Seelenprostitution/ Seelenvermietung/ Gefühle des Thera

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metropolis
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Seelenprostitution/ Seelenvermietung/ Gefühle des Thera

Beitrag Sa., 20.02.2010, 11:56

Hallo

Medusa hat es angesprochen und gleich wieder in der Versenkung verschwinden lassen ( http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 42#p221242 ) Aber ich finde den Gedanken der Seelenprostitution weder verwerflich noch unangebracht. Seelenvermietung hört sich vielleicht ein wenig passender an.
Aber ist es nicht das was ein Therapeut tut, wenn die Chemie zwischen ihm und dem Patienten stimmt: Gefühle zulassen (nicht ausleben). Und macht er das nicht vor allem weil dies dem Patienten hilft, weil es sein Job ist und vielleicht sogar weil er dafür bezahlt wird.
Das muss doch nicht heißen, dass die Gefühle, die Fürsorge, die Gegenübertragung unauthentisch sind.

Ich finde diesen Gedanken ehrlich gesagt sehr interessant. Ich glaube meine therapeutische Beziehung dadurch nicht degradiert zu haben. Mein Therapeut hat sich auch nicht darüber echauffiert, als ich mal von Seelenvermietung sprach. Das liegt vielleicht auch daran, dass er seine Rolle selbst so begreift. Schließlich sagte er mir vor langer Zeit: "In der Therapie, innerhalb der Grenzen, stehe ich Ihnen als Mann zur Verfügung".
Wenn das nicht Prostitution ist!

Und trotz dieser Sichtweise ist eine erfüllende therapeutische Beziehung möglich.

Was denkt ihr darüber?

LG

metro
Zuletzt geändert von metropolis am Sa., 20.02.2010, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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estelle
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 12:32

Hallo metropolis,
wenn ich auf den von dir eingegebenen Link klicke kommt:Das von Ihnen ausgewählte Thema existiert nicht.

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Serpentina
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 12:39

Hallo metro,

ich sehe das ähnlich wie du: Die Aufgabe des Theras ist es, sich selbst auch einzubringen, d.h., im vorgegebenen Rahmen schenkt oder überlässt er oder sie dem Patienten für eine begrenzte Zeit einen Teil von sich selbst, damit man Hilfe erhält.
Für mich ist das ähnlich wie andere "normale" Arbeit auch: Arbeite ich in einer Firma, dann bringe ich ja auch meine Fähigkeiten und mein Wissen mit ein und auch Gefühle, wenn ich mich zum Beispiel engagiere.

Warum sollten diese Gefühle nicht echt sein? Ich arbeite in einem Beruf mit vielen Menschen (Näheres möchte ich hier nicht schreiben) und oftmals, wenn diesen etwas Trauriges geschieht, bringe ich mich auch mit meinen Gefühlen ein. Natürlich überlege ich vorher schon, welche Gefühle ich nach außen trage, aber ich würde zum Beispiel nicht Betroffenheit oder ähnliches vorheucheln, wenn ich es nicht auch so empfinden würde. Dabei finde ich nicht, dass ich mich prostituiere, es ist einfach Teil meines Berufs, den ich mir ja auch ausgesucht habe.

luzie

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Dunkle
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 12:48

Hallo Metropolis,

ich denke, ohne ein Zur-Verfügung-Stellen der eigenen Gefühle könnte ein Therapeut/Analytiker wohl nicht richtig arbeiten.
Nachdem die Gegenübertragung früher streng bekämpft wurde, ist sie heute ein Hauptarbeitsmittel, ein wichtiger Resonanzboden. Dass die Analytiker mit ihrer Gegenübertragung aber für sich selbst umgehen (weil sie erfahren darin sind oder sich dabei selbst helfen lassen) und wir als Patienten davon meist nur einen Bruchteil mitbekommen, ist der Unterschied zur Offenlegung unserer Gefühle, zu der wir aufgefordert sind. Das ist etwas, an dem ich oft geknabbert habe und was ich auch bei Deinem Beitrag herauslese, dieses "Rütteln" am T., man möge doch zur eigenen Bestätigung einige seiner wahren Gefühle für die Patientin bitte mitbekommen. Ich höre auf so ein Rütteln immer ein beruhigendes "Ich arbeite gern mit Ihnen..." oder Ähnliches.

