Gestern ist mir aufgefallen wie nah ,im Gegensatz zum Setting im Sitzen- mir mein Analytiker ist. Und wie wichtig mir das ist. Er sitzt fast Kopf an Kopf mit mir. Und viele andere Aspekte die mich jetzt langsam gesund werden lassen. Es ist fast zweitrangig was gesprochen wird, viel wichtiger ist der gleichbleibende Raum in dem so gut wie keine Veränderungen stattfinden. Auch wenn es äußerst klischeehaft klingen mag, so ist es tatsächlich wie der Raum in einer Gebärmutter in der alles reguliert ist für das wachsende Leben. Und er reguliert tatsächlich alles so das es stimmt, die Temperatur, den Geruch , die Zeit -einfach alles. Das ist für mich eine wirkliche Lebensrettung- beinahe eine "ästhetische Intensivstation."
Wie erlebt ihr das? Hat das äußere für euch auch so eine große Bedeutung?
Setting für 'Frühgestörte'
- Werbung
Jaaaaaaaaa!
Ich hatte gestern ein Gespräch bei einem anderen Analytiker, und obwohl der äußerst kompetent erschien und als Person ideal wäre, war das Allererste, was ich GEFÜHLT habe: Hier könnte ich NIE eine Analyse machen, weil die Atmosphäre der Möbel und der Art, wie sie gestellt waren, mir so dermaßen fremd und unheimlich war - und das, obwohl ich genau wusste, dass daran nichts "falsch" oder schlecht ist: Ich kann so was gar nicht rational begründen; ich sehe einen Raum und merke: "Ich fühle mich wohl" oder "geht so" oder auch: "Ich will weg hier", selbst wenn der Raum selbst nicht dunkel, dreckig oder sonstwie auffällig wäre.
Kennst du das Buch Magie der Couch? Da sind Fotos von verschiedenen Praxen, und es gibt welche, wo ich denke: "Hier will ich auch sein dürfen!" oder eben: "Hier würde ich sofort wegrennen".
Allerdings glaube ich nicht, dass ein einziger Raum alles kann. Vielleicht blenden wir bestimmte Dinge aus und bewerten andere dafür umso positiver? Mein Analytiker sitzt z.B. ca. 1,5m vom Kopfende der Couch entfernt, und ich empfinde das als relativ weit. Ich kenne aber auch eine Praxis, wo die Couch quasi "um die Ecke" vom Sessel und Zimmer des Therapeuten ist, also fast in einem ANDEREN Raum (der dann allerdings ein Raum FÜR SICH ist). Und bei der Praxis gestern war es so, wie du es beschrieben hast: "Sessel an Kopf" (nur die Sessel selbst standen ewig weit auseinander). Dafür, dass mein Analytiker aber so "weit" hinten sitzt, gibt es andere Faktoren, die den Raum für mich besonders ansprechend machen: die Couch samt Kissen, die Größe des Raumes und der Stil, in dem er möbliert ist.
Wenn wir allerdings Stress haben, sehe ich v.a. die Dinge, die ich nicht so mag: zwei blöde Bilder. Und die kuschelige Couch ist mir dann auch egal...
Ich hatte gestern ein Gespräch bei einem anderen Analytiker, und obwohl der äußerst kompetent erschien und als Person ideal wäre, war das Allererste, was ich GEFÜHLT habe: Hier könnte ich NIE eine Analyse machen, weil die Atmosphäre der Möbel und der Art, wie sie gestellt waren, mir so dermaßen fremd und unheimlich war - und das, obwohl ich genau wusste, dass daran nichts "falsch" oder schlecht ist: Ich kann so was gar nicht rational begründen; ich sehe einen Raum und merke: "Ich fühle mich wohl" oder "geht so" oder auch: "Ich will weg hier", selbst wenn der Raum selbst nicht dunkel, dreckig oder sonstwie auffällig wäre.
Kennst du das Buch Magie der Couch? Da sind Fotos von verschiedenen Praxen, und es gibt welche, wo ich denke: "Hier will ich auch sein dürfen!" oder eben: "Hier würde ich sofort wegrennen".
Allerdings glaube ich nicht, dass ein einziger Raum alles kann. Vielleicht blenden wir bestimmte Dinge aus und bewerten andere dafür umso positiver? Mein Analytiker sitzt z.B. ca. 1,5m vom Kopfende der Couch entfernt, und ich empfinde das als relativ weit. Ich kenne aber auch eine Praxis, wo die Couch quasi "um die Ecke" vom Sessel und Zimmer des Therapeuten ist, also fast in einem ANDEREN Raum (der dann allerdings ein Raum FÜR SICH ist). Und bei der Praxis gestern war es so, wie du es beschrieben hast: "Sessel an Kopf" (nur die Sessel selbst standen ewig weit auseinander). Dafür, dass mein Analytiker aber so "weit" hinten sitzt, gibt es andere Faktoren, die den Raum für mich besonders ansprechend machen: die Couch samt Kissen, die Größe des Raumes und der Stil, in dem er möbliert ist.
