Grenzen überschreiten in der Therapie

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Elena
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Grenzen überschreiten in der Therapie

Beitrag So., 29.11.2009, 15:10

Hallo an Alle,

die letzte Zeit geht es mir so, dass ich seit einiger Zeit versuche, die Grenzen, welche die Rahmenbedingungen der Therapie aufweisen, auszuweiten, sei es, z.B. dass mein Termin flexibler gestaltet wird..., ich versuche zu testen, wie weit sich die Stunde ausdehnen lässt....
Ich reagiere innerlich bockig, wenn die Grenzen sehr freundlich aufgezeigt werden... generell spüre ich irgendwie so eine Bockigkeit in mir, die ich im Rahmen der Therapie noch nicht hatte. Ich komme mir vor, wie ein Kind in der Trotzphase, und habe das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauert, dass ich das alles rauslasse. Was ist das denn? Ich will es mir mit meiner Therapeutin auf keinen Fall verscherzen und weiss auch nicht, was mich da gerade reitet. Am liebsten würde ich mal so einen richtigen Trotzanfall kriegen, weil....es mir stinkt, dass ich mich emotional vor ihr ausziehe, indem ich mein tiefstes Innerstes zeige, über mein Sexleben auspacke etc. während sie unbedeckt bleibt und ich trotzdem eine von vielen Patienten bin... Kann mich da jemand verstehen? Ich will mich auf keinen Fall wie ein kleines Kind verhalten, welches seinen Trotzanfall bekommt, weil es mir abgrundtief peinlich wäre....
Sicher hätte sie aus therapeutischer Sicht dafür Verständnis, aber ich komme meiner Ansicht nach durch ein solches Verhalten noch mehr in die Situation eines Kindes, d.h. die Beziehungsebene ist für mich dann auf keinen Fall mehr auf gleicher Augenhöhe, und auch das geht mir grad gegen den Strich.
Anwandlungen dieser Art hatte ich zuletzt ausgeprägt in meiner Kindheit und Pubertät, scheinbar kommt es auch im Erwachsenenalter zu tragen.

LG Elena

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münchnerkindl
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Beitrag So., 29.11.2009, 15:30

Elena hat geschrieben: Anwandlungen dieser Art hatte ich zuletzt ausgeprägt in meiner Kindheit und Pubertät,

Hattest du damals großen Erfolg mit der "Trotzmasche", also haben sie klein beigegeben, und du hast deinen Willen bekommen? Bzw haben sie das brutal unterdrückt sodaß du in dem Verhaltensmuster gefangen geblieben bist?

Falls ja, man merkt sich ja auch, welche Strategien erfolgreich waren dabei, zu bekommen was man will. Bzw kindliche Verhaltensweisen, die brutal (also nicht nur physisch sondern auch psychisch brutal) geahndet werden bleiben einem irgenwie, man kann sich nicht weiterentwickeln, kommt mir zumindest so vor. Weil Dinge, die "nicht sein dürfen" sich umso mehr festfressen.

Auf jeden Fall ist der Antrieb hinter Trotz ja immer Wut. Und Wut kommt immer aus einem Gefühl von Ohnmacht oder (vermeintlicher) Bedrohung.
Von daher, das Gefühl, das dahintersteckt, das du ja auch erkannt und beschrieben hast ist völlig legitim. Und ich bin mir relativ sicher, daß wenn du ein konstruktiveres Ventil dafür findest, auch die Wut sich bessern wird.

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Elena
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Beitrag So., 29.11.2009, 15:49

