Therapieabbruch!?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Chinchine
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Beitrag So., 03.01.2016, 22:26

Um mich auch nochmal kurz zu Wort zu melden: irgendwelche statistischen Zahlen aus Wikipedia gehen total am Thema vorbei!!!!

Für mich geht es um die therapeutische Beziehung. Ich habe "die Hosen runtergelassen" und wunde Punkte benannt, zu denen auch besagtes Thema gehört. Daher verletzt es mich, dass die Adipositas plötzlich als zusätzliche Diagnose auftaucht und das nicht von ihr vorher angesprochen wurde und es in der Therapie gerade um andere deutlich dringlichere Baustellen geht. Es stand bisher weder in den vorherigen Rechnungen als Diagnose drauf noch auf den monatlichen AU- Bescheinigungen...

Aber warum schreibe ich das überhaupt noch? Eine Antwort kann ich nur von meiner Therapeutin bekommen.

Und auf solche Meldungen wie

"Dir ist schon klar das alles über BMI 25 adipös ist. Das sind ab dem 45. lebensjahr weit über 50 % der Bevölkerung. Somit ist Adipositas normal. 
Somit kränkt es dich also als Normal bezeichnet zu werden. Mir scheint das doch sehr therapiebedürftig."

kann ich echt verzichten!

Danke an Peppermint Patty, Pitaya, Leberblümchen, Speechless, Candykills, Entknoten & Tannenbaum für eure Antworten. Ihr habt Recht, es wäre nur eine weitere Flucht.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 03.01.2016, 22:57

Chinchine hat geschrieben:Um mich auch nochmal kurz zu Wort zu melden: irgendwelche statistischen Zahlen aus Wikipedia gehen total am Thema vorbei!!!!
Für mich geht es um die therapeutische Beziehung. .
Du vermischst zwei Ebenen die nichts mit einander zutun haben. Die Beziehung und die Rechungsstellung mit dem Grund der Rechnung (Psychotherapie bestimmter Probleme).

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Ich habe "die Hosen runtergelassen" und wunde Punkte benannt, zu denen auch besagtes Thema gehört..
Exakt darum geht es in Psychotherapien, um die Arbeit an wunden Punkten.
.
Daher verletzt es mich, dass die Adipositas plötzlich als zusätzliche Diagnose auftaucht und das nicht von ihr vorher angesprochen wurde und es in der Therapie gerade um andere deutlich dringlichere Baustellen geht. Es stand bisher weder in den vorherigen Rechnungen als Diagnose drauf noch auf den monatlichen AU- Bescheinigungen....
Es ist immer Aufgabe des Pat. über seine Probleme zu sprechen, das hast Du getan. Du wirst für jedes Problem, das Du schilderst (als Hauptthema oder Nebenthema) und das noch nicht mit einer bereits gestellten Diagnose abgedeckt ist, vollkommen ungefragt und ohne deine Erlaubniss, eine weitere Diagnose erhalten. Das ist therapeutische Arbeit.

Ein Arzt der körperliche Krankheiten diagnostiziert und therapiert, geht übrigens auch nicht anders vor.
Beim Hausarzt bekommt jemand auch die Diagnose Diabetes, obwohl er nur erwähnt hat das 4 Liter Wasser am Tag trinkt und den Arzt nie beauftragt hat, sich um seine Blutzuckerspiegel zu kümmern. Er wollte ja nur wissen, warum er sich so abgeschlagen fühlt. Die Erlaubnis sich um Diabetes zu kümmern hat er dem Arzt nie erteilt (aber auch nicht verboten). Und der Arzt hat einfach Blut abnehmen und u.a. auch den Blutzuckerwert bestimmen lassen und ihm die Diagnose verpasst, ohne zu fragen, einfach so. Und ist der Pat. Privatpatient, bekommt er die Diagnose Diabetes zudem schwarz auf weis auf der Rechnung. (Vertrauensbruch? Schlechter Arzt? Ist hier ein Arztwechsel dringend angesagt?)

Deine Therapeutin kann nicht hellsehen. Erst als Du die Hosen runtergelassen hast, wie Du schreibst, konnte sie erkennen, das du ein Problem mit deinem Gewicht hast. Und erst ab da wurde die Diagnose Adipositas für deine Therapeutin relevant. Und so wird es Dir unter Umständen auch mit weiteren Problemen die du erwähnst, gehen. Genau wie bei jedem anderen Behandler auch.



.
Eine Antwort kann ich nur von meiner Therapeutin bekommen.
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Jepp!
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Tannenbaum
Helferlein
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Beiträge: 85

Beitrag Mi., 06.01.2016, 15:20

Chinchine hat geschrieben:Um mich auch nochmal kurz zu Wort zu melden: irgendwelche statistischen Zahlen aus Wikipedia gehen total am Thema vorbei!!!!

Für mich geht es um die therapeutische Beziehung. Ich habe "die Hosen runtergelassen" und wunde Punkte benannt, zu denen auch besagtes Thema gehört. Daher verletzt es mich, dass die Adipositas plötzlich als zusätzliche Diagnose auftaucht und das nicht von ihr vorher angesprochen wurde und es in der Therapie gerade um andere deutlich dringlichere Baustellen geht. Es stand bisher weder in den vorherigen Rechnungen als Diagnose drauf noch auf den monatlichen AU- Bescheinigungen...

Aber warum schreibe ich das überhaupt noch? Eine Antwort kann ich nur von meiner Therapeutin bekommen.

Und auf solche Meldungen wie

"Dir ist schon klar das alles über BMI 25 adipös ist. Das sind ab dem 45. lebensjahr weit über 50 % der Bevölkerung. Somit ist Adipositas normal. 
Somit kränkt es dich also als Normal bezeichnet zu werden. Mir scheint das doch sehr therapiebedürftig."

kann ich echt verzichten!

Danke an Peppermint Patty, Pitaya, Leberblümchen, Speechless, Candykills, Entknoten & Tannenbaum für eure Antworten. Ihr habt Recht, es wäre nur eine weitere Flucht.
Sorry, du hast recht, das mit den Zahlen war unnötig.
Ich hoffe, du findest für dich einen guten Weg, mit der neuen Diagnose und deiner Therapeutin umzugehen!

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stern
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Beitrag Mi., 06.01.2016, 15:53

Ja, es ist sehr blöd gelaufen, dass sie die Diagnose über die Rechnung mitgeteilt hat. Vielleicht hat sie sie gestellt, weil du das vorher problematisiert hast... aber das kannst du sicherlich besprechen. Deswegen eine Therapie abzubrechen, finde ich aber etwas überzogen, insbes. wenn du zuvor mit ihr gut arbeiten konntest. Das zeigt vielleicht nochmals, wie sensibel das Thema für dich ist. Kannst du ja auch ansprechen, aber abbrechen: ich weiß nicht.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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