Termingestaltung: richtige Balance finden

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Mareike17
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Termingestaltung: richtige Balance finden

Beitrag Mo., 24.04.2017, 13:53

Hallo zusammen!

Ich bin auf dieses Forum durch eine Internetrecherche aufmerksam geworden und bin froh, dass es eine solche Möglichkeit zum Austausch gibt.

Nun zu meinem Problem:

Ich bin seit knapp 8 Monaten in psychotherapeutischer Behandlung wegen Burn Out und Depressionen. Zum Glück habe ich einen sehr sehr erfahrenen Psychotherapeuten und die Chemie zwischen uns scheint zu stimmen. Die Termine bei ihm nehme ich sehr gerne wahr und fühle mich anschliessend auch sehr gut (ähnlich wie nach einem Drogenkonsum - wobei ich nie Drogen genommen habe *lach*) .

Mit der Zeit haben wir die Termine so gelegt, dass ich nur alle zwei Wochen einen Termin hatte. Allerdings hat er mir auch immer angeboten, dass ich jederzeit auch einfach zwischendurch einen Termin bekommen könnte.

Bis dato habe ich davon jedoch keinen Gebrauch gemacht, weil ich mit auftretenden Problemen auch irgendwie selbst klar kam. Nun ist es letzte Woche allerdings in der Firma eskaliert, ich war ganz kurz davor alles hinzuschmeissen oder gar meine Kündigung zu formulieren - zum Glück habe ich mich aber doch zurücknehmen können, habe allerdings gemerkt dass ich tiefer als je zuvor gefallen bin. Aus diesem Grunde habe ich versucht einen Termin mit meinem Therapeuten auszumachen und natürlich ging dies mächtig schief. Es gab schlichtweg keinen freien Termin. Mein nächster Termin ist erst am Freitag. Ich fühle mich absolut schlecht und zudem extrem unsicher, habe zudem auch noch das Gefühl, dass ich von meinem Therapeuten abhängig bin.

Allerdings bin ich mir auch ncht sicher was ich mir dabei gedacht habe nach einem Zwischentermin zu fragen, denn meine Probleme lösen kann auch er nicht, wobei er der Einzige im Moment ist, der es schafft mich wieder ruhig zu bekommen und mich runterzuholen (doch Abhängigkeitsverhältnis?).

Gibt es hier Personen denen es ähnlich geht?

Sorry für mein wirres Geschreibsel, aber ich bin gerade einfach nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Die Probleme überwiegen einfach - auch weiß ich gar nicht, was ich ihm am Freitag in der kurzen Zeit (ja, 45 Minuten können dann wirklich sehr sehr kurz sein) sagen soll und was nicht.

LG

Mareike

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Ich muss mir hier mal was von der Seele schreiben" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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ENA
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 9863

Beitrag Mo., 24.04.2017, 13:58

Ich finde, wenn es Dir schlecht geht, er Dir das Angebot eines Zwischentermins gemacht habt, ihr Euch ansonsten sowieso nur alle 2 Wochen seht, Dir die Termine sehr gut tun und sie Dich "runter holen", etc., kannst Du ruhig einen solchen Zwischentermin machen. Eine Abhängigkeit sehe ich definitiv dabei nicht. In diesem Forum schreiben eine ganze Reihe von Usern, die definitiv häufiger zur Therapie gehen, als Du.
Solltest Du noch vor Freitag ein Gespräch brauchen, wäre vielleicht eine telefonische Beratungsstelle (Seelsorge, etc.) eine Idee. Onlineberatung ginge auch, aber das dauert auch meist mind. 2 Tage, bis die sich melden.

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Krümmelmonster
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weiblich/female, 47
Beiträge: 569

Beitrag Mo., 24.04.2017, 14:13

Hallo Mareike17,
du kannst dir ja vorher schon überlegen, was du willst und seine Meinung fragen wie er es sieht mit deiner Arbeit.
und dann überlegen was du willst.
Kurze Einleitung du wolltest kündigen Kurzschluss Reaktion
Vorher schon Gedanken machen und aufschreiben. Warum das du kündigen wolltest
und warum das du dies nicht gemacht hast. Stichhaltig aufschreiben.
und bitten wöchentlich die nächsten Termine zu legen und dann anzusprechen, wegen des Abhängigkeitsverhältnisses. Nur ein Tipp!


Alyssa
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 40
Beiträge: 871

Beitrag Mo., 24.04.2017, 17:30

Ich sehe bei dir nicht, dass du vom Therapeuten abhängig bist.
Du bist selbständig und willst/kannst deinen Alltag und aufkommende Probleme alleine lösen, du erwartest nicht, dass der Therapeut grossartig eingreift oder dir Entscheidungen abnimmt.
Was ich bei dir rauslese ist, dass er dir gut tut und dich stärkt, das ist etwas positives, und positive Erlebnisse will der Mensch gerne und immer wieder haben.

Wie wäre es, wenn du dir auf einem Zettel aufschreibst, was dir gerade alles so durch den Kopf geht bzgl. Arbeit, der Idee mit dem Kündigen, dem Zwischentermin, einfach alles, was dich gerade irritiert und verwirrt. Das muss auch nicht geordnet und sortiert aufgeschrieben sein, und das kann auch nur für dich sein. Du kannst es, wenn du willlst, natürlich auch mit in die nächste Stunde nehmen. Oft ist es aber ja so, dass es einem selber schon hilft, alles mal niederzuschreiben und dann 1-2 Tage sacken zu lassen.

Für die Zukunft könntest du mit deinem Therapeuten auch besprechen, ob du ihm zwischen den Stunden bei dringendem Bedarf eine Mail schreiben kannst, und ihr dann kurz telefoniert. Das könnte eine Alternative zu einem Extratermin sein.

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