Hallo münchnerkindl,

danke für Deine Antwort!
münchnerkindl hat geschrieben:Hattest du damals großen Erfolg mit der "Trotzmasche", also haben sie klein beigegeben, und du hast deinen Willen bekommen? Bzw haben sie das brutal unterdrückt sodaß du in dem Verhaltensmuster gefangen geblieben bist?
Eher das letzte, dass es völlig ignoriert bzw. richtig hart unterdrückt wurde, so als würde ich ins Luftleere toben, ein schrecklicher Zustand, dass mir heute beim Gedanken dran der Hals wie zugeschnürt erscheint.
Genauso komme ich mir grad in der Therapie vor, dass ich Grenzen gezeigt bekomme.
Ausgelöst wurde das Ganze, als ich vorgestern erfahren habe, dass eine frühere Freundin, die ich (milde gesagt) überhaupt nicht mehr mag, mit der ich schon riesigen Ärger hatte, die mich nach unserem Streit schlecht macht, auch zu meiner Therapeutin geht. Ich war so froh, mit ihr nichts mehr zu tun zu haben. Komischerweise hab ich, nachdem ich das erfahren habe, spontan angerufen, um zu fragen, ob mein Termin zu verschieben sei, und wurde innerlich so sauer, dass es nicht geht. Wahrscheinlich wollte ich mit dem Anruf ganz was anderes aussagen. Ich würde dies am liebsten meiner Therapeutin alles sagen, wie furchtbar ich das finde, dass sie jemanden behandelt, mit dem ich Streit habe. Aber es ist nun mal ihr Job, was soll sie denn machen? Ich komme mir so kindisch vor, dass mir sowas überhaupt zu schaffen macht. Noch kindischer käme ich mir vor, ihr davon zu erzählen.

LG Elena

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metropolis
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Beitrag So., 29.11.2009, 16:10

Hallo Elena,
Ich war so froh, mit ihr nichts mehr zu tun zu haben. Komischerweise hab ich, nachdem ich das erfahren habe, spontan angerufen, um zu fragen, ob mein Termin zu verschieben sei, und wurde innerlich so sauer, dass es nicht geht. Wahrscheinlich wollte ich mit dem Anruf ganz was anderes aussagen.
Da scheint das Anliegen an deine Therapeutin doch recht klar. Du hast durch diesen Anruf versucht, sie dazuzubewegen, für dich Partei zu ergreiefen und dich vor deiner Nicht-mehr-Freundin zu beschützen. Dass sie solche Bevorzugungen nicht machen darf, erscheint logisch. Unabhängig, was diese Freundin gemacht hat um deine Verachtung zu verdienen, wie soll deine Thera vor ihrer anderen Patientin rechtfertigen, dass sie dich in Schutz nimmt, indem sie ihr einen anderen Platz zuweist. Deine Freundin käme sich zurecht ungerecht behandelt vor, wenn sie rausbekommt, dass du der Grund für die Terminverschiebung bist.
So weit darf sich eine Thera nicht einmischen, deshalb ist es ganz gut wenn sie alles beim Alten lässt.

Was wiederum nicht heißt, dass es falsch ist von deiner Thera zu erwarten, dass sie dich schützt. Kann ich gut verstehen. Ich hätte wahrscheinlich ähnlich reagiert an deiner Stelle. Es ist wie Geschwisterkonkurrenz der Mutter gegenüber.

Aber vielleicht verstehst du ja trotzdem die resolute Haltung deiner Thera, die eben nicht zeigen darf, welches ihrer Kinder sie lieber hat.

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

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Clara11
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Beitrag So., 29.11.2009, 16:14

Hallo Elena,

hab auch mal einer Freundin von mir die Nummer meiner Thera gegeben, dachte das wäre für Ihren Mann und dann ging sie dahin und erzählte mir, wann sie ihren ersten Termin hätte und ich wollte nicht, dass sie auf meinem Stuhl sitzt, die gleiche Aufmerksamkeit wie ich bekomme, weil meine Thera und mein Platz. Ich hab dann bei meiner nächsten Sitzung ziemlich rumgezickt, so nach dem Motto, dann kann ich ja gehen und sie hat mich erstmal giften lassen um dann vernünftig darüber zu reden. Ergebnis war, dass sie sie solange betreut, bis sie was anderes gefunden hat (irgendwie war das schon ganz schön fies von mir, weil sie wirklich eine schreckliche Zeit durchgemacht hat), damit konnte ich leben. Ansonsten ist es so, dass ich manchmal versuche zu provozieren um zu gucken wie sie reagiert, z. B. ob sie mir eine knallt. Tut sie aber nie, sie bleibt haltend souverän und ich glaube, dass ich das dann auch mache, um mich da zu heilen und zu lernen, dass man sich auc mal schlecht benehmen kann und immer noch einen Platz hat. Also insofern, würde ich Dir raten, Deine Bockigkeit einfach in der Therapie auszuleben, denn wie Du schreibst, durftest Du früher nie und vielleicht brauchst Du das jetzt um weiterzuwachsen.

