Schweigen in Therapiesitzungen

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~silence~
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Schweigen in Therapiesitzungen

Beitrag Sa., 16.01.2010, 13:24

Hallo Zusammen!

In Anlehnung an einen Beitrag von Freistil aus einem anderen Thread, möchte ich mich hier gerne mit euch über das Schweigen während eurer TherapieSitzungen austauschen.

Für mich persönlich ist das ein sehr heikles Thema und ich habe das Gefühl, dass es vielen anderen genauso geht. Ich habe gemerkt, wieviele Facetten mein Schweigen, wie auch das Schweigen meines Analytikers haben kann. Wie sind da eure Erfahrungen?

Das Schweigen in der vis-à-vis GesprächsSituation war für mich schlimmer; ich fühlte mich unglaublich unter Druck gesetzt und habe meinem Therapeuten eine unglaubliche Erwartungshaltung angedichtet. Das war ein Teufelskreis. Innerhalb des klassischen Couch-Settings kann ich Momente der Stille besser aushalten. Es kommt zwar auf die Situation an, aber immer öfter fühlt sich das Schweigen wie eine Möglichkeit an, tiefer in mich zu gehen oder zu fühlen.

Natürlich birgt das Schweigen für mich auch die Große Gefahr einfach abzudriften; in ein Starren zu verfallen. Dissoziation. Aber das ist stark themenabhänging. Und nach der Sitzung gehe ich dann oft mit dem Gefühl wertvolle Zeit vergeudet zu haben.

Wie geht es euch mit eurem Schweigen und/oder mit dem Schweigen eures Therapeuten?
Nimmt das Schweigen einen großen Raum ein?

Liebe Grüße
~silence~
"Mir geht es nicht gut", sagte die Seele ~
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schmetterling.1983
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 13:34

Bei mir nahm Schweigen glaube ich eher am Beginn der Therapie mehr Raum ein. Mittlerweile eher selten.
Dann hat es meist einen Grund, den ich selbst irgendwo kenne.

Zb: Wenn ich Ärger und Wut so stark spüre, dass ich es nicht raus lassen mag in dem Moment, aus Angst zu hart zu sein, zu explodieren, ...
oder Aus einem Zeichen der Ohnmacht, weil ich mich überfordert fühle von den vielen verschiedenen Gedanken und Gefühlen und erschöpft bin davon.
Manchmal aber auch aus Angst oder dem "nicht-sprechen-können", weil ich meine Reaktion darauf, mein Erleben der Situation nicht ertragen könnte.
Schweigen zu etwas, aus der Unfähigkeit in Bezug auf das Thema irgendeinen Anknüpfpunkt zu haben?

Aber vor allem am Beginn der Stunde, aus Verlegenheit der gestellten/künstlichen Beziehung, ich tue mich immer wieder mehr oder weniger schwer damit ein entspanntes, natürliches Gespräch zu starten. Ein "Rezept" dagegen gibt es eigentlich nicht bisher, aber ich glaube es wird immer ein klein wenig besser.

Bisher haben wir es jedoch aus allen Schweigesituationen mit einem Thema herausgeschafft mit dem ich in der Stunde "konnte".

Wenn ich auf Sie sauer bin will ich manchmal auch Schweigen, aus Wut, wahrscheinlich ist das meine einzige Macht gegenüber ihr die ich ausüben könnte. Doch getan habe ich es bisher noch nicht, sprechen bringt doch irgendwie mehr.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Delphin2
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 13:41

Hallo silence! Ich schweige auch ganz häufig meine Therapeutin an. Und hinterher denke ich mir: hättest du mal mehr gesagt. Aber wenn ich schweige fragt mich meine Therapeutin immer was ich den jetzt denke. Falls ich darauf nicht reagiere soll ich dann meine Hände bewegen damit ich wieder aus den Gedankenstrudel rauskomme. Dann sage ich vielleicht auch ein wenig mehr.
Mit freundlichen Grüssen Delphin2
Ich kann nicht wählen was ich fühle,
aber ich kann wählen, was ich tue.

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Tröte
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 13:44

schmetterling.1983 hat geschrieben:Bei mir nahm Schweigen glaube ich eher am Beginn der Therapie mehr Raum ein. Mittlerweile eher selten.
Dann hat es meist einen Grund, den ich selbst irgendwo kenne.

