Psycho-Analyse Analyse

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Jenny Doe
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Beitrag Fr., 10.06.2016, 18:02

Hallo Anna,
Und dass er tatsächlich Bedenken hat mich allzu sehr in eine Richtung zu schieben wenn er da jetzt schon zu viel Rückmeldung gibt.
(...)
Der Analytiker hat mir empfohlen kein generelles Tagebuch für mich alleine zu führen sondern dem Austausch mit Anderen mehr Raum zu geben.
Das Problem bzw. die Gefahr, Rückmeldungen zu bekommen und in eine Richtung geschoben zu werden, hast du jedoch auch, wenn Du den Austausch mit anderen suchst. Gerade in diesem Forum besteht die Tendenz, andere zu analysieren und zu interpretieren.
Ich bin seit genau 11 Monaten in Therapie.
Also noch gar nicht sooo lange. Manche Veränderungen erfordern mehr Zeit als andere. Hab Geduld mit Dir selbst
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 10.06.2016, 18:06

Hallo Stern,
kann es sein, dass Du im falschen Thread gelandet bist, also nicht in Deinem Blog, sondern hier? Trotzdem interessant, wie geschmeidig Kokosöl macht
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Annalü Sand
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Beitrag Fr., 10.06.2016, 19:03

Hallo Stern,

die Stimmung des Analytiker ist normal, würde ich sagen. Neutral bis freundlich, manchmal etwas erheitert oder etwas genervt.
Ich denke deshalb auch, dass es ein Vorwand ist, mich nicht beeinflussen zu wollen. Ich glaube er hat auch nicht viel dazu zu sagen und möchte sich da nicht zu sehr bemühen müssen. Da kommt so eine logische Erklärung ihm recht, und sie leuchtet ja ein. Ich denke dennoch nicht, dass es der wahrhaftige Grund ist, sondern er es verschiebt. Eine weiße Lüge eben. Gut gemeint.


Hallo Jenny Doe,

nun vielleicht sind 11 Monate nicht so lang wie ich denke.
Was die Gefahr angeht, beeinflusst zu werden, so habe ich das ja heute auch thematisiert. Als er mit seinem Vorwand kam sagte ich, er habe mir ja geraten den Austausch zu suchen, wenn ich nicht weiter wüsste. Da sagte er, dass es verschiedene Dinge seien weil ich ja von ihm nicht wissen wollen, wie er irgendeine Beziehung erlebt, sondern wie er unsere erlebt. Und da hat er recht, finde ich. Zumal ich meist sehr genau abwägen und vergleichen und viele Meinungen einbeziehe. Und ich mache mir dann ja auch nur Vorstellungen, wie es sein könnte, um zu sehen, wie es ist oder nicht ist. Ich wäge da schon ab, finde ich.
Auch fragte ich ja nicht, was die Community hier über mich und den Analytiker denkt, sondern welche Erfahrungen ihr mit euren Beziehungen in der Therapie gemacht habt. Und deine Beziehung zum Therapeuten kannst du ja beurteilen, oder?


HG,
Anna

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stern
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Beitrag Fr., 10.06.2016, 19:24

Annalü Sand hat geschrieben:die Stimmung des Analytiker ist normal, würde ich sagen. Neutral bis freundlich, manchmal etwas erheitert oder etwas genervt
nun, dann nimmst du immerhin etwas wahr. Sicherlich ist das kein Resumee, aber auch nicht gar nichts.

Sicherlich gibt es aber auch die Möglichkeit, dass sich ein Therapeut hinter Floskeln, dass es um den Patienten versteckt... weiß man nicht, daher müßig.

Was man der Gefahr der Beeinflussung entgegenhalten kann: Sowohl seine und auch die Gefühle anderer Menschen können ja völlig unterschiedlich sein... und das muss in der Tat nicht beeinflussen. Denn Menschen können unterschiedliche Sichtweisen auf etwas haben... ist ja oft so.

