür empfängt. Das Verhältnis ist im Laufe der Zeit natürlicher und auch viel herzlicher geworden. Wenn ich zu ihr komme, fühle ich eine Entspannung, die ich vorher nicht bei ihr hatte, und ich finde, unter Anspannung ist auch ein nicht so herzliches Klima.

LG Elena

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SamuelZ.
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Beitrag Do., 04.03.2010, 17:39

Was verstehst du konkret unter "Herzlichkeit"? Schwebt dir ein bestimmtes Verhalten vor?

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Dakota
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Beiträge: 370

Beitrag Do., 04.03.2010, 17:49

Ich zitiere mal SandyP.
Was verstehst du konkret unter "Herzlichkeit"? Schwebt dir ein bestimmtes Verhalten vor?
Das würde mich auch interessieren !

Von mir selbst kann ich nur sagen, dass mein Therapeut von Anfang an sehr distanziert war, er aber wenn es drauf ankommt auch sehr warmherzig und mitfühlend sein kann (gerade wenn es um traumatisierendes Material geht). Ich fühle mich in dem Moment sehr gut aufgehoben.
Er hat mit mir schon viele Krisen durchstehen müssen. Er spielt zwar oft seine Autorität aus, aber auf der anderen Seite kann er sehr mitfühlend sein und das verstehe ich unter "Herzlichkeit". Manchmal albert er auch mit mir..das finde ich schön, auch wenn wenn das nicht sehr oft ist. Letztens hat er mir auf eine e-mail geantwortet (in der ich über SV-Drang klagte) "ich wünsche Ihnen, das Sie durchhalten"....das fand ich "herzlich".

Dakota

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Carry
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Beiträge: 346

Beitrag Do., 04.03.2010, 19:34

Hallo lostmind,
Ich finde es total komisch, dass ich über die Thera überhaupt nichts weiß. Familie, Kinder,.. sobald ich nachfrage, kommt nur eine kurze Antwort.
Das liegst sicher mit daran, daß die Therapeutin sich dir als Projektionsfläche anbietet auf der unbewußte Inhalte bewußt gemacht werden können.
Je mehr du von ihr weißt, desto eingeschränkter wird sie als Projektionsfläche.

Elena schrieb:
Früher fing ich erst an zu reden, wenn ich auf dem Stuhl saß, mittlerweile plappere ich drauflos, wenn sie mich an der Eingangstür empfängt. Das Verhältnis ist im Laufe der Zeit natürlicher und auch viel herzlicher geworden.
Du sprichst mir mal wieder aus der Seele...Ging mir genauso. Im Laufe der Zeit hat sich in mir ein Vertrauensverhältnis zu meiner Therapeutin aufgebaut, daß seinesgleichen sucht. Ich habe einfach gespürt, daß sie der richtige Mensch zum richtigen Zeitpunkt an meiner Seite ist. Ich bin dankbar, daß sie meinen Lebensweg kreuzt.
liebe lostmind, ich denke du wirst die Herzlichkeit deiner Therapeutin spüren
wenn du dein Vertrauen zu ihr spürst. Sei einfach noch einwenig geduldig.

LG Carry

@Elena:
Bussi
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius

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Elena
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weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Fr., 05.03.2010, 15:50

Liebe Carry,

ach, ich freue mich, wieder mal was von Dir zu lesen !
Hoffe, es geht Dir gut und freue mich, wie immer, über ein Lebenszeichen von Dir!

GLG
Elena

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lingaroni
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Forums-Gruftie
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Beiträge: 666

Beitrag Sa., 06.03.2010, 13:34

hallo lostmind

es ist ein arzt-patient-verhältnis und geld spielt natürlich auch eine rolle. in gewisser art ist es eine "arbeitsbeziehung". der klient arbeitet an seiner veränderung und die therapeutin unterstützt nach ihren möglichkeiten.

LG

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Medea
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Beiträge: 410

Beitrag Mo., 08.03.2010, 09:54

Liebe Lostmind,

deinen Wunsch kann ich sehr gut verstehen, war auch lange Zeit in meinem Wünscherepertoire enthalten.

Was genau verstehst du denn unter herzlich? Mir fällt dazu spontan ein, dass man auch gemeinsam lachen kann, ein vertrauensvolles Verhältnis gegeben ist, eine angenehme Athmosphäre.
Du sprichst noch zusätzlich an, dass du gerne mehr über das LEben der Thera wissen möchtest (Familie, privates usw.)

Ich selbst stelle mir in solchen Situationen immer die Frage (ich war genauso wie du, wollte viel von meinem Thera wissen, hab aber nie gefragt), was will ich dadurch erreichen, wenn ich das alles wissen möchte.

Eine ehrliche Antwort auf diese Frage, kann enorm weiterbringen.

