Therapie unschön zu Ende - sehe ich was falsch?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Krümmelmonster
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Beitrag So., 16.07.2017, 19:49

Verdacht heißt doch noch nicht das man die Diagnose hat, oder?
Verdacht heist doch erst mal eine Vermutung

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sandrin
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Beitrag So., 16.07.2017, 19:53

Aber wenn sich der Verdacht bestätigt, dann heißt es eigentlich schon, dass die Diagnose steht.
"Sie" (die alte Therapeutin) meinte das. Muss aber nicht heißen, dass es ein anderer auch so sieht. Und ob Fragebögen, die man ja auch tagesformabhängig ausfüllt, tatsächlich so valide sind?

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Krümmelmonster
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Beitrag So., 16.07.2017, 19:57

Fragebögen da kann ich nur lachen, die kann man doch so aus füllen, das man die diagnose bekommt.
Lustig ist man bekommt sie zweimal. Ob sich was verbessert hat. Mich hat diese Fragen bögen nur angekotzt.

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sandrin
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Beitrag So., 16.07.2017, 19:59

Sehe ich genauso. Wer möchte, kann sich hier auch prima selbst belügen, weil die Fragen und ihr Einfluss auf das Ergebnis so durchschaubar sind.

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Jenny Doe
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Beitrag So., 16.07.2017, 20:16

Was hat das mit Marla zu tun?
Auf mich wirkt Marla nicht so, als würde sie absichtlich belügen wollen. Ich denke, sie hat genug Leidensdruck und zudem offensichtlich gar nicht das Wissen, sonst würde sie nicht beklagen, dass ihre Therapeutin sie zu wenig über ihre Diagnose, was die Diagnose bedeutet, wie die Störung behandelt wird, was eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist, ... aufgeklärt hat.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Marla256
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Beitrag So., 16.07.2017, 20:27

Meine Therapeutin meinte, dass sich ihr Verdacht einer emotional instabilen Persönlichkeit bestätigt hätte.
Den Fragebogen habe ich so wahrheitsgetreu wie möglich ausgefüllt, da ich das Ganze schon ernst nehme. Was sollte es mir auch nützen bei irgendwas zu lügen? Ich würde mir da doch nur selbst im Weg stehen und mir, wenn es ein Therapeut ernst meint, entsprechend angebrachte Hilfestellung verwehren. Das würde keinen Sinn machen. Es sei denn ich würde das Ganze als Spiel sehen. Doch das ist es nicht. Ich mag es nicht den Gedanken zu haben mich selbst zu verletzen oder mich wegen Kleinigkeiten manchmal regelrecht ausgelaugt zu fühlen, dass ich mich nur noch hinlegen und von nichts mehr was wissen will. Ich wollte wirklich Hilfe und Unterstützung.
Auf der Überweisung, die mir meine Therapeutin für die DBT Gruppe ausgestellt hatte, stand auch die Ziffer für Borderline drauf. Hatte das später im Internet nachgelesen was die Ziffer bedeutet.

Auch als ich vor der Psychologin, die die DBT Skillsgruppe leitet, vorsprach wurden mir Fragen gestellt, ob ich mich selbst verletze. Ob ich schon einmal an Suizid gedacht oder einen Suizidversuch ausgeführt hätte. Alles Fragen, die ich mit Ja beantworten konnte. Weil sie mich in die Gruppe auf die Warteliste gesetzt hatte denke ich mal, dass auch sie, die Leiterin der DBT Gruppe, der Diagnose meiner Ex Therapeutin zugestimmt hat. Sonst hätte sie das ja wohl nicht getan.

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sandrin
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Beitrag So., 16.07.2017, 20:33

Das war auch kurz OT.

Ich meinte damit nicht, dass du lügen würdest.
Aber dann scheint die Diagnose schon mehr als nur ein reiner Verdacht zu sein. Verstehe.
Ich fand den Vorschlag mit der stationären Therapie nicht schlecht, verstehe aber auch, wenn du sagst, dass dir das nichts bringt, weil du schon einschlägige Erfahrungen gemacht hast. Geht mir ähnlich.