Ich kenne, wie gesagt, nur selektive Rückmeldungen, wenn es mal stimmig erscheint... wichtig finde ich, dass man einigermaßen gut zusammenarbeiten kann. Wie ein Therapeut damit umgeht, wenn er sich tatsächlich langweilen sollte oder er genervt wegen mir sein sollte, etc. ist letztlich seine Sache... wenn das als Information für den Patienten nützlich sein sollte, kann das sicherlich mal zurückgemeldet werden. Aber ansonsten tut das nicht so viel zur Sache... sollte sich halt nicht negativ (schädlich) auf die Therapie auswirken. 100%ige Authentizität ist daher mglw. auch tatsächlich nicht in jedem Fall angebracht.

Könntest du das überhaupt annehmen, wenn er sich äußern würde... insbes. wenn das in Kontrast zu deinem Erleben steht?

Ich denke, für einen Therapeuten ist eine Arbeitsbeziehung grds. etwas anders als wenn er mit Freunden auf ein Fest geht... und du bist in der Therapie evtl. auch anders drauf als wenn du anderen Tätigkeiten nachgehst. Sprich: Somit kann man gut und gerne von unterschiedlichen Personen anders wahrgenommen werden. Und aussagekräftiger (da realer) wäre vllt. in der Tat, wie dich Leute in deinem wirklichen Umfeld erleben.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Annalü Sand
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Beitrag Fr., 10.06.2016, 19:36

Hallo Stern,


ich sehe sehr klar, dass die Beziehung zwischen Analytiker und Analysandin eine Arbeitsbedingung ist. Und insofern denke ich, dass ich damit umgehen kann, wenn er etwas zurücksenden, das unerfreulich ist. Ich hätte einfach gerne gewusst, was da zu spüren ist, denn ich spüre da eben nichts in Bezug auf diese Beziehung.
Ja, ihn nehme ich schon war in seiner Stimmung.
Die Zusammenarbeit ist gut, soweit ich das beurteilen kann. Und er beurteilt das ja nicht laut.

HG,
Anna

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Lockenkopf
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Beiträge: 2400

Beitrag Fr., 10.06.2016, 20:51

Liebe Anna,

ich spüre bei meinem Psychotherapeuten freundliche Anteilnahme. Seine Ermutigung, Bestätigung und Hinweise geben tut mir gut. Ich fühle mich in seiner Gegenwart sicher und wohl.

Mein Psychotherapeut begegnet mir nicht anders, als ich meinen Pat., das merke ich.
Ich würde ihn aber nie nach seinen Gefühlen in der Beziehung zu mir fragen. Ich selber bin auch nur sehr selten von meinen Pat. nach meinen Gefühlen ihnen gegenüber gefragt worden.
Wenn, dann habe ich ehrlich geantwortet.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Fr., 10.06.2016, 22:01

Hallo Anna,
Annalü Sand hat geschrieben:Ich hätte einfach gerne gewusst, was da zu spüren ist, denn ich spüre da eben nichts in Bezug auf diese Beziehung.
Ja, ihn nehme ich schon war in seiner Stimmung.
wie ist das denn bei Dir in Bezug auf normale Beziehungen? Wie kommen die zustande? Also gehst Du zB. Freundschaften ein, weil Dir jemand signalisiert, dass er mit Dir befreundet sein will? Oder gehst Du sie ein, weil Du gerne mit demjenigen befreundet sein möchtest? Vielleicht kann das was für Dich klären? (Musst mir das nicht beantworten, wenn Du nicht möchtest, ist eher für Dich gedacht.)

Lieben Gruss,

mio

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Dakota
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Beiträge: 370

Beitrag Mo., 13.06.2016, 16:28

Hallo in die Runde,
Sorry, dass ich hier so reinplatze. Ich war lange nicht mehr hier, habe aber oft hier im Forum still mitgelesen und bei diesem Thread fühle ich mich ebenfalls angesprochen so dass ich mich doch einfach mal spontan einwerfe. Hoffe das ist okay für Euch!

