Kathlea hat geschrieben: Ich möchte die Therapie ungern aufgeben und mit etwas emotionalem Abstand jetzt zur letzten Sitzung, erscheint mir doch wieder vieles übertrieben in meiner Ansicht bzw. falsch gedeutet.
Aber was ist es, dass dich in der Stunde "vieles übertrieben bzw. falsch deuten lässt"? Und warum nimmst du deine ersten direkten Gefühle in der Stunde nicht ernst? Sicher, vieles wirkt mit etwas Abstand nicht mehr so dramatisch, und manchmal muss man sogar extra einige Zeit verstreichen lassen, um selber zu erkennen, dass das, was sich erst mies anfühlte im Prinzip gut war. Aber bei dir ist es ja leider so, dass du ständig (bzw. sehr sehr oft) negativ aus der Stunde kommst, und sehr enttäuscht/frustriert wirkst, was deine Therapeutin angeht. Ich stelle es mir schwer bis unmöglich vor, bei so einer Konstellation Vertrauen aufzubauen.
Kathlea hat geschrieben:Ich würde nicht ständig so hin und herschwanken, wenn es nicht auch Sitzungen gäbe, wo ich mich sehr wohl gut aufgehoben und verstanden bei ihr fühle - es sind eben jene Sitzungen in denen ich erzähle. Wenn ich erzähle ist sie ganz anders - aufmerksam, entgegenkommend, verständnissvoll und manchmal sogar ein wenig einfühlsam.
Das kenne ich. Meiner ist, wenn ich unwillig bin, nicht unfreundlich, aber sehr kühl und eher "uninteressiert". Nicht, dass er ablehnend wirkt, aber einfach so nach dem Motto: "Wenn du nicht willst, dann muss ich mich ja auch nicht anstrengen". Trotzdem ist da immer noch das Gefühl "die Tür ist einen Spalt auf", und wenn ich einen Ansatz mache, springt er auch drauf an, und ist voll da. Wie ist das bei dir?
Kathlea hat geschrieben:Da Sie mir zu Beginn bereits sagte, dass ich mit anderem Hintergrundwissen in die Therapie starte und somit andere Voraussetzungen gegeben sind als bei anderen, denke ich, dass sie deswegen so "hart" vorgeht. Ich bin ehrlich, ohne mein Hintergrundwissen wäre ich schon längst weg,
Kann es sein, dass dein Hintergrundwissen in diesem Falle hinderlich, und nicht förderlich ist? Weil du mit diesem Wissen übertünchst, dass die Therapie, so wie sie läuft, nicht das richtige für dich ist?
Kathlea hat geschrieben: Mit etwas Abstand wie jetzt, merke ich, dass diese Strenge bei mir bewirkt, dass ich reden möchte und wieder viel motivierter bin
Das kenne ich nur zugut. Und bei mir hat es immer einen (positiven) Lerneffekt gehabt. Das hat zwar immer etwas gedauert, und es war definitiv nicht einfach für mich.
Kathlea hat geschrieben:Ich hoffe einfach, dass sie die Sitzungen nach dem Belohnungs-Bestrafungssystem aufbaut und ihr Verhalten nicht wirklich in Abneigung und Genervtheit mir gegenüber gegründet ist.
Es beschäftigt dich sehr, wie sie vorgeht, frag sie doch einfach danach. Das ständige Spekulieren bringt auf Dauer nichts. Das macht nur mürbe, und zieht Energien ab, die man für wichtigeres brauchen kann.
Kathlea hat geschrieben:Ich habe mir jetzt schon so oft vorgenommen, genau diese Gedankengänge bei ihr anzusprechen, da es für mich etwas sehr wichtiges klären und mich auch beruhigen würde. Aber ich traue mich nicht
Wäre es einfacher für dich das Thema anzusprechen, wenn du sie z.B. ein paar Tage nach einer "schiefgelaufenen" Stunde anrufen könntest, um ihr dann zu sagen, dass die Stunde für dich nicht stimmig war? Und sie bitten, einiges in der nächsten Stunde nochmal von sich aus anzusprechen? So hab ich das mal gemacht, als ich das Empfinden hatte, dass da was unrund gelaufen war. Es hat micht furchtbare Überwindung gekostet, 2 Tage nach der Stunde anzurufen und zu erklären, was los war. Es hat sich aber sehr gut und richtig angefühlt danach.