Therapeutin anonym schreiben

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Mo., 10.08.2020, 21:57

Sternilein hat geschrieben: Mo., 10.08.2020, 21:53 Bis der Antrag dann durch war Und ich die Therapie Richtig beginnen konnte hat es nochmal
2 Monate gedauert.
Und wann hast Du dann nochmal gefragt?

So wie Du es beschrieben hast war das ja als die neue Therapie bereits in trockenen Tüchern war, ein Kennenlerngespräch ist ja noch keine Therapie, der Therapeut hätte ja auch ablehnen können oder Du Dich umentscheiden. Solange da kein Therapievertrag zustande gekommen ist ist es noch keine Therapie.

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Lilien
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Beitrag Mo., 10.08.2020, 21:59

Ich habe sie weder verkleinert, noch verfrachtet. Du hattest nur geschrieben, Du fändest die Ansicht extrem schräg und ich wollte Dir von meiner Seite mal einen Einblick geben, warum es durchaus möglich sein kann, dafür Mitgefühl zu empfinden. An keiner Stelle habe ich behauptet, sie sei nicht verantwortlich oder müsse keine Konsequenzen tragen... ;-).

Ich kann mir auch bei allem Respekt nicht vorstellen, dass man immer so "geradlinig", abgegrenzt und reflektiert durchs Leben geht, wie das hier teilweise dargestellt wird. Klingt für mich schon zu perfekt, um wahr zu sein.

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Sternilein
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Beitrag Mo., 10.08.2020, 22:03

Ich war bei drei Therapeuten in der Zeit und hatte mich für den jetzigen entschieden und er hat gesagt er kann es sich mit mir vorstellen. Das war ca drei Wochen nach Beendigung der alten Therapie. Dann hab ich der alten Therapeutin geschrieben und nach dem
Abschluss Gespräch gefragt. Die probatorischen Sitzungen liefen dann alle zwei Wochen mit dem
Neuen und dann hat er beantragt. Aber da ging es erstmal nur um Diagnostik und um
Nichts inhaltliches

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Südländerin
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Beitrag Mo., 10.08.2020, 22:23

Sternilein hat geschrieben: Mo., 10.08.2020, 22:03. Das war ca drei Wochen nach Beendigung der alten Therapie. Dann hab ich der alten Therapeutin geschrieben und nach dem
Abschluss Gespräch gefragt.
Das finde ich ehrlich und aufrichtig von dir.Die Thera wird ihre Gründe gehabt haben, welche auch immer das sind.

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stern
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Beitrag Mo., 10.08.2020, 22:23

Lilien hat geschrieben: Mo., 10.08.2020, 20:19
Trotzdem hätte sie es eher abblocken und in vermeintlichen Sitzungen verlagern müssen.
Wie SINNHAFT es ist, auf anonyme Mails zu antworten, sei mal dahingestellt. In meiner Therapie gibt es gar keinen Mailkontakt und finde das in Ordnung. Aber woraus ergibt sich, dass ein Therapeut das in die Sitzung verlagern MUSS? Eine "gefühlte" Verpflichtung (auf anonyme Mails nicht einzugehen) reicht nicht aus, um ihr Unprofessionalität vorzuwerfen.

MMn kann ein Therapeut auf auf Mails antworten, wie er lustig ist, wenn er das therapeutisch als sinnvoll ansieht (in dem Fall z.B. dass er mit einer vermeintlich heimlich verliebten Patientin besser vorankommt). Auch auf anonyme. Es mag im Forum verpönt sein und Mails können auch mal Probleme bescheren, aber Mails sind nicht automatisch unprofessionell. Oder woraus soll sich das ergeben? Was natürlich zu unterlassen wäre: Dass er Namen nennt (Schweigepflicht).

Ein Verweis auf die Sitzung hätte auch im Kern auch nicht viel bis nichts geändert. Dann hätte es genauso wenig ein Gespräch gegeben. Der Mailkontakt wäre dann deutlich schneller beendet gewesen. Erneute Abweisung.

Wesentlicher ist also die Frage: Hätte sie noch ein Gespräch ansetzen müssen? Das sagte ich oben schon etwas.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
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Lilien
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Beitrag Mo., 10.08.2020, 22:32

@ stern

Hier kann ich nur für mich antworten: unprofessionell fand ich den Ton, der anscheinend von der Therapeutin an den Tag gelegt worden ist, nachdem Sternilein ihr die Wahrheit gesagt hatte. So etwas wie "Sie sind krank!", "Seien sie froh, dass ich das nicht in Rechnung stelle!", nicht primär das Antworten auf einen vermeintlichen Patienten. Das kann ich schon nachvollziehen und es war für sie wohl so etwas wie eine Möglichkeit, sich da weiter vorzutasten.