Liebe Annalü Santin,

Ich mag deinen Nick! Ich bin seit genau einem Jahr in einer analytischen Gruppentherapie. Ich habe jahrelange VT und auch DBT hinter mir (Borderline, ADS, rezidivierende Depressionen). Ich wollte erst eine Tiefenpsychologische Therapie anfangen, aber in all meinen Vorgesprächen riet man mir zu einer Analyse. Einfach weil ich nicht nur Anleitungen (siehe VT) wollte, sondern endlich mal verstehen wollte was mit mir los ist und woher das kommt. Also hatte ich Vorgespräche bei Analaytikern. Die Mehrzahl lehnte dann eine Behandlung ebenfalls ab. Borderline und Trauma ....da trauten sie sich nicht ran. Schliesslich fand ich aber doch zu "meinem" Analytiker, der sich bereit erklärte mit mir zu arbeiten. Er sah nur den Mensch und die Symptome und nicht bloss Diagnosen. Das fand ich gut. Ich nutzte die 5 Probestunden aus, weil er mir eigentlich erst nicht gefiel....ich fand ihn...naja...komisch irgendwie. Aber ich gab ihm eine Chance, da er mich zu Anfang ziemlich gut eingeschätzt hatte.
Ich wollte auch auf keinen Fall in eine Gruppe, aber er lies nicht locker und so bin ich nun 1 jahr dort.
Michbeschäftigen ähnliche Themen wie Dich. Was denkt mein Thera von mir? Mag er mich überhaupt? Mache ich Fortschritte?In der VT bekam ich immer viel Rückmeldung und da wurde dann auch mal gelobt. Das vermisse ich jetzt. Er ist völlig still. Hatte zwar in meiner Gegenwart auch schonmal einen Gefühlsausbruch, aber das habe ich dann mal in einem Einzel zum Thema gemacht, dass er so nicht mit mir umgehen darf. Ich fand es wichtig, dass er weiss was seine Arbeitsweise in mir bewirkt.
Frustrierender Weise blieb er sehr verhalten. Ich weiss irgendwie überhaupt nicht wo ich bei ihm stehe. Er ist ein sehr provokanter Therapeut und stichelt gern, bis es weh tutl. Das ist nicht gerade das was ich brauche.
Habe versucht ihm das klar zu machen, aber er hat wohll seine Arbeitsweise und lässt sich nicht abbringen!? Ich bin gerade auch an einem schwierigen Punkt angelangt. Wie Du, wünsche Ich mir Rückmeldung, aber da kommt nichts....er grinst dann und scherzt :"Ich? Woher soll ICH das wissen?"
Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl er hat mich in eine "Schublade" geschoben und ich weiss nicht wie ich da wieder rauskommen soll. Bin auch gerade etwas frustriert!
Wenn ich das zum Thema mache, dann verweist er auf die Gruppe. Ist ja schliesslich eine Gruppentherapie. Ich bin aber gewöhnt, dass es hauptsächlich zwischen mir und dem Thera passen muss.
Bin also gerade auch etwas verwirrt. Mir fehlt die Nähe zum Therapeuten, die ich in meinen vorherigen Vts immer hatte, aber das machte mich dann auch schnell emotional abhängig.


Ach ich weiss nicht ob Dir meine Erfahrungen helfen. Wollte Dir nur sagen das Analyse ein kapitel für sich zu sein scheint und ich stimme den anderen zu, dass es immer am Individuum liegt das beste für einen Selbst rauszuholen.

ich drücke Dir die Daumen. Mehr fällt mir gerade nicht ein. Sorry

LG

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Lockenkopf
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Beiträge: 2400

Beitrag Mo., 13.06.2016, 23:18

Liebe Dakota,

irgendwie hört sich deine Gruppentherapie wie Einzeltherapie an.
So viel ich weis, therapieren sich die Gruppentherapieteilnehmer untereinander durch Rückmeldungen selber. Der Psychotherapeut beobachtet vorwiegend.

Wenn Du also in den Gruppensitzungen eine Einzeltherapie mit deinem Psychotherapeuten durchziehen willst, kann das nicht gelingen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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