Von "Prostitution" zu sprechen, klingt für mich abwertend, weil in einer therapeutischen Beziehung nicht schnelle Gelüste für Geld umgesetzt werden, sondern so eine Beziehung schon längerfristig und tragend sein soll(te).
Also: keine gegenseitige "Verwendung", sondern ein ehrliches und aufrichtiges Sich-Zur-Verfügung-Stellen, das einerseits auf dem Berufsethos aufbaut, andererseits auf echter Sympathie füreinander. Dass das AUCH bezahlt ist, liegt in der Natur der Sache. Unsere Therapeuten leben von ihrer Arbeit mit uns.

Gruß,
D.
Zuletzt geändert von Dunkle am Sa., 20.02.2010, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.

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neko
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 12:49

liebe metropolis,

das ist interessanter weise ein punkt, an dem ich in der therapie gerade bin. ich benutze eine etwas andere metaphorik und habe meine therapeutin in der letzten stunde als einen "leeren signifikanten" bezeichnet. ich wollte damit ausdrücken, dass sie für mich in den letzten wochen als eine kette von sich verschiebenden oppositionen wahrnehme. will heißen, sie spricht immer die stimme, die ich gerade in den hintergrund dränge und läßt mich damit immer wieder durch das fegefeuer meiner eigenen ambivalenzen latschen. für mich ist dasgrad ein bisschen schwierig. weil ich einerseits weiß, das ist ein produktives spiel, es zwingt mich genauer hinzusehen. aber ich finde es auch enorm anstrengend.weil es ja durchaus auch gründe gibt, warum ich manchmal manche meiner inneren stimmen nicht hören will. außerdem macht es mich manchmal wahnsinnig, dass ich dadurch das gefühl habe, sie als person gar nicht greifen zu können. da ist grad eine große enttäuschung - auch wenn ich in hellen momenten merke, dass sie das für MICH macht und auch mitbekomme, dass sie sehr wohl auch den schmerz spürt und sieht, den sie mir damit bereitet. es würde mich deshalb sehr interessieren, wie du das hinkriegst, hinter all der "seelenvermietung", die jetzt letztlich auch heißt, du begegnest immer nur (?) dir selbst, die begegnung mit dem therapeuten wahrzunehmen.

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Zwackel
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:07

Der Unterschied zwischen Prostitution und Therapie ist Folgender:

Prostitution ist Sex ohne Zuwendung.
Therapie ist Zuwendung ohne Sex.

(Ist nicht von mir. Ich hab das mal irgendwo gelesen und fand es zwar etwas überspitzt, aber doch ganz treffend.)

LG, Zwackel
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)

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TimpeTe
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:15

Hallo metropolis

Ich stehe dazu...mir tut es heute leid, diesen Vergeich eingebracht zu haben. Aber eine Zeitlang musste es (bei mir) wohl so sein, weil mir das Ganze fürchterlich Angst gemacht hat.
Ich finde der Vergleich mit Prostitution "hinkt". In meinen jungen Jahren, habe ich einige Jahre unter Huren und Zuhältern gelebt. (Nicht berufshalber!) Und wenn du da die Prostituierten über die Freier hättest reden hören...Uhhhhlala...Da war gar kein Respekt vorhanden, "fast" ausschliesslich Verachtung. Eine Dienstleistung wird gekauft...und dann (meist)vom Freier verächtlich zur Seite geworfen. Das ist eine harte Sache...
Eine Beziehung ist keine rationale Angelegenheit. Hier..ich gebe dir Geld --und du gibst mir Gefühl und Liebe. Wenn diese feinen Fäden der Verbundenheit ihr Geflecht zu weben vermögen, dann ist das (für mich) heute etwas ganz wunderbares...und es ist etwas zartes...leises...
hat so gar nichts mit Prostitution zu tun. ...ist ein Geschenk auf Zeit..
aber was ist schon für die Ewigkeit???
dankbar sein für das was ist....was gewesen ist.......nicht klagen was nicht sein durfte....
ist heute meine Lebensphilosophie.....

dies meine Gedanken zum Theama medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Eve...
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:21

Hat zwar nicht direkt mit dem Thema zu tun, medusa, aber ich möchte Dir sagen, dass ich Deine Zeilen wunderbar finde:
Sie drücken in einmaliger Weise aus, was es mit der Romantisierung der Prostitution wirklich auf sich hat.