Zb: Wenn ich Ärger und Wut so stark spüre, dass ich es nicht raus lassen mag in dem Moment, aus Angst zu hart zu sein, zu explodieren, ...
oder Aus einem Zeichen der Ohnmacht, weil ich mich überfordert fühle von den vielen verschiedenen Gedanken und Gefühlen und erschöpft bin davon.
Manchmal aber auch aus Angst oder dem "nicht-sprechen-können", weil ich meine Reaktion darauf, mein Erleben der Situation nicht ertragen könnte.
Schweigen zu etwas, aus der Unfähigkeit in Bezug auf das Thema irgendeinen Anknüpfpunkt zu haben?

Aber vor allem am Beginn der Stunde, aus Verlegenheit der gestellten/künstlichen Beziehung, ich tue mich immer wieder mehr oder weniger schwer damit ein entspanntes, natürliches Gespräch zu starten. Ein "Rezept" dagegen gibt es eigentlich nicht bisher, aber ich glaube es wird immer ein klein wenig besser.

Bisher haben wir es jedoch aus allen Schweigesituationen mit einem Thema herausgeschafft mit dem ich in der Stunde "konnte".

Wenn ich auf Sie sauer bin will ich manchmal auch Schweigen, aus Wut, wahrscheinlich ist das meine einzige Macht gegenüber ihr die ich ausüben könnte. Doch getan habe ich es bisher noch nicht, sprechen bringt doch irgendwie mehr.

bei mir ist es genau andersrum...seitdem das übertragungsliebe-thema auf dem tisch liegt, bekomm ich kein wort mehr raus und eiere immer schön um den tisch herum
schau dann meist auf meine hände und bekomm kein wort raus....ebenso wenn ich wütend bin....aber weinen klappt wunderbar und das tue ich auch ausgiebigst...wenigstens etwas.....

@delphin: das fragt meine thera mich auch. meistens sag ich aber dann eine völlig abgeschwächte form von dem, was ich wirklich denke...ich bin ein pfuscher....
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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Beitrag Sa., 16.01.2010, 13:54

Hallo schmetterling.1983
schmetterling.1983 hat geschrieben:Aber vor allem am Beginn der Stunde, aus Verlegenheit der gestellten/künstlichen Beziehung, ich tue mich immer wieder mehr oder weniger schwer damit ein entspanntes, natürliches Gespräch zu starten.
Das kann ich nur zu gut nachvollziehen.
Eine obligatorische Schweigepause zu Beginn ist auch bei mir gang und gebe.
Allerdings habe ich für mich festgestellt, dass - je länger diese Pause andauert -
es für mich immer und immer schwieriger wird einen Anfang zu finden.
schmetterling.1983 hat geschrieben:Bisher haben wir es jedoch aus allen Schweigesituationen mit einem Thema herausgeschafft mit dem ich in der Stunde "konnte".
Das klingt gut!
Ich habe leider schon die ein oder andere Sitzung mit Schweigen beendet.
Das ist unglaublich frustrierend.
schmetterling.1983 hat geschrieben:Wenn ich auf Sie sauer bin will ich manchmal auch Schweigen, aus Wut, wahrscheinlich ist das meine einzige Macht gegenüber ihr die ich ausüben könnte.
Schweigen, wenn man sich unfähig fühlt seine Gefühle gegenüber dem Therapeuten auszudrücken, kommt bei mir auch oft vor. Gerade das "Schweigen aus Wut" wird von meinem Thera allerdings oft erkannt und angesprochen.

Ich denke auch, dass das Schweigen in einer Sitzung zur Waffe werden kann.

LG
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 13:58

Hallo Delphin2
Delphin2 hat geschrieben:Aber wenn ich schweige fragt mich meine Therapeutin immer was ich den jetzt denke.
Fragt sie Dich immer gleich sofort, oder belässt sie euch für eine Weile in dem Schweigen?

Bei mir dauert es eine gefühlte Ewigkeit, ehe mein Analytiker das Schweigen bricht. Dann fragt er auch "wo ich denn gerade mit meinen Gedanken bin" oder "was in der Schweigepause in mir passiert ist". Das ist gut - das holt mich zurück; aber nicht immer führt es aus dem Schweigen heraus.

LG
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~silence~
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 14:02

Hallo Tröte
Tröte hat geschrieben:... seitdem das übertragungsliebe-thema auf dem tisch liegt, bekomm ich kein wort mehr raus ...
Wie schön, dass ich damit nicht alleine bin! -
Übertragungs-Themen anzusprechen - also direkt über die Beziehung zu meinem Therapeuten zu sprechen - ist für mich extrem peinlich. Ich empfinde es als total unpassend/unangebracht - obwohl Gefühle da sind.

Da kann ich schweigen, bis es weh tut.