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Thread-EröffnerIn
Marla256
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Beitrag So., 16.07.2017, 20:40

Hallo Sandrin,

ich weiß wie du das gemeint hast.
Also es stand auf der Überweisung die Ziffer für Borderline und dahinter G. Laut meiner Recherche heißt das wohl so viel wie gesichert. Also dass die Diagnose Borderline gesichert ist und nicht nur ein Verdacht.

Na ja, stationär möchte ich auch mitunter deshalb nicht, weil ich in der Pflege arbeite und man dort auch vom Amtsarzt auf seine Eignung den Beruf auszuführen untersucht wird. Da ist auch die psychische Konstitution entscheidend. Und da hätte ich auch Bedenken, dass mir eine stationäre Therapie meinen Beruf gefährden würde. Denn ich bin durchaus in der Lage mit berufsbedingten psychischen Belastungen (Sterbebegleitung, Erste Hilfe leisten usw.) umzugehen und entsprechenden Abstand zu wahren. Im Job funktioniere ich da einwandfrei. Nur eben im privaten Bereich, wenn mir Menschen nahe stehen, dann treffen mich gewisse DInge sehr. Von daher hätte ich bei einem stationären Aufenthalt auch deswegen starke Bedenken.
Zuletzt geändert von Marla256 am So., 16.07.2017, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.

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sandrin
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Beitrag So., 16.07.2017, 20:46

Ja, auch das kann ich nachvollziehen, weil ich selber lange in dieser Situation war und erst dann Therapie machen konnte, als alles in trockenen Tüchern war. Du hast Recht, ein psychisches Problem hat ja nicht zwangsläufig was mit der Leistungsfähigkeit in der Arbeit zu tun. Aber es ist gängige Meinung. Aber Respekt, dass du dich im Alltag so toll schlägst!

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Thread-EröffnerIn
Marla256
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Beitrag So., 16.07.2017, 20:51

Genau das finde ich oftmals auch schade, dass viele das leider so sehen. Und danke dir ;).
Gerade die Arbeit ist auch wichtig für mich, weil sie mir Halt und Struktur gibt. Weil es ein schönes Gefühl ist, wenn Kollegen und Bewohner zufrieden sind und überhaupt weil ich es einfach mag anderen bisschen helfen zu können.
Wenn das weg wäre, ich weiß nicht wie ich damit umgehen sollte.

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diesoderdas
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Beitrag Di., 14.11.2017, 22:23

Für mich klingt das eher gesagt danach, dass Therapeuten durchaus öfters mal in ihrem Ego gekränkt sind, wenn man Zweifel etc anspricht. Es gehört aber doch zur Therapie, wenn man genau diese Zweifel dann auch ansprechen kann; so wie Marla das in der Email getan hat. Man könnte es auch einfach Ehrlichkeit nennen. Wenn man Angst haben muss, dass daraus dann ein Abbruch seitens des Therapeuten wird, finde ich das nicht so vorteilhaft. Wenn der Therapeut der Meinung ist, dass kein Vertrauensverhältnis besteht oder sonstige Gründe für einen Abbruch bestehen, dann finde ich, sollte das persönlich im direkten Kontakt besprochen werden. Und eben auch begründet. Und zwar nicht, indem man dem Patienten Vorwürfe macht. Vielleicht hat es ja auch gute Gründe, dass irgendwas in der Beziehung nicht stimmt. Und das muss lange nicht immer der Patient sein! Aber , das behaupte ich, die wenigsten Therapeuten können selbst mal einen Fehler bei sich zugeben.
Vertrauen ist nicht einfach da. Man kann es nicht erzwingen. Die meisten Menschen in Therapie werden wohl erstmal nicht vor Vertrauen überschäumen. Irgendwann hat man Vertrauen zum Therapeuten. Oder eben auch nicht. Und das KANN auch berechtigt sein.
Ich finde, Marlas Therapeutin hätte da besser reagieren können.

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