Ende meiner Psychoanalyse - wie weiter?
Ende meiner Psychoanalyse - wie weiter?
Hallo zusammen,
ich werde noch acht weitere Sitzungen haben und dann ist meine siebenjährige Analyse beendet.
Es war mit meine Entscheidung, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen und ich dachte auch ich wäre bereit dafür. Natürlich bin ich nicht "geheilt", aber ich habe sehr viel erreicht und für mich einen anderen Umgang mit meinen Problemen gefunden.
Nun wo das Ende immer näher rückt, geht es mir aber leider wieder zunehmend schlechter. Ich habe große Angst, mit dem Ende nicht zurecht zu kommen. Verfalle wieder total in negative Verhaltensmuster bis hin zu "was hat die ganze Analyse mir überhaupt gebracht?" Darüber hinaus stecke ich auch wieder total in der Übertragung fest. Würde mir so sehr wünschen, dass mein Therapeut eine private Rolle in meinem Leben spielt.
Könnte nur heulen, während ich das hier schreibe.
Kennt das jemand? Wie seid ihr nach langjähriger Therapie alleine zurecht gekommen? Was hat euch geholfen? Ich habe das Gefühl, mein Leben fällt wieder komplett auseinander. Jetzt ist mein Therapeut auch noch zwei Wochen im Urlaub und selbst das finde ich schon total schlimm.
Ist das normal? Wird es irgendwann besser?
ich werde noch acht weitere Sitzungen haben und dann ist meine siebenjährige Analyse beendet.
Es war mit meine Entscheidung, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen und ich dachte auch ich wäre bereit dafür. Natürlich bin ich nicht "geheilt", aber ich habe sehr viel erreicht und für mich einen anderen Umgang mit meinen Problemen gefunden.
Nun wo das Ende immer näher rückt, geht es mir aber leider wieder zunehmend schlechter. Ich habe große Angst, mit dem Ende nicht zurecht zu kommen. Verfalle wieder total in negative Verhaltensmuster bis hin zu "was hat die ganze Analyse mir überhaupt gebracht?" Darüber hinaus stecke ich auch wieder total in der Übertragung fest. Würde mir so sehr wünschen, dass mein Therapeut eine private Rolle in meinem Leben spielt.
Könnte nur heulen, während ich das hier schreibe.
Kennt das jemand? Wie seid ihr nach langjähriger Therapie alleine zurecht gekommen? Was hat euch geholfen? Ich habe das Gefühl, mein Leben fällt wieder komplett auseinander. Jetzt ist mein Therapeut auch noch zwei Wochen im Urlaub und selbst das finde ich schon total schlimm.
Ist das normal? Wird es irgendwann besser?
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hallo speranza,
tut mir leid, dass es dir zurzeit nicht gut geht. ich denke, dass ich mich ein wenig in dich hineinversetzen kann, weil ich aehnliche gefuehle habe.
ich vermute, dass du das thema abschied immer mal thematisiert hast. vielleicht hilft es dir, wenn du deinem therapeuten ganz genau beschreibst, wie du dich zurzeit fuehlst und was deine befuerchtungen (verbunden mit dem ende der therapie) sind.
ich kann dir leider keinen wirklich rat geben, aber ich fuehle zumindest mit. und ich wuensche dir, dass du einen weg findest.
lg baerchen
tut mir leid, dass es dir zurzeit nicht gut geht. ich denke, dass ich mich ein wenig in dich hineinversetzen kann, weil ich aehnliche gefuehle habe.
ich vermute, dass du das thema abschied immer mal thematisiert hast. vielleicht hilft es dir, wenn du deinem therapeuten ganz genau beschreibst, wie du dich zurzeit fuehlst und was deine befuerchtungen (verbunden mit dem ende der therapie) sind.
ich kann dir leider keinen wirklich rat geben, aber ich fuehle zumindest mit. und ich wuensche dir, dass du einen weg findest.
lg baerchen
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Hallo Speranza,
auch wenn ich noch nicht ganz vor dem Ende stehe....ein paar Gedanken ...
Ich kann mir vorstellen, dass das vielen so geht?
