Videoaufnahme von/in der Stunde

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Thread-EröffnerIn
Alyssa
Forums-Gruftie
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Beiträge: 871

Beitrag Do., 28.04.2016, 19:49

Lisbeth:
- Anfrage beil Filmaufnahmen: Da hat er sehr energisch und sehr klar gesagt, dass er das ganz deutlich dem Patienten gegenüber sagen muss, und dass der Patient auch seine deutliche Erlaubnis geben muss, denn sonst dürfte er sowas nicht machen. Ich hatte etwas den Eindruck, dass es ihm sehr wichtig war, mir zu vermitteln, dass er da korrekt arbeitet. Schien ein etwas heikles Thema für ihn gewesen zu sein, auch wenn er es nach aussen recht cool runtergespielt hat.

- Machtkampf: Er hat mir am Anfang gesagt wie er arbeitet, dass er auch gerne mal auf Konfrontation geht, ab und an mal provoziert, und eine sehr direkt Art hat, die gelegentlich unangenehm sein könnte. Das hat mir gefallen. Allerdings war mir damit auch klar, dass es mehr als einmal knallen würde. Ich hab ihn getestet, er hat mich genauso getestet, wir hatten heftige Diskussionen, einige Missverständnisse, und sicher auch Situationen, die man als Machtkampf beschreiben könnte. Bisher ist daraus aber immer nur gutes geworden. Aktuell habe ich aber eher das Gefühl, dass es ein Machtkampf ist, der bei ihm tiefer geht.

- Stunden: Die waren von Anfang an 45min, das hat er klar gesagt, das war für mich ok, weil ich nach den 45min auch fertig war. Zumal er damals, auf der alten Stelle, auch das eine oder andere Mal, wenn noch was anstand, ein paar Minuten draufgegeben hat. Ich hatte da nie das Gefühl, ich käme zu kurz. 40min gibt es erst, seit er auf der neue Stelle ist (Klinik, da kam von dir, Lisbeth, der Hinweis, dass das organisator. Gründe haben könnte). Und 35min war jetzt 2x, einmal, weil ich bockig war und gar nichts mehr sagen wollte, und er meinte, das hätte keinen Zweck, und das andere Mal, als ich betrunken da war, und auch nicht viel reden wollte, und er darauf meinte, ich sei ja 10min zu spät, und die Zeit sei dann halt um. 30min nur aktuell jetzt, und darüber war ich baff.

Du hast das richtig erkannt, ich sage meist, wenn mir was nicht passt. Ich sammle aber, bevor ich auf einen Misstand hinweise, erst einmal ausreichend Beweise. Ich möchte geung in der Hand haben, damit ich das, was mich stört, auch entsprechend belegen kann und mein Gegenüber mir nicht mit leichtherzigen Entschuldigungen a la "Aber das war doch nur einmal..." kommen kann.

Nein, ich wünsche mir nicht heimlich, dass die Stunden kürzer sind. Und ich will ihm auch nicht aus dem Weg gehen. Ich will einfach nur, dass es wieder so funktioniert wie früher.

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stern
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Fr., 29.04.2016, 08:26

Dass man strafbare Handlungen vorgaukelt, ist absolut daneben. Und dann auch noch zu sagen, es ist Test/Sache des Patienten wie darauf reagiert wird. Wie sich so ein Vertrauensverhältnis herstellen lassen soll, ist mir ein Rätsel. Da braucht er sich auch nicht wundern, wenn Zweifel aufkommen.

Nun, ich gehe zwar nicht automatisch davon aus, dass er filmte, aber bei Licht betrachtet: Wer würde sich schon vor einer Patientin selbst strafbarer Handlungen bezichtigen.

Dazu bedarf es glasklarer Vereinbarungen... und nicht: Hatte ich aber mal am Rande angedeutet. Wenn sie das nicht mitbekommen haben, liegt das an ihnen.

Angetrunken in Sitzungen zu gehen, ist natürlich keine Heldentat und sicherlich nicht von Vorteil.

Und 30 Min. gehen natürlich nicht. Vielleicht ist er selbst unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen. Aber Patienten haben das nicht abzubekommen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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