LG Clara
Das Leben ist wie Salzwasser, je mehr man davon trinkt, je durstiger wird man.
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metropolis
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Beitrag So., 29.11.2009, 16:30

Ich habe übrigens mal eine ähnliche Grenze überschritten, was mir im Nachhinein ein mächtig schlechtes Gewissen beschert hat.

Ich hatte in meiner Sitzungszeit einen anderen Termin, den ich nicht verschieben konnte. So blieb mir entweder die Stunde nach einer halben Stunde abzubrechen, um rechtzeitig zum Termin zu kommen oder mit der Patientin, die vor mir dran ist zu tauschen. Spontan und naiv entschied ich die Patientin eine Woche vorher anzusprechen und sie zu fragen, ob sie theoretisch etwas gegen einen einmaligen Stundentausch hätte. Meinen Thera dürfte es ja nicht stören, schließlich kommen ja trotzdem beide Patientinnen nur zu vertauschten Zeiten. Sie war total lieb und sagte dass sei überhaupt kein Problem. Natürlich können wir das so machen.

Als ich meinem Thera die fertige Lösung präsentierte, war er ganz und gar nicht amused. "Dann müssen Sie wohl früher gehen. Die Termine lassen wir so, wie sie sind" "Auch wenn die andere Patientin mit dem Tausch einverstanden ist?" "Ja" Keine weitere Erklärung. Fertig. Ich hätte heulen können. Das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht.
Aber später begriff ich, dass ich kein Recht hatte, eigenmächtig die Termine umzumodeln.

Ich dumme Kuh wäre dieser ganzen Misere aus dem Weg gegangen, wenn ich ihn einfach gebeten hätte, den verpassten Termin bzw. die verpassten 20 Minuten nachzuholen. Er hätte garantiert ja gesagt, aber zum Bitten war ich zu stolz, weil ich sowieso immer das Gefühl habe, zu viel zu wollen.

LG

metropolis
Zuletzt geändert von metropolis am So., 29.11.2009, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Elena
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Beitrag So., 29.11.2009, 16:33

Hallo metropolis,

danke für Deine Antwort!
Die Sache ist die, dass meine Therapeutin überhaupt nichts davon weiss, dass sie meine "Feindin" therapiert. Sie weiss auch garnicht, warum ich den Termin verschieben wollte, ich wusste es ja selber bewusst nicht genau, hab mir nur danach Gedanken gemacht, weil ich am Telefon gemerkt habe, dass sie richtig abwartend auf meine Reaktion war, als sie gesagt hat, sie könne nichts verschieben. Ich weiss halt auch nicht, ob ich ihr davon erzählen soll, weil, so wie Du es so schön beschrieben hast, muss sie all ihren Patienten den gleichen Raum und die gleichen Bedingungen geben, halt wie eine Mutter, die keines der Kinder bevorzugen darf. Aber da genau kriege ich die riesige Wut, weil ich mich irgendwie zurückgesetz tfühle..
Clara11 hat geschrieben:hab auch mal einer Freundin von mir die Nummer meiner Thera gegeben, dachte das wäre für Ihren Mann und dann ging sie dahin und erzählte mir, wann sie ihren ersten Termin hätte und ich wollte nicht, dass sie auf meinem Stuhl sitzt, die gleiche Aufmerksamkeit wie ich bekomme, weil meine Thera und mein Platz.
Ganz ähnlich war es bei mir auch. Ich habe die Nummer einer Freundin gegeben, deren "Freundin" dringend in Therapie müsste. Ich finde das alles so link und unaufrichtig, ich könnte grad explodieren.
Du hast es Deiner Therapeutin erzählt?