Und das Ganze alsbald in die Sitzung zu verlagern, hätte dazu geführt, dass es praktisch keinen weiteren Mailkontakt mehr gegeben hätte, dann hätte die Therapeutin sofort die Ebene dieses Kontakt entzogen. Sternilein hätte sich entweder sofort outen oder den Kontakt sofort einstellen müssen. So gab es da ein ewiges Herumgehampele und zwar von beiden Seiten. Sie hätte schreiben können: "Lieber XY, ich schätze ihren Mut sehr, dennoch würde ich Sie bitten, das Thema in der nächsten Stunde im persönlichen Kontakt anzusprechen. Eine virtuelle Beratung kann und möchte ich in dem Fall nicht leisten!". Damit wäre der Wind aus den Segeln genommen gewesen. Aber klar, auch die Therapeutin konnte nicht hellsehen... muss man natürlich auch dazu schreiben.

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Beitrag Di., 11.08.2020, 06:51

hey_jude hat geschrieben: Mo., 10.08.2020, 09:50 Was für ein Podcast war das ? Den würde ich mir gerne anhören.
Das war https://feelinggood.com/category/dr-dav ... d-podcast/
Es gibt auch ein Selbsthilfebuch dazu:
https://www.buecher.de/shop/depression/ ... /20834162/

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stern
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Beitrag Di., 11.08.2020, 09:52

Nochmals zu anonymen Kontaktaufnahmen: Da häufig hohe Hemmschwellen existieren, wird sogar häufig ausdrücklich dazu geraten, dass man zu einem PT auch anonym Kontakt aufnehmen könnte (das Aber kommt noch ;) ). Es wäre geradezu widersinnig, wenn ein Therapeut nicht darauf eingehen dürfte. Klar, er darf dabei z.B. keine Schweigepflichten verletzen, usw. Soll die Kasse eine Therapie finanzieren, ist das natürlich auch Dauer unmöglich (in einer Beratungsstelle hingegen kann man sich schon eher auch mal anonym beraten lassen). Demenstprechend ist es passend im Laufe eines Kontakts, die Identität zu erfragen.

ABER: "Anonym" heißt, ich möchte/werde meine Namen nicht nennen. Einen anderen Status bewusst wahrheitswidrig vorzugeben (hier Patientenstatus und damit verbunden auch ein existentes Vertragsverhältnis... das macht es etwas tricky) nennt man eher Täuschung. Und Täuschungen genießen meist keinen sonderlichen Schutz... sondern (je nach dem) kann man sogar auch mal in Haftung genommen werden, wenn bewusst unrichtige Angaben gemacht werden (allgemein gesagt, also nicht für den Einzelfall gesehen). Und darauf wiesen vllt. manche hin, weil die Attitüde ja war: Wie dämlich muss die Therapeutin sein. Ich finde halt, wenn man die Aussagen der Therapeutin wertet, kann man das nicht losgelöst von den Umständen sehen. Zumal die Therapeutin ja bereits vorhee klarstellte: Ich habe keinen Therapieauftrag mehr (ergo werde ich für Sie auch nicht mehr therapeutisch bzw. für ein Gespräch zur Verfügung stehen).

Ein Therapeut kann anonyme Kontaktaufnahmen sicherlich blocken, aber er müssen... nöö, dass ist nicht die einzige Option.
Welche Angaben man als Patient oder Ex-Patient oder angehender Patient macht, ist hingegen die eigene Verantwortung.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Sternilein
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Beitrag Di., 11.08.2020, 10:14

Ja das sehe ich auch so weil ich war ja Nicht direkt anonym sondern habe ja so getan als ob ich anonym bin aber ein gewisser Personen Kreis eingegrenzt ist trotzdem

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Sadako
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Beitrag Di., 11.08.2020, 10:19

stern hat geschrieben: Di., 11.08.2020, 09:52 Nochmals zu anonymen Kontaktaufnahmen: Da häufig hohe Hemmschwellen existieren, wird sogar häufig ausdrücklich dazu geraten, dass man zu einem PT auch anonym Kontakt aufnehmen könnte
Interessant. Gibt es da eine Quelle dazu?

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stern
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Beitrag Di., 11.08.2020, 10:50

Ich muss nochmals überlegen, ob nicht doch etwas entgegenstehen könnte, aber ich würde sogar soweit gehen, dass es sogar möglich sein dürfte, anonym eine Psychotherapie durchzuführen. Wie gesagt: Natürlich nicht, wenn es eine Kassentherapie ist (das geht nicht ohne dass gewisse Daten zu dokumentieren werden.. und es kann manchmal wirklich heikel werden, wenn man dabei bewusst falsche Daten abgibt. Ohne Angabe ist immer etwas anderes als eine falsche Angabe). Aber z.B. wenn man selbst zahlt... Machen manche ja genau deswegen, um möglichst nicht aktenkundig zu werden. Einfordern kann man das natürlich (umgekehrt auch) nicht.
Da niedergelassene Psychotherapeuten bei gesetzlich und privat versicherten die Kosten der Psychotherapie bei der Krankenkasse geltend machen müssen, gibt es keine Möglichkeit, anonym zu therapieren und die Kosten dabei übernehmen zu lassen. (...)
Möchte man die Psychotherapie selbst zahlen, gäbe es theoretisch die Möglichkeit, eine Vereinbarung vorzuschlagen, dass man nicht namentlich geführt wird und ohne Angabe von Adresse und anderen persönlichen Daten in die Therapie geht.
https://das-sorgentelefon.com/psychotherapie/anonym

