Wann übergibt man ein Geschenk am Ende der Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Do., 09.02.2017, 13:57

Speechless hat geschrieben:Ich finde man kann aber natürlich auch mit Worten seine Dankbarkeit genauso gut ausdrücken.
Das sehe ich auch so und das tue ich zB. regelmässig, vor allem dann, wenn sie mir "außerhalb des Rahmens" hilft, also zB. per mail. Da ist es mir dann einfach ein Bedürfnis mich zu bedanken für ihre Unterstützung, weil ich es nicht für "selbstverständlich" halte dass sie mir so "zur Verfügung" steht.

Und mir ist auch aufgefallen, dass es ein "Dank" ist, wenn ich ihr von "Fortschritten" und "positiven Veränderungen und Entwicklungen" berichte und sie teilhaben lassen. Denn dann kann sie sich auch freuen, mit mir sozusagen und auch über ihren "Erfolg".

Von "rumstehenden Gegenständen" würde ich übrigens nicht automatisch auf persönliche Vorlieben schließen, nicht in einem Arbeitsraum. Kann sein, muss aber nicht finde ich. Und ihre "Privaträume" kenne ich ja nicht. Ich entnehme solche Informationen eher den Gesprächen und den "Randbemerkungen", ähnlich wie im privaten eben auch.

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Speechless
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Beitrag Do., 09.02.2017, 14:28

Ja, bei mir hat sie sich entweder darüber geäußert oder geäußert und es stand noch zusätzlich was in der Richtung rum

Achja, über Fortschritte freut sich meine Thera auch am meisten. Ich wünschte diese Freude könnte ich ihr mehr und öfter machen. Für Geschenke fällt mir da leider mehr ein.

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saffiatou
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Beitrag Do., 09.02.2017, 14:45

R.L.Fellner hat geschrieben:Was mir auffällt, ist allerdings, dass im gesamten psychosozialen Bereich vor allem weiblichen TherapeutInnen, BeraterInnen usw. Geschenke gemacht werden: sie erhalten von manchen KlientInnen Postkarten mit Weihnachtswünschen, Geschenke während und nach der Therapie usw. - männliche Kollegen dagegen so gut wie nie.
das halte ich für ein Gerücht , vorallem, wenn man Leser des Forum ist. Mein Thera bekommt jedes Weihnachten etwas, (allerdings immer selbstgebacken und keine Karte)und wird auch zum Abschied etwas Besonderes als Dank erhalten.

Vielleicht gehen männliche Therapeuten mit den Geschenken anders um, erzählen nicht so viel darüber??

Eine Uhr zu verschenken finde ich nicht passend, auch wenn sie "keine Rolex war".

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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doppelgängerin
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Beitrag Do., 09.02.2017, 15:03

Ich frage mich, ob die gesamte rumstehende deko meiner Thera irgendwelche Patientengeschenke sind. Und dann liegt da manchmal auch relativ herzlos ein Geschenk irgendwo rum.
bisher war mir nicht danach, ihr etwas zu schenken, ich wüsste wirklich nicht, was.
zum Abschied ist das aber sicher recht angebracht...

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MariJane
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Beitrag Do., 09.02.2017, 15:25

Ich mach meinem Therapeuten auch keine Geschenke zu Weihnachten ect,. Zum Abschied bekommt er sicher was, allerdings bin ich da eher ideenlos. Ich würde zum Beispiel nichts persönliches schenken wollen, weil ich einfach finde, dass das sein Privatleben ist und ich da, egal was er mal erzählt, einfach nichts drin zu suchen habe. Er mag Meditation und sicher könnte man da eine CD oder ähnliches finden, aber ich find das irgendwie schon zu privat. Ist wahrscheinlich Einstellungssache. Ich tendiere dazu, dass es ne vernünftige Flasche Wein wird. Ich weiß, der mag lieber Rot- als Weißwein und damit treff ich dann hoffentlich auch seinen Geschmack; aber näher will ich ihm mit einem Geschenk nicht kommen. Ich würde das persönlich als unpassend empfinden. Das kann ich jetzt nicht näher erklären; ist wohl einfach meine Einstellung.