Ist der Punkt überwunden, aus der letzten Stunde zu gehen, kann ich mir wiederum vorstellen, dass es dann wieder bergauf gehen kann.
Ich meine, sieben Jahre sind ja nicht ganz ohne, das braucht Zeit und wirst sicherlich noch oft an diese Zeit zurückdenken.
Was meinst du? Vielleicht sprichst du ihm mal darüber, ob du mal von dir hören lassen kannst, z. B. in Form eines Briefes....
auch wenn ich noch nicht ganz vor dem Ende stehe....ein paar Gedanken ...
Vielleicht ist das auch immer noch so, aber jetzt, wo es real wird, dass dir das doch Sorge bereitet und du damit ja ungewohntes Terrain betrittst, nämlich wirklich auf dich selbst angewiesen zu sein. Das ist an sich auch etwas Neues, Gewonnenes aus der Therapie nunmehr alleine zu bewältigen.Speranza hat geschrieben: Es war mit meine Entscheidung, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen und ich dachte auch ich wäre bereit dafür.
Ich kann mir vorstellen, dass das vielen so geht?
Ist der Punkt überwunden, aus der letzten Stunde zu gehen, kann ich mir wiederum vorstellen, dass es dann wieder bergauf gehen kann.
Ich meine, sieben Jahre sind ja nicht ganz ohne, das braucht Zeit und wirst sicherlich noch oft an diese Zeit zurückdenken.
Was meinst du? Vielleicht sprichst du ihm mal darüber, ob du mal von dir hören lassen kannst, z. B. in Form eines Briefes....
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erst einmal: es wäre doch merkwürdig, wenn du am ende einer 7 jährigen analyse nicht ein wenig unsicher mit blick darauf wärest, wie es danach weiter gehen soll, oder? von daher: gestatte dir vielleicht erst einmal dieses gefühl. (für mich war und ist zulassen von unangenehmen gefühlen immer die halbe miete)
ich habe vor 1 1/2 jahren aufgehört - genau wie du nach 7 intensiven jahren. mir haben drei dinge geholfen: (i) alles das an liebevollen gefühlen, die ich für meine therapeutin habe, noch einmal sagen. das war für mich immer schwer und ich hatte angst, dass die scham mich bis am ende im griff hat. war nicht. und da war ich unendlich stolz auf mich. (ii) und auch dies sagen: ich hab angst, dass ich mir und ihnen den abschied versaue, weil ich den schmerz nicht aushalte und in wut umwandle. weil es ausgesprochen war, war es gebannt. (iii) ganz ausführlich darüber reden, was ich tun kann, wenn es mir danach schlecht geht, wie ich im zweifelsfall wieder zurückkommen könnte. das war für mich ganz, ganz wichtig. meine therapeutin hat mir damals versprochen, ein anruf genügt und ich muss bei diesem anruf auch noch nicht in 2 sätzen erklren können, was ist.
mit diesen drei dingen war der abschied einfach. zwischendrin hab ich mich auch mal gefreut: darüber, dass ich mehr zeit habe und darüber dass die 3 mal seelische erschütterung in der woche wegfallen. und: ich war seitdem 2 mal da. ich musste wohl gucken, ob das auch wirklich stimmt, dass ich zurück kommen kann. und gleichzeitig wollte ich wohl sehen, ob ich noch ein 2 und ein 3. mal gehen kann.
ich habe vor 1 1/2 jahren aufgehört - genau wie du nach 7 intensiven jahren. mir haben drei dinge geholfen: (i) alles das an liebevollen gefühlen, die ich für meine therapeutin habe, noch einmal sagen. das war für mich immer schwer und ich hatte angst, dass die scham mich bis am ende im griff hat. war nicht. und da war ich unendlich stolz auf mich. (ii) und auch dies sagen: ich hab angst, dass ich mir und ihnen den abschied versaue, weil ich den schmerz nicht aushalte und in wut umwandle. weil es ausgesprochen war, war es gebannt. (iii) ganz ausführlich darüber reden, was ich tun kann, wenn es mir danach schlecht geht, wie ich im zweifelsfall wieder zurückkommen könnte. das war für mich ganz, ganz wichtig. meine therapeutin hat mir damals versprochen, ein anruf genügt und ich muss bei diesem anruf auch noch nicht in 2 sätzen erklren können, was ist.