LG ELena
Zuletzt geändert von Elena am So., 29.11.2009, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Elena
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Beitrag So., 29.11.2009, 16:37

metropolis hat geschrieben:Spontan und naiv entschied ich die Patientin eine Woche vorher anzusprechen und sie zu fragen, ob sie theoretisch etwas gegen einen einmaligen Stundentausch hätte. Meinen Thera dürfte es ja nicht stören, schließlich kommen ja trotzdem beide Patientinnen nur zu vertauschten Zeiten. Sie war total lieb und sagte dass sei überhaupt kein Problem. Natürlich können wir das so machen.
Er hat sich da sicher übergangen gefühlt. Aber ich kann gut verstehen, wie Du Dir dabei vorkommst, wie ein kleines Kind, dessen Papa sagt, wo es lang geht. Oweia, da steigt echt die Trotzphase bei mir hoch.
Vor allen Dingen diese Kompromisslosigkeit, sie meinte auch, dann müssen wir den Termin halt ausfallen lassen. Zum Glück hat sie noch gesagt, dass sie dies persönlich sehr schade fände, sonst wäre ich komplett explodiert.

LG ELena

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münchnerkindl
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Beitrag So., 29.11.2009, 17:58

Elena hat geschrieben:
danke für Deine Antwort!
Die Sache ist die, dass meine Therapeutin überhaupt nichts davon weiss, dass sie meine "Feindin" therapiert.
Ich würde unbedingt darüber reden. Ich finde es völlig verständlich, daß du nicht jemanden als Vertrauensperson haben willst, der auf gutem Fuß mit einer ehemaligen Freundin die dich dann gelinkt und Rufmord betrieben hat steht.

Und es ist ja auch zB so, daß ein Therapeut nicht mehrere Mitglieder der selben Familie oder gute Freunde gleichzeitig behandeln sollte. Und durch diese vergangene Freundschaft besteht da in gewissem Sinne noch ein Band. Nämlich daß du an sie erinnert wirst, wenn es da wieder gemeinsame Punkte im Leben gibt, was du nicht willst.

Und für sie ist das auch nicht tragbar, daß sie euch beide behandelt, weil was ist, wenn du über diesen Vorfall mit deiner Ex Freundin, ihrer anderen Klientin reden willst, weil es dich noch belastet. Oder aber die ehemalige Freundin will das tun.
Im Grunde genommen kann sie das garnicht riskieren, weil bei euch beiden irgendwann das Thema auf diesen Konflikt kommen könnte.
Also sprich sie drauf an! Sprich sie auch darauf an, daß du es für nötig hälst im Rahmen der Therapie auch über diesen Konflikt mit x, deiner ehemaligen Freundin, ihrer anderen Klintin zu reden.
Und dann schau wie sie reagiert.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 29.11.2009, 18:08, insgesamt 2-mal geändert.

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metropolis
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Beitrag So., 29.11.2009, 18:03

Aber allgemein zu Grenzen überschreiten habe ich so eine Theorie. Ich bin noch unschlüssig, ob sie wirklich zutreffend ist.

Ich glaube, dass grenzgängerisches Verhalten und Tests für den Thera, anzeigen, dass das Vertrauen in den Therapeuten gestiegen ist. Man traut ihm in dem Moment, in dem man ihn dem Test aussetzt, zu, dass er stark genug ist, mit der Situation richtig umzugehen und den Test zu bestehen. Mit den Grenzen spielen erfordert ein hohes Maß an Sicherheit und Vertrauen, das der Patient dem Thera gegenüber haben muss.
Wäre dieses Vertrauen nicht da, wäre der Patient viel angepasster. Er würde den Thera nicht in Schwierigkeiten bringen wollen, aus Angst vor Ablehnung und Überforderung des Therapeuten.

Natürlich können Grenzüberschreitungen auch ganz andere Gründe haben: forciert Nähe herstellen, klammern oder aber auch das Gegenteil, aus Angst vor Nähe durch Grenzüberschreitungen erreichen, dass sich der Thera distanziert.

Das ist von Fall zu Fall verschieden.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 29.11.2009, 18:06

metropolis hat geschrieben: Ich glaube, dass grenzgängerisches Verhalten und Tests für den Thera, anzeigen, dass das Vertrauen in den Therapeuten gestiegen ist. Man traut ihm in dem Moment, in dem man ihn dem Test aussetzt, zu, dass er stark genug ist, mit der Situation richtig umzugehen und den Test zu bestehen.
Echt? Also wenn ich jemanden austeste kann die Person entweder bestehen oder durchfallen. Ich beobachte da eher wie eine Person so reagiert, weil daraus kann man ableiten, was in der Person drin vor sich geht.

