Indiskrete Fragen zur Sexualität zulässig?
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Münchnerkindl,
es waren genau diese Fragen die mir gestellt wurden
ok nicht mit Fragebogen sondern persoenlich
und ich fand es entlastend, denn ich hatte endlich das Gefuehl hier reden zu duerfen- auch darueber.
Retraumatisierend war fuer mich da die TFP dieses Thema ausklammerte weswegen es dann dort am Ende auch so knallte.
Ich war dadurch sehr verunsichert und dankbar dass mir Fragen gestellt wurden.
Ich fuehlte mich dadurch sehr angenommen.
LG
es waren genau diese Fragen die mir gestellt wurden
ok nicht mit Fragebogen sondern persoenlich
und ich fand es entlastend, denn ich hatte endlich das Gefuehl hier reden zu duerfen- auch darueber.
Retraumatisierend war fuer mich da die TFP dieses Thema ausklammerte weswegen es dann dort am Ende auch so knallte.
Ich war dadurch sehr verunsichert und dankbar dass mir Fragen gestellt wurden.
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Siehst du das wirklich so?münchnerkindl hat geschrieben: Vor allen Dingen, überleg mal, wie so ein Fragebogen auf einen Menschen wirkt, der von sexualisierter Gewalt, evtl sogar in der Kindheit, traumatisiert wurde, und dann von seinem zukünftigen Behandler in einem Fragebogen über das "erste Mal", und wie er oder sie das gefunden hat ausgefragt wird.
Da ist ja schon der Fragebogen retraumatisierend.
Gerade bei mir geht es um Mißbrauch, und ich habe diese Fragen beantwortet.
Ich habe alle Fragen nach den Gesichtspunkten meiner "Erwachsenensexualität" beantwortet. Gut, bei mir gab es den Unterpunkt "Mißbrauch, Inzest & Gewalterfahrungen", aber ich empfinde meine Offenheit diesbezüglich als sehr wichtig für die Therapie.
Gerade bei dem Thema geht es doch auch um Sexualität. Ich denke die Fragen sollte man mit Abstand betrachten. Sie dienen doch dem ganzheitlichen Bild.
Die Fragen im Bereich Therapie zu beantworten finde ich weitaus weniger fragwürdig, als die Frage wann das Kind das erste Mal gelaufen ist - bei der Schuleingangsuntersuchung.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero
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Nun, es ist nicht jeder Patient wie der andere... was für jemanden gut ist, muss es für einen anderen noch lange nicht sein... ist so. Und genau deswegen finde ich es ein Unding, einfach einen Fragebogen in die Hand zu drücken ohne wenigstens noch das eine oder andere dazu zu sagen.
Liebe Grüße
stern
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Ja, aber auch da sind die Meinungen doch unterschiedlich. Ich für meinen Teil bin dagegen froh dass offenbar erst mal jedem zugetraut wird erwachsen oder stabil genug zu sein diese Fragen beantworten zu können.stern hat geschrieben:Nun, es ist nicht jeder Patient wie der andere... was für jemanden gut ist, muss es für einen anderen noch lange nicht sein... ist so. Und genau deswegen finde ich es ein Unding, einfach einen Fragebogen in die Hand zu drücken ohne wenigstens noch das eine oder andere dazu zu sagen.
Ich denke dass ein Therapeut nicht doch auch Verständnis dafür hätte wenn jemand sagt "möchte ich nichts zu sagen!", auch das ist eine Aussage.
Die Fragebögen sind doch standardisiert. Vielleicht individuell, aber eben doch für jeden Patienten gleich, davon gehe ich zumindest aus.
Ich brauchte zwei intensive, harte und anstrengende Tage, in denen ich all die Fragen beantwortet habe.
Und ich glaube nicht dass ich a.) im Beisein des Therapeuten so ehrlich hätte sein können, noch dass b.) der Therapeut Lust gehabt hätte hier zwei Tage schwermütg im Bademantel neben mir zu sitzen, mir gelegentlich einen Kaffee zu kochen um mit mir in Erinnerungen zu wühlen.
DANN muss man vielleicht auch als Patient im Beisein des Therapeuten den Fragebogen überfliegen, und anmerken dass man "das auf gar keinen Fall alleine tun möchte". Und ich finde es gut dass Therpeuten es grundsätzlich erst einmal jedem Klienten zutrauen.
Im Grunde ist es eben doch nur ihr Job. Da muss man für sich vielleicht auch versuchen ein wenig distanzierter zu sein und nicht alles gleich "persönlich" nehmen.