mit diesen drei dingen war der abschied einfach. zwischendrin hab ich mich auch mal gefreut: darüber, dass ich mehr zeit habe und darüber dass die 3 mal seelische erschütterung in der woche wegfallen. und: ich war seitdem 2 mal da. ich musste wohl gucken, ob das auch wirklich stimmt, dass ich zurück kommen kann. und gleichzeitig wollte ich wohl sehen, ob ich noch ein 2 und ein 3. mal gehen kann.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Danke für eure Antworten!
Ja, das Thema "Abschied" war von Anfang an ein großes Thema für mich und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal von mir aus sagen würde, dass ich mir ein Ende vorstellen kann. Eine Seite in mir kann das jetzt, aber eine andere Seite nimmt halt gerade wieder überhand...
Er hat mir bereits versichert, dass ich mich jederzeit melden kann wenn es mir nicht gut geht. Nachdem ich die Angst geäußert hatte, dass es mir vielleicht dann nicht gut geht, damit ich mich melden kann, erweiterte er das auf "ich kann auch einfach mal ne Mail schreiben nach dem Motto "sind Sie noch da?""
Ja, ich möchte auch versuchen, meine Gefühle ihm gegenüber nochmal in Worte zu fassen. Bisher habe ich das nur in Form eines Briefes getan.
Was ich tun kann, wenn es mir schlecht geht, darüber haben wir auch bereits geredet. Das Problem ist, dass ich ja an meinem momentanen Zustand merke, dass ich das leider immer noch nicht weiß. Ich kann vielleicht besser damit umgehen, als vor sieben Jahren, aber ich fühle mich noch immer meinen Gefühlen sehr ausgeliefert.
Aber es tut gut, zu hören, dass ihr das irgendwie nachvollziehen könnt!
Ja, das Thema "Abschied" war von Anfang an ein großes Thema für mich und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal von mir aus sagen würde, dass ich mir ein Ende vorstellen kann. Eine Seite in mir kann das jetzt, aber eine andere Seite nimmt halt gerade wieder überhand...
Er hat mir bereits versichert, dass ich mich jederzeit melden kann wenn es mir nicht gut geht. Nachdem ich die Angst geäußert hatte, dass es mir vielleicht dann nicht gut geht, damit ich mich melden kann, erweiterte er das auf "ich kann auch einfach mal ne Mail schreiben nach dem Motto "sind Sie noch da?""
Ja, ich möchte auch versuchen, meine Gefühle ihm gegenüber nochmal in Worte zu fassen. Bisher habe ich das nur in Form eines Briefes getan.
Was ich tun kann, wenn es mir schlecht geht, darüber haben wir auch bereits geredet. Das Problem ist, dass ich ja an meinem momentanen Zustand merke, dass ich das leider immer noch nicht weiß. Ich kann vielleicht besser damit umgehen, als vor sieben Jahren, aber ich fühle mich noch immer meinen Gefühlen sehr ausgeliefert.
Aber es tut gut, zu hören, dass ihr das irgendwie nachvollziehen könnt!
Habe ich das richtig verstanden: _Er_ schreibt dir von sich aus _nach_ Ende der Analyse? Ungewöhnlich...
Ist er klassischer Analytiker? Oder was für eine Sorte?
LG
Lonely
Ist er klassischer Analytiker? Oder was für eine Sorte?
LG
Lonely
Hallo Lonely,
nein, das hast du falsch verstanden: Die Analyse ist noch nicht beendet und er schreibt mir auch nicht. Es geht darum, wann / ob ich ihm nach Beendigung der Therapie schreiben darf, um Sicherheit für das Ende zu gewinnen.
Grüße!
nein, das hast du falsch verstanden: Die Analyse ist noch nicht beendet und er schreibt mir auch nicht. Es geht darum, wann / ob ich ihm nach Beendigung der Therapie schreiben darf, um Sicherheit für das Ende zu gewinnen.
Grüße!
