Psychoanalyse: Und täglich grüßt das Murmeltier

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 07.10.2016, 20:52

FlowerPower hat geschrieben:@Lockenkopf: So weit mit bekannt ist, tragen die Krankenkassen in Deutschland die Kosten für ein psychoanalytisch orientiertes Therapieverfahren im Umfang von max. 300 Stunden. Mir sind zunächst 160 Stunden genehmigt worden, von denen ich etwa die Hälfte jetzt “abgearbeitet“ habe.
Bis zu 300 Sitzungen sind möglich bei der Analytischen Psychotherapie (AT).

Unter einer Analytisch orientierten Psychotherapie wird in der Regel eine Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TfP) verstanden, welche auf den Grundlagen der analytische Psychotherapie durchgeführt wird.
http://www.aerztezentrum-lauchringen.de ... erapie.php
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 07.10.2016, 22:51

und eine TfP ist in Deutschland auf maximal 100 Sitzungen als Kassenleistung begrenzt.

Mich interessiert das analytische Verfahren nicht, weil ich konkrete Veränderungen erreichen will, z.B. weniger unter dem Tod meiner Pat. zu leiden.
Zudem hat das Leid das das Analytische Vorgehen bei mir auslöst, zu nichts gutem geführt. Um es in Medikamentensprache auszudrücken, ich hatte ausschließlich schwere Nebenwirkungen, ohne irgend eine positive Wirkung ausmachen zu können.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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FlowerPower
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Beitrag So., 09.10.2016, 17:46

Hallo zusammen,

@Broken Wing: Vielen Dank für deine offene und ausführliche Antwort!
Auch wenn meine grundsätzlichen Anliegen etwas andere sind als deine, so habe ich mit deinen Erfahrungsberichten doch einiges anfangen können.
Insofern ist es nicht nur interessant, sondern zudem hilfreich für mich, wenn du schreibst, dass du inzwischen von Zielformulierungen für die Therapie abgekommen bist. Das hat mich (erneut) dazu gebracht, mich noch einmal mit meinen Erwartungen hinsichtlich der Therapie auseinanderzusetzen. Die sind an der einen oder anderen Stelle vielleicht zu hoch, mal ganz davon abgesehen, dass man sich damit selbst unter einen enormen Druck setzt.
Ansonsten hadere ich eigentlich nicht so sehr mit meiner Therapeutin, die ich als sehr erfahren und engagiert wahrnehme. Das es an manchen Stellen schon geknirscht hat und sicherlich noch manches Mal knirschen wird, liegt wohl eher an der Übertragung und die ist zur Aufarbeitung ja durchaus gewünscht. Vielmehr hadere ich öfter mit mir selbst und frage mich, ob es mir nicht viel leichter fallen sollte, Veränderungen vorzunehmen und umzusetzen.
Was ich wohl nicht nicht verstanden habe, ist deine abschließende Feststellung mit den “ekligen Menschen“. Auf wen oder was bezieht sich diese?

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FlowerPower
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Beitrag So., 09.10.2016, 17:50

@Susi29: Danke auch für deine Antwort: Interessant zu erfahren, wie es im Nachbarland Österreich in Sachen Therapieversorgung aussieht. Hier in Deutschland ist die Lage ziemlich katastrophal, so dass man in manchen Bundesländern und Regionen mit Wartezeiten von bis zu neun Monaten rechnen muss.
Angesichts der Schwierigkeiten, in angemessener Zeit überhaupt einen Therapieplatz zu ergattern, kann ich sehr gut nachvollziehen, dass man mitunter den nächstbesten nimmt, der einem angeboten wird. Unter diesen Umständen einen geeigneten Therapeuten zu finden ist dann noch schwerer, als es ohnehin schon ist. Das Ganze gleicht somit der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Sich selbst zu helfen, ist nie verkehrt, manchmal trägt auch Ratgeberliteratur dazu bei. Meiner Ansicht nach ist diese Selbsthilfe jedoch begrenzt, da man gewöhnlich ja viel zu nahe an dem Geschehen ist, so dass die nötige Distanz für den Überblick fehlt. Das lässt sich ganz gut mit dem Betrachten eines Gemäldes vergleichen: Stehst du ganz nah davor, so kannst du nicht so viel sehen, wie wenn du ein paar Schritte zurücktrittst.
Auf jeden Fall wünsche ich auch dir, dass du mit deiner stationären Behandlung findest, wonach du gesucht hast und was du benötigst!

@Fify: Ja, es wird für mich auch wieder deutlicher, dass 1,5 Jahre für ein analytisches Therapieverfahren tatsächlich nicht sehr lange ist.

@Lockenkopf: Ich stimme dir zu, dass gerade bei einem so langwierigen Verfahren wie bei einer analytischen Psychotherapie das Verhältnis von eigenem Einsatz und tatsächlichem Outcome besonders berücksichtigt werden muss. Wie du richtig schreibst, hängt das sicherlich auch von den eigenen Erwartungen und Anliegen sowie letztlich natürlich auch der jeweiligen Lebensgeschichte ab.

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mio
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Beitrag So., 09.10.2016, 19:39

FlowerPower hat geschrieben:Vielmehr hadere ich öfter mit mir selbst und frage mich, ob es mir nicht viel leichter fallen sollte, Veränderungen vorzunehmen und umzusetzen.
Hast Du mal für Dich geprüft, ob Du diese Veränderungen WIRKLICH willst? Oder ob sie einfach nur "vernünftiger" wären?

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