Gruß, Eve

Ein P.S., doch noch zum Thema: "Seelenprostition" könnte ich, auf meine ehemaligen Thera angewandt, nicht mal annähernd als passend empfinden. Aber das mag von Mensch zu Mensch verschieden sein und trotzdem jedesmal seine Berechtigung haben.

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carö
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:31

hallo,

also ich habe diesen gedanken der seelenprostitution auch schon gehabt und auch mit meinem thera diskutiert... und ich denke auch, dass dieser verleich gewaltig hinkt.

gefühle in der therapie zuzulassen ist doch was ganz anderes, als den körper für geld zu verkaufen. prostituierte lassen eben gefühle nicht/kaum zu. in der therapie geht es auch nicht um eine ersatzbefriedigung, sondern darum in der therapeutischen beziehung sich selbst kennen zu lernen und "gesund" zu werden. oftmals ist eben jene schnelle befriedigung geradezu ausgeschlossen. wenn positive gefühle entstehen, also das was man als zuwendung, aufmerksamkeit, ja liebe ... empfinden kann, dann entstehen diese gefühle zwischen den beiden beteiligten menschen innerhalb der zusammenarbeit. sie sind nicht das direkte ziel, sondern gewissermassen ein glücksfall der menschheit, dass gute gefühle im zusammensein entstehen können. das ist was anderes, als sex gegen geld. da kann nichts entstehen/wachsen, da wird etwas eindeutiges eindeutig befriedigt. da wird nicht daran gearbeitet, z.B. irgendwann sex ohne geld haben zu können oder was auch immer... es geht der prostituieren idR nicht um die persönliche weiterentwicklung des kunden... etc etc...

also so seh ich das halt

LG
caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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estelle
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:31

medusa52 hat geschrieben:Ich finde der Vergleich mit Prostitution "hinkt".
Seelische Prostitution ist es sicher nicht, aber vielleicht hat es etwas von emotionalem Mißbrauch.
Sonst wäre ja am Ende der Therapie nicht die Auflösung der Beziehung angesagt. Denn mit dem
Ende der Therapie sind ja auch alle Gefühle des Therapeuten zu Ende,also kann das ja alles nicht
echt gewesen sein,es ist ja möglich dass Therapeuten große Schauspielerische Leistungen voll-
bringen.

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metropolis
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:39

Danke euch allen schon mal für diese erhellenden, tiefgründigen Beiträge. Da ist ganz viel drin, das ich für mich annehmen und verinnerlichen kann. Ihr habt viele schöne Formulierungen gefunden, um die Gefühlsebene in der Therapie zu beschreiben.


Violetta 2009 hat geschrieben:von emotionalem Mißbrauch.
Wie meinst du das? Wer wird emotional missbraucht? Der Therapeut? Also das finde ich nun wieder unpassend, die Sache so zu sehen.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:40

metropolis hat geschrieben: Aber ist es nicht das was ein Therapeut tut, wenn die Chemie zwischen ihm und dem Patienten stimmt: Gefühle zulassen (nicht ausleben).
Das tun wir doch alle wenn wir Zeit mit jemandem verbringen mit dem uns auf eine positive Weise mehr verbindet als eine oberflächliche und flüchtige Begegnung.

Gefühle von Freundschaft, Wohlwollen und Sorgen wollen kann man doch ohne Probleme ausleben, auch als Therapeut.
Und auch als nicht-Therapeut kann man ja nicht mit jeder Person die attraktiv für mehr ist in die Kiste hüpfen.