Hallo Speranza,
wenn es Dir so schwer fällt, einen "klaren" Schlusspunkt zu setzen, wie wäre es dann wenn Du die Frequenz langsam verändern würdest? Also immer "weitmaschigere" Abstände. Das mache ich so und es funktioniert scheinbar ganz gut.
Bei dem "ersten" Gedanken an Ende hat das bei mir damals auch zu einer totalen Zustandsverschlechterung geführt, mit längeren Pausen komme ich hingegen gut zurecht. Und vor allem mit diesem Wissen, dass ich das bestimmen darf und nicht über mich bestimmt wird. Vielleicht kann sich das so besser in Dir verfestigen?
Lieben Gruss,
mio
wenn es Dir so schwer fällt, einen "klaren" Schlusspunkt zu setzen, wie wäre es dann wenn Du die Frequenz langsam verändern würdest? Also immer "weitmaschigere" Abstände. Das mache ich so und es funktioniert scheinbar ganz gut.
Bei dem "ersten" Gedanken an Ende hat das bei mir damals auch zu einer totalen Zustandsverschlechterung geführt, mit längeren Pausen komme ich hingegen gut zurecht. Und vor allem mit diesem Wissen, dass ich das bestimmen darf und nicht über mich bestimmt wird. Vielleicht kann sich das so besser in Dir verfestigen?
Lieben Gruss,
mio
Hallo mio,
danke für die Idee! Ich glaube jedoch, dass das in meinem Fall nicht der richtige Weg wäre. Einerseits, weil ich dann noch länger in diesem Zustand wäre, in dem ich momentan bin: Ich warte eigentlich nur auf die nächste Sitzung. Wir hatten wegen Himmelfahrt eine Woche Pause und jetzt ist er zwei Wochen im Urlaub und diese Zeitabstände sind mir schon viel zu lang! Irgendwie will ich einfach auch nicht länger "aufs Ende warten". Vielleicht ist die Angst davor viel schlimmer, als wenn es dann endlich so weit ist?
Andererseits würde ein "Ausschleichen" wahrscheinlich auch dazu führen, dass ich dem Abschied "aus dem Weg gehe". Da es für mich aber auch an sich ein großes Thema ist, ist ein letztes Ziel der Analyse auch zu erleben, dass man Abschiede gut überstehen kann (auch wenn ich mir das momentan nicht wirklich vorstellen kann)...
danke für die Idee! Ich glaube jedoch, dass das in meinem Fall nicht der richtige Weg wäre. Einerseits, weil ich dann noch länger in diesem Zustand wäre, in dem ich momentan bin: Ich warte eigentlich nur auf die nächste Sitzung. Wir hatten wegen Himmelfahrt eine Woche Pause und jetzt ist er zwei Wochen im Urlaub und diese Zeitabstände sind mir schon viel zu lang! Irgendwie will ich einfach auch nicht länger "aufs Ende warten". Vielleicht ist die Angst davor viel schlimmer, als wenn es dann endlich so weit ist?
Andererseits würde ein "Ausschleichen" wahrscheinlich auch dazu führen, dass ich dem Abschied "aus dem Weg gehe". Da es für mich aber auch an sich ein großes Thema ist, ist ein letztes Ziel der Analyse auch zu erleben, dass man Abschiede gut überstehen kann (auch wenn ich mir das momentan nicht wirklich vorstellen kann)...
Liebe Speranza,
wie seid ihr denn verblieben? Ist ja schon ne Weile her...
Ich lese hier gerade zum Therapie-Ende, weil ich selbst in der gleichen Situation bin. Nachdem ich erst einen klaten Schnitt wollte, sind wir nun doch dahin gekommen, dass ich einmal im Monat komme. Das andere war zu hart für mich. Auch wenn dieser Abschied, der zuerst endgültig war, wertvolle Dinge auftauchen lies, die sonst vielleicht nicht gekommen wären. Aber dann ging es mir bald so dreckig, dass ich ihn anrief und vorbeikam.
Ich habe meinen Therapeuten aber auch wahnsinnig gern. Das wurde da auch noch mal sehr deutlich, wie wichtig er für mich real geworden ist, und dass ein klarer Schnitt eine unnötige Härte gegen mich selbst wäre.