LG
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Tröte
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 14:26

ja schweigen bis es weh tut ist ein sehr passendes bild.
nach dem schweigen (also ende der stunde) ist es dann leider für mich noch schmerzhafter....
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metropolis
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 14:45

Hallo Ihr,

ich hatte anfangs mächtige Probleme mit dem penetranten Schweigen meines Theras. Brenzlich wurde es dann wenn mein vorbereitetes Material aufgebraucht war und ich nichts mehr zu sagen hatte. Denn eines war sicher, er würde mir nicht aus dem Schweigen heraushelfen, indem er Themenvorschläge macht oder Fragen stellt. Einmal war es so schlimm, dass ich wegen des Schweigens weinen musste. Ich fühlte mich allein und fallengelassen.

Aber das ist jetzt schon drei Jahre her und mittlerweile sind mehr oder weniger lange Schweigemomente überhaupt kein Problem mehr. Ich bleibe da total entspannt, vor allem auch weil ich meine Stunden nicht mehr minutiös vorbereite und mir so der Stoff auch nicht ausgehen kann. Da ist ja genug in meinem Kopf drin. Und wenn eben mal nicht, ist es auch nicht schlimm.

Was mir beim Schweigen immer hilft, ist die Vorstellung, dass Schweigen ein schöner intimer Moment ist. Ich stelle mir dann immer vor, dass mein Thera das Schweigen genießt, weil er Zeit hat über mich nachzudenken, seine Gedanken schweifen zu lassen oder eben auch gar nix zu tun, sich zu erholen.
Mit zunehmenden Vertrauen wurden auch meine Schweigepausen größer. Ich hielt es besser aus. Und deshalb sehe ich auch als einen Vertrauensbeweis, wenn ich die Stille zwischen uns zulasse.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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~silence~
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 14:55

Hi metropolis

Ich finde die Unterschiede unglaublich interessant!
metropolis hat geschrieben:Brenzlich wurde es dann wenn mein vorbereitetes Material aufgebraucht war und ich nichts mehr zu sagen hatte.
Kenne ich. Man ist unglaublich unflexibel, wenn man sich vor der Stunde etwas zurechtlegt.
Ich bin gerade dabei, dies aufzugeben.
metropolis hat geschrieben:Einmal war es so schlimm, dass ich wegen des Schweigens weinen musste. Ich fühlte mich allein und fallengelassen.
Ihr habt aber dann ganz sicher über die Situation gesprochen, oder?
metropolis hat geschrieben:Mit zunehmenden Vertrauen wurden auch meine Schweigepausen größer.
Dies ist bei mir genau umgekehrt. Meine Schweigepausen werden nach und nach langsam weniger, weil ich immer mehr Vertrauen gewinne und es immer mehr schaffe mich den Assoziationen hinzugeben. Aber es ist schwer und gelingt nicht immer. Sobald ich darüber nachdenke, wie meine Worte hinter mir ankommen, kommt auch automatisch das Schweigen zurück.

Auf jeden Fall denke ich auch, dass das Schweigen etwas sehr intimes hat.
Wenn es ganz still in dem Raum ist, dann hört man sogar wie der andere atmet oder den Kopf dreht. Im Schweigen ist man sich näher.

LG
~silence~
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Juline
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Beiträge: 181

Beitrag Sa., 16.01.2010, 14:59

Hallo!

Ich erlebte anfangs das Schweigen ebenso als sehr unangenehm und schwierig.

Jetzt ist es für mich etwas ganz Besonderes geworden. Ich genieße die Zeit des Schweigens richtig! Es ist eine Zeit, in der ich mich wieder etwas sammeln kann, meinen aufgewühlten Emotionen eine Erholungsphase gönnen kann und vorallem erlebte ich die letzten Therastunden, dass dieses Schweigen deshalb so besonders ist, da ich mit dem Ordnen und Erholen nicht alleine bin.. Meine Thera trägt das mit mir und hält das auch mit mir aus. Ich hab oft das Gefühl, dass sie mir da näher ist als in jeder anderen Situation und gleichzeitig meine für mich notwendige Pause respektiert (vielleicht sogar wertschätzt)...
Deshalb empfinde ich diese sprechfreie Zeit nicht mehr als Zeitverschwendung.

Oftmals durchbricht dann sie dieses Schweigen, da ich mich in diese Phasen mittlerweile richtig einbetten könnte und jegliches Zeitgefühl verliere...

