Hallo,
ich schlage mich schon seit meiner Kindheit mit Ängsten und Depressionen durchs Leben,
und habe mich dazu entschlossen eine Psychotherapie zu beginnen,
da ich mich im Moment aber ziemlich antriebslos und niedergeschlagen fühle, bin ich erstmal zu einer Psychiaterin gegangen, welche mir ein Antidepressivum verschrieben hat,
wir haben uns auch über meine Probleme ausgetauscht und sie ist der Meinung das eine psychoanalytische Psychotherapie für mich die geeignetste Therapieform wäre, und gab mir auch gleich ein paar Adressen mit.
Nun habe ich selbst schon viel über meine Probleme herausgefunden,
und zwar handelt es sich dabei vor allem um "Beziehungsprobleme" (jeglicher Art),
ich habe fast keine Freunde und alle sozialen Kontakte brechen recht schnell wieder ab,
da alles immer nach dem selben Schema wie zwischen meinen Eltern und mir in der Kindheit, abläuft.
Mein Vater war sehr wechselhaft (schnell und unerwartend aufbrausend) und (unbewußt aber leider eindeutig) "ablehnend" mir gegenüber,
das Verhalten meiner Mutter war eher ambivalent,
auf der einen Seite "vereinnahmte" sie mich, auf der anderen Seite war sie zwischen meinem Vater und mir "hin- und hergerissen" und zeigte mir in seiner Gegenwart (vermutlich eher unbewußt) die kalte Schulter.
(Und es gab natürlich noch ein paar andere Konflikte mehr..)
Jedenfalls sieht es heute so aus, dass ich mich entweder
extrem dumm und nichtig fühle, oder (im Gegenteil) mich überlegen fühle,
ich mich zurückgelassen und abgewiesen fühle, oder aber zu sehr vereinnahmt (von jmd.).
(...)
Manchmal habe ich diese Gefühle (mich abgelehnt oder zu vereinnahmt zu fühlen) bei einer Person innerhalb von einer Stunde.. Natürlich lasse ich es mir nicht anmerken, aber bis jetzt sind alle Freundschaften daran zerbrochen..
Nun sind diese "Übertragungen" ja genau das Thema der Psychoanalyse,
wahrscheinlich wird es innerhalb der Therapie so sein, dass ich mich von dem Therapeuten abgeleht oder zu vereinnahmt fühle.. das ich entweder mit der Frage "mag er/sie mich noch?" oder mit Wut im Bauch "er/sie soll mich in Ruhe lassen" die Praxis verlasse.
(Davor graut es mir jetzt schon.. ich kann zwar inzwischen vom Verstand her gut differenzieren, aber meine Gefühle hinken leider hinterher..)
Wie hilft die psychoanalytische Therapie an diesem Punkt? Allein die Tatsache dass ich diese Gefühle (Rollen) auch auf den Therapeuten übertrage reicht ja nicht, denke ich..
Ich frage das nur, weil ich Angst habe das ich an dieser Stelle (ich habe schonmal eine tiefenpsychologische Therapie gemacht) wieder "im Regen" stehen gelassen werde.. die tiefenpsy. Therapie hat nämlich genau an diesem Punkt "des Erkennens" aufgehört,
aber besser ging es mir dadurch nicht..
Denn das Problem ist ja gerade, dass der Verstand vieles begreifen kann, aber eben die Gefühle eine ganz andere Sache sind...
Liebe Grüße,
Ainín
Wie hilft hier eine psychoanalytische PT?
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Hallo Ainin,
mir scheint, Dir fällt es schwer, Dich für die nächste Therapie zu entscheiden, weil Du ja schon weißt, wie es laufen wird und denkst, dass Du am entscheidenden Punkt wieder im Regen stehen gelassen wirst.
Aber woher weißt Du schon, wie die Therapie laufen wird? Und ob und wie du zu Erkenntnissen kommst und dann zu dem von Dir so entscheidend empfundendenen Punkt "Was nun mit den Erkenntnissen?".
Von mir aus kann ich Dir sagen, dass eine Psychoanalyse eine große Chance birgt, wenn man bestimmte Dinge akzeptiert, z. B. die hohe Frequenz, den sehr fest gesteckten Rahmen, die Länge und Intensität der Therapie und der Beziehung zum Therapeuten.