Das musste ich aber selbst entscheiden, es war gut, dass er es nicht vorgeschlagen hat. So musste ich mir auch noch mal eine Menge anschauen.
Und er hat sich sehr gefreut, mich zu sehen, dass war deutlich, auch über meinen sehr pathetischen Abschiedsbrief, der eigentlich ein Liebesbrief war. Er nannte das adäquat.
Ich will sagen: Sei nicht so hart zu dir. Das verlangt dein Therapeut sicher auch nicht. Sondern schau nach, was sich natürlich anfühlt und richtig. Das Thema Abschied habe ich dadurch jetzt nicht vermieden, es hat nur nehr Zeit jetzt. Irgendwann kann ich hoffentlich loslassen, auch wenn ich es mir gerade nicht vorstellen kann. Es zerreißt mich fast manchmal.
Dir wird es ja auch so gehen, dass das die vertrauensvollste Beziehung ist/war, die du je hattest. Als hätte ich noch einen Vater geschenkt bekommen, den ich nie hatte.und jetzt, wo ich gerade in die Pubertät komme, soll ich ausziehen. ....das reisst noch mal böse Wunden auf.
Würde mich interessieren, wie ihr verblieben seid.
Alles Gute,
Zobfab
wie seid ihr denn verblieben? Ist ja schon ne Weile her...
Ich lese hier gerade zum Therapie-Ende, weil ich selbst in der gleichen Situation bin. Nachdem ich erst einen klaten Schnitt wollte, sind wir nun doch dahin gekommen, dass ich einmal im Monat komme. Das andere war zu hart für mich. Auch wenn dieser Abschied, der zuerst endgültig war, wertvolle Dinge auftauchen lies, die sonst vielleicht nicht gekommen wären. Aber dann ging es mir bald so dreckig, dass ich ihn anrief und vorbeikam.
Ich habe meinen Therapeuten aber auch wahnsinnig gern. Das wurde da auch noch mal sehr deutlich, wie wichtig er für mich real geworden ist, und dass ein klarer Schnitt eine unnötige Härte gegen mich selbst wäre.
Das musste ich aber selbst entscheiden, es war gut, dass er es nicht vorgeschlagen hat. So musste ich mir auch noch mal eine Menge anschauen.
Und er hat sich sehr gefreut, mich zu sehen, dass war deutlich, auch über meinen sehr pathetischen Abschiedsbrief, der eigentlich ein Liebesbrief war. Er nannte das adäquat.
Ich will sagen: Sei nicht so hart zu dir. Das verlangt dein Therapeut sicher auch nicht. Sondern schau nach, was sich natürlich anfühlt und richtig. Das Thema Abschied habe ich dadurch jetzt nicht vermieden, es hat nur nehr Zeit jetzt. Irgendwann kann ich hoffentlich loslassen, auch wenn ich es mir gerade nicht vorstellen kann. Es zerreißt mich fast manchmal.
Dir wird es ja auch so gehen, dass das die vertrauensvollste Beziehung ist/war, die du je hattest. Als hätte ich noch einen Vater geschenkt bekommen, den ich nie hatte.und jetzt, wo ich gerade in die Pubertät komme, soll ich ausziehen. ....das reisst noch mal böse Wunden auf.
Würde mich interessieren, wie ihr verblieben seid.
Alles Gute,
Zobfab
Hallo Zobfab,
danke fürs Nachhaken!
Ich hatte letzte Woche meine letzte Sitzung. Nach sieben Jahren. Meine Gefühle sind ambivalent, aber ich weiß, dass es der richtige Weg ist. Ich darf jederzeit wiederkommen, wenn etwas ist, und das gibt mir Sicherheit.