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Also wie ich auf Frage in einem Bogen reagiert oder empfunden hätte
das weiss ich nicht.
Ich habe weder in der TFP och jetzt von der Analytikerin irgendwelche Bögen bekommen,
aber dass ich von der Analytikerin angesprochen wurde ganz konkret
das fand ich sehr sehr gut.
LG
das weiss ich nicht.
Ich habe weder in der TFP och jetzt von der Analytikerin irgendwelche Bögen bekommen,
aber dass ich von der Analytikerin angesprochen wurde ganz konkret
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Sicherlich. Nur ist nicht davon auszugehen, dass das jeder Patient von sich aus äußert. Ich kann das, aber das kann ein Therapeut nicht voraussetzen, dass das jeder machen würde.Entknoten hat geschrieben:Ich denke dass ein Therapeut nicht doch auch Verständnis dafür hätte wenn jemand sagt "möchte ich nichts zu sagen!", auch das ist eine Aussage.
ja, die Fragebögen sind sicherlich gleich, aber nicht für jeden ist das gleiche Vorgehen gleich gut.Die Fragebögen sind doch standardisiert. Vielleicht individuell, aber eben doch für jeden Patienten gleich, davon gehe ich zumindest aus.
Zutrauen finde ich gut, aber es fehlt die andere Seite, dass man nicht alles beantworten muss... finde ich zumindest.
Für mich ist stimmig, dass ich evtl. nicht alles beantworten brauche... zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht. In der TFP hatte ich auch eine Bogen... und es hieß, ein Teil wird in der Sitzung besprochen. So war das auch o.k.
Denn eben... im Normalfall schreibt sich das nicht runter wie ein Einkaufszettel... auch ohne großartige Traumata.Ich brauchte zwei intensive, harte und anstrengende Tage, in denen ich all die Fragen beantwortet habe.
Liebe Grüße
stern
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Wenn im Rahmen einer Psychotherapie das Thema "Sexualität" als unzulässig empfunden wird, dann ist das vielleicht eher eine Projektion. Wenn ich zum Frauenarzt gehe und der sagt: "Ziehen Sie sich jetzt bitte aus", komme ich doch auch nicht auf die Idee, dies als Übergriff zu verstehen - weil der Kontext und die Rollen klar verteilt sind. Genauso ist das in einer Psychotherapie auch: Der Therapeut fragt nicht in der Rolle eines Mannes, der sich amüsieren will, sondern in der Rolle des Therapeuten, der einfach "nur" verstehen will, wo das Problem des Patienten liegt.
Wenn ich damit ein Problem habe - was ja der Fall sein kann -, sollte ich wenigstens im Hinterkopf wissen, dass das MEIN Problem ist.
Wenn ich damit ein Problem habe - was ja der Fall sein kann -, sollte ich wenigstens im Hinterkopf wissen, dass das MEIN Problem ist.
Wo steht denn, dass das als Übergriff empfunden wird? Darum geht es mir jedenfalls ganz und gar nicht (solche Gedanken hatte ich in dem Zusammenhang auch nicht/nie).
Es ist halt ein Unterschied (für mich), ob jemand sagt, sie müssen über alles reden oder sie können über alles reden. Mit letzterem kann ich persönlich besser. Und es macht für mich einen Unterschied, ob ich den Eindruck habe, auf meine Grenzen wird nicht geachtet oder auf meine Grenzen wird geachtet. Mit letzterem komme ich ungleicher besser klar (und mit Grenzen meine ich nicht im Sinne eines Übergriffes eines Mannes, der sich amüsieren will). Sondern das ist ja glasklar, dass die Fragen der Erhebung dienen... und ich bin froh, dass ich mich bisher mit Therapeuten bzgl. der Handhabung einvernehmlich einigen konnte... war nie ein Problem. I.d.R. äußerten Therapeuten von sich aus, dass ich Fragen auslassen kann (bei Bögen, die daheim auszufüllen sind).
Es ist halt ein Unterschied (für mich), ob jemand sagt, sie müssen über alles reden oder sie können über alles reden. Mit letzterem kann ich persönlich besser. Und es macht für mich einen Unterschied, ob ich den Eindruck habe, auf meine Grenzen wird nicht geachtet oder auf meine Grenzen wird geachtet. Mit letzterem komme ich ungleicher besser klar (und mit Grenzen meine ich nicht im Sinne eines Übergriffes eines Mannes, der sich amüsieren will). Sondern das ist ja glasklar, dass die Fragen der Erhebung dienen... und ich bin froh, dass ich mich bisher mit Therapeuten bzgl. der Handhabung einvernehmlich einigen konnte... war nie ein Problem. I.d.R. äußerten Therapeuten von sich aus, dass ich Fragen auslassen kann (bei Bögen, die daheim auszufüllen sind).