Es gibt einfach Menschen, die ein sehr hohes Geborgenheitsbedürfnis haben. Da gehöre ich auch dazu. Im Gegensatz dazu stehen ja die Selbständigkeit, Abgrenzung und der Wille nach persönlicher Freiheit.
Wenn man hohe Geborgenheitsbedürfnisse hat, ist man leicht in Gefahr, in Abhängigkeiten zu geraten, seine eigenen Ziele hinten an zu stellen und sich anderen zu unterwerfen.

Aber klar, GEborgenheit sollte auf alle Fälle in der Therapie vermittelt werden. Es ist aber glaube ich, ganz normal, dass man nicht von Beginn der Therapie an vollstes Vertrauen da sein kann, sondern dieses erst langsam wächst.

Es wird in einer Therapie immer wieder zu Störungen und Konflikten mit dem Therapeuten kommen. Das ist kein Beweis für eine schlechte Therapie. Entscheidend ist, wie sich diese Störung weiter entwickelt, ob man mit dem Therapeuten darüber reden kann und schließlich zusammen Unsicherheiten, Zweifel oder Meinungsverschiedenheiten bewältigen kann.

Ich würde das einfach mal ansprechen. Dass du dir mehr Herzlichkeit und Vertrautheit wünscht.
Eine gute Therapeutin wird dann mit dir gemeinsam rausfinden, was dahinter liegen kann und wie damit gearbeitet wird.

Alles Gute dir!

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Tröte
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Beiträge: 2913

Beitrag Mo., 08.03.2010, 10:24

Hallo zusammen,
ich kann Euch (Elena, Medea) auch nur beipflichten.

Allerdings habe ich letzte Woche bei meiner Thera auch gedacht, dass ich ihre Antwort "doof" fand.
Hintergrund ist der, dass es meinem Kater nicht gut geht.
Da ich vorab (bevor ich was erkläre, bzw. damit ich weiss, wie ich es erklären muss) oft Frage, ob mein Gegenüber sich auskennt,
hatte ich meine Thera gefragt, ob sie Haustiere hat. Ihre Antwort "ich habe keine Katze".
Fand ich doof...sie hätte sagen können "ich habe einen Hund/Pferd/Kaninchen"...aber das war so eine elegante Nichtbeantwortung.
Das ich im Fokus stehe und private Thera-Dinge (über die wir eh fast nicht reden) nicht besprochen werden, ist ja okay....aber DAS fand ich dann
ein bisschen übertrieben.

Naja.....

LG Tröte
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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münchnerkindl
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Beiträge: 9792

Beitrag Mo., 08.03.2010, 11:32

lostmind hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich zu viel erwarte, aber ich wünsche mir ein bisschen mehr Herzlichkeit in der Beziehung.

Ich finde es total komisch, dass ich über die Thera überhaupt nichts weiß. Familie, Kinder,.. sobald ich nachfrage, kommt nur eine kurze Antwort.
Hi,

um mal nachzufragen, machst du die "herzlichkeit" daran fest, wieviel der Thera über sein Privatleben rausrückt?

Daß das Privatleben des Therapeuten aussen vor bleiben muss ist klar. Es ist sein Beruf und ein Therapeut muss sein Privatleben schützen. Du wirst nie sowas wie Adoptivkind oder Busenfreundin werden, der Therapeut wird dich nicht in sein Privatleben integrieren. Ganz einfach weil er das nicht kann, stell dir mal vor, sämtliche Patienten hätten diesen Anspruch. Therapie ist eine Hilfe, kein Ersatz für ggf mangelndes eigenes Privatleben.

Was ganz anderes ist die Frage der persönlichen Herzlichkeit im Umgang. Es gibt eben von Natur aus Menschen die sind empathischer, warmherziger, offener als andere. Das ist derjenige dann aber auch, wenn er dir nicht seinen ganzen Privatkram anvertraut. So jemand wäre auch emphatisch, warmherzig und offen wenn sie dich als Verkäuferin in einem Laden beraten würde.

Also wie sieht das bei dir aus? Bist du einfach davon irritiert daß der Therapeut sich weigert sich zu seinem Privatleben zu äussern (ist bei einem Therapeuten im Grunde Zeitverschwendung danach zu fragen, daß du das tust zeigt, daß du da unrealistische Erwartungen hast)
Oder ist es so, daß dieser Therapeut generell eine eher kühl-distanzierte Persönlichkeit hat? Daran wird sich vermutlich nicht wirklich viel ändern lassen, das hättest du bei der Auswahl des geeigneten Therapeuten bedenken müssen...

Oder ist es so, daß du solche Angst vor Zurückweisungen aller Art hast, daß du da auch viel reininterpretierst in das Verhalten des Therapeuten?

Wir sind ja nicht dabei, von daher ist es schwer, hier was zu sagen, das sind einfach mal Ideen die mir dazu kommen.

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