Ich hab mich heute von meiner Coachin verabschiedet, die immer viel Essbares auf dem Tisch rumliegen hatte. U,a, mal nen Muffin. So einen hab ich ihr heute einfach für die Mittagspause mitgebracht; beim Bäcker gekauft. Ne enge Beziehung wars nicht, wir haben nur ein paar Wochen miteinander gearbeitet, aber sie hat mir schon sehr geholfen und ich fand, ein kleines Dankeschön kann schon sein. Und sie hat sich drüber gefreut. Ich wäre aber auch hier nicht auf die Idee gekommen, was Privateres zu verschenken.


Alyssa
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Beitrag Do., 09.02.2017, 17:59

Das mit den Geschenken war gerade bei einem Gespräch mit einem Bekannten (der auch mal eine Therapie gemaht hatte) ein Thema. Er war bei einer Frau, war aber niemals auf die Idee gekommen, ihr etwas zu schenken. Nicht mittendrin und auch nicht zum Ende.

Ich bin bei einem männl. Therapeuten, der selber sagt, dass er gerne Geschenke annimmt (und auch reichlich bekommt), und der sich darüber auch sehr freut. Teure Geschenke waren da wohl noch nicht bei, auch nichts zu persönliches (wie Bettäwsche - Oh Gott!).
Ich käme aber nicht auf die Idee, ihm was zu schenken. Ich hätte ein-zwei Ideen, was ihm gefiele und was einen Bezug zu mir hätte, aber ich habe nicht das Bedürfnis, ihm was zu schenken. Ausser evtl. ein strahlendes Lächeln in der letzten Stunde und einen ehrlichen Dank.

Das mit der Uhr finde ich sehr grenzwertig. Ich hätte in dem Fall ja gesagt, wo die Uhr her ist, und es der Therapeutin überlassen, ob sie sich dann auch so eine kauft, wenn sie ihr denn so super gefällt.

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 09.02.2017, 23:33

R.L.Fellner hat geschrieben:
Was mir auffällt, ist allerdings, dass im gesamten psychosozialen Bereich vor allem weiblichen TherapeutInnen, BeraterInnen usw. Geschenke gemacht werden: sie erhalten von manchen KlientInnen Postkarten mit Weihnachtswünschen, Geschenke während und nach der Therapie usw. - männliche Kollegen dagegen so gut wie nie.

Liebe Grüße in die Runde,
R.L.Fellner
Neidisch?

Ich habe alle meine Psychotherapeuten beschenkt, unabhängig vom Geschlecht.
Und wäre Sie mein Psychotherapeut, würden Sie auch was bekommen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Adventskranz
Helferlein
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Beitrag Do., 09.02.2017, 23:48

Meine Therapeutin hat zwei Packungen Tee bekommen. Das war naheliegend, weil sie mir immer welchen anbietet und selbst auch welchen trinkt. Dann habe ich ihr eine Karte geschrieben und eine Kerze angezündet und dagelassen (also ich habe die Kerze zu Beginn angezündet, um den Wert der letzten Stunde zu betonen.) Es war passend und sie hat sich gefreut.

Bei Geschenken im professionellem Setting ist mir wichtig, dass sie verbraucht werden können. Ich fände es komisch einen Gegenstand zu verschenken, der dann bei ihr rumstehen müsste. Auch darf es nicht teuer sein.

Zu Weihnachten habe ich nichts geschenkt, aber ich habe ihr schon mal Tee mitgebracht aus dem Urlaub, weil sie erwähnte, dass sie den mag. Mir war es wichtig, weil sie eben auch sehr engagiert und zugewandt war und ich das wertschätzen wollte.

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Solage
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Beitrag Do., 09.02.2017, 23:54

Mein Therapeut zeigt seine Geschenke im Raum.
Da kommt immer wieder ein Geschenk dazu.
Da steht so viel Nippes rum. Darauf angesprochen, meinte er, dass da halt immer was dazu kommt.
Einerseits finde ich es schön, dass er die Geschenke stehen lässt. Andererseits frage ich mich wie viele Personen gerade im Raum sind.
Und es setzt mich unter Druck, dass ich am Ende auch was von mir da lasse.
Aber will ich das und in welcher Form?


isabe
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Beitrag Fr., 10.02.2017, 08:26