Er hat mir unglaublich viel gegeben und ich bin sehr, sehr dankbar dafür. Natürlich auch sehr traurig, aber es wäre auch komisch, wenn das nicht so wäre. Jetzt kommen natürlich noch jeden Tag diese "Schockmomente", in denen mir klar wird, dass ich ihn nicht mehr sehen, nicht mehr mit ihm sprechen werde und das schmerzt sehr, sodass mir, während ich das hier schreibe, auch gleich die Tränen kommen. Er kennt mich wie kein anderer und natürlich schätze und vermisse ich ihn als Mensch, aber es ist halt eine therapeutische Beziehung und keine private, auch wenn ich mir das oft gewünscht habe (und auch teilweise immer noch wünsche).
Er hat mir alle Zeit gelassen, die ich brauchte und mich behutsam dahin gebracht, wo ich jetzt stehe. Aber ich hatte, vor allem in den letzten Monaten, teilweise das Gefühl, dass die Beziehung zu ihm auch Dinge in meinem Leben blockiert. Nun hoffe ich, dass ich mit all den korrigierten Erfahrungen und Werkzeugen meine privaten Beziehungen bereichern kann.
Und natürlich werde ich weiterhin schwierige Phasen haben, ich bin nicht "geheilt", aber ich fühle mich stärker, diese Phasen zu überstehen. Ich habe trotzdem Angst vor der nächsten Zeit, vor den Abenden, in denen ich meine Sitzungen hätte und davor, schwierige Situationen alleine zu meistern, aber irgendwie habe ich schon die Zuversicht, es zu schaffen. Wie gesagt, etwas ambivalent...
Ich wünsche dir viel Kraft für dein Therapieende!
danke fürs Nachhaken!
Ich hatte letzte Woche meine letzte Sitzung. Nach sieben Jahren. Meine Gefühle sind ambivalent, aber ich weiß, dass es der richtige Weg ist. Ich darf jederzeit wiederkommen, wenn etwas ist, und das gibt mir Sicherheit.
Er hat mir unglaublich viel gegeben und ich bin sehr, sehr dankbar dafür. Natürlich auch sehr traurig, aber es wäre auch komisch, wenn das nicht so wäre. Jetzt kommen natürlich noch jeden Tag diese "Schockmomente", in denen mir klar wird, dass ich ihn nicht mehr sehen, nicht mehr mit ihm sprechen werde und das schmerzt sehr, sodass mir, während ich das hier schreibe, auch gleich die Tränen kommen. Er kennt mich wie kein anderer und natürlich schätze und vermisse ich ihn als Mensch, aber es ist halt eine therapeutische Beziehung und keine private, auch wenn ich mir das oft gewünscht habe (und auch teilweise immer noch wünsche).
Er hat mir alle Zeit gelassen, die ich brauchte und mich behutsam dahin gebracht, wo ich jetzt stehe. Aber ich hatte, vor allem in den letzten Monaten, teilweise das Gefühl, dass die Beziehung zu ihm auch Dinge in meinem Leben blockiert. Nun hoffe ich, dass ich mit all den korrigierten Erfahrungen und Werkzeugen meine privaten Beziehungen bereichern kann.
Und natürlich werde ich weiterhin schwierige Phasen haben, ich bin nicht "geheilt", aber ich fühle mich stärker, diese Phasen zu überstehen. Ich habe trotzdem Angst vor der nächsten Zeit, vor den Abenden, in denen ich meine Sitzungen hätte und davor, schwierige Situationen alleine zu meistern, aber irgendwie habe ich schon die Zuversicht, es zu schaffen. Wie gesagt, etwas ambivalent...
Ich wünsche dir viel Kraft für dein Therapieende!
Liebe Speranza,
deine ganze Antwort hätte von mir sein können! Aber vor allem, was Du darüber schreibst, dass diese therapeutische Beziehung am Ende auch etwas blockiert hat, war für mich eine hilfreiche Einsicht, um wenigstens mal zu versuchen loszulassen.
Es ist mir nicht so gut gelungen bisher, weshalb ich jetzt doch nicht den klaren Schnitt (wie eigentlich entschieden) vollzogen habe sondern monatlich komme. Ich denke, es war einfach zu früh. Wir sind aber nun mal am Ende des Kontingents und: Es blockiert ja auch viel.