Wenn wir allerdings Stress haben, sehe ich v.a. die Dinge, die ich nicht so mag: zwei blöde Bilder. Und die kuschelige Couch ist mir dann auch egal...
Mir ist die Person/Therapeut bzw. was gesprochen wird schon wichtiger als der Raum. Räumliche Veränderungen würde ich vermutlich gar nicht so schnell registrieren... und wenn so war das bisher eher eine Verbesserung. Allerdings hatte ich es bei Erstgesprächen manchmal, dass ich mich bereits im Raum unwohl fühlte... so als gehöre ich nicht dorthin bzw. beklemmendes Gefühl. Hier wüsste ich dann nicht, ob ich eine Therapie aufnehmen könnte (i.d.R. kam dann noch mehr hinzu als räumliche Aspekte). Wenn die Hürde aber genommen ist, ist das kein Problem. Dann vielleicht nicht jede Woche deutlich anders umgestalten. Aber das ist im Normalfall ja auch so... außer es wird mal die Einrichtung erneuert. Bisher hatte ich auch immer die Möglichkeit selbst etwas Einfluss zu nehmen... mit was ich Vorlieb nehmen möchte. Das finde ich hilfreicher als fixe äußere Gegebenheiten.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Allerdings bin ich nicht sicher, inwieweit auch die Wahrnehmung von Äußerlichkeiten von der inneren Haltung beeinflusst wird. Denn selbst bei gleichen Räumen hatte ich (zu unterschiedlichen Zeiten) durchaus schon konträre Empfindungen...
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
- Werbung
-
- Helferlein
- , 30
- Beiträge: 120
Ich kann nur zwei Praxen miteinander vergleichen. Bei meinem derzeitigen Therapeuten fand ich es zunächst etwas unheimlich. Als ich reinkam, war es ziemlich dunkel, im Wartezimmer brannte nur eine kleine Nachttischlampe, durch die Fenster kam wegen der Bäume kaum Licht. Die Einrichtung war auch etwas altbacken, aber nicht etwa heruntergekommen. Als ich dann in das Sprechzimmer kam, war es dann deutlich heller, aber auch hier war die Einrichtung eher wie bei einer vornehmen Großmutter Die Tapeten sind im Barockstil, ebenso die beiden Stühle und sein Schreibtisch, der im hinteren Bereich des Raums steht. Der Therapeut aber spiegelte das nicht wieder und so fasste ich schnell Vertrauen und das Ambiente war mir egal. Mittlerweile empfinde ich alles sogar sehr stimmig. Ich finde es schön, dass es im Wartezimmer eher etwas dunkler ist, da ich dadurch zur Ruhe komme. Auch die Einrichtung hat für mich etwas gemütliches, wie ein altes Cafe oder eben Wohnzimmer. Mein Therapeut bietet mir auch immer Tee an, was ich sehr lieb finde und für mich ein Symbol von Wertschätzung ist. Manchmal tut es gut, sich beim Reden einfach nur an der Tasse festzuhalten. Bei einem Arzt beispielsweise wäre ich ziemlich skeptisch, denn da lege ich Wert auf eine moderne, helle, fast sterile Einrichtung.
Ich war auch ein Mal bei einer systemischen Therapeutin. Ich fühlte mich direkt unwohl, da alles sehr groß und unübersichtlich wirkte. Ich fühlte mich schon im Wartebereich verloren. Im Therapiezimmer habe ich den Raum auch als viel zu groß empfunden, mir war kalt und der Raum fühlte sich leer an. Er war auch sehr leer und eher steril. Hier saß auch die Therapeutin etwas weiter weg von mir, was zu diesem kühleren Setting beitrug.
Ich war auch ein Mal bei einer systemischen Therapeutin. Ich fühlte mich direkt unwohl, da alles sehr groß und unübersichtlich wirkte. Ich fühlte mich schon im Wartebereich verloren. Im Therapiezimmer habe ich den Raum auch als viel zu groß empfunden, mir war kalt und der Raum fühlte sich leer an. Er war auch sehr leer und eher steril. Hier saß auch die Therapeutin etwas weiter weg von mir, was zu diesem kühleren Setting beitrug.
Für mich ist das auch wichtig.
Die Thera muss weit weg von mir sein,ich
muss sitzen,sie darf mir nicht dirket gegenüber sitzen.
Jede kleinste Abweichung irritiert mich.
Sei es eine Decke,die über dem Stul hängt,die davor noch nie dort war.
Eine Packung Taschentücher auf der Couch,die dort sonst nicht liegt.
Die
pflanzen leicht anders.Oder oder oder.
Ihr kleiner Raum sieht immer anders aus.
Mir fällt jedes Detail auf. Auch wenn die Couch,der Stuhl irgendwas nur millimeter anders stehen.
Ihr Begrüßungsritual weicht manchmal ab,selbst damit kann ich nicht umgehen.
Eigentlich ist der Raum wohl immer gleich,aber mit den sich verändernden Details komm ich nicht klar. Merkwürdig.
Die Thera muss weit weg von mir sein,ich
muss sitzen,sie darf mir nicht dirket gegenüber sitzen.
Jede kleinste Abweichung irritiert mich.
