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Mo., 17.04.2023, 11:09
Ich verstehe eure Einwände gegen Imagination als positiven Introjektaufbau, wenn ich mir aber ansehe, wie wenige meiner bisherigen Therapeuten sich alleine an die Verschwiegenheit über ihr Privatleben hielten, sehe ich nicht mehr viel Unterschied zu den Gefahren im Vergleich zur Imagination (wenn man auch Nicht-Sonnenscheinmomente u. Diskussionen nutzt). Im Gehirn müsste ja - ob imaginiert od. real erfahren - an sich das gleiche passieren, wenn auch ein wesentlicher Vorteil der realer (Therapie)erfahrungen die stärkere Assoziation und damit "Umprogrammierung" ist.
Klar muss man vom idealen Therapeuten ausgehen, aber inzwischen sehe ich, dass es fast ein Jackpot ist, wenn jemand einen Thera gefunden hat, der sich an die Lehre hält und nicht sein eigenes Programm reinbringt und tut wie er meint. Ich habe meinen letzten Thera aufgegeben, nachdem er mir von seinem Wutanfall gegenüber einer Verkäuferin erzählte (da ich mich danach überhaupt nicht mehr traute etwas entgegenzusetzen).
Einiger eurer Darstellungen nach wäre es aber gerade von Vorteil, wenn gewisse menschliche, "negative" Züge im therapeutischen Gegeüber zum Vorschein kommen, da hier erst Raum für "Sparring" (wie es meine Therapeutin nennt) stattfindet. Anderersetis gab es hier schon vehement Stimmen gegen eine Fortführung der Therapie bei meiner Therapeutin.
- Wie erkenne ich, ob sie nun trotz (od. gerade wegen) all ihrer eigenen menschlichen Unausgereiftheiten und fachlicher Unzulänglichkeiten geeignet ist, zu einem echten positiven Introjekt zu werden?
Ich nehme an, es ist zuforderst ein gutes Zeichen, wenn ich mich möglichst wenig in meinen Inhalten u. Gefühlen ihr gegenüber einschränken muss.
- Wie erkenne ich aber zB den Unterschied einfach "menschlich" angebrachte Rücksicht zu nehmen u. mich ggf. zurückzunehmen, im Gegensatz dazu zu sehr auf ihre Unausgereiftheiten einzugehen u. mich dadurch erst wieder wie einst bei Vater zu verbiegen?
Im Endeffekt habe ich das Gefühl, dass sie zumindest mit zeitlicher Verzögerung ihre Verantwortung erkennt und mich zum Für-mich-Einstehen ermutigt, teilweise wortwörtlich, auch wenn im Satz danch mir mitgeteilt wird, dass ich schon sehr anstrengend bin.
Wenn ich sie z.B. nächstes Mal damit konfrontiere, dass Erzählungen aus ihrem Privatleben hier nicht der geeigente Ort waren u. sind, ich damit quasi sage, dass sie ihre Arbeit schlecht macht.
- Wie müsste eine Reaktion aussehen, dass sie zu einem positiven Introjekt wird?