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metropolis
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Beitrag So., 29.11.2009, 18:08

Echt? Also wenn ich jemanden austeste kann die Person entweder bestehen oder durchfallen.

Naja, das ist vor allem eine Theorie, die auf mich zutrifft.

Ich würde den Test instinktiv vermeiden, wenn er ihn nicht bestehen könnte.
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Theodor Storm

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münchnerkindl
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Beitrag So., 29.11.2009, 18:17

Elena hat geschrieben:Hallo münchnerkindl,

danke für Deine Antwort!
münchnerkindl hat geschrieben:Hattest du damals großen Erfolg mit der "Trotzmasche", also haben sie klein beigegeben, und du hast deinen Willen bekommen? Bzw haben sie das brutal unterdrückt sodaß du in dem Verhaltensmuster gefangen geblieben bist?
Eher das letzte, dass es völlig ignoriert bzw. richtig hart unterdrückt wurde, so als würde ich ins Luftleere toben, ein schrecklicher Zustand, dass mir heute beim Gedanken dran der Hals wie zugeschnürt erscheint.
Genauso komme ich mir grad in der Therapie vor, dass ich Grenzen gezeigt bekomme.
Ich würde auf jeden Fall auch darüber reden. Das ist ja durchaus ein traumatisches Erlebnis, einem Kind einfach ganz brutal seine Ohnmacht und Ausgeliefertheit vor Augen führen um es zu bestrafen oder zum Schweigen zu bringen.

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carö
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Beitrag So., 29.11.2009, 18:42

hallo elena,
ich kann dir nur dringend raten, dass mit deiner ex-freundin anzusprechen. vielleicht ist sie ja erst in der "probe-phase" - sprich in diesen ersten 5 - 8 kennenlernstunden in der therapie und es findet sich ne lösung. wenn nicht, dann sollte sie es dennoch wissen, weil es ja ganz schön viele emotionale wellen wirft.

ich hatte auch mal eine geschichte mit meiner (inzwischen) ex-freundin, damals noch beste freundin. sie wollte uuuunbedingt zu einer der theras in der gemeinschaftspraxis meines analytikers (ohne diese zu kennen sie hatte sich das aber fest vorgenommen, obwohl ich ihr schweren herzens von meinen bedrängnisgefühlen erzählt habe, wollte einfach "meine raum" da haben und sie nicht evtl. dort zufällig treffen müssen). ich und mein thera hätten es ja nicht verhindern können, dass sie bei einer der beiden anderen theras dann angefangen hätte, er hat mir aber unmissverständlich gesagt, dass er versteht, dass mir das einfach zu dicht ist - und er nie eine freundin oder sonstwie familienmitglied etc von mir in behandlung nehmen würde.

also ich find das weder kindisch noch banal.. man muss auch nicht alles aushalten.

in deinem fall scheint es ja reiner zufall zu sein, obwohhhhhl... hmmm... diese freundin, der du deine thera empfohlen hast hat ja nicht mit offenen karten gespielt, also für wen die empfehlung wirklich ist... ich nehme an, die wusste von deinen problemen mit der ex-freundin ? das hat für mich einen unguten beigeschmack und ich verstehe völlig deinen ärger. gerade jetzt solltest du dir deine thera zum verbündeten machen.

mit alle gleich behandeln etc. hat das in meinen augen nicht so wahnsinnig viel zu tun, weil da ja ein rattenschwanz dahintersteckt, den deine thera gar nicht kennt bzw. kann dann das thema erst richtig aufkommen, wenn sie die ganzen hintergründe auch kennt. und dann kannst du da auch eher etwas konstruktives für dich mitnehmen also so.

LG
caro
Zuletzt geändert von carö am So., 29.11.2009, 19:01, insgesamt 2-mal geändert.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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candle
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Beiträge: 6137

Beitrag So., 29.11.2009, 18:44

Hallo Elena!

Ich fragte mich gerade warum Du Deinen Trotz, diese Gefühle nicht einfach der Therapeutin mitgeteilt hast? Könnte hilfreich sein.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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