"Innerlich" ist dafür m. E. die beste Voraussetzung eine gewisse Neugier und auch Mut, sich mit SICH auseinanderzusetzen und ggf. zu Einsichten zu kommen, die man vor Beginn der Therapie höchstens ahnen kann. Es geht in der Analyse nicht um rein kognitive Erkenntnisse über sich selbst, es geht darum, diese Erkenntnisse selbst zu erleben und zu erfühlen! Darum: Vertrauen und Mut gehören dazu, natürlich auch die Hoffnung und die Überzeugung, näher an sich heranzukommen und wirklich und tatsächlich anders zu werden und zu sein.
Ich kann Dir leider auch keinen "Beweis" dafür liefern, dass eine analytische PT nun der Schlüssel zum Glück für Dich ist. Es ist und bleibt wie bei allen anderen Therapien: Ändern kannst nur Du Dich selbst. In der analyt. PT hast Du sehr viel Zeit, Dich Änderungen anzunähern und sie wirklich gefühlsmäßig zu spüren, das "machen" wird Dir überlassen bleiben.
Viel Mut und viel Glück!
Dunkle
mir scheint, Dir fällt es schwer, Dich für die nächste Therapie zu entscheiden, weil Du ja schon weißt, wie es laufen wird und denkst, dass Du am entscheidenden Punkt wieder im Regen stehen gelassen wirst.
Aber woher weißt Du schon, wie die Therapie laufen wird? Und ob und wie du zu Erkenntnissen kommst und dann zu dem von Dir so entscheidend empfundendenen Punkt "Was nun mit den Erkenntnissen?".
Von mir aus kann ich Dir sagen, dass eine Psychoanalyse eine große Chance birgt, wenn man bestimmte Dinge akzeptiert, z. B. die hohe Frequenz, den sehr fest gesteckten Rahmen, die Länge und Intensität der Therapie und der Beziehung zum Therapeuten.
"Innerlich" ist dafür m. E. die beste Voraussetzung eine gewisse Neugier und auch Mut, sich mit SICH auseinanderzusetzen und ggf. zu Einsichten zu kommen, die man vor Beginn der Therapie höchstens ahnen kann. Es geht in der Analyse nicht um rein kognitive Erkenntnisse über sich selbst, es geht darum, diese Erkenntnisse selbst zu erleben und zu erfühlen! Darum: Vertrauen und Mut gehören dazu, natürlich auch die Hoffnung und die Überzeugung, näher an sich heranzukommen und wirklich und tatsächlich anders zu werden und zu sein.
Ich kann Dir leider auch keinen "Beweis" dafür liefern, dass eine analytische PT nun der Schlüssel zum Glück für Dich ist. Es ist und bleibt wie bei allen anderen Therapien: Ändern kannst nur Du Dich selbst. In der analyt. PT hast Du sehr viel Zeit, Dich Änderungen anzunähern und sie wirklich gefühlsmäßig zu spüren, das "machen" wird Dir überlassen bleiben.
Viel Mut und viel Glück!
Dunkle
Hallo Dunkle, und vielen Dank für deine Antwort..
Du hast recht.. mir fehlt momentan das "innere drauf einlassen"..
Als die Psychiaterin mir die psychoanalytische Therapie empfohlen hat, habe ich mich erst richtig gefreut,
denn gerade die höhere Frequenz und die Intensität haben mir in der tiefenpsychologischen Gesprächstherapie damals gefehlt.
Die Therapie damals ging zwar über 3 Jahre, war aber immer eher etwas "lose".. knapp 45 Minuten pro Woche, häufig mit Pausen dazwischen und die Therapeutin schien mir auch recht unkonzentriert..
Mir fiel es damals sehr schwer jede Stunde wieder aufs neue Vertrauen zu der Therapeutin aufzubauen..
Ich hatte mir von der Therapie so viel erhofft und war am Ende eben ziemlich enttäuscht..
Und genau das ist es jetzt, ich habe Angst wieder enttäuscht zu werden.. vom Therapieverlauf und von der Therapeutin.. (vielleicht auch von mir selbst?)
Die Therapie würde nicht bei der Psychiaterin, sondern bei einer anderen Therapeutin stattfinden, bei der ich für nächste Woche einen Termin habe.
Die Psychiaterin hat mich schon "vorgewarnt" das es etwas dauern kann bis ich einen Platz bekomme (was ich allerdings auch schon wußte).
Nun mache ich mir Sorgen dass ich am Ende gar keinen Therapieplatz bekomme, denn am Telefon hat es sich von Seiten der Therapeutin so angehört als würde sie erst nach dem Erstgespräch gucken wie sie die nötigen Stunden pro Woche "freiräumt"..
