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So., 09.10.2016, 17:50
@Susi29: Danke auch für deine Antwort: Interessant zu erfahren, wie es im Nachbarland Österreich in Sachen Therapieversorgung aussieht. Hier in Deutschland ist die Lage ziemlich katastrophal, so dass man in manchen Bundesländern und Regionen mit Wartezeiten von bis zu neun Monaten rechnen muss.
Angesichts der Schwierigkeiten, in angemessener Zeit überhaupt einen Therapieplatz zu ergattern, kann ich sehr gut nachvollziehen, dass man mitunter den nächstbesten nimmt, der einem angeboten wird. Unter diesen Umständen einen geeigneten Therapeuten zu finden ist dann noch schwerer, als es ohnehin schon ist. Das Ganze gleicht somit der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Sich selbst zu helfen, ist nie verkehrt, manchmal trägt auch Ratgeberliteratur dazu bei. Meiner Ansicht nach ist diese Selbsthilfe jedoch begrenzt, da man gewöhnlich ja viel zu nahe an dem Geschehen ist, so dass die nötige Distanz für den Überblick fehlt. Das lässt sich ganz gut mit dem Betrachten eines Gemäldes vergleichen: Stehst du ganz nah davor, so kannst du nicht so viel sehen, wie wenn du ein paar Schritte zurücktrittst.
Auf jeden Fall wünsche ich auch dir, dass du mit deiner stationären Behandlung findest, wonach du gesucht hast und was du benötigst!
@Fify: Ja, es wird für mich auch wieder deutlicher, dass 1,5 Jahre für ein analytisches Therapieverfahren tatsächlich nicht sehr lange ist.
@Lockenkopf: Ich stimme dir zu, dass gerade bei einem so langwierigen Verfahren wie bei einer analytischen Psychotherapie das Verhältnis von eigenem Einsatz und tatsächlichem Outcome besonders berücksichtigt werden muss. Wie du richtig schreibst, hängt das sicherlich auch von den eigenen Erwartungen und Anliegen sowie letztlich natürlich auch der jeweiligen Lebensgeschichte ab.