Solage hat geschrieben: Einerseits finde ich es schön, dass er die Geschenke stehen lässt. Andererseits frage ich mich wie viele Personen gerade im Raum sind.
Das sehe ich ähnlich. Scheint auch irgendwie ein Widerspruch zu sein, der sich schwer auflösen lässt. Bei meinem Therapeuten steht auch viel Zeugs rum, eigentlich auch recht geschmackvoll, und ich frage mich, ob er sich selbst das hingestellt hat oder ob es Geschenke sind. Ich finde die Vorstellung komisch, dass da Hinz und Kunz ihre "Häufchen" hinterlassen (wenn's denn so ist), und genauso komisch fände ich es, wenn ich selbst was da zurücklasse; das fühlt sich für mich an wie "gespielt und nicht weggeräumt". Ich glaube nicht, dass ich - sollte es dazu kommen - etwas schenken würde, was rumstehen könnte. Mit Büchern ist es ein bisschen anders, weil man die diskret einreihen kann (wenn man mag) in die Reihe der 1000 anderen Bücher. Aber so Rumstehsachen zu schenken, in der Erwartung, DASS die dann da auch rumstehen, finde ich nicht so gut.

In dem Bettwäschtext steht übrigens auch, dass Therapeuten das Zeugs selbst dann hinstellen oder aufhängen, wenn sie es hässlich finden. Was ich nun wiederum verstörend finde, denn ich würde mich in einem Raum nicht wohlfühlen, in dem Zeugs steht, das mir nicht gefällt.


Speechless
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Beitrag Fr., 10.02.2017, 09:16

Da haben diese Therapeuten aber ein sehr niedriges Selbstbewusstsein. Ein Therapeut muss doch nicht alle Geschenke hinstellen, die er jemals bekommen hat. Das würde ja auch niemals alles in einen Raum hinpassen. Es ist doch in Ordnung, dass er manche Geschenke, mit denen er vllt sogar therapeutisch arbeitet oder sie für sich eben benutzt, da stehen hat. Aus Pflichtgefühl macht meine Thera das nicht, da steht nämlich nur eine Sache von mir und ich hab ihr mehrere Dinge über die Jahre geschenkt. Und wenn man von vornherein ausschließt etwas zu schenken, was rumsteht wird es ganz schön schwierig. Dann kann man eigentlich nur was Verbrauchbares schenken, wie Lebensmittel, Tee etc. Da ist die Auswahl dann schon ziemlich begrenzt. Ich bin froh, dass ich ihr mein Geschenk gegeben habe, ich habe es mir auch lange überlegt aus diesem Grund und habe auch damals und mal dazwischen gesagt (ich hab das auch daheim, um damit zu arbeiten), dass ich das nicht erwarte, dass das da steht oder dass es jederzeit weg sein kann, wenn sie es nicht mehr sehen kann, da ich es bei mir daheim auch nicht immer draußen habe.

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Sprachlos.
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Beitrag Fr., 10.02.2017, 11:18

Meine Therapeutin hat von mir etwas zu Weihnachten geschenkt bekommen. Und was ich ihr zum Abschied schenke, steht für mich schon lange fest. Beides sind kleine Gebrauchsgegenstände, die Bezug zu einem ihrer Hobbys nehmen.

Interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen hier sind. Wenn ich in der Praxis etwas sehe, was ich als Geschenk von anderen ansehe, denke ich nicht an Reviermarkierung und Häufchen hinterlassen, sondern daran, dass sie ihren Job gut macht, dankbare und zufriedene Patienten hat. Dass ich dort richtig bin und meine Therapie hoffentlich genauso positiv und dankbar enden wird wie die von den anderen. Für mich sind Geschenke von anderen also ein positives Zeichen, dass sie gut ist und die anderen das auch so sehen.
Ich arbeite in einem ganz anderen Beruf, aber ich bekomme von meinen Kunden auch immer etwas zu Weihnachten geschenkt. Auch wenn es schonmal Geschenke sind, die ich mir nicht selber kaufen würde, freue ich mich darüber, da es doch nicht in erster Linie um die Sache oder den materiellen Wert geht, sondern um die Geste, den Gedanken, die Mühe, die Beziehung... Das macht jedes Geschenk irgendwie besonders. Ich habe eine Ecke, in der auch meine Fachbücher stehen, in der ich die Geschenke aufstelle.

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