Sei es eine Decke,die über dem Stul hängt,die davor noch nie dort war.
Eine Packung Taschentücher auf der Couch,die dort sonst nicht liegt.
Die
pflanzen leicht anders.Oder oder oder.
Ihr kleiner Raum sieht immer anders aus.
Mir fällt jedes Detail auf. Auch wenn die Couch,der Stuhl irgendwas nur millimeter anders stehen.
Ihr Begrüßungsritual weicht manchmal ab,selbst damit kann ich nicht umgehen.
Eigentlich ist der Raum wohl immer gleich,aber mit den sich verändernden Details komm ich nicht klar. Merkwürdig.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 52
- Beiträge: 2400
Das klassisch analytische Setting gilt im allgemeinen als nicht geeignet für Menschen mit einer Frühstörung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Analytisc ... hotherapie
https://de.wikipedia.org/wiki/Analytisc ... hotherapie
Zuletzt geändert von Lockenkopf am So., 28.08.2016, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
...mir ist beides wichtig, sowohl der/die TherapeutIn, die/der mir gegenüber sitzt und welches Gefühl ich ihr/ ihm gegenüber habe bzw. welchen Eindruck ich von der Person habe, als auch der Raum, in dem ich mit ihm/ ihr bin. Ein bisschen wichtiger ist mir die Person, da das einfach stimmen muss, wobei ich auch den Eindruck habe, das beides irgendwie zusammenhängt. Ich hatte mal eine Probatorische bei einer Analytikerin, bei der im Zimmer ich mich so unwohl gefühlt habe, das mir ganz schlecht wurde. Ich kann nicht genau sagen woran das lag, aber irgendwie haute da einiges nicht hin. Vielleicht lag es an den äußerlichen Merkmalen, wie z.B. der Tür zum Zimmer, die so klein war, dass ich dachte, da gehts zu ner Abstellkammer. Im Zimmer selbst waren diverse Bilder an der Wand, die stilistisch überhaupt nicht zusammenpassten und so unterschiedliche Stimmungen ausstrahlten, dass ich dachte, ich werde verrückt. Dann stand dort eine Riesige Platte an der Wand. Ich vermute, dass es eine Tür war, die sie damit verdeckt hatte und über die ein orangefarbenes Tuch schlampig gespannt war. Auch der Stil der unterschiedlichen Möbel passte so gar nicht zueinander. Zudem hatte ich den Eindruck, dass da generell eine sehr merkwürdige Atmosphere herrschte. Die Thera war auch irgendwie komisch drauf. HAtte den Eindruck, dass sie irgendwie total aggressiv ist und das an mir auslässt, so dass ich ihr nach ner halben Stunde gesagt habe, dass ich mit ihr nicht kann und fluchtartig den Raum verlassen habe.
Bei meiner jetzigen Thera ist der Raum etwas besser eingerichtet, wobei ich den Eindruck habe, dass es nicht ganz ihr persönlicher Stil ist, sondern dass sie das meiste nur für den Raum und die therapeutische Arbeit so gestaltet hat. Ich reagiere dort auch sehr schnell auf kleine Veränderungen. War bei meiner vorherigen Thera auch so. Es hat schon gereicht, wenn eine Pflanze woanders hingestellt wurde oder ein Gegenstand dazu kam. Das beunruhigte mich nicht immer, aber es hat mich gedanklich beschäftigt, so dass es mir schwer fiel, mich auf die Stunde zu konzentrieren.
Auch der Sitzabstand ist mir wichtig. Darf einfach nicht zu nahe sein, weil ich sonst Beklemmungen bekomme...
Bei meiner jetzigen Thera ist der Raum etwas besser eingerichtet, wobei ich den Eindruck habe, dass es nicht ganz ihr persönlicher Stil ist, sondern dass sie das meiste nur für den Raum und die therapeutische Arbeit so gestaltet hat. Ich reagiere dort auch sehr schnell auf kleine Veränderungen. War bei meiner vorherigen Thera auch so. Es hat schon gereicht, wenn eine Pflanze woanders hingestellt wurde oder ein Gegenstand dazu kam. Das beunruhigte mich nicht immer, aber es hat mich gedanklich beschäftigt, so dass es mir schwer fiel, mich auf die Stunde zu konzentrieren.
Auch der Sitzabstand ist mir wichtig. Darf einfach nicht zu nahe sein, weil ich sonst Beklemmungen bekomme...
Bei mir ist es ähnlich wie bei Louisa,. Ich fühle mich sehr wohl im Zimmer meiner Therapeutin. Aber sobald da ne Kleinigkeit verändert ist, und sei es ein Buch was fehlt oder dazugekommen ist, der Stuhl nicht wie sonst steht oder sie auch mal leiser spricht, bringt mich das son bisschen aus der Fassung und ich muss mich erstmal "neu" orientieren. Finde das auch sehr merkwürdig . Manchmal frage ich mich ernsthaft ob ich irgendwie eine Form von Autistmus habe :/
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 42 Antworten
- 3536 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Speechless
-
- 5 Antworten
- 3006 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Betthupferl