Oder hier (etwas schlecht lesbar):

Selbstzahler:
Für Selbstzahler sind keine Formalitäten notwendig. (...)Die Psychotherapie bleibt hierbei außerdem absolut anonym, es erfolgt keine Diagnosestellung und keine Vermittlung von Informationen an die Krankenkassen.
https://www.verhaltenstherapie-muenchen.net/


Zur Kontaktaufnahme:
Wem es schwerfällt, zu einer Therapie zu gehen, könnte

sich als erstes bei einem Spaziergang das Haus anschauen, in dem die Praxis untergebracht ist – oft ist ein erster Eindruck von der Umgebung hilfreich.
anonym mit der Praxis telefonieren und sich über den möglichen Ablauf einer Behandlung informieren.
sich in einem weiter entfernten Ort eine Praxis suchen.
(...)
https://www.gesundheitsinformation.de/w ... 76.de.html

Bei Beratungsstellen ist es noch leichter. Auch bei Psychotherapeutenkammern kann man sich anonym beraten lassen (ob das alle anbieten weiß ich nicht). Eine effektive Beschwerde geht jedoch nicht mehr anonym. Logisch... hier würde der Therapeutin dann auch zugebilligt werden, sich zu äußern, um zu beurteilen, ob sie sich unprofessionell verhielt. Hierzulande erhält jeder auch die Möglichkeit sich zu verteidigen bevor er "angeklagt" wird.
Liebe Grüße
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Sadako
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Beitrag Di., 11.08.2020, 12:16

Ich sehe einen Unterschied, ob jemand in eine Praxis geht oder anruft und sagt: ich habe ein Problem, ich möchte aber meinen Namen nicht nennen(weil es mir peinlich ist, oder ich nicht aktenkundig sein möchte) zu einem komplett anonymen Mailkontakt in der Art, wie Stenileins Therapeutin ihn geführt hat.
Allein schon aus Selbstschutzgründen ist das doch ziemlich grenzwertig.
Im konkreten Fall war es „nur“ Sternilein, die nicht aufgelöste Gefühle von Verliebtheit hatte und die Therapeutin zum Detektivspielen eingeladen hat.
Es könnten aber auch wesentlich düstere Szenarien über so einen anonymen Mailkontakt initiiert werden.
Es hätte auch ein eifersüchtiger Partner oder Expartner einer Patientin sein können, der über diesen Weg mehr über die Therapie der Partnerin oder über die Therapeutin herausfinden will.. Derjenige weiß dann möglicherweise genug um der Therapeutin vorzugaukeln, er wäre ihre Patientin und „offenbart“ sich dann nach ein paar Mails. Und dann kann die Kacke ganz schnell mal am Dampfen sein.
Digitale Medien bergen solche Risiken.
Ich kenne es so, dass ich ein Formular unterschreiben muss, auf dem nicht nur steht, dass ich mit Kommunikation per Email oder per SMS einverstanden bin sondern auch für welche Telefonnummer bzw. Emailadresse die Erlaubnis gilt. Als ich mal versehentlich von einer anderen Adresse geschrieben habe, bin ich in der Sitzung direkt gefragt worden, waren Sie das Frau Sadako?

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Lilien
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Beitrag Di., 11.08.2020, 13:58

Was ich jetzt auch interessant fände, wie geht es Dir denn derzeit damit, Sternilein? Hast Du für Dich (vielleicht auch schon gemeinsam mit Deinem Therapeuten) erste Erkenntnise sammeln können? Ich könnte auch verstehen, falls Du nicht im Forum darauf eingehen wollen würdest, aber ich finde, man liest von Dir eher wenig, während alle anderen um und über Dich, Dein Verhalten und das Verhalten Deiner Therapeutin "herumdiskutieren". Aber das ist jetzt eben auch nur mein Empfinden. :->

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Sternilein
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Beitrag Di., 11.08.2020, 14:09

Also ich gewinne immer mehr Abstand. Sowas würde mir jetzt nicht Mehr einfallen Zu machen. Es geht mir gut und ich denke immer weniger an sie. Sie ist gar nicht so toll .... 😂

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stern
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Beitrag Di., 11.08.2020, 14:14

Ähm, netter Versuch.... es wurde doch mal gefragt, wie sich Therapeuten lehrbuchmäßig zu verhalten hätten:
Sternilein hat geschrieben: Fr., 31.07.2020, 18:18
Ich würde außerdem ergänzen wollen: was tun sie, wenn sie eine anonyme Mail bekommen in der sich ein Patient ihnen gegenüber outet?
Sternilein hat geschrieben: Fr., 31.07.2020, 20:25 Anna Luisa: aber wodurch genau verletzt sie die Abstinenz?
Ich kenne mich dahingehend aus, dass man als Therapeut keine Private Beziehung Aufbauen darf mit den Patienten. Aber wo steht, dass man die Regeln verletzt indem man auf Anonyme emails eingeht?
Eben nirgendwo, es ist grds. zulässig... siehe oben...
Liebe Grüße
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