Dieses einmal im Monat scheine ich aber zu brauchen. Nicht mehr, um mich zu stabilisieren, sondern, weil der Mann so wichtig für mich geworden ist und sich das einfach nicht natürlich angefühlt hat, sondern wie eine unnötige Qual. Und eben auch, weil er mir ganz persönlich so fehlt. So ist es einfach.
Ich weine phasenweise (es sind jetzt 2 Monate seit der letzten Stunde) sehr viel - dann wieder bin ich freier und gelöster als in den Monaten zuvor und dann merke ich auch, wie viel Energie aber auch Leidenschaft sich einen neuen Weg sucht, einen neuen Boden, wo sie etwas fruchtbares bewirken kann, was nun einmal in dieser Beziehung nicht passieren kann. Aber ich bin manchmal fassungslos, wie traurig mich das macht. Obwohl es ja auch toll ist, so viel Dankbarkeit zu spüren, und Zuneigung, die von beiden Seiten sehr echt ist.
Als ich das letzte Mal zum monatlichen Termin kam, sagte ich: "Ich hab aber wirklich eine Macke mit Ihnen!"
Und er: "Wieso?"
Ich: "Naja, das hat ja was von Sucht."
und er: "Nein! Das ist Sehnsucht."
Das stimmt, das darf sein. Aber es tut weh. Und ich fühle mich wie eine 16-Jährige, der man sagt: "Zieh doch mal zuhause aus!"
Das wird sicher schnell besser, sicher auch schneller, als bei einer Trennung aus einer Liebesbeziehung. Aber es ist dem sehr ähnlich. Ich ziehe mich ein wenig daran hoch, dass es eine tolle Erfahrung sern wird, es "überlebt" zu haben.
Und es gibt ihn ja noch.
Ganz herzliche Grüße und Dir auch alle Kraft!
Zopfab
deine ganze Antwort hätte von mir sein können! Aber vor allem, was Du darüber schreibst, dass diese therapeutische Beziehung am Ende auch etwas blockiert hat, war für mich eine hilfreiche Einsicht, um wenigstens mal zu versuchen loszulassen.
Es ist mir nicht so gut gelungen bisher, weshalb ich jetzt doch nicht den klaren Schnitt (wie eigentlich entschieden) vollzogen habe sondern monatlich komme. Ich denke, es war einfach zu früh. Wir sind aber nun mal am Ende des Kontingents und: Es blockiert ja auch viel.
Dieses einmal im Monat scheine ich aber zu brauchen. Nicht mehr, um mich zu stabilisieren, sondern, weil der Mann so wichtig für mich geworden ist und sich das einfach nicht natürlich angefühlt hat, sondern wie eine unnötige Qual. Und eben auch, weil er mir ganz persönlich so fehlt. So ist es einfach.
Ich weine phasenweise (es sind jetzt 2 Monate seit der letzten Stunde) sehr viel - dann wieder bin ich freier und gelöster als in den Monaten zuvor und dann merke ich auch, wie viel Energie aber auch Leidenschaft sich einen neuen Weg sucht, einen neuen Boden, wo sie etwas fruchtbares bewirken kann, was nun einmal in dieser Beziehung nicht passieren kann. Aber ich bin manchmal fassungslos, wie traurig mich das macht. Obwohl es ja auch toll ist, so viel Dankbarkeit zu spüren, und Zuneigung, die von beiden Seiten sehr echt ist.
Als ich das letzte Mal zum monatlichen Termin kam, sagte ich: "Ich hab aber wirklich eine Macke mit Ihnen!"
Und er: "Wieso?"
Ich: "Naja, das hat ja was von Sucht."
und er: "Nein! Das ist Sehnsucht."
Das stimmt, das darf sein. Aber es tut weh. Und ich fühle mich wie eine 16-Jährige, der man sagt: "Zieh doch mal zuhause aus!"
Das wird sicher schnell besser, sicher auch schneller, als bei einer Trennung aus einer Liebesbeziehung. Aber es ist dem sehr ähnlich. Ich ziehe mich ein wenig daran hoch, dass es eine tolle Erfahrung sern wird, es "überlebt" zu haben.
Und es gibt ihn ja noch.
Ganz herzliche Grüße und Dir auch alle Kraft!
Zopfab
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