Kommt drauf an, ob man "gemeinsam schweigen" kann.
Ich bin ja im Prinzip auch der Meinung, Therapie ist nicht zum (Ver-)Schweigen da - und genau darin seh ich den Punkt : Wenn man verschweigt in der Therapie, dann ist das zwar durchaus was Normales und ein "Symptom" für etwas, aber bestimmt kein erstrebenswerter Zustand auf Dauer, der einen mit sich weiterkommen läßt.
Andererseits hab ich besonders in den Momenten gemeinsamen Schweigens ein Miteinander, eine gute Nähe und ein "Teilen" erlebt, das hätte ich ums Verr***en nicht totquasseln wollen.
Unter Druck, reden
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Ich mache eine PA und wir haben viel Zeit noch.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Mi., 26.07.2017, 01:00 und was bringt es, zu schweigen?
Um zu schweigen brauche ich keine Thera, dann kann ich auch zuhause die Wand anschweigen
Somit habe ich den Druck nicht reden zu müssen, das würde mich auch nur noch kränker machen.
Schweigen.. was das bringt? Nähe, Geborgenheit, innere Ruhe, Gewissheit, dass die Thera mich auch schweigend annimmt.
Durch das Schweigen lösen sich manchmal Probleme von allein für mich und im Laufe der Zeit rede ich immer mehr. Stück für Stück.
Wenn ich schweige sagt meine Thera manchmal, ich soll mich jetzt ruhig die Zeit zum Erholen nehmen, das sei völlig in Ordnung. Also hat das Schweigen einen wichtigen Wert in der PA für mich, ich darf ruhen, muss nicht leisten.
Mit der Wand anschweigen ist es nicht zu vergleichen. In der Therapie ist man niemals allein, selbst wenn beide schweigen. Das zu spüren und erfahren ist ein Teil vom Heilungsprozess.
Was ich schlimm finde in dem ET, dass die Thera den Vergleich mit anderen Patienten zieht. Das würde meine nicht machen und wenn doch würde ich das sofort bemängeln. Das ist doch Käse sowas.
Unendlich Zeit zu haben in der Therapie, ist sehr kritisch zu sehen. Zum einen entspricht dies nicht der Lebensrealität, denn das Leben läuft unaufhörlich ab. Aber viel wichtiger ist, dass eine Therapiestunde ca. 90 Euro kostet und von der Solidargemeinschaft gezahlt wird. Das sollte man im immer Kopf behalten (falls man dazu nicht bereit ist, wäre das ein durchaus sinnvolles Therapieziel). Es ist ja auch einer der Gründe dafür, dass Kostenträger immer mehr auf den Einsatz von Kurztherapien und zunehmend auch auf die Behandlung aus der Ferne setzen (letzteres noch in der Erforschung), das ist durchaus auch Folge von PA, die sich "unendlich" Zeit nehmen (mit unzureichender Besserungsquote). Anders wäre es möglicherweise, wenn ein angemessener Anteil der Kosten selbst getragen würde, z. B. bei jeder Stunde über die achtzigste hinaus.
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Es ist besser für mich, ich melde mich hier ab.
Ich will mich doch nur auf die Therapie und reales Leben konzentrieren.
Alatan, danke dir. so werde ich mehr Zeit für mich haben:)
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Klar, mit der Realität konfrontiert zu werden, ist zuweilen schmerzhaft und kann zu Abwehrreaktionen führen, wie z. B. zu einem Rückzug zur vermeintlichen Vermeidung von Gefühlen, die ansonsten aufsteigen würden, z. B. Wut darüber, dass man früh im Leben verlassen wurde.
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Man kann alles interpretieren wie man will.
Mir ist einfach klar geworden, dass ich doch lieber mit Menschen rede, die ich kenne.
Einfach keine Lust habe, meine Zeit mich noch mehr mit der Therapie zu beschäftigen, indem ich hier Postings schreibe, antworte und nachdenke. Dafür fehlt mir einfach die Zeit und Lust. Da steht keine Vermeidungsstrategie sondern eine kluge strategische Selbstreflektion dahinter.
Mir ist einfach klar geworden, dass ich doch lieber mit Menschen rede, die ich kenne.
Einfach keine Lust habe, meine Zeit mich noch mehr mit der Therapie zu beschäftigen, indem ich hier Postings schreibe, antworte und nachdenke. Dafür fehlt mir einfach die Zeit und Lust. Da steht keine Vermeidungsstrategie sondern eine kluge strategische Selbstreflektion dahinter.
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Manchmal benötigt man aber etwas länger Zeit! Und Pausen dürfen auch sein, Alatan.
Das hat jetzt nichts mit Kurz- oder Langzeittherapien zu tun. Man darf sich doch Zeit lassen Dinge anzusprechen. Manche Dinge werden einem erst später bewusst oder man kann sich erst später öffnen. Da habe ich auch länger für gebraucht.
Jeder hat sein eigenes Tempo.
Das hat jetzt nichts mit Kurz- oder Langzeittherapien zu tun. Man darf sich doch Zeit lassen Dinge anzusprechen. Manche Dinge werden einem erst später bewusst oder man kann sich erst später öffnen. Da habe ich auch länger für gebraucht.
Jeder hat sein eigenes Tempo.
So, wollte mich auch noch mal kurz melden, was daraus geworden ist. Erst mal danke für eure Antworten, das hat mir auch ein bisschen Mut gegeben das alles bei meiner Therapeutin anzusprechen. Nun weiß ich dass es gar nicht als Kritik gemeint war, dass sie mich nicht auf einen Fehler aufmerksam machen wollte, sondern dass meine Thera mir einen Denkanstoß geben wollte. Sie hatte gehofft dass ich eventuell mehr meiner Gedanken auch aussprechen kann. Sie meinte, dass es schon richtig ist, dass ich wenig rede, aber dass das was ich sage schon aussagekräftig ist. Also nichts mit wischi waschi oder verkehrt oder so... Und sie meinte auch, dass mein Schweigen wahrscheinlich mein sicherer Ort ist, in den ich mich flüchte, wenn mir was zu viel wird usw. Bin froh dass ich das geklärt habe.
Manche Menschen lachen nur um nicht zu weinen, so viele um mich herum, aber doch alleine
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