Dennoch nimmt dieses Schweigen nicht mehr als vielleicht insgesamt(!) 5-7 min. ein. Aber diese Zeit erlebe ich oft am intensivsten.... gerade deshalb weil ich ansonsten eh immer so furchtbar gestresst bin...

lg Juline

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katl
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 16:37

Hallo ihr Lieben,

bei mir kommts auch ab und an mal vor dass ich lange nichts sage. Ich halte diese Stille nur sehr schlecht aus, weil ich genau weiß dass nach einer gewissen Zeit die Frage von meiner Thera kommt was denn jetzt gerade in mir los ist, wo ich jetzt bin, was ich fühle etc. und das ist mir sehr unangenehm, ich schäm mich total für meine Gefühle deswegen rede ich in den Situationen dann meistens irgendeinen Blödsinn, ich rede einfach IRGENDWAS nur damit geredet wird, aber das durchschaut meine Thera sowieso und versucht mich wieder zurück zu bringen zu dem was wirklich los ist und redet mir gut zu dass es ja sein darf.

Vor kurzem erst hatte ich eine Stunde in der ich wirklich geschlagene 50 Minuten auf den Boden gestarrt habe und nichts sagte, ok das war vorauszusehen einfach auf Grunde des Themas. Meine Thera hat mich nach den ersten 5 Minuten nichts sagen gefragt ob es denn zumindest ok für mich ist wenn sie Fragen stellt und ich nur ja oder nein sagen muss, war ok und so lief dann auch die Stunde ab. Erst als die Stunde oder das Thema offiziell beendet war konnte ich wieder hochschauen zu ihr und einigermaßen normal reden.

Im Schweigen wird man einfach noch mehr mit sich selbst und seinen Gefühlen konfrontiert - so empfinde ich das zumindest...

Lg Katl

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bluna
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Beiträge: 207

Beitrag Sa., 16.01.2010, 17:06

hallo,
wenn es mir während der therapie schlecht geht, dann beginne ich total zu schweigen. Meine zhera schweigt dann auch.
Ich hoffe dann, das sie etwas erzählt, aber irgendwann dauert es zu lange und ich sag dann eine kleinigkeit.
Das ist mir auch extrem unangenehm und peinlich. Versteh nur nicht warum sie nicht das schweigen auflöst.
Was denkt ihr?

LG

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bellefleur
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Beiträge: 64

Beitrag Sa., 16.01.2010, 17:22

Hallo an Euch alle,
das Schweigen kenn ich nur zu gut und ich empfinde es als äußerst unangenehm, peinlich, nervig, stressig,...
@metropolis:
Was mir beim Schweigen immer hilft, ist die Vorstellung, dass Schweigen ein schöner intimer Moment ist. Ich stelle mir dann immer vor, dass mein Thera das Schweigen genießt, weil er Zeit hat über mich nachzudenken, seine Gedanken schweifen zu lassen oder eben auch gar nix zu tun, sich zu erholen
Ich denke in Momenten des Schweigens genau das Gegenteil: mein Thera langweilt sich total mit mir, schaut genervt auf die Uhr,wann die Std. endlich zu Ende ist,(obwohl ich das nicht sehen,wohl aber spüren kann!)
Ich bin nach solchen Sitzungen, in denen wir gemeinsam schweigen, frustriert und glaube, dass ich die wertvolle Zeit vergeudet habe.
Ich schweige immer dann, wenn mir das Thema zu brenzlig, zu "heiß" wird. Und ER stellt prinzipiell KEINE Fragen. Warum?? Er möchte vermeiden, in eine Situation zu kommen, in der ER etwas von MIR möchte!!
LG,Bellefleur

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Dakota
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Beiträge: 370

Beitrag Sa., 16.01.2010, 17:25

Hi,

anfangs, bevor ich volles Vertrauen zu meinem Thera hatte, habe ich auch oft geschwiegen . Er ist aber auch eher der Typ der immer etwas zu sagen hat und die Stille zu brechen weiss...
Inzwischen schweige ich ab und zu immer noch, wenn es mir schlecht geht oder ich einfach nicht weiter weiß. Ich starre dann auf den Boden.
Er ist dann sehr geduldig und eine Weile ist es still im Raum...bis er mich dann fragt, was denn gerade in mir vorgeht, wo ich bin (ich neige zu Dissoziation) oder was ich denke.
Er kitzelt es förmlich aus mir heraus. Er schafft es irgendwie immer, dass ich ihm sage was wirklich los ist. Er kennt mich zu gut und ich habe zu grossen Respekt vor ihm.
Manchmal schweige ich aber auch, weil ich weinen muss. Ich bin generell sehr nahe am Wasser gebaut. Er kennt das schon und wartet dann in der Regel geduldig bis ich mich beruhigt habe und weiterreden kann.

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