Die Therapeutin klang sehr sympathisch und fragte mich am Telefon mehrmals ob es auch wirklich meine Idee (und nicht die der Psychiaterin) war, eine Therapie zu beginnen.
(Dabei habe ich die Psychiaterin nur deshalb erwähnt, weil ich dachte es würde meine Ernsthaftigkeit unterstreichen).
Ich habe im Moment sehr viel Zeit.. und bei mir hat sich gedanklich so viel "angestaut".. auch habe ich im Moment viele Albträume..
Ich bin hin- und hergerissen zwischen der Sorge keinen Therapieplatz zu bekommen und der Angst enttäuscht zu werden..
Hmm.. naja.. was bleibt mir anderes übrig.. ich werde wohl einfach mal das Erstgespräch abwarten und versuchen möglichst ehrlich, der Therapeutin gegenüber zu sein..
Liebe Grüße, Ainín
Du hast recht.. mir fehlt momentan das "innere drauf einlassen"..
Als die Psychiaterin mir die psychoanalytische Therapie empfohlen hat, habe ich mich erst richtig gefreut,
denn gerade die höhere Frequenz und die Intensität haben mir in der tiefenpsychologischen Gesprächstherapie damals gefehlt.
Die Therapie damals ging zwar über 3 Jahre, war aber immer eher etwas "lose".. knapp 45 Minuten pro Woche, häufig mit Pausen dazwischen und die Therapeutin schien mir auch recht unkonzentriert..
Mir fiel es damals sehr schwer jede Stunde wieder aufs neue Vertrauen zu der Therapeutin aufzubauen..
Ich hatte mir von der Therapie so viel erhofft und war am Ende eben ziemlich enttäuscht..
Und genau das ist es jetzt, ich habe Angst wieder enttäuscht zu werden.. vom Therapieverlauf und von der Therapeutin.. (vielleicht auch von mir selbst?)
Die Therapie würde nicht bei der Psychiaterin, sondern bei einer anderen Therapeutin stattfinden, bei der ich für nächste Woche einen Termin habe.
Die Psychiaterin hat mich schon "vorgewarnt" das es etwas dauern kann bis ich einen Platz bekomme (was ich allerdings auch schon wußte).
Nun mache ich mir Sorgen dass ich am Ende gar keinen Therapieplatz bekomme, denn am Telefon hat es sich von Seiten der Therapeutin so angehört als würde sie erst nach dem Erstgespräch gucken wie sie die nötigen Stunden pro Woche "freiräumt"..
Die Therapeutin klang sehr sympathisch und fragte mich am Telefon mehrmals ob es auch wirklich meine Idee (und nicht die der Psychiaterin) war, eine Therapie zu beginnen.
(Dabei habe ich die Psychiaterin nur deshalb erwähnt, weil ich dachte es würde meine Ernsthaftigkeit unterstreichen).
Ich habe im Moment sehr viel Zeit.. und bei mir hat sich gedanklich so viel "angestaut".. auch habe ich im Moment viele Albträume..
Ich bin hin- und hergerissen zwischen der Sorge keinen Therapieplatz zu bekommen und der Angst enttäuscht zu werden..
Hmm.. naja.. was bleibt mir anderes übrig.. ich werde wohl einfach mal das Erstgespräch abwarten und versuchen möglichst ehrlich, der Therapeutin gegenüber zu sein..
Liebe Grüße, Ainín
Hi Ainin,
mach Dir mal nicht so viele Sorgen, schau lieber, ob Dir die Analytikerin auch wirklich so sympathisch ist und Du so gut "mit ihr kannst", dass Du Dir eine lange und intensive Beziehung zu ihr vorstellen kannst.. Sie schaut ja auch danach! Und für Zwischen- und Wartezeiten hilft vielleicht Schreiben, Aufschreiben - und danach ein Therapietagebuch draus machen ?
Gut, dass Du es angehst! Lass mal von Dir hören, wie die erste Probesitzung läuft...
Dunkle drückt Däumchen....
mach Dir mal nicht so viele Sorgen, schau lieber, ob Dir die Analytikerin auch wirklich so sympathisch ist und Du so gut "mit ihr kannst", dass Du Dir eine lange und intensive Beziehung zu ihr vorstellen kannst.. Sie schaut ja auch danach! Und für Zwischen- und Wartezeiten hilft vielleicht Schreiben, Aufschreiben - und danach ein Therapietagebuch draus machen ?
Gut, dass Du es angehst! Lass mal von Dir hören, wie die erste Probesitzung läuft...
Dunkle drückt Däumchen....
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