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stern, das mit dem Übergriff steht bereits im Titel des Threads, wie ich ja schon mal angedeutet habe: Es wird vorausgesetzt, dass es "indiskret" sei, nach der Sexualität zu fragen und dass es "unzulässig" sei. Dass, mit anderen Worten, der Therapeut also aus privater Neugier übergriffig wird, so als hätte er selbst etwas davon und als sei es völlig abwegig, aus professionellen Gründen danach zu fragen.
Na dann muss Therapie ja easy sein... denn einem Therapeuten geht es ja immer ums Verstehen. Das sagt man sich dann einfach... und alles ist kein Problem mehr
Aber ich bin raus hier... hier scheint man sich eh einig zu sein, dass man den Therapeuten mit Projektionen besetzt. Das ist aber (zumindest für mich) nicht der Punkt... aber um mich geht's nicht. Und die TE hat ja (nachvollziehbar) begründet, weswegen sie nicht antworten möchte... insofern bedarf es keiner Mutmaßungen.
Indiskret ist für mich kein Synonym für Übergriff/Amusement... sondern das beeinhaltet ein Stück weit deine Interpretation. Und die Frage eines therapieunerfahrenen Users, ob Fragen zur Sexualität üblich sind, wenn man wegen Todesfälle eine Therapie aufsuchte, finde ich auch berechtigt,
Aber ich bin raus hier... hier scheint man sich eh einig zu sein, dass man den Therapeuten mit Projektionen besetzt. Das ist aber (zumindest für mich) nicht der Punkt... aber um mich geht's nicht. Und die TE hat ja (nachvollziehbar) begründet, weswegen sie nicht antworten möchte... insofern bedarf es keiner Mutmaßungen.
Indiskret ist für mich kein Synonym für Übergriff/Amusement... sondern das beeinhaltet ein Stück weit deine Interpretation. Und die Frage eines therapieunerfahrenen Users, ob Fragen zur Sexualität üblich sind, wenn man wegen Todesfälle eine Therapie aufsuchte, finde ich auch berechtigt,
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Sie schrieb nicht "üblich", sondern "zulässig" - das ist etwas ganz anderes, weil letzteres impliziert, dass der Andere nicht nur etwas "Unübliches" getan hat, sondern dass es sich um etwas Verbotenes handelt.
Glücklicherweise ist aber nicht alles, was unüblich ist, verboten. Die TE hat aber vermutet, dass der Therapeut etwas tut, was er nicht tun DARF.
Glücklicherweise ist aber nicht alles, was unüblich ist, verboten. Die TE hat aber vermutet, dass der Therapeut etwas tut, was er nicht tun DARF.
Das konnte man auch bis zu dem Zeitpunkt bis man die Fragen zur Kenntnis nahm, nicht sagen. Die Fragen, wie sie wiedergegeben wurden halte ich für üblich... es gibt aber auch grenzwertige Fragen. Die Fragen nach Vorlieben finde ich noch nicht grenzwertig, aber auch nicht sonderlich von Belang... vielleicht höchstens, wenn jemand schreibt, ich kann nur Sex mit Rothaarigen haben, aber selbst dann ist fraglich, ob der Patient Therapiebedürftigkeit sieht.Glücklicherweise ist aber nicht alles, was unüblich ist, verboten. Die TE hat aber vermutet, dass der Therapeut etwas tut, was er nicht tun DARF.
Liebe Grüße
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jepp, ähnlich sehe ich das auch:
http://www.psa-institut-bremen.de/Unser ... html#faq10Ich weiß, dass Freud die Bedeutung der Sexualität für die seelische Entwicklung sehr wichtig genommen hat. Muss ich in der Analyse über die intimsten Details meiner Sexualität reden?
Antwort von Dipl.-Psych. Manuela Torelli:
Sexualität spielt in unserem Leben eine große Rolle, obwohl ja heute noch ein riesiges Tabu darüber hängt. Sie können in Ihrer Analyse über ihre Sexualität reden, Sie müssen aber nicht. Manchmal löst sich im Laufe der Zeit, die Scham und Angst über das Thema zu sprechen, auf. Sie haben Zeit und Raum, sich mit Ihrer Analytikerin oder Ihrem Analytiker vertraut zu machen und wenn Sie dann auch über intime Details sprechen wollen, wird Ihre Therapeutin oder Ihr Therapeut Sie taktvoll begleiten.
Liebe Grüße
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