Ich denke mal das hat weniger damit zu tun, daß man Geld dafür bekommt. Ausserdem wenn man wirklich hinsieht (hinsehen will) findet man in nahezu jedem Menschen etwas das liebenswert oder Mitgefühl und den Willen zu helfen inspiriert. Wenn man dazu nicht in der Lage ist, das in anderen Menschen zu sehen, auch wenn jemand nicht auf den ersten Blick sympathisch ist, dann hat man als Therapeut eh den Beruf verfehlt.

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TimpeTe
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:46

Hallo Violetta...

Und wieder bin ich anderer Meinung..Ich hoffe das darf sein Was einmal in einer Beziehung entstanden...zugelassen und erlebt wurde geht nicht verloren. Es bleibt als Erfahrung in uns, wird zu einem Teil von uns, auch wenn man den Menschen nicht mehr sieht. Ich bin mir sicher, dass ein guter Therapeut dies auch so sieht. Vielleicht ist das einer seiner grössten Gewinne die er aus seiner Arbeit nehmen kann??
Jaaaa....die gute Erfahrung ist IN uns....sie geht NICHT verloren. Und dann muss die Beziehung auch nicht mehr in der Abhängigkeit bleiben, sie entlässt uns in die Freiheit. So habe ich das erlebt....

ein schönes Wochenende zu dir...medusa

ah ja...noch dies..irgendwann während den letzten Jahren meiner Therapie hatt ich ganz stark das Gefühl, dass sich meine Liebesgefühle von der Person des Therapeuten lösen konnten und sich als Ur-Gefühl in meiner Seele "einnisten" konnten. Es war ein sehr gutes, warmes Gefühl...
Zuletzt geändert von TimpeTe am Sa., 20.02.2010, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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metropolis
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:47

münchnerkindl hat geschrieben:
Das tun wir doch alle wenn wir Zeit mit jemandem verbringen mit dem uns auf eine positive Weise mehr verbindet als eine oberflächliche und flüchtige Begegnung.
Ja, schon, aber viele Patienten zweifeln eben an der Authentizität der Gefühle/ der Zuwendung des Therapeuten. Sie vermuten Schauspielerei, gefühllose Distanz. Die Frage nach gekaufter Liebe steht im Raum. Für solche ist es vielleicht beruhigend zu wissen, dass der Therapeut natürlich eine emotionale Bindung zum Patienten aufbaut, auch wenn es um ein berufliches Verhältnis geht und keine bloße Freundschaft.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 13:52

Violetta 2009 hat geschrieben:Denn mit dem
Ende der Therapie sind ja auch alle Gefühle des Therapeuten zu Ende,also kann das ja alles nicht
echt gewesen sein,es ist ja möglich dass Therapeuten große Schauspielerische Leistungen voll-
bringen.
Das trifft nur zu wenn es sich um klebrige Gefühle die ein eigenes Interesse beinhalten handelt wie bei den meisten Paarbeziehungen. Wo die Partner aneinanderkleben und leiden wenn einer sich distanziert und daran dann wenn es länger geht die Beziehung zerbricht und jeder sich mit "rutsch mir den Buckel runter" aus der Beziehung verabschiedet.

Die Fähigkeit echte Sympathie und Zuneigung zu empfinden ist eine Sache die in einem Menschen angelegt ist. Wenn dann das/ein Gegenüber da ist kommt sie zum Vorschein. Wenn gerade niemand da ist eben nicht.
Der grundlegende Wille und Freude daran, sich auf Menschen einzulassen verschwindet aber nicht, wenn das Gegenüber gerade nicht da ist.
Ich kenne Leute denen ich mich nahe fühle, und die ich so alle paar Jahre mal sehe. Wenn ich die Person länger nicht sehe denke ich zwar nicht an sie, aber die grundlegende Sympathie verschwindet nicht, egal wie lange es dauert (und ob überhaupt) ich denjenigen wiedersehe.

Und auf Therapeuten die ihre Klienten abarbeiten wie auf einem Amt dem im Grunde die Menschen völlig gleich sind kann man als Klient schon mal wirklich verzichten...

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